FRANKREICH & BENELUX


...Und vor Lust zu sterben
Originaltitel: ...Et mourir de plaisir  /  Il sangue e la rosa
Produktion: Frankreich/Italien, 1960 (Farbe)
Films EGE/Documento Film
Regie: Roger Vadim.
Cast: Mel Ferrer, Elsa Martinelli, Annette Vadim (Annette Susanne Strøyberg), Alberto Bonucci, René-Jean Chauffard, Gaby Farinon (Gabriella Farinon), Serge Marquand, Edith Peters, Nathalie LaFaurie, Carmilla Strøyberg, Peters Catalano.
79 Minuten (PAL/europäische Fassung)
Auf seinem Anwesen in Italien gibt Baron Leopoldo von Karnstein ein opulentes Fest zu Ehren seiner Verlobten, der bildhübschen Georgia Monteverdi. Seine Cousine Carmilla, die heimlich ebenfalls in Leopoldo verliebt ist, findet während dieses Festes in einer Familiengruft das Grab ihrer Vorfahrin Millarca, die um das Jahr 1765 lebte und die Carmilla aufs Haar glich. Damals wurde fast die gesamte Familie ausgelöscht, weil man den Karnsteins nachsagte, sie seien Vampire. Millarca ergreift Besitz von Carmilla, die so ebenfalls zu einem Vampir wird. Das Dienstmädchen Lisa wird ihr erstes Opfer.
Roger Vadims ("Barbarella", 1967) wegweisender französischer Vampirfilm-Klassiker "...Und vor Lust zu sterben" von 1960 war aus rätselhaften Gründen während mehr als 50 Jahren eine absolute Rarität und so gut wie unmöglich zu finden (lediglich die gegenüber der europäischen Fassung des Films gekürzte und umgeschnittene amerikanische Fassung existierte auf VHS-Kassette). Vadim gelang ein surreales, melancholisch-wehmütiges Märchen von betörender Schönheit, das mit alten Schlössern als malerischer Kulisse, Feuerwerk bei Nacht, traumhaften Technicolor-Cinemascope-Aufnahmen, einlullender musikalischer Begleitung (Jean Prodromidès; irische Harfe: Elene Polonska) und natürlich wunderschönen Frauen (Elsa Martinelli, Annette Vadim) Schauerromantik vom Feinsten verbreitet. Der Film entstand frei nach dem irischen Vampir-Roman "Carmilla" des Schriftstellers J. Sheridan LeFanu (1814-1873). Die Dänin Annette Vadim (Annette Susanne Strøyberg) war zur Entstehungszeit des Films mit Regisseur Roger Vadim (der auch Brigitte Bardot "entdeckte"), verheiratet. Nicht der unheimlichste, aber mit Sicherheit einer der schönsten Vampirfilme der Filmgeschichte. Tatsächlich, Horror kann schön sein.




Das brennende Gericht
Originaltitel: La chambre ardente  /  I peccatori della Foresta Nera  /  Das brennende Gericht
Produktion: Frankreich/Italien/Deutschland, 1962 (Schwarzweiss)
Comacico/Laura Cinematografica/Taurus Film/International/Universum Film (UFA)
Regie: Julien Duvivier.
Cast: Nadja Tiller, Jean-Claude Brialy, Perrette Pradier, Edith Scob, Walter Giller, Frédéric Duvallès, Héléna Manson, René Génin, Claude Piéplu, Dany Jacquet, Gabriel Jabbour, Laurence Belval, Antoine Balpêtré, Claude Rich.
109 Minuten (PAL)
Der 75-jährige, kranke Mathias Desgrez lebt allein auf seinem Schloss im Schwarzwald, betreut von der Krankenschwester Myra Schneider. Er lädt unverhofft seine Neffen Marc Desgrez und dessen Frau Lucy sowie Stéphane, einen nichtsnutzigen Lebemann von 25 Jahren, zu sich ein, die in der Hoffnung auf eine vielversprechende Erbschaft auftauchen. Zu ihrer Überraschung sind auch der Historiker und Journalist Michel Boissard und seine Frau Marie sowie der ehemalige Arzt und langjährige Freund von Mathias Desgrez, Dr. Hermann, zugegen. Mathias Desgrez ist ein Nachkomme eines Polizisten, der während der Herrschaft Ludwigs XIV. (1638-1715) die Markgräfin Brinvilliers verhaftete, die zu ihrer Zeit als "Hexe" verschrien und für diverse Giftmorde verantwortlich gemacht worden war. Marie Boissard wiederum ist die letzte Nachfahrin der Familie Brinvilliers. Während die Verwandten eines abends auf einem Ball tanzen, stirbt der alte Desgrez. Eine Dienerin will in dieser Nacht gesehen haben, wie Lucy Desgrez ihm einen Besuch abstattete. Doch auch alle anderen Beteiligten kommen als Täter in Frage. Ein messerscharf kombinierender Polizeiinspektor lässt bald noch zusätzliche Unruhe aufkommen.
Der prominente französische Filmregisseur Julien Duvivier (1896-1967; "The Phantom Wagon"/"La charrette fantôme", 1939) drehte "La chambre ardente" ("Das brennende Gericht") basierend auf dem bekannten, komplexen Horror- und Kriminal-Roman "The Burning Court" (1937) des amerikanischen Schriftstellers John Dickson Carr, wobei er dessen Handlung in den deutschen Schwarzwald verlegte. Der Film weiss durch tolle Kulissen, Schauplätze, seine ausgefeilte Beleuchtung und Schwarzweiss-Fotografie zu gefallen; die Vielzahl an Figuren, von denen alle ihr eigenes Süppchen kochen, lässt die Handlung zudem bis zum Ende offen und spannend erscheinen. Abstriche verursachen hingegen diverse Handlungsstränge bzw. Schicksale von Charakteren, die ins Leere laufen bzw. schlicht nicht aufgeklärt werden, sowie die allgemein nicht wirklich ganz gelungene "Auflösung". Trotzdem ist dies ein Klasse-Film, wenn man sich damit abfinden kann, keine romangetreue Umsetzung von Carrs Werk zu erwarten. Den ewigen, müssigen Vergleich von Filmen und literarischen Vorlagen, auf denen sie basieren, ein Vergleich zwischen Äpfeln und Birnen notabene, ersparen wir uns an dieser Stelle. In "La chambre ardente" geben sich diverse Schauspieler-Veteranen des französischen Kinos wie Jean-Claude Brialy, Edith Scob ("Augen ohne Gesicht"/"Les yeux sans visage", 1959), Claude Piéplu ("Asterix & Obelix gegen Cäsar"/"Astérix & Obélix contre César", 1999) oder Perrette Pradier, die den französischen Synchronisationen diverser TV-Serien ihre Stimme lieh, die Ehre.



Lemmy Caution gegen Alpha 60
Originaltitel: Alphaville, une étrange aventure de Lemmy Caution  /  Agente Lemmy Caution, missione Alphaville
Produktion: Frankreich/Italien, 1965 (Schwarzweiss)
Athos Films/Chaumiane/Filmstudio
Regie: Jean-Luc Godard.
Cast: Eddie Constantine, Anna Karina, Akim Tamiroff, Valérie Boisgel, Jean-Louis Comolli, Michel Delahaye, Jean-André Fieschi, Christa Lang, Jean-Pierre Léaud, László Szabó, Howard Vernon.
95 Minuten (PAL)
Der Geheimagent Lemmy Caution infiltriert den futuristischen Stadtstaat Alphaville, dessen Bewohner allesamt einem seltsamen, apathischen Zustand anheim fielen. Er entdeckt, dass der Computer "Alpha 60", das Herz der Stadt, längst alle Bewohner Alphavilles kontrolliert.
Regisseur Jean-Luc Godard ritt hier eine eigenwillig inszenierte Attacke auf den Sozialismus. Trotz eigentlich billiger Machart (keinerlei futuristische Kulissen, sondern lediglich mit Licht-und-Schatten-Fotografie optisch verfremdete Büro- und Verwaltungsgebäude des nächtlichen Paris) und nicht unbedingt grossem Unterhaltungswert ein Film, der zum Nachdenken anregt. Keine leichte Kost, eigenwillig, seltsam, trotzdem (oder deswegen?) hat der Film einen gewissen Kultstatus erreicht.






The Sadist with Red Teeth
Originaltitel: Le sadique aux dents rouges
Produktion: Belgien/Frankreich, 1970 
(Farbe)
Cinévision
Regie: Jean-Louis van Belle.
Cast: Daniel Moosmann, Jane Clayton, Albert Simono.
79 Minuten (NTSC)
Ein junger Künstler namens Daniel glaubt nach einem Autounfall, ein Vampir zu sein. Der ihn behandelnde Arzt, der eine eigene, zwielichtige Agenda verfolgt, sowie sein Assistent wollen, um ihn zu "kurieren", Daniel in seinem Glauben bestärken. Nach anfänglicher Skepsis willigt auch dessen Freundin Jane ein, diese Schnaps-Idee zu verfolgen. Nach einigen mehr oder minder gravierenden Zwischenfällen interessieren sich bald auch die Polizei und ein aufdringlicher Reporter für den "Vampir".
Das US-DVD-Label "Mondo Macabro" grub diesen ultra-obskuren Grusler der wallonischen Produktionsfirma "Cinévision" aus einer Tiefsee-Spalte des Film-Oblivion aus. Gemessen an der Seltenheit des Films ist der Zustand der Präsentation sensationell, der Inhalt leider weniger. Regisseur Jean-Louis van Belles Film ist vielleicht etwas für Leute, denen Jean Rollins Inszenierungen zu logisch und kohärent sind. Nicht wirklich kommerziell oder unterhaltend, auch nicht spannend oder erotisch, aber immerhin sehr seltsam und garantiert frei von Sinn und (gutem) Geschmack.





Girl Slaves of Morgana le Fay
Originaltitel: Morgane et ses nymphes
Produktion: Frankreich, 1971 
(Farbe)
Océanic Films/Compagnie Française de Distribution Cinématographique (CFDC)
Regie: Bruno Gantillon.
Cast: Dominique Delpierre, Alfred Baillou, Mireille Saunin, Régine Motte, Ursule Pauly, Michéle Perello, Nathalie Chaine, Velly Beguard, Solange Pradel, Patricia Lecarpentier.
86 Minuten (NTSC)
Françoise und Anna, zwei Französinnen anfangs 20, sind mit dem Auto auf Urlaubsfahrt in einer abgelegenen Gegend Frankreichs. Nachdem ihr Wagen den Geist aufgegeben hat, übernachten sie in einem verlassenen Bauernhaus. Am nächsten Morgen ist Anna verschwunden, und an ihrer Stelle taucht ein seltsamer, kleinwüchsiger Mann auf. Françoise folgt ihm durch einen Wald und erblickt ein märchenhaftes Schloss, das inmitten eines Sees liegt. Sie betritt ein bereitstehendes Boot, das wie von Geisterhand losfährt und sie zum Schloss bringt. Dort haust Morgane, die Königin der Feen. Und sie hat nicht vor, ihre Gäste wieder gehen zu lassen.
Ein erotischer Horrorfilm, oder eher ein Märchen für Erwachsene, denn Horror ist in diesem Film aus Frankreich eigentlich kaum auszumachen. Das Mutterland des Films hinkte im Horror-Genre auch zu dessen besten Zeiten in den 1960er, 1970er und frühen 1980er Jahren den anderen grossen Filmnationen Europas (England, Italien, Spanien) weit hinterher, und wenige Firmen trauten sich, Horrorfilme zu finanzieren. Regisseur Bruno Gantillon orientierte sich bei diesem Film sichtlich an den Werken seines Landsmannes Jean Rollin, und ähnlich wie diesem gelingt es ihm, mit bescheidenen (finanziellen) Mitteln eine surreale, märchenhafte Atmosphäre zu erzeugen. Eine weitere Parallele zu Rollin-Filmen ist der effiziente Gebrauch von Landschaften und Gebäuden. In diesem Fall wurde fast der gesamte Film im Château de Val, einem Schloss aus dem 15. Jahrhundert in der Auvergne (einer Landschaft, der auch gerne eine mystische Atmosphäre nachgesagt wird) und seiner Umgebung gedreht. Für Rollin-Fans einen Blick wert.




