AFRIKA


House of the Living Dead
Originaltitel: Skaduwees oor brugplaas  /  House of the Living Dead
Produktion: Südafrika/England, 1973 
(Farbe)
Associated Film Productions
Regie: Ray Austin.
Cast: Mark Burns, Shirley Anne Field, David Oxley, Margaret Inglis, Dia Sydow, Lynn Maree, Bill Flynn, William Baird Clark, Ronald France, Don Furnival, Pieter Geldenhuys, Ben Dekker, Limpie Basson, Amina Gool.
87 Minuten (NTSC)
Um die Wendezeit vom 19. zum 20. Jahrhundert kommt die junge Engländerin Lady Mary Anne Carew auf das Herrenhaus Brattling Manor am südafrikanischen Kap, um dort ihren Verlobten und Herrn des Anwesens, Sir Michael Brattling, zu heiraten. Im unzugänglichen Dachstock des Hauses jedoch lebt Michaels unheimlicher, handicapierter Bruder, der ein Laboratorium betreibt und über den unter den Bediensteten wilde Geschichten im Umlauf sind — sie haben alle Angst vor ihm. Es ist von Experimenten zur Präservierung der menschlichen Seele die Rede. Während des Nachts unheimliches Orgelspiel ihre Nerven belastet, will Michaels Mutter Mary Anne überzeugen, schnellstens das Anwesen zu Verlassen, da ihr grosses Unheil drohe.
Ein schon ziemlich betagter, obskurer und vollkommen in Vergessenheit geratener früher Horrorfilm aus Südafrika, dessen Geschichte Parallelen zum im selben Jahr entstandenen britischen Film "Asphyx" aufweist. Aufgrund seiner langsam voranschreitenden Handlung, viel Dialog und der augenscheinlich vor allem unter amerikanischen Internet-Kommentatoren unumgänglichen Assoziation, mit einem "Living Dead" im Titel müsse dies automatisch ein Film über Zombies sein (was "House of the Living Dead", eine Mischung aus "Mad-Scientist"-Motiven und Okkult-Horror, natürlich nicht ist), erhielt der Film einen ziemlich schlechten Ruf. Schade, denn ein anständiger Print täte hier vielleicht Wunder und liesse den gegen Ende hin spannenden Film in einem anderen Licht erscheinen — der Transfer auf einer alten kanadischen Videokassette lässt leider enorm zu wünschen übrig, ist abwechselnd viel zu hell oder viel zu dunkel und leidet unter starkem Überkontrast, lässt aber noch immer durchscheinen, dass hier durchaus Potential vorhanden war. Inszeniert wurde der Film vom britischen Regisseur Ray Austin ("Black Sun — Der Todesplanet greift an", 1975).



The Demon — Der Teuflische
Originaltitel: The Demon
Produktion: Südafrika/Holland/USA, 1979 
(Farbe)
Gold Key Entertainment/Hollard Productions/Percival Rubens Films
Regie: Percival Rubens.
Cast: Jennifer Holmes, Cameron Mitchell, Craig Gardner, Zoli Marki, Peter J. Elliott, Moira Winslow, Mark Tanous, Diane Burmeister, George Korelin, Vera Blacker, John Parsonson, Ashleigh Sendin, Graham Kennard, April Galetti.
89 Minuten (PAL)
Die junge Emily wird von einem Psychopathen aus ihrem Elternhaus entführt. Ihre Eltern konsultieren einen Ex-Marine, der über gewisse Psi-Fähigkeiten verfügen soll, um den Schuldigen zu finden. Der Mörder, der mit einer Plastik-Gesichtsmaske unterwegs ist und Stahlklauen an einer Hand trägt, benutzt mit Vorliebe Plastiksäcke, mit denen er seine Opfer erstickt. Nun geraten eine blonde junge Lehrerin sowie deren leicht naive Cousine in sein Visier.
Leicht konfuser, überwiegend im Stockdunkeln spielender und dabei enervierend schlecht beleuchteter, ansonsten routiniert in Szene gesetzter "Slasher" wohl auf dem Trittbrett von John Carpenters "Halloween". Der Streifen wurde von Südafrikas unverwüstlichem Horror-Spezialisten Percival Rubens in Johannesburg und Kapstadt abgedreht und versuchte wie die meisten Kommerz-Filme aus dem damaligen Apartheidstaat mehr oder weniger notdürftig, sich als amerikanisches Produkt zu tarnen. Als "Wannabe"-Wahrsager ist "Bohrmaschinen-Killer" Cameron Mitchell, der eine beeindruckende Palette obskurster Produktionen auf dem Buckel hat, mit von der Partie. Als "Eye-Candy" fungieren Jennifer Holmes und Zoli Marki, die mit ihrem Scheinwerfer-Augenaufschlag für denselben Regisseur auch den "Mad-Max"-Klon "1994 — Nur die Starken überleben" (1983) veredelte. In Anbetracht der Herkunft einen (kurzen) Blick wert.




Yeelen — Das Licht
Originaltitel: Yeelen
Produktion: Mali/Burkina Faso/Frankreich/Deutschland/England/Japan, 1987 
(Farbe)
Les Films Cissé/Mali Government/Burkina Faso Ministry of Life and Culture/Atriascop Paris/Centre National de la Cinématographie (CNC)/French Ministry of Cooperation and Development/French Ministry of Foreign Affairs/Les Films du Carrosse/Midas/Ministère de la Culture de la Republique Française/Westdeutscher Rundfunk (WDR)/UTA
Regie: Souleymane Cissé.
Cast: Issiaka Kane, Aoua Sangare, Niamanto Sanogo, Balla Moussa Keita, Soumba Traore, Ismaila Sarr, Youssouf Tenin Cissé, Koke Sangare, Youssouf Coulibaly, Manzon Coumare, Souleymane Coumare.
101 Minuten (PAL)
Nyanankoro, ein junger Mann mit magischen Kräften, reist durch die Lande der Bambara und der Peul. Er ist auf der Flucht vor seinem Vater, einem mächtigen Magier, der ihn töten will, da er glaubt, Nyanankoro habe heilige Sitten und Gebräuche verletzt.
Der Film habe ihn "umgehauen", soll Martin Scorsese gesagt haben. Der malische Filmemacher Souleymane Cissé konnte, co-finanziert von der Regierung Malis, einem der ärmsten Länder der Welt, und Burkina Fasos Ministerium für Leben und Kultur, in seinem Heimatland einen mystischen Film über die Geschichten seiner Vorväter drehen. Der Film wurde hauptsächlich in Malis Mehrheitssprache Bambara gedreht, vergisst aber auch andere Ethnien des westafrikanischen Vielvölkerstaats nicht. Der Ordnung halber gibt es auch eine Sprachfassung in der einzigen Amtssprache des Landes, französisch. Abgesehen davon, dass der Film in eine durch und durch fremde Welt führt, die nicht oft auf Film gebannt wird, gelingen Cissé wunderschöne Landschaftsaufnahmen aus dem riesigen Land im Süden der Sahara, und die Beschwörung einer Lagerfeuer-Atmosphäre, die sehr gut zur erzählten Geschichte passt.




