SÜDOSTASIEN

Prai Takian
Originaltitel: Prai Takian  (พราย ตะเคียน)
Produktion: Thailand, 1940 (Schwarzweiss)
Sri Burapha Films (Sri Burapha Pappayon)
Regie: k. A.
Cast: k. A.
8 Minuten (PAL/erhaltenes Fragment)
"Prai Takian" (je nach Transliteration auch "Phrai Ta-Khian", "Phrai Takien") ist in Thailand der Geist einer Frau, der in einem "Takian"-Baum wohnt. Für gewöhnlich ist er harmlos und stellt nur eine Bedrohung dar für jene, die Schlechtes tun. Einen solchen "Prai-Takian"-Geist scheuchen einige junge Leute im Dschungel auf, um anschliessend von dem unheimlichen Wesen durch die Landschaft gejagt zu werden. Ein Schamane beschwört den Geist zudem in einer religiösen Zeremonie.
Etwa 7 Minuten und 46 Sekunden an stummen, zusammengesetzten Fragmenten sind noch erhalten von "Prai Takian", einem thailändischen Geisterfilm von 1940, oder dem Jahr 2483 des thailändischen Kalenders. Es sind die ältesten bekannten Szenen eines thailändischen Geisterfilms, die heute noch erhalten sind (Stand: Januar 2016). Sie wirken, als habe man eine Ansammlung von Höhepunkten aus dem ursprünglichen Film zusammengesetzt. Offenbar sind denn diese Sequenzen auch nur erhalten, weil sie in einen anderen Film eingesetzt worden sind. Leider lassen sich von der ursprünglichen Produktion weder die einstige Länge noch die Namen von daran beteiligten Personen (Schauspieler, Regie) eruieren. Sehr viele Menschen in Thailand haben einen tief verwurzelten, festen Glauben an Geister und entsprechende Furcht vor ihnen — in thailändischen Horrorfilmen wurde deren Schrecken daher über Jahrzehnte stets kompensiert, beziehungsweise "entschärft", in dem Begegnungen mit Geistern oft komödiantische Folgen und/oder "Slapstick"-Einlagen kopflos flüchtender Protagonisten nach sich zogen. Besonders gut ist dies in diversen Geisterfilmen ab den 1960er Jahren ("Mae Nak Phra Khanong", 1959; "Nang Saming Phrai", 1963; "Phut phitsawat", 1964; "Chao Mae Thakian Thong", 1966; "Ngu phee", 1966; "Nang Phrai Tani", 1967; "Phrai phitsawat", 1968; "Kinnaree", 1969 etc.) bis weit in die 1980er und 1990er Jahre hinein (ein Paradebeispiel hier sicherlich Si Sawats endlose "Baan-phee-Porp"-Reihe von 1989 bis 1994, respektive 2008) zu beobachten; "Prai Takian" indes beweist, dass diese bewährte Formel bereits hier Anwendung fand. Der Film wurde (im Gegensatz zu vielen Filmen ab den 1960er Jahren) auf 35-mm-Film gedreht. Der "Prai-Takian"-Geist hatte, wie die meisten der bekannteren Geistergestalten thailändischer Folklore, unzählige Auftritte in zumeist hochgradig obskuren Filmen wie "Chao Mae Thakian Thong" (1966), "Takhian Khanong" (1979), "Prai Tah Kien" (1987), "Tah Kien koo" (1990), "Phrai Tanee" (1991), "Kung Ta-Kien" (2003) oder dem gar bis in den deutschen Sprachraum gelangten "Takien" mit Schauspieler-Veteran Sorapong Chatree (2003). Die "Prai-Takian"-Fragmente wurden am 4. Oktober 2014 am jährlichen "Thai Movies Conservation Dayals Teil einer Liste von 25 Filmen vom Kulturministerium des Landes als "nationales Filmerbe" registriert und konserviert.




Faith
Originaltitel: Iman
Produktion: Malaysia/Singapur, 1954 
(Schwarzweiss)
Shaw Bros. Malay Films Co. Ltd. (Malay Film Productions Ltd.)
Regie: K. R. S. Sastry.
Cast: Ahmad Mahmud, Saadiah (Satya bte Baharum), Haji Mahadi, Neng Yatimah, Jins Shamsuddin, Ibrahim Pendek, Mariani.
120 Minuten (PAL)

Ein alter Mann namens Tok Guru schliesst einen Pakt mit dem schadenfrohen Mephistopheles, der ihm seine Jugend zurückgibt, damit er einer jungen Frau den Hof machen kann. Deren Verwandtschaft gefällt diese Verbindung jedoch nicht, und schliesslich soll sie dafür hingerichtet werden. Allah verhindert die Hinrichtung in letzter Sekunde, der Teufel wird vertrieben und aus dem jungen, gutaussehenden Mann wird wieder ein Greis.
Wer schon immer mal eine Goethe-Leinwandadaption aus Malaysia bzw. Singapur sehen wollte, hier ist eine. Frei nach Goethes "Faust", ist der vielleicht älteste noch erhaltene Horrorfilm in Bahasa Melayu ein Zwei-Stunden-Epos, dem der Einfluss des indischen Kinos durch seinen importierten Regisseur (K. R. S. Sastry) deutlich anzumerken ist, unter anderem in diversen gelungenen Musical-Einlagen. Überhaupt ist hier einiges an sehr schöner Musik zu hören. Dazu kommen stark islamisch geprägte religiöse Einflüsse. Als Schauspieler agieren damals bekannte Grössen des Malay-Kinos wie Ahmad Mahmud ("Pusaka Pontianak", 1965) oder Jins Shamsuddin ("Anak Pontianak", 1958). Aufgrund fehlender Untertitel wird einem hier als westlichem Zuschauer natürlich viel Sitzfleisch abverlangt, doch Anhängern obskurster südostasiatischer Genre-Filme darf das Herz ob dieser frühen Shaw-Bros.-Malay-Films-Ltd.-Produktion höher schlagen.



The Ghostly Skeleton
Originaltitel: Hantu jerangkong
Produktion: Malaysia/Singapur, 1957 
(Schwarzweiss)
Shaw Bros. Malay Films Co. Ltd. (Malay Film Productions Ltd.)
Regie: K. M. Basker.
Cast: Aziz Jaafar, Hashimah Yon, Habsah, Omar Suwita, Zainon, Aziz Satar, S. Shamsuddin.
82 Minuten (PAL)

Einer Hexe im malaiischen Dschungel erscheint ein gehörnter Dämon (der Teufel?), der ihr fortan in Gestalt eines sprechenden Totenschädels Anweisungen erteilt. Der Geist der Hexe ergreift Besitz von einer jungen Frau und bringt Aufruhr und Chaos in eine Dorfgemeinschaft (Kampung).
Ein weiterer, recht früher schwarz-weisser Schauer-Klassiker aus den damals in Südostasien ansässigen Shaw-Bros.-Malay-Film-Productions-Ltd.-Studios. Ein routinierter Effort mit der obligatorischen hysterisch lachenden Hexe, sprechenden Totenköpfen, verängstigten Dorfbewohnern und eingestreuten Musical-Einlagen. Wie die meisten Malay-Horror-Klassiker in seinen besten Momenten absolut atmosphärisch und sehenswert, wenn man von den Musical- und "Comedy"-Elementen, die in allen Filmen dieser Art präsent sind, absehen kann. Dabei mag helfen, dass man sich bewusst bleibt, dass dies letzten Endes "Mainstream"-Filme waren an ihrem Herkunftsort und in ihrer Zeit und als solche der Erwartungshaltung ihres Publikums Rechnung tragen mussten. Gängige Quellen schreiben diesen Film oft dem indischen Import-Regisseur Dhiresh Ghosh zu, der zumindest mit "Gergasi" (1958)  Erfahrung im Horrorgenre hatte, im Film selbst wird allerdings K. M. Basker, ein weiterer Inder, dessen Genre-Efforte Titel wie den Fantasyfilm "Selendang delima" (1958) oder den Horrorfilm "Raja bersiong" (1963) beinhalten, als Regisseur aufgeführt. Die Hauptrollen hier gehen an Aziz Jaafar, der in anderen Malay-Horrorklassikern wie dem als Nachfolgefilm konzipierten "Hantu kubor" (1958), "Batu belah batu bertangkup" (1959), "Gergasi" (1958)  oder "Puaka" (1970) gut vertreten war, sowie die bildhübsche Hashimah Yon, die ebenfalls in weiteren Horrorfilmen wie "Gergasi", "Hantu kubor" oder "Anak Pontianak" (1958) zu bewundern ist.



The Curse of Pontianak
Originaltitel: Sumpah Pontianak
Produktion: Malaysia/Singapur, 1958 
(Schwarzweiss)
Cathay-Keris Film Productions Ltd.
Regie: Balkrishna Narayan Rao.
Cast: Maria Menado, Mustapha Maarof, Salinah Ahmad (Salmah Ahmad), Shariff Medan, Puteh Lawak, S. M. Wahid (Wahid Satay), Mat Sentol, Omar Hitam.
83 Minuten (PAL)

Die entstellte Chomel weint am Grab ihres Vaters, denn auf ihr lastet der Fluch des Pontianak, eines geisterhaften, vampir-ähnlichen weiblichen Monsters malaiischer FolkloreDie junge Maria ist mit dem Sohn eines Datok (malaiischer Ehrentitel) verheiratet, hat jedoch so grosse Sehnsucht nach ihrer Mutter, dass sie aus ihrem Kampung (malaiisches Dorf) wegläuft. Ihr Mann und seine Entourage suchen fieberhaft nach ihr. Derweil häufen sich in einem benachbarten Kampung unerklärbare Todesfälle; die Dorfbewohner vermuten ein Werk des Pontianak. Diverse Monster wie "Hantu Raya" (der "Geisterkönig" — ein Zombie/Geist, der sich in einen fliegenden Fledermaus-Mann verwandeln kann), "Orang Hutan" ("wilder Waldmensch") und ein Salamander-Mann mit Vogelschnabel (!) treten auf den Plan, die allesamt Maria an die Wäsche wollen. Chomels Verbündete entfernen ihr endlich den Nagel aus ihrem Hinterkopf, welcher die finstere Macht des Pontianak bannte — sie verwandelt sich und eilt Maria zu Hilfe, denn tatsächlich ist sie Marias Mutter. 
1957 drehten die Singapurer Cathay-Keris-Filmstudios den Horrorfilm "Pontianak" ("The Vampire") mit der indonesischen Schönheitskönigin Maria Menado in der Hauptrolle. Er wurde ein riesiger Erfolg, machte seine Hauptdarstellerin zu einem Star in ganz Südostasien und löste einen veritablen Horror-Boom im malaiischsprachigen Kino aus. Keris drehte daraufhin — zumeist unter der Regie des indischen "Entwicklungshelfers" Balkrishna Narayan Rao — rasch aufeinander folgend die Fortsetzungen "Dendam Pontianak" ("Revenge of the Vampire", 1957), "Sumpah Pontianak" ("The Curse of Pontianak"/"Blood of the Vampire"/"Curse of the Vampire", 1958), "Pontianak kembali" ("The Vampire Returns", 1963) und "Pontianak Gua Musang" ("The Vampire of the Civet-Cat Cave", 1964). Zwei weitere "Pontianak"-Filme entstanden 1958 ("Anak Pontianak"/"Son of the Vampire") respektive 1965 ("Pusaka Pontianak"/"The Accursed Heritage") als Konkurrenzproduktionen von den Shaw-Bros.-Malay-FilmstudiosDie ersten beiden "Pontianak"-Filme gelten heute leider als verschollen; einer Version zufolge wurden ihre Kameranegative aufgrund von Platzmangel zusammen mit vielen weiteren Keris-Produktionen vom Produzenten Ah Loke Ho in Kuala Lumpur in einen "lombong" (Minensee) geworfen. "Sumpah Pontianak", 1958 der erste in Widescreen ("Cathayscope") gedrehte malaiische Film und zeitgleich in Singapur und Kuala Lumpur als grosse "Hari-Raya"-Attraktion (zum Fest des Fastenbrechens) angekündigt, ist demnach der letzte noch erhaltene "Pontianak"-Film mit der legendären Maria Menado in der Hauptrolle, auch wenn sie fast den ganzen Film über als entstellte Chomel herumläuft und nur wenige Szenen frei von haarsträubend bizarrem Make-Up hat. Neben der gefürchteten titelgebenden Kreatur tauchen in diesem Film eine ganze Reihe weiterer geradezu unglaublich bizarrer Kreaturen aus der malaiischen Folklore auf. Ähnlich indischen Filmen hatten diese frühen Malay-Horrorfilme neben unheimlichen Szenen viele komödiantische Elemente (hier verkörpert u. a. durch den Komiker Wahid Satay und den jungen Mat Sentol) sowie diverse eingestreute Musical-Einlagen.



Spirit of the Grave
Originaltitel: Hantu kubor
Produktion: Malaysia/Singapur, 1958 
(Schwarzweiss)
Shaw Bros. Malay Films Co. Ltd. (Malay Film Productions Ltd.)
Regie: Cheng Kok Chew.
Cast: Aziz Jaafar, Hashimah Yon, S. Kadarisman, Aziz Satar, S. Shamsuddin, Malik Sutan Muda, Habsah Buang, Shariff Dol, Busra, Saamah, Ibrahim Pendek, Mustarjo, Rosiah Chik, A. Rahim, Omar Suwita, Ismail Abdullah.
84 Minuten (PAL)

Ein mit Fackeln bewehrter Mob unter der Führung des lokalen Datok (Dorfoberhaupts) befreit dessen Sohn, den jungen Moussa, vom Einfluss einer Hexe, die daraufhin in ihrer Hütte den Flammentod stirbt. Kurz darauf findet mit viel Pomp Moussas Heirat mit einer Dorfschönheit statt. Doch der Geist der Hexe gibt keine Ruhe und kehrt als "Hantu kubor" ("Geist aus dem Grab") aus selbigem zurück, um sich zu rächen. Der Geist beschwört den gefürchteten "Orang Minyak" (den sogenannten "Öl-Menschen", einen Dämon der malaiischen Folklore), der sich daran macht, sämtliche (Jung-)Frauen des Kampung (malaiisches Dorf) zu vergewaltigen. Bald herrscht heller Aufruhr. Dann entführt der Geist Moussa erneut und verwandelt ihn nahe des Grabes der Hexe in eine steinerne Statue. 
"Hantu kubor" ("Spirit of the Grave", aka "Ghost of the Tomb" und "The Ghost of the Graveyard") aus den Shaw-Bros.-Malay-Film-Studios war als Nachfolgefilm des im Vorjahr entstandenen "Hantu jerangkong" ("The Ghostly Skeleton") konzipiert, wobei er sich handlungsmässig an den erfolgreichen Malay-Horrorklassikern "Pontianak" ("The Vampire", 1957) und "Orang Minyak" ("The Oily Man", 1958) orientierte. Nach einer grandiosen Eröffnungssequenz mit einem der schönsten Vorspänne der Horrorfilm-Geschichte driftet er leider erst einmal für längere Zeit in kaum handlungsrelevanten Klamauk ab, der genauso gut aus einem anderen Film stammen könnte. Nachdem in der zweiten Filmhälfte der titelgebende Geist auf den Plan tritt, geht es jedoch richtig zur Sache. Das Set mit dem Grab der Hexe auf einem von Palmen und anderen exotischen Dschungelgewächsen umgebenen, mondbeschienenen Feld verleiht dem Film einige sehr atmosphärische Momente, und die Auftritte des "Orang Minyak" sind stets dramatische Höhepunkte.



The Giant
Originaltitel: Gergasi
Produktion: Malaysia/Singapur, 1958 
(Schwarzweiss)
Shaw Bros. Malay Films Co. Ltd. (Malay Film Productions Ltd.)
Regie: Dhiresh Ghosh.
Cast: Aziz Jaafar, Hashimah Yon, Haji Mahadi, Rokiah Jaafar, Aziz Satar.
112 Minuten (PAL)

Nahe einem Kampung begegnet ein junger Jäger einem Pontianak (weiblicher Geist/Vampir; eines der unheimlichsten Wesen der südostasiatischen Folklore). Es gelingt ihm, dem geisterhaften Monster einen Nagel in den Hinterkopf zu schlagen und es so zu bannen. Die junge Frau, in die sich das Wesen zurückverwandelt, heiratet er und gründet eine Familie mit ihr. Jahre später verschlägt es die Tochter der beiden zusammen mit ihrem Freund in ein verheerendes Unwetter. Sie finden Zuflucht bei einem älteren Mann, der über ein unheimliches Laboratorium verfügt. Dort macht er mittels eines Serums aus einem kleinen Jungen einen Zwei-Meter-Giganten, der alsbald das Kampung überfällt, Tiere stiehlt und reihenweise Menschen tötet. Ein wütender Mob macht sich daraufhin auf die Suche nach dem "Gergasi" (Gigant).
Ein 112-Minuten-Horror-Musical-Epos, produziert von Run Run Shaw für die Shaw Bros. Malay Film Productions, das im Fahrwasser des Hit-Horrorfilms "Pontianak" ("The Vampire") mit Maria Menado schwamm, jenes heute leider verschollenen Films über den Pontianak, der Ende der 1950er Jahre einen grossen Horror-Boom im bahasa-melayu-sprachigen Kino auslöste. Atmosphärisch und unheimlich, untermalt mit wunderschöner Musik (einen Song steuerte Malaysias Kino-Legende Tan Sri P. Ramlee persönlich bei), ist "Gergasi" einer der besten Malay-Horrorklassiker, wenngleich nicht frei von den üblichen Problemen ("comic relief", Überlänge, Musical-Einlagen). Wenn im Finale der Gergasi und der Pontianak aufeinander losgehen, wird es zudem erstaunlich blutig, wenn auch nicht ganz so arg wie etwa im im selben Jahr entstandenen "Anak Pontianak", in dem gar ein Mensch in zwei Teile getrennt wird. "Gergasi" und "Anak Pontianak" nutzten teils dieselbe Musik, dieselben Kulissen für das Kampung (malaiisches Dorf) sowie dieselbe Hauptdarstellerin (Hashimah Yon). Ein Kulturschock zweifelsohne, nichtsdestotrotz ein faszinierender Gruselfilm aus Fernost.



The Oilyman Strikes Again
Originaltitel: Serangan Orang Minyak
Produktion: Malaysia/Singapur, 1958 
(Schwarzweiss)
Cathay-Keris Film Productions Ltd.
Regie: L. Krishnan.
Cast: M. Amin, Latifah Omar, Noordin Ahmad, Udo Omar.
105 Minuten (PAL)

Der gefürchtete "Orang Minyak" (Öl-Mensch) geht um in Singapur und stellt der schönen Sofia, Frau eines Polizei-Inspektors, nach. Nach diversen missglückten Anläufen, sie in seine Gewalt zu bekommen, gelingt es ihm schliesslich, sie zu entführen.
"Serangan Orang Minyak" — übersetzt "Der Öl-Mensch schlägt wieder zu" — ist eine direkte Fortsetzung des im selben Jahr entstandenen Films "Orang Minyak" ("The Oily Man"). Beide wurden vom indischen Regisseur L. Krishnan für das Cathay-Keris-Filmstudio inszeniert. Leider wird man möglicherweise nie erfahren, wie der Vorgänger aussah, da dieser als ein verschollener Film gilt — einer im Internet publizierten Liste zufolge hat jedoch das "Asian Film Archive" mittlerweile eine 16-mm-Kopie davon erhalten. Beim "Orang Minyak" handelt es sich um eine berüchtigte Kreatur der malaiischen Folklore, nach der Legende ein Geächteter, der durch einen Pakt mit dem Teufel zu einem übernatürlichen Wesen wird, das darauf aus ist, Jungfrauen zu vergewaltigen. Er kann sich in bestimmten Situationen unsichtbar machen und ist schwer zu fassen, da er seinen Körper mit Öl bedeckt, um eventuellen Verfolgern zu entgleiten. In Malaysia werden tatsächlich mit einer gewissen Regelmässigkeit "Orang Minyaks" gesichtet und auch verhaftet. Malaysias legendärer Filmemacher Tan Sri P. Ramlee drehte für Keris' Konkurrenz-Studio, die Shaw Bros. Malay Films, einen dritten "Orang-Minyak"-Film, der sich in Stil und Machart stark von Krishnans Film unterscheidet ("Sumpah Orang Minyak"/"The Curse of the Oily Man", 1958; vielleicht der beste Malay-Horror-Klassiker überhaupt). "Serangan Orang Minyak" reduziert Musical- und "Comedy"-Elemente auf ein erfreuliches Minimum und kommt überraschend ernst und streckenweise auch unheimlich daher, was auch an seiner ungewöhnlichen, wirkungsvollen Musik liegt. Von einer Straffung um ca. 20 Minuten hätte der Film allerdings profitieren können.



The Devouring Rock
Originaltitel: Batu belah batu bertangkup
Produktion: Malaysia/Singapur, 1959 
(Schwarzweiss)
Shaw Bros. Malay Films Co. Ltd. (Malay Film Productions Ltd.)
Regie: Jamil Sulong.
Cast: Aziz Jaafar, Zaiton Abdullah, Neng Yatimah, Salleh Kamil, S. Kadarisman, Haji Mahadi, Rahmah Rahmat, Bat Latiff, Hasnah Hassan.
119 Minuten (PAL)

Ein malaiischer König bannt den bösen Geist eines Giganten in einem Felsen, der später auch die Mutter eines Geschwisterpaares verschluckt und nicht wieder freigibt. Viele Jahre später verliebt sich eines der Geschwister, inzwischen zum jungen Mann herangewachsen, in eine Prinzessin. Einem Finsterling vom Königshof ist diese Verbindung ein Dorn im Auge, weswegen er sich der Schwarzen Magie einer Hexe bedient, um das Glück des Paares zu zerstören. Nur "Batu belah batu bertangkup", der verwunschene Felsen, kann die beiden noch retten...
Auch das gibt es: Einen Film um einen bösen Felsen. Sanfter Grusel nach einer malaiischen Legende, adaptiert für die grosse Leinwand von Regisseur Jamil Sulong und Omar Rojik, unter anderem unter Mithilfe von Malaysias Kino-Legende Tan Sri P. Ramlee, der auch an der Musik mitschrieb. Produziert wurde das Ganze von Run Run Shaw für die Shaw Bros. Malay Films. Leider hat der Zwei-Stunden-Film in der Mitte doch einige Durchhänger (vor allem natürlich für Bahasa-Melayu-Unkundige), was das Durchsitzen erheblich erschwert. Für einen Malay-Filmklassiker scheint er in bemerkenswert gutem Zustand erhalten, eine Rolle war aber offenbar gröber beschädigt, was sich vor allem auf den Ton auswirkte und unter anderem einen Song ruinierte. Vor der Kamera gibt es den damaligen Malay-Filmstar Aziz Jaafar sowie die üblichen bildhübschen Ladies (Rahmah Rahmat, Zaiton Abdullah) zu bewundern.



The Haunted Tiger
Originaltitel: Hantu rimau
Produktion: Malaysia/Singapur, 1960 
(Schwarzweiss)
Cathay-Keris Film Productions Ltd.
Regie: L. Krishnan, Balkrishna Narayan Rao & Dato' S. Roomai Noor.
Cast: Dato' S. Roomai Noor, Mary Lim, Siput Sarawak, Yem, Safinah, Puteh Lawak, Aman Belon, Mahmud June, Tyrconnel Fay, Darn Singh.
117 Minuten (PAL)

Spannung und Thrill in drei Episoden. "Mud on Her Shoes" handelt von einem Mord in einem Sumpfgebiet, "Hantu rimau" dreht sich um einen Magier, der sich in einen Tiger verwandeln kann ("Hantu rimau" = Tigergeist) und die abschliessende Episode "Double Knock Out" handelt erneut von einem Mord, diesmal im Boxer-Milieu. Zusammengehalten wird das Geschehen durch eine Rahmenhandlung um einen Polizisten und eine Ärztin, die diese Fälle aufklären.
Klassischer Malay-Gruselfilm, erzählt in drei Episoden, aus dem Filmstudio Cathay-Keris. Die zweite Episode ist die interessanteste in diesem Film und die einzige mit übernatürlichen Elementen. Insgesamt zwar ambitioniert, doch überlang und nicht besonders originell. Von Cathay-Keris kamen unter anderem doch deutlich interessantere Malay-Horror-Klassiker.