Malpertuis
Originaltitel: Malpertuis  /  Malpertuis: Histoire d'une maison maudite
Produktion: Belgien/Frankreich/Deutschland, 1971 
(Farbe)
Artémis Productions/SOFLDOC/Les Productions Artistes Associés/Société d'Expansion du Spectacle
Regie: Harry Kümel.
Cast: Orson Welles, Susan Hampshire, Michel Bouquet, Mathieu Carrière, Jean-Pierre Cassel, Daniel Pilon, Walter Rilla, Dora van der Groen, Charles Janssens, Sylvie Vartan, Jet Naessens.
119 Minuten (PAL/belgische Originalfassung)
Der junge Matrose Jann gerät in seiner Heimatstadt durch eine scheinbare Anhäufung von Zufällen ins Haus seines sterbenskranken Onkels Cassavius, der seine Erben um sich schart, um ihnen seinen letzten Willen zu verkünden. Wer bis zu seinem Lebensende in dem grossen und geheimnisvollen Anwesen namens "Malpertuis" ausharrt, der erbt ein beträchtliches Vermögen. Doch die Erben und die sonstigen Bewohner des Hauses sind nicht, was sie zu sein scheinen, und nach und nach enthüllt sich, dass Cassavius zu Lebzeiten gar seltsame Pläne verfolgte. Seine ungewöhnlichen Bedingungen an die Erben sollten sicherstellen, dass diese auch verwirklicht würden.
Ganz und gar seltsam und voller verrückter und unwirklicher Figuren ist auch Harry Kümels ganzer Film. Das barocke Epos war 1971 der teuerste Film, der bis anhin in Belgien gedreht wurde, und entsprechend opulent sind die Kulissen gestaltet und die Sets ausgestattet. Harry Kümel, ein Jahr zuvor Regisseur des Vampirfilms "Blut auf den Lippen" ("Le rouge aux lèvres"/"Met jouw bloed op mijn lippen"), erfüllte sich mit dem Dreh einen lange gehegten Traum, und es gelang ihm ausserdem, seinen Lieblingsschauspieler Orson Welles zu engagieren, der es ihm allerdings mit Trunkenheit am Set dankte. Im Film selbst hat Orson Welles (Cassavius) wenig mehr zu tun als im Bett zu liegen und finster dreinzublicken, doch Hut ab vor der Leistung der englisch-französischen Schauspielerin Susan Hampshire, die gleich drei Rollen zur Perfektion spielte (jene von Janns Schwester Nancy, seiner Geliebten Alice sowie der Gorgone Euryale) — so gut tatsächlich, dass ich sie während des gesamten Ansehens für drei verschiedene Schauspielerinnen hielt. Ein ungewöhnlicher Film aus dem goldenen Zeitalter des Euro-Horrors, der sehr viel komplexer daherkommt als der "normale" Genre-Vertreter. Keine leichte, doch trotzdem lohnende Kost. Zu empfehlen ist die belgische DVD der "Kroniek van de Vlaamse film" ("Chronik des flämischen Films"), die sowohl Harry Kümels "Director's Cut" in flämischer Sprache als auch die etwas kürzere französische Schnittfassung (ohne Segen des Regisseurs editiert und aufgeführt am Cannes-Festival) beinhaltet.





Wenn der Wolfsziegel heult
Originaltitel: La tuile à loups
Produktion: Frankreich, 1972 
(Farbe)
Ina
Regie: Jacques Ertaud.
Cast: Paul Le Person, Pierre Guéant, Gérard Darrieu, Claude Beauthéac, Claude Richard, Charles Charras, Martin Trévières, Marie-Hélène Dasté, Jeanne Allard, Paulette Frantz, Anne-Marie Bacquié, Myriam Boyer, Paul Bisciglia.
92 Minuten (PAL)
Das abgelegene Bergdorf La Jassaix in den französischen Alpen erlebt den härtesten Winter seit vielen Jahren. Durch den meterhoch liegenden Schnee sind die Bewohner von der Aussenwelt zunehmend abgeschnitten. Als eine alte Bäuerin das Heulen des Wolfsziegels (ein aus einem ausgehöhlten Dachziegel hergestelltes Windinstrument, das den in dieser Gegend gefürchteten, meist wochenlang anhaltenden kalten Nordostwind ankündigt) vernimmt, ist man gewarnt, dass noch mehr Schnee fallen wird, und dass mit diesem die Wölfe ins Dorf kommen würden, denn aus Erfahrung weiss man, dass diese dann in ihrem angestammten Lebensraum in den Bergwäldern nicht mehr genug Nahrung zu finden in der Lage sind. Eine erste "Wolfssichtung" entpuppt sich noch als Fehlalarm, doch während das Lager des Bürgermeisters und jenes einiger besorgter Bauern sich noch streitet, wie man der Situation am besten Herr werden könnte, rotten sich die Wölfe in der Umgebung von La Jassaix zusammen, um in der Nacht in die Gassen und Scheunen des Ortes vorzudringen. 
Der französische TV-Regisseur Jacques Ertaud ("Night Killer — Eine gnadenlose Hetzjagd"/"Série noire: Le grand môme", 1985; "Das Millionenspiel"/"La milliardaire", 1991) drehte 1972 diesen Fernsehfilm (auch unter dem Titel "Wolfsziegel" bekannt) nach einem gleichnamigen Roman seines Landsmannes Jean-Marc Soyez (1927-2008). Er zeichnet darin mit authentisch wirkenden Schauspielern und Schauplätzen ein realitätsnahes Szenario eines Wolfsangriffs auf eine isoliert liegende Dorfgemeinschaft, in der die Zeit stehengeblieben zu sein scheint, nach. Die Szenen mit echten Wölfen gegen Ende des Films sind sehr wirkungsvoll inszeniert, wenn auch spärlich in der Anzahl. Es macht allerdings den Anschein, dass leider auch etliche der Tiere für die Dreharbeiten getötet wurden. Der selten ausgestrahlte Film ist in Frankreich auf DVD veröffentlicht worden.



Die perverse Gräfin
Originaltitel: La comtesse perverse  /  Les croqueuses
Produktion: Frankreich, 1973/1974/1975 (Farbe)
Comptoir Français du Film Production (CFFP)
Regie: Clifford Brown (Jess Franco/Jesús Franco Manera).
Cast: Alice Arno, Howard Vernon, Lina Romay, Kali Hansa, Tania Busselier, Robert Woods, Caroline Rivière, Monica Swinn, Pierre Taylou.
73 Minuten (PAL/Director's Cut)/97 Minuten (PAL/Langfassung)

Die junge und naive Sylvia lebt mit einer Freundin in einem Apartment irgendwo am Mittelmeer. Ihr etwas dubioser Freund Tom (später aus unerfindlichen Gründen Bob genannt) und seine Frau laden sie ein, mit ihnen zusammen ein Wochenende mit Bekannten auf einer Insel vor der Küste zu verbringen. Sylvia sagt begeistert zu — noch ahnt sie nicht, dass die Reise sie zum seltsamen Haus der Gräfin Ivanna Zaroff und ihrem Ehemann Rabor führt. Die stehen auf perverse Sex-Spielchen, Menschenjagden und Kannibalismus. Die Spiele sind eröffnet — Sylvia ist die Trophäe.
"La comtesse perverse" erreichte den deutschen Sprachraum erst im Jahr 2012 als (untertitelte) DVD-Veröffentlichung. Ähnlich Michel Lemoines Film "Seven Women for Satan" ("Les week-ends maléfiques du Comte Zaroff", 1974
; ebenfalls mit Howard Vernon!) ist der Film eine erotische Variation des Horrorfilm-Klassikers "Graf Zaroff — Genie des Bösen" ("The Most Dangerous Game", 1932) des "King-Kong"-Regisseurs Ernest B. Schoedsack. Das Thema schien Regisseur Jess Franco am Herzen zu liegen, nahm er sich doch 1997 mit noch weniger Budget und noch weniger Kreativität erneut des Stoffs an im Film "Tender Flesh" ("Carne fresca"), einmal mehr auch mit Ehefrau und Muse Lina Romay. Selbige verbringt hier in gewohnter Manier fast den gesamten Film ohne Kleider am Leib, und auch von ihr abgesehen stehen die üblichen Verdächtigen vor der Kamera: Neben Romay sind dies Franco-Veteranen wie Howard Vernon ("Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies", 1971; "Das Blutgericht der gequälten Frauen", 1972), Alice Arno ("Eugénie de Sade", 1970; "Erotikill — Lady Dracula 2", 1973) oder Tania Busselier ("Greta — Haus ohne Männer", 1977). "La comtesse perverse" sieht aus, wie wenn er "back-to-back" mit "Lorna the Exorcist" (1974) gefilmt worden wäre und existiert im Wesentlichen in einer kürzeren, vom Regisseur so gewollten Fassung sowie in einer expliziteren, mit noch mehr franco-typischen, uninteressanten und endlos ausgewalzten Softsex-Szenen (und einigen Hardcore-Inserts) angereicherten Version. Ein typischer Franco-Langweiler, wenigstens gegen Ende hin gibt es einige Exploitation-Schauwerte und etwas Spannung.



How to Seduce a Virgin
Originaltitel: Plaisir à trois
Produktion: Frankreich, 1973 (Farbe)
Comptoir Français du Film Production (CFFP)
Regie: Clifford Brown (Jess Franco/Jesús Franco Manera).
Cast: 
Alice Arno, Robert Woods, Howard Vernon, Tania Busselier, Alfred Baillou, Joaquín Blanco, Lina Romay.
87 Minuten (NTSC)
Die sadistisch veranlagte Martine Bressac wird nach einer längeren psychiatrischen Behandlung wieder in ihr Zuhause in Südfrankreich entlassen. Dort wartet ihr Mann Charles auf sie, wobei beide nicht daran denken, sich von ihren perversen Neigungen zu verabschieden: Stattdessen beobachtet das schräge Paar Cécile, die unschuldige und naive Teenager-Tochter der Nachbarn, beim Duschen oder wie sie sich in ihrem Zimmer selbst befriedigt. Martines Plan lautet, die vermeintliche Jungfrau Cécile mit dem Segen ihrer reisefreudigen Eltern einzuladen, perverse Sexspielchen mit ihr und dem stummen Dienstmädchen Adele zu treiben, Cécile anschliessend mit einem Gift zu lähmen und als lebende Wachsfigur im bereits von früheren Begegnungen vorhandenen Horror-Kabinett im Keller auszustellen. Das klappt für eine Weile ganz vorzüglich, nur sind in dieser "Ménage-à-trois" nicht alle das, wofür sie sich ausgeben.

Mehr oder weniger "back-to-back" mit dem im selben Jahr (1973) entstandenen "La comtesse perverse" mit weitgehend denselben Schauspielern (Franco-"Staple"-Aktricen und -Akteure wie Alice Arno, Howard Vernon, Tania Busselier und natürlich Muse Lina Romay) gedreht, ist "Plaisir à trois" oder "How to Seduce a Virgin", der erst im Blu-Ray-Disc-Zeitalter erstmals im deutschen Sprachraum erschienen ist, ein typischer Jess-Franco-Schnellschuss ohne viele Meriten aus einer der intensivsten Beschäftigungsphasen eines Regisseurs, der praktisch hinter einer Filmkamera (vor der sich zumeist leicht bekleidete bis nackte Darstellerinnen räkelten) lebte. Uninspiriert, wenig erotisch trotz ausgedehnter Sexszenen und mit einer hauchdünnen Horror-Rahmenhandlung als Aufhänger, für Franco-Komplettisten natürlich dennoch sehenswert. Als Schlusspointe gibt es immerhin eine faustdicke Überraschung, die man so vermutlich nicht kommen sieht.