Hiding Place
Originaltitel: Hiding Place
Produktion: Nigeria, 1999 
(Farbe)
Peter D'Red Ejiro Productions/Royal Crusaders
Regie: Lamson Yesuf.
Cast: Collette Ochonogor, Paul Adams, Lilian Agbeyegbe, Ezenwa Emmanuel, Jayke Aernan, Paul Obazele, Doyin Hassan, Dinah Asiboh, Sandra Evbuomwan, John Bright Anodebe, Perpetua Adefemi, Francis Iduoye, Frederick Adum.
101 Minuten (PAL)
Die junge Blessing wurde in ihrem Leben immer wieder von Männern enttäuscht und gerät darob in eine tiefe Lebenskrise. Sie verliert ihren Glauben an Gott. Weder ihre Mutter noch ihre Freunde vermögen sie zu trösten. Die Dämonen der Hölle wollen Blessings Schwäche ausnutzen und sie zu einem der Ihren machen. Eine Freundin schleppt Blessing zu einem zwielichtigen Schamanen, der mit dem Bösen im Bunde steht, weil sie glaubt, dieser könne ihr helfen. Blessing läuft jedoch während des Rituals davon, und ihre Freundin wird kurz darauf angefahren und getötet. Blessing gibt sich die Schuld dafür und versucht sich aufzuhängen, wird jedoch von einem Unbekannten gerettet. Doch die Dämonen haben sie noch nicht aufgegeben.
Ein früher Horror-/Fantasy-Streifen aus Nigeria, wo ab ca. 1992 eine rapide anwachsende Industrie für preisgünstige (im Durchschnitt um die 10'000 Naira teure), in grosser Zahl gedrehte "Direct-to-Video"-Produktionen entstand, die heute (2014) nach der Anzahl hergestellter Spielfilme die zweitgrösste Filmindustrie der Welt (nur in Indien werden noch mehr Filme gedreht) darstellt. Mit Produktionsjahr 1999 ist der vorliegende Film somit schon unter den betagten Vertretern dieser "Nollywood" genannten Filmindustrie. Der Film krankt wie praktisch ausnahmslos alle nigerianischen "DTV"-Filme an winzigem Produktionsetat, überwiegend laienhaft agierenden Darstellern (Hauptdarstellerin Collette Ochonogor spielt jedoch erfreulich solide), teilweise massivem Overacting und technischem Unvermögen der Filmemacher, was sich in oftmals unverständlichen (englischen) Dialogen durch eine scheppernde, von vielen Begleitgeräuschen gestörte Tonspur bemerkbar macht. Die Höllen-Sequenzen mit einigen als Dämonen geschminkten Schauspielern, die vor einem computer-generierten Flammen-Hintergrund agieren, wurden simpel und kostengünstig realisiert, erfüllen jedoch ihren Zweck.



Sumuru — Planet der Frauen
Originaltitel: Sumuru
Produktion: Südafrika/Deutschland/Kanada/England, 2002 
(Farbe)
DO Productions (Pty) Limited/Sumuru SA Pty. Limited/Tandem Communications/RTL 2/Frame Werk Produktion GmbH & Co. KG/Towers of London (Sumuru) Limited/Towers of London Productions
Regie: Darrell James Roodt.
Cast: Alexandra Kamp-Groeneveld, Michael Shanks, Simone Levin, Terence Bridgett, Casey B. Dolan, Michelle Bradshaw, Clair Evans, Nadia Kretschmer, David Lazarus, Petra Rocher.
90 Minuten (PAL)
Die Raumfahrer Adam Wade und Jake Carpenter stürzen mit ihrem Raumschiff auf dem Wüstenplaneten Antares ab. Tatsächlich sind sie die letzte Hoffnung der aussterbenden Menschheit, denn ein tödliches Virus aus einem vergangenen Krieg hat schon fast alle Menschen infiziert und ausgelöscht. Auf Antares hoffen die beiden, die Nachfahren von Siedlern zu finden, die knapp 1'000 Jahre zuvor dort ankamen. Nun herrscht hier die Königin Sumuru über eine Frauenzivilisation, in der die Männer nur noch eine untergeordnete Rolle als Sklaven oder Liebesdiener spielen. Doch die Gesellschaft wird von einem Bürgerkrieg bedroht, denn die Hohepriesterin eines Schlangen-Kultes respektiert Sumuru nicht als Thronfolgerin und plant eine Revolte. Und tektonische Aktivitäten drohen, den gesamten Planeten binnen kurzer Zeit zu zerstören.
Der Science-fiction-Film "Sumuru — Planet der Frauen" (bzw. "Sumuru — Schiffbruch auf dem Planeten der Frauen") transportiert Motive des englischen Schriftstellers Sax Rohmer um seine Romanfigur "Sumuru" in den Weltraum. Sieht man über seine absurde Prämisse hinweg, so schafft es dieser Trivialfilm trotz bisweilen haarsträubenden Logik-Defiziten, einfältigen Dialogen und teilweise schwachen schauspielerischen Darbietungen tatsächlich, eine in Ansätzen glaubhafte und interessante Geschichte zu entwickeln. Der südafrikanische Regisseur Darrell James Roodt ist für gewöhnlich ein zuverlässiger Lieferant filmischen Bodensatzes, "Sumuru" jedoch ist trotz genannten Problemen und seiner Obskurität doch um einiges besser als sein (miserabler) Ruf und zählt noch zu den besseren Arbeiten des Regisseurs. Ein rares Beispiel für einen Science-fiction-Film vom afrikanischen Kontinent, wenn auch freilich für den internationalen Markt und mit massiver Hilfe deutscher, kanadischer und britischer Co-Produzenten entstanden, macht der Film gut Gebrauch von exotischen Wüstenlandschaften, und die Produktion ist solide genug finanziert, um als "richtiger" Film durchzugehen. Richtig peinlich sind nur einige Dialoge und computer-generierte Spezialeffekte. Fantastische Filme über die Herrscherin "Sumuru" gab es schon seit Stummfilmzeiten: Bereits 1920 drehte der deutsche Regisseur Ernst Lubitsch den Film "Sumurun", 1967 entstand in England unter der Regie von Lindsay Shonteff "Sumuru, die Tochter des Satans" ("The Million Eyes of Sumuru") und 1969 kam vom spanischen Vielfilmer und Regie-Tausendsassa Jess Franco "Die sieben Männer der Sumuru" ("La ciudad sin hombres").




Dracula.3000 
Originaltitel: Dracula 3000: Infinite Darkness
Produktion: Südafrika/England/Deutschland/USA, 2004 
(Farbe)
Film Afrika Worldwide/Fiction Film & Television Limited/ApolloProMedia GmbH & Co. 1. Filmproduktion KG
Regie: Darrell James Roodt.
Cast: Casper Van Dien, Erika Eleniak, Coolio (Artis Ivey Jr.), Alexandra Kamp-Groeneveld, Grant Swanby, Langley Kirkwood, Tommy "Tiny" Lister, Udo Kier.
83 Minuten (PAL)
Im Jahr 3000 erreicht das Bergungsraumschiff des Captains Van Helsing (ha!) einen riesigen Raumfrachter, der seit 50 Jahren führerlos im Karpaten-System (mitunter auch als Karpaten-Galaxie bezeichnet, der Unterschied spielt ja keine Rolle) treibt. Treibt sich alsbald Graf Orlok (auch bekannt als "Dracula") wieder in den Gängen herum, nachdem die Crew dumm genug war, ihn aufzuwecken.
Hier wären einige gute Ansätze und Ideen vorhanden gewesen, die von klischeebeladenen Dumm-Dumm-Dialogen und nervigen Charakteren allerdings im Ansatz erstickt werden. Offenbar hat man in Südafrika nicht vor, wenigstens bis ins Jahr 3000 über dumme Sprüche über Hautfarben oder Sexismus der untersten Schublade hinweg zu sein — eine düstere Aussicht. Auch sollte ein Sonnensystem von einer Galaxie unterscheiden können, wer ein Drehbuch zu einem Science-fiction-Film zu schreiben gedenkt. Ansonsten torkelt mit "Starship Trooper" Casper Van Dien, dem unsäglichen Coolio und Kurvenwunder Erika Eleniak (ja, sie war mal in "E.T."...) eine abgehalfterte Darsteller-Riege durch die düsteren Kulissen. Der milchgesichtige Dracula-Darsteller geriet zu einem der lächerlichsten Vampire der Filmgeschichte. Und dann ist da noch Udo Kier, dem seine Rollenwahl offenbar keine Sorgen bereitet. Regisseur und Mit-Drehbuchautor Darrell James Roodt mangelt es nicht an Erfahrung mit Horrorstreifen, jedoch leider weiss er Fortschritte mit bemerkenswerter Beharrlichkeit zu vermeiden.