4 Nights of Horror
Originaltitel: Gabi ng lagim
Produktion: Philippinen, 1960 
(Schwarzweiss)
Larry Santiago Productions
Regie: Larry Santiago, Felix Villar, Tommy C. David & Pablo Santiago.
Cast: Cecilia Lopez, Rudy Cristobal (Rodolfo Cristobal), Dely Atay-Atayan, Ramon Revilla, Myra Crisol, Nello Nayo, Myrna Delgado, Cielito Legaspi, Jose Romulo, Yolanda Guevarra, Fernando Poe Jr.
73 Minuten (PAL)

Ein weiblicher Vampir infiltriert eine Dorfgemeinschaft; ein Untoter, dessen abgetrennte Arme sich selbständig gemacht haben, rächt sich an einem Gangster für begangene Schandtaten und eine Handvoll Jugendlicher gerät in ein gar schauriges Spukhaus.
Superb atmosphärischer Tagalog-Horrorklassiker, der ursprünglich mal aus vier Episoden bestand (von der ersten Episode sind im noch erhaltenen Filmmaterial nur die "Credits" übriggeblieben). Dies scheint der mit Abstand älteste philippinische Horrorfilm, dem in seinem Herkunftsland bislang eine reguläre Heimkino-Veröffentlichung zuteil wurde. Alte philippinische Filme sind notorisch schlecht erhalten, sehr viele davon offensichtlich verschollen. Ein äusserst trauriges Kapitel, betrachtet man die übrig gebliebenen, phantastischen Kinoplakate der Filme von damals. Philippinische Horrorfilme dieser Zeit sind aufgrund ihrer eher mit vertrauten Genre-Konventionen vereinbarer Machart einem westlichen Publikum deutlich leichter zugänglich als ihre südostasiatischen "Counterparts" aus Malaysia und Thailand. Auch "Gabi ng lagim", nach dem gleichnamigen, langlebigen Radio-Serial (eine Horror-Hörspiel-Reihe) macht ganz erheblich Lust auf mehr — trotz seines offensichtlich schlechten Zustands, wobei die erste Episode scheinbar von einer qualitativ besseren Quelle stammt und, trotz starkem Überkontrast, noch deutlich besser aussieht als die nachfolgenden zwei.
"Tore ng Diyablo" (1969), "Brownout" (1969), "Tagani" (1956), "Manananggal Vs Mangkukulam" (1960), "Mga bata ng lagim" (1964), "Patayin mo sa sindak si Barbara" (1974), "Mga manugang ni Drakula" (1963), "Kababalaghan o kabalustugan?" (1960), "Nagsasalitang kalansay" (1961), "Gumising ka... Maruja" (1978), "Katotohanan o guniguni?" (1961), "Mga alamat ng sandaigdig" (1960) — Die Titel von Pinoy-Horrorfilmen lange vergangener Zeiten waren ebenso klangvoll, wie der Verbleib dieser Filme mysteriös bleibt.



Eye of Satan
Originaltitel: Mata shaitan
Produktion: Malaysia/Singapur, 1962 
(Schwarzweiss)
Cathay-Keris Film Productions Ltd.
Regie: Hussein Haniff.
Cast: Yusof Latiff, Fatimah Ahmad, Siput Sarawak, Dollah Sarawak, Siti Tanjung Perak.
117 Minuten (PAL)

In einem Kampung (malaiisches Dorf) lebt ein junges Liebespaar, das jedoch getrennt wird, als der Mann offenbar per Dekret aufgefordert wird, am Hof des Sultans eine vorbestimmte Braut zu ehelichen. Die Hütte seiner Geliebten wird derweil von einem eifersüchtigen Verehrer und seinen Schergen niedergebrannt. Ihr gelingt die Flucht in den Dschungel, wo sie bei einem verunstalteten Mann, der in einer Höhle haust, Zuflucht findet. Dort bringt sie eine Tochter zur Welt, stirbt jedoch bei der Geburt. Die Tochter, ebenfalls mit entstelltem Gesicht, wird erwachsen. Eines Tages wendet sie einen Zauber an, der sie schön und gesund werden lässt. Sie begibt sich zum damaligen Verlobten ihrer Mutter und schneidet ihm die Kehle durch, wobei sie anscheinend keine Kontrolle über ihre Sinne hat...
Ein zwar in äusserst gemächlichem Tempo, doch handwerklich sehr solide inszenierter Malay-Filmklassiker, der erfreulicherweise weitgehend auf Slapstick und allzu deplazierte Musik-Einlagen verzichtet und insgesamt ernsthafter und seriöser daherkommt als viele Produktionen aus seinem Umfeld. Leider ist die Geschichte ohne verständliche Sprache nicht wirklich nachvollziehbar und wirft eine Reihe von Fragen auf, die sich dem Bahasa-Melayu-Unkundigen nicht erschliessen. Mit Siput Sarawak ("Hantu rimau", 1960) und Dollah Sarawak ("Semangat ular" (1972); "Harimau jadian" (1973)). Ein beträchtlicher Anteil des Filmbestands des Cathay-Keris-Filmstudios wurde vernichtet, daher ist es einem blossen Zufall zu verdanken, dass dieser Film heute noch existiert.



The Prince with Fang
Originaltitel: Raja bersiong
Produktion: Malaysia/Singapur, 1963 
(Schwarzweiss)
Cathay-Keris Film Productions Ltd./Maria Menado Productions
Regie: K. M. Basker.
Cast: Malek Selamat, Maria Menado, Eddy Ali, Raden Sudero, Izat Emir, Asnawi, Marsita, King Godobell, Alias Congo, Raden Juriah.
119 Minuten (PAL)

Malaysia, vermutlich zur Zeit des Sultanats von Malakka: Im Kampung Gading trifft ein König, der mit seinem Minister Datuk Guntur und paramilitärischen Truppen unterwegs ist, auf Chomel, die schöne Tochter des tauben, doch geachteten Dorfoberhaupts Badang. Die beiden heiraten später und bekommen einen Sohn, doch nach einer Mahlzeit mit ungewöhnlichen Ingredienzien geschieht etwas unheimliches mit dem König: Sein Blut wird infiziert, er entwickelt einen Appetit auf Menschenblut, und in seinen Kiefern wachsen Fangzähne. Zum Vampir geworden, beginnt er, des Nachts Leute umzubringen. Bald ist ein wütender Mob hinter dem Mörder her.
Maria Menado war in den 1950er- und frühen 1960er-Jahren der grosse Star des bahasa-melayu-sprachigen Kinos. Und sie war ein Horror-Star — nachdem sie das titelgebende Monster der Hit-Horrorfilme "Pontianak" (1957), "Dendam Pontianak" (1957) und "Sumpah Pontianak" (1958) verkörpert hatte, wurde und wird ihr Leinwand-Wirken bis heute mit der schauerlichen Folklore-Kreatur assoziiert. 1963 war sie an der Seite von Malek Selamat ("Pontianak Gua Musang", 1964; "Puaka", 1970) Star und auch Co-Produzentin des malaiischen Vampirfilms "Raja bersiong", was in etwa "Der König (Prinz) mit den Fangzähnen" bedeutet. Ein typischer Malay-Film seiner Zeit, kommt das zweistündige Werk nur äusserst gemächlich in die Gänge, hat jedoch gegen Ende hin einige spannende und durchaus wirkungsvoll inszenierte Suspense-Szenen. Der Film ist nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Film von 1968: Dannzumal entstand unter der Regie von Jamil Sulong und Tokujirô Yamazaki für die Shaw Bros. Malay Films Co. Ltd. "Raja bersiong" ("Vampire King") mit grossem Aufwand und in Farbe (eine Seltenheit im damaligen Malay-Kino).



The Ghost Snake
Originaltitel: Ngu phee  (งูผี)
Produktion: Thailand, 1966 (Farbe)
Regie: Rat Settaphakdi.
Cast: Mitr Chaibuncha, Petchara Chaowarat, Prim Praphaphon, Wichian Nilikanon, Phanthip Wiphataphan, Chao Khlaeokhlong.
137 Minuten (PAL)
Ein junges Pärchen verkauft in Chiang Sen, Thailand, Schlangen. Der Mann möchte eine seltene Weisse Schlange fangen. Dabei handelt es sich jedoch um einen Schlangengeist, der ihn in der Gestalt einer verführerischen Schönheit in seine Höhle lockt. Sowohl er als auch seine Frau sterben, doch ihr Baby Boonleua überlebt und wird von Dorfbewohnern zusammen mit einer jüngeren "Schwester" (Waen Fa) grossgezogen. Man schreibt mittlerweile das Jahr 2453 des thailändischen Kalenders (1910). Als in der Gegend diverse Menschen umkommen, wird der Ermittler Phrakit aus dem fernen Bangkok entsandt, um der Ursache auf den Grund zu kommen. Er entdeckt, dass sich anstelle der Toten nun Schlangen in den Särgen befinden. Dahinter steckt der Geist der Weissen Schlange, der sich fortan in Boonleuas Körper einnistet und ein Katz- und Maus-Spiel mit Phrakit, Waen Fa, einem Geisterbeschwörer und einem Mönch spielt. Der Geist entführt Phrakit in seine Hölle, damit er ihr Ehemann wird. 
Thailändischer Fantasy- und Horrorfilm-Klassiker von 1966 und damit aus einer Zeit, als sich das thailändische Kino noch eher am indischen als am westlichen Kino (wie heute eher üblich) orientierte. Dieser Film blieb glücklicherweise in relativ gutem Zustand und augenscheinlich ohne erheblich störende Filmrisse oder gar ganze fehlende Rollen erhalten. Die Lauflänge kommt denn auch auf stolze 137 Minuten (bei PAL-Geschwindigkeit). Das Make-Up der Schlangengeister (es gibt mehrere davon, doch ist der Handlung ohne entsprechende Sprachkenntnisse schwer zu folgen) ist recht eindrucksvoll; dasselbe gilt auch durchaus für einige der Horror-Sequenzen. Wie üblich wurde für die heute ansehbare Fassung des ursprünglichen 16-mm-Films ohne Ton (in Thailand wurden Filme zu dieser Zeit mit je nach Aufführungsort verschiedenen, auf lokale Gepflogenheiten angepassten separat erstellten Vertonungen versehen) eine komplett neue Tonspur abgemischt. Die Hauptrollen in diesem Film spielen die Vorzeige-Stars des damaligen Thai-Kinos, der 1970 bei einem Hubschrauber-Stunt tödlich verunglückte Mega-Star Mitr Chaibuncha und die "leading ladyPetchara Chaowarat. Leider nimmt Miss Chaowarat nicht am erstaunlich erotisch in Szene gesetzten Tanz der Schlangenfrauen teil, der dazu dient, den Helden zu bezirzen. Man kann nicht alles haben.




The Golden Goddess Kalong
Originaltitel: Chao Mae Thakian Thong  (เจ้าแม่ะเคียนทอง)
Produktion: Thailand, 1966 (Farbe)
Regie: k. A.
Cast: Chaiya Suriyan, Sopha Sathaphon, Lor Tok, Priya Rungrueang.
123 Minuten (PAL)
Im Jahr 1905: Der Sklave Yod wird von Nang Neuan, der Frau seines Meisters, der Verführung bezichtigt (tatsächlich ist sie bei ihm abgeblitzt). Der Meister bestraft Yod, doch seine Tochter Kalong bittet ihn um Milde. Yod und seine Freundin Khun haben sich vor einem Thakian-Baum ewige Liebe versprochen, die rachsüchtige Nang Neuan jedoch heuert einen Schläger an, der Khun vergewaltigen soll. Dieser wird von Yod getötet, der nach einem missglückten Fluchtversuch zu Tode gefoltert werden soll, noch ehe die Sklaverei im Land abgeschafft wird (ein Ereignis, das unmittelbar bevorsteht). Khun soll zur Geliebten des Meisters werden und ist damit einverstanden, wenn sie so Yod retten kann. Der jedoch versteht dies als Untreue und verstösst Khun, die sich daraufhin erhängt. Fortan haust sie als Geist, den die Leute nachts weinen hören, im Thakian-BaumDiverse Anläufe des Meisters, den Baum zu fällen, scheitern kläglich. Schliesslich soll ein Schamane den Geist austreiben, in dem er einen Nagel in den Baumstamm schlägt. 
123 Minuten Film sind noch übrig von diesem alten thailändischen Geister-Horrorfilm, wobei im erhaltenen Filmmaterial wohl eine ganze Menge fehlen dürfte. Wie alle Filme dieses Alters aus Thailand enthalten diverse Passagen so viele Filmrisse, dass man der Handlung kaum noch folgen kann, gerade das Ende geht ausserordentlich aprubt vonstatten; doch sollte man in solchen Fällen um jeden noch vorhandenen Meter Film froh sein. Über die extrem obskure Produktion ist wenig Verlässliches herauszufinden, ausser dass die Schauspieler in den Hauptrollen Chaiya Suriyan und Sopha Sathaphon heissen und der in thailändischen Filmen bis 2002 beinahe allgegenwärtige Lor Tok (1914-2002) mit von der Partie ist. Der Film folgt weitgehend den üblichen Konventionen alter thailändischer Geisterfilme, die oft grossartiges Poster-"Artwork" aufwiesen und die zumindest teilweise auch mit stimmigen Sets und Szenerien aufwarten konnten, sich selbst jedoch regelmässig durch zahllose eher nervende "Gag"- und "Comedy"-Szenen ruinierten. Auch dieser Film enthält wenigstens eine Handvoll atmosphärischer Szenen mit einem Geist und ähnelt dem vergleichbaren "Phut phitsawat" ("Ghost Love") von 1964. Für die VCD-Veröffentlichung wurde der 16-mm-Film neu vertont. Der englische Titel ist mit Vorsicht zu geniessen.



Ghost Love
Originaltitel: Phrai phitsawat  (พรายพิศวาส)
Produktion: Thailand, 1968 
(Farbe)
Regie: Chalui Sriratthana.
Cast: Mitr Chaibuncha, Petchara Chaowarat, Priya Rungrueang, Sukon Koewliam (Sukhon Khioliam).
145 Minuten (PAL)

Ein junger Rechtsanwalt namens Narin und seine zwei Begleiterinnen verunfallen während einer Autofahrt. Während ein Retter einer der beiden Frauen zu Hilfe kommt, nimmt ihn nach dem Unfall niemand mehr wahr. Er ist tot, doch sein Geist wandelt weiterhin unter den Lebenden und muss unter anderem seiner eigenen Beerdigung beiwohnen. Als Geist sieht er, dass sein Vater eine Geliebte (Vilai) und von dieser auch einen Sohn hat. Eine Begegnung mit Höllenkönig Yama offenbart Narin, dass er noch 30 Jahre zu leben und dabei diverse Pflichten zu erfüllen hat. Er kehrt ausgerechnet während seiner eigenen Beerdigung ins Leben zurück. Seine Mutter will Narin nun mit der Studentin Pratheuan verheiraten und im Gegenzug deren Mutter Phayo ihre Schulden erlassen. Als Geist hat er zudem einer Verstorbenen versprochen, dem Geist ihrer Tochter (Noi) zu helfen. Zusammen mit seinem Onkel, dem Schamanen Suk, findet er Nois Geist in einer Höhle. Durch das Praktizieren von Ritualen während sieben Tagen soll Noi ins Leben zurückkehren können. Natürlich verliebt Narin sich in Noi, doch er ist noch immer mit Pratheuan verlobt.
Seltsamer thailändischer Geister-Horrorfilm von 1968, mit dem damaligen Film-Traumpaar des Thai-Kinos, Mitr Chaibuncha und Petchara Chaowarat. Erinnert zu Beginn an Harold "Herk" Harveys wundervoll unheimlichen "Carnival of Souls" (dt. "Tanz der toten Seelen", 1962), nimmt nach einer an den japanischen Horrorfilm-Klassiker "Jigoku" ("Das Tor zur Hölle"; 1960) gemahnten Höllen-Sequenz (die interessanteste Szene des Films mit einigen gar gräulichen Gestalten) jedoch eine andere Wendung und folgt eher dem Muster des Thai-Horrorklassikers "Phut phitsawat" ("Ghost Love", 1964). Auch dieser auf 16-mm-Material gedrehte Film wurde offensichtlich nachvertont — in einigen Szenen ist die Themenmusik aus Alfred Hitchcocks "Psycho" (1960) respektive aus Stuart Gordons "Re-Animator" (1985) zu hören, daneben findet auch Wagner Verwendung! Die Vorlage war in äusserst restaurationsbedürftigem Zustand, voller Defekte, Kratzer und bisweilen bereits stark verfärbt in Rot-, Lila- und Purpur-Tönen. Je nach Transliteration des thailändischen Alphabets kann der Titel des 145-Minuten-Films als "Phrai phitsawat", "Prai pissaward" oder auch als "Pray pi sawas" wiedergegeben werden.




Blood Coffin
Originaltitel: Keranda berdarah
Produktion: Malaysia/Singapur, 1969 
(Schwarzweiss)
Cathay-Keris Film Productions Ltd.

Regie: Nordin Ahmad.
Cast: Tony Kassim, S. Noni, Dayang Sofia, Shariff Dol, Salleh Melan.
102 Minuten (PAL)

Nach einem Ausflug an den Strand wird ein junger Ehemann krank, der herbeigerufene Doktor ist ratlos. Der Mann wirft seiner Frau vor, ihm untreu zu sein, und erzählt ihr im Fiebertraum eine alte malaiische Legende, in der eine untreue Ehefrau von einem schrecklichen Schicksal ereilt wird. Um ihm ihre Treue zu beweisen, sticht die Frau sich beide Augen aus, derweil es ihm stetig besser geht. Nun jedoch will er nichts mehr von ihr wissen und heuert gar einen zwielichtigen Bekannten an, um sie aus dem Weg zu räumen. Das Vorhaben gelingt; die Ehefrau und ihr Bruder (?) kommen in einem Autowrack ums Leben. Doch Mörder und Auftraggeber werden fortan von den Geistern der beiden heimgesucht und langsam, aber sicher in den Wahnsinn getrieben.
Nach einem guten halben Jahrzehnt Stille sahen die Jahre 1968/1969 den Auftakt eines letzten, bis 1974 andauernden Aufbäumens des malaiischen Horror-Kinos, bevor die schwarz-weissen Schocker, mit denen die Filmstudios Cathay-Keris und Shaw Bros. Malay Films zwei Jahrzehnte die Leinwände beherrschten, für die Flut indonesischer Horror-Produktionen, die seit "Beranak dalam kubur" ("Birth in the Tomb", 1971) immer zahlreicher (und in Farbe) produziert wurden,
das Feld räumen mussten. In dem guten halben Jahrzehnt, das seit "Raja bersiong" (1963) vergangen war, fand bereits eine "Wachablösung" statt; Cathay und Shaw Bros. stellten fortan vermehrt Malaien als Regisseure an, die das Handwerk von den vornehmlich indischen und philippinischen Filmemachern lernten, welche die meisten der Filme aus den 1950er und 1960er Jahren inszenierten. Auch vor der Kamera tauchten vermehrt neue Gesichter auf. "Keranda berdarah" kommt mit weniger Musical-Einlagen aus als die älteren Filme und verzichtet völlig auf komödiantische Szenen, der etwas episodenartige Aufbau verhindert jedoch bis kurz vor dem Ende einen richtigen Spannungsbogen. Die Inszenierung der Geister-Auftritte im letzten Drittel des Films erinnert dann sehr stark an typische japanische "Kaidan"-Filme, bei denen man offensichtlich abgeschaut hat. "Keranda berdarah" ist ein seltsamer, etwas unausgegoren wirkender Film, der jedoch auch seine Momente hat.



Blood of the Vampires
Originaltitel: Dugo ng vampira
Produktion: Philippinen, 1969 
(Schwarzweiss)
Sampaguita Pictures Inc./VP Pictures
Regie: Emmanuel H. Borlaza.
Cast: Gina Pareño, Edgar Salcedo, Myrna Delgado, Tito Galla, Charlie Davao, Bella Flores, Aring Bautista, Glenn Bernardo, Venchito Galvez, Nenita Jana, Linda Martin, Ven Medina.
112 Minuten (NTSC)

Ein wütender Mob jagt einen Vampir und schlägt ihm schliesslich ein hölzernes Kreuz in die Rippen. Eine junge Frau begräbt die Leiche. Jahre später (?) erhebt sich der Vampir aus seinem Grab und rekrutiert sogleich zwei Gefährtinnen, um mit ihnen zusammen die Gegend unsicher zu machen.
Schwarz-weisser Vampir-Horror in Tagalog von Sampaguita Pictures Ltd., einer der ältesten Produktionsfirmen der Philippinen. Sichtungen von Filmen wie diesem nähren die Hoffnung, dass noch nicht alle Filme dieses Alters von den Philippinen verschollen sind. Inszeniert von Emmanuel H. Borlaza, der auch eine Episode des erfolgreichen Horror-Episodenfilms "Shake, Rattle & Roll" (1984), einige Abenteuer der Pinay-"Wonderwoman" Darna und Fantasyfilme wie "Si Dyesebel at ang mahiwagang kabibe" (1973) drehte. Die "Leading Ladies" heissen Gina Pareño und Myrna Delgado, ebenfalls mit von der Partie ist Charlie Davao ("The Killing of Satan", 1983). Überraschend atmosphärisch inszeniert, mit sprechenden Fledermaus-Handpuppen, Vampiren, die auch in menschlicher Erscheinung fliegen können, Zombies, augenscheinlich sogar etwas "Stop-Motion" und als Höhepunkt der Seltsamkeiten einer Diskussion zwischen einem kleinen Mädchen, einer Schlange und einer Fledermaus. Viel interessanter als die meisten neueren philippinischen Horrorfilme, macht dieser Klassiker definitiv Lust auf mehr.




Crimson Coffin
Originaltitel: Keranda Jingga
Produktion: Malaysia/Singapur, 1969 
(Schwarzweiss)
Merdeka Film Productions/
Shaw Bros. Malay Films Co. Ltd. (Malay Film Productions Ltd.)
Regie: Omar Rojik.
Cast: Ed. Osmera, Norsiati, Hussein Abu Hassan, Mahmud June, Ali Rahman, Arman, Normaya, Rokiah Jaafar, J. B. Yusoff, Ahmad Dadida, Minah Hashim, Ibrahim Joned, Hashim Hamzah, Darwis Mansor.
106 Minuten (PAL)

Auf der Suche nach seinem Vater trifft der junge Lela auf den Banditenführer Suria. Unter dem Namen "Lima" wird er einer der "Fünf Banditen mit dem roten Sarg", denn Suria führt stets einen Sarg (mit einem düsteren Geheimnis) mit sich. Die Banditen entführen Indah, die Tochter des reichen Datok Serangga, die gegen ihren Willen die zehnte Frau von Datok Garong werden soll, und erpressen im Gegenzug für Indahs Freilassung Gold von Serangga. Tatsächlich jedoch will sich Suria an Serangga rächen, der dereinst vor langer Zeit sein Leben zerstörte: Er verätzte Surias Gesicht und wollte Jingga, Surias Verlobte, vergewaltigen. Zuvor tötete er ihren Vater und stahl das "Pedang Kenchana", ein magisches, goldenes Schwert, das Suria zugedacht war. Auf ihrer Flucht kam Jingga auf tragische Weise ums Leben, Suria schwor derweil Rache — und nahm einen Jungen unter seine Fittiche...
"Keranda Jingga", übersetzt wohl in etwa "der scharlachrote Sarg" bzw. "Jinggas Sarg" (ein offensichtliches Wortspiel mit dem Namen der Hauptfigur, die ebenfalls "Jingga" heisst), eröffnete die rare Gelegenheit, einen alten Malay-Film mit englischen Untertiteln (und somit weitgehend verständlicher Handlung) zu sehen, da der auf der Video-CD verwendete, über die Jahre stark mitgenommene und schlecht konservierte Print noch eingebrannte Untertitel aufwies. Angesichts der recht verschachtelten, in diversen Rückblenden erzählten Handlung des Films mit vielen handlungsrelevanten Figuren erwiesen die Untertitel sich wahrlich als Segen. Erfreulicherweise blieb hier (ausnahmsweise) auch das ursprüngliche Breitleindwandformat teilweise erhalten. Ein äusserst obskurer, aber origineller und durchaus sehenswerter Horrorklassiker der malaiischen Merdeka-Film-Produktion (dort entstand auch der gegenwärtig verschollene Malay-Horrorfilm "The Tigerman", aka "Sitora harimau jadian", 1964) mit starkem Abenteuer-Einschlag von Regisseur Omar Rojik, der 1974 mit "Anak setan" ("Satan's Daughter") noch einmal zum Genre zurückkehrte.