Lorna the Exorcist
Originaltitel: Les possédées du diable
Produktion: Frankreich, 1974 (Farbe)
Comptoir Français du Film Production (CFFP)
Regie: Clifford Brown (Jess Franco/Jesús Franco Manera).
Cast: Pamela Stanford, Guy Delorme, Lina Romay, Jacqueline Laurent, Richard Bigotini, Catherine Lafferière, Howard Vernon, Jess Franco (Jesús Franco Manera), Raymond Hardy, Caroline Rivière.
100 Minuten (NTSC)
Der wohlhabende französische Geschäftsmann Patrick Mariel möchte mit seiner Frau Marianne und seiner Tochter Linda deren 18. Geburtstag feiern. Während Linda die Feier mit ihren Freunden in St. Tropez abhalten möchte, insistiert Patrick nach einem mysteriösen Telefonanruf darauf, stattdessen in die Camargue zu reisen. Widerwillig folgt ihm seine Familie — wie kann sie auch erahnen, dass Patrick im Bann einer seltsamen, dämonischen Frau namens Lorna steht, deren unheimlichen Kräften er seinen ganzen Reichtum verdankt? Im Gegenzug versprach er ihr in jugendlichem Übermut das Leben seiner damals noch ungeborenen Tochter, sobald diese ihren 18. Geburtstag hinter sich hat. Es kommt, wie es kommen muss: Lorna, die um keinen Tag gealtert ist, bemächtigt sich mehr und mehr Lindas Geist — und Körper. 
"Lorna the Exorcist" entstand während einer der französischen Schaffenszeiten des äusserst vielbeschäftigten spanischen Regisseurs Jess Franco (alias Jesús Franco Manera) für den französischen Filmproduzenten Robert de Nesle. Ein typischer Franco-Film seiner Zeit, mit einlullender, sich immer und immer wiederholender Themenmusik, ist "Les possédées du diable", so der Originaltitel des auch im französischen Sprachraum zig-mal umbenannten Werks, weit mehr Erotik- denn Horrorfilm, mit endlos ausgewalzten, bisweilen doch recht tief blicken lassenden Sexszenen, bei denen Franco vor allem seine Muse Lina Romay in Szene setzte. Für Schrecken sorgt immerhin eine bemerkenswerte Szene, die Krabben involviert. Der englische Titel demonstriert den Versuch, auf dem Erfolg von William Friedkins Film "Der Exorzist" (1973) mitzuschwimmen, wobei "Lorna" nicht etwa ein Exorzist ist, sondern eher etwas, das es zu exorzieren gilt (was allerdings nicht geschieht). Der Film wurde seit seiner Entstehung vor 38 Jahren (Review-Datum: 2012) ausschliesslich in unterschiedlichen, zumeist heftig zusammengekürzten Versionen veröffentlicht, deren Laufzeit jeweils um die 80 Minuten lag. Für die Restauration des teilweise schon arg beschädigten Films zu seiner ursprünglichen Länge verwendete das US-DVD-Label "Mondo Macabro" nicht weniger als drei verschiedene 35-mm-Vorlagen und vier unterschiedliche Audio-Quellen.



Die Herren Dracula
Originaltitel: Dracula père et fils
Produktion: Frankreich, 1976 
(Farbe)
Gaumont/Productions 2000
Regie: Édouard Molinaro.
Cast: Christopher Lee, Bernard Menez, Marie-Hélène Breillat, Catherine Breillat, Mustapha Dali, Bernard Alane, Claude Génia, Jean-Claude Dauphin, Anna Gaël, Gérard Jugnot, Raymond Bussières.
94 Minuten (PAL)
Transsilvanien, anno 1786: Eine junge Frau wird nach einer Kutschen-Panne von der Dienerschaft des Grafen Dracula abgeholt und zu seinem Schloss gebracht. Sie gebärt ihm einen Sohn, wird jedoch bei ihrem ersten Versuch, einen Menschen zu beissen, vom Sonnenlicht getroffen und zerfällt zu Staub. Draculas Sohn erweist sich als schwer erziehbar; auch im Erwachsenenalter ist er zu gutmütig und bringt es nicht fertig, einen Menschen zu beissen und dessen Blut zu trinken. Als im 20. Jahrhundert die Kommunisten anrücken, beschliessen Dracula und Sohn die Flucht in den Westen. Ihre Särge landen jedoch bei einem See-Begräbnis der französischen Marine im Wasser. Während Sohn Ferdinand in Frankreich ans Ufer geschwemmt wird und Bekanntschaft mit einem arabischen Immigranten macht, landet Dracula Senior nach einem unerfreulichen Aufenthalt auf einem britischen Fischkutter in London. Dort wird er gefeierter Filmstar mit... richtig, Vampirfilmen. Als seine neue Rolle ihn nach Frankreich führt, werden Vater und Sohn wieder vereint. Doch Ferdinand, der ein Mensch werden will, verliebt sich ausgerechnet in Nicole Clement, die Vater als neustes Beiss-Opfer auserkoren hat.
Drei Jahre nach "Dracula braucht frisches Blut" ("The Satanic Rites of Dracula", 1973), Christopher Lees letztem "Dracula"-Film für die englischen Hammer-Filmstudios, brachte der französische Regisseur Édouard Molinaro den Filmstar dazu, für diese Horror-Komödie noch einmal in die von ihm damals ungeliebte Rolle des Vampirs zu schlüpfen. Da "Dracula" in "Dracula père et fils" nie mit Namen angesprochen wird, zeigte sich Lee später überrascht über den Titel des französischen Films. Molinaros Film enthält einige liebenswerte und zündende Gags, etwas Polit-Satire (Sozialisten in Rumänien) und Sozialkritik (Frankreichs Probleme mit der Aufnahme von Einwanderern aus Nordafrika haben sich seit 1976 gewiss nicht verkleinert) und beweist mit einem "echten" Blutsauger, der in England als Schauspieler zum gefeierten Vampir-Filmstar aufsteigt, eine gehörige Portion Selbstironie (was wohl auch Lees Beweggrund war, hier mitzuspielen). Trotzdem will der Film nie so recht abheben. Situationskomik ergibt sich vor allem dadurch, die Probleme aufzuzeigen, die echte Vampire hätten beim Versuch, sich in eine moderne Menschen-Gesellschaft zu integrieren. Hier hat der Film durchaus seine Momente, doch man wünscht sich wieder einmal, der hier betriebene Aufwand wäre stattdessen in einen ernst gemeinten Dracula-Film investiert worden. Denn dass man mit erheblich mehr Budget als etwa bei Frankreichs Vampirfilm-Spezialist Jean Rollin zumeist üblich ans Werk ging, ist deutlich ersichtlich. Wenig hilfreich für den kommerziell durchgefallenen Film war es allerdings, dass die amerikanische Veröffentlichung stark gekürzt und sinnentstellend synchronisiert wurde.





Zombis — Geschändete Frauen
Originaltitel: Les raisins de la mort
Produktion: Frankreich/Deutschland, 1978 (Farbe)
Rush Productions/Les Films A.B.C./Off Production
Regie: Jean Rollin.
Cast: Marie-Georges Pascal, Félix Marten, Serge Marquand, Mirella Rancelot, Brigitte Lahaie (Brigitte Lahaye), Patricia Cartier, Michel Herval, Françoise Pascal, Olivier Rollin, Evelyne Thomas, Jean-Pierre Bouyxou, Paul Bisciglia.
86 Minuten (PAL)
Die junge Claudine und ihre Freundin sind im Zug unterwegs durch die französische Provinz; Claudine möchte zum Weingut Goblesse im Languedoc gelangen, wo ihr Verlobter Michel auf sie wartet. Doch die beiden werden noch im Zug von einem seltsamen Mann mit entstelltem Gesicht angegriffen — Claudine kann ihm nur knapp entkommen. Sie zieht die Notbremse und muss sich nun zu Fuss durch die Landschaft schlagen. In einer altertümlichen Kleinstsiedlung trifft sie auf eine junge Frau und ihren Vater, die von einer unbekannten Seuche befallen und ebenfalls entstellt sind. Auch von dort muss sie fliehen und trifft wenig später auf die weissgewandete, blinde Lucie, die durch die Felder irrt. Zusammen erreichen sie Lucies Dorf, doch dort liegen Tote in den Strassen, und bei Einbruch der Dunkelheit kommen die Bewohner aus allen Winkeln der Ortschaft hervor. Sie sind allesamt entstellt und irrsinnig — der Besuch eines lokalen Weinfests, bei dem sie von einem mit neuartigen Pestiziden behandelten Wein getrunken haben, hat sie in blutrünstige Zombies verwandelt. Lucie wird von ihrem eigenen, ebenfalls infizierten Mann enthauptet, derweil die flüchtende Claudine auf eine mysteriöse, blonde Frau trifft, die ihr zunächst Unterschlupf gewährt. Kurz darauf treffen zwei bewaffnete Bauern in der "Geisterstadt" ein.
Hinter dem haarsträubend abenteuerlichen deutschen (Video-)Titel "Zombis — Geschändete Frauen" (sic), im Kino (wo der Film 1980 anlief) auch alternativ (und noch sinnfreier) als "Foltermühle der gefangenen Frauen" bezeichnet, verbirgt sich der sehr atmosphärische, leicht surreale und poetische Film "Les raisins de la mort" (übersetzt "die Trauben des Todes") des französischen Regisseurs Jean Rollin (1938-2010), der ansonsten vor allem für seine erotischen, an auf Film gebannte (Alp-)Träume erinnernden Vampirfilme wie "Die nackten Vampire" ("La vampire nue", 1969) oder "Sexual-Terror der entfesselten Vampire" ("Le frisson des vampires", 1970) bekannt war. Für den (seltenen) französischen Versuch eines dem Zeitgeist entsprechenden "Zombie"-Films — diese Art von Filmen war durch Vorbilder wie George A. Romeros "Die Nacht der lebenden Toten" ("Night of the Living Dead", USA 1968) oder Jorge Graus "Invasion der Zombies" ("Non si deve profanare il sonno dei morti", Italien/Spanien 1974) gerade "en vogue" — erfand man denn mit dem "Weintrauben-Zombie" treffender- und sinnigerweise gleich eine neue "Zombie"-Unterart. Bei "Les raisins de la mort", der seine faszinierende Atmosphäre nicht zuletzt durch wunderschöne Landschaftsaufnahmen, mittelalterliche französische Dörfer und seinen bizarren Soundtrack erreicht, konnte Rollin für einmal mit einem überdurchschnittlich grossen Budget zu Werke gehen, was sich in deutlich grösserem Aufwand als bei seinen früheren Filmen und einigen deftigen "Splatter"-Einlagen (die Make-Up-Crew bestand aus Yannick Josse, Raphaël Marongiu und dem italienischen Effekte-Fachmann Alfredo Tiberi), wie man sie bis dahin im Kino Frankreichs noch kaum zu Gesicht bekommen hatte, bemerkbar macht. Die Hauptrolle spielte Marie-Georges Pascal, in einer Nebenrolle spielte die zuvor nur in pornographischen Filmen aufgetretene Brigitte Lahaie, mit der Rollin auch weiterhin zusammenarbeiten sollte in Filmen wie "Fascination — Das Blutschloss der Frauen" ("Fascination", 1979) oder "Nacht der Gejagten" ("The Night of the Hunted"/"La nuit des traquées", 1980).