Faces on Fire
Originaltitel: Faces on Fire
Produktion: Nigeria, 2004 
(Farbe)
Kas-Vid International Ltd.
Regie: Lancelot Oduwa Imasuen.
Cast: Clem Ohameze, Charles Awurum, Ebele Okaro Onyuike, Chinwetalu Agu, Charles Anigbogu, Zulu Adigwe, William West, Dan Nkoloagu.
96 Minuten (PAL)
Ein reicher Mann droht einem Dorfbewohner, ihm die Frau wegzunehmen. Nachdem dieser die beiden zusammen sieht, verstösst er seine Frau und ruft ein mächtiges Orakel namens "Okara" an, um sich an seinem Widersacher zu rächen. Die Priester des Orakels belegen den reichen Mann mit einem Fluch, doch dieser bietet ihnen viel Geld, um sich freizukaufen. Uzor und Ofor, zwei junge Priester in Diensten des Orakels, verraten daraufhin ihren Vater und Anführer, und werden zu machtgierigen Magiern. 
Fantasy-Horror aus "Nollywood", der in den frühen 2000er Jahren rapide gewachsenen Videofilm-Industrie aus dem bevölkerungsreichsten Land Afrikas, Nigeria. Dieser für nigerianische Film-Verhältnisse schon recht betagte Vertreter aus dem englischsprachigen Teil der lokalen Filmindustrie erzählt eine sehr interessante und (für westliche Zuschauer) ungewöhnliche Geschichte, krankt aber wie nahezu alle "Nollywood"-Filme an mangelnder Technik, damit einhergehenden Tonproblemen, kaum vorhandenem Budget, langsam voranschreitender Handlung, mässigem Skript und wenig überzeugenden Akteuren. Mit etwas mehr Geld und Tempo und besseren Schauspielern wäre hier ein faszinierender Film möglich gewesen, so bleibt eine interessante Kuriosität für jene, die willig sind, mal etwas ganz anderes zu sehen. Wie sehr viele Filme Nigerias und Ghanas wurde "Faces on Fire", um Kosten zu sparen, gleich "back-to-back" mit einem zweiten Teil mit identischer "Cast" und "Crew" gedreht.



Faces on Fire 2
Originaltitel: Faces on Fire 2
Produktion: Nigeria, 2004 
(Farbe)
Kas-Vid International Ltd.
Regie: Lancelot Oduwa Imasuen.
Cast: Clem Ohameze, Charles Awurum, Ebele Okaro Onyuike, Chinwetalu Agu, Charles Anigbogu, Zulu Adigwe, William West, Dan Nkoloagu.
88 Minuten (PAL)
Die beiden jungen Priester Ofor und Uzor haben die Macht über das Orakel "Okara" übernommen. Anstatt der Sitten und Traditionen zu huldigen und Streitigkeiten von Dorfbewohnern zu schlichten, missbrauchen sie jedoch ihre Macht, um sich zu bereichern. Wer sich widersetzt, wird von ihnen bedroht und terrorisiert. Bald liegen die Priester des Orakels mit den lokalen Vertretern der christlichen Kirche im Clinch, denn Ofor und Uzor beanspruchen das Land, auf dem eine neue Kirche gebaut werden soll. Pastor John denkt jedoch nicht im Traum daran, den rechtmässig erworbenen Boden aufzugeben. Nach einem gescheiterten Mordversuch an ihm stürmen schwer bewaffnete Polizeikräfte (ausgerüstet mit zwei staubigen Peugeots, Baujahr ca. 1975, und einem vorsintflutlich anmutenden Mercedes-Benz-Lastwagen) Okaras Hauptquartier im Dschungel.
Waren im ersten Teil eher leicht apathisch wirkende Darbietungen des Schauspieler-Ensembles die Regel, so "glänzt" in diesem zweiten Teil William West als "Pastor John" mit einigen hysterisch wirkenden Einlagen von "Overacting". Dank kürzerer Laufzeit und etwas mehr Action etwas kurzweiliger als der erste Teil, mit einigen (wenigen) magischen Kämpfen inklusive simplen, aber zweckmässigen CGI-Spezialeffekten, routiniert in Szene gesetzt von "Nollywood"-Veteran Lancelot Oduwa Imasuen. Der Rest des Films gleitet leider in christlich-religiöse Propaganda ab (in Nigeria stehen sich der christlich dominierte Süden und der überwiegend islamische Norden zunehmend feindselig gegenüber), auch wenn man Pastor Johns Tiraden schwerlich verkraften (geschweige denn ernst nehmen) kann, ohne sich ein Lachen zu verkneifen.



Ologbo aiye
Originaltitel: Ologbo aye
Produktion: Nigeria, 2004 
(Farbe)
Dagunro Film Productions/Corporate Pictures
Regie: Sikiru Adeshina.
Cast: Gbe, Fasasi Olabankewin, Grace Oyinadejobi, Kareem Adepoju, Lanre Hassan, Sikiru Adeshina, Jamiu Fasasi, Samson Folarin, Fatai Adetayo, Samson Eluwole, Rose Princewill, Serifat Ilerika, Toyosi Arigbabuwo.
86 Minuten (PAL)
Das Dorf Olofun im Südwesten Nigerias feiert das Areso-Fest. Es tagt der Rat der Weisen unter dem lokalen König Kabiesi, um über das Schicksal einer Gruppe inhaftierter Frauen zu beraten, die nach einer Prüfung durch den angesehenen Orunmila der Hexerei bezichtigt werden. Nach der Befragung des "Gottes der Prophezeiung" ("god of divination") beschliesst man, die Hexen zu steinigen. Doch als man sich dazu anschickt, fahren Blitze vom Himmel und vertreiben die Angreifer. Nun tagt der Rat der Hexen, um sich zu rächen. Magische Katzen ("ologbo") legen im Auftrag der Hexen Feuer und vergiften Palmenöl, das im Dorf verkauft wird. Diverse Leute sterben; ein Lynchmob jagt die (vermeintlich) Schuldige. Der Sohn des lokalen Königs macht sich derweil an die junge Omoyemi heran, die er heiraten will.
Ein fantastischer Film aus der yoruba-sprachigen Filmindustrie Nigerias, die im Südwesten des Landes, hauptsächlich in Lagos, der grössten Stadt Nigerias, ansässig ist. Das Wort "ologbo" steht in Yoruba für "Katze". Hexerei ("witchcraft") ist noch immer ein grosses Thema im bevölkerungsreichsten Land Afrikas, mit dem sich folglich unzählige Filme (Nigeria produzierte im Jahr 2004 gar erstmals mehr Spielfilme als Indien) befassen, die an ein lokales Publikum, in dem der (Aber-)Glaube an Magie und übernatürliche Kräfte tief verwurzelt ist, gerichtet sind. Wie sehr viele nigerianische Filme wurde "Ologbo aiye" als Zweiteiler konzipiert, wobei der zweite Teil gleichzeitig mit dem ersten Film mit identischer Schauspieler-Riege und Filmcrew gedreht wurde.