Crocodile Man 2
Originaltitel: Chompa Toung  (ចំប៉ថោង)
Produktion: Kambodscha, 1969 
(Farbe)
Ponluu Neakpoan Kampuchea
Regie: Ly Bun Yim (& Dy Saveth).
Cast: Dy Saveth, Kong Sam Oeun, Vichara Dany, Seng Bothum.
94 Minuten (NTSC)
Der Prinzessin Chompa Toung, Tochter eines Khmer-Königs, werden von Mitgliedern des Hofstaats zwei Geschenke überreicht, eine kleine Katze sowie das Ei eines magischen Krokodils. Das Ei fällt ihr jedoch ins Wasser, wo daraus ein mächtiges Krokodil heranwächst, das sich in einen Menschen verwandeln kann und die Umgebung terrorisiert. Chompa Toung heiratet den Prinzen Jak Jan, der sie vor dem Krokodil beschützen soll. Sie gebärt ihm ausserdem ein Kind, welches von einer Bediensteten ausgetauscht und vergraben wird. Dies wiederum erzürnt eine Gottheit.
"Chompa Toung", alias "Crocodile Man 2" (oder "Gold Jasmine", nach der wörtlichen Bedeutung des Namens), ist (nach heutigem Wissensstand) eine Quasi-Fortsetzung des Films "Kray Thorng neng krapeu Charavann"/"Krai Toung kropeu Charavan" ("A Water Warrior and a Crocodile Man") von 1967. Das Original ist verschollen — und nicht zu verwechseln mit dem noch existenten, im Original gleich betitelten Film "Krai Thorng krawper Charavan" ("The Crocodile Men") von 1972 (ein Print von diesem Film blieb im chinesischen Sprachraum erhalten). Das Original erzählte die sowohl in Kambodscha als auch in Thailand jeweils mehrfach verfilmte südostasiatische Legende um den Helden Krai Thong und den Krokodil-Prinzen Charavan. "Chompa Toung", entstanden nach einem Gedicht des Khmer-Königs Ang Duong (1796-1860), ist ein filmisches Relikt aus der "goldenen Zeit" des kambodschanischen Kinos, der Zeit vor der Herrschaft der Roten Khmer, in der von 1958 bis 1975 an die 400 Filme entstanden, von denen sehr viele von Legenden und Folklore handelten. Kambodschas filmisches Erbe wurde von den Roten Khmer praktisch ausradiert; heute sind nur mehr 33 Filme aus dieser Zeit bekannt, die erhalten geblieben sind. Entsprechend sieht der Film aus: Nur in Vollbild erhalten, verblichen und mit einem starken Überkontrast. Dy Saveth war 1959 die erste "Miss Kambodscha" und die grosse "Lady" des Khmer-Kinos. Ihr gelang 1975 die Flucht; Kong Sam Oeun (der grösste Leinwandstar Kambodschas) und Vichara Dany wurden ermordet.




Drakulita
Originaltitel: Drakulita
Produktion: Philippinen, 1969 
(Schwarzweiss)
RJF Bros. Pictures/Barangay Productions
Regie: Consuelo P. Osorio.
Cast: Lito Legaspi, Rebecca Rocha, Nora Aunor, Tirso Cruz III., 
Lito Calzado, Edgar Mortiz, Rosanna Ortiz, Ike Lozada, German Moreno, Gina Laforteza, Joseph Jarlego (Joseph Gallego), Martin Marfil, Matimtiman Cruz, Ricardo "Bebong" Osorio.
91 Minuten (NTSC)
Der junge Eduardo zieht sich gerne Frauenkleider an, was ihm den Zorn seiner Familie und diverse Repressionen einbringt. Ausserdem liebt er einen jungen Mann aus der Nachbarschaft namens Val, der sich jedoch wiederum in Eduardos schöne Schwester Biring verliebt hat. Trotzdem gewinnt Eduardo Anschluss an Vals Clique, der ausserdem drei befreundete Musiker angehören. Diese Truppe verirrt sich in ein düsteres und unheimliches Gemäuer, wo sie einer Vampirfrau begegnet. Später wird Eduardo Opfer eines Streichs und glaubt fortan, sich in einen Vampir zu verwandeln, worauf ihm ein aufgebrachter Mob an den Kragen will. 
Eine Horror-Komödie des seinerzeit vielbeschäftigten philippinischen Regisseurs Consuelo P. Osorio ("Manananggal Vs Mangkukulam", 1960), die mit vielen damaligen philippinischen Filmstars wie Lito Legaspi ("Devil Woman", 1970), Rebecca Rocha, einer jungen Nora Aunor ("Magandang gabi sa inyong lahat", 1976), Tirso Cruz III. ("Bahay ni lola", 2001) oder Rosanna Ortiz ("Patayin mo sa sindak si Barbara", 1974) aufwartet. Die an sich ernste "Dragqueen"-Thematik war 1969 auf den katholisch-konservativen Philippinen vermutlich ein heisses Eisen, wird hier jedoch in gewohnter Manier unsensibel und mit viel infantilem "Humor" abgehandelt. Vielleicht ist das lustig, wenn man Tagalog spricht — es sei an dieser Stelle angezweifelt. Die Vampir-Szenen sind unterhaltsam, dauern aber keine fünf Minuten. Trotzdem ist es schon als gute Nachricht zu werten, dass dieser Film überhaupt erhalten ist; das bestehende Filmmaterial weist allerdings unzählige Filmrisse und Fehlstellen auf. Unter anderem wurde der gesamte Vorspann neu (und bemerkenswert lieblos) am Computer erstellt, wobei man sich offensichtlich noch nicht einmal ansatzweise bemühte, dem ursprünglichen Film nahezukommen.



Half-Bird Half-Woman
Originaltitel: Kinnaree  (กินรี)
Produktion: Thailand, 1969 (Farbe)
Regie: k. A.
Cast: Sombat Methanee, Suthisar Pattananuch (Suthisa Phatnut), Chana Sriubon, Metta Rungrat, Kaenchai Meenakanit.
141 Minuten (PAL)
In einer ländlichen Gegend im Nordwesten Thailands, im Grenzgebiet zu Burma: Ein wütender Mob will ein Mädchen namens Kinnaree verbrennen, da es vom Geist eines Tigers besessen ist. Ihr Gebiss weist schreckliche Fangzähne auf. Angeblich soll es den Sohn des Dorfoberhaupts auf dem Gewissen haben. Mönche retten das Kind und geben ihm eine Kette, die es davor bewahrt, sich in ein Monster zu verwandeln. Diese soll es bis zum vollendeten 20. Lebensjahr tragen — dann kann der Geist des Tigers in ihm exorziert werden. Ihre Grossmutter verspricht, mit Kinnaree nach Burma umzuziehen. Als sie 19 Jahre alt wird, kehrt Kinnaree nach Thailand zurück. Sie verliebt sich in einen jungen Arzt namens Nopalit, der sie zu seiner Familie nach Bangkok bringt. Dort angekommen, entwickeln die Familienmitglieder, allen voran die Mutter und Nopalits heimtückische Verlobte Dao, bald Hass und Eifersucht auf die schöne Kinnaree. Als ihr ihre Kette weggenommen wird, nimmt das so heraufbeschworene Unheil seinen Lauf. 
Der Tiger-Geist (Vogel-Geist?) in diesem Film hört auf dieselbe Bezeichnung ("กินรี") wie "phrai Kinnaree", der "Kinnaree"-Geist der buddhistischen und hinduistischen Mythologie, der in Thailand für gewöhnlich als wunderschöne Frau mit Engelsflügeln dargestellt wird. Der Film ist beinahe ein Szene-für-Szene-Remake des Horrorfilms "Nang Saming Phrai" ("นางสมิงพราย") von 1963, glücklicherweise allerdings um einiges besser erhalten als dieser (der Zustand des Films ist nach westlichen Massstäben nichtsdestotrotz als katastrophal zu bezeichnen), und rekrutierte nicht wenige der damaligen "supporting cast" erneut. Die Hauptrollen im 141-Minuten-Epos spielten Sombat Methanee und Suthisa Phatnut. Klassischer thailändischer Geisterfilm, aufgelockert durch viel Situationskomik; manchmal (dies ist hautpsächlich der Sprachbarriere anzulasten) etwas langatmig, doch höchst faszinierend. Kinnaree-Geister tauchen in verschiedenen Variationen immer wieder in thailändischen Filmen auf, so waren solche kürzlich in der "Direct-to-Video"-Billigst-Produktion "Kinaree Ghost" (2003) oder in einem erotisch angehauchten Fantasyfilm mit dem bezeichnenden Titel "Kinnaree" (2004) zu sehen.



The Satan Lover
Originaltitel: Peesard saneh har  (ปีศาจเสน่หา)
Produktion: Thailand, 1969 
(Farbe)
Regie: Phankham.
Cast: Mitr Chaibuncha, Petchara Chaowarat, Butkra Sakrarat, Kaenchai Meenakanit, Phrihat Bunlong, Manat Bunyakianti, Sukon Koewliam (Sukhon Khioliam), Boosara Narumit, Chumporn Theppitak, Wilaiwan Watthanaphanit.
144 Minuten (PAL)

Der junge, gutaussehende Bachelor-Student Kangwan, der die Geisterwelt studiert, und die hübsche Karaket treffen sich bei einem buddhistischen Tempel und verlieben sich ineinander. Lady O ist die Halbschwester von Karaket und hat es ebenfalls auf Kangwan abgesehen. Sie und ihre Mutter, die 20 Jahre zuvor bereits Karakets Mutter Nang Sopha tötete, indem sie sie vergiftete, beschliessen, auch Karaket aus dem Weg zu räumen. Doch der Geist von Karakets toter Mutter wacht über sie und schickt einen untoten Zombie los, der eine neuerliche Gift-Intrige vereitelt. Als die Magd von Os Mutter Karaket allerdings einen Korb mit einer Giftschlange unterjubelt, wird Karaket gebissen und stirbt an der Wirkung des Schlangengifts. Kangwan, der zu dieser Zeit zu Studienzwecken in Indien weilt und gerade das Taj Mahal besucht, sieht dank einem Mönch, wie Karaket stirbt und ihr Geist um Hilfe ruft. Er sucht selbst das Jenseits auf und überzeugt Phra Yom, den Gott der Unterwelt, seine Geliebte freizugeben.
Ein epischer thailändischer Geisterfilm von 1969 mit damals üblicher Über-Lauflänge, wobei wie bei allen thailändischen Filmen dieses Alters wohl einiges auf der Strecke geblieben ist im noch erhaltenen Filmmaterial. In typischer Manier klassischer Thai-Filme gibt es viel Melodrama um eine eifersüchtige Nebendarstellerin, welche einen Keil zwischen den Held und seine grosse Liebe, hier verkörpert von Thailands Film-Traumpaar der 1960er Jahre, Mitr Chaibuncha und Petchara Chaowarat, treiben möchte. Der 16-mm-Film, der auch eine neue Vertonung erhielt, fährt einiges an Spezialeffekten und übernatürlichen Kreaturen auf. Bereits im Vorspann treiben animierte (gezeichnete) Skelette ihr Unwesen, nachdem die Kamera über die Gräber eines Friedhofs fährt und eine Prozession von thailändischen Äquivalenten indonesisch-/malaiischer "Pocong"-Geister einfängt. Desweiteren gibt es eine horizontal schwebende Geisterfrau, diverse Überblendungseffekte (Geist fährt in Mensch und ergreift so Besitz von ihm), einen Zombie mit dunklem Make-Up, die Vasallen des Gottes der Unterwelt und diesen selbst sowie eine leuchtende, umherschwebende Seele zu sehen. Die Szenen mit Mitr Chaibuncha, der nur ein Jahr nach diesem Film bei Dreharbeiten zum Superhelden-Fantasy-/Agentenfilm "Golden Eagle" ("Insee Thong", 1970) bei einem Helikopter-Stunt ums Leben kam, am Taj Mahal wurden tatsächlich vor Ort gefilmt. Bis dahin spielte Chaibuncha in 266 Filmen mit. Für die überflüssigen, doch unvermeidlichen komödiantischen Szenen war
Chumporn Theppitak ("Krasue sao", 1973) zuständig.



Devil Woman
Originaltitel: Devil Woman  /  Mo nu  /  Mo neuih  (魔女)  /  She yao jing  (蛇妖精)
Produktion: Philippinen/Hongkong, 1970/1974 (Farbe)
Asia Films/Emperor Film International
Regie: Albert Chik-Lim Yu & Felix Villar.
Cast: Alex Tzi-Fei Lung, Rosemarie Gil, Yukio Someno, Romy Diaz, Johanna Garcia, David Ming Yau, Lito Legaspi, Cherie Gil, To-Chow Kwon, Peter Multan, Yuen-Ching Kee, Jose Garcia, Robert Law-Bat Chen, Corey Kwai Yuen.

93 Minuten (NTSC)
In einem abgelegenen philippinischen Dorf kommt ein Mädchen zur Welt, das anstelle von Haaren Schlangen auf dem Kopf hat. Als dies auskommt, brennt ein wütender Mob ihr Elternhaus nieder, beide Elternteile kommen dabei ums Leben. Gut 20 Jahre später sinnt die Schlangenfrau Manda auf Rache. Dank ihrer übernatürlichen Kräfte gebietet sie über ein Heer von Schlangen, mit deren Hilfe sie sich den lokalen Banditenführer Lupo und dessen Anhängerschaft gefügig macht. In Mandas Auftrag terrorisieren diese die Dorfbewohner, derweil Manda die Schuldigen von damals mit Schlangen um die Ecke bringt. Zur gleichen Zeit besucht der Chinese Wen Shu diese Gegend. Er rettet die junge Tina vor den Strauchdieben des Banditen und Schlägers Waldo. Während Shu Tinas Vater medizinisch betreut, rotten sich Waldo, der Tina für sich will, sowie Lupo zusammen. Nach diversen amateurhaften Versuchen, den kampfkunstgestählten Shu auszuschalten, kommt es zum Showdown zwischen diesem und der Strippenzieherin der Bösen, Manda. 
"Devil Woman" ist auch bekannt als "Manda, the Snake Girl", "Manda Vs Kung Fu", "Snakewoman Vs Kung Fu" sowie "Kung Fu Vs Manda" und war offenbar eine Co-Produktion der Philippinen und Hongkongs, die 1970 (?) auf den Philippinen produziert wurde. 1974 lief der Film in Hongkong als "The Evil Snake Girl". Der chinesischen Produktionsbeteiligung, die dem Film mutmasslich erst die internationale Distribution ermöglichte, ist es vermutlich zu verdanken, dass der Film heute überhaupt noch existiert, wenn auch nur in einer haarsträubend miserabel synchronisierten englischen Sprachfassung, die wohl für einen Kinolauf 1976 in den USA erstellt wurde (in Frankreich lief der Film zudem als "Kung-Fu aux Philippines"). Die philippinische Fassung, so der Film in seinem Herkunftsland jemals gezeigt wurde, scheint wie so viele philippinische Filme dieser Zeit vom Erdboden verschwunden zu sein. Um die Verwirrung noch grösser zu machen, sind Daten eines weiteren philippinischen Films namens "Devil Woman" (1970; Regie: Jose Flores Sibal), jedoch mit anderem Stab und anderen Schauspielern, überliefert. Der Film präsentiert eine Schlangenfrau ähnlich der Gorgone Medusa aus der griechischen Mythologie, wie sie auch in Folklore und Filmen anderer südostasiatischer Länder zu finden ist, etwa im seinerzeit sehr erfolgreichen kambodschanischen Film "The Snake King's Wife" ("Puos Keng Kang", 1971; Regie: Tea Lim Koun) oder dem thailändischen "Ghost Snake Woman" ("Nkoo Kheng Khong", 1995; Regie: Charin Phromrangsee). Das Geschehen ist eine wenig ausgegorene Mischung aus Schlangen-Horror und mässig bis anständig choreographierten, allerdings arg repetitiven "Martial-Arts"-Szenen. Neben Hongkong-Star Alex Lung spielten Rosemarie Gil ("Night of the Cobra Woman", 1971), Archbösewicht Romy Diaz und der bekannte philippinische Schauspieler Lito Legaspi ("Brownout", "Drakulita"; beide 1969). Noch obskurer ist der Film "Bruka: Queen of Evil" (mutmasslich 1973), vom selben Regie-Duo und erneut mit Rosemarie Gil und Alex Lung, der ein offensichtliches Sequel zu "Devil Woman" darstellt.



Red Moon
Originaltitel: Prajan daeng  (พระจันทร์แดง)
Produktion: Thailand, 1970 (Farbe)
Regie: Neramitr (Umnuai Klatnimi).
Cast: Mitr Chaibuncha, Aranya Namwong, Khanchit Khwanpracha, Rut Ronphop, Ritthi Nriban.
128 Minuten (PAL)
Eine junge Frau reist alleine in eine abgelegene Landschaft Thailands. Dort geht offenbar eine Legende um, wonach bei einem rot leuchtenden Vollmond eine monströse Kreatur ihr Unwesen treibt. Schon bald begegnet ihr die Heldin, als sie in einer scheinbar verlassenen Hütte übernachten will. Diverse weitere Subplots mit verschiedenen Geistern waren mangels Sprachkenntnissen leider nicht näher oder nicht komplett erschliessbar. 
Aranya Namwong, eine der schönsten aller schönen Thai-Filmdiven vergangener Jahrzehnte, spielte die Hauptrolle in diesem thailändischen Horrorfilm-Klassiker von 1970 des auf fantastische Stoffe spezialisierten Regisseurs Neramitr (a.k.a. Neramit; Ne-ra-mitr; Umnuai Klatnimi). Ihr Co-Star in einer unerwartet kleinen Rolle war der bekannte Mitr Chaibuncha, der im Oktober 1970 verstarb. 128 Minuten vergilbtes, rotstichiges und von zahllosen Punkten, Flecken, Laufstreifen und Filmrissen durchsetztes Material dieses klassischen Thai-Films sind noch erhalten. Passend zum Thema des Films ist die Kopie (vermutlich von einem 16-mm-Kinoprint) von einem omnipräsenten Rotstich durchsetzt. Das Bild erinnert an jenes eines 100 Jahre alten Stummfilms. Wie fast immer bei Thai-Filmen dieses Alters musste die Tonspur neu aufgenommen werden, und wie alle diese Filme ist er nicht frei von den üblichen Problemen ("Comedy"-Nebencharaktere, Überlänge). Viele, vom Rotstich und daraus resultierenden Falschfarben noch auf bizarre Weise unterstrichene atmosphärische Momente und mehr als zumeist üblich "on location" im Freien gefilmte Szenen machen dies zweifelsohne zu einem der interessanteren alten Thai-Gruselfilme. Das bemerkenswert bizarre und krude Make-Up der entfernt an Werwölfe erinnernden Monster und Geister erinnert an die bizarrsten Monster-Masken malaiischer Horror-Klassiker wie "Sumpah Pontianak" oder "Hantu kubor" (beide von 1958). 1994 gleichen Titels neu verfilmt.




The Guardian Goddess of Boats
Originaltitel: Mae Ya Nang  (แม่ย่านาง)
Produktion: Thailand, 1970 (Farbe)
Regie: Neramitr (Umnuai Klatnimi).
Cast: Mitr Chaibuncha, Pitsamai Wilaisak, Somchai Asanajinda (So. Atsana Chinda), Sopha Sathaphon, Kaenchai Meenakanit, Sithao Petcharoen, Lor Tok, Phrihat Bunlong.
114 Minuten (PAL/DVD-Fassung)
Der Tempelbedienstete Jiaw stellt den heimtückischen Jom und dessen zwei Kumpanen zur Rede, die dem Tempel gespendetes Geld stehlen wohlen. Doch Jom schwärzt Jiaw beim Tempelabt als Dieb an, woraufhin dieser verstossen wird. Fortan versucht Jiaw sich mit seinen zwei unnützen Freunden als Lebensmittelverkäufer auf einem Flussboot über Wasser zu halten. Dabei wird er von einem geheimnisvollen Geist, Mae Ya Nang, mehrmals beschützt. Zwei Frauen, Jae und Prang, sind in Jiaw verliebt, der das jedoch nicht zur Kenntnis nimmt. Jiaws Onkel Man erzählt ihm schliesslich eine Geschichte, die sich etwa hundert Jahre zuvor zutrug. In seinem früheren Leben war Jiaw ein Bediensteter eines lokalen Königs, der die Prinzessin rettete, als des Königs Schiff auf dem Fluss von Piraten und Verrätern (angeführt von Jom) angegriffen wurde. Jiaw wurde später von einer Palastwache erschossen, und die unglücklich verliebte Prinzessin beging aus Gram Selbstmord. Nun beschützt sie als Geist Mae Ya Nang ihren wiedergeborenen Geliebten. Unterdessen sendet ein boshafter Magier Jom und seine Handlanger aus, um Jiaw und Man zu töten und Mae Ya Nang zu vernichten. Ausserdem werden Jae und Prang von ihm gefangengenommen. 
"Mae Ya Nang" (in etwa "Schutzgöttin der Flussschiffe") ist ein epischer thailändischer Geisterfilm des Fantasy-Regisseurs Neramitr (Umnuai Klatnimi; "The Noble War", 1984) nach Motiven lokaler Folklore. Leider fehlen in der DVD-Fassung die Szenen der zweiten Filmrolle (etwa 30 Minuten!), die sich offenbar noch im Besitz eines thailändischen Privatsammlers befindet, sowie vier von ursprünglich fünf Liedern. Einige Sequenzen des Films, vor allem eine längere Schifffahrtsszene auf dem Fluss, sind zudem enorm stark (teilweise bis zur Unkenntlichkeit) beschädigt. Dies war eine der letzten Filmrollen für den grossen thailändischen Schauspieler Mitr Chaibuncha (1934-1970), der im Oktober des Jahres 1970 bei einem missglückten Hubschrauber-Stunt für seinen eigenen Film "Golden Eagle" ("Insee Thong") tödlich verunglückte. Neben ihm standen viele damals in Thailand bekannte und beliebte Schauspieler wie Pitsamai Wilaisak ("Chuchok Kanha Chali", "Ghost of Guts Eater"; beide 1973), Somchai Asanajinda ("Nong Bua Daeng", 1973; "Kha-Kea", 1980; "Krai Thong 2", 1985), Sithao Petcharoen ("Ghost Bell", 1985), der legendäre Lor Tok ("Dracula Tok", 1979; hier als böser Schwarz-Magier) oder die stets auf die Rolle des "bösen Mädchens" abonnierte Kaenchai Meenakanit ("The Satan Lover", 1969) vor der Kamera.