Fascination — Das Blutschloss der Frauen
Originaltitel: Fascination
Produktion: Frankreich, 1979 (Farbe)
Comex/Les Films A.B.C.
Regie: Jean Rollin.
Cast: Franca Maï, Brigitte Lahaie (Brigitte Lahaye), Jean-Marie Lemaire, Fanny Magier, Muriel Montossé, Sophie Noël, Evelyne Thomas, Agnès Bert, Myriam Watteau, Alain Plumey (Cyril Val).
82 Minuten (NTSC)
Französische Provinz, im April 1905. Der Ganove Marc entkommt seinen Kumpanen mit einer geraubten Schatulle voller Goldmünzen. Mit letzter Kraft erreicht er ein scheinbar verlassenes, von Nebel umhülltes Schloss in einem Fluss. Im Inneren macht er jedoch Bekanntschaft mit zwei mehr als mysteriösen Bewohnerinnen: Elisabeth und Eva. Die beiden jungen Frauen aus der Bourgeoisie spielen offenbar ihr ganz eigenes Spiel mit dem Eindringling. Während Elisabeth sich in ihn verliebt und ihm deshalb dezente Hinweise gibt, diesen Ort zu verlassen, verführt Eva ihn und tut alles, damit er bleibt. Unterdessen rücken Gefahren für Marc sowohl in der Gestalt seiner Ex-Kumpane, die ihn verfolgen, als auch durch die weiblichen Mitglieder eines geheimnisvollen Kultes zum Schloss auf.
Die Filme des Franzosen Jean Rollin (1938-2010) sind zweifelsohne "acquired taste", lies nicht für jedermann (oder allgemein ein breites Publikum) geeignet. Mit Werken wie "Die Vergewaltigung des Vampirs" ("Le viol du vampire", 1967), "Die nackten Vampire" ("La vampire nue", 1969), "Sexual-Terror der entfesselten Vampire" ("Le frisson des vampires", 1970), "Die Folterkammer des Vampirs" ("Requiem pour un vampire", 1971) oder "Scare — Dead or Alive?" ("La morte vivante", 1982) machte er sich einen Namen als Regisseur surreal-erotischer Vampirfilme mit poetischen und traumhaften Anwandlungen. Für viele stellt sein adäquat betiteltes Werk "Fascination" von 1979, innerhalb von zwei Wochen ohne Drehbuch und nennenswerte Spezialeffektetechnik gedreht und erst im Jahr 2005 auf DVD erstmals im deutschen Sprachraum zu sehen, diesbezüglich einen Höhepunkt in Rollins Schaffen dar. Wer also eine kohärente oder nur schon ansatzweise sinnvolle Geschichte oder gar so etwas wie einen echten Spannungsbogen erwartet, sitzt hier womöglich noch deutlicher als bei anderen Rollin-Kreationen im falschen Film. "Fascination" hat eine Aura des Poetischen, des Schauerromantischen, Mystischen, Mysteriösen, sogar ein wenig des Amateurhaften, angereichert mit mehr als einer Prise von lesbischem (und heterosexuellem) Sex. Der damalige Porno-"Star" Brigitte Lahaie wurde hier von Jean Rollin erstmals als "leading lady" besetzt. Das Bild von ihr als sensen-schwingende Rächerin im schwarzen Umhang steht heute oft als Sinnbild für die Filme Jean Rollins ein.



Night of Death!
Originaltitel: La nuit de la mort!
Produktion: Frankreich, 1980 (Farbe)
Paris Occitanie Production/Pierson Productions
Regie: Raphaël Delpard.
Cast: Isabelle Goguey, Charlotte de Turckheim, Betty Beckers, Michel Debrane, Ernest Menzer, Georges Lucas, Germaine Delbat, Michel Duchezeau, Jeannette Batti, Jean-Paul Lilienfeld, Nicole Landan, Michel Flavius.
94 Minuten (NTSC)
Die junge Martine nimmt eine Arbeit als Pflegerin in einem abgeschieden gelegenen französischen Altersheim an. Da sie einen Tag zu früh dort eintrifft, wird sie sehr unwirsch empfangen. Ihre Vorgängerin Nicole macht einen netten Eindruck, verschwindet jedoch kurz nach Martines Eintreffen spurlos. Den Bescheid der Heimleiterin, Nicole sei nach einem Streit überstürzt abgereist, kann Martine nicht so recht glauben, zumal sie bald darauf Überreste von Nicoles Koffer findet. Die Bewohner des Altersheims sind ein Sammelsurium an skurrilen Gestalten, die der Leiterin und ihrem wortkargen, gehbehinderten Gehilfen in ihrem seltsamen Auftreten nicht nachstehen. Viel zu langsam dämmert Martine, dass die Bewohner des Altersheims nicht die Vegetarier sind, für die sie sich ausgeben, sondern Untote, die Unsterblichkeit durch den Verzehr von Menschenfleisch zu erreichen trachten. Auch Nicole fiel ihnen zum Opfer...
In den späten 1970er und den frühen 1980er Jahren schlug die grosse Stunde der Menschenfleisch fressenden Zombies auf den Kinoleinwänden, vornehmlich jenen Amerikas und Italiens. Auch in Frankreich entstand damals eine Handvoll von Zombie-Filmen, etwa der stimmungsvolle "Les raisins de la mort" ("Zombis — Geschändete Frauen", 1978). "La nuit de la mort!" ist einer der obskursten unter ihnen — ein kleiner Geheimtipp mit gemächlichem Erzähltempo, einer melancholisch-tristen Atmosphäre, einigen durchaus blutigen "Gore"-Einlagen und einer sympathischen Heldin, der man ein Entkommen aus der Hölle, in die sie da geriet, wünschen würde. Über Regisseur Raphaël Delpard und die meisten Schauspieler dieses Films ist wenig herauszufinden; Delpard inszenierte mit dem noch obskureren (und seltsamen) "Clash" 1983 einen weiteren Horrorfilm, von den Darstellern ist nur Charlotte de Turckheim etwas bekannter, ihr Oeuvre umfasst jedoch keine weiteren genre-relevanten Titel. Hauptdarstellerin Isabelle Goguey, obgleich sie ihre Sache hier durchweg gut macht, hatte keine allzu lange Kino-Karriere.





Scare — Dead or Alive?
Originaltitel: La morte vivante
Produktion: Frankreich, 1982 (Farbe)
Les Films A.B.C./Les Films Alériaz/Les Films du Yaka/Sam Selsky
Regie: Jean Rollin.
Cast: Françoise Blanchard, Marina Pierro, Carina Barone, Patricia Besnard-Rousseau, Fanny Magier, Mike Marshall, Jean-Pierre Bouyxou, Véronique Carpentier, Jean Berel, Jean Cherlian, Sandrine Morel, Delphine Lapointe, Sam Selsky.
86 Minuten (NTSC)
Drei Männer laden illegalerweise Fässer mit Giftmüll in einer Gruft ab, in der auch die Särge der im Alter von 20 Jahren verstorbenen Catherine Valmont und ihrer Mutter liegen. Ein Erdbeben unterbricht die Missetäter und Grabräuber; Chemikalien gelangen in Catherines Sarg und sie kehrt darob ins Leben zurück. Als "lebende Tote" benötigt sie Menschenblut, weswegen die Verbrecher auf blutige Weise das Zeitliche segnen. Wenig später gerät die durch die Felder irrende, weissgewandete Catherine einer Fotografin vor die Linse, die besessen wird von der Idee, die seltsame Frau erneut zu fotografieren. Catherine kehrt unterdessen zu ihrem Familienschloss ("château") zurück, wohin auch ihre Kindheitsfreundin Hélène unterwegs ist. Hélène will Catherine helfen und schleppt schon bald die ersten ahnungslosen Opfer an, damit die untote Vampir-Frau ihren Blutdurst stillen kann.
"La morte vivante" (übersetzt "die lebende Tote") von 1982 war ein weiterer atmosphärischer, erotischer und schauerromantischer Vampir-Horrorfilm von Jean Rollin (1938-2010), der seit 1967 eine ganze Reihe ähnlich gelagerter Filme wie beispielsweise "Die Vergewaltigung des Vampirs" ("Le viol du vampire", 1967), "Die nackten Vampire" ("La vampire nue", 1969), "Die Folterkammer des Vampirs" ("Requiem pour un vampire", 1971) oder "Lippen voller Blut" ("Lèvres de sang", 1975) in Frankreich inszeniert hatte. Der gegenüber vielen von Rollins früheren Werken augenscheinlich etwas solider finanzierte und dem Zeitgeist entsprechend mit einigen extrem blutigen "Splatter"- und "Gore"-Szenen des damals frisch von der Filmhochschule abgegangenen "Make-Up"-Experten Benoît Lestang ("Martyrs", 2008) ausgestattete Film erfuhr zu VHS-Video-Zeiten auch im deutschen Sprachraum Verbreitung unter dem eher ungeschickten Titel "Lady Dracula" sowie — passender — als "Scare — Dead or Alive?". Die deutsche Fassung weist zudem einen anderen Soundtrack auf als die Originalversion. Im englischen Sprachgebrauch wird der Film zumeist als "The Living Dead Girl" betitelt. Schauspielerin Françoise Blanchard (1954-2013) verleiht der Geschichte als "lebende Tote" Tiefgang und lässt den Zuschauer zwischen veritablem Drama und surrealem Alptraum mitleiden. Die Italienerin Marina Pierro (Hélèn) spielte in diversen Filmen von Walerian Borowczyk, unter anderem in "Dr. Jekyll und die Frauen" ("Dr. Jekyll et les femmes", 1981). In einem Cameo-Auftritt als Kaufinteressent des "Châteaus" ist Jean Rollins langjähriger Freund und Produzent Sam Selsky zu sehen.



The Pencil Murders
Originaltitel: De potloodmoorden  /  Meurtres au crayon
Produktion: Belgien, 1982 
(Farbe)
Skyline Film & Television/Fact & Fiction
Regie: Guy Lee Thys.
Cast: Leslie de Gruyter, Rosemarie Bergmans, Bert André, Francis Appariccio, Christian Baggen, Warre Borgmans, Ronnie Commissaris, Souleye Dramé, Jaak Van Hombeek, Karen Vanmalderen, Marcel Vanthilt.
77 Minuten (NTSC)
Der belgische Polizeiinspektor Rick Van Houtte ist einem Serienmörder auf der Spur, der seine vornehmlich weiblichen Opfer mit Farbstiften absticht. Da seine Arbeit ihn zunehmend einnimmt, bekommt Rick Probleme mit seiner Ehefrau. Diese geht fremd, während er den Fotografen Leslie kennenlernt.
Dieser unbeholfene Streifen war einer von zwei belgischen Anläufen in den frühen 1980er Jahren, einen "Giallo" nach italienischem Vorbild zu drehen (der andere hiess "The Antwerp Killer", beziehungsweise "Le tueur d'Anvers", 1983). Beide Filme fristen heute ihr Dasein in völliger Obskurität, nach einhelliger Meinung zurecht. Regisseur, Produzent und Drehbuchautor in Personalunion Guy Lee Thys beweist wenig Gespür für das Genre, die Dialoge überraschen mit blatantem Rassismus, der unpassende Soundtrack ist der Atmosphäre nicht förderlich und der Blut- und "Sleaze"-Gehalt hält sich überraschend stark in Grenzen (vieles geschieht "off-screen"). "The Pencil Murders" ist schlecht, keine Frage, doch was den flämischen "Giallo" trotzdem ein klein wenig interessant macht, ist die Tatsache, dass es ein flämischer "Giallo" ist, sowie seine Seltenheit. Er ist nur in wenigen Ländern und nur auf VHS (heutzutage rar und teuer) erschienen.