Ologbo aiye 2
Originaltitel: Ologbo aye 2
Produktion: Nigeria, 2004 
(Farbe)
Dagunro Film Productions/Corporate Pictures
Regie: Sikiru Adeshina.
Cast: Gbe, Fasasi Olabankewin, Grace Oyinadejobi, Kareem Adepoju, Lanre Hassan, Sikiru Adeshina, Jamiu Fasasi, Samson Folarin, Fatai Adetayo, Samson Eluwole, Rose Princewill, Serifat Ilerika, Toyosi Arigbabuwo.
79 Minuten (PAL)

Hexen opfern dem Dämon/Magier (?) Esu Nahrung, damit sie seine Rückendeckung erhalten. König Kabiesi, der Regent des Dorfes Olofun, berät sich mit den Stammesvertretern, wie man das über das Dorf gekommene Unglück abwenden kann. Unterdessen haben sich die Dorfbewohner zusammengerottet, um von Haus zu Haus zu ziehen und, bewaffnet mit Stöcken und Macheten, alle Katzen ("ologbo") zu töten, die unter magischem Einfluss stehen bzw. von Hexen gesteuert werden. Der "Gott der Prophezeiung" ("god of divination"), befragt durch das Auslegen von Muscheln, verkündet, dass man die Bohnenverkäuferin vom Markt als Menschenopfer darbringen soll. Die ist jedoch die Mutter des einflussreichen Magiers Orunmila. Eine junge Frau namens Olori Ogunfunke wird derweil dazu angestiftet, König Kabiesi im Schlaf zu töten — so glaubt es dieser zumindest. Orunmila zeigt sich als ein Mann von der kultivierten Sorte, findet er doch, dass man Menschenopfern mittlerweile abgeschworen habe. Glücklicherweise weiss er auch, wer hinter all den Vorgängen steckt.
Leicht enttäuschende Auflösung von "Ologbo aiye" (2004), der schwer zu folgen ist, da der Film in Yoruba gesprochen ist und nigerianische Yoruba-Filme dieser Zeit die Angewohnheit haben, dass nur etwa ein Viertel bis ein Fünftel des gesprochenen Dialogs mit englischen Untertiteln übersetzt wurde. Diese sind wirr, schwer verständlich und wirken angesichts zahlreicher handlungsrelevanter Figuren, die mit- und gegeneinander intrigieren, wie Teile eines unvollständigen Puzzles. Neben einigen bizarren Szenen mit Magiern, die durch Rauchwolken, Flammen oder Blitze erscheinen, gibt es sprechende Katzen und eine Handvoll Menschen, die durch Magie im Boden eingegraben werden, zu bewundern. Die Spezialeffekte wurden wie gehabt mit primitiven CGI realisiert. Der Film machte insgesamt einen wirren Eindruck, mit etlichen Handlungssträngen, die nicht weiter aufgegriffen werden und Figuren mit rätselhaften Motiven, es ist jedoch gut möglich, dass eine bessere Übersetzung in diesen Punkten Abhilfe geschaffen hätte.



Seranko seniyan
Originaltitel: Seranko seniyan
Produktion: Nigeria, 2004 
(Farbe)
Ajileye Film Organisation
Regie: Oluwole Adedeji.
Cast: Yekinni Ajileye, Margaret Adejobi, Adebayo Salami, Adebayo Faleti, Lere Paimo, Ebun Olaiya, Kareem Adepoju, Bukky Babalola, Peter Fatomilola, Saidi Balogun.
101 Minuten (PAL)
Ein dubioser Magier hext eine Killer-Ziege aus einem Baum, die fortan des Nachts arglose Menschen in einer Dorfgemeinschaft anbeisst. Weil auf diese Weise immer mehr Dorfbewohner verstümmelt werden, bricht heller Aufruhr aus.
Horrorfilm aus dem westafrikanischen Busch. Eine "Ajileye-Film-Organisation"-Präsentation (vermutlich ein einziges, schäbiges Büro mit Platz für zwei Personen irgendwo in einer Seitenstrasse von Lagos) des Regisseurs und Produzenten Oluwole Adedeji. Den Kulturschock abgelegt und die CGI-Spezialeffekte aus der Atari-Zeit verdaut, bekommt man hier der ausgefallenen Geschichte sei Dank einen der interessanteren Yoruba-Horrorstreifen zu sehen. In einigen erstaunlich schockierenden Szenen setzt der Film ein Mädchen im Teenager-Alter, das offensichtlich ohne Unterkiefer zur Welt gekommen ist, als "Schauspielerin" ein. Dies sind mit Sicherheit keine Spezialeffekte, und während man den Filmemachern ihren blatanten Voyeurismus ankreiden muss, kann man diesen Szenen eine ansonsten unerreichbare Authentizität und Effizienz nicht absprechen. Die Schauspieler in diesem 10'000-Naira-Werk tragen ansonsten Namen wie Yekinni Ajileye, Margaret Adejobi, Adebayo Salami oder Lere Paimo, letzterer war auch in anderen Yoruba-Horrorfilmen wie "Eyin oka" oder "Ilu awon aje" zu sehen. Wie bei nigerianischen Filmen üblich, entstand zeitgleich auch ein zweiter Teil dieser Geschichte.





The Maid
Originaltitel: The Maid
Produktion: Nigeria, 2004 
(Farbe)
NEK Video Links
Regie: Kenneth Nnebue.
Cast: Clem Ohameze, Eucharia Anunobi Ekwu, Mercy Johnson, Thelma Nwosu Adewuyi, Jenkins Ekpo.
88 Minuten (NTSC)
Mr. Williams zieht mit seiner Frau Cynthia und zwei kleinen Töchtern in ein neues, grosses Haus ein. Sein Geschäft läuft prächtig, gerade hat er einen neuen Auftrag über 20 Millionen Naira an Land gezogen. Dies begiesst er mit alkoholischem Sekt, obwohl der Pastor solcherlei verbietet — Williams ist ein strenggläubiger Christ. Die Familie lässt mehrere Kandidatinnen vorsprechen, die sich als Hausmädchen beworben haben. Die Wahl fällt auf die unauffällige Jane. Sechs Monate später, Williams trinkt mittlerweile regelmässig Alkohol und hat auch mit Rauchen begonnen, erhält Jane während eines Alptraums Besuch von einem dämonischen Kind. Sie wird hospitalisiert und steht fortan im Bann schwarzer Magie. Nach ihrer Gesundung kleidet sie sich sexy und zieht damit den Zorn Cynthias auf sich. Mittlerweile steht sie jedoch unter dem Einfluss einer Hexe. Nacheinander werden Williams' Töchter und er selbst Mitglieder einer Hexen-Kommune.
Nollywood-Filmstar Clem Ohameze ("Faces on Fire", 2004; "666 (Beware the End Is at Hand)", 2007), der später zur Besorgnis seiner zahlreichen Fans während Jahren spurlos verschwunden war, 2012 jedoch sein Comeback als Schauspieler gab, spielt die Hauptrolle in dieser typischen nigerianischen Geschichte über eine Familie, die von Hexerei und schwarzer Magie bedroht wird. Dazu wird kräftig mit der Moral-Keule geschwungen (Du sollst nicht trinken oder rauchen), und getreu der "Tagline" des Films ("The greatest love of all is god") muss es natürlich die Religion sein, welche die teuflischen Kräfte austreibt. Das Bild dieses Films ist exzellent, die Anzahl der Sets und Spezialeffekte hält sich budget-bedingt in engen Grenzen, der (Mono-)Ton allerdings kämpft mit den üblichen Problemen (mal zu leise, mal zu laut, leicht scheppernd). Aussenaufnahmen gibt es (leider) so gut wie gar keine. Trotzdem ein interessanter Einblick in eine fremde (und hierzulande wenig beachtete) Kultur. Die Produktionsgesellschaft "NEK Video Links" von Kenneth Nnebue produzierte 1992 mit "Living in Bondage" jenen nigerianischen "Direct-to-Video"-Film, der die Videofilm-Industrie des Landes so richtig ins Rollen brachte.