The Wood Spirit
Originaltitel: Puaka
Produktion: Malaysia/Singapur, 1970 
(Schwarzweiss)
Cathay-Keris Film Productions Ltd.
Regie: M. Amin (Mohammad Amin Bin Haji Iksan).
Cast: Aziz Jaafar, Ed. Osmera, Mariati, Dayang Sofia, Malek Selamat, Tony Kassim.
79 Minuten (PAL)

Ein junges Ehepaar lebt nahe einer Holzbrücke, die über den unheimlichen Sumpf "Lubok Puaka" führt, in dem es spuken soll ("Lubok Puaka": übersetzt in etwa Sumpf/Fluss/Tiefe/Loch des böswilligen Geistes). Der junge Ehemann, der des öfteren als gewalttätig auffällt, rettet am Strand eine junge Frau vor eben jenen Schlägern, die kurz zuvor von einem Restaurantbesitzer auf ihn angesetzt wurden. Er verliebt sich in die Frau und beginnt damit, sie heimlich zu treffen — gleichzeitig fängt er damit an, seine Ehefrau zu misshandeln. Diese wird jedoch von einem Fremden beschützt, den der Fremdgänger bei sich aufgenommen hatte, nachdem dieser ihm zu Hilfe gekommen war, als er von den Schlägern überfallen worden war. Der misshandelten Ehefrau geht es schlechter und schlechter, bis sie schliesslich nach der Einnahme fragwürdiger Medizin stirbt. Ihr Mann lässt ihren leblosen Körper in den Sumpf werfen. Schon kurz darauf erscheint sie ihm jedoch als nach Rache dürstender Geist. 
Ein später Horrorfilm des Filmstudios Cathay-Keris mit Aziz Jaafar, der seit den 1950er Jahren in diversen malaiischsprachigen fantastischen Filmen wie etwa "Hantu jerangkong" ("The Ghostly Skeleton", 1957), "Hantu kubor" ("Spirit of the Grave", 1958), "Gergasi" ("The Giant", 1958) oder "The Devouring Rock" ("Batu belah batu bertangkup", 1959) zu sehen war, inszeniert von Regisseur M. Amin (Mohammad Amin Bin Haji Iksan), der mehr oder weniger die gleiche Geschichte bereits 1963 im Film "Chuchu Datok Merah" ("The Grandson of Datuk Merah") in die Kinos gebracht hatte. Eine Stunde lang mehr Melodrama mit vereinzelten Action-Einlagen (in der Form mässig choreografierter Prügeleien) als Horrorfilm, zieht der Film mit dem Beginn von klassischen, deutlich erkennbar bei japanischen Genre-Filmen ("Kaidan"-Filme) abgeschauten Spuk-Szenen im letzten Viertel seiner Laufzeit die Spannungsschraube an und weiss dabei durchaus zu unterhalten. 1970 — zu einer Zeit, als erste opulente (einheimische) Farbfilme wie Jamil Sulongs "Raja bersiong" ("Vampire King", 1968) auf den Leinwänden Malaysias und Singapurs Einzug hielten, musste ein schon für damalige Verhältnisse altmodisch inszenierter und erzählter Schwarzweiss-Film wie "Puaka" jedoch bereits reichlich altbacken gewirkt haben. 1974 drehte der Regisseur Omar Rojik für Merdeka Film Productions ein Farb-Remake mit demselben Titel ("Puaka"/"Ghost"); 2004 entstand mit "Lubuk Puaka" (Regie: Rosli Rahman Adam) zudem eine "Direct-to-Video"-Filmversion für den malaysischen V-CD-Markt.



Frauen hinter Zuchthausmauern
Originaltitel: Women in Cages
Produktion: Philippinen/USA, 1971 
(Farbe)
Balatbat Productions/New World Pictures
Regie: Gerry de Leon (Gerardo de Leon).
Cast: Pam Grier, Judith Brown, Roberta Collins, Jennifer Gan, Bernard Bodine (Bernard Bonnin), Charles Davis (Charlie Davao), Johnny Long, Holly Anders, Roberta Swift, Sofia Moran, Marissa Delgado, Nick Cayari.
78 Minuten (PAL/Originalfassung)/79 Minuten (PAL/deutsche Kinofassung)

In einem autoritären asiatischen Staat, der verdächtig nach den Philippinen aussieht, obgleich die deutsche Kino-Synchronisation Personen und Örtlichkeiten chinesische Namen verpasste, wird der jungen und naiven Amerikanerin Carol Jeffries von ihrem zweifelhaften einheimischen "Freund" Shang Li (im Original: Rudy) ein Päckchen mit Rauschgift untergejubelt. Sie wird verhaftet und zu zehn Jahren Haft in einem Frauengefängnis verurteilt. Dieses steht unter der Fuchtel der sadistischen und perversen Gefängnisaufseherin Alabama. Während sie diverse Demütigungen und Folterungen über sich ergehen lassen müssen, schmieden "Jeff" und ihre Mitinsassinnen Stoke (welche drogensüchtig ist und von ausserhalb des Gefängnisses den Auftrag erhielt, Jeff "aus dem Weg zu räumen"), Sandy und Theresa Fluchtpläne. Ihre Flucht durch den Dschungel (mit Alabama als Geisel) endet jedoch auf dem Schiff "China Queen" (im Original: "Zulu Queen"), welches Shang Lis/Rudys Rauschgift-Syndikat als Hauptquartier dient und nebenbei als schwimmendes Bordell fungiert. 
Ein typischer Vertreter des sogenannten "Women-in-Prison"-Subgenres (kurz: "WIP"), dessen Hauptschauwerte die mehr oder weniger unverblümten Darstellungen von Folter- und Sexszenen sind, war dieser mit der Unterstützung von Roger Cormans "New World Pictures" auf den Philippinen abgedrehte Streifen einer der letzten Filme des grossen philippinischen Regisseurs Gerardo de Leon (1913-1981; "Terror Is a Man", 1959; "Mad Doctor of Blood Island", 1968; "Brownout", 1969), dessen lange Karriere sich damals ihrem Ende zuneigte. Pam Grier, die amerikanische "Grindhouse"- und "Blaxploitation"-"Königin" der 1970er Jahre, spielte eine weibliche Hauptrolle in diesem Film und seinen beiden (im deutschen Sprachraum nicht gezeigten) "companion pieces", "The Big Doll House" (1971) und "The Big Bird Cage" (1972). Der windige Vielfilmer und Schundfilm-Papst Roger Corman nutzte diese Streifen vornehmlich als "Futter" für den amerikanischen "Grindhouse"-Filmmarkt, dem damaligen Quasi-Äquivalent der deutschen "Bahnhofskinos", wo "Women in Cages" 1973 und als Wiederaufführung um 1976 als "Frauen hinter Zuchthausmauern" sowie unter dem Alternativtitel "Sexfieber" gezeigt wurde, wobei der deutsche Verleiher einige Szenen entfernte und dafür durch ausgedehnte Sexszenen aus seinem Porno-"Repertoire" ersetzte (was klar ersichtlich ist und die deutsche Kinofassung deutlich schundiger wirken lässt als den Originalfilm). Um 1989 erschien zudem eine stark gekürzte deutsche VHS-Video-Veröffentlichung mit neuer (inferiorer) Synchronisation unter dem Titel "Pridemoore II".



It Comes in the Darkness
Originaltitel: Mun ma kab kwam mued  (มันมากับความมืด)
Produktion: Thailand, 1971 
(Farbe)
Lavo Pappayon Company (?)
Regie: Chatrichalerm Yukol.
Cast: Sorapong Chatree, Naina Chiwanan, Dam Datsakorn, Khom Akdet.
141 Minuten (PAL)

Der Astronom Professor Thongchai und sein Assistent Sek beobachten durch ihr Teleskop, wie ein Meteorit über dem Meer niedergeht. Sie machen sich auf in die Provinz Ranong, in der sich die vermutete Absturzstelle befindet, um den Vorfall zu untersuchen. Unterwegs geraten sie in eine Schiesserei zwischen dem Minenbesitzer Luang Kosit und Banditen. Nachdem sie Kosit geholfen haben, lädt er sie ein, bei ihm zu wohnen. Seine Tochter Chonlada berichtet, dass der Meteorit auf der vor der Küste gelegenen Insel Ra Gam (auch: Ragum) niederging, wo in einem Dorf ihre Freundin Sarai lebt. Als man zur Insel fährt, findet man die Bewohner nur noch als Skelette vor — Sarai ist die einzige Überlebende. Es stellt sich heraus, dass mit dem Meteoriten ein ausserirdisches Monster zur Erde kam, das Tod und Zerstörung mit sich bringt. Auch Professor Thongchai fällt einem Angriff der Kreatur zum Opfer. Sek und Minenarbeiter Panom finden jedoch den Schlupfwinkel des Wesens in der sagenumwobenen Höhle Nang Dod.
"It Comes in the Darkness" (auch: "It Comes with the Darkness", "Out of the Darkness") war Thailands erster Science-fiction-Film, und gedreht hat ihn kein geringerer als Prinz Chatrichalerm Yukol, der noch heute aktiv ist und mit Blockbuster-Filmen wie "Suriyothai — Die Kriegsprinzessin" oder den "King-Naresuan"-Epen weiterhin für Furore sorgt. Er erlernte das Filmhandwerk zusammen mit internationalen Grössen wie Francis Ford Coppola und Roman Polanski, doch reichen seine Verbindungen zurück bis zu Merian C. Cooper. In seinem Kino-Regiedebüt treibt ein Monster sein Unwesen, das direkt aus "Bestien lauern vor Caracas" (England 1967) oder der "Raumschiff-Enterprise"-Folge "Horta rettet ihre Kinder" entsprungen sein könnte, eine Mischung aus Qualle und Oktopus mit Fangarmen und einem grünen Auge, aus dem es Laserstrahlen schiesst, die Menschen zu Skeletten zerfallen lassen. Dank dem erhaltenen "Cinemascope"-Print des Films erkennt man gut Yukols Auge für "Widescreen"-Bildkompositionen, und auch wenn viele Szenen sehr schlecht beleuchtet sind (ein bekanntes Manko vieler südostasiatischer Filme), so sind doch viele gelungene Aufnahmen zu bestaunen. Die Plage vieler Thai-Filme dieser Zeit, nervtötende Komödien-Charaktere, ist dankenswerterweise auf ein Minimum beschränkt. Den Kampf mit Thailands erstem Leinwand-Weltraummonster nehmen Filmstar Sorapong Chatree ("Krai Thong", 1980; "Kaeo Kalong", 1981; "Nakleng Computer", 1982; "Krai Thong 2", 1985; "Takien", 2003; "The Pirates of Langkasuka", 2008) und Naina Chiwanan ("Dracula Tok", 1979) auf.



Night of the Cobra Woman
Originaltitel: Night of the Cobra Woman
Produktion: Philippinen/USA, 1971 
(Farbe)
Premiere Productions/
New World Pictures
Regie: Andrew Meyer.
Cast: Joy Bang, Marlene Clark, Roger Garrett, Vic Diaz, Rosemarie Gil, Slash Marks, Vic Silayan, Bert Rivera, Jimmy Milianios, Logan Clarke, Andrew Meyer, Carmen Argenziano, Charles Dierkop.
77 Minuten (NTSC)

Die amerikanische Studentin Joanna arbeitet für UNICEF in Manila an der Entwicklung von Antidoten für Schlangengifte. Sie und ihr nachgereister Freund Stan Duff machen im philippinischen Dschungel Bekanntschaft mit der mysteriösen Lena Aruza, die knapp 30 Jahre zuvor als Krankenschwester während des 2. Weltkriegs in einer Höhle in den Bann einer mächtigen, magischen Kobra namens Movini gelangte. Das Gift der Schlange hielt Lena jung — doch als Movini durch Duffs Adler getötet wird, ergreift die Seele der Schlange nach und nach Besitz von Lenas Körper. Auch Duff wird von ihr verführt und infolgedessen seiner Lebenskraft und Jugend beraubt. 
Diesen Film liess der umtriebige US-Filmproduzent Roger Corman wie diverse weitere (vgl. Eintrag "Frauen hinter Zuchthausmauern"/"Women in Cages", 1971) in Zusammenarbeit mit einheimischen Filmemachern auf den Philippinen drehen. Das Werk des unerfahrenen und jung verstorbenen (1943-1987) Regisseurs und Drehbuchautors Andrew Meyer lief dann in Amerika vornehmlich in den "Drive-In"-Kinos (Autokinos) als Doppelvorführung mit dem italienischen Film "Lady Frankenstein" ("La figlia di Frankenstein", 1971) von Mel Welles. "Night of the Cobra Woman" ist besser als sein Ruf und durchaus ansehbar; das grösste Problem des Films sind das Drehbuch, seine untalentierten (weissen) Hauptdarsteller und deren hölzernes Vortragen ihrer Linien sowie der oft salopp und abgehackt wirkende Schnitt. In einer Doppelrolle als japanischer Soldat sowie als Buckliger ist der auf den Philippinen sehr bekannte Schauspieler Vic Diaz ("The Beast of the Yellow Night", 1971; "The Deathhead Virgin", 1974) zu sehen, desweiteren kam Rosemarie Gil ("Devil Woman", 1970; "Bruka: Queen of Evil", 1973) als "Francisca", die unter Lenas Fuchtel steht, zu einem weiteren Auftritt in einem Schlangen-Horrorfilm. Alternativ war der Film auch als "Movini's Venom" betitelt (eventuell eine andere Schnittfassung?).




Lady Master Snake
Originaltitel: Mae ngu  (แม่งู)  /  She guo nu wang  (蛇國女王)  /  She mo nu  (蛇魔女)
Produktion: Thailand/Taiwan/Hongkong, 1972 (Farbe)
Snansilp Film Production/
Allstar Co./Jia's Motion Picture Company/Great China Film Co. (H.K.)

Regie: Snan Charussilp (Sanan Jaratsin) (& Chung Ting, Sai-Nam Choi?) (& Chi-Cheung Lee?).
Cast: Chaiya Suriyan, Aranya Namwong, Metta Rungrat, Prim Praphaphon, Aurasa Isarangoon (Orasa Isarangkul), Sasima Sirisilp (Sasima Singsiri), Sithao Petcharoen, Nat Phuwanai (Nard Poowanai/Nat Puvanai), Ruj Ronapope, Lor Tok, Sukon Koewliam (Sukhon Khioliam), Sawin Sawangrat, Fei-Lung Wong, Ping Lam.
79 Minuten (NTSC/chinesische Fassung)
Irgendwo im ländlichen Thailand: Chang und seine schwangere Frau sind auf der Flucht vor Banditen. Mit letzter Kraft erreichen sie eine auf einer Anhöhe gelegene Höhle in einer Bergwand. Dort verschwindet die Frau spurlos. Tatsächlich gelangt sie zu einem Stamm von Schlangenfrauen, die ihr Kind zur Welt bringen. Sie stirbt bei der Geburt. Die Schlangenkönigin nimmt das Baby unter ihre Fittiche, tauft es "Lotus" und erwählt es zu ihrer Nachfolgerin. 18 Jahre später entdecken Banditen aus der Stadt die schönen Schlangenmädchen des Stammes beim Baden in einem Fluss und wollen sie entführen. Da sie sich jedoch in Kobras verwandeln und Hilfe von zwei rechtschaffenen Männern erhalten, gelingt ihnen die Flucht. Lotus und ihre beste Freundin verlieben sich in die beiden, welche Changs Neffen sind. Unterdessen holen die Gangster Verstärkung aus der Stadt, erschiessen die Schlangenkönigin und entführen daraufhin mit Ausnahme von Lotus und ihrer Freundin alle Frauen des Stammes, um sie in der Stadt an zahlungskräftige Kunden und Bordelle zu verkaufen. Dumm nur, dass sie sich andauernd in Kobras verwandeln. Lotus und ihre Freundin finden derweil beim alten Chang, seinen Neffen und einem befreundeten Paar Unterschlupf und wollen sich auf die Suche nach ihren Schwestern machen.
Der lange Zeit rätselhafte "Lady Master Snake" ist die erhaltene chinesische Bearbeitung des epischen, doch ausserhalb seines Herkunftslandes vollkommen obskuren thailändischen Fantasy-/Horrorfilms "Mae ngu" ("Snake Queen") von 1972, der in dieser Version um das Jahr 1974 herum vermutlich sowohl in Taiwan als auch in Hongkong in den Kinos gezeigt wurde. In den Hauptrollen spielten Chaiya Suriyan ("Phut phitsawat", 1964; "Chao Mae Thakian Thong", 1966) und als "Lotus" Thai-Filmschönheit Aranya Namwong ("Nong Bua Daeng", 1973; "Yak Wat Jang Demon Vs Jumbo A"/"Yak Wat Jang pob Chambo E", 1974; "Krai Thong 2", 1985). Der ursprünglich wahrscheinlich deutlich über zwei Stunden lange Film wurde für die chinesische Version um sämtliche seiner Musical- bzw. Song-Einlagen und diverse Handlungsszenen erleichtert und möglicherweise noch anderweitig (Musik) verändert und/oder ergänzt. Leider ist die thailändische Fassung nicht zugänglich; möglicherweise ist sie gar nicht einmal mehr erhalten. Neben Ms. Namwong spielten Metta Rungrat (als Schlangenkönigin) und eine beeindruckende Reihe weiterer ausgesucht hübscher Darstellerinnen, denen die erstaunlich misogynistische Handlung und Inszenierung ausgedehnten Raum für leichtbekleidete Auftritte verschaffte. Eindrücklich ist auch die Arbeit der Schlangentrainer, sowie die Bereitschaft der Schauspieler, mit den teils giftigen Tieren — neben Kobras kamen auch ungiftige Würgeschlangen zum Einsatz — zu hantieren. Leider wurden dabei auch in gewohnter Manier viele Schlangen grausam getötet (zerhackt und zerschossen). Neben der kantonesischen Tonspur gibt es auf der Laserdisc des Films aus Hongkong (von "Ocean Shores Group"; siehe Bild) erstaunlicherweise auch eine allerdings abgrundtief schlecht übersetzte und gesprochene englische Sprachfassung. Ein faszinierendes Relikt.




Spirit of the Snake
Originaltitel: Semangat ular
Produktion: Malaysia/Singapur, 1972 
(Schwarzweiss)
Cathay-Keris Film Productions Ltd.
Regie: M. Amin (Mohammad Amin Bin Haji Iksan).
Cast: Mustapha Maarof, Emma Derita, Sharifah Norizan, M. Rahmat, Shariff Medan, Zahara Ahmad, Dollah Sarawak, Wan Chik Din.
93 Minuten (PAL)

Die schöne Zaiton verlässt ihr "Kampung" (malaiisches Dorf) und ihren designierten Ehemann Rahim, da sie des Nachts unter Hypnose vom Geist einer feuerspeienden Riesenschlange in einen nahen Sumpf gelockt wird. In einer unterseeischen Höhle auf dem Grund des Sumpfes offenbart sich, dass sie Teil des Harems des Schlangenherrschers (der nun in menschlicher Gestalt auftritt) werden soll. Ihr verzweifelter Vater sucht vergeblich nach Zaiton; Rahim findet derweil jedoch Hilfe bei einem weisen Magier, der ihn zudem mit einem magischen Amulett versorgt, mit welchem dem Schlangenvolk beizukommen sein soll. Dumm nur, dass er dieses verliert, als auch er auf Geheiss des Schlangenherrschers von Zaitons Seele in den Sumpf gelockt wird. 
Einer der letzten, noch in Schwarzweiss gedrehten Fantasy-/Horrorfilme der damaligen Cathay-Keris-Studios, der zu einer Zeit entstand, als das Nachbarland Indonesien damit begonnen hatte, vermehrt den Genre-Markt zu bedienen mit moderneren, in Farbe gedrehten Filmen wie M. Sharieffudin A.'s "Lisa" (1971), Ali Shahabs und Awaludins "Beranak dalam kubur" ("Birth in the Tomb", 1971) oder Liliek Sudjios "Ratu Ular" ("Snake Queen", 1972), die sich gegen die verhältnismässig konservativen und altmodischen bahasa-melayu-sprachigen Schwarzweissfilme offensichtlich in kurzer Zeit kommerziell durchsetzen konnten (obwohl es durchaus Bemühungen gab, dem entgegenzuwirken — beispielsweise sind die Kleider hier in manchen Szenen auffallend kürzer als in vorangegangenen Filmen). "Semangat ular", was etwa so viel bedeutet wie "Geist (oder Seele) der Schlange", ist einer der obskursten aller alten Malay-Horrorfilme (bislang nicht einmal in der IMDb gelistet), dies trotz äusserst bizarrer Spezialeffekte mit einer feuerspeienden Riesenschlange (gegen deren tricktechnische Realisierung vergleichbare Spezialeffekte des Hongkong-Kinos allerdings wie "Blockbuster"-Effekte wirken), einigen erstaunlich gelungenen, technisch relativ anspruchsvollen Verwandlungs-Szenen sowie atmosphärischen und teils ausgesprochen schönen Dschungel- und Strand-Aufnahmen. Der Film ist auch als "Snake's Soul" und "The Snake Spirit" geläufig.




Superbeast
Originaltitel: Superbeast
Produktion: Philippinen/USA, 1972 
(Farbe)
A & S Productions

Regie: George Schenk.
Cast: Antoinette Bower, Craig Littler, Harry Lauter, Vic Diaz, Jose Romulo, John Garwood, Manny Ojeda, Bruno Punzalan, Alex Flores, Roderick Paulate, Ricardo Santos, Nanita.
89 Minuten (PAL/R-Rated-Fassung)/92 Minuten (NTSC)

Nach der Obduktion der Leiche eines Amokläufers kommt die Ärztin und Entwicklungshelferin Dr. Alix Pardee auf die Philippinen, wo sie auf der abgelegenen Insel Pangan Fälle von Erkrankten und eine von diesen ausgehende potentielle Seuchengefahr untersuchen will. Nachdem sie in unwegsamem Dschungelgebiet mit einem Kanu einen Wasserfall hinunterstürzt, wacht sie auf der Plantage des geheimnisvollen Dr. Bill Fleming wieder auf, der dort an einem Serum forscht, das gewalttätige Straftäter rehabilitieren und wieder "gesellschaftstauglich" machen soll. Doch seine Ergebnisse zeigen verheerende Nebenwirkungen, von welchen durch Alix' Zutun auch Fleming selbst betroffen wird. Dessen "Gönner" Stewart Victor, der sich seine finanziellen Zusagen an das Projekt mit dem "Recht" der Menschenjagd auf Flemings missglückte "Experimente" entgelten lässt, setzt daraufhin (neben Alix) kurzerhand den Doktor auf die Abschussliste. 
Obskure philippinisch-amerikanische Produktion, welche Motive von H. G. Wells' "The Island of Dr. Moreau" (publiziert 1896; verfilmt unter anderem 1976 als "Die Insel des Dr. Moreau" von Don Taylor und 1996 als "DNA — Experiment des Wahnsinns" von John Frankenheimer und Richard Stanley) und Richard Connells "The Most Dangerous Game" (publiziert 1924; verfilmt unter anderem 1932 als "Graf Zaroff — Genie des Bösen" von Ernest B. Schoedsack und Irving Pichel) vermischt und, zusätzlich vermengt mit einer heftigen Dosis von Mary Shelleys "Frankenstein" (1818), auftischt. Das klingt nach deutlich mehr, als der fertige Film hält — mit einem Anfang, dessen Schauplätze von einem anonymen Dschungel nach Manila, dann nach Guam und Venezuela springen, noch bevor irgendeine Identifikationsfigur präsentiert oder ein erläuternder Dialog eingesprochen wird, macht er es dem Zuschauer schwer, in der Geschichte "anzukommen". Dieses Unterfangen wird auch in der Folgezeit durch den dünnen Plot, die spärlichen Texte, die monoton-repetitive Musik sowie die spannungsarme und blutleere Inszenierung (von einer ekligen realen Autopsie-Szene, die allerdings nur in der ungekürzten "R-Rated"-Fassung enthalten ist, mal abgesehen) nicht eben erleichtert. Dieser englischsprachige, primär im Westen vermarktete Film mit Antoinette Bower (bekannt unter anderem aus der "Raumschiff-Enterprise"-Folge "Das Spukschloss im Weltall"/"Catspaw", 1967) als "Zugpferd" entstand zusammen mit einem "Schwesterfilm", "Die Töchter Satans" ("Daughters of Satan") 1972 auf den Philippinen, wo das Thema auch in Filmen wie Gerardo de Leons "Terror Is a Man" (1959) oder Eddie Romeros "The Twilight People" (1972) Abhandlung fand. In weiteren Rollen sind lokale Berühmtheiten wie Vic Diaz ("The Beast of the Yellow Night", 1971), Bruno Punzalan ("Mad Doctor of Blood Island", 1968) oder ein jugendlicher Roderick Paulate ("Engkanto", 1992; "Pa-siyam", 2004) zu sehen. Regisseur George Schenk schliesslich fungierte auch als Drehbuchautor und Produzent — dies sollte sein einziger Film bleiben.