Clash
Originaltitel: Clash
Produktion: Frankreich/Jugoslawien, 1983 
(Farbe)
Cinéthèque/Devenir Production/Promundi/Croatia Film/Jadran Film
Regie: Raphaël Delpard.
Cast: Catherine Alric, Pierre Clémenti, Bernard Fresson, Vjenceslav Kapural, Christian Forges, Jean-Claude Benhamou, Igor Galo, Iva Potocnik, Rikard Brzeska.
98 Minuten (NTSC)
Eine junge Frau mit einem geheimnisvollen Koffer voll mit Diebesgut wartet auf einem verlassenen Industrieareal auf ihre (falschen) Freunde. Dabei hat sie seltsame Visionen, Alpträume und Angstzustände, und trifft auf einen unbekannten Mann, der verrückt zu sein scheint.
Ein französischer Horrorfilm des Regisseurs Raphaël Delpard, der auch den ähnlich selten gesehenen "La nuit de la mort!" (1980) drehte. Wer den Film gesehen hat, mag gut verstehen, weshalb er in völliger Obskurität versank. Weitgehend sinnfrei und ereignisarm, gleicht er mehr einem surrealen Alptraum als dem üblichen Horrorfilm nach Schema F. Co-produziert von Frankreichs Promundi, Devenir Production und Cinéthèque in Zusammenarbeit mit den kroatischen, dannzumals noch jugoslawischen Firmen Jadran Film und Croatia Film ("Der Rattengott", 1976). Für Fans von Obskur-Filmen auf Japan-VHS (denn auf solcherlei muss zurückgreifen, wer den Film sehen will).






Der 4. Mann
Originaltitel: De vierde man
Produktion: Holland, 1983 
(Farbe)
Verenigde Nederlandsche Filmcompagnie (VNF)/Rob Houwer Productions
Regie: Paul Verhoeven.
Cast: Jeroen Krabbé, Renée Soutendijk, Thom Hoffman, Dolf de Vries, Geert de Jong, Hans Veerman, Hero Muller, Caroline de Beus, Reinout Bussemaker, Erik J. Meijer.
98 Minuten (PAL)
Der Schriftsteller Gerard Reve trifft bei einer Lesung auf eine junge Frau namens Christine, die ihn nicht nur in Ihren Bann zieht, sondern auch gleich nach Hause mitnimmt. Bald merkt Gerard, dass er nicht Christines einziger Lover ist, und dass sie schon dreimal verheiratet war, wobei jeder ihrer Ehemänner eines tragischen und unglücklichen Todes starb. Oder doch nicht? Es beschleicht ihn zunehmend das Gefühl, einer "Schwarzen Witwe" ins Netz gegangen zu sein.
Der letzte Film des Regisseurs Paul Verhoeven in niederländischer Sprache ist ein faszinierender psychologischer Mystery-Horror-Thriller mit starken Schauspielern, allen voran natürlich Jeroen Krabbé, der während der gesamten Laufzeit fast permanent zu sehen ist. Renée Soutendijk bringt als Christine genau die richtige Mischung aus Unschuld und Verführung in ihre Rolle ein. Verhoeven betreibt schon hier, wie auch in seinen späteren Hollywood-Filmen ("RoboCop", 1987; "Starship Troopers", 1997) gezielte Provokation und schockt mit homoerotischen Szenen und zwei extremen "Splatter"-Einlagen. Ein interessanter und ungewöhnlicher Film, wenn auch nicht ganz ohne Längen.




Ogroff — Mad Mutilator
Originaltitel: Ogroff
Produktion: Frankreich, 1983 (Farbe)
N. G. Mount
Regie: Norbert Georges Mount (Norbert Moutier).
Cast: Norbert Georges Mount (Norbert Moutier), Robert Alaux, Françoise Deniel, Howard Vernon, Pierre Pattin, Alain Petit, Jean-Pierre Putters, Christophe Lemaire, Michel Pratt, Fabrice Bourdon, Alain Cayol, Michel Chevalier.
88 Minuten (PAL)
Tief im Wald in einer abgelegenen Gegend Frankreichs lebt Ogroff, der irre Schlächter. Offenbar hat er im Krieg ein Auge verloren, nun trägt er eine Ledermaske und wartet auf arglose Vorbeireisende und Touristen, um sie abzuschlachten, mit der Axt zu zerstückeln und zu verspeisen. Ja, ein Kannibale ist er auch. Er verfüttert Teile seiner Opfer aber auch an seinen Hund, sowie an die Zombies, die im Keller seiner Waldhütte hausen. Dieser Ogroff hat gar ein Groupie, das es auf sich nimmt, mit seinem klapprigen weissen Citroën Ami-8 bis zu Ogroffs Unterschlupf vorzudringen, um Sex mit ihm zu haben. Als das Mädchen die Falltür zum Keller öffnet und massenweise Untote herausströmen, hat es dann aber doch genug und ergreift die Flucht. Nun verfolgt Ogroff das Mädchen, und die Untoten verfolgen alle beide.
Dieser Film ist das "Kind" von "N. G. Mount" (Norbert Georges Mount; eigentlich: Norbert Moutier), einem Videothekar aus Paris, der den Streifen an freien Wochenenden mit einer Super-8-Kamera zusammen mit Freunden und Bekannten im "Forêt d'Orléans" drehte, wobei er den irren Killer Ogroff gleich selbst spielte. Für einen (Überraschungs-)Auftritt kurz vor Schluss konnte gar der bekannte Schauspieler Howard Vernon (zu sehen u. a. in unzähligen Jess-Franco-Filmen oder auch in Walerian Borowczyks "Arthouse"-Horrorschocker "Dr. Jekyll und die Frauen", 1981) gewonnen werden, der dem Amateur-Streifen einen Hauch von Professionalität verleiht. Der als "le tout 1er slasher français gore" (erster französischer "Gore-Slasher") beworbene Film entstand praktisch ohne Geld und mit rudimentären technischen Fähigkeiten, doch auch mit viel Herzblut. Moutiers Bilder erinnern an Szenen bekannter Vorbilder wie "Blutgericht in Texas" (1974), George A. Romeros "Zombie" ("Dawn of the Dead", 1978), "Freitag der 13." (1979), Andrea Bianchis "Die Rückkehr der Zombies" (1980) oder auch an französische Genre-Streifen wie "Eine Jungfrau in den Krallen von Zombies" (1971; mit Howard Vernon) und "Sumpf der lebenden Toten" (1980). "Ogroff" wurde seinerzeit auf dem Filmfestival "Festival du Super 8", das vom französischen Horrorfilm-Magazin "Mad Movies" organisiert wurde, gezeigt und in Frankreich als "Mad Mutilator" auf VHS veröffentlicht — die rare Kassette wurde zu einem gesuchten Sammlerstück unter "Gorehounds". Es bleibt einer der blutigsten aller je in Frankreich gedrehten Filme.




Lucker — The Necrophagous
Originaltitel: Lucker
Produktion: Belgien/Holland/Frankreich, 1985
(Farbe)
V.D.S. Films/Desert Productions
Regie: Johan Vandewoestijne.
Cast: Nick Van Suyt, Helga Vandevelde, Let Jotts, Marie Claes, Martine Scherre, Carry Van Middel, John Edwards, Tony Castillo, Veerle Dendooven, Frans Schepens, Werner Onre, Nico Karadjian.
72 Minuten (PAL)
Der hochgradig gefährliche und gestörte Serienmörder und Vergewaltiger Lucker bricht aus einer Klinik aus, wobei er eine Krankenschwester und ihren Lover um die Ecke bringt. Er vergeht sich an der Leiche der Krankenschwester und lässt sich dann von einer Prostituierten abschleppen, die natürlich auch dran glauben muss. Zudem war sie im selben Haus einquartiert, in dem das einzige von Luckers ehemaligen Opfern haust, welches die Begegnung mit ihm überlebte. Nun will er sein "Werk" zu Ende bringen.
Diese Film gewordene Absonderlichkeit ist das Werk des Belgiers Johan Vandewoestijne, eines Brüsseler Filmstudenten. Der bestenfalls semi-professionelle Film (Budget: 30'000 US-$) ist handwerklich doch überraschend ordentlich gemacht, mit einem guten Gespür für Locations, Atmosphäre und Casting. Dennoch war es des Regisseurs einziges Ziel, das Publikum möglichst heftig zu schocken, was grundsätzlich nicht falsch ist für einen Horrorfilm. Das grösste Problem mit "Lucker" ist die Tatsache, dass das Original-Filmmaterial anscheinend bei einem Unfall zerstört wurde, der Film lediglich in VHS-Qualität überdauert und deshalb nie wieder in wirklich guter Qualität zu sehen sein wird. Dies ist auch dem neuen, sogenannten "Director's Cut" auf DVD anzusehen, der trotz etlicher neu gedrehter Inserts um einiges kürzer ist als die ursprüngliche Videofassung (72 Minuten). Weshalb der Regisseur dafür einige der interessanteren Szenen seines Films auf der Strecke liess, bleibt sein Geheimnis. Abschliessend ist zu sagen, "Lucker" ist ganz sicher kein Film für schwache Nerven (und Mägen).




Rabid Grannies
Originaltitel: Les mémés cannibales
Produktion: Belgien/Frankreich/Holland, 1988 (Farbe)
Stardust Pictures Nr. 1/Troma Entertainment (Troma Team)
Regie: Emmanuel Kervyn.
Cast: Catherine Aymerie, Caroline Braeckman, Richard Cotica, Dany Daven (Danielle Daven), Patricia Davia, Robert Du Bois, Florine Elslande, Franklin Steward Granvel, Paule Herreman, Bobette Jouret, Françoise Lamoureux.
85 Minuten (PAL/Gore-Fassung)/90 Minuten (PAL/unvollständige Composite-Fassung)/88 Minuten (PAL/US-Fassung)
Die zwei greisen Tanten Victoria und Elizabeth (die natürlich nicht zufällig so heissen) laden ihre gesamte Verwandtschaft auf ihr Herrenhaus im ländlichen England ein, um ein lange geplantes Familienfest zu feiern. Unter dem sich nach und nach einfindenden Anhang sind eine Familie mit zwei kleinen Kindern, ein Lesben-Paar, ein junger Taugenichts, ein Nesthäkchen, ein dicker Industrieller und seine Geliebte, ein Waffenhändler sowie ein zweifelhafter Priester. Alle hassen sich gegenseitig, und alle sind sie hinter dem Vermögen der ach so lieben und naiven Tantchen her. Kaum ist das Festbankett eröffnet, wird ein mysteriöses Kästchen, ein Geschenk vom grossen Abwesenden der Familie, für die beiden Tanten abgegeben. Die Dämpfe, die es beim Öffnen verströmt, verwandeln die beiden Tanten in menschenfressende Dämonen, die unter der undankbaren und gierigen Verwandtschaft ein blutiges Massaker veranstalten.
Der Belgier Emmanuel Kervyn drehte mit seiner Horror-Komödie "Les mémés cannibales" eine bluttriefende Hommage an die blutrünstigen amerikanischen Splatterfilme der 1980er Jahre, allen voran Sam Raimis "Tanz der Teufel" ("The Evil Dead", 1981), an den hier deutliche Reminiszenzen zu erkennen sind, sowie die Filme des amerikanischen "Independent"-Filmstudios Troma ("Atomic Hero — Das liebenswerte Monster", 1984). Unter den Produzenten des Films fungierte auch Johan Vandewoestijne, der zwei Jahre zuvor den Nekrophilie-Schocker "Lucker — The Necrophagous" (1985) inszeniert hatte. Troma, welches selbst eine Reihe wenig zimperlicher Filme produziert hat, übernahm auch den Vertrieb von "Rabid Grannies" in den USA, wo ironischer- und fälschlicherweise viele, die den Film gesehen haben, ihn für eine Produktion der Filmschmiede aus New Jersey halten. Tatsächlich jedoch war Tromas einzige Kontribution zum Film, sämtliche guten (lies: blutigen) Szenen herauszuschneiden und so den im Original äusserst blutigen Film mit bemerkenswerten "Splatter"-Effekten massiv zu entschärfen. Dies ist unter anderem deshalb sehr ärgerlich, weil diese Version weitaus das grösste Publikum erreichte. Wer den Film sehen möchte, sollte deshalb unbedingt zur europäischen Version greifen, welche die "Gore"-Szenen in ganzer Glorie beinhaltet. Interessanterweise ist diese Version widerum um drei Handlungsszenen kürzer, was jedoch verschmerzbar ist. Das DVD-Label "Astro" (Deutschland) unternahm zudem den (allerdings schlampigen) Versuch, eine "Composite"-Version aus diesen beiden Fassungen zu erstellen, die jedoch nicht vollständig ist, weil mehrere Szenen offenbar einfach vergessen gingen.