12 Days of Terror
Originaltitel: 12 Days of Terror
Produktion: Südafrika/USA, 2004 
(Farbe)
Orly Adelson Productions/Discovery Channel
Regie: Jack Sholder.
Cast: Colin Egglesfield, Mark Dexter, Jenna Harrison, John Rhys-Davies, Jamie Bartlett, Adrian Galley, Colin Stinton, Roger Dwyer, Patrick Lyster, Nigel Sweet, Daniel Kriel, Paul Ditchfield, Craig Geldenhuys.
86 Minuten (PAL)
An den ersten zwölf Tagen des Monats Juli im heissen Sommer von 1916 erlebt der junge Rettungsschwimmer Alex einen Alptraum. Während in Europa der 1. Weltkrieg im Gange ist, wird der Strand seiner Heimatstadt, einem Kleinstädtchen im nördlichen Teil des US-Bundesstaats New Jersey, von einem Weissen Hai angegriffen. Da er das Tier bei der ersten Attacke nicht zu Gesicht bekommen hat, fällt es ihm schwer, seinen Vorgesetzten oder den Bürgermeister davon zu überzeugen, den Strand für Badegäste schliessen zu lassen. Fünf Opfer sollte das gefrässige Meerestier fordern, bevor die Bewohner der Stadt der Bedrohung mit dem notwendigen Ernst entgegensehen.
Regisseur Jack Sholder, der in den 1980er Jahren einige Kult-Horrorfilme wie "Nightmare 2 — Die Rache" ("A Nightmare on Elm Street Part 2: Freddy's Revenge", 1985) oder "The Hidden — Das unsagbar Böse" ("The Hidden", 1987) inszeniert hatte, drehte diesen — im Gegensatz zu vielen anderen Hai- und Tierhorror-Filmen dieser Art — sehr um Authentizität und Realitätsnähe bemühten Film für das amerikanische Fernsehen in Südafrika. Die Vorlage für den Film lieferte das Buch "Twelve Days of Terror" von Richard G. Fernicola, das wahre Vorfälle aus dem Jahr 1916 dokumentierte, welche auch den Autoren Peter Benchley zu seinem Roman "Jaws" bewegten, der wiederum den Filmklassiker aller Haifisch-Schocker schlechthin, Steven Spielbergs "Der Weisse Hai" ("Jaws", 1974), inspirierte. Hauptdarsteller Colin Egglesfield erinnert eher an einen Bodybuilder als an einen richtigen Schauspieler, für Highlights sorgen indessen die Auftritte von John Rhys-Davies (bekannt aus den "Indiana-Jones"-Filmen und der "Der-Herr-der-Ringe"-Trilogie) und dem in Afrika bekannten Schauspieler Jamie Bartlett ("Prey", 2007). Der Film verzichtet zugunsten seines realistischen Stils auf spektakuläre und/oder übertriebene Effekte, wie viele der unzähligen Klone des berühmten Spielberg-Films sie aufweisen — wer damit leben kann (oder gar gerne einmal einen halbwegs realistischen Horror-Thriller über einen Hai-Angriff sehen möchte), kann durchaus eine schlechtere Wahl treffen.



Ilu awon aje
Originaltitel: Ilu awon aje
Produktion: Nigeria, 2005 
(Farbe)
Razol Entertainment/Afeezco Films International Ltd.
Regie: Razaq Olayiwola.
Cast: Tunrayo Adeoye, Moji A. Olayiwola, Kareem Adepoju, Joke M. Fadirepo, Razaq Olayiwola, Adebayo Faleti, Lere Paimo, Akin Olaiya, Ezekiel Atilola.
70 Minuten (PAL)
Im ländlichen Südwesten Nigerias: Eine lokal beliebte Verkäuferin von Bohnenkuchen wird von zwei Frauen aufgefordert, ihrer "Organisation", dem sogenannten "Cult of Elders" ("Kult der Älteren"), beizutreten. Dabei handelt es sich jedoch um einen Hexenzirkel. Als die Verkäuferin sich weigert, töten die Hexen nach und nach ihren Mann und drei ihrer vier Kinder. Nur die jüngste Tochter überlebt. Als die Verkäuferin endlich einwilligt, dem Hexenkult beizutreten, fordern dessen Anhängerinnen die jüngste Tochter Arinlade als Tribut, was die Verkäuferin verweigert. Kurz darauf wird sie selbst von einer lebensbedrohlichen Krankheit befallen. Nur eine bestimmte Art von magischen Kräutern, deren Anbau jedoch verboten ist, könnte sie retten. Arinlade kann die Kräuter beschaffen, doch es ist zu spät für die Mutter. Von allen verstossen, macht sich die Tochter auf, die "Stadt der Hexen" zu finden. Sie ahnt nicht, dass sie deren Königin werden soll. 
Ein nigerianischer Hexenfilm aus dem yoruba-sprachigen Südwesten des Landes (die Sprache Yoruba sprachen im Jahr 2007 in Nigeria und Benin insgesamt etwa 28 Millionen Menschen). Die Thematik des Films ist typisch für nigerianische "Nollywood"-Filme und veranschaulicht die aus den lokalen Traditionen und mangelndem Zugang zu Bildung herrührende Problematik des Aberglaubens in weiten Teilen des ländlichen Südwestafrika. Ebenso "nollywood"-typisch entfaltet sich die Geschichte des Films im Schneckentempo und weist die Vertonung massive Probleme auf. Immerhin wurde hier versucht, den Dialog einigermassen komplett mit (allerdings sehr fehlerhaften) englischen Untertiteln zu versehen. Auch weist "Ilu awon aje" ("Stadt der Hexen") einige atmosphärische (und vielleicht sogar ein wenig unheimliche) Szenen sowie eindringliche traditionelle Lieder auf. Ein zweiter Teil ("Ilu awon aje 2", 2005) mit der Auflösung der Geschichte entstand "back-to-back" mit diesem ersten Film.