The Crocodile Men
Originaltitel: Krai Thorng krawper Charavan  (ក្រៃ​ថោង​ក្រពើ​ឆារ៉ា​វ៉ាន់)  /  Tian e  /  Tin ngor  (天鱷  /  天鳄)
Produktion: Kambodscha/Thailand/Taiwan/Hongkong (?), 1972 (?) (Farbe)
Phra Chan Ni Ko Films/Gold Mountain Production Company
Regie: Huoy Keng (Ueng King/Wan Chin/Hui Keung) (& Dy Saveth).
Cast: Dy Saveth, Ta Esey, Chea Yuthorn, 
Huoy Keng (Ueng King/Wan Chin/Hui Keung), Sok Sam Eak, Huoy Dina (Huoy Dyna), Ming Hsieh, Chi-Ping Fong, Kwok-Chu Chiu, Man-Lai So, Lai-Chan Wong, Shu-Chuen Lam, Yuen-Keung Cheung.
87 Minuten (PAL)

Krai Thong (in Khmer-Umschreibung: Krai Thorng; in der erhaltenen chinesischen Sprachfassung: Tsai Tien) und Charavan (chinesisch: Chao Lung) sind zwei Schüler eines weisen Meisters, die in Kambodscha am Fluss Mekong leben. Aus Neugier liest Charavan in einer Kammer seines Meisters eine heilige indische Schrift und lernt daraus, wie man sich in ein mächtiges Krokodil verwandeln kann. Durch einen Trick des ihm nicht wohlgesonnenen Kameraden Li Ti (und die Abwesenheit des Meisters während dieser Zeit) kann er sich jedoch während über sieben Tagen nicht mehr in einen Menschen zurückverwandeln und muss deshalb für immer ein Krokodil bleiben. Der Meister schlüpft darauf in Charavans Magen (!) und verhilft ihm zum Sieg im Kampf gegen die Flusskrokodile. Leider dauert der Kampf zu lange, was den Meister das Leben kostet. Der wütende Krai Thong und die anderen Studenten geben Charavan die Schuld und verletzen ihn. Daraufhin nimmt sich ein mächtiger Magier Charavans an. Unter seiner Fittiche wird er zum König der Krokodile mit starken magischen Kräften und heiratet in seinem unterseeischen Höhlenpalast zwei Krokodil-Prinzessinnen. Dann entführt er Sompiov Meas (Sampov Meas; chinesisch: Chen Chin Mei), die schöne Tochter einer mächtigen Familie, in sein Reich, um sie ebenfalls zu seiner Braut zu machen. Vater Chen lässt daraufhin Magier aus aller Welt versammeln, um das monströse Krokodil (von dem er glaubt, es habe seine Tochter gefressen) zur Strecke zu bringen — sie scheitern kläglich. Nur Krai Thong, nach einer Himalaya-Expedition selbst zum mächtigen Kämpfer mit magischen Fähigkeiten geworden, kann Charavan noch stoppen.

Nach "Kray Thorng neng krapeu Charavann" ("A Water Warrior and a Crocodile Man", 1967) und "Chompa Toung" ("Crocodile Man 2", 1969) war "Krai Thorng krawper Charavan", gemeinhin bekannt als "The Crocodile Men", ein dritter kambodschanischer Film nach der sowohl in Kambodscha als auch in Thailand jeweils mehrfach verfilmten südostasiatischen Legende um den Helden Krai Thong und den Krokodil-Prinzen Charavan. Der Film, mit kreativen (geschickt vergrösserte Aquariumfische in Unterwasserszenerien), doch bisweilen sehr primitiven Trickaufnahmen (gerade die Krokodil-Prothese für Charavan sieht in Nahaufnahmen schmerzhaft künstlich aus) umgesetzt, behandelt sein Sourcen-Material offensichtlich ziemlich trivial und leidet unter seinen vielen infantilen "komödiantischen" Szenen (u. a. mit einem Liliputaner; im Finale macht dann gar noch der vielleicht dickste und mit einiger Wahrscheinlichkeit unsympathischste Aladin der Filmgeschichte samt Wunderlampe seine Aufwartung). In Kambodscha nicht mehr erhalten (nur wenige Filme des Landes überstanden die Herrschaft der Roten Khmer zwischen 1975 und 1979), existiert der Film noch in seiner chinesischen Bearbeitung (vermutlich entstand der Film als kambodschanisch-taiwanische Co-Produktion), die zwischenzeitlich auch wieder in Zentral-Khmer zurückübersetzt (!) wurde, allerdings in indiskutabler Qualität. Für den Film werden auch die Produktionsjahre 1974, 1976 und sogar 1983 herumgereicht; manche Quellen wollen ihn ganz in Kambodscha oder Taiwan (oder gar in Thailand) verorten, deshalb sind alle filmographischen Angaben dazu weiterhin mit gebührender Vorsicht zu behandeln. Dy Saveth, die grosse "Lady" des Khmer-Kinos, spielte die weibliche Hauptrolle, Chea Yuthorn die männliche. Weitere Verfilmungen des Stoffs waren "Chalawan" (Thailand 1970), "Krai Thong" (Thailand 1980; Regie bei beiden: Sompote Saengduenchai), "Krai Thong 2" (Neramitr, Chalui Sriratthana, Thailand 1985), "Krai Thong" (Suthat Intaranupakorn, Thailand 2001), "Krai Thong 2002" (Thailand 2002), "Krai Thong 2" ("Chalawan — Krai Thong 2", Thailand 2005) oder "Return of Charavan Crocodile" ("Vinhean kropeu Charavan", Kambodscha 2005).




Bruka: Queen of Evil
Originaltitel: Bruka: Queen of Evil  /  Ren tou she  (人頭蛇)
Produktion: Philippinen/Hongkong, 1973/1975 (Farbe)
Asia Films/Emperor Film International
Regie: Albert Chik-Lim Yu & Felix Villar.
Cast: 
Rosemarie Gil, Alex Tzi-Fei Lung, Yukio Someno, Charlie Davao, Connie Angeles, Etang "Ditched" Discher, Matimtiman Cruz, Sandra De Veyra, Kristina Kasten, Michael Wai-Lun Kwan, Anthony Miu-Hung Lee, Tintoy, Eileen Montinola, Corey Kwai Yuen.

97 Minuten (NTSC)
Manda, die Schlangenfrau auf Rachefeldzug (sie wollte sich für den Tod ihrer Eltern durch einen gewalttätigen Mob von Dorfbewohnern rächen), überlebt den Fall von der Klippe und das Feuer. Sie wird gerettet von Bruka, der "Königin des Bösen", einer Hexe mit dem Kopf einer alten Frau und dem Körper einer Riesenschlange, die sich ihr als Mandas Grossmutter vorstellt. Sie haust in einer Höhle im Dschungel und gebietet über eine Horde von bösartigen Kleinwüchsigen, Schlangen, FledermäusenMonstern aus Stein, lebenden und gehenden Bäumen sowie Fledermausmenschen. Fortan dienen diese auch Manda, welche noch immer Schlangen anstelle von Haar auf dem Kopf hat und die nun ihren Rachefeldzug fortsetzen darf, während sie Bruka zudem dabei hilft, Jungfrauen für Menschenopfer zu entführen. Eines davon ist die Tochter eines reichen Villenbesitzers, der eine hohe Belohnung auf ihre Rettung aussetzt. Diese Mission nimmt der bettelarme und rechtschaffene, doch in Kung Fu bestens versierte Hong Pin auf sich, der mit der Belohnung seine kranke Mutter und seine kleine Schwester über die Runden zu bringen hofft. Er begibt sich in den Dschungel, um sich der Gefolgschaft Mandas und Brukas zu stellen. 
Diese extrem obskure Produktion von 1973 (chinesische Fassung wahrscheinlich um 1975 in Hongkong aufgeführt), von dubiosen Quellen lange gar irrtümlicherweise als "verschollen" bezeichnet, ist eine direkte Fortsetzung des Films "Devil Woman" (alias "Manda the Snake Girl" und "The Evil Snake Girl"; entstanden wahrscheinlich 1970 auf den Philippinen, chinesische Fassung ca. 1973 in Hongkong aufgeführt). Mit seinem Grossaufgebot an grotesken Gestalten, angeführt von der über den Dschungelboden robbenden titelgebenden "Bruka", ist der Film noch um einiges wilder und bizarrer geraten als sein Vorgänger. Rosemarie Gil spielt darin erneut die verführerische Schlangenfrau Manda und entwickelt dabei eine enorme Leinwandpräsenz; tricktechnisch liess man sich zudem — mit unterschiedlichem Erfolg — einiges einfallen, um das groteske Treiben auf die Leinwand zu bringen. Für Anhänger seltener und seltsamer südostasiatischer Horrorfilme bestimmt ein lohnenswerter "Fang".




Darunee Ghost
Originaltitel: Darunee phee sing  (ดรุณีผีสิง)
Produktion: Thailand, 1973 (Farbe)
Regie: Kriangsak Roekchana.
Cast: Pairoj Jaising, Suthisar Pattananuch (Suthisa Phatnut), Saat Piamphongsan, Nonglaksa Rotnopraron, Chirapha Panchasin.
143 Minuten (PAL)
Eine habgierige Tante setzt alles daran, ihre Tochter Orrathai mit einem reichen Junggesellen zu verkuppeln, derweil sie selbst sich an dessen Vater heranmacht. Der begehrte Jüngling ist jedoch bereits liiert mit einem anderen Mädchen. Darunee, so ihr Name, kommt mit der neuen Konkurrenz ganz schlecht zurecht und feuert im Affekt auf ihren Freund. Dann schiesst sie sich selbst in den Kopf. Während der Bachelor erheblich verletzt überlebt, stirbt Darunee. Doch ihr Geist ergreift Besitz von der schönen Orajeet, die zur Familie stösst. Als Geist sinnt Darunee auf Rache an der bösen Tante, die den Anstoss zu ihrem Unglück gab. Orajeet dient ihr dabei teilweise als Werkzeug. Nach vielen Wirren erreicht Darunee ihr Ziel, derweil Orajeet und der Jüngling zusammenfinden.
Starbesetzter (wenn auch nicht mit den ganz grossen Stars des Thai-Kinos der damaligen Zeit) thailändischer Film von 1973, der glücklicherweise in einer dem Anschein nach recht vollständigen Fassung erhalten blieb. Die Szenen mit der untoten Darunee wurden von Regisseur Kriangsak Roekchana, von dem noch kein weiterer Genre-Beitrag in Erfahrung gebracht werden konnte (allerdings ist die Faktenlage dazu dünn, und da viele ältere thailändische Filme heute derart beschädigt und/oder unvollständig erhalten sind, dass ihre Vorspänne teilweise oder gar komplett fehlen, sind auch thailändisch-kundige Quellen diesbezüglich wenig mitteilungsfreudig), wirkungsvoll und spannend umgesetzt, bleiben jedoch "few and far between" verstreut in diesem für das damalige thailändische Kino typisch episch angelegten, dialoglastigen 143-minütigen Horror-Melodrama mit Geistern. Hauptdarstellerin Suthisar Pattananuch (alternative Transliteration: Suthisa Phatnut) spielte auch in der vergleichbaren Geister-Romanze "Kinnaree" (1969), "Main actor" Pairoj Jaising hatte eine lange Kino-Karriere, war unlängst unter anderem noch im Genre-Film "Curse of the Sun" ("Suriyakat", 2004), einer Mischung aus Horror und Science-fiction, zu sehen. Saat Piamphongsan, der hier den Vater des Hauptdarstellers spielt, war auch im klassischen, ausserhalb Thailands dennoch äusserst obskuren (genauso wie auch der vorliegende "Darunee phee sing") Thai-Horrorfilm "Hollow-Eyed Ghost" ("Phi ta boh", 1981; siehe separaten Eintrag) zu sehen. 



Ghost of Guts Eater
Originaltitel: Krasue sao  (กระสือสาว)
Produktion: Thailand, 1973 
(Farbe)
Srisiam Production

Regie: S. Naowaratch.
Cast: 
Sombat Methanee, Pitsamai Wilaisak, Chumporn Theppitak, Metts (Metta Rungrat), Man, Tawal, Chow, Lor Tok, Sawin Sawangrat, Songthong.

105 Minuten (PAL)
In einer ländlichen Dorfgemeinschaft in Thailand heiratet der junge Manood die schöne Bua Klee. Doch diese ist mit einem Fluch belegt, den ihre verstorbene Grossmutter mittels eines Rings über sie verhängte: Des Nachts wird sie zum "phii Krasue", einem gefürchteten Geist — Ihr Kopf und ihre Eingeweide trennen sich vom Körper, um sich schwebend auf die Suche nach Blut zu begeben. Nach einem missglückten Versuch, Bua Klee zu "exorzieren", flüchten die beiden in ein anderes Dorf, doch auch dort werden sie von dem Fluch eingeholt. Zusätzliches Ungemach kommt auf, als eine andere Schönheit sich in Manood verguckt und diesen mit einem Zauber gefügig macht. 
Dieser ultra-obskure Film des thailändischen Filmproduzenten Banlue Utsahajitr ist der älteste eruierbare Thai-Film, in dem ein "phii Krasue" sein Unwesen treibt. Ein früher thailändischer 35-mm-Film, enthält er eine Reihe interessanter Spezialeffekte und einige superb atmosphärische Geister-Auftritte. Insgesamt sind drei verschiedene "Krasue"-Geister zu sehen, und auch ein Zombie (Totengeist) sowie ein Gigant (Höllenwächter Yomatut) machen ihre Aufwartung. Leider verliert sich der Film auch in diversen "Subplots" mit den üblichen Schlägereien und Schiessereien, welche die Laufzeit füllen sollen. In den Hauptrollen spielten der damalige thailändische Filmstar Sombat Methanee sowie die bildschöne Thai-Filmdiva Pitsamai Wilaisak. Die beiden galten als neues Film-"Traumpaar" und Nachfolger der in den 1960er Jahren populären Mitr Chaibuncha und Petchara ChaowaratEine rare alte VHS-Kopie aus Schweden (!) ist offenbar die einzige erhaltene Fassung der 35-mm-Kopie des Films (das thailändische Filmarchiv soll noch eine Kopie einer 16-mm-Fassung besitzen) und eröffnet die seltene Gelegenheit, einen alten Thai-Film in Cinemascope-Widescreen, kopiert von einem damals noch relativ frischen Kinoprint und zudem noch mit dem damaligen Originalton, zu sehen. Von den meisten erhaltenen älteren thailändischen Filmen dürften heute nur noch auf U-Matic-Video konservierte Vollbild-Prints übrig sein, die von oftmals völlig zerschlissenen 16-mm-Kino-Prints auf U-Matic-Video (und anschliessend auf Video-CDs) kopiert wurden — in aller Regel gibt es dazu keinen "Original"-Ton mehr, da 16-mm-Filme ohne Ton gedreht und anschliessend lokal verschieden synchronisiert wurden. Die meisten älteren Filme erhalten deshalb vor einer Neuveröffentlichung in Thailand neue Tonspuren mit oftmals völlig unpassender Archivmusik.




Nong Bua Daeng
Originaltitel: Nong Bua Daeng  (หนองบัวแดง)
Produktion: Thailand, 1973 (Farbe)
Regie: Somchai Asanajinda (So. Atsana Chinda).
Cast: Sombat Methanee, Aranya Namwong, Somchai Asanajinda (So. Atsana Chinda), Metta Rungrat, Butra Benchawat, Thep Tienchai.
125 Minuten (PAL)
Die junge Nam kommt aus dem Ausland nach Thailand zurück, um Nachforschungen über den mysteriösen Tod ihrer Schwester, Phi Luuk Nok, anzustellen. Deren Spur führt sie in den Landkreis (Distrikt) Nong Bua Daeng im Nordosten Thailands, wo sie im abgelegenen Herrenhaus, in dem ihre Schwester wohnte, auf ihren Schwager Phuatai trifft, einen rätselhaften, stets übellaunigen Mann, dessen Dienerschaft aus einem Buckligen und anderweitig Behinderten besteht. Im Sarg von Nams Schwester liegt unerklärlicherweise der Leichnam eines Mannes. Nam erfährt von einem Gerücht, wonach das Baby ihrer Schwester nicht von Ehemann Phuatai, sondern von jemand anderem stammt. Nach ihrer Heirat mit Phuatai (ohne echte Liebe) findet Nam in der Ortschaft Baan Rim Dong eine Hütte, in der Toon, Phuatais älterer, durch ein Feuer völlig entstellter Bruder, lebt — er ist der wahre Vater von Phi Luuk Noks Kind und hat auch deren Leichnam aufbewahrt, um ihn vor der Einäscherung zu bewahren. Zu allem Überfluss mischt sich nun auch noch Nams Vater ins Geschehen ein.
Aranya Namwong ("Prajan daeng", 1970; "Lady Master Snake", 1972; "Die Killer aus dem Todescamp", 1976; "Krai Thong", 1980) und Sombat Methanee ("Kinnaree", 1969; "Ghost of Guts Eater", 1973; "Khun Chang Khun Phaen: Jor ra kae ten kwad", 1982) spielen die Hauptrollen in diesem epischen "Whodunit?"-Mystery-Horrorfilm, der für einmal schlussendlich ohne übernatürliche Geschehnisse auskommt. Inszeniert mit damaligen Star-Schauspielern des thailändischen Kinos, doch "Nong Bua Daeng" zeigt eine langsam erzählte und verworrene Geschichte in kitschig-psychedelischen 1970er-Jahre-Kulissen, die ohne Untertitel kaum nachzuvollziehen ist. 




The Beauty of Ancol Bridge
Originaltitel: Si manis jembatan Ancol
Produktion: Indonesien, 1973 
(Farbe)
PT. Sarinande Films
Regie: Turino Djunaidy.
Cast: Kris Biantoro, Lenny Marlina, Farouk Afero, Mansjur Sjah, Nadia Giovanna.
92 Minuten (PAL)

Der Holländer John macht der jungen Indonesierin Mariah Avancen, doch diese ist davon nicht so recht angetan. Ihr Vater hat derweil andere Pläne und will sie mit einem Einheimischen seiner Wahl verheiraten, worüber Mariah alles andere als glücklich ist. Schliesslich reisst sie aus, doch ein dahergelaufener Strauchdieb vergewaltigt und tötet sie. Danach will er ihre Kleider auf dem Markt verkaufen. Mariahs Beinahe-Ehemann von Vaters Gnaden erkennt die Kleider wieder, kauft sie und bringt sie zu ihrem Vater. Schliesslich taucht Mariah wieder auf — jede Nacht steht ihr Geist auf einer Brücke über dem Ancol-Fluss.
Zwei Jahre, nachdem der Film "Beranak dalam kubur" ("Birth in the Tomb"; aka "Birth in the Grave") das Genre des Horrorfilms in Indonesiens Kinowelt neu etablierte, verfilmte das Filmstudio PT. Sarinande Films eine von Indonesiens bekanntesten Schauergeschichten, "Si manis jembatan Ancol". Hier geht es allerdings sehr viel zahmer zu und her als im erstgenannten Film. Regisseur Turino Djunaidy war anscheinend bemüht, jegliche übernatürliche Szenen so lange als möglich aus der Geschichte herauszuhalten, und konzentriert sich weitgehend auf Mariahs Geschichte vor ihrem Tod. Als Geist erscheint sie erst in den letzten acht Filmminuten und unternimmt wenig, ausser traurig dreinzublicken. Kein wirklich schlechter Film, doch in dieser Verfilmung sehr viel mehr Drama als Horror und daher nur von marginalem Interesse. Vielfach neu verfilmt, unter anderem 1994 von Regisseur Atok Suharto und zuletzt 2008 als "Hantu jembatan Ancol".




Tiger Beast
Originaltitel: Harimau jadian
Produktion: Malaysia/Singapur, 1972-1973 
(Schwarzweiss)
Cathay-Keris Film Productions Ltd.
Regie: 
M. Amin (Mohammad Amin Bin Haji Iksan).
Cast: Omar Hitam, Dollah Sarawak, Wan Chik Din, M. Shahdan, Zaharah Buang, Noor Kuda, Man Goyang.
84 Minuten (PAL)
Ein Stoffverkäufer wird aus einem malaiischen "Kampung" (traditionelles Dorf) verbannt, als ihn eine Frau zu Unrecht der Vergewaltigung bezichtigt. Man foltert ihn und wirft ihn zum Sterben in einen nahen Fluss. Weiter flussabwärts wird der Treibende von einer jungen Frau eines anderen Kampung gefunden und aus dem Wasser gezogen. Er wird bald ein respektiertes Mitglied seines neuen Heimatdorfes mit ausgezeichneten Fähigkeiten der Kampfkunst und revanchiert sich an seiner Retterin, als marodierende Banditen versuchen, sie zu entführen. Eines Tages begegnet er ihm Dschungel einem sprechenden Tiger, der in einem Käfig gefangen ist. Er befreit ihn, woraufhin der Tiger sich in einen Mann verwandelt. Dieser wird zu seinem Mentor und verleiht im die Fähigkeiten des sagenumwobenen Tigermenschen oder "Wer-Tigers" aus alten Legenden. Mit der Fähigkeit, sich jederzeit in einen blutrünstigen Tiger verwandeln zu können, sinnt der Verstossene auf Rache an den Bewohnern seines alten Kampung.
Später, noch in Schwarzweiss gedrehter Fantasy-/Horrorfilm der Cathay-Keris-Studios, der sich wie viele andere seines Genres Motiven der malaiischen Folklore bediente. 1964 verfilmte Malaysias Kino-Legende Tan Sri P. Ramlee bereits eine ähnliche Geschichte in "Sitora harimau jadian" ("The Tigerman"), wobei es sich dabei ausgerechnet um den einzigen Film P. Ramlees handelt, der bis heute (Januar 2018) als verschollen gilt. Regisseur M. Amins Filmversion ist glücklicherweise erhalten, und wenn sie auch wie alle dieser alten malaiischen Filme auf den unerfahrenen westlichen Zuschauer äusserst befremdlich wirken dürfte (und nur in Malaiisch-Bahasa ohne Untertitel zu sehen ist), so weiss sie doch mit stimmungsvoller Dschungel-Szenerie und bisweilen ausgesprochen bizarren Wendungen zu unterhalten. Die vielleicht grösste Achillesferse dieses Films ist allerdings seine rudimentäre Tricktechnik, denn die gezeigten Tiger werden bis auf einige wenige Nahaufnahmen von Stunt-Männern in wirklich schlechten Tigerkostümen dargestellt, was aus heutiger Sicht sehr wenig überzeugend und komplett antiquiert wirkt. Dennoch ein essentieller Titel aus der Schatztruhe malaiischer Horrorfilm-Klassiker.