Maniac Nurses Find Ecstasy
Originaltitel: Infirmières extatiques
Produktion: Belgien/Ungarn/USA, 1990 
(Farbe)
Rampage Film Production/Desert Films/Troma Entertainment (Troma Team)
Regie: Harry M. Love (Léon Paul De Bruyn).
Cast: Susanna Makay (Zsuzsanna Makay), Hajni Brown, Nicole A. Gyony, Csilla Farago (Celia Farago), Peter Bowland, Charles De Wilder, Any Schultz, Mercedes Klein, Anette Maynard, Eva Shubert, Magdalena Ryman.
74 Minuten (NTSC)
Irgendwo in den USA (zumindest in der englisch synchronisierten Fassung) steht eine Klinik (die allerdings mehr wie eine Luxusvilla aussieht), in welcher eine Handvoll lesbischer Krankenschwestern residiert. Angeführt werden sie von Ilsa (sic), einer ausgesprochenen Sadistin, und ihrer Ex-Geliebten Greta. Ilsa hofiert ihre geistig abwesend wirkende Tochter Sabrina, deren Anwesenheit einen Keil zwischen Ilsa und Greta trieb, welche nun verfeindet sind. Zusammen terrorisieren diese "Krankenschwestern", weil sie nun mal nichts besseres zu tun haben, stets leicht bekleidet, doch dafür bis an die Zähne bewaffnet mit Maschinengewehren und Buschmessern, die Umgebung, indem sie vorbeifahrenden Autos auflauern, Leute kidnappen und arglose Camper jagen. 
Das beschriebene Nichts an "Handlung" dient ausschliesslich dazu, die immerhin recht ansehnlichen (Laien-)Darstellerinnen, von denen keine andere Film-Credits aufzuweisen scheint, zumeist in Reizwäsche durch die "Sets" schlafwandeln zu lassen, während ein "Erzähler" unfassbaren Stuss über Psychologie und andere entrückte Themen zum Besten gibt, der vermutlich für die englische Synchronfassung "erfunden" wurde im verzweifelten Bemühen, diesem "Film", der ansonsten in seinem eigenen kleinen Universum frei von Realität, Sinn, Logik und Verstand spielt, so etwas wie einen Plot anzudichten. Fraglich, ob es hierzu überhaupt so etwas wie ein Drehbuch gab. Bemühungen, dies als eine Art Hommage an berühmt-berüchtigte "Nazi-Exploitation"- und/oder Lager-Filme wie "Ilsa — Die Wölfin" ("Ilsa: She Wolf of the SS", 1974) oder "Greta — Haus ohne Männer" (1977) erscheinen zu lassen, sind erkennbar. Da die Produktionshintergründe zu diesem Machwerk offenbar nach wie vor nicht aufgeklärt sind (nicht einmal im frankophonen Raum), sei hier folgende These gewagt: Dies war ein ohne Ton auf Videomaterial gedrehter (was auch die zweifelhafte Bildqualität erklärt) Amateur- oder allenfalls semi-professioneller Film, der weitgehend in Belgien (Gent) entstand und für den offenbar in Ungarn gecastete Darstellerinnen, die allesamt unter Pseudonym agierten (wie so gut wie jeder, der mit diesem Film zu tun hatte), vor der Kamera standen. Die "Produktionsfirmen" "Rampage" und "Desert Films" dürften Ein-Mann-Unternehmen sein. Hinter dem Pseudonym "John Desert" (Schnitt, Ausführender Produzent) verbirgt sich beispielsweise Johan Vandewoestijne, der 1985 in Belgien den "Gore"-Streifen "Lucker — The Necrophagous" inszeniert hatte. Bekanntheit erlangte der Film erst, als die in New Jersey (USA) ansässige, auf Schundfilme spezialisierte unabhängige Produktions- und Verleihfirma Troma von Lloyd Kaufman zufällig oder auch nicht auf den Streifen stiess und ihm eine englische Synchronisation verpasste. Es gibt einen französischen Titel, "Infirmières extatiques" ("Ekstatische Krankenschwestern"), doch ist unklar, ob der Film je unter diesem Titel veröffentlicht oder eine französische Tonspur dafür erstellt wurde. Kurz: Eine Geschichte, wie sie eben nur der "Z-Film" schreiben kann.



Tykho Moon
Originaltitel: Tykho Moon
Produktion: Frankreich/Deutschland/Italien/England, 1996 (Farbe)
Salomé/Schlemmer Film/Black Forest Films/Nova Films
Regie: Enki Bilal.
Cast: Julie Delpy, Johan Leysen, Michel Piccoli, Marie Laforêt, Richard Bohringer, Yann Collette, Peter Berling, Frédéric Gorny, Olivier Achard, Svetozar Cvetkovic, Jean-Louis Trintignant.
104 Minuten (PAL)
In "naher" Zukunft herrscht auf dem Mond, genauer gesagt im Mondkrater Tycho, der paranoide Diktator Mac Bee über einen fiktiven, surrealen und äusserst maroden Staat, dessen Architektur unter anderem aus Nachbauten irdischer Architektur, etwa von bekannten Pariser Gebäuden wie dem Eiffelturm oder dem Triumphbogen, besteht. Mac Bee und alle seine Nachkommen leiden unter einer mysteriösen Blutkrankheit, zudem ist der Diktator fest dazu entschlossen, sich einfrieren zu lassen, um in einer fernen Zukunft, wenn seine Krankheit heilbar ist, erneut das Ruder zu übernehmen. Vorerst jedoch sucht er nach einem Mann namens Tykho Moon, der ihm einst als Organspender diente. Der weiss jedoch selbst nicht, wer er ist, dachte er doch bislang, er sei ein Bildhauer namens Anikst. Nun will er mit der als Prostituierte getarnten Agentin Lena durchbrennen.
"Tykho Moon" war nach "Bunker Palace Hotel" (1989) der zweite Spielfilm des serbisch-französischen Comicautors und Filmregisseurs Enki Bilal, dem Schöpfer der in Comic-Kreisen bekannten "Nikopol"-Trilogie. Wie schon sein erster Film handelt er von einem futuristischen, diktatorisch regierten Staat. 2004 drehte Bilal zudem den aufwendigen Science-fiction-Film "Immortal — New York, 2095: Die Rückkehr der Götter" ("Immortel (Ad vitam)"), der auf seinen ersten beiden "Nikopol"-Geschichten basierte. "Tykho Moon" verfügt noch nicht über dessen optische Brillanz (und auch nicht über dessen Budget), trotzdem konnte Bilal bereits hier mit französischen Kino-Stars wie Michel Piccoli, Julie Delpy oder Jean-Louis Trintignant zusammenarbeiten. Auch zu "Tykho Moon" gab es eine Comic-Version, ohne deren Kenntnis dem düsteren, surrealen und ziemlich verworrenen Film leider bisweilen schwer zu folgen ist.




Trouble Every Day
Originaltitel: Trouble Every Day  /  Gargoyle  /  Gâgoiru  (ガーゴイル)
Produktion: Frankreich/Deutschland/Japan, 2001 
(Farbe)
Centre National de la Cinématographie (CNC)/Canal+/Dacia Films/Messaouda Films/Rézo Films/Rézo Productions/arte France Cinéma/Arte/Zweites Deutsches Fernsehen (ZDF)/Kinetique
Regie: Claire Denis.
Cast: Vincent Gallo, Tricia Vessey, Béatrice Dalle, Alex Descas, Florence Loiret-Cailles, Nicolas Duvauchelle, Raphaël Neal, José Garcia, Hélène Lapiower, Marilu Marini.
101 Minuten (NTSC)
Shane und June sind frisch verheiratet und verbringen ihre Flitterwochen als Touristen in Paris. Doch Shane verhält sich sehr seltsam und verschlossen seiner Frau gegenüber und scheint ihr nicht die ganze Wahrheit zu sagen. In einem anderen Winkel von Paris haust der junge Forscher Léo. Sein Haus ist verbarrikadiert, denn seine Freundin Coré braucht zum Überleben Menschenfleisch, weswegen er verhindern will, dass sie ihm entkommt. Shane und Léo kennen sich von früher, und Shane versucht mit allen Mitteln, zu diesem zu gelangen...
2001 sorgte dieser Film der Regisseurin Claire Denis für einige Skandale und Kontroversen wegen seiner blutrünstigen und sexuell expliziten Szenen (und der wenig goutierten Kombination von beidem). Vincent Gallo (Shane) und Béatrice Dalle (Coré) sind die Zugpferde des Films und spielen stark, doch lässt der Film den Zuschauer über das Warum bis zuletzt im Dunkeln und eröffnet mehr Fragen über seine Geschichte, als er beantwortet. Man meint den japanischen Einfluss auf die Produktion erkennen zu können, was sich nicht nur, aber vor allem in der äusserst langsam voranschreitenden Handlung und der wortkargen Inszenierung manifestiert. Der Skore wusste zu gefallen, seiner eigenwilligen Machart wegen wird der Film jedoch bestimmt nicht jedermann zusagen. Obwohl co-finanziert von Arte und ZDF, wollte sich jedenfalls bis heute kein deutsches Label die Finger an einer Veröffentlichung des Films verbrennen.




Alias — Tödliche Liebe
Originaltitel: Alias
Produktion: Belgien/Schweden, 2002 
(Farbe)
Another Dimension of an Idea/D & D Producties/Kinepolis Group/Vlaamse Televisie Maatschappij (VTM)/Solid Entertainment
Regie: Jan Verheyen.
Cast: Hilde De Baerdemaeker, Geert Hunaerts, Veerle Dobbelaere, Hilde Van Mieghem, Pol Goossen, Werner De Smedt, Michael Pas, Tom De Hoog, Ilse Van Hoecke, Mathias Coppens, Els Van Peborgh.
97 Minuten (NTSC)
Eva und Patti beobachten in der belgischen Stadt Gent (Flandern) zufällig, wie zwei Kleinkriminelle ein Auto aufbrechen. Wenig später werden sie Zeugen, wie eine nackte Frau aus dem vierten Stock springt (oder gestossen wird?) und dabei in den Tod fällt. Bei beiden Ereignissen war Evas Videokamera an. Als die beiden Gangster Eva den Film abnehmen wollen, werden sie von einem Fremden daran gehindert. Der stellt sich als Dieter vor, und Eva findet schnell Gefallen an ihm — sehr zum Leidwesen ihres eifersüchtigen Freundes Mark. Tatsächlich wird bald klar, dass Dieter eine ziemlich mysteriöse Figur ist, die eine Verbindung zu einer dubiosen psychiatrischen Klinik im wallonischen Teil des Landes pflegt. 
Ein spannender Horror-Thriller aus Belgien — Filme dieses Genres sind im belgischen Kino allgemein und im flämischen Kino im Besonderen eher dünn gesät (besonders noch um die Zeit des Entstehungsjahres 2002 herum), weshalb der Film des in Belgien recht bekannten Regisseurs Jan Verheyen in der Kinolandschaft des Benelux-Staates durchaus ein kleines Ausrufezeichen setzte. Wer sich an frühere flämische Genre-Anläufe wie die obskuren "The Pencil Murders" ("De potloodmoorden", 1982) von Guy Lee Thys oder "The Antwerp Killer" ("Le tueur d'Anvers", 1983) von Luc Veldeman erinnert, wird erfreut feststellen, dass die Qualität der Inszenierung hier eindeutig in einer anderen Liga angesiedelt ist — dies, obwohl der Film für recht bescheidene 1.7 Millionen Euro produziert worden ist. Jan Verheyen soll ein Fan italienischer "Gialli" der 1970er Jahre (im Stil der Filme Dario Argentos) sein und "Alias" als eine Art Hommage an jene verstanden wissen, und obwohl nicht wie ein klassischer "Giallo" aufgebaut, überrascht sein Film bis zum seltsamen Ende (der Film ist, soviel sei vorweggenommen, um die berühmte eine Einstellung zu lang) mit diversen unerwarteten Wendungen, etwas schwarzem Humor und einer Prise Erotik (im Unterschied zu typischen "Gialli" gibt es hier durchaus auch für die Zuschauerinnen etwas zu sehen).