Ilu awon aje 2
Originaltitel: Ilu awon aje 2
Produktion: Nigeria, 2005 
(Farbe)
Razol Entertainment/Afeezco Films International Ltd.
Regie: Razaq Olayiwola.
Cast: Tunrayo Adeoye, Moji A. Olayiwola, Kareem Adepoju, Joke M. Fadirepo, Razaq Olayiwola, Adebayo Faleti, Lere Paimo, Akin Olaiya, Ezekiel Atilola.
83 Minuten (PAL)
Die junge Arinlade hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden, eine angehende Hexenkönigin zu sein. Dazu muss sie sieben Männer töten und deren Blut trinken. Als sie bei Nummer Sechs angelangt ist, verlangt der Hexenzirkel jedoch, dass das siebente und letzte Opfer ihr neuer Freund aus gutem Haus sein soll, den zu heiraten ihr eigentlicher Wunsch war. Ein weiser Pastor durchschaut schliesslich Arinlades Probleme und treibt ihren designierten Ex-Verlobten Tewo auf, der sie verstiess, nachdem sie ihre Jungfräulichkeit geopfert hatte, um an seltene Kräuter zu gelangen, welche ihre kranke Mutter hätten heilen sollten (siehe 1. Film). Eine Heirat mit ihm könnte Arinlade retten und ihm seine verlorene Männlichkeit zurückbringen.
Eine etwas antiklimatisch und unspektakulär ausgefallene Auflösung von "Ilu awon aje" (was aus dem Yoruba übersetzt etwa so viel bedeutet wie "Stadt der Hexen"). Regisseur Razaq Olayiwola tritt daselbst als Weiser auf, der schliesslich mit Leichtigkeit den Tag rettet. Interessanterweise helfen hier sowohl die Bibel als auch der Koran gegen die Hexen (in Nigeria stehen sich das Christentum im Süden und der Islam im Norden nach wie vor sehr unversöhnlich gegenüber). Hexerei und Okkultes fanden im Kino Westafrikas grossen Anklang seit dem Erfolg der ghanaischen Filme "Zinabu" (1985; drei Fortsetzungen) und "Diabolo" (1991; ebenfalls drei Fortsetzungen sowie drei Spin-Ofs) der Regisseure William Akuffo und Richard Quartey. In der nigerianischen Videofilm-Industrie, die aus der ghanaischen hervorging, diese in Umfang und wirtschaftlicher Bedeutung jedoch bald hinter sich liess, waren es Filme wie "Witches" (1992) von Ebenezer K. Ansah oder "End of the Wicked — A Witchcraft Movie" (1999) von Teco Benson, die zur anhaltenden Popularität des Stoffs als Filmthema beitrugen. "Ilu awon aje" befindet sich damit als yoruba-sprachiger Vertreter in guter Gesellschaft.




Six Demons
Originaltitel: Six Demons
Produktion: Nigeria, 2005 
(Farbe)
TFP Global Network/Remmy Jes Nig. Ltd.
Regie: Teco Benson.
Cast: 
Justice Esiri (Justus Esiri), Tina Amuziam, Mary Okolo, Nora Roberts, Wale Ojo, Young Ujah, Nina Bob-Chudey.
91 Minuten (NTSC)

Einer von sechs mächtigen "Skorpion-Dämonen" treibt in Menschengestalt auf der Erde sein Unwesen. Er mischt Skorpionsgift in die Medizin eines kranken Mannes und tötet ihn damit. Der Freund des Sterbenden, ein gutbetuchter afrikanischer Geschäftsmann, hat auf dessen Anraten hin eine Zweitfrau geheiratet, in deren Körper der Dämon steckt. Die besessene Frau verführt den Sohn ihres Mannes aus erster Ehe, einen jungen Polizisten, und heuert Kriminelle an, die seine Tochter verschleppen und vergewaltigen sollen — ein Plan, der allerdings durch übernatürliche Kräfte verhindert wird. Eine blinde alte Frau durchschaut das Spiel und warnt den Mann. Nachdem er ihr erst nicht glaubt, bringt schliesslich ein Exorzismus den Dämon zum Vorschein.
Dies hört sich vielleicht spektakulär an, wurde jedoch mit den üblichen (bescheidenen) Mitteln eines durchschnittlichen "Nollywood"-Films umgesetzt, was soviel bedeutet wie ereignisarme, tempolose Inszenierung, viel "Overacting" und eine (kleine) Handvoll simpler CGI-Spezialeffekte. Regisseur Teco Benson ("End of the Wicked — A Witchcraft Movie", 1999; "Day of Atonement", 2005) zählt zu den renommiertesten Filmemachern Nigerias. Seine Meriten muss er sich anderswo geholt haben, denn mit dieser handelsüblichen, in keinster Weise herausragenden 08/15-Geschichte über Dämonen, übernatürliche Kräfte und Exorzismus liess sich auch 2005 in Nigeria kaum viel Staat machen.




The Grave Consequence
Originaltitel: The Grave Consequence
Produktion: Nigeria, 2005 
(Farbe)
Hycromax Investments Ltd.
Regie: Emeka Nwabueze.
Cast: Michael Ezuruonye, Chioma Chukwuka, Emeka Ani, Ken Odurukwe, Mike Manafa, Benedict Johnson, Chinyere Nwabueze, Daniella Allien, Chioma Toplis, Jim Lawson, Rahy Onu, Rose Ofuzim.
132 Minuten (NTSC)
Der alte Ibe erwartet Besuch von seiner jungen Tochter Tessy, die in London lebt, und ihrer Freundin. Die beiden wollen in Tessys Heimatdorf in Nigeria die "afrikanische Kultur" kennenlernen; zudem interessiert Tessys Freundin sich neben den mehr "alltäglichen" und althergebrachten Traditionen auch für Hexerei und Schwarze Magie. Mit ihrer westlich-weltoffenen Einstellung und Kleiderordnung und genereller Respektlosigkeit gegenüber der Lebensweise und den Gebräuchen der Dorfbewohner schaffen sie es innert kurzer Zeit, das ganze Dorf gegen sich aufzubringen; Tessys Freundin rennt nicht nur allenthalben mit einer Videokamera herum, um ihren Afrika-Trip zu dokumentieren, sondern tötet auch eine als "heilig" verehrte Schlange, verärgert den religiösen Dorfobersten und bringt eine mächtige Hexe gegen sich auf. Daneben bahnt sich ein Konflikt an zwischen den einem alten Kult huldigenden religiösen Dorf-Autoritäten und einem übermotivierten christlichen Pastor.
Eine für Nigerias Filmindustrie typische Geschichte um Hexenzauber, Schwarze Magie, das Christentum in Afrika und den vorhersehbaren Konflikt afrikanischer und westlicher Kulturen (Tradition und Moderne) erzählt dieser erste Teil von "The Grave Consequence", einem Dreiteiler von Emeka Nwabueze, der hier Regie führte, das Drehbuch schrieb und auch die Geschichte ersann. Mit Michael Ezuruonye, einem ehemaligen Banker, Chioma Chukwuka, die trotz ihres jugendlichen Alters (Jahrgang 1980) bereits eine massive Filmografie vorzuweisen hat oder dem auf Rollen mit okkultem Anstrich spezialisierten Emeka Ani (auch zu sehen in Ugo Ugbors "666 (Beware the End Is at Hand)", 2007) sind hier diverse in Nigeria bekannte Schauspieler vertreten. Ansonsten kämpft der Film neben seiner Überlänge mit den bei "Nollywood"-Produktionen sattsam bekannten Problemen wie technischer Unzulänglichkeit, grauenhafter Vertonung, amateurhafter Inszenierung, dem "Overacting" der Darsteller, übertriebener Religiosität und daraus abgeleiteter zweifelhafter Moral sowie einer archaischen Weltanschauung.



The Grave Consequence 2
Originaltitel: The Grave Consequence 2
Produktion: Nigeria, 2005 
(Farbe)
Hycromax Investments Ltd.
Regie: Emeka Nwabueze.
Cast: Michael Ezuruonye, Chioma Chukwuka, Emeka Ani, Ken Odurukwe, Mike Manafa, Benedict Johnson, Chinyere Nwabueze, Daniella Allien, Chioma Toplis, Jim Lawson, Rahy Onu, Rose Ofuzim.
89 Minuten (NTSC)
Tessy und ihre Freundin sind aus London zu Tessys Vater Ibe zurückgekehrt, der noch immer in ihrem Heimatdorf in Nigeria lebt. Nachdem sie heimliche Zeugin bei einer nächtlichen Menschenopferungszeremonie — orchestriert durch den Chefpriester des Dorfes und dessen Handlanger Zugbo — wurde und das Geschehen zudem filmte, alarmiert die Freundin den militanten christlichen Pfarrer Nicholas, welcher mit der Polizei im Schlepptau anrückt. Da jedoch das Beweismaterial, die Kassette aus der Videokamera, verschwunden ist, muss die Polizei die Verdächtigen nach einer vorübergehenden Inhaftierung wieder laufen lassen. In der Zwischenzeit wird im Dorf bekannt, dass Tessy nach einer Vergewaltigung schwanger geworden ist, was die Verbannung aus dem Dorf auf Lebenszeit für sie und ihre Familie bedeutet. An vorderster Front bei der Hetze gegen Ibes Familie stehen natürlich der Chefpriester und Zugbo, welche zudem den Beschluss fassen, Pastor Nicholas zu töten und ihren Anhängern Macheten auszuteilen, um unliebsame Dorfbewohner auszuschalten. Dies ist jedoch der lokalen Hexe, welche auch die vermisste Filmkassette gestohlen hat, ein Dorn im Auge.
Chaotischer und antiklimatischer zweiter Teil der Saga des "Nollywood"-Vielfilmers Emeka Nwabueze ("Bleeding Love", 2003; "The Stolen Bible", 2004; "Carcass", 2005) um nigerianische Traditionen und schwarze Magie, arm an Höhepunkten, doch reich an fragwürdiger, religiös verbrämter Moral, lamentierenden Gestalten und lautstarkem Geschrei — komplett mit permanent scheppernder Tonspur und vom Mikrofon mitaufgezeichneten Windgeräuschen, wo bestimmt keine sein sollten. Wies der erste Film noch eine gewisse Dramaturgie und so etwas wie ein spannendes Finale mit "Cliffhanger"-Ende auf, so hört dieser zweite Teil mehr oder weniger mitten in der Handlung plötzlich und abrupt auf. Weshalb Teil 1 der Saga stolze 132 Minuten (!) andauern musste, während die Fortsetzung "nur" für deren 89 läuft, bleibt auch das Geheimnis von Regisseur, Drehbuchautor und Geschichtenschreiber Nwabueze. Gefolgt von "The Grave Consequence 3" (2005).



Older Than the Earth
Originaltitel: Older Than the Earth
Produktion: Nigeria, 2006 
(Farbe)
TMB Films Productions Ltd./Noble Films Prod.
Regie: Andy Chukwu.
Cast: Nonso Diobe (Nonso Diobi), Elvis Churs, Grace Amah, Nathaniel Idams, Ben Nwosu, Maureen Moloku, Blessing Olorunleke, Doris Ambrose, Ogunbanwo Imisioluwa, Linda Iheanacho, Angle Duru, Andy Chukwu.
94 Minuten (NTSC)
Am Rand eines Weihers findet der junge Chinedu unverhofft einen funkelnden, wertvollen Goldring. Ab diesem Moment ist ihm das Glück hold — er gewinnt seine Schulfreundin Amaka zurück und heiratet sie. Fünf Jahre später führen die beiden ein gutbetuchtes Eheleben in einem eigenen Haus. Doch seit er im Besitz des Ringes ist, folgt Chinedu ein mysteriöser Typ, der sich ihm nur einmal kurz als "Lucio" vorstellte. An Amakas Geburtstag taucht der vermeintliche, lange verschollene "Jugendfreund" wieder auf — mit einem schönen Kleid als Geschenk. Tags darauf findet Chinedu Amaka mit diesem Kleid tot in der Küche liegend. Als er Lucio später fragt, wer er eigentlich sei und wie alt er sei, antwortet dieser, er sei "einen Tag älter als die Erde" — Lucio ist Luzifer. Und er hat noch etwas vor mit Chinedu.
Eine nicht uninteressante Mär des vielbeschäftigten nigerianischen Regisseurs Andy Chukwu ("End of Money 1 + 2", 2005) mit "Nollywood"-Star Nonso Diobe (aka Nonso Diobi) in der Hauptrolle, abgesehen von einigen handverlesenen ziemlich wilden Szenenwendungen leider wie gehabt in einem Tempo inszeniert, das an den Ausspruch "Gras beim wachsen zuschauen" erinnert. Ebenso unvermeidlich ist das von religiöser Verblendung triefende Drehbuch der Autoren Oko Moses und Ibiam Romanus Eze (letzterer war auch für die Story zuständig), das schliesslich in einen an den klassischen "Faust" erinnernden Kampf "gut gegen böse" (Engel gegen Teufel) kulminiert. "This movie is dedicated to almighty god", verkündet der Abspann. Was der wohl dazu sagen würde?



Spirit of Darkness
Originaltitel: Spirit of Darkness
Produktion: Ghana/Nigeria, 2006 
(Farbe)
Nakwadus Productions
Regie: Innocent China.
Cast: Michael Ezuruonye, Kwame Owusu Ansah, Nana Ama McBrown, Aluta (Zimran Clottey), Ellen White Kyei, Mabel Amitoh, Bill Asamoah, Akosua Fosuah Boafo, Latifa Abdul Samed, Morris Owusu Appiah, Thelma Twumasi.
71 Minuten (NTSC)
Die junge Autostopperin Nakita wird von dem mysteriösen Batuka aufgelesen, der sich bald als ein Handlanger einer von dämonischen Kräften besessenen Hexen-"Königin" entpuppt. Auch Nakita gerät innert kurzer Zeit unter deren Einfluss. Akoto, der schnell reich und berühmt werden möchte, lernt Nakita kennen und wird von ihr ebenfalls in das "Reich" der "Königin" (ein einziger spärlich dekorierter und mit Tüchern ausstaffierter Raum) geführt, wo er von einem magischen Trank trinken muss.
Der nigerianische "Nollywood"-Star Michael Ezuruonye ("The Grave Consequence", 2005; "The Duplex", 2015), vermutlich aus vermarktungstechnischen Gründen angeworben, um auch den Markt des viel grösseren östlichen Fast-Nachbarlandes zu erschliessen, spielt hier an der Seite ghanaischer Filmstars wie Kwame Owusu Ansah (der 2008 in der ghanaischen Hauptstadt Accra an den Folgen eines mysteriösen Autounfalls verstarb, hinter dem diverse Exponenten der Filmszene des westafrikanischen Landes tatsächlich übernatürliche Kräfte vermuteten), Nana Ama McBrown oder dem Ex-Kinderstar des ghanaischen Fernsehens Zimran Clottey (auch bekannt als "Aluta") in dieser englischsprachigen "Ghallywood"-Produktion, ersonnen von Ghana-Film-Veteran Jackson K. Bentum ("Mutuuzu — Blood Taste", 1999; Story und Drehbuch). Was das behandelte Thema sowie handwerkliche Defizite wie mangelnde Dialog-Verständlichkeit, wahlweise zu leiser oder zu lauter Ton, "Overacting" oder die haarsträubend unpassende musikalische Untermalung anbelangt, so könnte die in der ghanaischen Metropole Kumasi abgedrehte Video-Produktion (umgangssprachlich werden solche Filme, die meist mit akan-sprachigen Schauspielern aus der autonomen Landesregion Ashanti besetzt sind, auch als "Kumawood"-Produktionen bezeichnet) allerdings genau so gut auch aus Nigeria stammen. Gefolgt von einem zweiten Teil.