Kill Barbara with Panic
Originaltitel: Patayin mo sa sindak si Barbara
Produktion: Philippinen, 1974 
(Farbe)
Rosas Productions
Regie: Celso Ad. Castillo.
Cast: Susan Roces, Dante Rivero, Rosanna Ortiz, Beth Manlongat, Mary Walter, Edna Diaz, Ellen Esguerra, Angie Ferro, Venchito Galvez, Rosa Santos, Luis Benedicto, Johnny Thor, Maricel Manlongat, Mary Grace.
109 Minuten (NTSC)

Die junge Barbara kommt mit dem Flugzeug in ihrer Heimat auf den Philippinen an, um der Beisetzung ihrer Schwester Ruth beizuwohnen. Ruth verdächtigte ihren Ehemann Fritz, eine Mätresse zu haben, und nahm sich deshalb das Leben. Fritz und die gemeinsame Tochter Karen bleiben zurück, doch Karen wendet sich Barbara zu und begegnet ihrem Vater mit Hass. Ruth schwor Fritz Rache. Ihr Geist bemächtigt sich Karens Körper, um ihn umzubringen. Doch als sie erfährt, dass Fritz und Barbara Gefühle füreinander hegten (Ruth jedoch niemals hintergingen), richtet sich ihr ganzer Hass auf Barbara.
"Patayin mo sa sindak si Barbara" von 1974 ist ein aufgrund seiner Rarität schon sagenumwobener Tagalog-Horrorfilm-Klassiker des philippinischen Horror-Grossmeisters Celso Ad. Castillo, dessen Oeuvre zahlreiche Genrefilme wie "Ang mahiwagang daigdig ni Pedro Penduko" ("Mystical World of Pedro Penduko", 1973), "Kung bakit dugo ang kulay ng gabi" ("Night of the Zombies", 1974), "Ang madugong daigdig ni Salvacion" ("The Bloody World of Salvation", 1975), "Maligno!" ("The Unseen", 1977), "Snake Sisters" (1984) oder unlängst noch "Sanib" (2003) umfasst. Der Film erinnert teilweise stark an europäische Genre-Produktionen derselben Entstehungszeit, wobei die handwerklich exzellente Produktion auch in diesem Vergleich in der obersten Liga mitspielen könnte. Auch dieser Film, an den offenbar viele Philippiner noch lebhafte Erinnerungen aus dem Kino hegen, wurde, wie fast alle älteren Produktionen, auf den Philippinen nie offiziell zum Leihen oder Kaufen veröffentlicht, erfuhr jedoch immerhin schon Fernseh-Ausstrahlungen. Hochspannungs-Schocker, der seine Zeit benötigt, um in Fahrt zu kommen, doch die Geduld lohnt sich. 1995 drehte das Regie-Gespann Chito S. Roño und Ricky Lee das Remake "Patayin sa sindak si Barbara", vor einigen Jahren wurde die Geschichte zudem unter demselben Titel als TV-Serie adaptiert. Das Original bleibt unerreicht — und (mangels Zugänglichkeit) so gut wie ungesehen.



Krokodile
Originaltitel: Chorake  (จระเข้)  /  Ag-eo-ui gongpo  (악어의 恐怖  /  악어의 공포)  /  E yu da zai nan  (鱷魚大災難)  /  Hito-kui wani/Jaianto kurokodairu  (人喰いワニ/ジャイアント・クロコダイル)
Produktion: Thailand/Südkorea/Hongkong/Japan/USA/England/Italien (?), 1977-1978/1979/1980 (Farbe)
Chaiyo Productions Co. Ltd./Han Jin Enterprises Co. Ltd./Spectacular Trading Company (Spectacular Trading International)/Dai Shi/Kyoto Pictures Ltd.
Regie: Won-Se Lee (& Sompote Sands (Sompote Saengduenchai)?).
Cast: Nat Phuwanai (Nard Poowanai/Nat Puvanai), Kirk Warren (Manop Asawathep?), Tany Tim (Tanny Ni Tien), Angela Wells (Angela Eun-Hie Wang), Wu Min (Oo Min), Robert Chan, Bob Harrison, Nancy Wong.

93 Minuten (PAL/thailändische Fassung)/92 Minuten (NTSC/internationale Exportfassung)
Ein thailändischer Arzt verliert seine Familie durch den Angriff eines gigantischen Krokodils, das ganze Dörfer verwüstet. Er beschliesst, das Monster-Reptil zusammen mit einem Freund aus Südkorea zur Strecke zu bringen.
Der schillernde Produzent Sompote Saengduenchai, dank diesem Film auch im Westen geläufig unter dem Namen Sompote Sands, war ein Pionier des Spezialeffekte-Kinos in Thailand. Daneben war er auch ein Copyright-Verletzer und Film-Wilderer, der schamlos ausländische Produktionen ausschlachtete und deren Material für Filme seiner eigenen Chaiyo Productions verwendete (unter anderem versuchte er allen Ernstes, Japans Tsuburaya Company in einem mehr als 30 Jahre währenden Gerichtsstreit die Rechte an deren ureigenem "Ultraman" abspenstig zu machen). Für "Krokodile" spannte er mit einer südkoreanischen Produktionsfirma zusammen und liess einen koreanischen Regisseur (Won-Se Lee) den Film drehen, was ihn nicht daran hinderte, für die internationale Vermarktung seinen eigenen Namen einzusetzen. Wie so oft ist die alte deutsche Fassung (VHS) eine klägliche Rumpf-Version des ursprünglichen Films. Die deutsche DVD-Veröffentlichung, dummdreist betitelt als "Der Horror-Alligator" (ein anderer Film!), restauriert immerhin etwa 12 Minuten geschnittenes Material, was die internationale Exportversion ergibt, die in den USA zusammengebastelt wurde, und verkauft sich als "ungeschnitten" — was spielt es da schon für eine Rolle, dass diese Fassung im Vergleich zur thailändischen Version noch immer gekürzt ist, und zwar durchaus auch in den Krokodil-Szenen? In der thailändischen Fassung ist das Krokodil noch erheblich grausamer (Attacke auf die Wasserbüffel), die Reihenfolge vieler Szenen ist anders (und nicht selten sinnvoller), und der fürchterliche Soundtrack der Exportfassung ist auch nicht präsent. Dass man in der Presse kaum ein gutes Wort zu diesem Film findet, ist also wohl nur teilweise seinem Regisseur anzulasten. Eine koreanische Version kann zu Vergleichszwecken leider nicht herangezogen werden, da sie Stand 2020 nach wie vor als verschollen gelten muss.



Vampire Hookers
Originaltitel: Vampire Hookers
Produktion: Philippinen/USA, 1978 
(Farbe)
Cosa Nueva
Regie: Cirio H. Santiago.
Cast: John Carradine, Erna Martha Campbell, Vic Diaz, Katie Dolan, Bruce Fairbairn, Leo Martinez, Tiffany K. Neipe, Lenka Novak, Karen Stride, Trey Wilson, Lex Winter.
79 Minuten (NTSC)

Zwei notgeile amerikanische Matrosen geraten auf den Philippinen statt an hübsche Bettgefährtinnen an zwar ebenso hübsche, doch leider auch blutdurstige Vampirdamen. Als ihr Vorgesetzter auf einem grossen Friedhof verschwindet, machen sie ausgedehnte Bekanntschaft mit dem dort ansässigen Obervampir Richmond Reed und seinem weiblichen Anhang.
John Carradine verirrte sich auf die Philippinen und in diesen Streifen des Vielfilmers Cirio H. Santiago, der sich mit dümmlichen Dialogen, Fäkalhumor, Klischees und Darstellern aus der dritten Garnitur ins Abseits manövriert. Das ganz grosse Desaster, wie es sein äusserst schlechter Ruf vermuten lässt, ist der Film zwar nun auch nicht, aber ausser einigen stimmigen Friedhof-Aufnahmen gibt es hier nun wirklich gar nichts Positives zu vermelden. In einer Nebenrolle wird der philippinische Kino-Veteran Vic Diaz ("The Beast of the Yellow Night", "Beyond Atlantis") verheizt. Das philippinische Horror-Kino vergangener Tage hatte eindeutig mehr zu bieten als diesen C-Film aus philippinisch-amerikanischer Co-Produktion. Schade, sind so viele ältere Filme aus diesem Land verschwunden oder nicht zugänglich, und ist ausgerechnet dieser Film erhalten geblieben. Hatte ich erwähnt, dass wenigstens eine der Vampirinnen einen deutlich sichtbaren Sonnen-Teint hat? Wer einen Vampirfilm von den Philippinen sucht, wird mit "Kulay dugo ang gabi" (1964), "Ibulong mo sa hangin" (1966) oder "Dugo ng vampira" (1969) jedenfalls deutlich besser bedient.




Female Imp
Originaltitel: Tuyul perempuan
Produktion: Indonesien, 1979 
(Farbe)
PT. Tobali Indah Film
Regie: Bay Isbahi.
Cast: S. Bagio, Liza Tanzil, Darto Helm, Titik Puspa, S. Diran, Sol Soleh, Alwi Oslan, Komalasari, Ade Irawan, Emma Gangga, M. Pandji Anom, Dadi Djaja.
104 Minuten (PAL)

Ein armer Mann aus einem Slum Jakartas findet in einer Höhle Tuyul, tönerne Figuren, die den Geist getöteter Säuglinge enthalten. Er nimmt zwei davon mit, und über Nacht werden sie lebendig (allerdings als junge Männer von etwa 20 cm Grösse). Sie treiben allerlei Schabernack und machen ihren Finder reich. Dafür fordern sie eine Frau ("perempuan"), worauf sich der Mann erneut in die Höhle begibt und eine weibliche Tuyul-Figur an sich nimmt. Doch der Preis, die Dienste von Tuyul in Anspruch zu nehmen ist hoch, und nachdem sie ihren Zweck erfüllt haben, will er die Figuren loswerden.
"Tuyul", oder "Little Devil", hiess 1978 ein früher indonesischer Horrorfilm des Regisseurs Bay Isbahi. Ein Jahr später schob derselbe Mann für die PT. Tobali Indah Film des Produzenten T. K. Gunawan Prihatna ("Ingin cepat kaya", 1975) diese Fortsetzung (?) nach, deren Titel wohl in etwa mit "Kleine Teufelsfrau" zu übersetzen ist, und die, obwohl sie (auf rekordverdächtig miserabler Video-CD) als "Horror" verkauft wird, eher als leichte Fantasy- bis Grusel-Komödie mit lustigen Spezialeffekten geriet. Leicht verwunderlich bei dem ernsten Thema, und kein Vergleich mit dem bitterernst gemeinten Horrorfilm "Dukun beranak", den Isabahi 1977 drehte. Und obwohl voll von infantilem Humor und auch einigen Musical-Nummern, ist "Tuyul perempuan" ein erstaunlich kurzweiliger Spass, bei dem auch tricktechnisch einiger Aufwand betrieben wurde, etwa bei den Sets, in denen die winzigen Menschen agieren (als Vergleich eignet sich die Windmühlen-Szene in der "Armee der Finsternis" und Bruce Campbells unvergleichlicher Kampf mit den Mini-Ashs). In der Titelrolle dieses obskuren Films agiert Titik Puspa, weitere Hauptrollen spielen S. Bagio, Darto Helm und Liza Tanzil.



Special Silencers
Originaltitel: Serbuan halilintar
Produktion: Indonesien, 1979 
(Farbe)
PT. Parkit Film
Regie: Arizal.
Cast: Barry Prima, Eva Arnaz, Dicky Zulkarnaen, W. D. Mochtar, Enny Beatrice, Darussalam, Herman Pero, Husin Lubis, Malino Djunaedy, Eddy S. Jonathan, K. Supranto, Mathias Agus.
86 Minuten (PAL)

Der Finsterling Gundar betrügt seinen Grossvater, einen Mönch, und stiehlt diesem magische rote Pillen, deren Einnahme in Kombination mit Meditation nahezu Unverwundbarkeit garantiert. Wer die Pillen jedoch ohne entsprechendes Training einnimmt, in dessen Bauch wachsen Pflanzen, und der Betroffene segnet auf blutige Weise das Zeitliche. Gundar beauftragt seinen heimtückischen Handlanger Gumillar, mit diesen "Special Silencers" genannten Pillen diverse Personen aus dem Weg zu räumen, die Gundar bei der Übernahme eines Dorfes im Weg stehen. Zuerst stirbt dort der Bürgermeister Hamid. Unterdessen machen sich dessen Tochter Julia und ihre neue Bekanntschaft, der junge Hendra, der mit dem Motorrad unterwegs ist, auf zum Dorf. Die seltsamen Todesfälle häufen sich, und Hendra und seine Freunde nehmen den Kampf gegen Gumillars Schergen auf, die die Bevölkerung terrorisieren.
Mit seiner einmalig-abstrusen, einzigartigen Story und diversen heftig blutigen Szenen, in denen Baumäste aus menschlichen Körpern bersten, hat sich dieser obskure Horrorfilm aus Indonesien, der bereits 1979 gedreht wurde, aber erst 1982 (stark zensiert) in Indonesien selbst in die Kinos kam, auch im Westen eine kleine Fangemeinde unter Kultfilm-Enthusiasten gesichert. Ist die Geschichte auch noch so absurd, die englische Synchronisation von bewährter Einfalt und das Drehbuch nicht der Weisheit letzter Schluss, so ist dafür der Unterhaltungswert beträchtlich. Die schönen Aussenaufnahmen indonesischer Landschaften sorgen zudem für ein willkommenes exotisches Flair. In der Rolle von Hendra spielt der junge Barry Prima, der in der Folgezeit vor allem dank dem Film "Jaka, der Rebell" (1981) in seinem Heimatland zum grössten Leinwand-Star der 1980er Jahre aufstieg und hier als unbefangener Strahlemann perfekt gecastet wurde. Eine beinahe ebenso steile Karriere gelang auch dem weiblichen Co-Star Eva Arnaz (Julia). Sie verkörpert den "love interest" und darf an Barrys Seite Kung-Fu-Tritte galore austeilen, wobei der Kameramann stets bemüht ist, dabei ihren Slip ins beste Licht zu rücken.
Als Bösewicht Gundar ist Dicky Zulkarnaen, ein "staple actor" indonesischer Filme dieser Zeit am Werk, der mit fiesem Grinsen seine Schlangen hätschelt, Gefangene mit Ratten foltert und bei Gelegenheit mit einer Mahlzeit seiner "speziellen Ruhigsteller" droht. Eine spezielle Erwähnung verdient der kultverdächtige Synthie-Soundtrack des Komponisten Gatot Sudarto. Die Spezial- und Make-Up-Effekte-Spezialisten geizten nicht mit Blutschwällen, wobei die Resultate meist überzeugend genug ausfallen. Der Regisseur Arizal war ansonsten kein Genre-Spezialist, sein Metier war mehr der Actionfilm.



The Queen of Black Magic
Originaltitel: Ratu ilmu hitam
Produktion: Indonesien/Japan/Philippinen/Hongkong, 1979 
(Farbe)
PT. Rapi Films
Regie: Liliek Sudjio.
Cast: Suzzanna, W. D. Mochtar, Teddy Purba, Sofia W. D., Alan Nuary, Siska Widowati, Dorman Borisman, Jufri Sardan, Mien Brojo, Tizar Purbaya, Gordon Subandono, H. I. M. Damsyik.
90 Minuten (NTSC/internationale Exportfassung)/89 Minuten (PAL/indonesische Fassung)

In einem indonesischen Dschungeldorf heiratet Kohar in einer prunkvollen Zeremonie eine Dorfschönheit, die jedoch immer wieder Anfälle und Ausraster hat. Kohar beschuldigt die von ihm zuvor verstossene Murni, seine Frau verhext zu haben, und mobilisiert die Dorfbewohner, welche Murni im Dschungel einen Berghang hinunterstürzen und ihr Elternhaus in Brand setzen. Sie ahnen nicht, dass ein Eremit und Schamane Murni findet und gesundpflegt. Von ihm zur "Königin der Schwarzen Magie" ("Ratu ilmu hitam") ausgebildet, soll sie grausame Rache an den einfältigen Dorfbewohnern nehmen. 
"The Queen of Black Magic" von 1979 (in Indonesien erst 1981 angelaufen) war einer der ersten indonesischen Horrorfilme, die auch im Westen eine gewisse Verbreitung erfuhren (und sollte einer von — gemessen am gewaltigen damaligen indonesischen Film-Output — wenigen bleiben). Er installierte seine charismatische Hauptdarstellerin Suzzanna, die hier die Rolle der "Königin der Schwarzen Magie" bekleidete, als ungekrönte Königin des indonesischen Horrorfilms. Ihre Horrorfilm-Karriere begann 1971 mit dem ersten "modernen" indonesischen Horrorfilm, "Beranak dalam kubur" ("Birth in the Tomb") und führte zu Rollen in illustren und bizarren Schockern wie "Sundel Bolong" ("Ghost with Hole", 1981), "Nyi Blorong — Puteri Nyi Roro Kidul" ("The Snake Queen", 1982), "Nyai Ageng ratu pemikat" ("Nyi Ageng the Decoy Queen", 1983), "Telaga angker" ("Creepy Lake", 1984), "Ratu sakti Calon Arang" ("The Powerful Queen Calon Arang", 1985), "Petualangan cinta Nyi Blorong" ("The Hungry Snake Woman", 1986), "Ratu buaya putih" ("White Crocodile Queen", 1987), "Ajian ratu Laut Kidul" ("The Charm of the Queen of the South Sea", 1991) oder "Perjanjian di malam keramat" ("The Agreement Sakral Night", 1991), um nur einige davon zu nennen. Die Idee zum Film kam ursprünglich wahrscheinlich aus Hongkong, wo die Shaw-Bros.-Studios eine Fortsetzung zu ihren Horror-Hits "Black Magic — Omen des Bösen" (1975) und "Revenge of the Zombies"/"Black Magic 2" (1976) drehen wollten, die jedoch nie zustande kam. Schliesslich gelangte der indonesische Produzent Gope T. Samtani, mit PT. Rapi Films Gründer und Inhaber einer der grössten Filmproduktionsschmieden Indonesiens, an das Projekt. Für die blutrünstigen Spezial- und Make-Up-Effekte war El Badrun, Indonesiens Quasi-Äquivalent von Tom Savini, zuständig, inszeniert wurde der Film vom erfahrenen Liliek Sudjio, dem Regisseur der "Misteri-dari-gunung-Merapi"-Filme (1989/1990) oder von Filmen wie "Tuan tanah Kedawung" ("The Master of Kedawung", 1970) und "Dendam Jumat Kliwon" (1985). Die internationale Exportfassung von "The Queen of Black Magic" wurde vom US-DVD-Label "Mondo Macabro" sehr aufwendig restauriert und erblüht dort in erstaunlicher Cinemascope-Pracht; in der indonesischen Fassung in der Originalsprache (Indonesisch-Bahasa) wurden einige Szenen durch alternatives Bildmaterial ersetzt (z. B. Tieraufnahmen anstelle von erotischen Szenen) oder "Splatter"-Szenen leicht getrimmt; desweiteren läuft sie in einigen Handlungsszenen (z. B. am Ende) länger. "Ratu ilmu hitam" ist eine von Suzzannas Sternstunden und einer der "grossen" indonesischen Horrorfilme.



Fox
Originaltitel: Srigala
Produktion: Indonesien, 1981 
(Farbe)
PT. Rapi Films
Regie: Sisworo Gautama Putra.
Cast: Lydia Kandou, Rudy Salam, Barry Prima, Dorman Borisman, S. Parya, Karabetty, Mieke Wijaya, Siska Widowati.
84 Minuten (PAL)

Drei Männer fahren zu einer Hütte in einem abgelegenen Camp, um in einem nahe gelegenen See nach gesunkenen Juwelen zu suchen. Bald werden sie von zwei jungen Frauen samt ihrem dämlichen Kumpanen (wir identifizieren in Sekundenbruchteilen den unverzichtbaren "Comedy"-Charakter, der hier zur allgemeinen Überraschung — und Freude — entgegen allen Gepflogenheiten sogar ins Gras beissen muss!) abgelenkt. Besonders die beiden jüngeren der drei können, sehr zum Missfallen ihres Anführers, die Augen nicht von den attraktiven Ladies lassen. Alsbald schlägt eine dunkle Gestalt aus dem Dschungel-Dickicht zu, und es häufen sich mehr oder weniger mysteriöse Todesfälle.
Obwohl die vorliegende Malay-V-CD den dereinst in vollem Cinemascope gedrehten Film grob misshandelt und im üblichen Vollbild darstellt, war die Qualität insgesamt überraschend tolerierbar. Ein exotisches und bisweilen dreistes "Freitag-der-13."-Rip-Off (gegen Ende hin werden die Parallelen zum Sean-S.-Cunningham-Film zunehmend offenkundiger), gut besetzt mit einer süssen Lydia Kandou und dem legendären Barry Prima, hier noch vor seinem Durchbruch, den er mit dem auch in deutsch gelaufenen "Jaka, der Rebell" noch im selben Jahr erleben sollte. Beide Filme hatten denselben Produzenten (Gope T. Samtani) und denselben Regisseur (Horror-Spezialist Sisworo Gautama Putra).



Hollow-Eyed Ghost
Originaltitel: Phi ta boh  (ผีตาโบ๋)
Produktion: Thailand, 1981 (Farbe)
Regie: Saene Khomarachun.
Cast: Porjed Kaenpetch, Naowarat Yooktanun, Saat Piamphongsan, Priya Rungrueang, Sithao Petcharoen, Lor Tok, Chosri Misommon.
119 Minuten (PAL)

Der zwielichtige Arzt Dr. Kampon schickt seine Gehilfen aus, um eine junge Frau zu kidnappen. Er will ihre Augen, um sie seiner Frau Da zu transplantieren, da diese bei einem Autounfall ihr Augenlicht verlor. Weil ein Auge der entführten Studentin verletzt wurde, sind weitere "Spender" gefragt. Derweil steckt das junge Paar Pol und Noi mit seinen zwei kleinen Töchtern in Geldnöten. Als Pol Dr. Kampon kennenlernt, lotst dieser ihn alsbald zu seinem Labor, denn er hat das "perfekte" Augenpaar. Kampon und seine Helfer überwältigen und operieren Pol, und dem Doktor glückt es, die Augen seiner Frau einzusetzen. Die Leiche von Pol wird im Dschungel begraben. Einige Dörfler graben sie jedoch kurz darauf schon wieder aus, weil sie Leichenöl ("น้ำมันพราย" – "nammanphrai"/"corpse oil") herstellen wollen. Dabei wird der tote Pol zu "phi ta boh", dem "Geist mit den leeren Augenhöhlen". Schon bald belagert er das Laboratorium von Dr. Kampon, denn er will seine Augen zurück. Nebenbei findet er noch Zeit für einen Abstecher zu seiner Familie. 
Seltsamer thailändischer Horror-Klassiker von 1981 (das Jahr 2524 nach dem thailändischen Kalender) des in den 1980er und 1990er Jahren auf lokal gezeigte Horrorfilme spezialisierten Regisseurs Saene Khomarachun, auf dessen Konto auch Filme wie "แก้วกาหลง"/"Kaeo Kalong" ("Ghost of Kalong", 1981), "Mae Nak winyan maikhaey tay" (1984), "Baan phee sao" ("The House of Young Ghost", 1990) oder "Sanya chai Mae Nak Phra Khanong" (1992) gehen. Mit den üblichen, fast allen älteren thailändischen Genre-Filmen anhaftenden Merkmalen wie Überlänge, schlechte Erhaltung (Materiallage ist fragwürdig), vielen komödiantischen Szenen und Songs; dazu gibt es allerdings auch wilde Szenen mit fliegenden Augen, dem titelgebenden Geist mit mehreren Metern langen Armen, Zeichentrick-Spezialeffekten sowie durchaus gelungenen blutigen Make-Up- und "Gore"-Effekten zu bestaunen. Die männliche Hauptrolle spielte der damalige Thai-Filmstar Porjed Kaenpetch ("ผีเอ๊าะ เอ๊าะ"/"Phi aoh aoh", 1984), als seine Ehefrau ist Naowarat Yooktanun, die es auf über 200 Filmrollen, darunter zahlreiche Genre-Produktionen wie "Mae Nak Phra Khanong" ("Mother Nak of Prakanong", 1978), "Ngern pak phi" ("Ghost Money", 1981), "Khun Chang Khun Phaen: Jor ra kae ten kwad" ("Crocodile Sex Cult", 1982), "Nangphaya ngu phee" ("The Ghost Snake Queen", 1984) oder unlängst noch "Khun Krabii hiiroh" ("Sars War — Tod allen Zombies!", 2004) brachte, zu sehen. Einen Cameo-Auftritt hat auch der legendäre thailändische Schauspieler und Komiker Lor Tok (1914-2002), der in seiner langen Karriere in mehr als 1000 Filmen mitspielte (und damit möglicherweise einen Weltrekord hält). Nebendarstellerin Priya Rungrueang ("Phut phitsawat", 1964) starb 1984 im Alter von 44 Jahren bei einem Autounfall. In den 2000er Jahren entstand ein gleichnamiges Remake des Films.




Jaka, der Rebell
Originaltitel: Jaka Sembung sang penakluk
Produktion: Indonesien, 1981 (Farbe)
PT. Rapi Films

Regie: Sisworo Gautama Putra.
Cast: Barry Prima, Eva Arnaz, W. D. Mochtar, Dana Christina, Dicky Zulkarnaen, Rukman Herman, Dorman Borisman, H. I. M. Damsyik, Chaidar Djafar, S. Parya, Syamsuddin Syafei.
92 Minuten (NTSC)

Zur Zeit der Kolonialmächte herrschen die holländischen Unterdrücker mit eiserner Faust in Indonesien. Der Rebell, Freiheitskämpfer und Volksheld Jaka Sembung führt erfolgreich einen Gefangenen-Aufstand an und verärgert so den holländischen Garnisonskommandanten Van Shramm, der sich Kopfgeldjäger und zweier böser Schamanen (von denen der eine noch vom anderen von den Toten zurückgeholt werden muss) bedient, um Jaka kleinzukriegen. Dieser wird gefangen, gefoltert, geblendet und gar durch die Anwendung von "ilmu hitam" (Schwarze Magie) in ein Schwein verwandelt (eine weit verbreitete Unsitte unter indonesischen Hexenmeistern), doch er ist unverwüstlich und kehrt immer wieder zurück. Schliesslich verliebt sich, sehr zu dessen Ärger, Van Shramms Tochter in Jaka.
Das PT.-Rapi-Filmstudio des Produzenten Gope T. Samtani landete einen Riesen-Hit, als es 1981 populäre Comics um den Volkshelden Jaka Sembung für die grosse Leindwand adaptierte. Hauptdarsteller Barry Prima, selbst Sohn eines Holländers und einer Indonesierin, erwies sich als Idealbesetzung des strahlenden Helden und spielte fortan in zahlreichen Sequels ("Si Buta lawan Jaka Sembung", "Bajing Ireng dan Jaka Sembung", "Bergola Ijo", "Jaka Sembung dan Dewi Samudra") und vielen anderen indonesischen Filmen, wobei er wie kein anderer das Bild des indonesischen Action-Kinos der 1980er Jahre prägte. Ihm zur Seite steht Eva Arnaz, die ihrerseits zur Action-Heroine des indonesischen Kinos wurde und die — ebenfalls an Barrys Seite — unter anderem auch im bizarren Horror-Spektakel "Special Silencers" mit von der Partie war, wo man ebenfalls gemeinsam gegen den bewährten Bösewicht W. D. Mochtar ("The Queen of Black Magic", 1979) zu Felde zog. "Jaka Sembung" ist kein guter Film. Aber es ist ein schwer unterhaltsamer Film, ein äusserst blutrünstiger Film, ein in seiner Heimat geliebter Film, voll von strahlenden Helden, abgrundtief gemeinen Bösmännern, bestenfalls notdürftig als Holländer getarnten Indonesiern sowie politisch dermassen unkorrekt wie nur irgendwie möglich — kurz: Ein "Kult"-Film, der diese Bezeichnung tatsächlich verdient. "Jaka Sembung" erreichte 1982 in Jakarta 302'664 Eintritte und war der dritterfolgreichste Film des Jahres.



Mystics in Bali
Originaltitel: Mistik  /  Mistik — Punahnya rahasia ilmu iblis Leák  /  Leák
Produktion: Indonesien/Australien/Hongkong/USA, 1981 
(Farbe)
PT. Pusat Perusahaan Film/Video Tape Corp.
Regie: H. Tjut Djalil.
Cast: Ilona Agathe Bastian, Yos Santo, W. D. Mochtar, Sofia W. D., Debbie Cynthia Dewi, Itje Trisnawati, Dis I Gusti Ngurah Lanang Jugutkarana, Dis I Gusti Lanang Agung Iswara, I Gusti Ngurah Oka Ayajimbaran, Gusti Ngurah Futra Wiryanata.
86 Minuten (NTSC/internationale Exportfassung)/81 Minuten (PAL/internationale Exportfassung)/111 Minuten (PAL/Originalfassung)

Auf einer Party lernt der Indonesier Mahendra die junge Catherine "Cathy" Kean aus den USA (im Original: Australien) kennen, die auf der Ferieninsel Bali weilt, um Recherchen für ihr Buch über Schwarze Magie ("ilmu hitam") zu betreiben. Sie setzt sich in den Kopf, die "Leák"-Magie ("ilmu Leák") zu erlernen, da sie der balinesischen Folklore zufolge die mächtigste Form der Magie in Südostasien darstellt. Erheblichen Bedenken zum Trotz arrangiert Mahendra ein Treffen zwischen Cathy und einer "Leák"-Hexe ("ratu Leák"; "Leák-Königin") im Dschungel. Cathy wird die Schülerin der "Leák"-Hexe, doch diese verfolgt eine ganz eigene Agenda: Sie macht die naive Cathy durch Schwarze Magie zu einem "Penanggalan"-Geist, einem körperlosen, schwebenden Kopf, an dem noch die Eingeweide baumeln. Durch den "Penanggalan" konsumiert sie menschliche Föten aus den Körpern gebärender Mütter, wodurch sie unsterblich und unbesiegbar werden soll. Mahendra sucht bei seinem Onkel Rat, der ebenfalls ein mächtiger Magier ist. 
Der legendäre indonesische Horrorfilm "Mystics in Bali" ist wohl der bekannteste Film um den "Penanggalan", den berüchtigten "flying head ghost" südostasiatischer Folklore. In Thailand, wo er als "phee Krasue" bekannt ist, taucht die bizarre Kreatur in einer ganzen Reihe obskurster Horrorfilme wie "Krasue sao" ("Ghost of Guts Eater", 1973), "Krasue" (1982), "Ittarid narm mun prai" ("Oil of Eternal Life", 1984), "Krasue kad Pob" ("The Filth-Eating Spirit Bites the Ogre", 1990), "Krasue krahai lueat" ("The Filth-Eating Spirit", 1995) oder in jüngerer Vergangenheit in "Tumnan Krasue" ("Demonic Beauty", 2002) und "Krasue Waalentai" ("Ghost of Valentine", 2006) auf. Auch in Kambodscha, in Khmer als "nieng Arb" bezeichnet, entstanden zahlreiche Filme wie "Arb" ("Vampire", 2003) oder "Plerng ches Arb" ("Burn the Witch", 2004); einer der besten Filme zum Thema war allerdings der taiwanische "The Witch with Flying Head" (1982). Hauptdarstellerin Ilona Agathe Bastian soll angeblich eine deutsche Touristin gewesen sein, die auf Bali Urlaub machte, als man ihr die Hauptrolle in diesem Film anbot; daneben agieren hier aber auch gestandene indonesische Schauspieler wie W. D. Mochtar ("Ratu ilmu hitam"/"The Queen of Black Magic", 1979). Der Film fährt eine ganze Palette an unglaublich bizarren Spezialeffekten auf (neben Szenen mit Zeichentrick-Effekten und dem "Penanggalan" verwandeln sich die "Leák" auch in schleimigen Metamorphosen in kämpfende Wildschweine oder Schlangen), für die der indonesische "Make-Up"-Zauberer El Badrun verantwortlich war. Die stimmige Dschungel-Szenerie sorgt für viel Atmosphäre. Lange war der Film nur als rare japanische VHS (erschienen 1987) zu finden; für die restaurierten DVD-Ausgaben der Firma "Mondo Macabro" (England/USA) wurde schliesslich das Original-Kameranegativ der Exportfassung neu abgetastet. Die miserable englische Synchronisation beeinträchtigt das Sehvergnügen allerdings erheblich. Was dem (westlichen) Zuschauer ausserdem teilweise entgeht, sind Skala und Ambition, mit denen der Film ursprünglich gedreht worden war: gegenüber der indonesischen Originalfassung, die leider nur auf schummrigen Vollbild-Video-CDs existiert, wurden in der Exportversion unglaubliche 30 Minuten an Handlung und Charakter-Hintergrund entfernt.




Woman Giant and 12 Girls
Originaltitel: Phra Rot-Meri  (พระรถเมรี)
Produktion: Thailand, 1981 
(Farbe)
Chaiyo Productions Co. Ltd.
Regie: Neramitr (Umnuai Klatnimi) (& Sompote Saengduenchai).
Cast: Thun Hiranyasap, Supansa Nuengphirom, Ampha Phusit, Duangchiwan Komonsen, Metta Rungrat, Dam Datsakorn, Ron Ritthichai.
126 Minuten (PAL)

Siam, irgendwann vor langer Zeit: Zwölf Waisenmädchen, die in der Wildnis leben, begegnen einem Giganten, vor dem sie sich in einem Tempel verstecken. Dort geraten sie unter die Fittiche einer Hexe/Zauberin, die gleichzeitig eine wunderschöne Prinzessin ist. Der Gigant ist einer der beiden Handlanger der Prinzessin, die beide Ogern bzw. Trollen gleichen und ihre Grösse zwischen normal und riesenhaft wechseln können. Einer der beiden verwandelt die zwölf Mädchen kurzerhand in junge Frauen. Diese finden sich alsbald in einem Raum voller Zaubertränke und menschlicher Schädel wieder, woraufhin sie die Flucht ergreifen. Die Zauberin verfolgt sie in der Gestalt einer maskierten Gigantin (yaksha) (mit Keule und riesigen Brüsten!), doch ein weiser alter Mann verhilft ihnen vorerst zur Flucht. Die jüngste der zwölf Frauen, Sip Song, rettet dabei einen jungen Prinzen, der verspricht, alle zwölf zu heiraten. Doch die Zauberin schmeichelt sich bei ihm ein, und nachdem die zwölf Frauen von einer verzauberten Melone essen, werden sie alle in Rekordzeit schwanger! Der Prinz verstösst sie, und die Zauberin sperrt die Frauen in ein Höhlenverlies, wo ihre Gehilfen allen zwölf die Augen ausreissen, aus denen die Zauberin ein Serum für ewige Jugend gewinnen will. Da die Frauen hungern, zerfleischen und essen sie die Babies, die sie zur Welt bringen. Nur Sip Song, die auf einem Auge noch sehen kann, kann ihr Kind retten. Ausgerechnet einer der Troll-Gehilfen der Zauberin, dem in der Folgezeit Brüste wachsen (!), holt das Kind aus dem Verlies, und es wächst innert kurzer Zeit zu einem jungen Mann, dem Prinzen Phra Rot-Meri, heran, der sich anschickt, der bösen Zauberin endgültig den Garaus zu machen. 
Wem nach dieser kurzen Zusammenfassung noch nicht die Kinnlade heruntergekippt ist, dürfte selbiges definitiv geschehen, wenn er/sie diesen Film ansieht. "Phra Rot-Meri" ist ein thailändischer Fantasyfilm nach einer südthailändischen Sage (dieselbe Geschichte diente bereits dem raren, noch existenten kambodschanischen Film "Puthisen Neang Kong Rey"/"Puthisen and Lady Kong Rey" von 1968 des Regisseurs Ly Bun Yim als Vorlage), aus der Chaiyo-Produktion von Produzent und Regisseur Sompote Saengduenchai ("Hanuman Vs 7 Ultraman", 1974; "Krokodile", 1979). Dass der Mann mit seinen Filmen nicht immer ganz geschmackssicher ist, weiss jeder, der einige Chaiyo-Filme gesehen hat, bei "Phra Rot-Meri", der nicht von Saengduenchai selbst, sondern vom Regisseur Neramitr ("Mae ya nang", 1970; "Crocodile Sex Cult", 1982; "Krai Thong 2", 1985) inszeniert wurde, werden jedoch wirklich viele Register gezogen. Nebst sexy Zauberinnen, holprig geschminkten Giganten, Blut hustenden alten Männern, sprechenden Skeletten, Zauberküchen und Schädeln in von Nebelschwaden durchzogenen Verliesen sowie Trollen, denen Brüste wachsen (mit denen bei Bedarf noch Milch herumgespritzt werden kann!) gibt es in diesem vermeintlich als Kinderfilm beginnenden Werk auch planschende Nackedeis und blutig ausgerissene Augen, und wenn die blinden Frauen über ein schreiendes Baby herfallen, um dieses in blutige Stücke zu reissen und aufzufressen, dürfte bei den meisten Zuschauern die blanke Fassungslosigkeit herrschen. Optisch ist der Film eine Augenweide, die funkelnden und glitzernden Kostüme und Kulissen sind eine Pracht. Der Filmtitel entsteht — mit roter Schrift eingeblendet — aus einem Schwall von Elefantenblut, als ein Gigant — die Zauberin — mal eben kurzerhand in einen ausgewachsenen Elefanten beisst (!).



The Snake Queen
Originaltitel: Nyi Blorong — Puteri Nyi Roro Kidul
Produktion: Indonesien, 1982 
(Farbe)
PT. Rapi Films
Regie: Sisworo Gautama Putra.
Cast: Suzzanna, Barry Prima, H. Ratno Timoer, Nena Rosier, George Rudy, Dorman Borisman, Ade Irawan, Ruth Pellupessy, Wati Siregar (Emawati Siregur), H. I. M. Damsyik, Doddy Sukma, Diana Suarkom, H. Bokir.
88 Minuten (PAL)

Roro Kidul, die Königin der Südsee, hat eine Tochter, Nyi Blorong, die Königin der Schlangen. Sie haust in ihrem Versteck, der "Kammer der Geheimnisse", tief in einem Berg. In betörender Menschengestalt sucht sie die Sterblichen heim und engagiert sich im Tauschhandel mit ihnen — irdische Reichtümer gegen die Leben anderer Familienmitglieder. Sie findet viele Verehrer, und alle werden sie es bitter bereuen...
Der Fantasy-Horror-Klassiker des Filmstudios PT. Rapi Films, Jakarta, war einer der schönsten fantastisch-utopischen Filme Südostasiens. In der titelgebenden Hauptrolle blühte Suzzanna auf, in anderen Filmen wahlweise auch die Königin der Schwarzen Magie ("Ratu ilmu hitam", 1979), der übernatürlichen Kräfte ("Ratu sakti Calon Arang", 1985), der Südsee ("Bangunnya nyi Roro Kidul", 1985) oder der Krokodile ("Ratu buaya putih", 1987) — im richtigen Leben die Königin des indonesischen Horrorfilms. Sie spielte überdies noch zwei weitere Male die Schlangenkönigin in "Perkawinan Nyi Blorong" (1983) und "Petualangan cinta Nyi Blorong" (1986), den ersten zwei von sieben Sequels und Spin-Offs dieses Films. Mit Barry Prima ("Jaka, der Rebell", 1981), H. Ratno Timoer ("Devil's Sword", 1983) und dem unverwüstlichen Bokir (ein gelinde gesagt gewöhnungsbedürftiger Komiker) ist hier (fast) die gesamte damalige Prominenz des indonesischen Kinos vertreten. Der Film bringt eine erstaunlich surreale Atmosphäre zustande, hat einige psychedelisch zu nennende Sequenzen und einfallsreiche, durchaus erstaunliche visuelle Effekte (und auch eine oder zwei heftige Gore-Szenen). Leider wurde das Kamera-Negativ offenbar durch miserable Lager-Konditionen zerstört, und Rapi Films ist nur noch im Besitz eines Vollbild-Prints, was die rare alte griechische Verleih-Videofassung in ca. 1.85:1-Widescreen (Joconda Video) um so interessanter macht. "The Snake Queen" war 1982 in Jakarta der erfolgreichste Film des Jahres mit 354'790 Eintritten.



The Warrior and the Ninja
Originaltitel: Bajing Ireng dan Jaka Sembung
Produktion: Indonesien/Hongkong, 1983 
(Farbe)
PT. Rapi Films
Regie: H. Tjut Djalil.
Cast: Barry Prima, Rita Zahara, El Manik, Syamsuri Kaempuan, Tizar Purbaya, Piet Pagau, Terry, Zurmainy, Fatima Maria, Syamsuddin Syafei, H. Kosim Betawi, Hassan Dollar.
95 Minuten (PAL)

Ein Vulkanausbruch zwingt den Volkshelden Jaka Sembung und seine Freunde, die Rebellen von Pasundan (West-Java), zur Flucht, derweil die bösen holländischen Kolonialherren weiterhin indonesische Dörfer plündern und die Bevölkerung terrorisieren. Ausserdem tritt der finstere Schamane Balung Wesi wieder in Erscheinung, der einst von Jaka Sembungs Mentor unschädlich gemacht wurde. Nun schwört er Rache und arbeitet mit der holländischen Kolonial-Administration und deren Handlanger Demang zusammen, um Jaka Sembung zu vernichten. Doch dieser erhält Hilfe von der geheimnisvollen Ninja-Kämpferin Black Squirrel (Bajing Ireng), die bei den Holländern einbricht und deren gestohlenes Geld den armen Leuten zurückgibt.
Dies ist Runde 3 der indonesischen Fantasy-Action-Saga um den Volkshelden und Freiheitskämpfer Jaka Sembung, verkörpert vom 1980er-Jahre-Actionhelden Barry Prima. Wie so oft bei solchen Filmen sind einigermassen brauchbare Fassungen leider nur sehr schwer aufzutreiben (wobei dies der letzte Film der Reihe ist, der in den Westen gelangte, und daher noch um einiges weniger obskur ist als die weiteren Fortsetzungen). Von der deutschen Version muss aufgrund entstellender Kürzungen abgeraten werden. Barry Prima macht noch immer Spass, doch im Vergleich zum kultigen ersten Teil muss dieses Sequel doch zurückstecken. Die Kämpfe sind für einen indonesischen Film durchaus bemerkenswert choreographiert, allerdings meist ermüdend lange, und der nicht existenten Beleuchtung sei Dank kann man oftmals bestenfalls erraten, was gerade vorgeht. Regie führte H. Tjut Djalil ("Mystics in Bali"/"Mistik", 1981; "Satan's Bed — Das Todesbett"/"Ranjang setan", 1986; "Lady-Terminator — Nasty Hunter"/"Pembalasan ratu pantai selatan", 1987; "Dangerous Seductress"/"Bercinta dengan maut", 1992; "Gaun merah", 1994). Eine rare Veröffentlichung in Widescreen, die zudem komplett ungeschnitten ist, gab es in Griechenland.



Power of the Zombie
Originaltitel: Det phee dip  (เดชผีดิบ)
Produktion: Thailand, 1984 
(Farbe)
Regie: Kaai Tip (Guy Tip).
Cast: Wit Nimitdee, Lor Tok, Phunsawat Theemakon, Yot Nakhonnayok.
69 Minuten (PAL)

Der Film eröffnet mit einem Haus, in dem gerade eine rauschende Party gefeiert wird. Einige Männer schleppen eine grosse Kiste an, in der — oh Graus! — Frankensteins Monster liegt. Der Eigentümer des Hauses ist darob wenig begeistert und schickt die Bande von dannen. Alsbald steht die Kiste in seinem Garten, und das Ungeheuer geht auf Erkundungstour. Es freundet sich mit einer jungen Frau an, die seltsamerweise keinerlei Probleme mit dem gewöhnungsbedürftigen Aussehen ihres neuen Freundes hat, und diesem sogar in die Kiste folgt (durchaus zweideutig zu verstehen). Ein deformierter Geist sowie eine Hexe tauchen auch noch auf. Der Hauseigentümer vom Beginn des Films hat sich derweil vom Partylöwen zum Doktor gemausert und soll irgendwelche Operationen an Frankenstein durchführen, was ihm wenig behagt, weswegen er sich alsbald vor dem Monster auf der Flucht wieder findet. Zu seinem Glück verträgt dieses Frankenstein-Monster kein Tageslicht.
Wenn man glaubt, alles schon einmal gesehen zu haben, stösst man stets auf neue unglaubliche Filme, dieses Mal auf einen thailändischen "Frankenstein" und mit Sicherheit einen heissen Kandidaten auf den seltsamsten Frankenstein-Streifen aller Zeiten. Herkunft und Rarität des Films entsprechend war die Vorlage in einem geradezu unglaublich schlechten Zustand, der (Farb-)Film hat sich über die Jahre stark rötlich, manchmal violett, verfärbt und ist stellenweise auch minutenlang so dunkel, dass man fast nichts bis gar nichts mehr erkennen kann. Die extrem kurze Lauflänge (69 Minuten) deutet zudem darauf hin, dass der eine oder andere Teil des Films nicht über die Zeit gerettet werden konnte. Beweis dafür, dass es für (westliche) Horrorfilm-Enthusiasten noch eine ungeheure Flut seltsamer Filme mit einem gewissen Kult-Potential zu entdecken gäbe, ist er aber allemal. Auf dem Regiestuhl sass hier ein gewisser Kaai Tip, der offenbar einige elementare Dinge westlicher Horror-Folklore durcheinandergebracht hat, anders kann man es sich nur schwer erklären, dass sein Frankenstein-Monster zum Ende gepfählt werden muss. Oder lag es daran, dass er sich an die Vorlage, einen (möglicherweise nicht mehr erhaltenen?) Film gleichen Titels von 1968 mit Thai-Filmstar Sombat Methanee in der Hauptrolle, halten musste? In einer Hauptrolle hier spielt Lor Tok, ein Veteran des Thai-Kinos, der in über 1000 (!) Filmen mitgespielt haben soll. Das für die thailändische Video-CD (Bild) verwendete Cover zeigt das Motiv des Kinoplakats der Filmversion von 1968.



Daughters of Eve
Originaltitel: Silip
Produktion: Philippinen, 1985 
(Farbe)
Viking Films International
Regie: Elwood Perez.
Cast: Sarsi Emmanuelle, Mark Joseph, Maria Isabel Lopez, Myrna Manibog, Daren Craig Johnson, Michael Locsin, Arwin Rogelio, Jenneelyn Gatbalite, Pia Zabale, Gloria Andrade, Arthur Cassanova, Chabeng Contreras, Cheriebee Santos.
126 Minuten (NTSC)

Die 22-jährige Tonya lebt in einem altertümlichen Küstendorf auf der philippinischen Insel Ilongo, wo sie den Kindern als "Lehrerin" die Bibel näherbringt. Sie ist äusserst konservativ erzogen und hält alle Männer für Teufel in Menschengestalt. In diese vermeintliche Idylle platzt plötzlich ihre Jugendfreundin Selda, die sich fünf Jahre in Manila, also der Grossstadt, verdingte, mit ihrem weissen Freund im Schlepptau. Ihre lebensfrohe, westlich-moderne Art passt weder Tonya noch den anderen Dörflern. Durch eine Reihe von unglücklichen Wendungen, begünstigt durch Missgunst, Lüge und Verrat einiger egoistisch handelnder Einheimischer, geraten die beiden durch eine Art von Hass-Liebe miteinander verbundenen Frauen auf die Abschussliste der Dorfgemeinschaft.
Der Skandalfilm des Regisseurs Elwood Perez wurde vom DVD-Label "Mondo Macabro" restauriert und ist deshalb wieder in sehr guter Qualität zu sehen. Ein bemerkenswerter und für sein Entstehungsland ungewöhnlicher Film, der nicht davor zurückschreckt, Gewalt gegen Tiere, ausgedehnte Erotik-Szenen und blutrünstigen "Splatter" zu zeigen. Kein Wunder, sorgte der Film auf einem Filmfestival in Chicago für eine heftige Kontroverse. In den Hauptrollen spielen mit Maria Isabel Lopez, der damaligen "Miss Philippinen", sowie Sarsi Emanuelle, die ein Jahr zuvor schon ähnlich freizügig im Schocker "Snake Sisters" des philippinischen Horror-Veteranen Celso Ad. Castillo agierte, zwei wunderschöne Frauen, und auch die Landschafstaufnahmen hinterlassen Eindruck. "Silip" wandelt auf einem äusserst schmalen Grat zwischen Gesellschaftskritik und Exploitation und ist daher mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen. Für ein Publikum, das gemeinhin gerne auf Hochglanz getrimmte "Mainstream"-Filme aus Hollywood konsumiert, ist dieses Werk eher ungeeignet.