In My Skin
Originaltitel: Dans ma peau
Produktion: Frankreich, 2002 
(Farbe)
Lazennec & Associés/Canal+/Centre National de la Cinématographie (CNC)/Natexis Banques Populaires Images 2
Regie: Marina de Van.
Cast: Marina de Van, Laurent Lucas, Léa Drucker, Thibault de Montalembert, Dominique Reymond, Bernard Alane, Marc Rioufol, François Lamotte, Adrien de Van.
91 Minuten (PAL)
Während einer Party verletzt die junge und beruflich erfolgreiche Esther versehentlich im Dunkeln im Garten ihr Bein an einem Metallgegenstand. Erst später bemerkt sie das Ausmass der Wunde — was zum Beginn einer ungesunden Obsession wird, die Esther für Wunden an ihrem Körper entwickelt. Anstatt diese verheilen zu lassen, beginnt sie damit, sich selbst weitere — und grössere — Wunden zuzufügen. Ihre zunehmend besorgte Arbeitskollegin und beste Freundin Sandrine belügt sie dabei über die wahren Ursachen ebenso wie ihren Freund Vincent, der mit ihr in eine gemeinsame Wohnung ziehen wollte. Schliesslich fingiert Esther sogar einen Autounfall, um eine Erklärung für ihre entstellte Haut zur Stelle zu haben.
Hauptdarstellerin Marina de Van führte auch Regie bei diesem Film, der das heikle Thema von Selbstverletzendem Verhalten durch Ritzen mit Messern und anderen scharfen Gegenständen bei — vornehmlich jungen — Menschen (sehr oft Frauen) anschneidet, ohne klar Stellung dazu zu beziehen. Der Film enthält dabei einige recht drastische Szenen, die bei eher Zartbesaiteten vermutlich ein flaues Gefühl auslösen dürften. Allerdings verzichtet Marina de Van dankenswerterweise auf allzu detaillierte Gewaltdarstellungen, wie sie in jüngeren französischen Genre-Vertretern wie "High Tension" ("Haute tension", 2003), "Inside — Was sie will ist in Dir." ("À l'intérieur", 2007), "Frontier(s)" ("Frontière(s)", 2007) oder "Martyrs" (2008) vermehrt zur Anwendung kamen. Das Ende des Films fällt jedoch sehr unbefriedigend aus.



Praying Mantis — Die Gottesanbeterin
Originaltitel: Le festin de la mante
Produktion: Belgien, 2003 
(Farbe)
NewArt Productions/Marc Levie Visuals Overijse
Regie: Marc Levie.
Cast: Lou Broclain, Yann Chély, Sacha Kollich (Sasa Nikolic), Adèle Jacques, Hugues Hausman, Michel de Warzee, Serge Swysen, Renaud Boucquey, Samuel Lemaire, Stéphane Shoukroun.
89 Minuten (PAL)
Der Violinenspieler Julien befindet sich auf einer Irrfahrt irgendwo in der Natur im Süden Belgiens, als er der mysteriösen, wunderschönen Sylvia begegnet. Zwischen den beiden besteht sofort eine starke Anziehung; sie ziehen zusammen und er lässt ihr ein grosses Gewächshaus bauen. Doch im entscheidenden Moment weist sie seine Avancen stets zurück. Als er sie beim Liebesspiel mit dem leichtsinnigen Draufgänger und Taugenichts Patrick erwischt, verlässt er wutentbrannt die Szene. Was Julien nicht weiss: Sylvia ist ein übernatürliches Wesen, ein Sukkubus; eine Gottesanbeterin, die ihren Partner beim Liebesspiel töten muss. Deshalb hat sie sich auf Patrick eingelassen, damit Julien nicht dasselbe Schicksal erfährt. 
Der Film des Belgiers Marc Levie ist in seinen Grundzügen eine erotische Variation von Jacques Tourneurs Schwarzweiss-Horrorfilm-Klassiker "Katzenmenschen" ("Cat People") von 1942, einem der besten Horrorfilme der Filmgeschichte, dessen Protagonistin sich bei sexueller Erregung gegen ihren Willen in eine Pantherkatze verwandelte, welche im Anschluss an den Liebesakt ihren Partner zerfleischte. Mit surrealen Szenen und ansatzweise poetischen Aufnahmen versucht Levie dabei, seinem Film den Anstrich eines modernen Märchens für die Leinwand zu geben. Hauptsächlich jedoch lebt der Film von seiner betörenden jungen Hauptdarstellerin Lou Broclain, welche nicht zuletzt durch ihren vollen Körpereinsatz über die teilweise dahinplätschernde Handlung hinwegsehen lässt.



Haus der toten Seelen
Originaltitel: Dood eind
Produktion: Holland, 2006 
(Farbe)
Icuri Productions/Montecatini Management/Steven de Jong Producties
Regie: Erwin van den Eshof.
Cast: Everon Jackson Hooi, Anniek Pheifer, Alwien Tulner, Mads Wittermans, Aram van de Rest, Victoria Koblenko, Micha Hulshof, Terence Schreurs, Perla Thissen, Han Peekel, Noah MacIntosh.
94 Minuten (PAL)
Eine Gruppe holländischer Jugendfreunde feiert, nachdem man sich lange nicht mehr gesehen hat, ein Wiedersehenstreffen mit einem gemeinsamen Urlaub in Schottland. Am nächtlichen Lagerfeuer im Wald werden sie von beisswütigen Hunden angegriffen und flüchten daraufhin in ein nahegelegenes, geheimnisvolles altes Haus. Dort gehen jedoch unheimliche Dinge vor sich: An den Wänden zeichnen sich Muster glühender Spuren ab, und ein altes Buch erzählt die Geschichte einer jungen Frau, die dort zusammen mit ihrem Kind anno 1782 starb. Ihr ruheloser Geist befindet sich noch immer im Haus...
Ein rarer niederländischer Anlauf zu einem Spukhaus-/Teenager-Horrorfilm (zumindest wirkt es so, auch wenn es vermutlich eher Twens sind). Regisseur und Drehbuchschreiber Erwin van den Eshof gelingen trotz einer dünnen, klischeebehafteten Geschichte der Marke "1000 Mal gesehen", vielen repetitiv wirkenden Momenten (endlos anmutende Szenen von Protagonisten, die mit Taschenlampen dunkle Gänge beleuchten) und papierdünnen Charakteren einige unheimliche Szenen; viele Schockszenen wirken indes arg forciert und selbstzweckhaft — Spannungsaufbau bis hin zum Schock um des Schockes Willen, nicht eingebunden in eine geschickte Inszenierung, welche eine unheimliche Szene als Kulmination eines logischen Handlungsablaufs präsentieren würde. Für einen Film, der mit lediglich 1 Million Euro realisiert wurde, weist das Werk einige gute visuelle Effekte auf und sieht insgesamt bemerkenswert gut aus.



Schlachtnacht
Originaltitel: Sl8n8
Produktion: Holland/Belgien, 2006 
(Farbe)
Lagestee Film BV/BE-Films
Regie: Frank van Geloven & Edwin Visser.
Cast: Victoria Koblenko, Kurt Rogiers, Jop Joris, Linda van der Steen, Steve Hooi, Carolina Dijkhuizen, Lara Toorop, Emiel Sandtke, Serge-Henri Valcke, Liz Snoyink, Martijn Oversteegen, Hans Ligtvoet.
90 Minuten (PAL)
Der Vater der achtzehnjährigen holländischen Studentin Kristel Lodema kommt bei einem Autounfall überraschend ums Leben. Zusammen mit Studienfreunden macht sich Kristel kurz darauf auf, sich des Nachlasses ihres Vaters anzunehmen — der Schriftsteller betrieb in einer belgischen Bergwerksmine Recherchen über Andries Martiens, einen Mörder und Studenten des Okkulten, der 1857 in der Provinz Limburg acht Kinder entführte und ermorden wollte, um so die Hölle betreten zu können. Als Kristel und ihre Freunde sich zu einer Besichtigung der Mine überreden lassen, versagt prompt der Aufzug, der sie wieder nach oben bringen sollte. Und in dieser Mine, 60 Meter unter der Erdoberfläche, spukt noch immer Martiens' Geist, der nun die Gelegenheit wahrnimmt, sich der Neuankömmlinge zu bemächtigen.
Ein willkommener niederländischer Anlauf zu einem Teenie-/"Slasher"-Horrorfilm, der vor allem zu Beginn mit einigen gelungenen Einstellungen punkten kann, bevor er — leider — in sattsam bekannte Gefilde abdriftet, in denen nervtötende Jungmimen laut und in permanenten Grossaufnahmen nervtötende Dinge tun und sagen — dass es für einmal Holländer (und ein paar Belgier) anstelle der sonst üblichen Amerikaner sind, macht die Sache nun nicht zwingend besser. Die meisten Figuren (von Hauptdarstellerin Victoria Koblenko, im gleichen Jahr auch in "Haus der toten Seelen"/"Dood eind" vor der Kamera, mal abgesehen) sind so unsympathisch, dass ihr Ableben dem Zuschauer vermutlich kaum mehr als eine angehobene Augenbraue (wenn nicht gar offenen Applaus) abringen dürfte. Auch die effekthascherische Inszenierung erfindet das Genre nicht neu. Immerhin ist das Ganze bisweilen erstaunlich blutig, wobei zwar entschieden zuviel Splatter und "Gore" für Zartbesaitete aufgetischt wird, echte "Gorehounds" widerum trotzdem in die sprichwörtliche Röhre blicken dürften, da der Film dann doch davor zurückschreckt, wirklich über die üblichen Stränge zu schlagen.



The Room
Originaltitel: The Room
Produktion: Belgien, 2006 
(Farbe)
Bad Fourteen Pictures/Title Films/Title Media
Regie: Giles Daoust.
Cast: Caroline Veyt, Pascal Duquenne, Maximilien Jouret-Maron, Henri Luyckx, Françoise Mignon, Philippe Résimont.
79 Minuten (PAL)
In einem abgelegenen Landhaus in der Nähe von Brüssel lebt Alex, der unter dem Down-Syndrom leidet und seit einem Unfall an den Rollstuhl gebunden ist. Sein Vater Max ist ein gescheiterter Komponist, der zu Gewaltausbrüchen tendiert und an der Grenze zu einem Psychopathen wandelt; Mutter Marie ist weinerlich und chronisch depressiv. Alex' jüngerer Bruder John und dessen Freund Benjamin machen sich einen Spass daraus, Alex zu schikanieren. Nur seine Schwester Melinda kümmert sich um ihn, doch ist sie schwanger und will diese dysfunktionale Familie verlassen. Allerdings weigert sie sich, ihren Eltern zu sagen, von wem sie ihr Kind erwartet. Plötzlich können die Familienmitglieder das Haus nicht mehr verlassen — dafür erscheint am Ende eines Ganges eine geheimnisvolle Tür, die zu einem unbekannten Raum führt, in den die Akteure nach und nach verschwinden.
Ein moderner Horrorfilm-Versuch aus Belgien für die "Arthouse"-Fraktion, inszeniert im Stil eines Kammerspiels (der ganze Film spielt fast ausschliesslich in dem beschriebenen Haus), doch insgesamt wird die nicht uninteressante Prämisse recht leichtfertig verschenkt, und kaum jemand dürfte sich nach dem Film besser fühlen als vorher. Die Charaktere sind — mit Ausnahme Melindas, die ebenfalls ein ganz dunkles Geheimnis mit sich herumträgt — entweder seltsam oder unsympathisch (oder beides) und vermögen kaum Interesse an ihren Schicksalen zu generieren. Somit ist der 500'000 teure Film des Regisseurs Giles Daoust ("Artefacts", 2007) aus dem französischsprachigen Teil des Landes trotz einiger unbeholfener Referenzen weder die "belgische Antwort" auf Stanley Kubricks Horror-Meisterstück "Shining" ("The Shining", 1979), noch ist es der "verstörende Fantasy-Horror", als der er ebenfalls beworben wird (ausser vielleicht für ganz, ganz leicht beeindruckbare Gemüter, die mit "The Room" ihre erste Genre-Erfahrung machen).