Spirit of Darkness 2
Originaltitel: Spirit of Darkness 2
Produktion: Ghana/Nigeria, 2006 
(Farbe)
Nakwadus Productions
Regie: Innocent China.
Cast: Michael Ezuruonye, Kwame Owusu Ansah, Nana Ama McBrown, Aluta (Zimran Clottey), Ellen White Kyei, Mabel Amitoh, Bill Asamoah, Akosua Fosuah Boafo, Latifa Abdul Samed, Morris Owusu Appiah, Thelma Twumasi.
66 Minuten (NTSC)
GhanaKumasi:  Der junge, ambitionierte Akoto und die Autostopperin Nakita geraten tiefer in den Bann eines Hexenkultes, der die beiden für seine teuflischen Zwecke einspannen will. Der erbitterte Gegner dieses Kultes und seiner "Königin" ist der Pastor einer christlichen Kirche, dem es obliegt, Akoto und Nakita wieder auf den rechten Weg zu führen und die Hexen aufzuhalten.
Eine enttäuschende, ereignisarme Auflösung eines bereits wenig berauschenden Erstlings. Trotz eines ghanaisch-nigerianischen Star-Aufgebots (Michael EzuruonyeKwame Owusu Ansah, Zimran Clottey, Thelma Twumasi) kommt dieser Zweiteiler nie recht in die Gänge, spult stattdessen jedes nur erdenkliche und nicht erdenkliche und sowieso aus anderen Filmen dieser Art sattsam bekannte Klischee ab, und das letzte Viertel des Films gerät gar zu derart penetranter und plumper religiöser Propaganda, dass man sich als einigermassen aufgeschlossener Mensch des 21. Jahrhunderts entweder in einem Machwerk aus einer anderen, längst vergangenen Zeit wähnt oder doch zumindest ein grosses Fragezeichen hinter ein eventuell doppelbödiges Ansinnen der Macher setzen muss. Der Ex-Kinderstar des ghanaischen Fernsehens Zimran Clottey ("Aluta"), mit seiner schmierig-unheimlichen Darstellung noch einer der (dünn gesäten) Pluspunkte im ersten Film, taucht hier unverständlicherweise fast völlig ab und ist nur noch in wenigen Szenen zu sehen. Für ein besseres Beispiel einer Hexen-Saga des "Ghallywood"-Brands sei an dieser Stelle etwa der vierteilige (?) "Devils Crusade" (2007) von Evans Wadewor empfohlen.



Devils Crusade
Originaltitel: Devils Crusade
Produktion: Ghana, 2007 
(Farbe)
Nakwadus Productions
Regie: Evans Wadewor.
Cast: 
Daniel Adeleye, Ebenezer Donkor, Thelma Twumasi, Ellen White Kyei, Michael Afranie, Sabi Debrah, Afriyie Fortson, Opoku Mensah, George Laing, Turbo Bee.

77 Minuten (NTSC)
Ghana, Westafrika: Die naive junge Kyiewa verlässt ihre auf dem Land lebenden Eltern, um in der Grossstadt Kumasi nach Arbeit zu suchen. Sie lebt vorerst bei einer Verwandten, die sie jedoch schlägt und beleidigt, und landet dann auf der Strasse, wo sie auf dem Marktplatz Eis verkauft. Dann kommt sie unter die Fittiche des wohlhabenden Pastors Asiedu und seiner Frau, welche Kyiewa bei sich wohnen lassen. Doch gerät sie gleichzeitig auch in den Dunstkreis eines lokalen Kultes von Hexen, deren "Königin" Übles im Schilde führt. Unterdessen hat ihr Vater zuhause ohne das Wissen der Mutter die Hand seiner Tochter gegen Geld einem Bekannten versprochen.
Englischsprachiger ghanaischer "Ghallywood"-(bzw. "Kumawood"-)Film nach dem üblichen Strickmuster und erster Teil eines Vierteilers (?). Dank einiger Aussenaufnahmen sieht man hier interessanterweise auch tatsächlich etwas eigentliche Szenerie vom Land Ghana, eine willkommene Abwechslung zu den ansonsten nur allzu oft fast ausschliesslich in minimalistischen Kulissen winziger Sets abgefilmten Szenen solcher Filme. Gleichzeitig illustriert der Film ganz nebenbei sehr anschaulich das Problem der aussterbenden Lokalsprachen, das die Gesellschaften afrikanischer Länder wie Ghana heimsucht: Die Tochter "flüchtet", stellvertretend für zahllose Junge aus ländlichen Gegenden des Afrika südlich der Sahara, vor der Arbeits- und Perspektivlosigkeit auf dem armen Land (die Eltern sprechen die Lokalsprache Akan) in die Grossstadt Kumasi, wo man Englisch spricht.




Devils Crusade 2
Originaltitel: Devils Crusade 2
Produktion: Ghana, 2007 (Farbe)
Nakwadus Productions
Regie: Evans Wadewor.
Cast: 
Daniel Adeleye, Ebenezer Donkor, Thelma Twumasi, Ellen White Kyei, Michael Afranie, Sabi Debrah, Afriyie Fortson, Opoku Mensah, George Laing, Turbo Bee.

68 Minuten (NTSC)
Pastor Asiedu gerät auf Abwege: In der Nacht träumt er von einem Seitensprung mit einer Prostituierten, während er mehr und mehr der jungen Kyiewa verfällt, die er als Hausmädchen aufgenommen hat. Doch Kyiewa steht unter dem Einfluss eines lokalen Hexenkultes, dessen Königin den Pastor schwächen und die Kirche unterminieren will. Nachdem Asiedu eine Nacht mit Kyiewa verbracht hat, behandelt er seine schwangere Frau zusehends schäbiger. Seine Freunde, denen seine Verwandlung nicht entgangen ist, wirft er nach einem Streitgespräch aus seinem Haus. Anschliessend verstösst er seine Frau und verkündet bei einem Besuch bei den Schwiegereltern seine bevorstehende Heirat mit Kyiewa, deren Vater davon überhaupt nicht begeistert ist — dafür umso mehr die Mutter...
Zweiter Teil dieser vierteiligen (?) Hexen-Saga, der in diversen Szenen überraschend unverholen die weibliche Anatomie ins rechte Licht rückt, wobei selbstverständlich alles bei Andeutungen bleibt (in diesen afrikanischen Filmen gibt es trotz Freigabe nur für Erwachsene keine Nacktszenen zu sehen). Wohl etwa ein Dutzend mal versucht die Produktionsfirma Nakwadus zudem mit aufdringlichenEinblendungen während des laufenden Films, neue Schauspieler-Talente im eigenen Publikum zu rekrutieren ("Nakwadus Productions will make you a star"). Ansonsten zelebriert man religiöse Verblendung wie gehabt, mit dem vielleicht erstaunlichsten Merkmal, dass es offenbar tatsächlich Risse in der Fassade eines scheinbar rechtschaffenen Pastors geben darf. "Watch out for part 3" (Zitat Film).


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