Shake, Rattle & Roll II
Originaltitel: Shake Rattle & Roll 2
Produktion: Philippinen, 1990 
(Farbe)
Regal Films
Regie: Lore Reyes & Peque Gallaga.
Cast: Janice de Belen, Joey Marquez, Manilyn Reynes, Eric Quizon, Carmina Villaroel, Eddie Gutierrez, Isabel Granada, Richard Gomez, Vangie Labalan, Daisy Romualdez.
121 Minuten (NTSC)

Drei Horror-Episoden. In "Multo" ergreift ein Geist Besitz von einem frisch verheirateten Mann. Schon bald will er seine Frau töten. "Kulam" handelt von Zombies in einem Krankenhaus, und die letzte Episode "Aswang" spielt in einer abgelegenen Landschaft, in der eine junge Frau in eine Kommune blutsaugender Kreaturen gerät.
Routiniert abgedrehter und bisweilen durchaus spannender zweiter Film der philippinischen Endlos-Erfolgs-Horror-Reihe, die sich bis heute (2012) ausserordentlicher Beliebtheit erfreut. Ab dem zweiten Teil gehören die Rechte für sämtliche weiteren Filme dem philippinischen Film-Giganten Regal Entertainment. Mit Schwächen in der eher komödiantischen zweiten Episode und Stärken vor allem in der letzten Geschichte.





The Egg Man
Originaltitel: Chalui-hin — Khon khai sut khop lok  (ฉลุยหิน คนไข่สุดขอบโลก)
Produktion: Thailand, 1995 
(Farbe)
Regie: Adirek Watthaleela.
Cast: Surasak Wongthai, Janjira Chujang, Suphakorn Udomchai, Chalit Nakphawan, Saatnachinda.
94 Minuten (PAL)

Die Erlebnisse einer Handvoll Urmenschen auf der Suche nach Wasser und Wissen mit Sauriern, diversem anderem urzeitlichem Getier und feindlichen Trieben. Einer von ihnen erweckt versehentlich ein kleines Pflänzchen zum Leben, das verdächtige Ähnlichkeit mit "Audrey II" aus dem US-Musical-Filmklassiker "Der kleine Horrorladen" von 1986 aufweist (Zitat Untertitel: "stupid plant").
Ein absolut haarsträubender thailändischer "Monsterfilm" mit "Stop-Motion"-Ungeheuern und Thai sprechenden Urmenschen mit schlechten Zähnen. Eine fliegende Untertasse taucht auch noch auf. Man stelle sich eine Thai-Variante von "Eine Million Jahre vor unserer Zeit" ("One Million Years B.C.",1966) vor, gepaart mit einer heftigen Dosis seltsamen thailändischen Humors. Die wahre Motivation hierfür dürfte aber eher der kaum minder obskure koreanische Film "Tyranno's Claw" (1994) gewesen sein. Ein Teil des Films ist auf Video-CD tatsächlich englisch untertitelt. Manchmal ist er auch thailändisch untertitelt. Manchmal ist er in beiden Sprachen untertitelt. Manchmal ist er auch gar nicht untertitelt. Einmal erscheint ein eingebrannter Untertitel auf dem Kopf stehend. Das Ganze folgt keinerlei erkennbarer Logik. Für eine Video-CD war das Bild ansonsten erfreulich angenehm, der Soundtrack (in Stereo) klang gar richtig gut. Wäre interessant zu wissen, ob er geklaut wurde, und wo der zumeist in karger Wüstenlandschaft spielende Film abgedreht wurde (möglicherweise im Westen Australiens?). Regie führte ein gewisser Adirek Watthaleela, es spielen Surasak Wongthai, Janjira Chujang und Suphakorn Udomchai ("The House of Pop's Ghost 11"). Einer jener Filme, die sich wohl jeder vernünftigen Wertung entziehen. Für Fans des Ultra-Obskuren jedoch ein must.




Syukur 21
Originaltitel: Syukur 21
Produktion: Malaysia, 2000 
(Farbe)
Metrowealth International Group
Regie: Eddie Pak (Mohd Aliff Najmi) (& Abu Bakar Md Yatim, Nazrey Johani).
Cast: Nazrey Johani, Mustapha Kamal, Che Amran Idris, Abu Bakar Md Yatim, Zairi, Yasin Sulaiman, Norzizi Zulkifli, Eisya, Man Bai (Abdul Rahman bin Osman), Ummi Kalthoum, Mahyon Ismail, Yang Kassim, Ellie Suriaty Omar, Dharma Harun Al-Rashid.
91 Minuten (PAL)

Im Jahr 2021 ist Raudah eine technologisch weit fortgeschrittene islamische Stadt in Malaysia, die frei von Verbrechen in Frieden und Harmonie lebt. Hierhin, in ihre alte Heimat, kehren der vor 30 Jahren in die USA emigrierte Wissenschaftler Kamal und sein erwachsener Sohn Daniel zurück. Kamal wurde von den Stadtvätern Raudahs, der Gruppe Raihan, damit beauftragt, eine aus dem Weltraum operierende Maschinerie zu konstruieren, die Raudahs Wetter beeinflussen und kontrollieren soll. Während Kamal an diesem ambitionierten Projekt arbeitet, wird er von den tief religiösen Menschen Raudahs in eine ungekannte Sehnsucht und Leere gestürzt, die durch die Begegnung mit seiner Mutter, die er 30 Jahre lang nicht mehr gesehen hatte, noch verstärkt wird. Sohn Daniel erleidet zudem eine lebensbedrohliche Sportverletzung. So entgeht Kamal auch, dass ein einheimischer rivalisierender Wissenschaftler aus seinem Team dem "Auswärtigen" einen Erfolg nicht gönnen mag, weswegen er das Projekt sabotiert. Als die vollendete Maschine in Gang gesetzt wird, brechen zerstörerische Unwetter über Raudah herein und lösen Panik aus. 
"Syukur 21" war mit Produktionskosten von 3.5 Millionen malaysischen Ringgit der bis dahin teuerste in Malaysia produzierte Film. An den Kinokassen erlitt das ambitionierte, doch unfreiwillig komische Werk indes durchschlagenden Schiffbruch. Der Film wurde nach seinem Kinolauf im Jahr 2000 einzig in Malaysia und auch dort nur auf Video-CD veröffentlicht. Der Versuch der in Malaysia populären Musikergruppe Raihan (deren Mitglieder sich hier selbst spielen), einen "islamischen Science-fiction-Film" zu drehen, der eine hochmoderne, technologisch weit fortgeschrittene muslimische Gesellschaft der Zukunft zeigt, deren Bewohner jedoch unisono kompromisslos tief religiös sind, kommt einer absurden Quadratur des Kreises gleich, da technologischer Fortschritt und religiöser Aberglaube sich gegenseitig weitgehend ausschliessen, was die religiösen Fundamentalisten, welche diesen Film produziert haben, offensichtlich nicht verstanden haben (oder nicht verstehen wollen). Wenn mit Kopftüchern verhüllte Frauen (alle Frauen in diesem Film tragen zu jeder Zeit Kopftuch) Raumschiff-Armaturen bedienen und die einzigen Freizeitbeschäftigungen einer ganzen Gesellschaft Beten und Rezitieren des Korans (neben etwas Sport) sind, kann man auch als aufgeschlossener Zuschauer des 21. Jahrhunderts nur ungläubig den Kopf schütteln. So geriet Malaysias Science-fiction-Film "Syukur 21" (auch: "Thanks 21"; "Thanks Be to God in 2021") zu einem schön gefilmten, melancholischen, hochgradig bizarren und ultimativ absurden Werk, das heute jeweils noch zum "Hari Raya" (Fest des Fastenbrechens zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan) im malaysischen Fernsehen ausgestrahlt wird.



Erotic Thai Ghost Story — Kra Sue
Originaltitel: Krasue pun siew  (กระสือพันธุ์เสียว)
Produktion: Thailand, 2004 
(Farbe)
Regie: John Waen.
Cast: Kittiya, Pornnapha, Rose Siraya.
70 Minuten (NTSC)

In einer ländlichen Gegend Thailands beissen diverse Leute ins Gras, und ihnen allen ist jeweils gemein, dass sie Bissspuren am Hals aufweisen. Einige Jugendliche reisen in diese Gegend und sehen sich dem berüchtigten "Phii-Krasue"-Geist gegenüber.
Die Filmindustrie Thailands hat der "Krasue"-Thematik ("phii Krasue" ist ein Geist in Gestalt eines fliegenden Frauenkopfs mit baumelnden Eingeweiden) schon über ein Dutzend Filme gewidmet, dies ist eine (sehr) billige, auf Digitalvideo gedrehte Erotik-Variante im Fahrwasser des Big-Budget-Kinofilms "Tumnan Krasue" ("Demonic Beauty") von 2002. Die wenigen (es dauert über 40 der 70 Filmminuten, bis Krasue mal erscheint) CGI-Spezialeffekte sind bemerkenswert dilettantisch, dazwischen gibt es endlos lange Softsex-Szenen mit schauspielerischen Untalenten. Trotzdem ist das hier Gebotene immer noch besser als das meiste, was etwa Produktionsfirmen wie "Seduction Cinema" in den USA heutzutage vom Stapel laufen lassen.




Pontianak — Scent of the Tuber Rose II
Originaltitel: Pontianak harum sundal malam II
Produktion: Malaysia, 2005 
(Farbe)
Pesona Pictures
Regie: Shuhaimi Baba, Aida Fitri Buyung & Ibrahim Elias.
Cast: Maya Karin, Rusdi Ramli, Rosyam Nor, Ida Nerina, Kavita Sidhu, Nanu Baharuddin, Zahim Albakri, Haiza, Shahronizam, Aziz Satar, Pierre Andre, S. Shamsuddin.
114 Minuten (PAL)

Die schöne Tänzerin Meriam wird in den 1950er Jahren in einem malaiischen Kampung von Schergen einer verfeindeten Familie ermordet. Ihr Baby, Maria, überlebt und wird von der Ziehmutter Laila in einem benachbarten Dorf aufgezogen. Meriam derweil findet keine Ruhe und wird zum von Rache besessenen Pontianak-Geist, der die ganze Sippe der Mörder ihrer Familie auslöschen will. Auf der Suche nach seinem Kind zieht der Pontianak eine blutige Spur durch die Kampungs Paku Laris und Tepian Tersorok.
Regisseurin Shuhaimi Baba landete 2004 einen grossen Hit, als sie mit ihrem Film "Pontianak harum sundal malam" ("Pontianak — Scent of the Tuber Rose") einer der bekanntesten und unheimlichsten Gestalten der heimischen Folklore zu neuem (Untoten-)"Leben" verhalf — nach 29 Jahren Abstinenz geisterte der gefürchtete Pontianak wieder durch die malaiischen Kinos, und dies in einer edel ausgestatteten und eleganten Big-Budget-Produktion. Schon ein Jahr darauf drehte Shuhaimi Baba mit ihren Co-Regisseuren Aida Fitri Buyung und Ibrahim Elias dieses Sequel, in dem Meriam, ohne es zu ahnen, von ihrer Tochter Besitz ergreift und zur Fortsetzung ihres Rachefeldzugs ansetzt. Maya Karin, die schon im ersten Film die weibliche Hauptrolle inne hatte, zeigt ihr Talent für das Schauspielen wie auch für malaiische Tänze hier gleichermassen und gleich in drei Rollen: Als Meriam, Maria und als geisterhafter Pontianak. Dies alles ist nur selten unheimlich (wiewohl, der Film hat einige sehr raffinierte und wirksame Einstellungen auf Lager), bisweilen etwas wirr, aber alleweil elegant, luxuriös ausgestattet und schön anzusehen.



Wake Up Ghost
Originaltitel: Kon len pee  (คนเล่นผี)
Produktion: Thailand, 2005 
(Farbe)
Regie: Jarin Phumrangsee (Charin Phromrangsee).
Cast: Passakorn Pamornbutr, Natcha Trongsuwan, Aom Putchareeporn.
84 Minuten (PAL)

Ein falscher Exorzist bekommt nach diversen Eskapaden von den Geistern, die er aus Profitgier und Gewinnsucht misshandelte, sein Fett weg.
Ein sehr preisgünstig inszenierter moderner Thai-Geisterstreifen mit vielen schönen Menschen, die nicht schauspielen können. Eine Handvoll interessanter Szenen, aber insgesamt zu dilettantisch und billig, mit dem typischen "Direct-to-Video"-Look, der so viele südostasiatische Filme neueren Datums aus der zweiten Garnitur sofort als Billig-Produktionen entlarvt. Trotzdem irgendwie kurzweilig. Dennoch reicht das nicht in den grünen Bereich.









Coffin — Lebendig begraben
Originaltitel: Lhong tor tai  (โลงต่อตาย)
Produktion: Thailand/Südkorea/Singapur/Hongkong/USA, 2008 
(Farbe)
TIFA/Cineclick Asia/Triumphant Pictures
Regie: Ekachai Uekrongtham.
Cast: Ananda Everingham, Karen Man-Wai Mok, Napakapapa Nakaprasit (Napakpapha "Mamee" Nakprasitte), Aki Shibuya, Andrew Hoi Lin, Florence Vanida Faivre, Suchao Phongwilai, Tassawan Saneewong (Tassawan Seneewongse).
81 Minuten (PAL)
Die Geschichte von zwei jungen Leuten, die an einem alten thailändischen Brauch teilnehmen, bei dem man sich in einen Sarg legen muss und der einen von schlechtem Karma befreien soll. Dafür jedoch trifft das Unglück eine andere Person, und es ist stets jemand, der dem Teilnehmenden sehr nahe steht...
Der Film geht mit einer Besetzung an den Start, die Liebhabern des (südost-)asiatischen Kinos den Mund wässrig machen sollte: Ananda Everingham aus den Thai-Horrorhits "303 — Fear/Faith/Revenge" (1998) und "Shutter — Sie sind unter uns" (2004) spielt die männliche Hauptrolle, Hongkong-Star Karen Man-Wai Mok ("So Close — Nichts ist so, wie es scheint"; 2002) die weibliche. Eye-Candy-Staffage bilden die Französisch-Thailänderin Florence Vanida Faivre ("The Siam Renaissance"; 2004) und das Model Napakapapa Nakaprasit ("The Snake Lady", 2001; "Art of the Devil II", 2005). Thai-Schauspieler-Veteran Suchao Phongwilai ("Ngern pak phi", 1981; "Phee Song Nang", 1989; "Devil Species", 2004) ist mit von der Partie. Regie führte der zuvor in anderen Genres zu einigen Meriten gekommene Ekachai Uekrongtham. Und doch kommt der Film nie recht in die Gänge. Vieles ist verwirrend, wenig wird erklärt, und mit 81 Minuten ist der Film einfach zu kurz. Horror, der unter die Haut geht, sieht anders aus.




The Pirates of Langkasuka
Originaltitel: Puen yai jom salad  (ปืนใหญ่จอมสลัด)
Produktion: Thailand, 2008 
(Farbe)
Sahamongkol Film International/Nova Group/Filmhanza Co., Ltd. (Pappayon Hansa)
Regie: Nonzee Nimibutr.
Cast: Sorapong Chatree, Ananda Everingham, Winai Kraibutr, Chartchai Ngamsan, Jakrit Panichpatikam, Jesdaporn Pholdee, Attaporn Teemakorn, Jacqueline Apithananon, Anna Reese (Anna Ris), Dan Chupong (Changprung Chupong).
114 Minuten (NTSC)

Prinzessin Hijau ist die Regentin des Königreichs Langkasuka auf der malaiischen Halbinsel, das von den Japanern, Holländern und Vertretern südostasiatischer Königreiche wie Songkhla und Ayutthaya hofiert wird. Das kleine Reich möchte seine Prinzessin Ungu mit dem Prinzen von Pahang verheiraten, um dessen militärische Unterstützung zu gewinnen. Denn Langkasuka wird von Piraten wie "Black Raven" und "See-Zigeunern" unter der Führung des abtrünnigen Prinzen Rawai bedroht, die sich zu einem mächtigen Verband zusammengeschlossen haben und zudem der Schwarzen Magie mächtig sind. Der junge Pari möchte derweil von Meister White Ray (auch als Black Ray bekannt) die Künste des "Du-Lum" erlernen, einer Art Magie und "Sprache der Fische", um sich an den Piraten zu rächen, die seine Ehefrau auf dem Gewissen haben. Zwischen Langkasuka und den Piraten tobt zudem ein Kampf um zwei mächtige versunkene Kanonen eines holländischen Meister-Kanonen-Fabrikanten (dessen Schiff Black Raven versenkte), sowie um dessen Schüler, den Chinesen Lim Kium, dessen Wissen beim Kanonenbau ebenfalls die militärische Patt-Situation zwischen Langkasuka und den Piraten beenden könnte.
Dieser Film heisst eigentlich "Queens of Langkasuka" und wurde erst von den Marketing-Verbrechern deutscher Veröffentlichungspolitik als "The Pirates of Langkasuka" betitelt, wobei man natürlich auf die Welterfolge der "Pirates-of-the-Caribbean"-Filmreihe mit Johnny Depp und Orlando Bloom schielte (dabei kam der deutsche Markt noch verhältnismässig gut weg, wurde der Film doch in verschiedenen Märkten wie den USA oder Italien mit endverblödeten Titeln wie "The Tsunami Warrior" oder "Legend of the Tsunami Warrior" gestraft). Dies hat der aufwendige thailändische Fantasyfilm, der mehr als 150 Millionen Baht (über 20 Millionen US-$) verschlang, beileibe nicht verdient. Zwar schauten die Macher sicher auch bei "Pirates of the Caribbean" ab und Thai-Filmstar Ananda Everingham schaut in manchen Einstellungen Orlando Bloom verdächtig ähnlich, doch erzählt dieser Film eine völlig andere, eigenständige (und viel ernstere) Geschichte. Nonzee Nimibutr, der Regisseur des thailändischen Hit-Films "Nang-Nak" (1999), inszenierte das Fantasy- und Abenteuerspektakel mit prächtigen Kostümen und (auch an internationalen Standards gemessen) annehmbaren bis guten CGI-Spezialeffekten mit thailändischen Star-Schauspielern wie Ananda Everingham ("303 — Fear/Faith/Revenge", 1998; "Shutter — Sie sind unter uns", 2004; "Coffin — Lebendig begraben", 2008), Winai Kraibutr ("Nang-Nak — Return from the Dead", 1999; "The Snake King's Child", 2001), Jesdaporn Pholdee ("The Eye 2", 2004), "Ong-Bak"-Star Dan Chupong oder dem legendären Thai-Kino-Veteranen Sorapong Chatree ("Krai Thong", 1980; "Takien", 2003). Kein "Pirates"-Rip-Off, sondern ein ordentlicher, eigenständiger thailändischer Fantasyfilm.





Mantera — The Transforming Robot
Originaltitel: Mantera: Man Transformable Exo-Robotic Armor  /  Mantera: Man Transformable Exo-Robotic Armor — Manusia jentera  /  Mantera  (Мантера  /  マンテラ)
Produktion: Malaysia/Russland/Vereinigte Arabische Emirate/Syrien/Indonesien/Japan/Polen, 2009-2012 (Farbe)
Flare Studios/Spacetoon Media Hub/Space Power/TanArm Pictures Limited/TV6

Regie: Mohammad Aliyar Ali Kutty & Miza Mohamad (& Azmer Shazly Norazhar, Roman Doronin).
Cast: Tomok Shah Indrawan, Kamaliya (Natalya Viktorovna Shmarenkova), Mikhail Dorojhkin, Said Dashuk-Nigmatulin, Wael Al-Masri, Taj Addin, Elai Faezah, Shikin Kamal, Yang Kassim (Yank Kassim), Salleh Mahfoz, Jayson Yit-Zhing Lee.
101 Minuten (PAL)

Die Wissenschaftlerin Dr. Natasya Irina Pushkin bricht in Moskau bei ihrem eigenen Arbeitgeber, der Firma Weston Technologies, ein und stiehlt das Exo-Skelett eines High-Tech-Kampfanzuges namens "Mantera" (Abkürzung für "Man Transformable Exo-Robotic Armor"). "Mantera" hat die Eigenschaft, sich mit der DNS seines Trägers zu verbinden und diesen mit einer nahezu undurchdringbaren Rüstung zu umgeben. Pushkin flüchtet nach Dubai, verfolgt von den finsteren Schergen Sam Westons. Westons Boss ist Lord Kanazawa, seines Zeichens Anführer der "Dunklen Legionen der Apokalypse", eines uralten Bundes, der die Weltherrschaft übernehmen und den Planeten ins Chaos stürzen will. Kurz bevor sie gefangen wird, sendet Pushkin "Mantera" nach Malaysia, wo die Ausrüstung ausgerechnet dem ärmlichen und scheuen Studenten Azman in die Hände fällt. Der aktiviert "Mantera" und wird bald zur Zielscheibe von Agenten und Raumschiffen. Glücklicherweise haben die dunklen Mächte Gegenspieler — von der "Allianz des Lichts", welche die Welt im Gleichgewicht zu halten trachtet. 
Dieser Blog bricht gerne eine Lanze für Genre-Filme, die allenthalben von (Snob-)Kritikern und/oder Film-"Experten" der "Generation Internet" mit Vorliebe in der Luft zerrissen werden. Der malaysische Science-fiction-Film "Mantera" ist so ein Film. Science-fiction ist kein Genre, das in Malaysias (oder ganz Südostasiens) Filmindustrie allzu oft von Filmemachern angefasst wurde, was nicht zuletzt dem normalerweise damit verbundenen Aufwand geschuldet sein dürfte. Malaysia wagte schon einige Gehversuche im Science-fiction-Genre — darunter waren Filme wie "XX Ray" (1992), "XX Ray II" (1995) oder "Senario XX" (2005); "Syukur 21" war im Jahr 2000 der teuerste bis anhin in Malaysia entstandene Film, bevor er vom Fantasy-Epos "Princess of the Mountain" ("The Princess of Mount Ledang"/"Puteri gunung Ledang", 2004) abgelöst wurde. "Mantera", entstanden zwischen 2009 und 2012 und unterstüzt von Studios aus Russland und den Vereinigten Arabischen Emiraten, mit geschätzten Kosten von ca. 17 Millionen Ringgit (ca. 4 Millionen US-$) ähnlich teuer wie "Puteri gunung Ledang", war der gewagte und durchaus ambitionierte Versuch einer malaysischen Quasi-Version der amerikanischen "Transformers"-Blockbuster, deren erste drei Filme (2007/2009/2011) hier denn auch ausgiebig kopiert, zitiert und plagiiert werden. Auch zahllose andere Genre-Klassiker wurden nicht verschont. Zugegeben — viele Ideen, Szenen, Einstellungen hat man anderswo schon genauso und besser gesehen, die zahlreich vorhandenen CGI-Effekte schwanken in der Qualität, sind jedoch keineswegs so schlecht, wie oft geschrieben wurde — manches (Close-Ups der Kampfmaschinen, Raumstationen) sieht sogar richtig gut aus — und wer oscar-verdächtige Schauspielerleistungen sehen will, ist hier natürlich fehl am Platz (Hauptdarsteller Tomok Shah Indrawan ist ein malaysischer Sänger), doch dafür gibt es exotische Settings und Schauplätze zuhauf sowie einen bombastischen Soundtrack. Um international mitzuspielen, mag man es damit zwar schwer haben, doch für Malaysia ist "Mantera" beachtlich. Die internationalen Fassungen des Films (und damit auch die deutsche Version) dürften überdies erheblich (um ca. 20 Minuten) gekürzt und zudem schlecht synchronisiert sein — im Original werden malaiisch (Bahasa Melayu) sowie englisch und russisch gesprochen.







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