Die Nacht der Uhren
Originaltitel: La nuit des horloges
Produktion: Frankreich, 2007 
(Farbe)
Les Films A.B.C./Avia Films
Regie: Jean Rollin.
Cast: Ovidie, Sabine Lenoël, Françoise Blanchard, Dominique, Maurice Lemaître, Nathalie Perrey, Jean-Loup Philippe, Jean Depelley, Fabrice Maintoux, Jean-Pierre Bouyxou, Paul Bisciglia, Catherine Castel, Louise Dhour, Simone Rollin.
92 Minuten (PAL)
Die junge Isabelle begibt sich auf die Suche nach ihrem (angeblich) verstorbenen Cousin, einem Filmemacher und Schriftsteller namens Jean Michel (der hier stellvertretend für Regisseur Jean Rollin selbst steht). Ihr steht eine unwirkliche Odyssee bevor, die auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise beginnt und während der Wirklichkeit, Traum und Illusion verschwimmen, als sie Gegenstände aus Michels Filmen findet, den Figuren Michels begegnet und von ihm erfundene (Traum-)Welten wie den "verbrannten Wald" besucht. In dem abgelegenen Landhaus, das Isabelle von Michel geerbt hat, begegnet sie den "Gehäuteten", die sie zu einer der Ihren machen wollen, und bewegt sich durch das Betreten von Standuhren durch die Dimensionen von Michels Fantasie.
Ein wirres Alterswerk (2007) des französischen Kult-Regisseurs und Altmeisters des erotischen Horrorfilms Jean Rollin mit autobiografischen Zügen, denn die Gegenstände und Figuren Jean Michels im Film sind jene des (echten) Regisseurs Jean Rollin,  repräsentiert jeweils durch Ausschnitte aus dessen älteren Filmen — mit "Die Vergewaltigung des Vampirs"/"Le viol du vampire" (1967), "Die nackten Vampire"/"La vampire nue" (1969), "Sexual-Terror der entfesselten Vampire"/"Le frisson des vampires" (1970), "Die Folterkammer des Vampirs"/"Requiem pour un vampire" (1971), "Die eiserne Rose"/"La rose de fer" (1973), "Lippen voller Blut"/"Lèvres de sang" (1975), "Zombis — Geschändete Frauen"/"Les raisins de la mort" (1978), "Fascination — Das Blutschloss der Frauen"/"Fascination" (1979), "Scare — Dead or Alive?"/"La morte vivante" (1982), "Lost in New York"/"Perdues dans New York" (1989), "Jean Rollin's Vampire"/"Les deux orphélines vampires" (1995) und "Draculas Braut"/"La fiancée de Dracula" (1999) ist ein Grossteil von Rollins fantastischer Filmographie hier versammelt. Trotz allem ein echter Rollin, ein Werk für treue Fans, für Anhänger des Surrealen, des wahrhaft Bizarren und Aufgeschlossene mit Sitzfleisch, die noch einmal des Meisters Fetischen (nackte Frauen, Vampire, Standuhren und Clowns) huldigen möchten. Jean Rollin (1938-2010) starb drei Jahre nach diesem Film am 15. Dezember 2010 und wurde — wenig überraschend — auf dem Friedhof Père Lachaise beigesetzt.



Frontier(s)
Originaltitel: Frontière(s)
Produktion: Frankreich/Schweiz, 2007 
(Farbe)
EuropaCorp/Cartel Productions/BR Films/Chemin Vert/Pacific Films
Regie: Xavier Gens.
Cast: Karina Testa, Samuel Le Bihan, Estelle Lefébure, Aurélien Wiik, David Saracino, Chems Dahmani, Jean-Pierre Jorris, Maud Forget, Amélie Daure, Rosine Favey, Adel Bencherif, Joël Lefrançois, Patrick Ligardes.
104 Minuten (PAL/ungekürzte Fassung)
Die Jugend-Clique um die schwangere Yasmine nutzt die Unruhen in den Pariser "Banlieues" für einen Banküberfall aus, der allerdings gründlich schief geht. Ihre anschliessende Flucht führt sie in der Nähe der belgischen Grenze in eine heruntergekommene Gaststätte, deren Betreiber einen wenig vertrauenerweckenden Eindruck machen. Tatsächlich stellt sich Familienoberhaupt Von Geisler als vollkommen durchgedrehter ehemaliger deutscher Nationalsozialist heraus, der zusammen mit seinem Anhang die Neuankömmlige grausam zu Tode foltern will — wie anscheinend schon viele vor ihnen. Als sie zusehen muss, wie ihre Freunde sterben, erwacht in Yasmine jedoch unverhofft ein unbändiger Überlebenswille.
Ein prominenter Vertreter der neuen Welle gewalttätiger französischer Horrorfilme, die mehr oder weniger seit Alexandre Ajas "High Tension" ("Haute tension", 2003) in grosser Zahl entstanden sind und die ihren (vorläufigen?) Höhepunkt in Pascal Laugiers ungeheuer makaberem "Martyrs" (2008) gefunden haben. "Frontier(s)" entpuppt sich dabei schnell einmal als wenig innovatives, dafür selbstzweckhaftes, aufgesetzt-übertrieben geschmackloses und gewalttätiges europäisches Quasi-Remake von Tobe Hoopers (1943-2017) wegweisendem Genre-Klassiker "Blutgericht in Texas" ("The Texas Chain Saw Massacre", 1974) komplett mit sadistischem Familienoberhaupt (die Deutschkenntnisse des 2017 verstorbenen "Geisler"-Darstellers Jean-Pierre Jorris, einem französischen Theaterschauspieler, lassen in der Originalfassung leider ganz schön zu wünschen übrig), dessen Protagonisten allerdings allesamt so unsympathisch sind, dass man sich als Zuschauer auch mit fortdauernder Laufzeit des Films kaum mit einem von ihnen zu identifizieren vermag. Gegen Ende hin nicht ohne Spannung, doch wirkt dies alles zu jeder Zeit viel zu sehr künstlich auf geschmacklos und kultig-brutal getrimmt, um diesem Werk den Weg in den erlauchten Kreis wirklich verdienter (künftiger) Horror-Klassiker zu ebnen.



Inside — Was sie will ist in Dir.
Originaltitel: À l'intérieur
Produktion: Frankreich, 2007 
(Farbe)
BR Films/FX Cinéma/Mac Guff Ligne
Regie: Julien Maury & Alexandre Bustillo.
Cast: Béatrice Dalle, Alysson Paradis, Nathalie Roussel, François-Régis Marchasson, Jean-Baptiste Tabourin, Dominique Frot, Claude Lulé, Hyam Zeytoun, Tahar Rahim, Emmanuel Guez, Ludovic Berthillot.
79 Minuten (PAL/ungekürzte Fassung)
Bei einem Autounfall verliert die schwangere Sarah ihren Mann. Vier Monate später, just am Weihnachtsabend, steht sie kurz vor der Geburt und wird von ihrem Arzt nach Hause geschickt, um dort die wahrscheinlich letzte Nacht vor der Niederkunft zu verbringen. Kurz bevor sie sich schlafen legen kann, macht sich eine unheimliche Frau erst an ihrer Haustür, dann an einem Fenster bemerkbar. Als die von Sarah gerufene Polizei eintrifft und die Umgebung absucht, ist nichts mehr von ihr zu finden. Doch die Unbekannte hat sich bereits Zugang zum Haus verschafft, wo sie sich mit aller Gewalt daran macht, Sarah ihr ungeborenes Kind wegzunehmen. Sarahs Chef und ihre Mutter, die beide noch vorbeikommen, um nach Sarah zu sehen, haben als erste das Nachsehen, doch damit ist der Blutdurst der Unbekannten keineswegs gestillt.
Im Zuge der neuen Welle bisweilen ultra-blutiger französischer Horrorfilme, die durch Werke wie Alexandre Ajas "High Tension" ("Haute tension", 2003) oder "Dead End" (mit-)ausgelöst wurde und deren spätere Vertreter leider allzuoft sehr aufgesetzt und gezwungen wirkend daherkommen, stellt "Inside" ("À l'intérieur") der damaligen (2007) Regie-Newcomer Julien Maury und Alexandre Bustillo ("Livid — Das Blut der Ballerinas"/"Livide", 2011; "Leatherface", 2017) ohne Zweifel einen der Höhepunkte dar. Das Regie-Duo lieferte hiermit eine kompromisslos-blutige Schlachtplatte ab, die von ihrem Anfang bis hin zu einem allerdings äusserst unbefriedigenden Ende hochspannend bleibt, obwohl die Protagonistin noch nicht einmal sonderlich sympathisch daherkommt, eigentlich ein — gerade in jüngerer Vergangenheit — viel zu oft und wider besseres Wissen immer wieder begangener Kardinalfehler in Horrorfilmen. Ein weiterer davon, der auch hier begangen wurde, ist eine ungenügende Ausleuchtung des Geschehens. Die bei einer solchen Geschichte kaum vermeidbaren Logik-Defizite sowie das eine Quentchen absurder Gewalt zu viel, welches den Film gegen Ende hin ungewollt in eine (wenn auch dunkelschwarze) Komödie abdriften lässt, tun einer (mit Vorsicht ausgesprochenen) Empfehlung für ein Publikum mit starken Nerven jedoch für einmal keinen Abbruch. 2016 entstand in Spanien eine gleichnamige Neuverfilmung (Regie: Miguel Ángel Vivas).



Dante 01
Originaltitel: Dante 01
Produktion: Frankreich, 2008 (Farbe)
Eskwad/Wild Bunch/Sofica Cinemage/Canal+/CinéCinéma/Région Île-de-France/Conseil Régional des Pays de la Loire/Studio Canal
Regie: Marc Caro.
Cast: Lambert Wilson, Linh Dan Pham, Dominique Pinon, Yann Collette, Bruno Lochet, François Levantal, Simona Maicanescu, Gérald Laroche, François Hadji-Lazaro, Lotfi Yahya Jedidi, Dominique Bettenfeld.
82 Minuten (PAL)
An Bord eines Weltraum-Gefängnisses im Orbit des "Höllenplaneten" Dante 01 sorgen ein geheimnisvoller neuer Insasse und eine zeitgleich mit diesem angekommene Wissenschaftlerin für Unruhe.
Eine klaustrophobisch-düstere, von vielen Symbolen und Metaphorik durchsetzte Space-Oper aus dem Mutterland des Films, die ambitioniert daherkommt, doch deren Charakterzeichnungen leider grösstenteils auf der Strecke bleiben. Wahrscheinlich blieb bei der 8-Millionen-Euro-Produktion von "Delicatessen"-Co-Regisseur Marc Caro (1990; drehte zusammen mit Jean-Pierre Jeunet 1995 auch "Die Stadt der verlorenen Kinder"/"La cité des enfants perdus") eine grosse Menge an Filmmaterial im Schneideraum zurück.




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen