Originaltitel: Dr. Jekyll and Mr. Hyde
Produktion: USA, 1911 (Schwarzweiss)
Thanhouser Film Corporation
Regie: Lucius Henderson.
Cast: James Cruze, Florence La Badie, Marguerite Snow, Harry Benham, Marie Eline, Jane Gail.
14 Minuten (NTSC/Blackhawk-Restauration)/10 Minuten (NTSC/Harpodeon-Fassung)
Im London des Viktorianischen Zeitalters entdeckt der angesehene Arzt Dr. Jekyll ein Serum, das ihn im Selbstversuch zu seinem eigenen, boshaften "Ich" — Mr. Hyde — macht. Jekyll ist mit der Tochter des Ministers verlobt, doch Mr. Hyde gewinnt schnell die Oberhand über seine "gute" Hälfte. Bei einem Treffen im Park verwandelt Jekyll sich in Hyde, erschreckt seine designierte Braut und tötet einen Passanten, der ihr zu Hilfe kommen will. Ein Polizist verfolgt ihn zurück in sein Labor.
In der Frühzeit des Films diente der bekannte Roman "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" von 1886 des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson als äusserst beliebte Vorlage für unzählige (Stumm-)Film-Variationen. Dieser "One-Reeler" der "Thanhouser Film Corporation" von 1911, der am 16. Januar 1912 in den USA uraufgeführt wurde, gilt als die älteste noch erhaltene Film-Version der Geschichte, war jedoch nicht die erste: Noch ältere Verfilmungen waren die leider lange verschollenen "Dr. Jekyll and Mr. Hyde" (USA 1908; Regie: Otis Turner und/oder William N. Selig) sowie der komödiantische "A Modern Dr. Jekyll" (USA 1909; Regie: "Kenyon") der gleichen Produktionsgesellschaft ("Selig Polyscope Company") oder auch "Ein seltsamer Fall" ("Den skæbnesvangre opfindelse", Dänemark 1909; Regie: Viggo Larsen und/oder August Blom). Bei einer Laufzeit von nur gut 10 Minuten war es natürlich unmöglich, auf Details des Romans einzugehen oder einen grösseren Tiefgang zu erreichen, trotzdem gelang es Regisseur Lucius Henderson recht gut, die wichtigsten Szenen der Geschichte nachvollziehbar abzuhandeln. Darsteller James Cruze trägt als "Mr. Hyde" ein effektives und bizarres "Make-Up". In einigen Szenen wurde Hyde von Harry Benham gespielt. Cruze und Marguerite Snow heirateten später tatsächlich. Der Film soll 1911 in fünf Tagen abgedreht worden sein (eine ungewöhnlich lange Zeit für die damals produzierten "One-Reeler"). Die mittlerweile auch auf Blu-Ray-Disc erhältliche "Blackhawk"-Restauration des praktisch komplett erhaltenen Films enthält keine weiteren Szenen, sondern ist deshalb um vier Minuten länger, weil sie diverse Texttafeln enthält, die über die Geschichte späterer Verfilmungen des Romans informieren.
Dr. Jekyll and Mr. Hyde
Dr. Jekyll and Mr. Hyde
Originaltitel: Dr. Jekyll and Mr. Hyde
Produktion: USA, 1913 (Schwarzweiss)
Independent Moving Pictures Co. of America (IMP)
Regie: Herbert Brenon (& Carl Laemmle).
Cast: King Baggot, Jane Gail, Matt B. Snyder, Howard Crampton, William Sorelle, Herbert Brenon, Violet Horner.
27 Minuten (NTSC)
Eine weitere frühe Verfilmung des berühmten und unzählige Male verfilmten Romans "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" (1886) von Robert Louis Stevenson. Dieser "Zwei-Roller" war mit 27 Minuten schon deutlich länger und komplexer als vorangegangene "Ein-Roller" wie Lucius Hendersons Version von 1911 (siehe separaten Eintrag). Entsprechend mehr Handlung konnte in der Laufzeit des ursprünglich als Zweiteiler präsentierten Films untergebracht werden. Der Schauspieler King Baggot (1879-1948) spielte in einer Doppelrolle sowohl Dr. Jekyll als auch Mr. Hyde, wobei er als Letzterer kaum noch wiederzuerkennen ist — mit seinem gebücktem Gang, ausgestattet mit einer riesigen Brille und vorstehenden Zähnen, beschwor sein "Hyde"-Auftritt später Vergleiche mit dem Komiker Jerry Lewis und wirkt heute in der Tat eher unfreiwillig belustigend denn unheimlich. Jekylls Todesszene wurde in dieser Filmversion ungeschickt inszeniert und wird dadurch "verschenkt", dass die Augenzeugen direkt den toten Jekyll finden, dabei jedoch keine Rückverwandlung von Hyde zu Jekyll beobachten können. Die Produktionsfirma "Independent Moving Pictures Co. of America", kurz "IMP", gehörte dem deutschen Einwanderer Carl Laemmle (der bei diesem Film vermutlich auch Co-Regie führte) und ging später in den von Laemmle neu gegründeten "Universal Studios" auf. In diesem Sinne ist diese obskure "Dr.-Jekyll-und-Mr.-Hyde"-Variante von 1913 damit ein direkter Vorläufer (oder "Urahne") von Universals berühmtem Horrorfilm-Zyklus, der 1930 respektive 1931 mit den die Filmgeschichte prägenden Filmen "Dracula" von Tod Browning und "Frankenstein" von James Whale begann. Weitere, mutmasslich verschollene Filmversionen der Geschichte im Jahr 1913 waren "Dr. Jekyll and Mr. Hyde" von Frank E. Woods (Kinemacolor Company) sowie "A Modern Jekyll and Hyde" (Kalem Company).
20.000 Meilen unter dem Meer
Dr. Jekyll und Mr. Hyde
20.000 Meilen unter dem Meer
Originaltitel: Twenty Thousand Leagues Under the Sea
Produktion: USA, 1914-1916 (Schwarzweiss/viragiert)
Universal Film Manufacturing Company/Williamson Submarine Film Corporation
Regie: Stuart Paton.
Cast: Dan Hanlon, Edna Pendleton, Curtis Benton, Allen Holubar, Matt Moore, Jane Gail, Howard Crampton, William Welch (William Welsh), Lois Alexander, Wallace Clark (Wallis Clark), Joseph W. Girard.
101 Minuten (PAL)
Während des amerikanischen Bürgerkriegs (1861-1865) macht ein Gerücht von einem "Schiffe versenkenden Meeresmonster" die Runde. Der französische Professor Aronnax und seine Tochter sowie der Harpunier Ned Land gehören zur Besatzung des Schoners "Abraham Lincoln", der im Auftrag der Regierung der Vereinigten Staaten dieses "Monster" zur Strecke bringen soll. Doch bei besagtem "Meeresungeheuer" handelt es sich um ein fantastisches Unterseeboot namens "Nautilus", und dessen Kapitän Nemo nimmt die Besatzung der "Abraham Lincoln" kurzerhand gefangen. Zur gleichen Zeit flüchten Kriegsgefangene der Unionsarmee mit einem Heissluftballon, der sie zur einer unbekannten, scheinbar unbewohnten Insel bringt. Ihr Anführer, Lieutenant Bond, findet jedoch eine verwilderte junge Frau auf der Insel, vor der nun auch die "Nautilus" kreuzt. Deren Kapitän Nemo befindet sich auf einem Rachefeldzug für eine Greueltat, welche der Geschäftsmann Charles Denver einst im fernen Indien an Nemos Familie beging.
Dies war nach "20,000 Leagues Under the Sea" (Wallace McCutcheon, 1905) und "20000 Meilen unter dem Meer" ("20000 lieues sous les mers"; Georges Méliès, 1907) die dritte Film-Adaption von Jules Vernes berühmtem Roman "Vingt mille lieues sous les mers" ("Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer", 1869) und die erste in Spielfilmlänge. Der viragierte Stummfilm, für damals astronomische US-$ 200'000 (inflations-, aber nicht kaufkraftbereinigt heute wohl knapp 4.5 Millionen US-$) produziert von Regisseur Stuart Paton und dem Gründer der "Universal"-Filmstudios, Carl Laemmle, sorgte seinerzeit mit erstmaligen (und entsprechend ausgedehnten) Unterwasser-Aufnahmen für Furore, die eine von den Gebrüdern Williamson (George M. Williamson und J. Ernest Williamson, die zu Beginn des Films auch vorgestellt werden) eigens für diesen Film entwickelte Kameratechnik erst möglich machte. Leider hielt Paton sich nicht an Vernes Roman, sondern benutzte diesen lediglich als Ausgangslage, um seine Filmversion anschliessend mit Motiven aus Vernes "L'île mystérieuse" ("Die geheimnisvolle Insel", 1875) und einer selbst hinzugedichteten, absurden Hintergrundgeschichte zu Kapitän Nemos (der in diesem Film eine reichlich seltsame Gestalt abgibt) Vorleben zu vermischen. Das Innere der "Nautilus" besteht lediglich aus einem Set (inklusive Nemos Bett) und sieht alles andere als modern oder gar futuristisch aus. Dies und anderes lässt den Film heute (2015) doch ausserordentlich antiquiert wirken und innerhalb der Science-fiction-Filmgeschichte mehr nach einer naiven Kuriosität denn nach einem zeitlosen Klassiker aussehen. Die (vorerst) "definitive" Leinwandversion von Vernes Geschichte bleibt jedenfalls — trotz diverser halbgarer neuerer Film-Anläufe — der Walt-Disney-Film "20 000 Meilen unter dem Meer" ("20000 Leagues Under the Sea") von Richard Fleischer aus dem Jahr 1954.
Dies war nach "20,000 Leagues Under the Sea" (Wallace McCutcheon, 1905) und "20000 Meilen unter dem Meer" ("20000 lieues sous les mers"; Georges Méliès, 1907) die dritte Film-Adaption von Jules Vernes berühmtem Roman "Vingt mille lieues sous les mers" ("Zwanzigtausend Meilen unter'm Meer", 1869) und die erste in Spielfilmlänge. Der viragierte Stummfilm, für damals astronomische US-$ 200'000 (inflations-, aber nicht kaufkraftbereinigt heute wohl knapp 4.5 Millionen US-$) produziert von Regisseur Stuart Paton und dem Gründer der "Universal"-Filmstudios, Carl Laemmle, sorgte seinerzeit mit erstmaligen (und entsprechend ausgedehnten) Unterwasser-Aufnahmen für Furore, die eine von den Gebrüdern Williamson (George M. Williamson und J. Ernest Williamson, die zu Beginn des Films auch vorgestellt werden) eigens für diesen Film entwickelte Kameratechnik erst möglich machte. Leider hielt Paton sich nicht an Vernes Roman, sondern benutzte diesen lediglich als Ausgangslage, um seine Filmversion anschliessend mit Motiven aus Vernes "L'île mystérieuse" ("Die geheimnisvolle Insel", 1875) und einer selbst hinzugedichteten, absurden Hintergrundgeschichte zu Kapitän Nemos (der in diesem Film eine reichlich seltsame Gestalt abgibt) Vorleben zu vermischen. Das Innere der "Nautilus" besteht lediglich aus einem Set (inklusive Nemos Bett) und sieht alles andere als modern oder gar futuristisch aus. Dies und anderes lässt den Film heute (2015) doch ausserordentlich antiquiert wirken und innerhalb der Science-fiction-Filmgeschichte mehr nach einer naiven Kuriosität denn nach einem zeitlosen Klassiker aussehen. Die (vorerst) "definitive" Leinwandversion von Vernes Geschichte bleibt jedenfalls — trotz diverser halbgarer neuerer Film-Anläufe — der Walt-Disney-Film "20 000 Meilen unter dem Meer" ("20000 Leagues Under the Sea") von Richard Fleischer aus dem Jahr 1954.
Originaltitel: Dr. Jekyll and Mr. Hyde
Produktion: USA, 1919-1920 (Schwarzweiss/viragiert)
Famous Players-Lasky Corporation
Regie: John S. Robertson.
Cast: John Barrymore, Brandon Hurst, Martha Mansfield, Charles Lane, Cecil Clovelly, Nita Naldi, Louis Wolheim, Alma Aiken, J. Malcolm Dunn, George Stevens, Edgard Varèse.
77 Minuten (PAL)
London, Viktorianisches Zeitalter (um das Jahr 1880). Der junge, aufstrebende Philanthropist und Doktor der Medizin, Dr. Henry Jekyll, ist zunehmend besessen von dem Gedanken, dass im Körper eines jeden Menschen sowohl eine gute als auch eine schlechte Seite derselben Persönlichkeit einen kontinuierlichen Kampf gegeneinander ausfechten. Er will die beiden Seiten trennen und entwickelt ein Serum, das just dies tut: Beim Selbstversuch wird er zu Edward Hyde, der "dunklen Seite" seines eigenen Ichs, der all das tun kann, was dem braven und angesehenen Arzt Dr. Jekyll versagt bleibt: Des Nachts den verruchten Stadtteil Soho unsicher machen und sich mit leichten Mädchen wie der italienischen Tänzerin Miss Gina einlassen. Millicent Carewe, Jekylls Verlobte, sorgt sich zusehends mehr um ihren Zukünftigen, der jegliches Interesse an ihr verloren zu haben scheint. Unterdessen ergreift Hyde mehr und mehr Besitz von Jekylls Leben und tötet schliesslich Sir George, Millicents Vater.
Der Film entstand nach dem berühmten Roman "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson, der unzählige Male verfilmt wurde und insbesondere in der Frühzeit des Films eine äusserst beliebte Vorlage für Leinwandadaptionen darstellte. Im Jahr 1920 gab es neben dieser US-Filmversion mit John Barrymore noch eine weitere, deutlich obskurere amerikanische Variante, J. Charles Haydons "Dr. Jekyll and Mr. Hyde", sowie Friedrich Wilhem Murnaus deutsche Verfilmung "Der Januskopf — Eine Tragödie am Rande der Wirklichkeit", die leider als verschollen gilt. Filme dieses Alters an ihrer Qualität zu messen, stellt in heutiger Zeit ein schwieriges, vielschichtiges Unterfangen dar, da heutzutage nurmehr Fragmente des gesamten damaligen Filmschaffens erhalten sind, was das Einordnen bestimmter Werke in einen historischen Kontext mitunter sehr erschwert. Von den US-"Jekyll-/Hyde"-Filmen von 1920 war die vorliegende Version jedoch mit Sicherheit der klare "Gewinner", und die Darbietung von John Barrymore insbesondere als "Mr. Hyde" vermag einem noch heute kalte Schauer über den Rücken zu jagen, auch wenn einige Szenen, insbesondere jene nach dem Trinken des Serums, doch arg unter "Overacting" leiden und der Film sichtlich mit geringen Mitteln inszeniert wurde. Dies ändert nichts daran, dass dies auch 94 Jahre nach ihrer Entstehung zusammen mit Rouben Mamoulians früher Tonfilm-Variante "Dr. Jekyll und Mr. Hyde" von 1931 eine der besten Filmversionen des Stoffs bleibt.
Dr. Jekyll and Mr. Hyde
Dr. Jekyll and Mr. Hyde
Originaltitel: Dr. Jekyll and Mr. Hyde
Produktion: USA, 1919-1920 (Schwarzweiss)
Pioneer Film Corporation
Regie: Charles J. Hayden (J. Charles Haydon) (& Louis B. Mayer?).
Cast: Sheldon Lewis, Alexander Shannon (Alex Shannon), Dora Mills Adams, Gladys Field, Harold Foshay, Leslie Austin.
55 Minuten (NTSC)/46 Minuten (NTSC)
New York, 1920: Der Arzt Dr. Henry Jekyll ist mit Bernice Lanyon, der Nichte seines Freundes Dr. Lanyon, verlobt, hat jedoch nur Augen für seine Klinik, in der er kranke Waisenkinder betreut, sowie für seine Theorie, dass der Mensch keine Seele hat. Diese bringt ihn dazu, im Selbstversuch eine Substanz zu sich zu nehmen, die ihn körperlich und geistig verwandelt — in sein boshaftes Gegenstück, Mr. Hyde. Da sie Jekyll kaum je zu Gesicht bekommt, löst die enttäuschte Bernice die Verlobung auf und bandelt mit Lanyons Freund Danvers Carew an. Unterdessen hält Henry Jekyll als Mr. Hyde die Polizei auf Trab und steckt ein Wohnhaus in Brand. Dann schmiedet Hyde Rachepläne für Jekylls Missgeschicke und tötet Carew.
Eine obskure "Jekyll-und-Hyde"-Stummfilm-Version von 1920, die im Schatten des viel erfolgreicheren und bekannteren Films mit John Barrymore ("Dr. Jekyll und Mr. Hyde", 1920, separater Eintrag) aus dem selben Jahr unterging. Hier spielt Sheldon Lewis in einer Doppelrolle den titelgebenden Doktor und sein dunkles "alter ego", letzteres recht hysterisch und unter bizarrem Make-Up. Verwandlungen geschehen ausschliesslich über Gegenschnitte; die Tricktechnik für Überblendungseffekte hat man sich hier gespart. Dafür legt der Film, der den Schauplatz vom Viktorianischen London in ein "modernes" New York verlegt, ein erstaunliches Tempo an den Tag und räumt Hyde sehr viel Leinwandzeit ein. Auch sonst ist einiges anders als in den meisten anderen Filmversionen: Jekyll und Hyde wirken etwa als Quasi-Komplizen, die ihre Handlungen aufeinander abstimmen; Bernice geht "fremd"; Hyde landet im Gefängnis und auf dem elektrischen Stuhl und am Schluss ist doch alles anders als gedacht. Die Aussenaufnahmen (Aussenansichten von Gebäuden, Strassen, Autos, Landschaft etc.) sind hier erstaunlicherweise deutlich interessanter als im Barrymore-Film. Für Komplettisten interessante obskure Version der Geschichte, allerdings sind qualitativ gute Prints des Films rar. Eine schöne Fassung aus einer Privatsammlung offeriert das winzige US-Label Harpodeon.
Der Glöckner von Notre Dame
Eine obskure "Jekyll-und-Hyde"-Stummfilm-Version von 1920, die im Schatten des viel erfolgreicheren und bekannteren Films mit John Barrymore ("Dr. Jekyll und Mr. Hyde", 1920, separater Eintrag) aus dem selben Jahr unterging. Hier spielt Sheldon Lewis in einer Doppelrolle den titelgebenden Doktor und sein dunkles "alter ego", letzteres recht hysterisch und unter bizarrem Make-Up. Verwandlungen geschehen ausschliesslich über Gegenschnitte; die Tricktechnik für Überblendungseffekte hat man sich hier gespart. Dafür legt der Film, der den Schauplatz vom Viktorianischen London in ein "modernes" New York verlegt, ein erstaunliches Tempo an den Tag und räumt Hyde sehr viel Leinwandzeit ein. Auch sonst ist einiges anders als in den meisten anderen Filmversionen: Jekyll und Hyde wirken etwa als Quasi-Komplizen, die ihre Handlungen aufeinander abstimmen; Bernice geht "fremd"; Hyde landet im Gefängnis und auf dem elektrischen Stuhl und am Schluss ist doch alles anders als gedacht. Die Aussenaufnahmen (Aussenansichten von Gebäuden, Strassen, Autos, Landschaft etc.) sind hier erstaunlicherweise deutlich interessanter als im Barrymore-Film. Für Komplettisten interessante obskure Version der Geschichte, allerdings sind qualitativ gute Prints des Films rar. Eine schöne Fassung aus einer Privatsammlung offeriert das winzige US-Label Harpodeon.
Der Glöckner von Notre Dame
Originaltitel: The Hunchback of Notre Dame
Produktion: USA, 1922-1923 (Schwarzweiss/viragiert)
Universal Pictures (Universal Productions Inc.)
Regie: Wallace Worsley.
Cast: Lon Chaney, Patsy Ruth Miller, Norman Kerry, Kate Lester, Winifred Bryson, Nigel De Brulier, Brandon Hurst, Ernest Torrence, Tully Marshall, Harry von Meter, Raymond Hatton, Nick De Ruiz, Eulalie Jensen.
117 Minuten (NTSC)
Paris, im 15. Jahrhundert. Das Zigeunermädchen Esmeralda verliebt sich in den Aristokraten Phoebus, der soeben zum Truppenkommandanten in der Armee von König Louis XI. befördert wurde. Auch der Bruder des Pfarrers der grossen Kathedrale Notre Dame hat ein Auge auf Esmeralda geworfen und befiehlt dem verunstalteten Kirchenglöckner Quasimodo, sie zu entführen. Die Entführung misslingt, und Quasimodo wird von den Richtern des Königs zur öffentlichen Bestrafung verurteilt. Esmeralda hat Mitleid mit ihm und eilt ihm zu Hilfe.
Eine frühe Verfilmung von Victor Hugos berühmtem Roman mit einem der ersten — wenn nicht dem ersten — grossen Horror-Star der Kinogeschichte, Lon Chaney, in der Titelrolle. Etwas überraschend ist der Film nicht ganz so düster, wie man es vielleicht erwartet hätte, da er einige Aspekte des Romans aus Zensurgründen veränderte und überdies etliche Szenen von gewollter Komik mit einbringt, die in dieser Geschichte doch eher irritieren.
Patsy Ruth Miller agiert leider nur mässig überzeugend als Esmeralda, doch der Film gehört ganz klar Lon Chaney, der die Rolle von Quasimodo schon beinahe lebte. Trotz dem Stummfilmen eigenen, omnipräsenten "Overacting" gelingt ihm eine überzeugende Darstellung der tragischen Figur. Universal, in den 1920er Jahren noch überwiegend ein "Poverty-Row"-Filmstudio, wollte mit einer Reihe von "Big-Budget"-Kinofilmen, die man "Universal Super-Jewels" nannte, zu den Grossen Hollywoods aufschliessen. Dies war eines davon, und wurde trotz des damals gigantischen Aufwands (Topstars, über 2'000 Statisten und ein Budget von US-$ 1'250'000) Universals erfolgreichster Film des Jahres. Einer der grossen (und glücklicherweise geretteten) (Horror-)Stummfilme.
Originaltitel: Dr. Pyckle & Mr. Pride
Produktion: USA, 1925 (Schwarzweiss)
Standard Photoplay Company/Joe Rock Comedies
Regie: Percy "Scott" Pembroke & Joe Rock.
Cast: Stan Laurel, Julie Leonard, Syd Crossley, Pete the Pup (Pete the Dog), Dot Farley.
21 Minuten (NTSC)
Dr. Stanislaus Pyckle, einer der — warum auch immer (O-Ton Film!) — angesehensten Wissenschaftler Londons während des Viktorianischen Zeitalters, erschafft eine Substanz, die er im Selbstversuch testet und die ihn zu Mr. Pride macht, einem durchtriebenen Schalk (à la "Till Eulenspiegel"), der einem kleinen Mädchen das Eis stiehlt, arglose Londoner Passantinnen verschreckt oder einen seiner Jäger mit einer "Chinesischen Fingerfalle" auf die Schippe nimmt. Jedesmal, wenn die aufgebrachte Menge Pride fangen will, flüchtet dieser wieder in sein Labor und verwandelt sich zurück in Dr. Pyckle, der angeblich von nichts weiss. Doch dann gelangt die Substanz versehentlich ins Futter seines Hundes.
Stan Laurel (1890-1965), später zusammen mit Oliver Hardy (1892-1957) ein Teil des weltberühmten Slapstick-Komödianten-Duos "Stan and Ollie" bzw. "Laurel and Hardy" (zu deutsch: "Dick und Doof"), parodierte in diesem lange verschollenen (von Laurel-Fans zeitweilig als "Heiliger Gral" seines Filmschaffens bezeichneten) "Zwei-Roller" von 1925 die vorangegangenen "Dr.-Jekyll-und-Mr.-Hyde"-Verfilmungen, allen voran die berühmte Filmfassung von 1920 mit John Barrymore in der Hauptrolle (es sind jedoch auch Seitenhiebe auf die Filme von 1911 und den Sheldon-Lewis-Film von 1920 zu sehen; vgl. jeweilige separate Einträge). Das Ende des Films scheint im heute vorhandenen Filmmaterial (Lauflänge: 21 Minuten) noch immer zu fehlen, hört er doch sehr abrupt auf (mit dem Eindringen des Mobs in Pyckles Labor). Der Name "Stanislaus" ist ein Wortspiel (vgl. "Stan Laurel"). Nicht alles ist gelungen, doch einige Momente sind doch sehr amüsant (vor allem natürlich dann, wenn man mit den vorangegangenen Stummfilmversionen des Themas vertraut ist), und Laurels Spielfreude, "Overacting" und vor allem seine Bewegungen als "Mr. Pride" sind wirklich zum Schreien komisch. Für Anhänger des Stoffs ist dieser alte Kurz-Stummfilm auf jeden Fall einen Blick wert.
Die mysteriöse Insel
Stan Laurel (1890-1965), später zusammen mit Oliver Hardy (1892-1957) ein Teil des weltberühmten Slapstick-Komödianten-Duos "Stan and Ollie" bzw. "Laurel and Hardy" (zu deutsch: "Dick und Doof"), parodierte in diesem lange verschollenen (von Laurel-Fans zeitweilig als "Heiliger Gral" seines Filmschaffens bezeichneten) "Zwei-Roller" von 1925 die vorangegangenen "Dr.-Jekyll-und-Mr.-Hyde"-Verfilmungen, allen voran die berühmte Filmfassung von 1920 mit John Barrymore in der Hauptrolle (es sind jedoch auch Seitenhiebe auf die Filme von 1911 und den Sheldon-Lewis-Film von 1920 zu sehen; vgl. jeweilige separate Einträge). Das Ende des Films scheint im heute vorhandenen Filmmaterial (Lauflänge: 21 Minuten) noch immer zu fehlen, hört er doch sehr abrupt auf (mit dem Eindringen des Mobs in Pyckles Labor). Der Name "Stanislaus" ist ein Wortspiel (vgl. "Stan Laurel"). Nicht alles ist gelungen, doch einige Momente sind doch sehr amüsant (vor allem natürlich dann, wenn man mit den vorangegangenen Stummfilmversionen des Themas vertraut ist), und Laurels Spielfreude, "Overacting" und vor allem seine Bewegungen als "Mr. Pride" sind wirklich zum Schreien komisch. Für Anhänger des Stoffs ist dieser alte Kurz-Stummfilm auf jeden Fall einen Blick wert.
Die mysteriöse Insel
Originaltitel: The Mysterious Island
Produktion: USA, 1926-1929 (Schwarzweiss/Farbe)
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)/Loew's Incorporated
Regie: Lucien Hubbard (& Benjamin Christensen, Maurice Tourneur).
Cast: Lionel Barrymore, Jane Daly (Jacqueline Gadsden), Lloyd Hughes, Montagu Love, Harry Gribbon, Snitz Edwards, Gibson Gowland, Dolores Brinkman, Karl Dane, Robert Dudley, Angelo Rossitto, Pauline Starke.
90 Minuten (PAL)
Auf einer felsigen Insel vor der Küste des von Aufständen erschütterten (fiktiven) baltischen Kleinstaats Hetvia haust der adlige Graf Dakaar, der sich ganz der Wissenschaft verschrieben hat. Bestrebt, die Geheimnisse von ihm vermuteter "Unterwasser-Menschen" zu ergründen, hat er zwei Untersee-Boote konstruiert, was zu dieser Zeit ein weltweites Novum darstellt. Er lädt seinen vermeintlichen Freund Baron Falon vom Festland ein, Zeuge bei einem ersten Tauchgang zu sein. Kommandieren soll die Mission der Ingenieur Nikolai, der mit Dakaars Schwester Gräfin Sonia liiert ist, was Falon ein Dorn im Auge ist. Überhaupt sabotiert dieser nicht nur den Tauchgang, sondern übernimmt mit seinen Truppen kurzerhand Dakaars Insel. Aufgrund von Kämpfen an Bord massiv beschädigt, setzen die beiden Untersee-Bote Graf Dakaars schliesslich in einer noch nie zuvor von Menschen ergründeten Tiefe auf dem Meeresgrund auf — vor den Toren einer gewaltigen Unterwasser-Stadt.
Metro-Goldwyn-Mayer scheute für die Produktion dieses Science-fiction-Abenteuers aus Versatzstücken diverser Jules-Verne-Romane ihrerzeit keinen Aufwand; mit einem Etat von $ 1'130'000 ging man 1926 zu Werke, die Produktion verschliss anschliessend zwei Regisseure (u. a. Benjamin Christensen, den Regisseur des schwedisch-dänischen Horror-Klassikers "Hexen" von 1922), überstand diverse Unwetter, welche Sets zerstörten, und verschlang bis zur Premiere des unter Lucien Hubbard vollendeten Films vier Jahre später anscheinend mehr als $ 4'000'000. Da zwischenzeitlich der Durchbruch des Tonfilms vonstatten ging, wurden zum Ende der Produktion gar diverse Szenen neu und mit Ton gedreht, was die endgültige, heute als Kuriosum aufgefasste Mischung aus Stumm- und Tonfilm erklärt. Der betriebene Aufwand ist dem Film in beeindruckenden Trick-Sequenzen von bemerkenswerter Innovation und Kreativität anzusehen. Die deutsche DVD-Veröffentlichung (so schön es ist, dass es eine gibt) sieht nach einer 1:1-Kopie einer amerikanischen TV-Ausstrahlung des Senders "Turner Classic Movies" aus, inklusive notdürftig kaschiertem Sender-Logo. Schade, dass der Film über die Jahrzehnte derart stiefmütterlich behandelt wurde und die Bildqualität der Mühe und dem schieren Aufwand der Produktion kaum gerecht wird, diese gar in manchen Szenen nur noch erahnen lässt. Es wäre wünschenswert, würde sich ein Label mit ernsthaften Ambitionen und Absichten (z. B. Eureka) einer Restauration in 1080p annehmen. 2013 soll im Tschechischen Nationalen Filmarchiv in Prag eine erhaltene Technicolor-Fassung bestätigt worden sein.
Die Insel der verlorenen Seelen
Metro-Goldwyn-Mayer scheute für die Produktion dieses Science-fiction-Abenteuers aus Versatzstücken diverser Jules-Verne-Romane ihrerzeit keinen Aufwand; mit einem Etat von $ 1'130'000 ging man 1926 zu Werke, die Produktion verschliss anschliessend zwei Regisseure (u. a. Benjamin Christensen, den Regisseur des schwedisch-dänischen Horror-Klassikers "Hexen" von 1922), überstand diverse Unwetter, welche Sets zerstörten, und verschlang bis zur Premiere des unter Lucien Hubbard vollendeten Films vier Jahre später anscheinend mehr als $ 4'000'000. Da zwischenzeitlich der Durchbruch des Tonfilms vonstatten ging, wurden zum Ende der Produktion gar diverse Szenen neu und mit Ton gedreht, was die endgültige, heute als Kuriosum aufgefasste Mischung aus Stumm- und Tonfilm erklärt. Der betriebene Aufwand ist dem Film in beeindruckenden Trick-Sequenzen von bemerkenswerter Innovation und Kreativität anzusehen. Die deutsche DVD-Veröffentlichung (so schön es ist, dass es eine gibt) sieht nach einer 1:1-Kopie einer amerikanischen TV-Ausstrahlung des Senders "Turner Classic Movies" aus, inklusive notdürftig kaschiertem Sender-Logo. Schade, dass der Film über die Jahrzehnte derart stiefmütterlich behandelt wurde und die Bildqualität der Mühe und dem schieren Aufwand der Produktion kaum gerecht wird, diese gar in manchen Szenen nur noch erahnen lässt. Es wäre wünschenswert, würde sich ein Label mit ernsthaften Ambitionen und Absichten (z. B. Eureka) einer Restauration in 1080p annehmen. 2013 soll im Tschechischen Nationalen Filmarchiv in Prag eine erhaltene Technicolor-Fassung bestätigt worden sein.
Die Insel der verlorenen Seelen
Originaltitel: Island of Lost Souls
Produktion: USA, 1932 (Schwarzweiss)
Paramount Pictures (Paramount Productions, Inc.)
Regie: Erle C. Kenton.
Cast: Charles Laughton, Richard Arlen, Leila Hyams, Béla Lugosi, Kathleen Burke, Arthur Hohl, Stanley Fields, Paul Hurst, Hans Steinke, Tetsu Komai, George Irving, Jack Bardette, Evangelus Berbas, Joe Bonomo.
70 Minuten (NTSC)
Der Schiffbrüchige Edward Parker wird von einem Handelsschiff aufgelesen, dessen Fracht aus einer beeindruckenden Ansammlung wilder Tiere besteht. Eigentlich sollte er in Apia auf Samoa von Bord, doch nach einem Zwist mit dem betrunkenen Kapitän wirft man ihn kurzerhand am Destinationsort der Fracht über Bord — auf einer winzigen Insel, die auf den Karten nicht verzeichnet ist, und wo der mysteriöse Doktor Moreau die Tiere in Empfang nimmt. Parker erblickt grotesk verunstaltete Kreaturen, die Moreau als "Eingeborene" bezeichnet und bevorzugt mit der Peitsche traktiert. Nach einem unheimlichen Marsch durch den Dschungel erreicht man Moreaus Haus, wo Parker Bekanntschaft mit der "Pantherfrau" und ungeheuerlichen Experimenten des zweifelhaften Arztes macht. Unterdessen bricht seine Verlobte in Apia auf, um Parker zu suchen.
Ein düsterer früher Horrorfilm, die "Antwort" der Paramount Pictures auf die Horror-Hits des Universal-Filmstudios dieser Zeit wie "Dracula" (1930), "Frankenstein" (1931) oder "Die Mumie" (1932), war diese erste Verfilmung des 1896 erschienenen Romans "Die Insel des Dr. Moreau" des Schriftstellers H. G. Wells. In der Hauptrolle brillierte ein unvergleichlicher Charles Laughton als Moreau; Béla Lugosi, unter einer grotesk-haarigen Maske kaum noch zu erkennen, spielte den "Gesetzgeber" des Doktors unter Moreaus "menschlichen Bestien" des Dschungels und Kathleen Burkes Vorstellung als "Pantherfrau" hinterliess einen bleibenden Eindruck. Das Label "Criterion Collection" nahm sich der Arbeit an, den lange nicht mehr veröffentlichten, für seine Entstehungszeit äusserst grotesken (und daher stark zensierten) Film unter Zuhilfenahme diverser Quellen zu restaurieren und in der besten Fassung seit seiner Premiere 1932 auf Blu-Ray-Disc zu veröffentlichen. Die Geschichte wurde noch viele weitere Male verfilmt, die bekanntesten Filmversionen waren Don Taylors "Die Insel des Dr. Moreau" (1977) sowie John Frankenheimers und Richard Stanleys "DNA — Experiment des Wahnsinns" (1995). Selbst auf den Philippinen entstand eine Version ("Terror Is a Man", 1959). Einer der grossen Horrorfilme der 1930er Jahre.
Ein düsterer früher Horrorfilm, die "Antwort" der Paramount Pictures auf die Horror-Hits des Universal-Filmstudios dieser Zeit wie "Dracula" (1930), "Frankenstein" (1931) oder "Die Mumie" (1932), war diese erste Verfilmung des 1896 erschienenen Romans "Die Insel des Dr. Moreau" des Schriftstellers H. G. Wells. In der Hauptrolle brillierte ein unvergleichlicher Charles Laughton als Moreau; Béla Lugosi, unter einer grotesk-haarigen Maske kaum noch zu erkennen, spielte den "Gesetzgeber" des Doktors unter Moreaus "menschlichen Bestien" des Dschungels und Kathleen Burkes Vorstellung als "Pantherfrau" hinterliess einen bleibenden Eindruck. Das Label "Criterion Collection" nahm sich der Arbeit an, den lange nicht mehr veröffentlichten, für seine Entstehungszeit äusserst grotesken (und daher stark zensierten) Film unter Zuhilfenahme diverser Quellen zu restaurieren und in der besten Fassung seit seiner Premiere 1932 auf Blu-Ray-Disc zu veröffentlichen. Die Geschichte wurde noch viele weitere Male verfilmt, die bekanntesten Filmversionen waren Don Taylors "Die Insel des Dr. Moreau" (1977) sowie John Frankenheimers und Richard Stanleys "DNA — Experiment des Wahnsinns" (1995). Selbst auf den Philippinen entstand eine Version ("Terror Is a Man", 1959). Einer der grossen Horrorfilme der 1930er Jahre.
Mord in der Rue Morgue
Originaltitel: Murders in the Rue Morgue
Produktion: USA, 1931 (Schwarzweiss)
Universal Pictures (Universal Productions Inc.)
Regie: Robert Florey.
Cast: Béla Lugosi, Sidney Fox, Leon Waycoff (Leon Ames), Bert Roach, Betty Ross Clarke, Brandon Hurst, D'Arcy Corrigan, Noble Johnson, Arlene Francis, Ted Billings, Herman Bing, Agostino Borgato, Christian J. Frank.
61 Minuten (NTSC)
Paris im Jahr 1845. Der junge Medizinstudent und Hobby-Detektiv Pierre Dupin, seine Verlobte Camille L'Espanaye sowie das befreundete Paar Paul und Mignette besuchen am Karneval die Schau des unheimlichen Dr. Mirakle, der dort einen Gorilla namens Erik vorführt. Mirakle fasst schnell den Entschluss, Camille zu kidnappen, denn seine wahre Leidenschaft gilt der Entführung junger Frauen, denen er Affenblut injiziert, um so eine "Braut" für seinen Gorilla zu schaffen. Während Dupin das Blut einer tot aufgefundenen Prostituierten untersucht, sucht Mirakle Camille heim, um sie von einem weiteren Besuch seines "tatsächlich ganz harmlosen" Affen zu überzeugen. Als dieser Plan fehlschlägt, sendet er Erik aus, um Camille zu entführen. Dupin, der zu spät kommt, um dies zu verhindern, wird dafür verhaftet.
Universals neuer Horror-Star Béla Lugosi, im Vorjahr in der Rolle seines Lebens in Tod Brownings ("London nach Mitternacht"/"London After Midnight", 1927) "Dracula" (1930) zu sehen, glänzt hier als sinistrer Dr. Mirakle, der ebenso verrückt wie seiner Zeit voraus ist. Der makabre, leider aber auch von ziemlich vielen mässig passenden humoristischen Einlagen durchsetzte Film von Robert Florey ("The Florentine Dagger", 1935; "The Preview Murder Mystery", 1936) basiert sehr lose auf Edgar Allan Poes Kurzgeschichte "The Murders in the Rue Morgue" ("Der Doppelmord in der Rue Morgue"), die erstmals 1841 publiziert worden war. Das Finale, in dem Poes Detektiv-Held Dupin über den Dächern eines den Kulissen des deutschen expressionistischen Stummfilms nachempfundenen Paris seine Verlobte aus den Armen von Gorilla Erik retten muss, zeigt fast schon verblüffende Parallelen zum berühmten Ende von "King Kong und die weisse Frau" ("King Kong"), der 1933 in die Kinos kam. Poes Kurzgeschichte diente diversen Filmadaptionen als Vorlage. Floreys Version war die erste in Spielfilmlänge; bereits 1914 entstand der stumme Kurzfilm "The Murders in the Rue Morgue", 1954 der erste Farbfilm "Der Würger von Paris" ("Phantom of the Rue Morgue"), 1968 der britische TV-Film "Detektive: Doppelmord in der Rue Morgue" ("Detective: The Murders in the Rue Morgue"), 1971 eine Verfilmung des tschechoslowakischen Fernsehens ("A. C. Dupin zasahuje: Vrazda v Ulici Morgue"), ebenfalls 1971 Gordon Hesslers Kinofilm "Mord in der Rue Morgue" ("Murders in the Rue Morgue"), für das französische Fernsehen drehte Jacques Nahum 1973 "The Murders in the Rue Morgue" ("Le double assassinat de la Rue Morgue"), 1986 kam "Mord in der Rue Morgue" ("The Murders in the Rue Morgue") von Regisseur Jeannot Szwarc ("Der Weisse Hai 2"/"Jaws 2", 1978), 1997 die eher schundige Amateur-Video-Produktion "The Bloody Ape" und 2012 der italienische Kurzfilm "Morgue Street". Für 2016 ist "The Raven at Rue Morgue" angekündigt. Mit "The Mystery of Marie Roget", basierend auf einer weiteren Poe-Geschichte um Detektiv Dupin, drehte Universal 1942 zudem eine lose "Fortsetzung" des Lugosi-Films.
Deluge
Originaltitel: Deluge
Produktion: USA, 1933 (Schwarzweiss)
Admiral Productions (K.B.S. Productions Inc.)
Regie: Felix E. Feist.
Cast: Peggy Shannon, Lois Wilson, Sidney Blackmer, Lane Chandler, Ronnie Cosby, John Elliott, Ralf Harolde, Samuel S. Hinds, Fred Kohler, Edward LeSaint, Philo McCullough, Matt Moore, Harry Semels, Edward Van Sloan, Billy N. Williams.
66 Minuten (PAL)
Weltweit spielen die Messgeräte der Wetterforscher verrückt. Thermometer und Seismografen zeigen alarmierende Werte. Dann löst eine unerwartet auftretende Sonnenfinsternis ein verheerendes Erdbeben (!) aus. Die darauffolgende gewaltige Flutwelle schwemmt die Stadt New York vom Erdboden. Der Anwalt Martin Webster wird von seiner Frau Helen und den beiden gemeinsamen Kleinkindern getrennt. In einer zerstörten und gesetzlosen Welt rettet er sich zu seiner Ferienhütte in etwa 40 Kilometern Entfernung von der Stelle, wo einst New York war, wo er sich wohnlich einrichtet sowie Vorräte und Waffen hortet. Dann findet er die erschöpfte vormalige Profi-Schwimmerin Claire, die dem hünenhaften Finsterling Jepson entkommen ist, der die Frau für sich behalten wollte, und verliebt sich bald in die hübsche und abenteuerlustige Sportlerin. Jepson, der ihr auf den Fersen ist, verbündet sich derweil mit der "Bellamy-Gang", deren Mitglieder die Umgebung plündern und bei Gelegenheit Frauen aus einer nahen Siedlung vergewaltigen, aus der man sie verbannt hat. Bald haben Martin und Claire die Bande auf den Fersen, während man in der Siedlung beschliesst, die Bellamys auszurotten.
"Deluge", ein vergessener Spezialeffekte-Film von 1933, war (nach dem dänischen "Verdens undergang", 1915) ein frühes Science-fiction-Drama mit Weltuntergangs-Szenario, dessen Zerstörungsszenen der Stadt New York (ein riesiges, detailliertes Modell) noch heute zu beeindrucken vermögen. Danach gibt es zwar kaum noch Spezialeffekte zu bewundern, doch zeigt der Film dafür in Szenen von — insbesondere angesichts seiner Entstehungszeit — überraschender Deutlichkeit und Offenheit diverse unangenehme Tatsachen und Wahrheiten über die Schattenseiten der menschlichen Natur auf, die eine ungeahnt dramatische und teilweise deprimierende Wirkung nicht verfehlen. Dies war möglich im sogenannten "Pre-Code"-Zeitalter Hollywoods (1929-1934), als Filmemacher deutlich mehr Freiheiten hatten als in späteren Jahren. Die Spezialeffekte-Sequenzen des Films wurden später in diversen "Serials" wiederverwendet, wobei man offenbar viele Kopien des Films zerstörte — als Folge davon galt "Deluge" während Jahrzehnten als "verschollener Film", bis in Italien eine (italienisch synchronisierte) Kopie (leider offensichtlich von ausnehmend bescheidener Bildqualität) unter dem Titel "La distruzione del mondo" zum Vorschein kam, die dort (und nur dort) auch auf DVD veröffentlicht wurde (limitiert auf 999 Exemplare; siehe Bild). Eine hochwertige Restauration auf Blu-Ray inklusive der englischen Originaltonspur wurde mittlerweile veröffentlicht.
"Deluge", ein vergessener Spezialeffekte-Film von 1933, war (nach dem dänischen "Verdens undergang", 1915) ein frühes Science-fiction-Drama mit Weltuntergangs-Szenario, dessen Zerstörungsszenen der Stadt New York (ein riesiges, detailliertes Modell) noch heute zu beeindrucken vermögen. Danach gibt es zwar kaum noch Spezialeffekte zu bewundern, doch zeigt der Film dafür in Szenen von — insbesondere angesichts seiner Entstehungszeit — überraschender Deutlichkeit und Offenheit diverse unangenehme Tatsachen und Wahrheiten über die Schattenseiten der menschlichen Natur auf, die eine ungeahnt dramatische und teilweise deprimierende Wirkung nicht verfehlen. Dies war möglich im sogenannten "Pre-Code"-Zeitalter Hollywoods (1929-1934), als Filmemacher deutlich mehr Freiheiten hatten als in späteren Jahren. Die Spezialeffekte-Sequenzen des Films wurden später in diversen "Serials" wiederverwendet, wobei man offenbar viele Kopien des Films zerstörte — als Folge davon galt "Deluge" während Jahrzehnten als "verschollener Film", bis in Italien eine (italienisch synchronisierte) Kopie (leider offensichtlich von ausnehmend bescheidener Bildqualität) unter dem Titel "La distruzione del mondo" zum Vorschein kam, die dort (und nur dort) auch auf DVD veröffentlicht wurde (limitiert auf 999 Exemplare; siehe Bild). Eine hochwertige Restauration auf Blu-Ray inklusive der englischen Originaltonspur wurde mittlerweile veröffentlicht.
Schwarzer Mond
Originaltitel: Black Moon
Produktion: USA, 1934 (Schwarzweiss)
Columbia Pictures Corporation
Regie: Roy William Neill.
Cast: Jack Holt, Fay Wray, Dorothy Burgess, Cora Sue Collins, Arnold Korff, Clarence Muse, Eleanor Wesselhoeft, Madame Sul-Te-Wan, Laurence Criner, Lumsden Hare, Henry Kolker, Ruby Dandridge.
69 Minuten (NTSC)
Die New Yorkerin Juanita Lane zieht es zur Insel Saint Christopher (Haiti), auf der sie geboren wurde und aufwuchs. Sie hat sich dem Bann der Trommeln der dortigen Eingeborenen nie entziehen können und wird von der Insel magisch angezogen. Ihr Mann Stephen arrangiert, dass Juanita mit der gemeinsamen kleinen Tochter und seiner Sekretärin Gail Hamilton nach Saint Christopher zu Juanitas Onkel, Dr. Raymond Perez, reisen kann. Ein folgenschwerer Fehler, denn die Eingeborenen warteten all die Jahre im Dschungel auf Juanitas Rückkehr, um sie zu ihrer Hohepriesterin zu machen. Kaum angekommen, verfällt sie vollends der Macht des Voodoo-Zaubers.
Nicht nur die Universal-Studios versuchten sich in den 1930er Jahren in den USA im Horror-Genre. Dieser völlig vergessene Voodoo-Horrorfilm der Columbia-Studios mit King Kongs Muse und 1930er-Jahre-"Scream-Queen" Fay Wray ("Graf Zaroff — Genie des Bösen", 1932; "King Kong und die weisse Frau", 1933) ist einer der frühesten Filme nach Victor Halperins "White Zombie" von 1932, die den Zuschauer in die Karibik entführen und sich mit Voodoo-Riten und der kreolischen Religion auseinandersetzen. Inszeniert hat diesen atmosphärischen Dschungel-Spuk Roy William Neill, der später für Universal "Frankenstein trifft den Wolfsmenschen" (1942) sowie zahlreiche "Sherlock-Holmes"-Abenteuer drehte. Der Film kann allerdings sein Alter gleich in mehrfacher Hinsicht nicht verhehlen: Neben seinen vielen offensichtlichen Studio-Aufnahmen wartet er auch mit einer Eingeborenen-Darstellung auf, die zwar 1934, als die unselige Kolonialzeit noch im Gange war, als normal angesehen wurde, heute jedoch wahrscheinlich als rassistisch eingestuft würde. Trotz dieser denkbar schlechten Perspektive für eine Wiederveröffentlichung erschien der rare Film 2011 als DVD-R in Columbias "Archive-Collection"-Reihe mit ausgezeichneter Bildqualität. 1981 wurde er vom WDR ausgestrahlt.
Tödliche Strahlen
Nicht nur die Universal-Studios versuchten sich in den 1930er Jahren in den USA im Horror-Genre. Dieser völlig vergessene Voodoo-Horrorfilm der Columbia-Studios mit King Kongs Muse und 1930er-Jahre-"Scream-Queen" Fay Wray ("Graf Zaroff — Genie des Bösen", 1932; "King Kong und die weisse Frau", 1933) ist einer der frühesten Filme nach Victor Halperins "White Zombie" von 1932, die den Zuschauer in die Karibik entführen und sich mit Voodoo-Riten und der kreolischen Religion auseinandersetzen. Inszeniert hat diesen atmosphärischen Dschungel-Spuk Roy William Neill, der später für Universal "Frankenstein trifft den Wolfsmenschen" (1942) sowie zahlreiche "Sherlock-Holmes"-Abenteuer drehte. Der Film kann allerdings sein Alter gleich in mehrfacher Hinsicht nicht verhehlen: Neben seinen vielen offensichtlichen Studio-Aufnahmen wartet er auch mit einer Eingeborenen-Darstellung auf, die zwar 1934, als die unselige Kolonialzeit noch im Gange war, als normal angesehen wurde, heute jedoch wahrscheinlich als rassistisch eingestuft würde. Trotz dieser denkbar schlechten Perspektive für eine Wiederveröffentlichung erschien der rare Film 2011 als DVD-R in Columbias "Archive-Collection"-Reihe mit ausgezeichneter Bildqualität. 1981 wurde er vom WDR ausgestrahlt.
Flash Gordon
Originaltitel: Flash Gordon / Rocket Ship
Produktion: USA, 1935/1936 (Schwarzweiss)
Universal Pictures (Universal Productions Inc.)
Regie: Frederick Stephani (& Ray Taylor).
Cast: Larry "Buster" Crabbe, Jean Rogers, Charles Middleton, Frank Shannon, Priscilla Lawson, Richard Alexander, Jack "Tiny" Lipson, James Pierce, Theodore Lorch, Earl Askam, Richard Tucker, George Cleveland.
68 Minuten (NTSC)
Als der Astronom Professor Gordon entdeckt, dass ein geheimnisvoller, bislang unbekannter Planet sich auf Kollisionskurs mit der Erde befindet, bricht in den Grossstädten der Welt Panik aus. Etwa zur gleichen Zeit retten sich Gordons Sohn, Flash Gordon, und die Passagierin Dale Arden mittels Fallschirmen aus einem abstürzenden Flugzeug. Sie laufen geradewegs dem Wissenschaftler Dr. Hans Zarkov in die Arme, der ein Raketenschiff konstruiert hat, welches die drei auf direktem Weg zu dem herannahenden Planeten — Mongo (der Name verweist auf das mächtige mongolische Weltreich unter Dschingis Khan sowie auf die "gelbe Gefahr" Chinas respektive durch die Kommunisten) — bringt. Zwischen saurierähnlichen Riesenechsen landet Zarkovs Schiff in einer Felslandschaft vor der Kulisse eines riesigen Palastes. Die Eindringlinge werden sogleich verhaftet und dem Herrscher Mongos, dem tyrannischen Diktator "Ming, dem Unbarmherzigen" vorgeführt. Er lässt Flash gegen deformierte Kreaturen kämpfen und will Dale zur Braut nehmen, derweil Zarkov in Mings Laboratorium delegiert wird. Doch mit Hilfe von Mings durchtriebener Tochter Aura gelingt Flash die Flucht. Er freundet sich mit Prinz Thun, dem Anführer der Löwenmänner und einem von Mings erklärten Feinden, an. Sie retten gemeinsam Dale und Zarkov und treffen auf Prinz Barin, den Herrscher des Waldreiches Arboria, der Mongos rechtmässiger Herrscher wäre. Doch dann werden sie von den fliegenden Falkenmännern König Vultans, des Herrschers einer schwebenden Stadt in den Wolken, gefangengenommen. Vultan will Dale für sich und lässt Flash in den Antriebskammern seiner Stadt schuften. Doch der rebellische Flash zettelt auch dort einen Aufstand an. Gemeinsam entkommt man Vultan, um sich wieder mit Mings Schergen anzulegen. Können Flash und Zarkov Mongo aufhalten und die Erde retten?
Schwimmstar und Schauspieler Larry "Buster" Crabbe (1908-1983) spielte den von Alex Raymond ersonnenen "Comic-Strip"-Weltraumhelden Flash Gordon in insgesamt drei Serials ("Flash Gordon", 1935, 13 Folgen und mit $ 350'000 bis $ 1'000'000 Produktionskosten Universals bis anhin teuerstes Serial; "Flash Gordon's Trip to Mars", 1937, 15 Folgen; sowie "Flash Gordon Conquers the Universe", 1939, 12 Folgen), welche für eine deutsche Fassung zu einer TV-Serie mit 28 Folgen zusammengeschnitten wurden. Daneben wurden aus den drei Serials insgesamt sechs Spielfilme zusammengeschnitten, von denen keiner den deutschen Sprachraum erreichte, namentlich der vorliegende "Flash Gordon" (1935) und "Spaceship to the Unknown" (1935/1965) aus dem ersten, "Mars Attacks the World" (1937) und "The Deadly Ray from Mars" (1937/1965) aus dem zweiten sowie "The Purple Death from Outer Space" und "The Peril from Planet Mongo" (beide 1939/1965) aus dem dritten Serial. Dieser erste Flash-Gordon-"Feature"-Film kam wie das zugrundeliegende Serial bereits 1936 offenbar ebenfalls unter dem Titel "Flash Gordon" in amerikanische Kinos, wobei erhaltene Fassungen heute nurmehr den Wideraufführungstitel "Rocket Ship" tragen. Aufgrund der Reduktion auf Spielfilm-Länge wurde die Handlung des Serials natürlich stark gestrafft, wobei hier vor allem eine hektische Aneinanderreihung spektakulärer Szenen wie etwa der Landung auf Mongo, der Kampf mit dem Höhlendrachen oder Szenen auf Vultans Wolkenstadt übrig bleibt. Trotzdem kommt auch diese Filmversion ohne gröbere logische Brüche aus. Bei Kulissen und Musik bediente man sich ausgiebig bei den hauseigenen "Frankenstein"-Filmen, so ist Mings Palast (Mingo City) auch Baron Frankensteins Schloss aus dem Boris-Karloff-Klassiker von 1931. Nichtsdestotrotz ein unverzichtbarer Science-fiction-Klassiker mit grossem Ideenreichtum und innovativ umgesetzten Spezialeffekten.
Schwimmstar und Schauspieler Larry "Buster" Crabbe (1908-1983) spielte den von Alex Raymond ersonnenen "Comic-Strip"-Weltraumhelden Flash Gordon in insgesamt drei Serials ("Flash Gordon", 1935, 13 Folgen und mit $ 350'000 bis $ 1'000'000 Produktionskosten Universals bis anhin teuerstes Serial; "Flash Gordon's Trip to Mars", 1937, 15 Folgen; sowie "Flash Gordon Conquers the Universe", 1939, 12 Folgen), welche für eine deutsche Fassung zu einer TV-Serie mit 28 Folgen zusammengeschnitten wurden. Daneben wurden aus den drei Serials insgesamt sechs Spielfilme zusammengeschnitten, von denen keiner den deutschen Sprachraum erreichte, namentlich der vorliegende "Flash Gordon" (1935) und "Spaceship to the Unknown" (1935/1965) aus dem ersten, "Mars Attacks the World" (1937) und "The Deadly Ray from Mars" (1937/1965) aus dem zweiten sowie "The Purple Death from Outer Space" und "The Peril from Planet Mongo" (beide 1939/1965) aus dem dritten Serial. Dieser erste Flash-Gordon-"Feature"-Film kam wie das zugrundeliegende Serial bereits 1936 offenbar ebenfalls unter dem Titel "Flash Gordon" in amerikanische Kinos, wobei erhaltene Fassungen heute nurmehr den Wideraufführungstitel "Rocket Ship" tragen. Aufgrund der Reduktion auf Spielfilm-Länge wurde die Handlung des Serials natürlich stark gestrafft, wobei hier vor allem eine hektische Aneinanderreihung spektakulärer Szenen wie etwa der Landung auf Mongo, der Kampf mit dem Höhlendrachen oder Szenen auf Vultans Wolkenstadt übrig bleibt. Trotzdem kommt auch diese Filmversion ohne gröbere logische Brüche aus. Bei Kulissen und Musik bediente man sich ausgiebig bei den hauseigenen "Frankenstein"-Filmen, so ist Mings Palast (Mingo City) auch Baron Frankensteins Schloss aus dem Boris-Karloff-Klassiker von 1931. Nichtsdestotrotz ein unverzichtbarer Science-fiction-Klassiker mit grossem Ideenreichtum und innovativ umgesetzten Spezialeffekten.
Spaceship to the Unknown
Originaltitel: Flash Gordon: Spaceship to the Unknown
Produktion: USA, 1935/1965 (Schwarzweiss)
Universal Pictures (Universal Productions Inc.)/Hearst Entertainment Productions
Regie: Frederick Stephani & Ray Taylor.
Cast: Larry "Buster" Crabbe, Jean Rogers, Charles Middleton, Frank Shannon, Priscilla Lawson, Richard Alexander, Jack "Tiny" Lipson, James Pierce, Earl Askam, Richard Tucker, Lon Poff, Charles McMurphy.
98 Minuten (NTSC)
Professor Gordon, ein angesehener Astronom, entdeckt im Teleskop einen Planeten, der geradewegs auf die Erde zu kommt. Nach einem überstandenen Flugzeugabsturz macht sich sein Sohn Flash Gordon zusammen mit dem genialen Wissenschaftler und der hübschen Zufallsbekanntschaft Dale Arden in einem von Zarkov gebauten Raketenschiff auf den Weg zu dem unheimlichen Planeten namens Mongo, um zu verhindern, dass dieser mit der Erde kollidiert. Doch der tyrannische Herrscher Mongos, Ming der Unbarmherzige, hat die Zerstörung der Erde und die Eroberung des gesamten Universums zum Ziel. Flash Gordon und seinen Freunden gelingt es, sich aus den Klauen von Mings Schergen zu befreien und Verbündete zu finden — Thun, den Prinzen der Löwenmänner sowie Prinz Barin, den Herrscher des Waldreiches Arboria. Doch dann werden sie von Falkenmännern entführt und in die fliegende Stadt König Vultans gebracht. Mings Tochter Aura verfolgt derweil eigene Pläne — sie will Dale Arden ausschalten und Flash Gordon für sich gewinnen.
Schwimmstar und Schauspieler Larry "Buster" Crabbe (1908-1983) spielte den von Alex Raymond ersonnenen "Comic-Strip"-Weltraumhelden Flash Gordon in insgesamt drei Serials ("Flash Gordon", 1935, 13 Folgen und mit $ 350'000 bis $ 1'000'000 Produktionskosten Universals bis anhin teuerstes Serial; "Flash Gordon's Trip to Mars", 1937, 15 Folgen; sowie "Flash Gordon Conquers the Universe", 1939, 12 Folgen), welche für eine deutsche Fassung zu einer TV-Serie mit 28 Folgen zusammengeschnitten wurden.
Daneben wurden aus den drei Serials insgesamt sechs Spielfilme zusammengeschnitten, von denen keiner den deutschen Sprachraum erreichte. Neben zwei Kinofilmen ("Flash Gordon", 1935, und "Mars Attacks the World", 1937) entstanden die vier TV-Filme "Spaceship to the Unknown" (1935/1965, basierend auf dem ersten Serial), "The Deadly Ray from Mars" (1937/1965, basierend auf dem zweiten Serial), "The Purple Death from Outer Space" und "The Peril from Planet Mongo" (beide 1939/1965 und basierend auf dem dritten Serial), die 1965 und/oder 1966 im US-Fernsehen ausgestrahlt wurden. "Spaceship to the Unknown" war somit der zweite und letzte Spielfilm-Zusammenschnitt des ersten "Flash-Gordon"-Serials und bestand weitgehend aus demselben Material wie der Kinofilm von 1935. Aufgrund seiner deutlich längeren Laufzeit (98 Minuten gegenüber den 68 Minuten des Kinofilms) sind viele Szenen hier jedoch länger und ausführlicher zu sehen als dort, was etwa besonders bei den Szenen in der Wolkenstadt Vultans auffällt, die in "Spaceship to the Unknown" viel länger dauern. Allerdings enthält auch der Kinofilm Material aus dem Serial, das hier nicht verwendet wurde (Flash wird durch Zarkov unsichtbar gemacht; Bombe an Bord von Flashs Schiff beim Rückflug zur Erde). In welcher Fassung auch immer: Unverzichtbarer Science-fiction-Klassiker mit einfallsreichen und kreativen Spezialeffekten nach dem ersten und besten der drei "Flash-Gordon"-Serials.
Schwimmstar und Schauspieler Larry "Buster" Crabbe (1908-1983) spielte den von Alex Raymond ersonnenen "Comic-Strip"-Weltraumhelden Flash Gordon in insgesamt drei Serials ("Flash Gordon", 1935, 13 Folgen und mit $ 350'000 bis $ 1'000'000 Produktionskosten Universals bis anhin teuerstes Serial; "Flash Gordon's Trip to Mars", 1937, 15 Folgen; sowie "Flash Gordon Conquers the Universe", 1939, 12 Folgen), welche für eine deutsche Fassung zu einer TV-Serie mit 28 Folgen zusammengeschnitten wurden.
Daneben wurden aus den drei Serials insgesamt sechs Spielfilme zusammengeschnitten, von denen keiner den deutschen Sprachraum erreichte. Neben zwei Kinofilmen ("Flash Gordon", 1935, und "Mars Attacks the World", 1937) entstanden die vier TV-Filme "Spaceship to the Unknown" (1935/1965, basierend auf dem ersten Serial), "The Deadly Ray from Mars" (1937/1965, basierend auf dem zweiten Serial), "The Purple Death from Outer Space" und "The Peril from Planet Mongo" (beide 1939/1965 und basierend auf dem dritten Serial), die 1965 und/oder 1966 im US-Fernsehen ausgestrahlt wurden. "Spaceship to the Unknown" war somit der zweite und letzte Spielfilm-Zusammenschnitt des ersten "Flash-Gordon"-Serials und bestand weitgehend aus demselben Material wie der Kinofilm von 1935. Aufgrund seiner deutlich längeren Laufzeit (98 Minuten gegenüber den 68 Minuten des Kinofilms) sind viele Szenen hier jedoch länger und ausführlicher zu sehen als dort, was etwa besonders bei den Szenen in der Wolkenstadt Vultans auffällt, die in "Spaceship to the Unknown" viel länger dauern. Allerdings enthält auch der Kinofilm Material aus dem Serial, das hier nicht verwendet wurde (Flash wird durch Zarkov unsichtbar gemacht; Bombe an Bord von Flashs Schiff beim Rückflug zur Erde). In welcher Fassung auch immer: Unverzichtbarer Science-fiction-Klassiker mit einfallsreichen und kreativen Spezialeffekten nach dem ersten und besten der drei "Flash-Gordon"-Serials.
Originaltitel: The Invisible Ray
Produktion: USA, 1935 (Schwarzweiss)
Universal Pictures (Universal Productions Inc.)
Regie: Lambert Hillyer.
Cast: Boris Karloff, Béla Lugosi, Frances Drake, Frank Lawton, Violet Kemble Cooper, Walter Kingsford, Beulah Bondi, Frank Reicher, Paul Weigel, Georges Renavent, Ernie Adams, Ricca Allen, Charles Bastin, May Beatty.
76 Minuten (PAL)
In seinem Laboratorium in den Karpaten findet der Wissenschaftler Dr. Janosh Rukh eine Methode, Bilder vergangener Ereignisse aus Lichtstrahlen zu extrahieren, die er aus der Andromeda-Galaxis auffängt. Er zeigt seine Entdeckung anderen Wissenschaftlern, inklusive seinem ehemaligen Gegner Dr. Benet. Die beiden gehen gemeinsam auf eine Expedition nach Afrika, um die Überreste eines geheimnisvollen Meteoriten zu finden, der vor Millionen von Jahren dort abstürzte. Dank seiner Erfindung konnte Rukh den Absturz des Meteoriten sehen und dessen Absturzstelle bestimmen. Rukh findet den Meteoriten zuerst, doch die Strahlung verändert ihn — er beginnt im Dunkeln zu leuchten und mutiert zu einem todbringenden, rachsüchtigen Wesen.
Dieser seltene Science-fiction-Horror-Film von Universal bringt ein weiteres "Team-Up" der 1930er-Jahre-Horror-Giganten Boris Karloff (Rukh) und Béla Lugosi (Benet). Zuvor standen sich die beiden schon in Filmen wie den von Edgar Allan Poes Kurzgeschichten inspirierten "Die schwarze Katze" ("The Black Cat", 1934) und "Der Rabe" ("The Raven", 1935) als erbitterte Gegner gegenüber. Ein feiner, unterschätzer Klassiker, der zwar wissenschaftlich haltlos ist, jedoch trotzdem faszinierende Grusel-Unterhaltung offeriert.
Mars Attacks the World
Originaltitel: Mars Attacks the World
Produktion: USA, 1937/1938 (Schwarzweiss)
Universal Pictures (Universal Productions Inc.)
Regie: Ford Beebe & Robert F. Hill.
Cast: Larry "Buster" Crabbe, Jean Rogers, Charles Middleton, Frank Shannon, Donald Kerr, Richard Alexander, Beatrice Roberts, Wheeler Oakman, C. Montague Shaw, Kenne Duncan, Kane Richmond, Ray Turner.
67 Minuten (NTSC)
Auf der ganzen Erde bricht Panik aus, als sie von einem Todesstrahl aus dem Weltraum getroffen wird. Der Strahl hat eine zerstörerische Wirkung und saugt der Erdatmosphäre den Sauerstoff ab. Dr. Hans Zarkov, Flash Gordon und Dale Arden entdecken, dass der Strahl seinen Ursprung auf dem Planeten Mars hat, und landen dort mit Zarkovs Raketenschiff. Als blinder Passagier hat sich ausserdem der Reporter Happy Hapgood an Bord geschlichen. Auf dem Mars müssen Flash und seine Freunde feststellen, dass Ming der Unbarmherzige, Imperator des Planeten Mongo und selbsternannter Herrscher des Universums, dort eine Allianz gebildet hat mit Azura, der Hexenkönigin und Herrscherin des Mars. Sie begegnen ausserdem den "tönernen Menschen" und ihrem König, die von Azura verstossen und in die Höhlen des Mars verbannt wurden. Azuras Magie, die von einem magischen Saphir in ihrem Besitz ausgeht, hatte sie in lebenden Ton verwandelt. Unverhofft taucht zudem ein alter Verbündeter auf: Prinz Barin von Mongo, der Ming gefolgt ist. Zusammen mit ihm nehmen Flash und seine Freunde den Kampf auf mit Azura, Mings Schergen und den tückischen Waldmenschen des Mars.
Actiongeladener Zusammenschnitt des zweiten "Flash-Gordon"-Serials "Flash Gordon's Trip to Mars" (1937), der noch im Oktober des Jahres 1938 in aller Eile in die Kinos gebracht wurde, um von der Popularität von Orson Welles' berühmtem Radio-Hörspiel "War of the Worlds" zu profitieren. Nicht mehr ganz so gut wie das erste "Flash-Gordon"-Serial und dessen Spielfilm-Version (auch das Budget wurde merkbar gekürzt), aber noch immer eine abenteuerliche, einfallsreiche Achterbahnfahrt mit innovativen (und damals durchaus neuartigen und verblüffenden) Tricks. Schwimmstar und Schauspieler Larry "Buster" Crabbe (1908-1983) spielte den von Alex Raymond ersonnenen "Comic-Strip"-Weltraumhelden Flash Gordon in insgesamt drei Serials ("Flash Gordon", 1935, 13 Folgen und mit $ 350'000 bis $ 1'000'000 Produktionskosten Universals bis anhin teuerstes Serial; "Flash Gordon's Trip to Mars", 1937, 15 Folgen; sowie "Flash Gordon Conquers the Universe", 1939, 12 Folgen), welche für eine deutsche Fassung zu einer TV-Serie mit 28 Folgen zusammengeschnitten wurden. Daneben wurden aus den drei Serials insgesamt sechs Spielfilme zusammengeschnitten, von denen keiner den deutschen Sprachraum erreichte, namentlich "Flash Gordon" (1935) und "Spaceship to the Unknown" (1935/1965) aus dem ersten, der vorliegende "Mars Attacks the World" (1937) und "The Deadly Ray from Mars" (1937/1965) aus dem zweiten sowie "The Purple Death from Outer Space" und "The Peril from Planet Mongo" (beide 1939/1965) aus dem dritten Serial.
Das zweite Leben des Dr. X
Actiongeladener Zusammenschnitt des zweiten "Flash-Gordon"-Serials "Flash Gordon's Trip to Mars" (1937), der noch im Oktober des Jahres 1938 in aller Eile in die Kinos gebracht wurde, um von der Popularität von Orson Welles' berühmtem Radio-Hörspiel "War of the Worlds" zu profitieren. Nicht mehr ganz so gut wie das erste "Flash-Gordon"-Serial und dessen Spielfilm-Version (auch das Budget wurde merkbar gekürzt), aber noch immer eine abenteuerliche, einfallsreiche Achterbahnfahrt mit innovativen (und damals durchaus neuartigen und verblüffenden) Tricks. Schwimmstar und Schauspieler Larry "Buster" Crabbe (1908-1983) spielte den von Alex Raymond ersonnenen "Comic-Strip"-Weltraumhelden Flash Gordon in insgesamt drei Serials ("Flash Gordon", 1935, 13 Folgen und mit $ 350'000 bis $ 1'000'000 Produktionskosten Universals bis anhin teuerstes Serial; "Flash Gordon's Trip to Mars", 1937, 15 Folgen; sowie "Flash Gordon Conquers the Universe", 1939, 12 Folgen), welche für eine deutsche Fassung zu einer TV-Serie mit 28 Folgen zusammengeschnitten wurden. Daneben wurden aus den drei Serials insgesamt sechs Spielfilme zusammengeschnitten, von denen keiner den deutschen Sprachraum erreichte, namentlich "Flash Gordon" (1935) und "Spaceship to the Unknown" (1935/1965) aus dem ersten, der vorliegende "Mars Attacks the World" (1937) und "The Deadly Ray from Mars" (1937/1965) aus dem zweiten sowie "The Purple Death from Outer Space" und "The Peril from Planet Mongo" (beide 1939/1965) aus dem dritten Serial.
Das zweite Leben des Dr. X
Originaltitel: The Return of Doctor X
Produktion: USA, 1939 (Schwarzweiss)
Warner Bros. (First National Pictures)
Regie: Vincent Sherman.
Cast: Humphrey Bogart, Rosemary Lane, Wayne Morris, Dennis Morgan, John Litel, Lya Lys, Huntz Hall, Charles C. Wilson, Vera Lewis, Howard C. Hickman, Olin Howland, Arthur Aylesworth, Cliff Saum, Creighton Hale.
63 Minuten (PAL)
Der Journalist Walter Garrett soll die bekannte Schauspielerin Angela Merrova interviewen, findet in ihrem Hotelzimmer jeoch nur noch ihre Leiche vor. Wenig später steht sie jedoch quicklebendig in der Zeitungsredaktion und verklagt das Medienhaus wegen der Falschmeldung ihres Todes, was Garrett den Job kostet. Dieser stellt auf eigene Faust weitere Nachforschungen an und kommt bald dem angesehenen Arzt Dr. Francis Flegg auf die Spur, mit dessen Arbeitsmethoden einiges im Argen zu liegen scheint. Noch seltsamer ist jedoch Fleggs blasser und blutleerer Gehilfe Marshall Quesne. Mit der Hilfe seines Freundes Dr. Rhodes findet Garrett heraus, dass Quesne ein wandelnder Toter ist — der auf dem elektrischen Stuhl hingerichtete Mörder Dr. Xavier, genannt "Dr. X". Von Flegg ins Leben zurückgeholt, benötigt er zum Weiterleben Blut von Menschen mit seiner Blutgruppe — zu denen auch die ebenfalls wiederbelebte Schauspielerin Merrova gehörte.
Trotz seines Titels ist "Das zweite Leben des Dr. X" keine richtige Fortsetzung von Michael Curtiz' Genre-Klassiker "Doktor X" mit Fay Wray von 1932, sondern bezieht sich auf einen anderen "Dr. X". Dieser naiv-kurzweilige Schnellschuss aus dem Jahr 1939 ging in die Filmgeschichte ein als einziger Horrorfilm in der Filmografie des späteren Weltstars Humphrey Bogart, der hier als Untoter mit einem Make-Up, welches an Elsa Lanchesters Auftritt in "Frankensteins Braut" (1935) erinnert, in Erscheinung tritt und sich anscheinend damals eigentlich zu fein für ein Mitwirken in dieser Produktion war. Ansonsten krankt der Film an den üblichen Problemen vieler Genre-Produktionen dieser Zeit aus der zweiten Reihe: Er hat zu viele komödiantische Szenen und ist über weite Strecken mehr Kriminal- als Horrorfilm. Ein deutlich besserer Film mit fast identischer Handlung war zudem Warners hauseigener "Die Rache des Toten" ("The Walking Dead") mit Boris Karloff von 1936. Trotzdem ist "Das zweite Leben des Dr. X" nicht ohne eigenen Charme und nicht nur für Bogart-Fans heute noch sehenswert.
Trotz seines Titels ist "Das zweite Leben des Dr. X" keine richtige Fortsetzung von Michael Curtiz' Genre-Klassiker "Doktor X" mit Fay Wray von 1932, sondern bezieht sich auf einen anderen "Dr. X". Dieser naiv-kurzweilige Schnellschuss aus dem Jahr 1939 ging in die Filmgeschichte ein als einziger Horrorfilm in der Filmografie des späteren Weltstars Humphrey Bogart, der hier als Untoter mit einem Make-Up, welches an Elsa Lanchesters Auftritt in "Frankensteins Braut" (1935) erinnert, in Erscheinung tritt und sich anscheinend damals eigentlich zu fein für ein Mitwirken in dieser Produktion war. Ansonsten krankt der Film an den üblichen Problemen vieler Genre-Produktionen dieser Zeit aus der zweiten Reihe: Er hat zu viele komödiantische Szenen und ist über weite Strecken mehr Kriminal- als Horrorfilm. Ein deutlich besserer Film mit fast identischer Handlung war zudem Warners hauseigener "Die Rache des Toten" ("The Walking Dead") mit Boris Karloff von 1936. Trotzdem ist "Das zweite Leben des Dr. X" nicht ohne eigenen Charme und nicht nur für Bogart-Fans heute noch sehenswert.
Originaltitel: Tower of London
Produktion: USA, 1939 (Schwarzweiss)
Universal Pictures (Universal Productions Inc.)
Regie: Rowland V. Lee.
Cast: Basil Rathbone, Boris Karloff, Barbara O'Neil, Ian Hunter, Vincent Price, Nan Grey, Ernest Cossart, John Sutton, Leo G. Carroll, Miles Mander, Lionel Belmore, Rose Hobart, Ronald Sinclair, John Herbert-Bond, Ralph Forbes.
89 Minuten (PAL)
Intrigen und Morde am englischen Königshof im 15. Jahrhundert. Richard, der skrupellose Herzog von Gloucester, meuchelt sich — unter anderem mit Hilfe seines loyalen Dieners, einem hinkenden Folterknecht namens "Mord" — immer näher zum Thron des zukünftigen Vereinigten Königreichs.
Diese Universal-Produktion fährt eine Besetzung auf, die Genre-Freunden das Wasser im Munde zusammenlaufen lassen dürfte: Boris Karloff in einer seiner gemeinsten Rollen, Basil Rathbone als windiger Fiesling Richard und ein blutjunger Vincent Price als trinkfester Herzog von Clarence sind handfeste Highlights. Dass der Film trotzdem nicht die grosse Begeisterung auslöst, liegt daran, dass man es hier eher mit einem Historienfilm zu tun hat, der mit einigen Horrorelementen angereichert wurde, als mit einem reinrassigen Genre-Vertreter. Karloff, freilich eher in einer Nebenrolle, legt grosse Spielfreude an den Tag und läuft zu Hochform auf, Vincent Price ist für einige Lacher besorgt. Der Aufwand der Produktion ist, gemessen an Universals üblichen Standards der 1930er Jahre, ganz erstaunlich (kein Wunder, konnte man doch in den Kulissen der Mega-Produktion "Der Glöckner von Notre Dame"/"The Hunchback of Notre Dame" von 1923 drehen), und auch die Bildqualität ist für einen Film aus diesem Jahrzehnt geradezu verblüffend gut. Alles in allem: Licht und Schatten, durch die Brille des Horror-Anhängers betrachtet jedoch nur für Komplettisten.
Originaltitel: Buck Rogers
Produktion: USA, 1938/1977 (Schwarzweiss)
Universal Pictures (Universal Productions Inc.)
Regie: Ford Beebe & Saul A. Goodkind.
Cast: Larry "Buster" Crabbe, Constance Moore, Anthony Warde, Jackie Moran, C. Montague Shaw, Philson Ahn, Guy Usher, William Gould, John Harmon, Jack Mulhall, Henry Brandon, Karl Hackett.
91 Minuten (NTSC)
Spielfilm-Version des Universal-Buck-Rogers-Serials von 1938, in dem Buck Rogers und Entourage 2440 A.D. aufwachen und sich dem Diktator Killer Kane gegenüber sehen, der von seiner an "Metropolis" erinnernden, futuristischen Stadt aus die letzten Rebellen, die sich seiner Herrschaft widersetzen, unterjochen will. Welcher Partei gelingt es zuerst, die Bewohner des Planeten Saturn auf ihre Seite zu ziehen?
Mit Requisiten, Sets, Kulissen, Kostümen, Stab und Schauspielern von "Flash Gordon's Trip to Mars" (1937), Franz-Waxman-Skore aus "Frankensteins Braut" ("Bride of Frankenstein", 1935), vielen lärmigen Raketen und dem legendären Larry "Buster" Crabbe, der Flash Gordon ist, auch wenn er hier Buck Rogers heisst, macht dies auch nach über 70 Jahren viel Spass, die Besetzung ist spielfreudig, die Spezialeffekte sind kreativ und aufwendig umgesetzt (und wurden bis weit in die 1960er Jahre hinein in anderen Filmen regelmässig unterboten). Weltraum-Held Buck Rogers kehrte erst 1978 in Daniel Hallers Film "Buck Rogers im 25. Jahrhundert" ("Buck Rogers in the 25th Century" auf die grosse Leinwand zurück. Nach "Planet Outlaws" (1938/1953) und "Destination Saturn" (1938/1965) war dies der dritte und letzte der aus dem "Buck-Rogers"-Serial zusammengeschnittenen Spielfilme.
Originaltitel: Black Friday
Produktion: USA, 1939-1940 (Schwarzweiss)
Universal Pictures (Universal Productions Inc.)
Regie: Arthur Lubin.
Cast: Boris Karloff, Béla Lugosi, Stanley Ridges, Anne Nagel, Anne Gwynne, Virginia Brissac, Edmund MacDonald, Paul Fix, Murray Alper, Jack Mulhall, Joe King, John Kelly, Jessie Arnold, Raymond Bailey, Elfriede Borodin.
67 Minuten (PAL)
Auf Dr. Ernest Sovac wartet der elektrische Stuhl. Wie es so weit kommen konnte, erfährt man aus seinen Aufzeichnungen, die er einem anwesenden Reporter in die Hände drückt: Als sein guter Freund George Kingsley, Professor für englische Literatur an der Universität von Newcastle, von einem Auto über den Haufen gefahren wurde, sah Sovac keine andere Möglichkeit, dessen Leben zu retten, als das Gehirn vom Fahrer des Unfallwagens in Kingsleys Körper zu verpflanzen. Dieses Gehirn gehörte dem gesuchten Verbrecher Red Cannon, bei dessen Körper beim Unfall das Rückgrat brach. Kingsley erwachte wieder, abwechselnd als Professor sowie als skrupelloser Gangster, der eine halbe Million Dollar vor Polizei und Kumpanen versteckt hielt. An dieses Geld wollte auch Sovac herankommen, um ein eigenes Laboratorium zu finanzieren und seine Experimente dort fortzuführen.
Ein Horrorfilm mit starkem Krimi-/"Film-Noir"-Touch, gedreht Ende 1939 bis Anfang 1940 in den Universal-Filmstudios. Als Dr. Sovac glänzt einmal mehr der legendäre Karloff, der ausnahmsweise mal einen (wenn auch zwielichtigen) Sympathieträger spielen durfte. Als Gangster-Kumpane Marnay nur mit einer Nebenrolle bedacht wurde der nicht minder legendäre Béla Lugosi. Leider haben die beiden keine gemeinsamen Szenen. Die anspruchsvollste Rolle als braver Professor sowie als fieser Gangster meisterte Stanley Ridges mit Bravour. Schade, nimmt die doch eher banale Krimi-Nebenhandlung hier einen beträchtlichen Teil des Films zuungunsten der eigentlichen Horrorgeschichte für sich ein. Dank Karloff und Lugosi dennoch sehr unterhaltsamer Klassiker.
Originaltitel: Invisible Ghost
Produktion: USA, 1941 (Schwarzweiss)
Monogram Pictures/Banner Productions
Regie: Joseph H. Lewis.
Cast: Béla Lugosi, Polly Ann Young, John McGuire, Clarence Muse, Terry Walker, Betty Compson, Ernie Adams, George Pembroke, Ottola Nesmith.
63 Minuten (NTSC)
Der angesehene Hausherr Charles Kessler lebt im Glauben, seine Frau sei gestorben. Tatsächlich verliess sie ihn vor langer Zeit und lebt nun, ohne das Wissen von Kessler und seiner Tochter, ganz in der Nähe von seinem Wohnsitz. Seit einem Autounfall hat sie keine Erinnerung mehr, wandert jedoch jede Nacht zu Kesslers Haus, wo er sie vom Fenster aus beobachtet. Und jedesmal verliert er dabei die Besinnung und begeht einen Mord, an den er sich danach nicht erinnern kann.
Der Film verrät nie, weshalb dies geschieht. Und auch einige andere Antworten bleibt diese bescheidene Produktion, der erste von neun Filmen, die der ehemals grosse Horrorfilm-Star des Universal-Studios, Béla Lugosi in den 1940er Jahren für das "Poverty-Row"-Studio Monogram Pictures Corporation drehte, schuldig. "Invisible Ghost", "Murder by the Stars", "The Phantom Killer", "Phantom Monster" — der unter zahlreichen abenteuerlichen (Arbeits-)Titeln, von denen keiner wirklich etwas mit dem Film zu tun hat, gehandelte Streifen ist dank kurzer Lauflänge und dem grossen alten Béla Lugosi, als willenloses Opfer für einmal in einer ungewohnten Sympathieträger-Rolle, gerade noch so ansehbar.
Katzenmenschen
Das Grab der Mumie
Originaltitel: The Mummy's Tomb
Produktion: USA, 1942 (Schwarzweiss)
Universal Pictures (Universal Productions Inc.)
Regie: Harold Young.
Cast: Dick Foran, John Hubbard, Elyse Knox, Lon Chaney Jr., George Zucco, Wallace Ford, Turhan Bey, Virginia Brissac, Cliff Clark, Mary Gordon, Paul E. Burns, Frank Reicher, Emmett Vogan.
61 Minuten (NTSC)
Der Archäologe Stephen Banning erzählt seinem Sohn John und dessen Verlobter, wie er als junger Mann in Ägypten das Grab der Prinzessin Ananka suchte und auf die Mumie ihres Liebhabers Kharis stiess. Die Mumie lebte und tötete die meisten Mitglieder der damaligen Expedition, bis sie im Feuer vernichtet wurde — oder doch nicht? Der ägyptische Hohepriester Andoheb, unter dessen Kontrolle Kharis stand, überlebte und rettete Kharis — und er bildete einen Nachfolger aus, der nun den Auftrag fasst, Banning und seine Familie sowie den Rest der Expedition und deren Nachkommen auszulöschen. Der Diener Mehemet Bey und Kharis, die Mumie, brechen auf in die USA, um ihren Rachefeldzug anzutreten.
1932 drehte der tschechische Regisseur Karl Freund in den USA für Universal Pictures mit dem legendären Boris Karloff in der Hauptrolle den Horrorfilm-Klassiker "Die Mumie", der zum Archetypen des Mumien-Horrorfilms avancieren sollte. "The Mummy's Tomb" ist die zweite von vier während der Weltkriegszeit abgedrehten direkten Fortsetzungen von Universal, die — wenig überraschend angesichts ihrer Entstehungszeit — den deutschen Sprachraum nicht erreichten, wobei "The Mummy's Tomb" hier eine Ausnahme bildete, da er in einer achtminütigen Kurzfilm-Stummfassung auf Super-8-Film tatsächlich auch unter deutschem Titel ("Das Grab der Mumie") erschienen war. War die erste Fortsetzung, "The Mummy's Hand" von 1940, eine zwar im Vergleich zum Original bei weitem inferiore, doch äusserst kurzweilige und vergnügliche Angelegenheit, so ist Harold Youngs Film eine zwar routiniert, doch spannungs- und überraschungsarm abgekurbelte Grusel-Geschichte, die nie so recht in die Gänge kommt und während der ersten zehn Minuten fast das ganze Finale des Vorgängerfilms erneut abspult, dabei aber trotzdem nur auf magere 61 Minuten Laufzeit kommt. Erstmals ist Horror-Star Lon Chaney Jr. ("Der Wolfsmensch", 1941) als "Kharis" zu sehen.
Katzenmenschen
Originaltitel: Cat People
Produktion: USA, 1942 (Schwarzweiss)
RKO Radio Pictures, Inc.
Regie: Jacques Tourneur.
Cast: Simone Simon, Kent Smith, Jane Randolph, Tom Conway, Jack Holt, Elizabeth Russell, Eddie Dew, Alec Craig, George Ford, Alan Napier, Bud Geary, Donald Kerr.
69 Minuten (PAL)
Vor dem Panthergehege eines New Yorker Zoos lernt Oliver Reed die junge Irena Dubrovna kennen und verliebt sich praktisch augenblicklich in das schüchterne und etwas verloren wirkende Mädchen aus Serbien. Die beiden heiraten bald, doch Irena zeigt eine grosse Angst vor jedweder körperlicher Annäherung ihres geduldigen Ehemannes. Sie erzählt ihm eine Legende von den "Katzenmenschen", die ihr Heimatdorf bis heute in Atem halte. Oliver konsultiert auf Anraten seiner Arbeitskollegin Alice Moore einen Psychiater, Dr. Louis Judd, der Irena helfen soll. Doch Irena erscheint nicht zu den Sitzungen, und sie und Oliver leben sich immer weiter auseinander. Unterdessen gesteht Alice Oliver, dass sie ihn liebt — wenig später wird sie von einer schwarzen Pantherkatze durch die Nacht verfolgt.
Der Produzent Val Lewton drehte für RKO Radio Pictures ("King Kong und die weisse Frau", 1933) in den frühen 1940er Jahren eine ganze Reihe von Horrorfilmen. "Katzenmenschen" war der erste davon, und er geriet unter der Regie des Franzosen Jacques Tourneur ("Ich folgte einem Zombie", 1942; "Der Fluch des Dämonen", 1956) zu einem veritablen Meisterwerk subtilen Schreckens. Tourneur spielt mit der Schwarzweiss-Fotografie, mit Licht und Schatten — und lässt den Horror vor allen anderen Orten in den Köpfen der Zuschauer entstehen, während es auf der Leinwand vornehmlich bei Andeutungen bleibt. Seiner ebenfalls aus Frankreich stammenden Hauptdarstellerin Simone Simon entlocken er und sein Drehbuchautor DeWitt Bodeen eine darstellerische Meisterleistung — für die relativ kurze Laufzeit erreicht der Film nicht zuletzt dank ihr einen erstaunlichen Tiefgang. Die deutsche Synchronfassung des Films hat eine andere musikalische Untermalung als das Original und enthält leider die wunderbar melancholische Themenmusik von Roy Webb vor. "Katzenmenschen" ist eine tragische Liebesgeschichte und eine Allegorie auf verdrängte Sexualität, verpackt in einen Horrorfilm noir. 1981 erhielt der Film ein Remake unter der Regie von Paul Schrader mit Nastassja Kinski und Malcolm McDowell, das so ganz entgegen dem Original auf viel Blut und Erotik setzt. Sehr sehenswert ist übrigens auch die im deutschen Sprachraum niemals aufgeführte Fortsetzung "The Curse of the Cat People" von 1943, die ebenfalls alles andere als ein "08/15"-Horrorfilm ist.
The Corpse Vanishes
Der Produzent Val Lewton drehte für RKO Radio Pictures ("King Kong und die weisse Frau", 1933) in den frühen 1940er Jahren eine ganze Reihe von Horrorfilmen. "Katzenmenschen" war der erste davon, und er geriet unter der Regie des Franzosen Jacques Tourneur ("Ich folgte einem Zombie", 1942; "Der Fluch des Dämonen", 1956) zu einem veritablen Meisterwerk subtilen Schreckens. Tourneur spielt mit der Schwarzweiss-Fotografie, mit Licht und Schatten — und lässt den Horror vor allen anderen Orten in den Köpfen der Zuschauer entstehen, während es auf der Leinwand vornehmlich bei Andeutungen bleibt. Seiner ebenfalls aus Frankreich stammenden Hauptdarstellerin Simone Simon entlocken er und sein Drehbuchautor DeWitt Bodeen eine darstellerische Meisterleistung — für die relativ kurze Laufzeit erreicht der Film nicht zuletzt dank ihr einen erstaunlichen Tiefgang. Die deutsche Synchronfassung des Films hat eine andere musikalische Untermalung als das Original und enthält leider die wunderbar melancholische Themenmusik von Roy Webb vor. "Katzenmenschen" ist eine tragische Liebesgeschichte und eine Allegorie auf verdrängte Sexualität, verpackt in einen Horrorfilm noir. 1981 erhielt der Film ein Remake unter der Regie von Paul Schrader mit Nastassja Kinski und Malcolm McDowell, das so ganz entgegen dem Original auf viel Blut und Erotik setzt. Sehr sehenswert ist übrigens auch die im deutschen Sprachraum niemals aufgeführte Fortsetzung "The Curse of the Cat People" von 1943, die ebenfalls alles andere als ein "08/15"-Horrorfilm ist.
The Corpse Vanishes
Originaltitel: The Corpse Vanishes
Produktion: USA, 1942 (Schwarzweiss)
Monogram Pictures/Banner Productions
Regie: Wallace W. Fox.
Cast: Béla Lugosi, Luana Walters, Tristram Coffin, Elizabeth Russell, Minerva Urecal, Angelo Rossitto, Joan Barclay, Kenneth Harlan, Gwen Kenyon, Vince Barnett.
63 Minuten (PAL)
Die forsche Reporterin Patricia Hunter kommt dem seltsamen Dr. Lorenz auf die Spur, als sie eine Reihe von rätselhaften Todesfällen untersucht, bei denen junge Bräute vor dem Traualtar tot zusammensinken. Tatsächlich sind sie nur scheintot (durch das Gift einer seltenen Orchideenart) und werden von Lorenz und seinen Gehilfen zu dessen unheimlicher Residenz gebracht, wo die Frauen dazu dienen sollen, die ewige Jugend von Lorenz' jung aussehender, doch in Wahrheit greiser Frau zu erhalten. Lorenz, gleichwohl einer der führenden Orchideenexperten, hinterlässt denn auch von Beginn weg einen eher zweifelhaften Eindruck als Gastgeber. Zu ihrem Glück erhält Patricia Hilfe von Dr. Foster, einem nichtsahnenden Kollegen von Lorenz.
"The Corpse Vanishes" mit Ex-"Dracula"-Star (1930) Béla Lugosi als sinistrem Arzt war der vierte von insgesamt neun Filmen, die Lugosi in den frühen 1940er Jahren für die kleine Produktions- bzw. Vertriebsfirma Monogram Pictures drehte. Der Zwerg, der im Film Lorenz' Gehilfe ist, wurde gespielt von Angelo Rossitto, einem kleinwüchsigen Schauspieler mit einer schillernden Karriere, der schon bei Tod Brownings "Freaks — Missgestaltete" ("Freaks", 1931) zugegen war und 53 Jahre später in der australischen Wüste Mel Gibson in "Mad Max — Jenseits der Donnerkuppel" ("Mad Max Beyond Thunderdome", 1985) gegenüber stand. "The Corpse Vanishes" ist ansonsten ein kurzer und kurzweiliger Film mit schnell voranschreitender Handlung und ohne besondere Einfälle oder Merkmale, mit einer typischen Performance seines alternden Stars Béla Lugosi, der später im gleichen Jahr für denselben Regisseur in "Bowery at Midnight" erneut auflief.
"The Corpse Vanishes" mit Ex-"Dracula"-Star (1930) Béla Lugosi als sinistrem Arzt war der vierte von insgesamt neun Filmen, die Lugosi in den frühen 1940er Jahren für die kleine Produktions- bzw. Vertriebsfirma Monogram Pictures drehte. Der Zwerg, der im Film Lorenz' Gehilfe ist, wurde gespielt von Angelo Rossitto, einem kleinwüchsigen Schauspieler mit einer schillernden Karriere, der schon bei Tod Brownings "Freaks — Missgestaltete" ("Freaks", 1931) zugegen war und 53 Jahre später in der australischen Wüste Mel Gibson in "Mad Max — Jenseits der Donnerkuppel" ("Mad Max Beyond Thunderdome", 1985) gegenüber stand. "The Corpse Vanishes" ist ansonsten ein kurzer und kurzweiliger Film mit schnell voranschreitender Handlung und ohne besondere Einfälle oder Merkmale, mit einer typischen Performance seines alternden Stars Béla Lugosi, der später im gleichen Jahr für denselben Regisseur in "Bowery at Midnight" erneut auflief.
Originaltitel: Bowery at Midnight
Produktion: USA, 1942 (Schwarzweiss)
Monogram Pictures/Banner Productions
Regie: Wallace W. Fox.
Cast: Béla Lugosi, John Archer, Wanda McKay, Tom Neal, Vince Barnett, Anna Hope, John Berkes, J. Farrell MacDonald, Dave O'Brien, Lucille Vance, Lew Kelly.
61 Minuten (NTSC)
Der Universitätsprofessor Brenner (aka Wagner) führt ein heimliches Doppelleben: Neben seinem Amt als Lehrer waltet er auch als Leiter einer Bedürftigen-Mission, eine Tätigkeit, welche er skrupellos ausnutzt, um kriminelle Aktivitäten zu verfolgen. So ist es ihm ein Leichtes, mit immer neuen Kleinganoven zu paktieren, von denen nach dem nächsten Coup meist nur die Leiche übrig bleibt. Von ihm unbeachtet, erweckt derweil sein Handlanger, ein tief gesunkener Ex-Doktor, die Toten im Keller wieder zum Leben.
Die grosse Zeit der Hollywood-Horrorfilme (die 1930er Jahre) war vorüber, die Zensurbremse wurde angezogen, es tobte der 2. Weltkrieg und die Stars des Horrorkinos wie Béla Lugosi, dessen Gage vermutlich das Teuerste am vorliegenden Film war, sahen sich zu Verträgen mit winzigen Produktionsfirmen wie Monogram Pictures, für die Lugosi in dieser Zeit eine ganze Reihe von Filmen abdrehte, genötigt. Hier ist der vormalige "Dracula"-Star gar in einer Doppelrolle als ehrbarer Dozent sowie als hinterhältiger Mörder zu sehen, hat jedoch wenig mehr zu tun, als sein typisches Grinsen aufzusetzen. Ansonsten treten die Horror-Elemente in Wallace W. Fox' ("The Corpse Vanishes", einige Monate zuvor) Inszenierung meist zugunsten einer Kriminalgeschichte in den Hintergrund.
Originaltitel: I Walked with a Zombie
Produktion: USA, 1942 (Schwarzweiss)
RKO Radio Pictures, Inc.
Regie: Jacques Tourneur.
Cast: Frances Dee, James Ellison, Tom Conway, Edith Barrett, James Bell, Christine Gordon, Theresa Harris, Sir Lancelot, Darby Jones, Jeni Le Gon, Vivian Dandridge.
65 Minuten (PAL)
Die junge Kanadierin Betsy Connell reist nach San Sebastián, eine der Westindischen Inseln, wo sie eine Stelle als Krankenschwester auf der Zuckerrohrplantage von Paul Holland angenommen hat. Sie soll dort Pauls kranke Frau Jessica pflegen, die des Nachts schlafwandelt und die seit Jahren unter einer unerklärbaren Apathie und Willenlosigkeit leidet. Betsy verliebt sich schon nach kurzer Zeit in Paul und will alles daran setzen, Jessica gesund zu pflegen. So viel, dass sie die Hoffnung hegt, Jessica durch Voodoo helfen zu können. Heimlich bringt sie Jessica zu einer Eingeborenen-Kommune. Betsy weiss nicht, dass Jessica bereits im Bann der Voodoo-Magie steht — sie ist ein Zombie.
Der Horror-Klassiker "Ich folgte einem Zombie" war der zweite einer Reihe von Horrorfilmen, die Produzent Val Lewton in den 1940er Jahren für die Produktionsgesellschaft RKO Radio Pictures drehte. Wie schon beim ausserordentlich gelungenen und auch an den Kinokassen erfolgreichen "Katzenmenschen" (1942) arbeitete er wieder mit dem französischen Regisseur Jacques Tourneur ("Stadt im Meer", 1964) zusammen, und erneut gelang es diesem, trotz engem Budget (Lewtons Filme durften Produktionskosten von $ 150'000 nicht überschreiten) und kurzer Laufzeit einen atmosphärischen und bewegenden Film mit unvergesslichen Bildern zu bewerkstelligen. Aufnahmen wie jene der weissgewandeten Zombie-Frau (Jessica), die willenlos durch die Nacht wandelt, erinnern an Victor Halperins unvergesslichen, wegweisenden Film "White Zombie" (1932) und haben etwas für das Horror-Subgenre des Zombiefilms der Prä-Romero-Ära schon Ikonenhaftes an sich. Wunderschöner, melancholischer, wichtiger Voodoo-Horrorfilm aus einer Zeit, als "Zombies" auf der Kinoleinwand noch nicht blutrünstige, Menschenfleisch verzehrende Untote waren.
The Ape Man
Der Horror-Klassiker "Ich folgte einem Zombie" war der zweite einer Reihe von Horrorfilmen, die Produzent Val Lewton in den 1940er Jahren für die Produktionsgesellschaft RKO Radio Pictures drehte. Wie schon beim ausserordentlich gelungenen und auch an den Kinokassen erfolgreichen "Katzenmenschen" (1942) arbeitete er wieder mit dem französischen Regisseur Jacques Tourneur ("Stadt im Meer", 1964) zusammen, und erneut gelang es diesem, trotz engem Budget (Lewtons Filme durften Produktionskosten von $ 150'000 nicht überschreiten) und kurzer Laufzeit einen atmosphärischen und bewegenden Film mit unvergesslichen Bildern zu bewerkstelligen. Aufnahmen wie jene der weissgewandeten Zombie-Frau (Jessica), die willenlos durch die Nacht wandelt, erinnern an Victor Halperins unvergesslichen, wegweisenden Film "White Zombie" (1932) und haben etwas für das Horror-Subgenre des Zombiefilms der Prä-Romero-Ära schon Ikonenhaftes an sich. Wunderschöner, melancholischer, wichtiger Voodoo-Horrorfilm aus einer Zeit, als "Zombies" auf der Kinoleinwand noch nicht blutrünstige, Menschenfleisch verzehrende Untote waren.
The Ape Man
Originaltitel: The Ape Man
Produktion: USA, 1942-1943 (Schwarzweiss)
Monogram Pictures/Banner Productions
Regie: William Beaudine.
Cast: Béla Lugosi, Louise Currie, Wallace Ford, Henry Hall, Minerva Urecal, Emil Van Horn, J. Farrell MacDonald, Wheeler Oakman, Ralph Littlefield, Jack Mulhall.
64 Minuten (NTSC)
Regie-Veteran William Beaudine ("Jesse James Meets Frankenstein's Daughter", 1966) kurbelte diesen sechsten von neun "Monogram"-Horrorfilmen mit dem Horror- und Ex-"Dracula"-Star Béla Lugosi in 19 Tagen um die Jahreswende von 1942 zu 1943 ab. Wie alle Filme dieser Firma ist auch "The Ape Man" getrost vernachlässigbares Programm mit wenig Etat und ebenso wenigen richtigen Highlights; hier gehört wohl Brewsters (Lugosi) nächtliche Mordtour, eine wirkungsvolle Montage zu guter (auch anderswo schon gehörter) Archivmusik, dazu. Ansonsten gibt es typische ärgerliche "Gender"-Klischees wie das der aufmüpfigen Fotografin, die sich zum Schluss dann doch wieder vom ach so coolen Macho-Reporter die Leviten lesen lassen muss (dabei gehört die Szene, als sie ihn versehentlich niederschlägt, doch zu den besten im ganzen Film), oder leidlich lustige Versuche, die Schauergeschichte mit etwas Humor zu würzen. Béla Lugosi in seinem Affenmenschen-Make-Up erinnert an eine seiner Rollen aus besseren Zeiten in Erle C. Kentons "Die Insel der verlorenen Seelen" (1932).
The Leopard Man
Originaltitel: The Leopard Man
Produktion: USA, 1943 (Schwarzweiss)
RKO Radio Pictures, Inc.
Regie: Jacques Tourneur.
Cast: Dennis O'Keefe, Margo, Jean Brooks, Isabel Jewell, James Bell, Margaret Landry, Abner Biberman, Tula Parma (Tuulikki Paananen), Ben Bard, Ed Agresti, Robert Anderson, Jack Chefe, David Cota.
66 Minuten (NTSC)
US-Bundesstaat Neumexiko, in den frühen 1940er Jahren. Kiki Walker und die selbstgefällige Clo-Clo konkurrieren sich gegenseitig bei ihren Auftritten in einem Nachtclub. Kikis Freund Jerry Manning leiht sich von Solo-Darsteller Charlie 'How-Come' einen Leopard aus, damit sie Clo-Clo mit einem spektakulären Auftritt die Schau stehlen kann. Doch diese erschreckt das Tier, welches prompt entkommt. Kurz darauf findet man die Leiche eines jungen Mädchens — getötet von einem Leopard. Manning beschleichen Schuldgefühle, aber nicht so heftig, dass er es in Betracht ziehen würde, der Polizei zu helfen, welche nun fieberhaft nach der Raubkatze sucht. Als eine junge Frau stirbt, die nachts auf dem Friedhofsareal eingeschlossen wurde, dämmert es Manning, dass sich ein menschlicher Serienmörder die Schlagzeilen um die entlaufene Raubkatze zunutze macht.
Der kleine, aber feine Horror-Thriller "The Leopard Man" war der dritte in einer Reihe von neun Horrorfilmen, die Produzent Val Lewton von 1942 bis 1946 für die RKO Radio Pictures drehen liess — "Katzenmenschen"/"Cat People" (1942), "Ich folgte einem Zombie"/"I Walked with a Zombie" (1942), "Das siebte Opfer"/"The Seventh Victim" (1943), "The Ghost Ship" (1943), "The Curse of the Cat People" (1943), "Der Leichendieb"/"The Body Snatcher" (1944), "Die Todesinsel"/"Isle of the Dead" (1944) und "Bedlam" (1945) waren die weiteren Titel. Die "Reihe" machte durch ihre durchweg relativ hohe Qualität auf sich aufmerksam. "The Leopard Man" markierte das letzte Mal innerhalb der Lewton-Filmreihe, dass Jacques Tourneur Regie führte — er inszenierte den kurzweiligen und spannenden, teilweise unheimlichen (die Sequenz, in der ein verängstigtes Mädchen in Erwartung eines möglichen Leopardenangriffs nachts einen Durchgang unter einer unbeleuchteten Eisenbahnbrücke sucht, sorgt noch heute für Gänsehaut) Horror-Thriller für US-$ 150'000 nach einer Kurzgeschichte des US-Schriftstellers Cornell Woolrich. Dabei kam derselbe Panther (ein Tier namens "Dynamite") zum Einsatz, der im Vorjahr bereits bei "Katzenmenschen" für unheimliche Hochspannung sorgte.
Der kleine, aber feine Horror-Thriller "The Leopard Man" war der dritte in einer Reihe von neun Horrorfilmen, die Produzent Val Lewton von 1942 bis 1946 für die RKO Radio Pictures drehen liess — "Katzenmenschen"/"Cat People" (1942), "Ich folgte einem Zombie"/"I Walked with a Zombie" (1942), "Das siebte Opfer"/"The Seventh Victim" (1943), "The Ghost Ship" (1943), "The Curse of the Cat People" (1943), "Der Leichendieb"/"The Body Snatcher" (1944), "Die Todesinsel"/"Isle of the Dead" (1944) und "Bedlam" (1945) waren die weiteren Titel. Die "Reihe" machte durch ihre durchweg relativ hohe Qualität auf sich aufmerksam. "The Leopard Man" markierte das letzte Mal innerhalb der Lewton-Filmreihe, dass Jacques Tourneur Regie führte — er inszenierte den kurzweiligen und spannenden, teilweise unheimlichen (die Sequenz, in der ein verängstigtes Mädchen in Erwartung eines möglichen Leopardenangriffs nachts einen Durchgang unter einer unbeleuchteten Eisenbahnbrücke sucht, sorgt noch heute für Gänsehaut) Horror-Thriller für US-$ 150'000 nach einer Kurzgeschichte des US-Schriftstellers Cornell Woolrich. Dabei kam derselbe Panther (ein Tier namens "Dynamite") zum Einsatz, der im Vorjahr bereits bei "Katzenmenschen" für unheimliche Hochspannung sorgte.
Das siebte Opfer
Originaltitel: The Seventh Victim
Produktion: USA, 1943 (Schwarzweiss)
RKO Radio Pictures, Inc.
Regie: Mark Robson.
Cast: Kim Hunter, Tom Conway, Jean Brooks, Isabel Jewell, Evelyn Brent, Erford Gage, Ben Bard, Hugh Beaumont, Chef Milani, Marguerita Sylva, Joan Barclay, Patti Brill, Wally Brown, Feodor Chaliapin Jr., Mary Newton.
71 Minuten (NTSC)
Nachdem ihr Schulgeld seit sechs Monaten nicht mehr bezahlt wurde, kommt die junge Mary Gibson nach Greenwich Village in New York, um nach ihrer Schwester Jacqueline zu suchen, die dort ein Kosmetikstudio namens "La Sagesse" betrieb. Doch dieses gehört mittlerweile Jacquelines Vertrauter Esther Redi. Es stellt sich bald heraus, dass niemand weiss, wo Jacqueline ist. Mary trifft auf den Privatdetektiv Irving August, der im "La Sagesse" das Zeitliche segnet; den gefallenen Schriftsteller und Poeten Jason Hoag, der ihr helfen will; die Betreiber eines italienischen Lokals, in dem ihre Schwester gesehen wurde; den charmanten Gregory Ward, der sich als Jacquelines Ehemann zu erkennen gibt; sowie auf den Psychiater Dr. Louis Judd, der behauptet zu wissen, wo Jacqueline sich aufhalte. Zusammen kommen sie einem Geheimbund von Teufelsanbetern, der sich als "Palladisten" bezeichnet und mit dem Marys Schwester involviert war, auf die Spur. Die melancholisch bis depressiv veranlagte Jacqueline ist eine "Verräterin" und deren designiertes "siebtes Opfer".
Die unkonventionelle Mischung aus "Film Noir" und Gothik-Horror war der vierte der insgesamt neun bemerkenswerten Horrorfilme, deren Produktion Val Lewton zwischen 1942 und 1945 für die RKO Radio Pictures leitete, einer der bekannteren und der erste von fünf Filmen dieser inoffiziellen "Reihe", bei denen Mark Robson Regie führte. Subtiler Schrecken, der seine Schwarzweiss-Fotografie gekonnt ausreizt, dabei mit Licht und Schatten spielt und das Gezeigte meist bei Andeutungen belässt. Aus Budget-Gründen konnten vier für den Plot nicht unwichtige Szenen offenbar nicht gefilmt werden, was im "fertigen" Film zu einigen Logik-Defiziten führt. Trotzdem ist "The Seventh Victim" einer der besseren Horror-Thriller der 1940er Jahre mit diversen Szenen (U-Bahn, Jacquelines nächtliche Verfolgung, das Zimmer mit der Seilschlinge), die in ihrer eleganten Simplizität weit akribischer menschliche Furcht-Instinkte zu stimulieren in der Lage sind als moderne, mit Blut, Geschrei und Selbstzweck nur allzu oft hoffnungslos überladene Genre-Anläufe.
Die unkonventionelle Mischung aus "Film Noir" und Gothik-Horror war der vierte der insgesamt neun bemerkenswerten Horrorfilme, deren Produktion Val Lewton zwischen 1942 und 1945 für die RKO Radio Pictures leitete, einer der bekannteren und der erste von fünf Filmen dieser inoffiziellen "Reihe", bei denen Mark Robson Regie führte. Subtiler Schrecken, der seine Schwarzweiss-Fotografie gekonnt ausreizt, dabei mit Licht und Schatten spielt und das Gezeigte meist bei Andeutungen belässt. Aus Budget-Gründen konnten vier für den Plot nicht unwichtige Szenen offenbar nicht gefilmt werden, was im "fertigen" Film zu einigen Logik-Defiziten führt. Trotzdem ist "The Seventh Victim" einer der besseren Horror-Thriller der 1940er Jahre mit diversen Szenen (U-Bahn, Jacquelines nächtliche Verfolgung, das Zimmer mit der Seilschlinge), die in ihrer eleganten Simplizität weit akribischer menschliche Furcht-Instinkte zu stimulieren in der Lage sind als moderne, mit Blut, Geschrei und Selbstzweck nur allzu oft hoffnungslos überladene Genre-Anläufe.
The Ghost Ship
Originaltitel: The Ghost Ship
Produktion: USA, 1943 (Schwarzweiss)
RKO Radio Pictures, Inc.
Regie: Mark Robson.
Cast: Russell Wade, Edith Barrett, Richard Dix, Ben Bard, Edmund Glover, Robert Bice, Eddie Borden, John Burford, Tom Burton, Harry Clay, Alec Craig, Boyd Davis, George DeNormand, Steve Forrest, Skelton Knaggs.
69 Minuten (NTSC)
Der junge Tom Merriam kommt als dritter Offizier an Bord des auslaufenden Dampfschiffs Altair, das unter dem Kommando des erfahrenen Kapitäns Will Stone steht. Während der junge Offizier anfänglich schwer beeindruckt ist von den Ansichten und Idealen seines Vorgesetzten, häufen sich allmählich dezente und nicht so dezente Anzeichen dafür, dass der gerne von seiner Kapitäns-Autorität schwadronierende Stone nicht nur nicht wirklich Herr der Lage, sondern noch nicht mal Herr seiner Sinne ist. Nach einem Todesfall an Bord, den Merriam dem Kapitän anlastet, will er die Mannschaft aufrütteln, doch niemand ist bereit, ihm Gehör zu schenken. Infolge einer missglückten Anhörung an Land, bei der Merriam vergeblich — und als einziger — gegen Stone aussagt, ist der dritte Offizier davon überzeugt, dass der Kapitän ihn umbringen will.
"The Ghost Ship" war der fünfte Film der "Val Lewton 9", einer inoffiziellen "Reihe" von neun Mystery-/Horrorfilmen, die der Produzent Val Lewton zwischen 1942 und 1945 für die RKO Radio Pictures beaufsichtigt hatte, und innerhalb dieser "Reihe" der zweite unter der Regie von Mark Robson ("Bedlam", 1945). Wegen eines schwelenden Rechtestreits im Zusammenhang mit dem Drehbuch des Films war dieser während Jahrzehnten von jeglicher Zirkulation ausgeschlossen, weswegen er heute als der am wenigsten bekannte bzw. gesehene Film der "Lewton 9" gilt. Auf ein "echtes" Geisterschiff oder gar Geister wird der Zuschauer, so viel sei verraten, in diesem mehr als Charakterstudie und psychologisches Drama mit Horror- und "Film-Noir"-Elementen angelegten Werk nicht treffen. Trotzdem spannend, originell und sehenswert wie alle der Lewton-Horrorfilme.
"The Ghost Ship" war der fünfte Film der "Val Lewton 9", einer inoffiziellen "Reihe" von neun Mystery-/Horrorfilmen, die der Produzent Val Lewton zwischen 1942 und 1945 für die RKO Radio Pictures beaufsichtigt hatte, und innerhalb dieser "Reihe" der zweite unter der Regie von Mark Robson ("Bedlam", 1945). Wegen eines schwelenden Rechtestreits im Zusammenhang mit dem Drehbuch des Films war dieser während Jahrzehnten von jeglicher Zirkulation ausgeschlossen, weswegen er heute als der am wenigsten bekannte bzw. gesehene Film der "Lewton 9" gilt. Auf ein "echtes" Geisterschiff oder gar Geister wird der Zuschauer, so viel sei verraten, in diesem mehr als Charakterstudie und psychologisches Drama mit Horror- und "Film-Noir"-Elementen angelegten Werk nicht treffen. Trotzdem spannend, originell und sehenswert wie alle der Lewton-Horrorfilme.
Originaltitel: The Mummy's Curse
Produktion: USA, 1944 (Schwarzweiss)
Universal Pictures (Universal Productions Inc.)
Regie: Leslie Goodwins.
Cast: Lon Chaney Jr., Peter Coe, Virginia Christine, Kay Harding, Dennis Moore, Martin Kosleck, Kurt Katch, Addison Richards, Holmes Herbert, Charles Stevens.
60 Minuten (NTSC)
Arbeiter sollen in Louisiana einen Sumpf ausheben, doch die Mehrheit von ihnen weigert sich, dem Auftrag nachzukommen. Vor 25 Jahren versanken dort Kharis, eine 3'000 Jahre alte lebende Mumie, sowie die wiedergeborene ägyptische Prinzessin Ananka. Nun geht das Gerücht um, der Sumpf sei verflucht. Der Tod eines der ihrigen flösst den Bauarbeitern noch mehr Furcht ein. Dr. James Halsey und sein Assistent Dr. Ilzor Zandaab von einem Museum für Ägyptologie fragen bei Major Pat Walsh, dem Leiter der Bauarbeiten, um Erlaubnis zur Untersuchung des Sumpfs an. Doch Zandaab verfolgt tatsächlich eine ganz andere Agenda, ist er doch ein ägyptischer Hohepriester und Wächter von Kharis' Totenruhe. Zusammen mit seinem Diener Ragheb erweckt er Kharis mit Blättern der geheimnisvollen Tana-Pflanze wieder zum Leben, damit dieser Ananka suchen kann.
"The Mummy's Curse" war der fünfte und letzte Film in Universals "Mumien"-Reihe, die 1932 mit dem Boris-Karloff-Klassiker "Die Mumie" ihren Anfang nahm. Der Film setzt die Geschichte seines Vorgängers, "The Mummy's Ghost" (1943) fort, an dessen Ende Kharis und Ananka im Sumpf versanken. Lon Chaney Jr., Sohn der Stummfilm-Horror-Legende Lon Chaney ("Der Glöckner von Notre Dame", 1923; "Das Phantom der Oper", 1925; "London nach Mitternacht", 1927), spielte zum dritten Mal die Rolle der Mumie Kharis. Keines der Sequels erreicht auch nur annähernd die Qualität des Originalfilms; "The Mummy's Curse" ist vielleicht sogar der schwächste Film der Reihe, vorhersehbar und routiniert abgekurbelt — doch dank kurzer Laufzeit und flottem Erzähltempo geht es auch hier kurzweilig genug zur Sache.
Das Bildnis des Dorian Gray
"The Mummy's Curse" war der fünfte und letzte Film in Universals "Mumien"-Reihe, die 1932 mit dem Boris-Karloff-Klassiker "Die Mumie" ihren Anfang nahm. Der Film setzt die Geschichte seines Vorgängers, "The Mummy's Ghost" (1943) fort, an dessen Ende Kharis und Ananka im Sumpf versanken. Lon Chaney Jr., Sohn der Stummfilm-Horror-Legende Lon Chaney ("Der Glöckner von Notre Dame", 1923; "Das Phantom der Oper", 1925; "London nach Mitternacht", 1927), spielte zum dritten Mal die Rolle der Mumie Kharis. Keines der Sequels erreicht auch nur annähernd die Qualität des Originalfilms; "The Mummy's Curse" ist vielleicht sogar der schwächste Film der Reihe, vorhersehbar und routiniert abgekurbelt — doch dank kurzer Laufzeit und flottem Erzähltempo geht es auch hier kurzweilig genug zur Sache.
Das Bildnis des Dorian Gray
Originaltitel: The Picture of Dorian Gray
Produktion: USA, 1944 (Schwarzweiss/Farbe)
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)/Loew's Incorporated
Regie: Albert Lewin.
Cast: George Sanders, Hurd Hatfield, Donna Reed, Angela Lansbury, Peter Lawford, Lowell Gilmore, Richard Fraser, Douglas Walton, Morton Lowry, Miles Mander, Lydia Bilbrook.
105 Minuten (PAL)
Bei seiner ersten Publikation im Juni 1890 sorgte der einzige Roman des irischen Poeten, Dichters und Schriftstellers Oscar Wilde in England für Kontroversen und Empörung. Die Geschichte wurde seit Stummfilmzeiten unzählige Male verfilmt — die vorliegende, grosse Hollywood-Version aus den goldenen Zeiten der Metro-Goldwyn-Mayer-Filmstudios war einer der wenigen "A"-Horrorfilme der 1940er Jahre und bleibt auch bis heute eine der besten, wenn nicht die beste, aller "Dorian-Gray"-Verfilmungen. Albert Lewins Film erhielt 1946 gar den Oskar für die beste Kinematografie (und war für weitere der begehrten Statuen nominiert). Der Film kostete sagenhafte 3.5 Millionen $, wobei nicht wenig auf ein raffiniertes Stilmittel verwendet wurde — der ganze Film ist in Schwarzweiss gedreht, nur Dorian Grays Porträt ist in einigen Schlüsselszenen in Technicolor-Farbe zu sehen. Filmstars wie George Sanders (Alfred Hitchcocks "Rebecca", 1939) und Angela Lansbury ("Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett", 1970) gaben sich die Ehre. Der grossartig spielende Hurd Hatfield (Dorian) allerdings verschwand völlig in der Versenkung.
Der Leichendieb
Originaltitel: The Body Snatcher
Produktion: USA, 1944 (Schwarzweiss)
RKO Radio Pictures, Inc.
Regie: Robert Wise.
Cast: Boris Karloff, Béla Lugosi, Henry Daniell, Edith Atwater, Russell Wade, Rita Corday, Sharyn Moffett, Donna Lee, Ted Billings, Bobby Burns, Robert Clarke, Aina Constant, Mary Gordon, Carl Kent, Milton Kibbee.
78 Minuten (NTSC/Originalfassung)
Edinburgh im Jahr 1831: Der junge Medizinstudent Donald Fettes wird vom angesehenen Arzt Dr. Wolfe MacFarlane zu dessen Assistenten ernannt, nachdem er MacFarlane von seinem Plan erzählt, das Studium aufzugeben. Bald lernt er den Haushalt seines bürgerlichen Mentors besser kennen, als ihm lieb sein kann, denn MacFarlane teilt eine unselige Vergangenheit mit dem unheimlichen und äusserst einnehmenden Kutscher und Grabräuber John Gray, der die Mediziner mit frischen Leichen als Studien- und Sezier-"Objekte" versorgt. Auf Fettes' und Grays' Drängen hin führt MacFarlane widerwillig eine lebensrettende Operation an einem Kind durch. Doch das ändert nichts daran, dass der Arzt und sein aus der Unterschicht stammender böser "Schatten" aus der Vergangenheit (Gray) auf einen unausweichlichen, tödlichen Showdown zusteuern.
"Der Leichendieb" war der siebte von neun hochklassigen Horrorfilmen aus den 1940er Jahren, die unter Produzent Val Lewton für die RKO Radio Pictures entstanden. Er basierte auf der 1884 publizierten Horror-Kurzgeschichte "Der Leichenräuber" ("The Body Snatcher") des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson, der damit auf die 1827 und 1828 in der schottischen Hauptstadt begangenen sogenannten "West-Port-Morde" (auch bekannt als "Burke-und-Hare-Morde") Bezug nahm. Mit den Horror-"Giganten" der 1930er Jahre, Boris Karloff ("Frankenstein", 1931) und Béla Lugosi ("Dracula", 1930), war dies einer der bestbesetzten Lewton-Filme, der zudem den letzten gemeinsamen Leinwand-Auftritt der beiden Altstars markierte. Als "Leichendieb" Gray lieferte Boris Karloff eine der eindrücklichsten Vorstellungen seiner gesamten Laufbahn ab; leider war dabei Lugosis Rolle eher unterentwickelt. Ironischerweise wurden gerade aus der britischen Fassung des Films sämtliche Referenzen auf Burke und Hare (sowie einige andere Szenen) entfernt, wobei es denn auch (leider) diese derart zensierte Version des Films war, die anschliessend in den deutschen Sprachraum gelangte.
"Der Leichendieb" war der siebte von neun hochklassigen Horrorfilmen aus den 1940er Jahren, die unter Produzent Val Lewton für die RKO Radio Pictures entstanden. Er basierte auf der 1884 publizierten Horror-Kurzgeschichte "Der Leichenräuber" ("The Body Snatcher") des schottischen Schriftstellers Robert Louis Stevenson, der damit auf die 1827 und 1828 in der schottischen Hauptstadt begangenen sogenannten "West-Port-Morde" (auch bekannt als "Burke-und-Hare-Morde") Bezug nahm. Mit den Horror-"Giganten" der 1930er Jahre, Boris Karloff ("Frankenstein", 1931) und Béla Lugosi ("Dracula", 1930), war dies einer der bestbesetzten Lewton-Filme, der zudem den letzten gemeinsamen Leinwand-Auftritt der beiden Altstars markierte. Als "Leichendieb" Gray lieferte Boris Karloff eine der eindrücklichsten Vorstellungen seiner gesamten Laufbahn ab; leider war dabei Lugosis Rolle eher unterentwickelt. Ironischerweise wurden gerade aus der britischen Fassung des Films sämtliche Referenzen auf Burke und Hare (sowie einige andere Szenen) entfernt, wobei es denn auch (leider) diese derart zensierte Version des Films war, die anschliessend in den deutschen Sprachraum gelangte.
Die Todesinsel
Originaltitel: Isle of the Dead
Produktion: USA, 1944 (Schwarzweiss)
RKO Radio Pictures, Inc.
Regie: Mark Robson.
Cast: Boris Karloff, Ellen Drew, Marc Cramer, Katherine Emery, Helene Thimig, Alan Napier, Jason Robards Sr., Ernst Dorian (Ernst Deutsch), Sherry Hall, Erick Hanson, Rose Hobart, Skelton Knaggs.
72 Minuten (NTSC)
Auf einer griechischen Insel in der Ägäis, während der Balkan-Kriege, im Jahr 1912: Während seine Truppen ihre Toten begraben, besuchen der desillusionierte, von Leben und Krieg gezeichnete General und griechische Patriot Nikolas Pherides und der amerikanische Reporter Oliver Davis in der Nacht die "Insel der Toten", ein kleines Eiland, auf dem das Grab von Pherides' lange verstorbener Frau liegt. Sie finden das Grab verwüstet vor und folgen einer Frauenstimme zu einem Haus, in dem sich ein Schweizer Archäologe mit seiner Haushälterin Kyra, ein britischer Diplomat und seine an Katalepsie leidende Frau sowie die junge Griechin Thea aufhalten. Am nächsten Morgen hat man einen Pest-Toten zu beklagen, und Pherides stellt die Insel unter Quarantäne — niemand darf sie mehr verlassen. Die zutiefst abergläubische und boshafte Kyra redet derweil nächtens der naiven Thea ein, eine "Vorvolaka" (eine übernatürliche, nach Blut dürstende Kreatur aus der griechischen Folklore) zu sein, und überzeugt davon auch Pherides. Davis hingegen verliebt sich in Thea. Während man vergeblich auf den erlösenden, reinwaschenden Scirocco-Wind wartet, geht das Sterben auf der Insel weiter.
Ein mit bescheidenen Mitteln gemachter Film aus der RKO-Produktionsschmiede und der vorletzte Film der "Lewton 9", der neun intelligenten und unkonventionellen Horrorfilme, deren Produktion Val Lewton zwischen 1942-1945 beaufsichtigte. Als gezeichneter General Pherides überzeugt der grosse Horror-Darsteller Boris Karloff (1887-1969) hier einmal mehr mit einer ausgezeichneten Darstellung. Obwohl sichtlich mit wenig Geld und überschaubarem Aufwand gedreht und mit relativ kurzer Laufzeit, vermag der Film etlichen seiner Charaktere bemerkenswerten Tiefgang zu verleihen und enthält einige, sofern im richtigen Ambiente betrachtet, auch heute noch durchaus unheimlich wirkende Sequenzen.
Ein mit bescheidenen Mitteln gemachter Film aus der RKO-Produktionsschmiede und der vorletzte Film der "Lewton 9", der neun intelligenten und unkonventionellen Horrorfilme, deren Produktion Val Lewton zwischen 1942-1945 beaufsichtigte. Als gezeichneter General Pherides überzeugt der grosse Horror-Darsteller Boris Karloff (1887-1969) hier einmal mehr mit einer ausgezeichneten Darstellung. Obwohl sichtlich mit wenig Geld und überschaubarem Aufwand gedreht und mit relativ kurzer Laufzeit, vermag der Film etlichen seiner Charaktere bemerkenswerten Tiefgang zu verleihen und enthält einige, sofern im richtigen Ambiente betrachtet, auch heute noch durchaus unheimlich wirkende Sequenzen.
Originaltitel: Destination Moon
Produktion: USA, 1949-1950 (Farbe)
George Pal Productions
Regie: Irving Pichel.
Cast: John Archer, Warner Anderson, Tom Powers, Dick Wesson, Erin O'Brien-Moore, Franklyn Farnum, Everett Glass, Kenner G. Kemp, Knox Manning, Mike Miller.
91 Minuten (NTSC)
Der frühere Armeegeneral Tom Powers und der Wissenschaftler Warner Anderson gewinnen den Unternehmer John Archer für ihr fantastisch anmutendes Projekt, als erste Menschen eine Mond-Rakete zu bauen. Als das Projekt Form annimmt, wendet sich jedoch der Tenor in der Presse gegen sie — man realisiert, dass die Regierung den Start verhindern will. So werden die Vorbereitungen beschleunigt und der Start vorverschoben. Der Mondflug gelingt — doch die Rückreise wird zum Problem.
"Endstation Mond" war der erste grosse amerikanische Weltraum-Science-fiction-Film der 1950er Jahre und war massgeblich daran beteiligt, dass das Genre des Science-fiction-Films, um das es im Jahrzehnt davor sehr still geworden war, rechtzeitig zum Beginn des "Atom-Zeitalters" und des "Kalten Kriegs" wieder auf den Leinwänden präsent wurde — und dies mehr als je zuvor. Zwar wurden Genre-Produktionen schnell hauptsächlich in Hollywoods zweite Reihe relegiert, doch "Destination Moon" des Produzenten George Pal war ein waschechter A-Film, in Farbe gedreht und mit US-$ 586'000 eine verhältnismässig teure Produktion (eingespielt hat der Film fast das Zehnfache). Anders als viele spätere Sci-fi-Filme des Jahrzehnts legte man grossen Wert auf wissenschaftliche Akkuratesse — da die Weltraumforschung 1950, sieben Jahre vor dem Start des ersten Satelliten und 19 Jahre vor der ersten Mondlandung, noch in den Kinderschuhen steckte, wirkt der Film heute wie alle Sci-fi-Filme dieser Zeit dennoch hoffnungslos antiquiert, was dem Vergnügen beim Ansehen jedoch keinen Abbruch tut. Besondere Erwähnung verdient Chesley Bonestells fantastische gemalte Panorama-Ansicht der Mondlandschaft. Die deutsche Kino-Synchronisation des Films blieb bislang (2012) leider verschollen.
Originaltitel: Rocketship X-M
Produktion: USA, 1950 (Schwarzweiss/viragiert)
Lippert Pictures
Regie: Kurt Neumann.
Cast: Lloyd Bridges, Osa Massen, John Emery, Noah Beery Jr., Hugh O'Brian, Morris Ankrum, Patrick Aherne, Sherry Moreland, John Dutra, Kathy Marlowe.
78 Minuten (NTSC)
Vier Männer und eine Frau treten an, um an Bord der "RXM" ("Raketenschiff "Expedition Mond") als erste Menschen zum Mond zu fliegen. Unter ihnen befinden sich neben dem Konstrukteur der Rakete auch der Pilot Colonel Floyd Graham und die Wissenschaftlerin Dr. Lisa Van Horn. Ein erstes grosses Obstakel erwartet die Crew, als man unerwarteterweise in einen Meteoriten-Schauer gerät, problematischer wird es allerdings, als man während eines Beschleunigungs-Vorgangs kollektiv bewusstlos wird. Während die Besatzungsmitglieder ohnmächtig sind, fliegt die "RXM" mit durch die Kraft der Erd-Gravitation verstärkter, vielfacher Geschwindigkeit unkontrolliert ins All. Als die Crew aufwacht, zeigt sich ihr am Fenster zu ihrem grossen Erstaunen der Planet Mars.
Das Rennen zum Mond fand zum ersten Mal bereits auf den Leinwänden statt. Die kleine Produktionsfirma Lippert Pictures erfuhr um die Pläne zu George Pals Film "Endstation Mond" ("Destination Moon", 1950) und beschloss, ebenfalls ein Mond-Abenteuer ins Kino zu bringen. Obwohl der Startschuss zu den Dreharbeiten von "Rakete Mond startet" später stattfand, überholte die mit US-$ 94'000 recht bescheiden budgetierte, in Schwarz-weiss gedrehte Produktion den viel aufwendigeren Pal-Film und schlug diesen bei der Kino-Premiere um mehr als drei Wochen. Für die Regie war der eingewanderte Nürnberger Kurt Neumann zuständig, der später auch den gelungenen, im deutschen Sprachraum nicht gezeigten Science-fiction-Film "Kronos, Destroyer of the Universe" (1957) und den berühmten Klassiker "Die Fliege" ("The Fly", 1958) drehte. Sein Talent zeigt er schon in "Rakete Mond startet". Nach einem vergleichsweise eher zähen Auftakt gewinnt der zwar naive und aus wissenschaftlicher Warte völlig veraltete, doch insgesamt trotzdem gelungene Film an Fahrt; die rot viragierten Mars-Szenen schliesslich erzielen eine beachtliche Wirkung und erreichen eine fremdartig-unheimliche Atmosphäre. Unter den Schauspielern finden sich ein junger Lloyd Bridges (mit unsäglicher Frisur) sowie Morris Ankrum, der in wirklich unzähligen Science-fiction-Filmen dieser Zeit mitwirkte.
Originaltitel: Flight to Mars
Produktion: USA, 1951 (Farbe)
Monogram Pictures
Regie: Lesley Selander.
Cast: Marguerite Chapman, Cameron Mitchell, Arthur Franz, Virginia Huston, Morris Ankrum, John Litel, Richard Gaines, Lucille Barkley, Robert Barrat, Russ Conway.
71 Minuten (NTSC)
Raketenkonstrukteur Dr. Jim Barker, sein "love interest" Alita und der Zeitungsreporter Steve Abbott sind die wichtigsten Crew-Mitglieder des ersten bemannten Mars-Flugs. Als die Rakete der Weltraum-Fahrer von einem Meteoriten-Sturm getroffen und ernsthaft in Mitleidenschaft gezogen wird, beschliessen sie eine Notlandung auf dem Mars. Man landet in einer Eiswüste am Fuss eines Berges und löst eine Lawine aus, die das Raumschiff beinahe verschüttet. Auf dem Mars entdecken sie eine alte Zivilisation den Menschen äusserst ähnlicher Bewohner, die in unterirdischen Städten leben. Während man die Gäste freundlich empfängt, entsteht bald ein Zwist unter den Regierungsmitgliedern des Mars: Der "Hardliner" Ikron will das (reparierte) Raumschiff der Erdenbewohner enteignen und zu einer Invasion der Erde nutzen, um so die aussterbende Mars-Rasse zu bewahren; Tillamar und seine schöne Tochter derweil schlagen sich auf die Seite der Erdlinge.
Lesley Selanders im deutschen Sprachraum nicht gezeigter Film "Flight to Mars" der kleinen Firma Monogram Pictures (Produzent: Walter Mirisch) war einer der ersten farbigen Science-fiction-Filme und der erste Farbfilm über einen Flug zum Mars. Laut Hauptdarsteller Cameron Mitchell (in der Rolle Steve Abbotts) wurde der Film binnen fünf Tagen abgedreht. Dabei konnte man für das Raumschiff-Interieur das Set von "Rakete Mond startet" ("Rocketship X-M") aus dem Vorjahr (1950) verwenden, die Raumanzüge der "Marsmenschen" stammten anscheinend noch von George Pals "Endstation Mond" ("Destination Moon", 1950). Die erzählte Geschichte orientierte sich am aufwendigen sowjet-russischen Science-fiction-Stummfilm "Aelita — Der Flug zum Mars" ("Aelita") von 1924, wo man sich auch den Charakter-Namen der weiblichen Hauptrolle entlieh. Als Dr. Jim Barker spielt Arthur Franz ("Invasion vom Mars", 1953), als Ikron ist Morris Ankrum zu sehen, dessen Filmographie von 1950er-Jahre-Genre-Filmen eindeutig zu lang ist, um sie hier zu listen. Ein viel Nostalgie verbreitender kleiner Science-fiction-Film aus der Frühzeit der "Atomic-Age"-Science-fiction-Thriller mit einigen netten, keineswegs umwerfenden, aber immerhin für diesen Film gedrehten Trickaufnahmen.
Originaltitel: Cat-Women of the Moon
Produktion: USA, 1953 (Schwarzweiss)
Z-M Productions
Regie: Arthur Hilton.
Cast: Sonny Tufts, Victor Jory, Marie Windsor, William Phipps, Douglas Fowley, Carol Brewster, Susan Morrow, Suzanne Alexander, Bette Arlen, Roxann Delman.
64 Minuten (NTSC)
Eine amerikanische Expedition befindet sich auf dem Weg zum Mond. Navigatorin Helen Salinger, die einzige Frau an Bord des Raketenschiffs, empfängt derweil in Trance seltsame telepathische Botschaften, die ihr nahelegen, auf der unerforschten, dunklen Seite des Mondes zu landen. Nachdem man einen Weg durch eine unheimliche Höhle gefunden hat, stösst die Besatzung auf eine Zivilisation katzenhafter Mondfrauen, die Zeit ihres Lebens noch nie einen Mann zu Gesicht bekommen haben. Ihr Sauerstoffvorrat geht rapide zur Neige, und die Mondfrauen wollen sich der Rakete der Erdlinge bemächtigen, um damit die Erde zu erreichen und ihre Zivilisation vor dem sicher geglaubten Aussterben zu bewahren.
"Cat-Women of the Moon" steht, wie so viele der preisgünstig abgedrehten, naiven "Space-Operas" der 1950er Jahre, im Ruf, ein äusserst schlechter Film zu sein. Trotz der haarsträubenden Naivität (brennende Streichhölzer und abgefeuerte Pistolen auf dem Mond, mithin einem Platz, an dem kein Sauerstoff und keinerlei Atmosphäre vorhanden ist!), der klischeehaften Handlung einer sexhungrigen Frauen-Zivilisation, einfältiger Dialoge, hölzerner Schauspieler (Hauptdarsteller Sonny Tufts gibt einen selten blassen "Helden" ab) und unbestreitbar lächerlich-billiger Kulissen (das Raumschiff-"Cockpit" sieht eher nach einer Kommandozentrale in einer improvisierten Wellblech-Hütte aus) kommt in den vergleichsweise häufig eingesetzten, zudem sehr schönen Mond-Aussenaufnahmen durchaus so etwas wie Weltraum-Atmosphäre auf, wie andere Filme dieser Art sie oftmals vermissen lassen. Die Idee von Frauen-Zivilisationen auf dem Mond (oder anderen Planeten) schlug genug ein, um in der Folgezeit zahlreiche Filme mit ähnlicher Handlung entstehen zu lassen, etwa "Fire Maidens from Outer Space" (1955), "Bestie des Grauens" (1958) oder "In den Krallen der Venus" (ebenfalls 1958). Der Film mit einem frühen Elmer-Bernstein-Skore lief seinerzeit auch in 3-D in den amerikanischen Kinos.
Invasion vom Mars
Kampf der Welten
Originaltitel: Invaders from Mars
Produktion: USA, 1952/1954 (Farbe)
Edward L. Alperson Productions/National Pictures Corporation
Regie: William Cameron Menzies.
Cast: Helena Carter, Arthur Franz, Jimmy Hunt, Leif Erickson, Hillary Brooke, Morris Ankrum, Max Wagner, Milburn Stone, Janine Perreau, William Phipps.
78 Minuten (NTSC/Originalfassung)/83 Minuten (NTSC/Britische Fassung)/81 Minuten (PAL/Deutsche Fassung)
Der junge David MacLean beobachtet mit seinem Teleskop den Nachthimmel. Zu seinem Entsetzen sieht er, wie eine grün leuchtende fliegende Untertasse direkt über einem sandigen Hügel hinter seinem Elternhaus niedergeht. Nachdem sein Vater, George MacLean, der Sache auf den Grund gehen wollte, kommt er seltsam verändert zurück. Selbiges gilt für zwei Polizisten, die, von David abermals beobachtet, in den Sand gezogen werden. David entdeckt, dass alle Personen, die in der Sandgrube verschwanden, eine Wunde auf ihrer Hals-Rückseite haben. Er verständigt die Polizei über seine Beobachtungen, doch auch deren örtlicher Chef ist schon "bekehrt". Nur die Ärztin Dr. Pat Blake glaubt ihm und verständigt den Astronomen Dr. Stuart Kelston. Der ist sich sicher, dass eine Invasion der "Mars-Menschen" im Gange ist. Das Militär wird aufgefahren, um den unterirdischen Unterschlupf der ausserirdischen Wesen zu stürmen.
"Invasion vom Mars" war, zusammen mit dem im selben Jahr (1952) entstandenen "Kampf der Welten", der archetypische Film über eine Invasion der Marsianer auf der Erde. Durch seine Darstellung einer schleichenden "Unterwanderung" der amerikanischen Gesellschaft durch bösartige Ausserirdische konnte der Film zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen (und wurde zum Vorbild für viele Nachahmer): Nicht nur war dies eine perfekte Metapher für eine heimliche Infiltration der USA durch sowjetische Kommunisten, durch die von Ausserirdischen "kontrollierten" und gesteuerten Menschen liess sich auch viel Geld für die notwendigen Spezialeffekte bzw. Masken und Kostüme zur Darstellung tatsächlicher ausserirdischer Wesen sparen. Dies war hier besonders notwendig, denn Regisseur William Cameron Menzies, der 17 Jahre zuvor mit "Was kommen wird" (1935) einen der aufwendigsten bis anhin gedrehten Science-fiction-Filme inszeniert hatte, verfügte nun lediglich über magere $ 290'000 — viel zuwenig, um mit den anderen grösseren Alien-Invasions-Filmen des Jahres, Jack Arnolds "Gefahr aus dem Weltall" ($ 800'000) oder gar Paramounts "Kampf der Welten" ($ 2'000'000) mitzuhalten. Anstatt auf spektakuläre Effekte setzte er deshalb auf Spannung und unheimliche Ausserirdische, was in einigen Szenen durchaus gelang. Viele Effekte (glubschäugige Marsmenschen in grünen Kostümen) sind zwar stark angestaubt heutzutage, doch das Bild der obersten Intelligenz vom Planeten Mars, einem goldenen Kopf mit Tentakeln in einem kugelförmigen Glas, der von seinen Dienern getragen wird, bleibt im Gedächtnis haften. "Invasion vom Mars" war 1952 der erste in Farbe gedrehte Alien-Invasions-Film überhaupt. Der britische Verleih verlangte damals einen Nachdreh (!) und liess die Schauspieler 1954 noch einmal antraben, um neue Szenen zu drehen. Dafür erhielt der Film auch ein anderes Ende. Die deutsche Fassung basiert auf dieser britischen bzw. europäischen Version, wobei einige Szenen (Dialog in der Polizeistation, unmittelbare Endszenen) herausgeschnitten wurden. 1985 schliesslich entstand eine recht gelungene Neuverfilmung gleichen Namens unter der Regie von Tobe Hooper ("Poltergeist", 1981).
"Invasion vom Mars" war, zusammen mit dem im selben Jahr (1952) entstandenen "Kampf der Welten", der archetypische Film über eine Invasion der Marsianer auf der Erde. Durch seine Darstellung einer schleichenden "Unterwanderung" der amerikanischen Gesellschaft durch bösartige Ausserirdische konnte der Film zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen (und wurde zum Vorbild für viele Nachahmer): Nicht nur war dies eine perfekte Metapher für eine heimliche Infiltration der USA durch sowjetische Kommunisten, durch die von Ausserirdischen "kontrollierten" und gesteuerten Menschen liess sich auch viel Geld für die notwendigen Spezialeffekte bzw. Masken und Kostüme zur Darstellung tatsächlicher ausserirdischer Wesen sparen. Dies war hier besonders notwendig, denn Regisseur William Cameron Menzies, der 17 Jahre zuvor mit "Was kommen wird" (1935) einen der aufwendigsten bis anhin gedrehten Science-fiction-Filme inszeniert hatte, verfügte nun lediglich über magere $ 290'000 — viel zuwenig, um mit den anderen grösseren Alien-Invasions-Filmen des Jahres, Jack Arnolds "Gefahr aus dem Weltall" ($ 800'000) oder gar Paramounts "Kampf der Welten" ($ 2'000'000) mitzuhalten. Anstatt auf spektakuläre Effekte setzte er deshalb auf Spannung und unheimliche Ausserirdische, was in einigen Szenen durchaus gelang. Viele Effekte (glubschäugige Marsmenschen in grünen Kostümen) sind zwar stark angestaubt heutzutage, doch das Bild der obersten Intelligenz vom Planeten Mars, einem goldenen Kopf mit Tentakeln in einem kugelförmigen Glas, der von seinen Dienern getragen wird, bleibt im Gedächtnis haften. "Invasion vom Mars" war 1952 der erste in Farbe gedrehte Alien-Invasions-Film überhaupt. Der britische Verleih verlangte damals einen Nachdreh (!) und liess die Schauspieler 1954 noch einmal antraben, um neue Szenen zu drehen. Dafür erhielt der Film auch ein anderes Ende. Die deutsche Fassung basiert auf dieser britischen bzw. europäischen Version, wobei einige Szenen (Dialog in der Polizeistation, unmittelbare Endszenen) herausgeschnitten wurden. 1985 schliesslich entstand eine recht gelungene Neuverfilmung gleichen Namens unter der Regie von Tobe Hooper ("Poltergeist", 1981).
Originaltitel: The War of the Worlds
Produktion: USA, 1952 (Farbe)
Paramount Pictures (A Paramount Picture)
Regie: Byron Haskin (& George Pal).
Cast: Gene Barry, Ann Robinson, Les Tremayne, Lewis Martin, Robert Cornthwaite, Sandro Giglio, Jack Kruschen, Vernon Rich, Paul Frees, Cedric Hardwicke.
82 Minuten (PAL)
Als Meteoriten getarnte Raumschiffe vom Planeten Mars landen in der Nähe von Los Angeles und überall auf der Erde. Ihre Insassen stellen sich bald als bösartige Invasoren heraus, deren Todesstrahlen alles vernichten, was sich in ihre Reichweite wagt. Während die Machtlosigkeit der Menschen gegen die überlegenen Marsianer immer evidenter wird, suchen der Wissenschaftler Dr. Clayton Forrester und die junge Sylvia zunehmend verzweifelt nach einem Mittel, wie den Ausserirdischen beizukommen ist.
Der teuerste Alien-Science-fiction-Film der 1950er Jahre (die Produktionskosten überstiegen das Budget der meisten Sci-fi-Filme der damaligen Zeit um das zehn- bis hundertfache) überzeugte mit bahnbrechenden Spezialeffekten und technisch überzeugend umgesetzten Kriegs- und Zerstörungsszenen und musste damals im Kino ungeheuer beeindruckend gewesen sein. Vom schönen Auftakt auf dem Mars und den einleitenden Worten über die Planeten des Sonnensystems bis hin zur Landung der Marsianer und ihrem unheimlichen ersten Auftritt, hier stimmt auch dramaturgisch alles: Schauspieler, stimmige Fotografie, innovatives Produktionsdesign und Sets tragen das Ihre zu einer unvergesslichen Atmosphäre bei. Hält er sich auch über weite Strecken nicht oder kaum an den Roman, Byron Haskins Film ist und bleibt die Mutter aller Alien-Invasions-Filme und ein Meilenstein für das SF-Genre. Völlig untypisch für einen SF-Film der damaligen Zeit gewann er gar einen Oskar.
Originaltitel: Project Moon Base
Produktion: USA, 1953 (Schwarzweiss)
Galaxy Pictures Inc.
Regie: Richard Talmadge.
Cast: Donna Martell, Hayden Rorke, Ross Ford, Larry Johns, Herb Jacobs, Barbara Morrison, Ernestine Barrier, James Craven, John Hedloe, Peter Adams, John Straub.
63 Minuten (NTSC)
Im Zukunftsjahr 1970 (!) haben die Vereinigten Staaten eine bemannte Weltraum-Station in Betrieb genommen. Unter der Führung des weiblichen "Colonel" Briteis soll nun eine Raumfähre den Mond umkreisen und der Wissenschaftler Dr. Wernher soll dabei die ersten Aufnahmen von der Rückseite des Mondes anfertigen. Doch eine Gruppe von Finsterlingen, gemäss Einleitung "Feinde des Friedens", schaltet den echten Dr. Wernher aus und schleust an seiner Stelle einen Agenten an Bord des Raumschiffs, der den Auftrag hat, die Raumstation zu zerstören. Durch seine Sabotage ist Briteis gezwungen, die erste Mondlandung in der Geschichte der Menschheit durchzuführen. Die Führung des amerikanischen Weltraumprogramms ernennt sie daraufhin zum ersten offiziellen Aussenposten auf dem Mond.
"Project Moon Base" ist einer der obskureren amerikanischen Science-fiction-Filme der 1950er Jahre und wird allenthalben in der Luft zerrissen. Natürlich erzählt er eine hochgradig naive Geschichte, natürlich stehen die "Feinde des Friedens" stellvertretend für sowjetische Kommunisten (obwohl ihre Vertreter englische beziehungsweise deutsche Namen tragen), doch wartet der Film auch mit ausserordentlich vielen und für ihr Alter durchaus gelungenen Weltraumszenen und Raketenmodellen auf (die Modelle und Sets sind teilweise dieselben wie im zeitgleich entstandenen Film "Cat-Women of the Moon") und zeigt einige interessante (wenn auch absurde) Ideen und Austattungs-Details zur Zukunftswelt von 1970, wie etwa modifizierte, kabellose Telefone. Das Datum der ersten Mondlandung traf der unter anderem von Robert A. Heinlein geschriebene Film recht genau, und Hauptdarstellerin Donna Martell hat zudem zwei Argumente, an denen kein Mann vorbeisehen kann; sie ist wohl das sexieste Raketen-Girl der gesamten 1950er Jahre. Überhaupt zeigt der Film eine bizarre Einstellung zur Rollenverteilung der Geschlechter; zwar ist Briteis Kommandantin der Mission, doch kaum hat man Probleme, hat sie keine Ahnung, was zu tun ist, und benötigt andauernd die Hilfe des unsäglichen Macho-Co-Piloten, und in ihrem hautengen Astronauten-Outfit ist sie klar ein Blickfang, der Feministinnen auf die Palme treiben dürfte. Handkehrum erscheint zum Ende des Films ein weiblicher US-Präsident auf dem Monitor, und Martell erhielt als Frau Top-Billing in den Credits, was damals wie heute (noch immer) selten ist. Ursprünglich hiess der Film "Ring Around the Moon" und war als Pilotfilm einer (nie realisierten) Fernsehserie gedacht.
It Stalked the Ocean Floor
Originaltitel: Monster from the Ocean Floor
Produktion: USA, 1953 (Schwarzweiss)
Palo Alto Productions
Regie: Wyott Ordung.
Cast: Anne Kimbell, Stuart Wade, Dick Pinner, Wyott Ordung, Inez Palange, Jack Hayes (Jonathan Haze), David Garcia, Roger Corman.
64 Minuten (NTSC)
Die Amerikanerin Julie Blair macht Urlaub in einem malerischen mexikanischen Küstendorf, wo ihr ein einheimischer Junge von einem sagenhaften Seeungeheuer erzählt, welches seinen Vater "geholt" habe. Kurz darauf trifft die halbwegs ungläubige, jedoch interessierte Julie auf den Meeresbiologen Steve Dunning, der kein Wort von der Geschichte glaubt, der attraktiven Malerin aber natürlich trotzdem nicht abgeneigt ist. Allerdings muss er beruflich bedingt weiter die Küste hinunter schippern, derweil Julie Erkundigungen bei Fischer Pablo anstellt, der nach etwas Tequila und einem Gespräch mit seiner Mutter beschliesst, Julie dem Ungeheuer zu opfern. In einer Vollmondnacht sieht Julie kurz darauf eine monströse, einem Oktopus ähnelnde Kreatur mit einem grossen leuchtenden Auge aus dem Wasser kommen.
Anne Kimbell ("Port Sinister", 1952) und Stuart Wade ("Teenage Monster", 1957) spielten die Hauptrollen in diesem kurzen, nicht uncharmanten "Poverty-Row"-Monsterfilm von 1953 des in Shanghai (China) geborenen Regisseurs Wyott Ordung (1922-2005), der mit der "Graf-Zaroff"-Variation "Walk the Dark Street" (1954) nur noch einen weiteren Film inszenieren und später als Regieassistent noch an nicht über alle Zweifel erhabenen Genre-Werken wie "Verhängnisvolle Fracht" ("The Navy Vs. the Night Monsters", 1965) oder "The Mummy and the Curse of the Jackals" (1969) mitwirken sollte. Ungewöhnlich ist für einen Film aus den 1950er Jahren, dass für einmal ganz die Protagonistin und nicht etwa ihr männlicher Gegenpart im Vordergrund steht. Bei Kosten von 28'000 US-$ brachte "Monster from the Ocean Floor" $ 117'000 ein; überdies ist der Streifen mit seinem garstig-putzigen Oktopus-Monster, das schwer an jenes aus "Auf U-17 ist die Hölle los" ("The Atomic Submarine", 1959) erinnert, nennenswert als erster aller von Roger Corman produzierten Filme — die mittlerweile (2015) lebende Legende des Filmgeschäfts hat denn auch einen kurzen Cameo-Auftritt.
Anne Kimbell ("Port Sinister", 1952) und Stuart Wade ("Teenage Monster", 1957) spielten die Hauptrollen in diesem kurzen, nicht uncharmanten "Poverty-Row"-Monsterfilm von 1953 des in Shanghai (China) geborenen Regisseurs Wyott Ordung (1922-2005), der mit der "Graf-Zaroff"-Variation "Walk the Dark Street" (1954) nur noch einen weiteren Film inszenieren und später als Regieassistent noch an nicht über alle Zweifel erhabenen Genre-Werken wie "Verhängnisvolle Fracht" ("The Navy Vs. the Night Monsters", 1965) oder "The Mummy and the Curse of the Jackals" (1969) mitwirken sollte. Ungewöhnlich ist für einen Film aus den 1950er Jahren, dass für einmal ganz die Protagonistin und nicht etwa ihr männlicher Gegenpart im Vordergrund steht. Bei Kosten von 28'000 US-$ brachte "Monster from the Ocean Floor" $ 117'000 ein; überdies ist der Streifen mit seinem garstig-putzigen Oktopus-Monster, das schwer an jenes aus "Auf U-17 ist die Hölle los" ("The Atomic Submarine", 1959) erinnert, nennenswert als erster aller von Roger Corman produzierten Filme — die mittlerweile (2015) lebende Legende des Filmgeschäfts hat denn auch einen kurzen Cameo-Auftritt.
Originaltitel: Forbidden Planet
Produktion: USA/Japan, 1955 (Farbe)
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
Regie: Fred McLeod Wilcox.
Cast: Walter Pidgeon, Anne Francis, Leslie Nielsen, Warren Stevens, Jack Kelly, Richard Anderson, Earl Holliman, George Wallace, Robert Dix, Jimmy Thompson, James Drury.
98 Minuten (NTSC)
Um das Jahr 2200 erreicht ein irdisches Raumschiff unter dem Kommando von Commander J. J. Adams den Planeten Altair 4. Die Mission der Besatzung besteht darin, herauszufinden, was aus den Überlebenden eines Raumschiffabsturzes auf dem Planeten geworden ist. Auf Altair 4 leben jedoch nur noch Dr. Edward Morbius, der Adams eindringlich vor einer Landung warnt (eine Warnung, die der Commander missachtet), sowie seine Tochter Altaira. Schon kurz nach der Landung wird das Raumschiff von einem unsichtbaren Wesen angegriffen, derweil Adams und seine Mannen mehr und mehr den Geheimnissen von Morbius und Altair auf die Spur kommen. Denn Morbius stiess auf das Erbe der Krell, einer unvorstellbar hoch entwickelten und dennoch untergegangenen Rasse, die einst den Planeten bewohnte.
"Alarm im Weltall" gilt heute zurecht als einer der besten Science-fiction-Filme der 1950er Jahre. Es war eine der eher dünn gesäten A-Produktionen des Genres in diesem Jahrzehnt, dazu ein ambitionierter und intelligent geschriebener Film, der auch tricktechnisch neue Wege beschritt und Aufnahmen vorweisen kann, die heute noch beeindrucken. "Top-Billing" erhielt Walter Pidgeon, der Genre-Anhängern auch aus "Unternehmen Feuergürtel" (1961) geläufig sein dürfte, daneben spielte ein junger Leslie Nielsen als Commander Adams. Ein besonderes Gimmick war der Allzweck-Roboter "Robby", der später auch noch im Film "SOS Raumschiff" (1957) sowie in TV-Serien Verwendung fand. Innovativ war auch der Soundtrack des Films, dessen Elektronik-Geräuschkulisse unzählige Genre-Filme beeinflusste. "Alarm im Weltall" beziehungsweise "Forbidden Planet" ist ein Klassiker, der in keiner Science-fiction-Film-Sammlung fehlen sollte.
Originaltitel: Conquest of Space
Produktion: USA, 1954 (Farbe)
Paramount Pictures
Regie: Byron Haskin.
Cast: Walter Brooke, Eric Fleming, Mickey Shaughnessy, Phil Foster, William Redfield, William Hopper, Benson Fong, Ross Martin, Vito Scotti, John Dennis, Michael Fox.
81 Minuten (NTSC)
Im Zukunftsjahr 1980 (!) kreist eine riesige Raumstation mit der Form eines Rades im Orbit der Erde. Gebaut und geleitet von General Samuel T. Merritt, dient sie unter anderem der Fertigstellung eines Raumschiffs, mit dem der Mond erreicht und die Eroberung des Weltalls eingeläutet werden soll. Als hoher Besuch von der Erde auf der Station eintrifft, wird die Crew von neuen Plänen geschockt: Nicht der Mond, sondern der Planet Mars soll das Ziel der geplanten Mission werden. Unter dem Kommando des psychisch zunehmend belasteten Generals wird die Reise zu einem lebensbedrohlichen Himmelfahrtskommando.
Nach "Endstation Mond" (1950), "Der jüngste Tag" (1951) und "Kampf der Welten" (1952) war "Eroberung des Weltalls" Ende 1954 Produzent George Pals vierte grosse, A-klassige Science-fiction-Produktion. Sie entstand wie schon "Kampf der Welten" zwei Jahre zuvor unter der Regie Byron Haskins ("Notlandung im Weltraum", 1964) und zeigte den Mars, anders als die meisten Science-fiction-Filme der 1950er Jahre, auf realistische Art und Weise als die unbewohnte, unwirtliche rötliche Wüstenwelt, die er tatsächlich ist. Obwohl aus heutiger Sicht ein (sehr) naiver Film, dessen infantiler Humor bisweilen irritiert, war er für damalige Verhältnisse deutlich realitätsnäher als die meisten vergleichbaren Produktionen, und dank dem hohen Budget gerieten Sets und Spezialeffekte prachtvoll und sind auch heute noch schön anzusehen, zumal kaum ein anderer amerikanischer Science-fiction-Film dieses Jahrzehnts derart viele und schöne Weltraum-Aufnahmen zu bieten hat.
Originaltitel: This Island Earth
Produktion: USA, 1954 (Farbe)
Universal International Pictures (UI)
Regie: Joseph M. Newman (& Jack Arnold).
Cast: Jeff Morrow, Faith Domergue, Rex Reason, Lance Fuller, Russell Johnson, Douglas Spencer, Robert Nichols, Karl Ludwig Lindt, Charlotte Lander, Jack Byron.
86 Minuten (NTSC)
Der Wissenschaftler Dr. Cal Meacham wird von dem geheimnisvollen Exeter eingeladen, seiner exklusiven Gemeinschaft der weltweit talentiertesten Fachkräfte beizutreten. In einem eigens für ihn fliegenden Flugzeug kommt er in Exeters Hauptquartier in Georgia an, wo er Dr. Ruth Adams, mit der er einst Bekanntschaft gemacht hatte, wiedersieht. Exeter verfolgt derweil ganz andere Pläne. Unter massivem Zeitdruck seines Vorgesetzten gelingt es ihm, Cal und Ruth zu entführen — mit einem interstellaren Raumschiff, das die beiden zu Exeters Heimat, dem Planeten Metaluna 4, bringt. Dieser ist massiven Angriffen durch den verfeindeten Planeten Zagon ausgesetzt, dessen Raumschiffe Meteore auf Metaluna schiessen. Cal und Ruth sollen mit ihren Kentnissen Metaluna helfen, dem die Wissenschaftler ausgehen. Doch für Exeters Heimatwelt ist es zu spät.
Universals "This Island Earth", oder "Metaluna 4 antwortet nicht", ist einer der schönsten und spektakulärsten Science-fiction-Filme der 1950er Jahre. Mit einem Budget von $ 800'000 war es auch eine der teureren Produktionen und einer der wenigen "A"-Science-fiction-Filme des Jahrzehnts. Unvergessen bleiben die fantastischen Szenen des Landeanflugs von Exeters Raumschiff auf die Oberfläche von Metaluna, die aus einem über 30 Meter langen, von Kratern bedeckten Modell bestand, sowie der Metaluna-Mutant, der zu einem der klassischen Science-fiction-Monster Hollywoods avancierte. "Metaluna 4 antwortet nicht" ist durchaus auf Augenhöhe mit dem gefeierten Klassiker "Alarm im Weltall" aus demselben Jahr zu sehen, und tricktechnisch einer der Höhepunkte des 1950er-Jahre-Science-fiction-Kinos, an dessen Spezialeffekten zweieinhalb Jahre gearbeitet wurde. Leider suchte sich die nervtötende amerikanische "Komiker"-Truppe "MST3K" unter anderem unpassenderweise ausgerechnet diesen Film zum Veralbern aus. Wem hingegen ernsthaft am Film gelegen ist, dem ist die japanische Laserdisc zu empfehlen, die diesen Klassiker mit strahlenden Farben und schönem Kontrast präsentiert und genau die richtige nostalgische Stimmung heraufbeschwört.
Originaltitel: The Phantom from 10,000 Leagues
Produktion: USA, 1955 (Schwarzweiss)
Milner Brothers (Milner Bros. Productions)
Regie: Dan Milner.
Cast: Kent Taylor, Cathy Downs, Michael Whalen, Helene Stanton, Phillip Pine, Rodney Bell, Vivi Janiss, Michael Garth, Pierce Lyden.
80 Minuten (NTSC)
Der Wissenschaftler Ted Stevens untersucht an einem amerikanischen Küstenstreifen mysteriöse Todesfälle, welche die Einheimischen einem Unterwasser-"Phantom" zuschreiben. Tatsächlich hat der ortsansässige Dr. King, mit dessen Tochter Lois Stevens selbstverständlich anbandelt, in seinem Labor etwas ausgebrütet, das nun im Meer sitzt und schlechte Laune hat.
Einer jener 1950er-Jahre-Monsterfilme, die einen wirklich extrem schlechten Ruf haben, und nach dem Ansehen muss gesagt werden, so schlecht ist er gar nicht. Zwar geht es — Überraschung! — mehr um Intrigen und Liebeleien als um das titelgebende Monster, welches nur wenige und reichlich plump inszenierte Auftritte hat, doch wer es ernsthaft in Erwägung zieht, sich diesen Film anzusehen, wird die 1950er-Jahre-Science-fiction-Filme sowieso lieben, und für dieses Publikum ist der Film durchaus einen Blick wert. Regisseur Dan Milner drehte anscheinend genau drei (3) Filme in seiner Karriere, so etwa unter anderem noch den Horrorfilm "From Hell It Came" (1957), in dem ein amok laufender Baumstumpf sein Unwesen treibt. Der etwas hölzerne Hauptdarsteller Kent Taylor trieb sich auch in Genre-Referenz-Filmen wie "The Day Mars Invaded Earth" (1962), "Brides of Blood Island" (1966), "Mighty Gorga — Das grösste Monster auf Erden" (1968) oder "Brain of Blood" (1971) herum.
Originaltitel: Attack of the Crab Monsters
Produktion: USA, 1956 (Schwarzweiss)
Los Altos Productions
Regie: Roger Corman.
Cast: Richard Garland, Pamela Duncan, Russell Johnson, Leslie Bradley, Mel Welles, Richard H. Cutting, Beach Dickerson, Tony Miller, Ed Nelson, Charles B. Griffith.
67 Minuten (NTSC)
Ein Team von Wissenschaftlern erreicht ein pazifisches Korallen-Atoll, um dem rätselhaften Verschwinden seines Vorgänger-Teams auf die Spur zu kommen. Nicht genug damit, dass die radioaktiv verseuchte Insel permanent von Erdbeben heimgesucht wird, kriechen alsbald auch noch riesenhaft mutierte Landkrabben aus ihren Höhlen, um die Wissenschaftler zu dezimieren. Die Krabben ernähren sich von menschlichen Gehirnen und absorbieren deren Substanz.
Eine kleine Perle des Science-fiction-Horrors aus Zeiten, in denen Schlock-Film-König Roger Corman noch selbst auf dem Regie-Stuhl Platz nahm und mit Vorliebe preiswerte Science-fiction-Schnellschüsse wie "It Conquered the World" (1956), "Gesandter des Grauens" (1956), "Planet der toten Seelen" (1957) oder eben "Attack of the Crab Monsters" (1956) inszenierte. Die hier erzählte Geschichte ist so abstrus, dass sie schon wieder interessant ist, und die wissenschaftlichen Erklärungen tragen noch mehr zur Belustigung bei als die Spezialeffekte, aber eine gewisse unheimliche Atmosphäre kann man diesem Film trotz all seinen Mängeln nicht absprechen. Klares Effekte-Highlight sind natürlich die Riesenkrabben, die budget-bedingt leider nur kurz zum Zug kommen und auch nicht wirklich überzeugen können, doch allemal besser in Szene gesetzt wurden, als man eigentlich erwarten konnte.
Originaltitel: The 27th Day
Produktion: USA, 1956 (Schwarzweiss)
Romson Productions
Regie: William Asher.
Cast: Gene Barry, Valerie French, George Voskovec, Arnold Moss, Stefan Schnabel, Ralph Clanton, Frederick Ledebur (Friedrich von Ledebur), Paul Birch, Azemat Janti, Monty Ash, Irvin Ashkenazy.
75 Minuten (NTSC)
Fünf scheinbar zufällig ausgewählte Menschen aus verschiedenen Nationen werden von den Insassen einer fliegenden Untertasse in den Weltraum entführt — Ein amerikanischer Journalist, eine britische Badenixe, ein deutscher Wissenschaftler, ein russischer Soldat sowie eine Chinesin aus einem Kriegsgebiet. Im UFO händigt ein Ausserirdischer den fünf je eine Kapsel mit drei Patronen aus — jede für sich eine Waffe, die stark genug ist, um die Menschheit zu vernichten. Nur die fünf können sie — aufgrund ihrer Gedankenkraft — aktivieren, und die zerstörerische Wirkung der Waffe betrifft ausschliesslich menschliches Leben; weder Tiere, noch Pflanzen, noch Umwelt werden versehrt. 35 Tage trennen den Planeten der Aliens vor dem Untergang durch eine Supernova, 27 Tage jedoch haben die Erdlinge Zeit, die todbringende Waffe nicht einzusetzen; sollten sie es dennoch tun, könnten die Aliens einen menschenfreien "Ersatz"-Planeten übernehmen, ansonsten sie sich friedlich ihrem Schicksal — dem Untergang — stellen würden.
Diese äusserst verheissungsvolle Prämisse setzte der Regisseur William Asher in diesem kaum bekannten "Atomic-Age"-SF-Thriller in einen spannenden, originellen und zum Nachdenken anregenden Film um. Leider war das Budget bescheiden und ist von den Aliens so gut wie nichts zu sehen (ihr Raumschiff hat ganze zwei Einstellungen Screen-Time, und diese sind Archivaufnahmen aus dem Film "Fliegende Untertassen greifen an"/"Earth Vs the Flying Saucers" aus dem Vorjahr), doch das tut diesem intelligenten, viele (nicht alle) möglichen Klischees elegant umschiffenden Film wenig Abbruch. Spannend bis zum überraschenden Ende, ist "Der 27. Tag" ein mit einigem Unrecht in Vergessenheit geratener Film, dem der "Klassiker"-Status bis heute verwehrt blieb.
Originaltitel: The Invisible Boy
Produktion: USA, 1957 (Schwarzweiss)
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)
Regie: Herman Hoffman.
Cast: Richard Eyer, Philip Abbott, Diane Brewster, Harold J. Stone, Robert H. Harris, Dennis McCarthy, Alexander Lockwood, John O'Malley.
86 Minuten (PAL)
Der kleine Timmie, Sohn des Wissenschaftlers Dr. Tom Merrinoe, freundet sich mit dem Roboter Robby an, den ein halbverrückter und unterdessen verstorbener Professor zurückliess. Robby macht den Kleinen unsichtbar, derweil Daddys Supercomputer (ein grosser Kasten mit vielen blinkenden Lichtern) beginnt, verrückt zu spielen und Pläne für die Herrschaft des Universums (!!) zu schmieden.
Bei allem guten Willen recht ärmlich ausgestattete Kinder-Science-fiction von beschränktem Unterhaltungswert. "Alarm-im-Weltall"-Drehbuchautor Cyril Hume gönnte sich hier zwei Jahre nach seinem Meisterstück (1955) wohl eine schöpferische Pause und strickte eine einfache Mär mehr oder weniger als Vorwand, um den teuren Roboter "Robby" (der mittlerweile diverse Cameo-Auftritte in weiteren Filmen verbuchen konnte) noch einmal in einem Film unterzubringen. Timmie wird gespielt von Richard Eyer, der als Genie (Lampengeist) im famosen Märchen-Abenteuer "Sindbads 7. Reise" ("The 7th Voyage of Sinbad", 1958; mit "Stop-Motion"-Kreaturen von Ray Harryhausen) einen gefälligeren Eindruck hinterliess.
Originaltitel: The Incredible Petrified World
Produktion: USA, 1957 (Schwarzweiss)
GBM Productions
Regie: Jerry Warren.
Cast: John Carradine, Robert Clarke, Phyllis Coates, Allen Windsor, Sheila Noonan, George Skaff, Maurice Bernard, Joe Maierhouser, Lloyd Nelson, Harry Raven, Milt Collion.
66 Minuten (PAL)
Der Professor Millard Wyman entwickelt eine Tauchkugel, mit der vier Personen (zwei Männer und zwei Frauen) den Grund des Ozeans erkunden sollen. Doch das Seil reisst, und die vier geraten in eine unterseeische Höhle, aus der es scheinbar kein Entrinnen gibt. Dafür aber einen Menschen, der schon seit vierzehn Jahren dort lebte, und den obligatorischen Vulkan, damit man auch hier das übliche Archiv-Material aus anderen Filmen abspulen kann.
Produzent und Regisseur Jerry Warren war all das tatsächlich, was man Edward D. Wood Jr. heute gerne nachsagt: Talentfrei und einer der schlechtesten Regisseure der Filmgeschichte. Dies ist dabei noch einer seiner besseren Filme! Doch er hat ein recht unverzeihliches Manko: Während der gesamten Laufzeit (66 Minuten) geschieht so gut wie nichts. Jedenfalls nichts, was das Publikum interessieren könnte.
Wenn das Gezicke der beiden weiblichen Hauptprotagonisten das spannendste am ganzen Film ist, weiss man, dass etwas nicht stimmen kann. Was die Besetzung angeht, John Carradine (Wyman) sieht recht gelangweilt aus, und ansonsten sind vielleicht Robert Clarke ("The Hideous Sun Demon", 1958) und Phyllis Coates (Lois Lane aus "Superman") erwähnenswert. Wem "Unknown World" (1950) von Terry Morse zu teuer aussah, der wird "The Incredible Petrified World" ins Herz schliessen.
Originaltitel: The Night the World Exploded
Produktion: USA, 1956 (Schwarzweiss)
Clover Productions
Regie: Fred F. Sears.
Cast: Kathryn Grant, William Leslie, Tristram Coffin, Raymond Greenleaf, Charles Evans, Frank J. Scannell, Marshall Reed, Fred Coby, Paul Savage, Terry Frost.
64 Minuten (NTSC)
Ein Team von Geologen, unter ihnen Dr. David Conway und seine Möchtegern-Geliebte Hutch, findet heraus, dass ein grosses Erdbeben unmittelbar bevor steht. Ihre Warnungen werden missachtet, doch das Beben findet wie vorausgesagt statt. Dank ihrem neuartigen Messgerät stellen die Wissenschaftler fest, dass weitere, und noch dazu grössere Erdbeben anstehen. Eine Expedition ins Erdinnere fordert das neue "Element 112" zutage, welches in trockenem Zustand rasch anwächst und schliesslich explodiert. Bald sieht man die ganze Welt bedroht, denn Element 112 scheint in rauen Mengen vorhanden zu sein. In Windeseile wird Wasser gestaut und werden Dämme gebaut, um die drohende Katastrophe im Keim zu ertränken.
"The Night the World Exploded", or how to save the world on a low budget. Dieser von Columbia vertriebene Film aus der "Poverty-Row"-Abteilung hat vor 2012 offenbar selbst in den USA nie eine reguläre "Home-Video"-Veröffentlichung gesehen, weder auf VHS noch auf DVD. Regisseur war Fred F. Sears, der der Welt Science-fiction-Klassiker wie "Fliegende Untertassen greifen an" ("Earth Vs the Flying Saucers", 1955) ebenso wie unterhaltsamen Schlock allerunterster Schublade wie "Angriff der Riesenkralle" ("The Giant Claw", 1957) hinterliess. Hier richtete er einen Weltuntergang auf erstaunlich grosser Flamme an, wenn man bedenkt, dass der Film offensichtlich mit einem Schnürsenkel-Budget abgedreht wurde. Von der Cast verdient sich Kathryn Grant (die Prinzessin aus "Sindbads 7. Reise"/"The 7th Voyage of Sinbad", 1958) als Hutch die besten Noten. Seien wir heute gnädig — einmal kam beinahe Spannung auf. Mittlerweile (2012) gibt es den Film in guter Fassung als DVD-R nun auch von offizieller Seite zu erwerben.
Originaltitel: Missile to the Moon
Produktion: USA, 1958 (Schwarzweiss)
Layton Film Productions Inc.
Regie: Richard E. Cunha.
Cast: Richard Travis, Cathy Downs, K. T. Stevens, Tommy Cook, Nina Bara, Gary Clarke, Michael Whalen, Laurie Mitchell, Marjorie Hellen (Leslie Parrish), Henry Hunter.
74 Minuten (PAL)
Der Wissenschaftler Dirk Green und sein Partner Steve Dayton haben auf privater Basis eine Weltraumrakete gebaut, was der US-Regierung (und besonders den Militärs) ein Dorn im Auge ist. Bevor man ihm die Rakete wegnehmen kann, kidnappt Green die beiden entflohenen Sträflinge Gary und Lon, die er als Crew für sein Raketenschiff benötigt, denn er will kurzerhand zum Mond entfliehen. Dayton und seine Verlobte June geraten ebenfalls als blinde Passagiere an Bord. Nach einigen Querelen mit einem der Sträflinge und dem üblichen Meteoritensturm landen sie auf dem Mond, der von gefährlichen Steinwesen, einer Zivilisation von Mondfrauen, deren Königin Dirk bereits erwartet, sowie einer garstigen Höhlenspinne bevölkert ist.
1953 drehte der Regisseur Arthur Hilton einen Film namens "Cat-Women of the Moon", der eine nahezu identische Handlung aufwies. Offenbar fand Science-fiction- und Horror-Vielfilmer Richard E. Cunha ("Frankensteins Tochter", 1958) es gerade mal fünf Jahre (und null technischen Fortschritt) später an der Zeit, davon eine Karbon-Kopie ins Rennen zu schicken. Mit $ 65'000 drehte er seine Weltraum-Amazonen-Mär, die brav und stoisch Klischee für Klischee abhakt (platt gedrückte Gesichter der Raumfahrer, V2-Raketentechnik, "Stock-Footage"-Raketenstart, Meteoritensturm, Höhlenspinne aus Gummi an Silchfäden, sexhungrige Frauenzivilisation ohne Männer usw.), wobei die Einfalt der Dialoge in diesem Film diejenige seiner Vorgänger noch deutlich zu toppen vermag. Als weitere Besonderheiten gibt es zu vermelden, dass der deutsche Kinotrailer noch von "Bestie im Weltall" und der Venus sprach und dass es mittlerweile eine sehr schön colorierte Fassung des Films (mit grünhäutigen Mondbewohnerinnen) gibt. Man beachte auch die deutlich sichtbare Naht mitten durch die Wüstenlandschaft (offensichtlich aufgehängte Planen), vor der der Sheriff zu Beginn des Films ins Auto-Mikrofon spricht.
Originaltitel: Night of the Blood Beast
Produktion: USA, 1958 (Schwarzweiss)
American International Pictures (AIP)/Balboa Productions
Regie: Bernard L. Kowalski.
Cast: John Baer, Angela Greene, Ed Nelson, Georgianna Carter, Michael Emmet, Tyler McVey, Ross Sturlin, Yvette Vickers, Bruno VeSota, Gene Roth.
60 Minuten (NTSC/Originalfassung)/67 Minuten (PAL/deutsche Kinofassung)
60 Minuten (NTSC/Originalfassung)/67 Minuten (PAL/deutsche Kinofassung)
Astronaut Major John Corcoran stürzt mit seinem Raketenschiff in einem abgelegenen Teil der USA ab. Ein Team einer nahegelegenen Forschungsstation (unter anderem mit Johns Verlobter Dr. Julie Benson) kann ihn nur noch tot bergen. Zur allgemeinen Überraschung weist John zwar diverse Merkmale eines Toten auf, dies hindert ihn jedoch nicht daran, wieder aufzustehen und zu den Lebenden zurückzukehren. Und es gibt noch mehr Überraschungen, denn John hat etwas mit sich zurückgebracht von seinem Ausflug ins Weltall: Ein ausserirdisches Wesen aus der "Galaxie 27", das sogleich den anwesenden Dr. Alex Wyman tötet. John, der mit dem Wesen in telepathischem Kontakt steht, insistiert jedoch darauf, dass der Eindringling friedlicher Natur ist.
"Night of the Blood Beast" wurde 1958 von den Brüdern Gene und Roger Corman produziert (wobei diese noch versuchten, den unerfahrenen Drehbuchautoren Martin Varno um Geld zu prellen) und von Regisseur Bernard L. Kowalski ("Ssssnake Kobra", 1972) unter dem Arbeitstitel "The Creature from Galaxy 27" für $ 68'000 in sieben Tagen abgedreht. In seiner Verteilung der Sympathieträger nicht ganz so stereotyp und klischeehaft schwarz-weiss-malerisch wie viele andere Science-fiction-/Horrorfilme der 1950er Jahre, nimmt er einige Ideen vorweg, die in diversen späteren Filmen, etwa "Rakete 510" ("First Man Into Space", 1958), "Zontar the Thing from Venus" (1966), "Der Planet Saturn lässt schön grüssen" ("The Incredible Melting Man", 1977) oder auch "Guila, Frankensteins Teufelsei" ("Uchû daikaijû Girara", 1967) erneut aufgegriffen wurden. Ein ganz besonderes, weltweit einmaliges Kuriosum stellt die deutsche Kinofassung von "Night of the Blood Beast" dar. Der Mercator-Filmverleih von Bodo Gaus, der eine gewisse Tradition darin hatte, eingekaufte und für zu kurz befundene ausländische Filme in Eigenregie zu verlängern bzw. zu "ergänzen" (vgl. "Planet der toten Seelen"/"War of the Satellites", 1957; "Erotik in der Folterkammer"/"El enigma del ataúd", 1966), erwarb sowohl für diesen Film als auch für Kowalskis "Attack of the Giant Leeches" (1958) die deutschen Rechte, wobei letzterer als "Katakomben des Grauens" in die Kinos kommen sollte. Stattdessen kam es jedoch so, dass "Das Grauen kam um Mitternacht", so der deutsche Titel von "Night of the Blood Beast", mit Szenen aus "Attack of the Giant Leeches" verlängert wurde, was deshalb naheliegend war, weil Schauspieler Michael Emmet in beiden Filmen mitspielte. So kam die deutsche Fassung, die am 4. September 1962 in Mercators Kinos anlief, zu einem haarsträubenden Subplot, der am Amazonas spielt, mit Szenen aus einem anderen Film, dessen eigene deutsche Kino-Veröffentlichung damit ins Wasser fiel. Andere Szenen, etwa der Vorspann mit dem Raumschiff, die stehengebliebenen Uhren oder alle Hinweise auf heranwachsende Aliens im Körper des Astronauten John, wurden dafür aus der deutschen Fassung entfernt. Das DVD-Label "Anolis" restaurierte die deutsche Kinofassung unter beträchtlichem Aufwand mithilfe der offenbar einzigen (!) noch erhaltenen deutschen 35-mm-Kopie sowie mit Material aus der US-Fassung; das Ende des Films war indes bei beiden in einem so schlechten Zustand, dass es mit Material aus einer "Super-8"-Version (!) wiederhergestellt werden musste. Auch die US-Fassung wurde mithilfe des deutschen Materials so gut wie möglich restauriert. Der Film wurde in den USA als "Double-Feature" zusammen mit Roger Cormans noch günstiger ($ 50'000) entstandenem Fantasy-Abenteuer "She Gods of Shark Reef" (1956) gezeigt, das Alien-Kostüm fand im Corman-Film "Teenage Cave Man" (1958) weitere Verwendung.
"Night of the Blood Beast" wurde 1958 von den Brüdern Gene und Roger Corman produziert (wobei diese noch versuchten, den unerfahrenen Drehbuchautoren Martin Varno um Geld zu prellen) und von Regisseur Bernard L. Kowalski ("Ssssnake Kobra", 1972) unter dem Arbeitstitel "The Creature from Galaxy 27" für $ 68'000 in sieben Tagen abgedreht. In seiner Verteilung der Sympathieträger nicht ganz so stereotyp und klischeehaft schwarz-weiss-malerisch wie viele andere Science-fiction-/Horrorfilme der 1950er Jahre, nimmt er einige Ideen vorweg, die in diversen späteren Filmen, etwa "Rakete 510" ("First Man Into Space", 1958), "Zontar the Thing from Venus" (1966), "Der Planet Saturn lässt schön grüssen" ("The Incredible Melting Man", 1977) oder auch "Guila, Frankensteins Teufelsei" ("Uchû daikaijû Girara", 1967) erneut aufgegriffen wurden. Ein ganz besonderes, weltweit einmaliges Kuriosum stellt die deutsche Kinofassung von "Night of the Blood Beast" dar. Der Mercator-Filmverleih von Bodo Gaus, der eine gewisse Tradition darin hatte, eingekaufte und für zu kurz befundene ausländische Filme in Eigenregie zu verlängern bzw. zu "ergänzen" (vgl. "Planet der toten Seelen"/"War of the Satellites", 1957; "Erotik in der Folterkammer"/"El enigma del ataúd", 1966), erwarb sowohl für diesen Film als auch für Kowalskis "Attack of the Giant Leeches" (1958) die deutschen Rechte, wobei letzterer als "Katakomben des Grauens" in die Kinos kommen sollte. Stattdessen kam es jedoch so, dass "Das Grauen kam um Mitternacht", so der deutsche Titel von "Night of the Blood Beast", mit Szenen aus "Attack of the Giant Leeches" verlängert wurde, was deshalb naheliegend war, weil Schauspieler Michael Emmet in beiden Filmen mitspielte. So kam die deutsche Fassung, die am 4. September 1962 in Mercators Kinos anlief, zu einem haarsträubenden Subplot, der am Amazonas spielt, mit Szenen aus einem anderen Film, dessen eigene deutsche Kino-Veröffentlichung damit ins Wasser fiel. Andere Szenen, etwa der Vorspann mit dem Raumschiff, die stehengebliebenen Uhren oder alle Hinweise auf heranwachsende Aliens im Körper des Astronauten John, wurden dafür aus der deutschen Fassung entfernt. Das DVD-Label "Anolis" restaurierte die deutsche Kinofassung unter beträchtlichem Aufwand mithilfe der offenbar einzigen (!) noch erhaltenen deutschen 35-mm-Kopie sowie mit Material aus der US-Fassung; das Ende des Films war indes bei beiden in einem so schlechten Zustand, dass es mit Material aus einer "Super-8"-Version (!) wiederhergestellt werden musste. Auch die US-Fassung wurde mithilfe des deutschen Materials so gut wie möglich restauriert. Der Film wurde in den USA als "Double-Feature" zusammen mit Roger Cormans noch günstiger ($ 50'000) entstandenem Fantasy-Abenteuer "She Gods of Shark Reef" (1956) gezeigt, das Alien-Kostüm fand im Corman-Film "Teenage Cave Man" (1958) weitere Verwendung.
Originaltitel: The Lost Missile
Produktion: USA/Kanada, 1958 (Schwarzweiss)
William Berke Productions Inc.
Regie: Lester William Berke (& William A. Berke).
Cast: Robert Loggia, Ellen Parker, Phillip Pine, Marilee Earle, Kitty Kelly, Lawrence Dobkin, Larry Kerr, Bill Bradley, Robert Busch, Myron Cook, Mark Dunhill, Cecil Elliott, Fred Engelberg.
70 Minuten (NTSC)
Eine Rakete unbekannter Bauart rast über Kanada hinweg direkt auf New York zu. Vier Jets der kanadischen Luftwaffe, die auf Abfangkurs gehen, werden von dem Flugkörper vom Himmel wegradiert. Das Objekt erzeugt extreme Hitze und vernichtet alles, was unter seiner Flugbahn liegt. Überall auf der Welt breitet sich Panik aus. Unterdessen wird bekannt, dass die Sowjetunion nicht für den Abschuss des Flugkörpers verantwortlich ist. Der Wissenschaftler Dr. David Loring, der an diesem Tag eigentlich heiraten wollte, versucht mit einer von ihm entwickelten Hydrogen-Bombe, den vermutlich ausserirdischen Agressor zu vernichten.
Aus viel, viel Archivmaterial von der Armee, der Marine und der US-Luftwaffe (die Produzenten bedanken sich zu Beginn des Films auch artig dafür) wild zusammengeschnippelter "Atomic-Age"-Thriller, der ein enormes Tempo vorlegt. Hauptdarsteller Robert Loggia hatte fast 40 Jahre später in "Independence Day" (1996) noch einmal eine Science-fiction-Rolle, den Rest der Rollen teilen sich eher unbekannte Schauspieler. Der letzte Film des ansonsten eher auf Dschungel-Abenteuer mit Fantasy-Touch spezialisierten Regisseurs William A. Berke, der hier auch noch ausführender Produzent war und am leicht hysterischen, unverblümt Militär und Atomwaffen verherrlichenden Drehbuch mitschrieb. Er starb zu Beginn der Dreharbeiten an einer Herzattacke; sein Sohn Lester William Berke übernahm daraufhin die Regie. Von diesem Film gab es tatsächlich auch mal eine deutsche Fassung, die (wie so viele andere) in völliger Obskurität versank und spurlos von der Bildfläche verschwand — sie wäre es allemal wert, wieder ausgegraben zu werden.
Die Fliege
Die Fliege
Originaltitel: The Fly
Produktion: USA, 1958 (Farbe)
20th Century Fox Film Corporation
Regie: Kurt Neumann.
Cast: Al Hedison (David Hedison), Patricia Owens, Vincent Price, Herbert Marshall, Kathleen Freeman, Betty Lou Gerson, Charles Herbert, Eugene Borden, Harry Carter, Arthur Dulac, Bess Flowers, Torben Meyer.
90 Minuten (PAL)
Eine geniale Idee, simpel und wirkungsvoll umgesetzt: Der Nürnberger Kurt Neumann, der noch im Erscheinungsjahr dieses Films (1958) verstarb, inszenierte diesen Klassiker des Horrorfilms, der auf einer Erzählung des britischen Schriftstellers George Langelaan aus dem Vorjahr basierte. "Die Fliege" avancierte zu Recht zu einem Genre-Klassiker, der zudem zwei recht gelungene Fortsetzungen (1959/1964) und ein grandios schockierendes, gleichnamiges Remake (1986) nach sich zog. Zwar wirken Umsetzung und Tricktechnik heute doch sehr angestaubt, doch erfüllen sie weiterhin ihren Zweck: Der Zuschauer tappt lange im Dunkeln (und das ist auch gut so), wobei ihn die Auflösung um so unvorbereiteter trifft. Die letzten Szenen des Films schliesslich sind unvergesslich, rührend und traurig, und gehören zu den grossen Schock-Momenten des Horror-Kinos. Als François Delambre ist Horror-Star Vincent Price zu sehen, der auch in der ersten Fortsetzung wieder dabei war.
In den Krallen der Venus
Originaltitel: Queen of Outer Space
Produktion: USA, 1958 (Farbe)
Allied Artists Pictures
Regie: Edward L. Bernds.
Cast: Zsa Zsa Gabor, Eric Fleming, Dave Willock, Laurie Mitchell, Lisa Davis, Paul Birch, Patrick Waltz, Barbara Darrow, Marilyn Buferd, Mary Ford, Marya Stevens, Laura Mason, Lynn Cartwright.
80 Minuten (NTSC)
Im Jahr 1985 sollen Captain Neal Patterson sowie seine zwei Crewmitglieder Mike Cruze und Larry Turner den Professor Konrad mit einer Rakete zu der von ihm konstruierten und gebauten Weltraum-Station bringen, die im Orbit der Erde im Weltall kreist. Während des Anflugs werden sie Zeugen, wie Strahlen unbekannter Herkunft die Station zerstören. Von den Strahlen abgelenkt, gerät ihr Raketenschiff ausser Kontrolle und stürzt schliesslich auf dem Planeten Venus ab. Dort werden sie alsbald von den Bewohnerinnen — ausschliesslich Frauen — aufgegriffen und der Venus-Königin Yllana vorgeführt, die sie der Spionage und des Schmiedens eines Angriffsplanes auf die Venus bezichtigt. Patterson verbündet sich mit Talleah, die eine Revolte plant. Und natürlich verlieben sie sich.
Der letzte amerikanische Science-fiction-Film der 1950er Jahre über eine Frauenzivilisation im Weltraum, und erstmals findet man diese symbolträchtig auf dem Planeten Venus vor. Auf dem zweiten Planeten unseres Sonnensystems herrscht eine mittlere Oberflächentemperatur von ca. 464 °C, was die Venus, die von einer dichten Wolkenhülle bedeckt ist, welche einen extrem starken Treibhauseffekt verursacht, zum mit Abstand heissesten Planeten des Sonnensystems macht. Dies hindert unsere "Helden" nicht daran, mit ihrem Raumschiff in einer Eiswüste (!) abzustürzen, was seine Ursache hauptsächlich darin hat, dass diese Szene aus einem anderen Film ("Planet des Grauens", 1955) "entliehen" wurde. Folgerichtig ist von Eis keine Spur mehr zu sehen, nachdem man ausgestiegen ist und durch künstlich aussehende (Studio-)Vegetation tappt. Später wird man noch von einer grossen, extrem unecht aussehenden (Gummi-)Spinne (richtig, ein übriggebliebenes Requisit aus "Planet des Grauens") bedroht. Vielleicht ein winziges Quäntchen ambitionierter als "Cat-Women of the Moon" (1953), "Bestie des Grauens" (1958) und Konsorten, in Farbe und "Cinemascope" gedreht, allerdings aber auch mit einem noch deutlich höheren Anteil sexistischer Macho-Sprüche im Repertoire, ansonsten bewegen sich Tricktechnik und Ausstattung des Films allgemein ziemlich genau auf dem Niveau einer "Raumschiff-Enterprise"-Folge aus den 1960er Jahren. Star Zsa Zsa Gabor, "Miss Ungarn" von 1936, soll am Set ziemlich schwierig gewesen sein, da sie das Gefühl hatte, ihre deutlich jüngeren Schauspiel-Kolleginnen würden ihr die Schau stehlen.
It! Der Schrecken lauert im All
Regisseur Edward L. Cahn drehte preisgünstige Science-fiction- und Horrorfilme wie "Creature with the Atom Brain" (1954), "Zombies of Mora Tau" (1956) oder "Invisible Invaders" (1958). Der — etwas überraschend angesichts seiner Qualität — vor dem Jahr 2020 nicht im deutschen Sprachraum aufgeführte "It! The Terror from Beyond Space" von 1958 war sein "Geniestreich" und steht qualitativ deutlich über den meisten anderen Filmen des Regisseurs. Nebst dem italienischen "Planet der Vampire" (1965) des Regisseurs Mario Bava wird "It!" heute des öfteren als einer jener Filme angeführt, die Ridley Scott zu seinem Science-fiction-Klassiker "Alien — Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" (1978) inspirierten. Zwar ist der Film keineswegs ein "Meisterwerk" im eigentlichen Sinn, reiht er doch viele (zum Teil altersbedingte) haarsträubende Naivitäten (Schüsse und Granaten-Explosionen in einem Raumschiff) aneinander und krankt an dramaturgischen Mängeln (Suspense hätte sehr viel wirkungsvoller aufgebaut werden können), doch unter den Science-fiction-/Horror-Hybriden der 1950er Jahre ist er dennoch ein kleiner Schatz. In der Hauptrolle spielte Marshall Thompson, der in vielen Genre-Filmen dieser Zeit ("Cult of the Cobra", 1954; "Ungeheuer ohne Gesicht", 1957; "Rakete 510", 1958) auftrat.
It! Der Schrecken lauert im All
Originaltitel: It! The Terror from Beyond Space
Produktion: USA, 1958 (Schwarzweiss)
Vogue Pictures (Robert E. Kent Productions)
Regie: Edward L. Cahn.
Cast: Marshall Thompson, Shirley Patterson, Kim Spalding, Ann Doran, Dabbs Greer, Paul Langton, Robert Bice, Richard Benedict, Richard Hervey, Ray Corrigan.
69 Minuten (NTSC)
Commander Carruthers ist der einzige Überlebende der ersten bemannten Expedition zum Planeten Mars. Auf dem Mars gestrandet, soll er von einer Rettungsmission einem Kriegsgericht auf der Erde überstellt werden, wo er sich als Mörder seiner Crew verantworten soll. Niemand glaubt Carruthers' Beteuerungen, wonach ein unbekanntes Mars-Lebewesen seine Leute getötet hat. Doch genau dieses Wesen, ein blutrünstiges, unaufhaltsames Monster, befindet sich nun an Bord des Rettungsraumschiffs. Bald beginnt das Crew-Sterben auch dort.
Originaltitel: War of the Satellites
Produktion: USA, 1957/1963 (Schwarzweiss)
Allied Artists Pictures/Santa Cruz Productions Inc.
Regie: Roger Corman.
Cast: Richard Devon, Dick Miller, Susan Cabot, Michael Fox, Robert Shayne, Jerry Barclay (Jered Barclay), Eric Sinclair, Bruno VeSota, Jay Sayer, Mitzi McCall, Roy Gordon, Klaus Kindler, Ursula Herwig, Werner Uschkurat.
66 Minuten (NTSC/Originalfassung)/72 Minuten (PAL/deutsche Kinofassung)
66 Minuten (NTSC/Originalfassung)/72 Minuten (PAL/deutsche Kinofassung)
Der Versuch der Menschheit, mit bemannten "Satelliten" den Weltraum zu erobern, scheint zum Scheitern verdammt, denn samt und sonders alle Raumschiffe explodieren nach der Berührung mit einer rätselhaften Barriere, welche die Erde umgibt. Eine vor der UNO-Generalversammlung verlesene Botschaft aus dem All verrät: Ausserirdische Wesen wollen nicht, dass die barbarische und "verseuchte" Menschheit das All erobert. Dr. Van Ponder, die treibende Kraft hinter dem irdischen Satelliten-Programm, erscheint derweil bei der UNO, kurz nachdem sein Tod bei einem mysteriösen Auto-Unfall bekannt wird. Ist er noch er selbst?
Am 4. Oktober 1957 schoss die Sowjetunion der Welt ersten künstlichen Satelliten — "Sputnik 1" — in den Weltraum — das Wort war in aller Munde und Grund genug für Schnellschuss-Filmer Roger Corman, daraus Kapital zu schlagen: Vom Moment der ersten Idee, "War of the Satellites" zu drehen, bis zum Tag, als der Film in den Kinos anlief, sollen ganze 8 Wochen vergangen sein. Für 70'000 US-$ zauberten Allied Artists Pictures und Cormans Tricktechniker Irving Block, Louis DeWitt und Jack Rabin akzeptable Effekte auf die Leinwand. Dem deutschen Mercator-Filmverleih war der 66 Minuten lange Film zu kurz, weshalb man einen ziemlich aufwendigen Nachdreh mit deutschen Schauspielern organisierte. Die neuen Szenen wurden anschliessend raffiniert in den US-Film integriert. So bekommt man in der deutschen Fassung eine Besatzung des ersten explodierenden Satelliten und einen Subplot um einen labilen überlebenden Astronauten zu sehen! Nebenbei entledigte sich die deutsche Fassung elegant der zwei schlechtesten Schauspieler des Originals (junges Liebespaar) und ersetzte diese kurzerhand. Die für das Verständnis der Handlung wichtigen (Archivmaterial-)Szenen ausserirdischer Zerstörung auf der Erde fehlten allerdings in dieser deutschen Fassung, was einem groben Filmriss in der als Vorlage verwendeten Kinokopie geschuldet sein könnte.
Originaltitel: From the Earth to the Moon
Produktion: USA, 1958 (Farbe)
RKO Radio Pictures, Inc./Waverly Productions
Regie: Byron Haskin.
Cast: Joseph Cotten, George Sanders, Debra Paget, Don Dubbins, Patric Knowles, Carl Esmond, Henry Daniell, Melville Cooper, Ludwig Stössel, Morris Ankrum.
95 Minuten (PAL)
Wenige Jahre nach dem amerikanischen Bürgerkrieg gelingt dem ehemaligen Nordstaaten-Waffenkonstrukteur, Wissenschaftler und Geschäftsmann Victor Barbicaine die Entwicklung eines neuartigen Sprengstoffs mit bis anhin ungekannter Sprengkraft. Mit Hilfe einer Demonstration seiner Erfindung, die er "Power X" nennt, gelingt es ihm, seine skeptischen ehemaligen Gesinnungsgenossen aus der Industrie davon zu überzeugen, sich finanziell an seinem neuen Projekt zu beteiligen: "Power X" soll ein Raketenschiff zum Mond bringen. Doch Barbicaines Erzfeind, der einstige Südstaaten-Waffenlieferant Nicholl, setzt alles daran, seinem Kontrahenten einen Strich durch die ambitionierten Pläne zu machen.
"Von der Erde zum Mond" war der letzte Science-fiction-Film (und einer der letzten, wenn nicht gar der allerletzte Film) der legendären "RKO Radio Pictures", einem der grossen fünf Filmstudios während des "goldenen Zeitalters" von Hollywood, das 1933 mit Ernest B. Schoedsacks "King Kong und die weisse Frau" einen unvergesslichen Welthit landete. 1958 jedoch lag RKO in den letzten Zügen, und der — wohl noch immer ziemlich ambitionierten — Produktion wurde während der Dreharbeiten der Etat zusammengestrichen. Wohl sieht die Ausstattung wenigstens teilweise noch immer überdurchschnittlich aus und standen echte Stars vor der Kamera, allen voran Joseph Cotten ("Wiegenlied für eine Leiche", 1964; "U 4000 — Panik unter dem Ozean", 1969; "Baron Blood", 1971) und Debra Paget ("Die Folterkammer des Hexenjägers", 1963), doch neben einem drögen Skript und quälend langsam voranschreitender Handlung macht dem Film am meisten zu schaffen, dass man offenbar genau da sparte, wo die Investition zwingend gewesen wäre: Bei (geplanten) spektakulären Spezialeffekten. Diese wurden wegen RKOs Zusammenbruch weitgehend gestrichen (unter anderem waren Szenen auf dem Mond geplant, die nie gedreht wurden), und was an Spezialeffekten im fertigen Film vorhanden ist, wirkt improvisiert abgedreht, uninspiriert bis buchstäblich dilettantisch. Offensichtlich reichte das Geld gerade noch, um den Film irgendwie zu Ende zu bringen. So wurde diese Adaption von Jules-Verne-Motiven zum mit Abstand schwächsten Science-fiction-Film des Regisseurs Byron Haskin. Die (fürchterliche) deutsche Synchronisation entstand erst gut ein halbes Jahrhundert nach dem Film für die DVD-Veröffentlichung.
"Von der Erde zum Mond" war der letzte Science-fiction-Film (und einer der letzten, wenn nicht gar der allerletzte Film) der legendären "RKO Radio Pictures", einem der grossen fünf Filmstudios während des "goldenen Zeitalters" von Hollywood, das 1933 mit Ernest B. Schoedsacks "King Kong und die weisse Frau" einen unvergesslichen Welthit landete. 1958 jedoch lag RKO in den letzten Zügen, und der — wohl noch immer ziemlich ambitionierten — Produktion wurde während der Dreharbeiten der Etat zusammengestrichen. Wohl sieht die Ausstattung wenigstens teilweise noch immer überdurchschnittlich aus und standen echte Stars vor der Kamera, allen voran Joseph Cotten ("Wiegenlied für eine Leiche", 1964; "U 4000 — Panik unter dem Ozean", 1969; "Baron Blood", 1971) und Debra Paget ("Die Folterkammer des Hexenjägers", 1963), doch neben einem drögen Skript und quälend langsam voranschreitender Handlung macht dem Film am meisten zu schaffen, dass man offenbar genau da sparte, wo die Investition zwingend gewesen wäre: Bei (geplanten) spektakulären Spezialeffekten. Diese wurden wegen RKOs Zusammenbruch weitgehend gestrichen (unter anderem waren Szenen auf dem Mond geplant, die nie gedreht wurden), und was an Spezialeffekten im fertigen Film vorhanden ist, wirkt improvisiert abgedreht, uninspiriert bis buchstäblich dilettantisch. Offensichtlich reichte das Geld gerade noch, um den Film irgendwie zu Ende zu bringen. So wurde diese Adaption von Jules-Verne-Motiven zum mit Abstand schwächsten Science-fiction-Film des Regisseurs Byron Haskin. Die (fürchterliche) deutsche Synchronisation entstand erst gut ein halbes Jahrhundert nach dem Film für die DVD-Veröffentlichung.
Originaltitel: Destination Space
Produktion: USA, 1959 (Schwarzweiss)
Paramount Pictures/Columbia Broadcasting System (CBS)
Regie: Joseph Pevney.
Cast: Harry Townes, John Agar, Charles Aidman, Whitney Blake, Cecil Kellaway, William Traylor, Gail Kobe, Edward Platt, John Clarke, Joel Lawrence, Jon Lormer, Robert Cornthwaite.
51 Minuten (NTSC)
Der Direktor des amerikanischen Weltraum-Programms, Jim Benedict, muss auf der Erde diverse Politiker vom Nutzen des teuren Programms überzeugen, nachdem die US-Weltraumstation, ein riesiges "Rad" im Orbit der Erde, von einem Meteor getroffen wurde. Neben süffisanten Raumfahrt-Gegnern machen ihm auch die Avancen einer Freundin von einem seiner Astronauten zu schaffen. Nachdem die Fortführung des Weltraum-Programms gesichert ist, scheitert jedoch der nächste Raketenstart.
Dieser kaum gesehene, 51 Minuten kurze Science-fiction-Film war offenbar als Pilotfilm für eine (nie realisierte) TV-Serie konzipiert. Die Trickaufnahmen sowie ein grosser Teil der Musik stammen aus Paramounts aufwendigem Kinofilm "Eroberung des Weltalls" von 1954, wo die gelungenen Spezialeffekte — im Gegensatz zu "Destination Space" — noch in Farbe zu bewundern waren. Hauptdarsteller Harry Townes war vor allem im US-Fernsehen vielbeschäftigt und spielte unter anderem 1967 in der "Raumschiff-Enterprise"-Folge "Landru und die Ewigkeit" ("The Return of the Archons"), die ebenfalls von Regisseur Joseph Pevney inszeniert worden war, der in insgesamt 15 Folgen der ursprünglich von 1966-1969 ausgestrahlten Kult-Serie den Regieposten inne hatte — und damit mehr Folgen davon drehte als alle anderen daran beteiligten Regisseure. In einer Nebenrolle ohne viel Aufsehen ist bei "Destination Space" zudem John Agar ("Tarantula", 1955; "Die Augen des Satans"/"The Brain from Planet Arous", 1957) zu sehen. Preiswert und geschwätzig, aber irgendwie doch ganz nett.
Dieser kaum gesehene, 51 Minuten kurze Science-fiction-Film war offenbar als Pilotfilm für eine (nie realisierte) TV-Serie konzipiert. Die Trickaufnahmen sowie ein grosser Teil der Musik stammen aus Paramounts aufwendigem Kinofilm "Eroberung des Weltalls" von 1954, wo die gelungenen Spezialeffekte — im Gegensatz zu "Destination Space" — noch in Farbe zu bewundern waren. Hauptdarsteller Harry Townes war vor allem im US-Fernsehen vielbeschäftigt und spielte unter anderem 1967 in der "Raumschiff-Enterprise"-Folge "Landru und die Ewigkeit" ("The Return of the Archons"), die ebenfalls von Regisseur Joseph Pevney inszeniert worden war, der in insgesamt 15 Folgen der ursprünglich von 1966-1969 ausgestrahlten Kult-Serie den Regieposten inne hatte — und damit mehr Folgen davon drehte als alle anderen daran beteiligten Regisseure. In einer Nebenrolle ohne viel Aufsehen ist bei "Destination Space" zudem John Agar ("Tarantula", 1955; "Die Augen des Satans"/"The Brain from Planet Arous", 1957) zu sehen. Preiswert und geschwätzig, aber irgendwie doch ganz nett.
Die Rückkehr der Fliege
Originaltitel: Return of the Fly
15 Jahre sind vergangen, seit der Wissenschaftler André Delambre einem misslungenen Experiment zum Opfer fiel. Nun ist seine Frau Hélène, die sich von den Schrecken des Experiments nie vollständig erholte, gestorben, und der gemeinsame Sohn Philippe, inzwischen erwachsen, lässt sich nicht mehr mit ausweichenden Antworten über den Tod seines Vaters abspeisen. Er bringt den widerwilligen François dazu, ihm endlich die Wahrheit zu erzählen: Wie sein Vater eine Teleportationsmaschine konstruierte und zu einem grauenvollen Wesen, halb Mensch, halb Fliege, wurde. Zu François' Entsetzen will Philippe die Arbeit seines Vaters fortsetzen und baut dessen Laboratorium an anderer Stelle wieder auf. Doch Philippes Partner Alan erweist sich als Betrüger, der hinter der bahnbrechenden Erfindung her ist. Bei einem Streit schlägt er Philippe ohnmächtig und sperrt ihn zusammen mit einer Fliege in den Teleporter. Auch Philippe wird zu einem grauenvollen Fliegen-Monster — aber dieses will sich rächen.
"Die Rückkehr der Fliege" entstand weniger als ein Jahr nach dem ersten Film, wobei man teilweise auf dieselben Kulissen und Requisiten zurückgreifen konnte. Regie führte der Sci-fi- und Horror-Spezialist Edward L. Bernds ("Planet des Grauens", 1955; "In den Krallen der Venus", 1958; "Valley of the Dragons", 1961). Trotz ungünstiger Vorzeichen (das Budget wurde von $ 700'000 beim ersten Film auf $ 225'000 zusammengestrichen; man konnte — nicht zuletzt als Folge daraus — nur in Schwarz-Weiss drehen, während der Vorgänger in Farbe gedreht wurde; zudem hatte man nur wenig Zeit zur Verfügung) gelang Bernds eine recht ansprechende, spannende Fortsetzung, deren Stärken es sind, dass sie zum einen nachvollziehbar an den Vorgänger anknüpft und dessen Geschichte glaubhaft weiterspinnt und zum anderen, dass sie mit einem doch eher unerwarteten, überraschenden Ende aufzuwarten vermag.
The Cosmic Man
Originaltitel: Return of the Fly
Produktion: USA, 1959 (Schwarzweiss)
Associated Producers (API)
Regie: Edward L. Bernds.
Cast:
Vincent Price, Brett Halsey, John Sutton, David Frankham, Dan Seymour, Danielle De Metz, Jack Daly, Janine Grandel, Michael Mark, Richard Flato, Gregg Martell, Barry Bernard, Pat O'Hara, Francisco Villalobos.
77 Minuten (PAL)
"Die Rückkehr der Fliege" entstand weniger als ein Jahr nach dem ersten Film, wobei man teilweise auf dieselben Kulissen und Requisiten zurückgreifen konnte. Regie führte der Sci-fi- und Horror-Spezialist Edward L. Bernds ("Planet des Grauens", 1955; "In den Krallen der Venus", 1958; "Valley of the Dragons", 1961). Trotz ungünstiger Vorzeichen (das Budget wurde von $ 700'000 beim ersten Film auf $ 225'000 zusammengestrichen; man konnte — nicht zuletzt als Folge daraus — nur in Schwarz-Weiss drehen, während der Vorgänger in Farbe gedreht wurde; zudem hatte man nur wenig Zeit zur Verfügung) gelang Bernds eine recht ansprechende, spannende Fortsetzung, deren Stärken es sind, dass sie zum einen nachvollziehbar an den Vorgänger anknüpft und dessen Geschichte glaubhaft weiterspinnt und zum anderen, dass sie mit einem doch eher unerwarteten, überraschenden Ende aufzuwarten vermag.
Originaltitel: The Cosmic Man
Produktion: USA, 1958 (Schwarzweiss)
Futura Productions Inc.
Regie: Herbert S. Greene.
Cast: John Carradine, Bruce Bennett, Angela Greene, Paul Langton, Scotty Morrow, Lyn Osborn, Walter Maslow, Herbert Lytton, Ken Clayton, Alan Wells, Harry Fleer, John Erman, Dwight Brooks.
73 Minuten (NTSC)
In der Nähe einer amerikanischen Stadt taucht eine seltsame, in der Luft schwebende Sphäre auf. Militärs, die auf dem Radar ein UFO beobachteten, und Wissenschaftler interessieren sich für die helle Kugel, die etwa zwei Meter im Durchmesser misst und, wie sie schon bald herausfinden, nur aus dem Weltraum stammen kann. Während die Militärs die Kugel wegschaffen wollen, um sich die ausserirdische Hochtechnologie anzueignen (schliesslich könnte so eine Kugel ja auch in Russland gelandet sein), setzt die Sphäre eine unheimliche Gestalt frei, deren nächtliche Sichtung die Frauen und Kinder (und Hunde) erschreckt. Der "kosmische Mann" freundet sich indes mit einem kleinen, rollstuhlabhängigen Jungen an.
Ähnlich wie der britische "Stranger from Venus" (1954) ist auch dies ein "Low-Budget"-Nachklapp des Klassikers "Der Tag, an dem die Erde stillstand" von 1951. John Carradine spielt den Ausserirdischen auf Forschungsmission hinter einer dunklen Brille oder halb durchsichtig und hat recht wenig Leinwandzeit. Die weiteren Darsteller (Bruce Bennett, Paul Langton) bleiben blass, was auch am wenig inspirierten Drehbuch von Arthur C. Pierce (der es besser konnte) liegt. Spezialeffekte gibt es leider auch kaum zu sehen. Insgesamt doch eine Enttäuschung.
Ähnlich wie der britische "Stranger from Venus" (1954) ist auch dies ein "Low-Budget"-Nachklapp des Klassikers "Der Tag, an dem die Erde stillstand" von 1951. John Carradine spielt den Ausserirdischen auf Forschungsmission hinter einer dunklen Brille oder halb durchsichtig und hat recht wenig Leinwandzeit. Die weiteren Darsteller (Bruce Bennett, Paul Langton) bleiben blass, was auch am wenig inspirierten Drehbuch von Arthur C. Pierce (der es besser konnte) liegt. Spezialeffekte gibt es leider auch kaum zu sehen. Insgesamt doch eine Enttäuschung.
Originaltitel: The Time Machine
Produktion: USA, 1959 (Farbe)
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)/George Pal Productions/Galaxy Films Inc.
Regie: George Pal.
Cast: Rod Taylor, Alan Young, Yvette Mimieux, Sebastian Cabot, Tom Helmore, Whit Bissell, Doris Lloyd, Bob Barran, Paul Frees, James Skelly, Josephine Powell.
98 Minuten (PAL)
Am 5. Januar des Jahres 1900 im viktorianischen England erscheint der Erfinder George Wells zu spät zu seinem eigenen Dinner, zu dem er seine Freunde, unter anderem den Herrn David Filby und den Doktor Philip Hillyer, eingeladen hat. Er erzählt Ihnen, wie er eine Zeitmaschine erfunden und die Zukunft gesehen hat. Nach einigen Zwischenaufenthalten in der nahen Zukunft, unter anderem im 2. Weltkrieg, reiste George ins Jahr 802'701 und sah, wie sich die Menschheit in zwei Rassen trennte: Die ahnungslosen und apathischen Eloi, die in einer Art "Garten Eden" an der Erdoberfläche leben, und die grünhäutigen, lichtscheuen und kannibalistischen Morlocks, die im Erdinnern hausen und sich von den Eloi ernähren. Er verliebt sich in die Eloi-Frau Weena und nimmt es ganz allein mit den Morlocks auf, die eine grosse Achillesferse haben.
Produzent George Pal ("Endstation Mond", 1950; "Der jüngste Tag", 1951; "Kampf der Welten", 1952) verfilmte 1960 den 1895 erschienenen Roman "Die Zeitmaschine" des berühmten Schriftstellers H. G. Wells, nahm dazu gleich selbst auf dem Regiestuhl Platz und schuf so einen der schönsten Science-fiction-Filme Hollywoods. Auch wenn er sich einige (wenige) Freiheiten dem Roman gegenüber nahm, gelang Pal ein wunderbar charmanter und rührender Film mit vielen Qualitäten, die dem modernen Kino abgehen. Rod Taylor ("Die Vögel", 1962) gibt einen sehr sympathischen Helden, mit dem man mitfiebert, und Yvette Mimieux ("Das Schwarze Loch", 1979) ist jede Zeitreise wert. Die Spezialeffekte haben viel Charme, doch ist ihnen leider bisweilen anzusehen, dass das Budget gegenüber anderen Pal-Produktionen zusammengestrichen wurde, mit $ 750'000 stand wenig mehr als ein Drittel des Geldes zur Verfügung, das man etwa für "Kampf der Welten" (aus dem auch einige Szenen "recycelt" wurden) aufwendete. Andere Verfilmungen von Wells' Roman waren "The Time Machine" von 1949, eine Produktion der britischen BBC, von der leider keine Aufzeichnung existiert und die als verloren gelten muss, der amerikanische TV-Film "Die Zeitmaschine" von 1978 sowie die aufwendige "Big-Budget"-Version "The Time Machine" der Warner Bros. aus dem Jahr 2001.
Originaltitel: The Amazing Transparent Man
Produktion: USA, 1959 (Schwarzweiss)
Miller Consolidated Pictures (MCP)
Regie: Edgar George Ulmer.
Cast: Marguerite Chapman, Douglas Kennedy, James Griffith, Ivan Triesault, Boyd "Red" Morgan, Carmel Daniel, Edward Erwin, Jonathan Ledford, Norman Smith.
57 Minuten (NTSC)
Der berüchtigte Bankräuber und Safe-Knacker Joey Faust (sic) kann dank arrangierter Hilfe Aussenstehender aus einem Hochsicherheitsgefängnis ausbrechen und wird anschliessend von einer gutaussehenden Lady zu einem einsamen Landhaus gefahren, wo der ehemalige Militär-Major Krenner ihn in seine bizarren Pläne einweiht. Der unter Krenners Fuchtel stehende unfreiwillige Ex-Nazi-Gehilfe (mittlerweile Flüchtling) Dr. Ulof hat dort eine Methode entwickelt, die Menschen unsichtbar macht. Faust soll fortan für Krenner als unsichtbarer Dieb Banktresore leerräumen. Doch das soll nur der Anfang sein.
Auf den Spuren besserer Filme mit ähnlicher Thematik wie dem fantastischen Klassiker "Der Unsichtbare" (1933) von Universal oder "Der 4-D-Mann" (1958) wandelt dieser C-Film der Regie-Legende Edgar George Ulmer, die Genre-Anhängern durch das brillante Psycho-Meisterstück "Die schwarze Katze" von 1934 in bleibender Erinnerung sein dürfte. Leider konnte der Mann, dessen weitere Genre-Efforte Titel wie "From Nine to Nine" (1935), "Blaubart" (1944), "The Man from Planet X" (1950), "Die Totengruft des Dr. Jekyll" (1956) oder den 1959 "back-to-back" mit dem "erstaunlichen durchsichtigen Mann" abgedrehten "Beyond the Time Barrier" beinhalten, kaum je mit anständigen Mitteln arbeiten und wurde im weiteren Verlauf seiner Karriere immer wieder zu zweit- und drittklassigen Projekten wie dem kommentierten Werk relegiert. Voller unsympathischer Fieslinge, enthält "The Amazing Transparent Man" bis auf eine Handvoll tolerierbarer Spezialeffekte wenig Erstaunliches, von seiner kurzen Laufzeit (57 Minuten) mal abgesehen.
Auf den Spuren besserer Filme mit ähnlicher Thematik wie dem fantastischen Klassiker "Der Unsichtbare" (1933) von Universal oder "Der 4-D-Mann" (1958) wandelt dieser C-Film der Regie-Legende Edgar George Ulmer, die Genre-Anhängern durch das brillante Psycho-Meisterstück "Die schwarze Katze" von 1934 in bleibender Erinnerung sein dürfte. Leider konnte der Mann, dessen weitere Genre-Efforte Titel wie "From Nine to Nine" (1935), "Blaubart" (1944), "The Man from Planet X" (1950), "Die Totengruft des Dr. Jekyll" (1956) oder den 1959 "back-to-back" mit dem "erstaunlichen durchsichtigen Mann" abgedrehten "Beyond the Time Barrier" beinhalten, kaum je mit anständigen Mitteln arbeiten und wurde im weiteren Verlauf seiner Karriere immer wieder zu zweit- und drittklassigen Projekten wie dem kommentierten Werk relegiert. Voller unsympathischer Fieslinge, enthält "The Amazing Transparent Man" bis auf eine Handvoll tolerierbarer Spezialeffekte wenig Erstaunliches, von seiner kurzen Laufzeit (57 Minuten) mal abgesehen.
Originaltitel: Voyage to the Bottom of the Sea
Produktion: USA, 1961 (Farbe)
20th Century Fox Film Corporation/Windsor Productions
Regie: Irwin Allen.
Cast: Walter Pidgeon, Joan Fontaine, Barbara Eden, Peter Lorre, Robert Sterling, Michael Ansara, Frankie Avalon, Regis Toomey, John Litel, Howard McNear.
100 Minuten (PAL)
Der exzentrische Admiral Harriman Nelson ist in der Arktis auf Testfahrt mit seinem fantastischen Atom-Unterseeboot "Seemöwe" (im Original: "Seaview"). An Bord des hochmodernen U-Boots mit einem riesigen Glasbug sind Journalisten und Kongressmitglieder, die über den Nutzen des Projekts berichten sollen. Als die "Seaview" nach einem Tauchgang wieder an die Oberfläche gelangt, eröffnet sich der Besatzung ein entsetzlicher Anblick: Der Himmel steht in Flammen. Über Funk erfährt man, dass der "Van-Allen-Gürtel", ein Ring aus Sonnenwind-Teilchen und kosmischer Strahlung, der die Erde umgibt, in Brand geraten ist. Die Temperatur auf der Erde steigt unaufhörlich, das Eis der beiden Polkappen beginnt zu schmelzen und verheerende Waldbrände wüten in vielen Ländern — wenn der Gürtel nicht "gelöscht" werden kann, steht das Ende der Welt bevor. Nelson und die "Seaview" finden sich in einem Wettlauf mit der Zeit, denn man hat errechnet, dass der präzise Abschuss einer Atomrakete die Katastrophe womöglich aufhalten kann.
Irwin Allens Science-fiction-Klassiker ist zwar (zumal aus heutiger Sicht) naiv und wissenschaftlich haltlos, doch verbreitet er eine wunderbar nostalgische Sci-fi-Atmosphäre, die er mit unverkennbaren, für die Entstehungszeit sehr gelungenen Trickaufnahmen (die "Seaview" ist eine Augenweide) unterstreicht. Auch an Spannung mangelt es dem Film, der deutlich aufwendiger war als viele Science-fiction-Filme seiner Zeit, nicht. Dem Film folgte 1964 eine TV-Serie ("Mission Seaview" beziehungsweise "Die Seaview — In geheimer Mission"), die von Irwin Allen produziert wurde. Auf das Konto des Sci-fi-Spezialisten gingen auch die TV-Serie "Lost in Space" (1965) sowie Filme wie "Versunkene Welt" (1960) oder "Um 9 Uhr geht die Erde unter" (1970).
Die Schauspieler-Riege war ebenfalls beachtlich: Neben Walter Pidgeon ("Alarm im Weltall", 1955) und Schauspieler-Veteran Peter Lorre ("Schwarze Geschichten", 1961) spielten Barbara Eden, die später als "Bezaubernde Jeannie" in der gleichnamigen TV-Serie berühmt wurde, sowie Joan Fontaine ("Der Teufel tanzt um Mitternacht", 1966). Mit seinem Weltuntergangs-Szenario war der auch unter dem Titel "Als der Weltraum zu brennen begann" gezeigte Film in guter Gesellschaft: Weitere spektakuläre Katastrophenfilme dieser Zeit waren etwa "Der Tag, an dem die Erde Feuer fing" (1961), "Todesstrahlen aus dem Weltall" (1961), "Gorath" (1962) oder "Ein Riss in der Welt" (1964).
Originaltitel: Panic in Year Zero!
Produktion: USA, 1962 (Schwarzweiss)
American International Pictures (AIP)/Santa Clara Productions
Regie: Ray Milland.
Cast: Ray Milland, Jean Hagen, Frankie Avalon, Mary Mitchel, Joan Freeman, Richard Bakalyan, Rex Holman, Richard Garland, Willis Bouchey, Neil Nephew, O. Z. Whitehead.
92 Minuten (NTSC)
Eine vierköpfige amerikanische Mittelstands-Familie macht sich mit Auto und Wohnwagen zu einem Urlaubsausflug in die Berge auf. Unterwegs sehen sie seltsame Blitze und beobachten anschliessend eine riesige Atom-Explosion. Das Radio ist ausgefallen, und langsam, aber unaufhaltsam beginnen sich Chaos und Anarchie in den USA auszubreiten. Offenbar hat ein Atomkrieg begonnen. Harry Baldwin und seine Familie suchen in einer abgelegenen Höhle Zuflucht. Es beginnt ein zunehmend verzweifelter Kampf ums nackte Überleben.
Ray Milland setzte sich hier selbst in Szene als Familienoberhaupt, das versucht, seiner Familie im "Jahre Null", nach dem Ausbruch eines atomaren Weltkriegs, den Fortbestand zu sichern. Dies ist denn, abgesehen von budget-bedingten Abstrichen, das Hauptmanko des Films, der etwas gar arg auf Millands Charakter fokussiert ist und den anderen Figuren nur wenig Raum zur Entfaltung einräumt. Auch das Rollenbild der Geschlechter (heroische Männer, ängstliche Frauen) wirkt heute doch sehr angestaubt. Insgesamt überwiegen jedoch positive Eindrücke. "Panik im Jahre Null" ist ein auch heute noch ansehbarer und durchaus interessanter Versuch, mögliche Folgen eines fiktiven Atomkrieges in den 1960er Jahren aufzuzeigen.
Produktion: USA, 1962 (Schwarzweiss)
American International Pictures (AIP)/Santa Clara Productions
Regie: Ray Milland.
Cast: Ray Milland, Jean Hagen, Frankie Avalon, Mary Mitchel, Joan Freeman, Richard Bakalyan, Rex Holman, Richard Garland, Willis Bouchey, Neil Nephew, O. Z. Whitehead.
92 Minuten (NTSC)
Eine vierköpfige amerikanische Mittelstands-Familie macht sich mit Auto und Wohnwagen zu einem Urlaubsausflug in die Berge auf. Unterwegs sehen sie seltsame Blitze und beobachten anschliessend eine riesige Atom-Explosion. Das Radio ist ausgefallen, und langsam, aber unaufhaltsam beginnen sich Chaos und Anarchie in den USA auszubreiten. Offenbar hat ein Atomkrieg begonnen. Harry Baldwin und seine Familie suchen in einer abgelegenen Höhle Zuflucht. Es beginnt ein zunehmend verzweifelter Kampf ums nackte Überleben.
Ray Milland setzte sich hier selbst in Szene als Familienoberhaupt, das versucht, seiner Familie im "Jahre Null", nach dem Ausbruch eines atomaren Weltkriegs, den Fortbestand zu sichern. Dies ist denn, abgesehen von budget-bedingten Abstrichen, das Hauptmanko des Films, der etwas gar arg auf Millands Charakter fokussiert ist und den anderen Figuren nur wenig Raum zur Entfaltung einräumt. Auch das Rollenbild der Geschlechter (heroische Männer, ängstliche Frauen) wirkt heute doch sehr angestaubt. Insgesamt überwiegen jedoch positive Eindrücke. "Panik im Jahre Null" ist ein auch heute noch ansehbarer und durchaus interessanter Versuch, mögliche Folgen eines fiktiven Atomkrieges in den 1960er Jahren aufzuzeigen.
Originaltitel: The Day Mars Invaded Earth
Produktion: USA, 1962 (Schwarzweiss)
Produktion: USA, 1962 (Schwarzweiss)
Associated Producers (API)
Regie: Maury Dexter.
Cast: Kent Taylor, Marie Windsor, William Mims, Betty Beall, Lowell Brown, Gregg Shank, Henrietta Moore, Troy Melton, George Riley, Barbara Beall.
70 Minuten (NTSC)
Dem Wissenschaftler Dr. David Fielding gelingt es, einen Forschungsroboter auf der Marsoberfläche zu landen, doch schon bald bricht der Funkkontakt auf unerklärliche Weise ab. Fielding gönnt sich daraufhin etwas Zeit, die er mit seiner Familie verbringen möchte. In der Folge häufen sich seltsame Ereignisse. Personen scheinen doppelt vorhanden zu sein.
Was muss dieser Film das damalige Drive-In-Publikum enttäuscht, ja gelangweilt haben. Kein Lärm, keine Action, keine Monster, keine Stock-Footage-Saurierkämpfe und -Vulkanausbrüche, und die letzte Szene mit nennenswerten Spezialeffekten endet mit dem Vorspann und dem dort gezeigten Abbrennen des Mars-Forschungsroboters. Dafür nimmt sich der Film tatsächlich etwas Zeit für seine Charaktere, und der Regisseur Maury Dexter unternimmt in Anbetracht der Absenz von Mitteln für aufwendige Spezialeffekte den Versuch, subtile Spannung zu erzeugen. Wenn auch nur bedingt gelungen, so ist das für einen amerikanischen "Poverty-Row"-Science-fiction-Film der frühen 1960er Jahre doch ein ungewöhnlicher, bemerkenswerter Ansatz. Leider ist der Film wenig bekannt und kaum zu bekommen, was wohl mit der wenig spektakulären Inszenierung zusammenhängt.
Dem Wissenschaftler Dr. David Fielding gelingt es, einen Forschungsroboter auf der Marsoberfläche zu landen, doch schon bald bricht der Funkkontakt auf unerklärliche Weise ab. Fielding gönnt sich daraufhin etwas Zeit, die er mit seiner Familie verbringen möchte. In der Folge häufen sich seltsame Ereignisse. Personen scheinen doppelt vorhanden zu sein.
Was muss dieser Film das damalige Drive-In-Publikum enttäuscht, ja gelangweilt haben. Kein Lärm, keine Action, keine Monster, keine Stock-Footage-Saurierkämpfe und -Vulkanausbrüche, und die letzte Szene mit nennenswerten Spezialeffekten endet mit dem Vorspann und dem dort gezeigten Abbrennen des Mars-Forschungsroboters. Dafür nimmt sich der Film tatsächlich etwas Zeit für seine Charaktere, und der Regisseur Maury Dexter unternimmt in Anbetracht der Absenz von Mitteln für aufwendige Spezialeffekte den Versuch, subtile Spannung zu erzeugen. Wenn auch nur bedingt gelungen, so ist das für einen amerikanischen "Poverty-Row"-Science-fiction-Film der frühen 1960er Jahre doch ein ungewöhnlicher, bemerkenswerter Ansatz. Leider ist der Film wenig bekannt und kaum zu bekommen, was wohl mit der wenig spektakulären Inszenierung zusammenhängt.
Originaltitel: Santa Claus Conquers the Martians
Produktion: USA, 1964 (Farbe)
Produktion: USA, 1964 (Farbe)
Jalor Productions
Regie: Nicholas Webster.
Cast: John Call, Leonard Hicks, Vincent Beck, Bill McCutcheon, Victor Stiles, Donna Conforti, Chris Month, Pia Zadora, Leila Martin, Charles Renn, James Cahill, Ned Wertimer, Doris Rich, Carl Don, Ivor Bodin, Al Nesor.
78 Minuten (PAL)
78 Minuten (PAL)
Die Marsianer beschliessen, den Weihnachtsmann zu entführen, weil ihre Kinder in ihrer von Technik, Mathematik und Langeweile beherrschten Welt das Lachen verlernt haben. Dummerweise müssen sie auch zwei Erdenkinder entführen, weil die Naseweise von ihren Plänen Wind bekommen haben. Während Santa den Mars auf Vordermann bringt, werden nun die Gäste von der Erde traurig.
Ein unbeholfener Kinderfilm, gut gemeint, doch billig und infantil ausgeführt. Von Regisseur Nicholas Webster, der später den interessanteren, doch sehr obskur gebliebenen Weltraum-Science-fiction-Film "Endstation Mars" ("Mission Mars", 1967) mit Nick Adams drehte. Mag sein, dass "Santa Claus Conquers the Martians" eine von Tim Burtons Inspirations-Quellen für "Nightmare Before Christmas" (1993) darstellte. Parallelen dazu sind jedenfalls nicht zu übersehen.
Originaltitel: Fantastic Voyage
Produktion: USA, 1965 (Farbe)
20th Century Fox Film Corporation
Regie: Richard Fleischer.
Cast: Donald Pleasence, Stephen Boyd, Raquel Welch, Edmond O'Brien, Arthur O'Connell, William Redfield, Arthur Kennedy, Jean Del Val, Barry Coe, Shelby Grant.
96 Minuten (PAL)
Mit einem Budget von — 1965 — beträchtlichen $ 5'115'000 verfilmte Regisseur Richard Fleischer ("20 000 Meilen unter dem Meer", 1954; "Conan — Der Zerstörer", 1984) diese wahrhaft fantastische Geschichte, die zur Zeit ihrer Entstehung absolutes Neuland für das fantastische Kino darstellte. Mit an Bord waren unter anderem die Genre-Favoriten Donald Pleasence ("Halloween — Die Nacht des Grauens", 1978; "Phenomena", 1984) und Raquel Welch ("Eine Million Jahre vor unserer Zeit", 1966). Die U-Boot-Interieurs und Laborausstattungen wirken heute antiquiert, doch die restlichen Spezialeffekte, vor allem die Realisierung des Körperinneren, sind noch heute beeindruckend und wurden einfallsreich und aufwendig umgesetzt. 1986 inszenierte Joe Dante ("Gremlins — Kleine Monster", 1983) eine thematisch ähnliche Quasi-"Neuauflage" unter dem Titel "Die Reise ins Ich". Ein sehenswerter und origineller Science-fiction-Klassiker.
Der Schrecken aus der Meerestiefe
Der Schrecken aus der Meerestiefe
Originaltitel: Destination Inner Space
Produktion: USA, 1965 (Farbe)
Produktion: USA, 1965 (Farbe)
Harold Goldman Associates/Television Enterprises Corporation/United Pictures
Regie: Francis D. Lyon.
Cast: Scott Brady, Sheree North, Gary Merrill, Wende Wagner, Mike Road, John Howard, William Thourlby, Biff Elliot, Glenn Sipes, Richard Niles, Roy Barcroft.
82 Minuten (NTSC)
82 Minuten (NTSC)
Diverse Wissenschaftler und ein Militärvertreter an Bord einer Unterwasser-Forschungsstation machen Bekanntschaft mit einer fliegenden Untertasse, die in der Nähe der Station anhält. Taucher von der Station bergen einen zylinderförmigen Gegenstand aus dem Raumschiff, der ein Unterwasser-Ungeheuer freisetzt, das die Stationsbesatzung angreift.
Eine deutsche Fassung hiervon gab es nur stark gekürzt auf Super-8-Film. Der Film selbst ist "Der Schrecken vom Amazonas" (1953) und "Deep Star Six" (1988) für Arme, mit lausigen, offensichtlich winzigen Unterwasser-Modellen, aber immerhin einem vergleichsweise achtbar aussehenden Monster. Ansonsten eher etwas für Komplettisten.
Originaltitel: Zontar the Thing from Venus
Produktion: USA, 1966 (Farbe)
Produktion: USA, 1966 (Farbe)
Azalea Pictures
Regie: Larry Buchanan.
Cast: John Agar, Susan Bjurman, Tony Huston (Anthony Houston), Patricia De Laney, Neil Fletcher, Andrew Traister, Warren Hammack, Jonathan Ledford, Colleen Carr.
80 Minuten (NTSC)
80 Minuten (NTSC)
Wissenschaftler Keith Ritchie gelingt es, Kontakt zu einer Lebensform aufzunehmen, die auf der Venus haust. Im festen Glauben, Gutes zu vollbringen, hilft er dem Wesen, das sich daselbst "Zontar" nennt, zur Erde zu kommen und dort mit Hilfe von einem Hummer ähnelnden, fliegenden Kreaturen die Kontrolle über alle wichtigen Persönlichkeiten und Institutionen zu erlangen. Sein Freund Curt Taylor versucht vergeblich, ihn von der Bösartigkeit des Besuchers zu überzeugen. Beinahe ein "Szene-für-Szene"-Remake von Roger Cormans Film "It Conquered the World" von 1956, in Rekordzeit auf 16-mm-Film für das amerikanische TV gedreht, mit einem Schnürsenkel-Budget von $ 23'000 — selbst für den notorischen Billig-Filmer Larry Buchanan auf dem Regiestuhl eine lächerliche Summe. Gemessen an seinem (extrem schlechten) Ruf und trotz hölzernem Schauspiel des abgehalfterten Lead John Agar und Konsorten sowie jederzeit evidentem Geldmangel vermochte der geplagte Film einigermassen positiv zu überraschen und präsentierte zum Schluss gar ein richtig interessantes Weltraummonster.
Die Nacht der lebenden Toten
Die Nacht der lebenden Toten
Originaltitel: Night of the Living Dead
Produktion: USA, 1967 (Schwarzweiss)
Image Ten/Laurel Group/Market Square Productions/Off Color Films
Regie: George A. Romero.
Cast: Duane Jones, Judith O'Dea, Karl Hardman, Russell Streiner, Marilyn Eastman, Keith Wayne, Judith Ridley, S. William Hinzman, George Kosana, Mark Ricci.
96 Minuten (PAL)
Barbara und ihr Bruder Johnny erreichen nach langer Autofahrt einen Friedhof, wo sie einen Kranz am Grab von Barbaras Vater ablegen. Auf dem Rückweg werden sie von einem unheimlichen Mann mit wankendem Gang angefallen. Er schlägt Johnny bewusstlos und verfolgt anschliessend Barbara, die zu einem nahegelegenen, offenbar verlassenen Haus flüchtet. Dort begegnet die unter Schockeinwirkung stehende, nicht mehr zurechnungsfähige Frau Ben, einem jungen Farbigen, der sich ebenfalls auf der Flucht befindet — im Radio wird derweil vermeldet, dass landesweit die kürzlich Verstorbenen wieder ins Leben zurückkehren. Schuld daran soll die von einer abgestürzten Venus-Sonde ausgehende Strahlung sein. Die lebenden Toten jagen Menschen, deren Fleisch sie fressen. Ben und Barbara treffen auf weitere Menschen, die sich im Keller des Hauses verschanzt haben. Mit der hereinbrechenden Nacht rücken die Untoten in immer grösserer Zahl auf das Haus vor, dessen Insassen sich uneins sind, welches der sicherste Weg zum Überleben sein könnte.
Der junge Filmemacher George A. Romero und seine Freunde kratzten für ihr Spielfilm-Debut im Herbst und Winter 1967 (zur Zeit, als der Vietnamkrieg die Schlagzeilen dominierte) 114'000 US-$ zusammen und schufen einen Film, der die Kino-Landschaft des Horrorfilms für immer verändern sollte. Waren die "lebenden Toten" (oder "Zombies") des Kinos, dargestellt in Filmen wie Victor Halperins "White Zombie" (1932), Jacques Tourneurs "Ich folgte einem Zombie" ("I Walked with a Zombie", 1942) oder John Gillings "Nächte des Grauens" ("The Plague of the Zombies", 1965) bis anhin die willenlosen Scheintoten, wie man sie aus westafrikanischen bzw. karibischen Voodoo-Legenden kannte, so machte erst Romero sie zu den Menschenfleisch fressenden Zombies, die man sich heute darunter vorstellt und die das Horrorfilm-Subgenre des Zombiefilms so nachhaltig prägen sollten. Der bei seinem Erscheinen von den meisten grösseren Kinos der USA gemiedene Film war von einem derart anderen Kaliber als das, was das Publikum sich bislang unter dem Begriff "Horrorfilm" vorgestellt hatte, dass er die Leute erschreckte und verstörte — und unentwegt ins Kino lockte. "Night of the Living Dead" wurde zu einem der erfolgreichsten (profitabelsten) "Independent"-Filme der Filmgeschichte. Auch wenn Romero mit seinem immens erfolgreichen Erstlingswerk einen Teil des Lobs einheimste, der eigentlich anderen Filmen wie Harold "Herk" Harveys "Tanz der toten Seelen" ("Carnival of Souls", 1961) oder dem schmählich ignorierten "The Last Man on Earth — Ich bin Legende" ("L'ultimo uomo della terra", 1963) gebührt hätte — Romero hatte sich bei beiden massiv bedient — so war es sein Film, der zum "Game-Changer" der Horrorfilm-Landschaft wurde und eine Flut von Nachahmern nach sich zog — vornehmlich aus Europa in der Gestalt von Filmen wie beispielsweise "Die Rebellion der lebenden Leichen" ("La rebelión de las muertas", 1972), "Totenchor der Knochenmänner" ("La orgía de los muertos", 1972) oder "Invasion der Zombies" (alias "Das Leichenhaus der lebenden Toten" oder "Non si deve profanare il sonno dei morti", 1974). "Die Nacht der lebenden Toten" bildete zudem den Auftakt zu Romeros wegweisender und heute berühmter erster "Zombie"-Trilogie, deren weitere Filme die bahnbrechenden und episch angelegten "Zombie" ("Dawn of the Dead", 1978) sowie "Zombie 2 — Das letzte Kapitel" ("Day of the Dead", 1985) sind.
Der junge Filmemacher George A. Romero und seine Freunde kratzten für ihr Spielfilm-Debut im Herbst und Winter 1967 (zur Zeit, als der Vietnamkrieg die Schlagzeilen dominierte) 114'000 US-$ zusammen und schufen einen Film, der die Kino-Landschaft des Horrorfilms für immer verändern sollte. Waren die "lebenden Toten" (oder "Zombies") des Kinos, dargestellt in Filmen wie Victor Halperins "White Zombie" (1932), Jacques Tourneurs "Ich folgte einem Zombie" ("I Walked with a Zombie", 1942) oder John Gillings "Nächte des Grauens" ("The Plague of the Zombies", 1965) bis anhin die willenlosen Scheintoten, wie man sie aus westafrikanischen bzw. karibischen Voodoo-Legenden kannte, so machte erst Romero sie zu den Menschenfleisch fressenden Zombies, die man sich heute darunter vorstellt und die das Horrorfilm-Subgenre des Zombiefilms so nachhaltig prägen sollten. Der bei seinem Erscheinen von den meisten grösseren Kinos der USA gemiedene Film war von einem derart anderen Kaliber als das, was das Publikum sich bislang unter dem Begriff "Horrorfilm" vorgestellt hatte, dass er die Leute erschreckte und verstörte — und unentwegt ins Kino lockte. "Night of the Living Dead" wurde zu einem der erfolgreichsten (profitabelsten) "Independent"-Filme der Filmgeschichte. Auch wenn Romero mit seinem immens erfolgreichen Erstlingswerk einen Teil des Lobs einheimste, der eigentlich anderen Filmen wie Harold "Herk" Harveys "Tanz der toten Seelen" ("Carnival of Souls", 1961) oder dem schmählich ignorierten "The Last Man on Earth — Ich bin Legende" ("L'ultimo uomo della terra", 1963) gebührt hätte — Romero hatte sich bei beiden massiv bedient — so war es sein Film, der zum "Game-Changer" der Horrorfilm-Landschaft wurde und eine Flut von Nachahmern nach sich zog — vornehmlich aus Europa in der Gestalt von Filmen wie beispielsweise "Die Rebellion der lebenden Leichen" ("La rebelión de las muertas", 1972), "Totenchor der Knochenmänner" ("La orgía de los muertos", 1972) oder "Invasion der Zombies" (alias "Das Leichenhaus der lebenden Toten" oder "Non si deve profanare il sonno dei morti", 1974). "Die Nacht der lebenden Toten" bildete zudem den Auftakt zu Romeros wegweisender und heute berühmter erster "Zombie"-Trilogie, deren weitere Filme die bahnbrechenden und episch angelegten "Zombie" ("Dawn of the Dead", 1978) sowie "Zombie 2 — Das letzte Kapitel" ("Day of the Dead", 1985) sind.
Originaltitel: Doomsday Machine
Produktion: USA, 1967/1972 (Farbe)
First Leisure
Regie: Lee Sholem & Harry Hope (& Herbert J. Leder).
Cast: Mala Powers, Bobby Van, Ann Grant, James Craig, Henry Wilcoxon, Ruta Lee, Jane Williams, Stuart Byrne, Grant Williams, Essie Chia Lin, Casey Kasem, Lori Scott, Scott Miller (Denny Miller).
78 Minuten (PAL)
Der Start des Raumschiffs Hydra wird vorverschoben, die Vereinigten Staaten befinden sich im Alarmzustand. Denn die bösen Chinesen haben eine "Wasserstoff-Bombe" gebaut, die stark genug ist, um die ganze Erde zu vernichten. Als genau dies geschieht, werden die Crewmitglieder an Bord der Hydra — vier Männer und drei Frauen — zu den letzten noch lebenden Menschen. Ihr Irrflug in den Weltraum wird von Reibereien und technischen Unzulänglichkeiten gestört. Schliesslich muss man sich trennen, und zwei vermeintlich todgeweihte Astronauten finden Zuflucht in einer alten, havarierten russischen Raumfähre.
Ein 1967 begonnener und erst 1972 fertiggestellter Film aus der Produktionsschmiede der einschlägigen Untalente Lee Sholem und David L. Hewitt. Das wirklich Verrückte an diesem Film ist, dass er eine durchaus interessante Geschichte zu erzählen hat, die so gar nicht zu den unterirdischen "production values" passt. So stammen praktisch alle brauchbaren Trickaufnahmen in diesem Streifen aus dem japanischen Film "Gorath" (1962), was natürlich auch die deutlich sichtbare japanische Flagge an der Aussenwand der "Hydra" erklärt, sowie aus Hewitts eigenem Film "The Wizard of Mars" (1964). Die deutsche Videofassung, ein Abzug eines zerschlissenen Kinoprints, ist nicht im eigentlichen Sinn gekürzt, doch kommt es durch zahlreiche Filmrisse zu etlichen empfindlichen Fehlstellen.
Originaltitel: The Texas Chain Saw Massacre
Produktion: USA, 1973 (Farbe)
Produktion: USA, 1973 (Farbe)
Vortex (Vortex/Henkel/Hooper)
Regie: Tobe Hooper.
Cast: Marilyn Burns, Allen Danziger, Paul A. Partain, William Vail, Teri McMinn, Edwin Neal, Jim Siedow, Gunnar Hansen, John Dugan, Robert Courtin, William Creamer.
83 Minuten (NTSC)
83 Minuten (NTSC)
Fünf junge Leute, unter ihnen Sally Hardesty und ihr invalider Bruder namens Franklin, unternehmen einen Ausflug mit einem Van. In einem abgelegenen Teil von Texas, nahe dem Haus, in dem Sally aufwuchs, geraten sie an eine "Familie" haarsträubend verkommener Hinterwäldler, die alle bis auf Sally umbringen — kann sie "Lederfratze" und Konsorten entkommen?
Tobe Hooper drehte im Sommer 1973 mit bescheidenen Mitteln einen Film, der zum Archetypen des modernen "Backwoods"-Horrorfilms und zu einem der grossen Klassiker des Terror-Kinos schlechthin werden sollte. Ohne viel (Blut etc.) zu zeigen, schuf er ein wirkungsvolles Hochspannungs-Werk, das an Intensität kaum je wieder erreicht werden konnte. Die Restauration des 16-mm-Films auf Blu-Ray-Disc, direkt ab dem Kamera-Original, schafft das Kunststück, die typische, etwas rauhe 1970er-Jahre-"Grindhouse"-Atmosphäre perfekt zu präservieren, und offenbart den Film nach Jahren inferiorer Veröffentlichungen in neuem Glanz. Zurecht einer der ganz grossen Genre-Klassiker. Mittlerweile (2012) wurden drei bizarre bis absurde Fortsetzungen des Films sowie eine auch schon wieder drei Filme umfassende Neulancierung der Franchise nachgereicht.
Panik in der Sierra Nova
Panik in der Sierra Nova
Originaltitel: Day of the Animals
Produktion: USA, 1976 (Farbe)
Film Ventures International (FVI)/Montoro Productions Ltd./Mid-America Pictures
Regie: William Girdler.
Cast: Christopher George, Leslie Nielsen, Lynda Day George, Richard Jaeckel, Michael Ansara, Ruth Roman, Jon Cedar, Paul Mantee, Walter Barnes, Andrew Stevens, Susan Backlinie, Kathleen Bracken.
94 Minuten (PAL)
Durch das Verhalten der Menschen wurde die Ozonschicht stark beschädigt. Ultraviolette Strahlen gelangen dadurch ungefiltert auf die Erdoberfläche, wo sie Tiere in einem langsamen Prozess in aggressive, rachsüchtige Bestien verwandeln, die es auf die Menschen abgesehen haben. Dies bekommt auch eine Gruppe von Touristen zu spüren, die unter der Führung des ortskundigen Bergführers Steve Buckner sowie des Indianers Daniel Santee in den Bergen und Canyons der Sierra Nova unterwegs ist. Die Stadtmenschen geraten in stetig kritischere Umstände, als Werbeberater Paul Jensen auszuticken beginnt und die Gruppe entzweit.
Spannender Tier-Horrorfilm mit etwas naiver, doch seiner Entstehungszeit gemässer Öko-Botschaft, inszeniert von Tierhorror-Spezialist William Girdler, der auch Horrorfilme wie "Asylum of Satan" (1972?), den "Texas-Kettensägenmassaker"-Vorläufer "Three on a Meathook" (1972?), das "Exorzisten"-Rip-Off "Abby" (1974) sowie die atmosphärisch ähnlichen "Grizzly" (1975) und "Der Manitou" (1977) drehte, bevor er 1978 im Alter von nur 30 Jahren bei einem Helikopter-Unfall auf den Philippinen ums Leben kam. In der Hauptrolle spielte Christopher George, der auch bereits 1983 verstarb und in diversen schillernden Horrorfilmen wie "Ein Zombie hing am Glockenseil" (1980), "Graduation Day — 7 Tage zur Ewigkeit" (1980) oder "Pieces — Der Kettensägenkiller" (1981) mit dabei war, in letzterem ebenfalls zusammen mit Lynda Day George, mit der er verheiratet war. Daneben geben sich Leslie Nielsen ("Alarm im Weltall", 1955; "Prom Night — Die Nacht des Schlächters", 1979), hier in einer ungewohnt gemeinen Rolle als Unruhestifter und Beinahe-Vergewaltiger, sowie Richard Jaeckel ("Monster aus dem All", 1968; "U 4000 — Panik unter dem Ozean", 1969; "Chosen Survivors", 1973) als Professor (!) die Ehre. Ein grosses Lob an die Tier-Trainer, die hier fantastische Arbeit ablieferten mit echten Tieren, lange bevor der miserabel animierte Computer-Pixel-Terror moderner Tierhorror-Streifen sie ablöste.
Spannender Tier-Horrorfilm mit etwas naiver, doch seiner Entstehungszeit gemässer Öko-Botschaft, inszeniert von Tierhorror-Spezialist William Girdler, der auch Horrorfilme wie "Asylum of Satan" (1972?), den "Texas-Kettensägenmassaker"-Vorläufer "Three on a Meathook" (1972?), das "Exorzisten"-Rip-Off "Abby" (1974) sowie die atmosphärisch ähnlichen "Grizzly" (1975) und "Der Manitou" (1977) drehte, bevor er 1978 im Alter von nur 30 Jahren bei einem Helikopter-Unfall auf den Philippinen ums Leben kam. In der Hauptrolle spielte Christopher George, der auch bereits 1983 verstarb und in diversen schillernden Horrorfilmen wie "Ein Zombie hing am Glockenseil" (1980), "Graduation Day — 7 Tage zur Ewigkeit" (1980) oder "Pieces — Der Kettensägenkiller" (1981) mit dabei war, in letzterem ebenfalls zusammen mit Lynda Day George, mit der er verheiratet war. Daneben geben sich Leslie Nielsen ("Alarm im Weltall", 1955; "Prom Night — Die Nacht des Schlächters", 1979), hier in einer ungewohnt gemeinen Rolle als Unruhestifter und Beinahe-Vergewaltiger, sowie Richard Jaeckel ("Monster aus dem All", 1968; "U 4000 — Panik unter dem Ozean", 1969; "Chosen Survivors", 1973) als Professor (!) die Ehre. Ein grosses Lob an die Tier-Trainer, die hier fantastische Arbeit ablieferten mit echten Tieren, lange bevor der miserabel animierte Computer-Pixel-Terror moderner Tierhorror-Streifen sie ablöste.
Originaltitel: End of the World
Produktion: USA, 1977 (Farbe)
Produktion: USA, 1977 (Farbe)
Charles Band Productions
Regie: John Hayes.
Cast: Christopher Lee, Sue Lyon, Kirk Scott, Dean Jagger, Lew Ayres, Macdonald Carey, Liz Ross, Jon Van Ness, Kathe Cunha, Mary Daugherty, Evelyn Lipton, Jane Wilbur, Roscoe Born.
83 Minuten (PAL)
83 Minuten (PAL)
Der junge Professor Andrew Boran empfängt auf dem Computer-Bildschirm an seinem Arbeitsplatz Botschaften, die nicht von der Erde stammen. Sie kündigen jeweils verheerende Naturkatastrophen an, die kurz darauf tatsächlich eintreffen. Als er für eine Serie von Vorträgen auf Tour geht, findet Boran zusammen mit seiner Frau Sylvia eine Alien-Zentrale, die in den Mauern eines Klosters versteckt ist. Der Körper von Abt Pergado wurde von einem Ausserirdischen namens Zindar übernommen. Nun soll Boran seine eigene Apparatur stehlen, damit die Aliens mit deren Hilfe zu ihrem eigenen Planeten zurückkehren können. Die Erde hingegen ist dem Untergang geweiht.
Eine frühe und reichlich flügellahme Science-fiction-/Horror-Produktion von Charles Band, die noch fürs Kino produziert wurde. Erst gegen Ende hin gibt es einige nennenswerte Zerstörungsszenen zu sehen, die zumindest teilweise aus anderen Filmen stammen dürften; die wenigen restlichen Spezialeffekte sind nicht weiter erwähnenswert. Der einzige Lichtblick in der oftmals viel zu dunkel geratenen (= schlecht beleuchteten) Weltuntergangsmär von Regisseur John Hayes ("Die Gruft des Grauens", 1972) ist Christopher Lee als sinistrer Abt. Seine Rolle hier weist gewisse Ähnlichkeiten mit jener von Angus Scrimm in Don Coscarellis Kult-Horrorfilm "Das Böse" ("Phantasm", 1978) auf. In der Tat erreicht "Das Ende der Welt" in seinen — freilich dünn gesäten — besten Momenten eine Atmosphäre, die an jene von "Phantasm" erinnert. Gut möglich, dass Coscarelli sich hiervon inspirieren liess. 1977 revolutionierten Science-fiction-Filme wie "Krieg der Sterne" und "Unheimliche Begegnung der dritten Art" das Genre, John Hayes' altmodischem Streifen fehlte es nicht nur an Tempo und Etat, um mit diesen Blockbustern auch nur ansatzweise mitzuhalten.
Krieg der Sterne
Eine frühe und reichlich flügellahme Science-fiction-/Horror-Produktion von Charles Band, die noch fürs Kino produziert wurde. Erst gegen Ende hin gibt es einige nennenswerte Zerstörungsszenen zu sehen, die zumindest teilweise aus anderen Filmen stammen dürften; die wenigen restlichen Spezialeffekte sind nicht weiter erwähnenswert. Der einzige Lichtblick in der oftmals viel zu dunkel geratenen (= schlecht beleuchteten) Weltuntergangsmär von Regisseur John Hayes ("Die Gruft des Grauens", 1972) ist Christopher Lee als sinistrer Abt. Seine Rolle hier weist gewisse Ähnlichkeiten mit jener von Angus Scrimm in Don Coscarellis Kult-Horrorfilm "Das Böse" ("Phantasm", 1978) auf. In der Tat erreicht "Das Ende der Welt" in seinen — freilich dünn gesäten — besten Momenten eine Atmosphäre, die an jene von "Phantasm" erinnert. Gut möglich, dass Coscarelli sich hiervon inspirieren liess. 1977 revolutionierten Science-fiction-Filme wie "Krieg der Sterne" und "Unheimliche Begegnung der dritten Art" das Genre, John Hayes' altmodischem Streifen fehlte es nicht nur an Tempo und Etat, um mit diesen Blockbustern auch nur ansatzweise mitzuhalten.
Krieg der Sterne
Originaltitel: Star Wars
Produktion: USA, 1976-1977 (Farbe)
Produktion: USA, 1976-1977 (Farbe)
Lucasfilm Ltd./20th Century Fox Film Corporation
Regie: George Lucas.
Cast: Mark Hamill, Harrison Ford, Carrie Fisher, Peter Cushing, Alec Guinness, David Prowse, Phil Brown, Anthony Daniels, Kenny Baker, Peter Mayhew, Eddie Byrne.
116 Minuten (PAL/Kinofassung)/125 Minuten (NTSC/1997 Special Edition)/120 Minuten (PAL/1997 Special Edition)
116 Minuten (PAL/Kinofassung)/125 Minuten (NTSC/1997 Special Edition)/120 Minuten (PAL/1997 Special Edition)
Der junge Luke Skywalker gerät in ein phantastisches Abenteuer: Nach der Ermordung seines Onkels durch imperiale Sturmtruppen verschlägt es ihn an der Seite des einstigen Jedi-Ritters Obi-Wan Kenobi vom rückständigen Wüstenplaneten Tatooine in den Weltraum — und dort mitten hinein in den Kampf einer Rebellenarmee gegen das böse galaktische Imperium. Der imperiale Gouverneur Tarkin liess durch seine rechte Hand, den von der "dunklen Seite der Macht" geleiteten Darth Vader, die Rebellen-Prinzessin Leia Organa entführen. Sie soll die Lage vom Stützpunkt der Rebellen preisgeben, damit das Imperium seine mächtigste Waffe, den Todesstern, dagegen einsetzen kann. Skywalker, Kenobi und der Schmuggler Han Solo versuchen in einer waghalsigen Aktion, Leia aus dem Todesstern zu befreien.
Was gibt es zu diesem Film noch zu sagen? 1977 revolutionierten George Lucas und seine Mitstreiter die Kinogeschichte, die Spezialeffekte-Geschichte, den Kino-Ton (Stichworte: Surround-Sound, "THX"), das Hollywood-Vertragswesen (Stichwort: Gewinnbeteiligung) und erreichten mit ihrem von alten Serials wie "Flash Gordon" inspirierten Weltraummärchen so viele Zuschauer, dass man für solche Box-Office-Abräumer von Filmen fortan das Wort "Blockbuster" verwendete — und dies alles als Aussenseiter mit einem Film, dem anno dazumal niemand ernsthafte Chancen einräumen wollte. "Star Wars" wurde zur Legende und erfolgreichsten Science-fiction-Saga der Filmgeschichte. Zwei ebenfalls atemberaubende Fortsetzungen (1979/1982) sowie eine neue Film-Trilogie (1998/2001/2005) folgten dem Original. Mark Hamill, Alec Guinness, Harrison Ford, Carrie Fisher und Peter Cushing gaben die formidable Besetzung, John Williams komponierte einen epischen Skore. Leider wird es immer schwieriger, die Originalfassung des Films zu sehen, da Lucas nur noch CGI-verfälschte Spezial-Editionen der Ur-Trilogie propagiert, mit denen er 1997 einen im Nachhinein als höchst unerfreulich zu betrachtenden Trend begründete.
Originaltitel: Star Trek — The Motion Picture
Produktion: USA, 1978 (Farbe)
Paramount Pictures/Century Associates
Regie: Robert Wise.
Cast: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, James Doohan, Stephen Collins, Persis Khambatta, Nichelle Nichols, George Takei, Walter Koenig, Majel Barrett, Grace Lee Whitney, Mark Lenard, Marcy Lafferty.
125 Minuten (PAL/Kinofassung)/132 Minuten (NTSC/Kinofassung)/131 Minuten (PAL/2002 Director's Edition)/138 Minuten (PAL/1983 TV-Langfassung)
Jahre nach seiner einstigen Fünf-Jahres-Mission mit dem Stolz der Vereinigten Föderation der Planeten, dem Raumschiff "USS Enterprise", kehrt Admiral James T. Kirk auf sein (mittlerweile stark modernisiertes) Schiff zurück und schart seine alte Crew um sich. Denn eine Wolke von wahrhaft gigantischen Ausmassen zerstörte drei klingonische Schlachtkreuzer sowie den Föderationsaussenposten Epsilon 9 — und nun hält sie direkten Kurs auf die Erde. Nach einem Rendezvous im All kann die Enterprise wieder auf die Dienste des legendären vulkanischen Wissenschaftsoffiziers Mr. Spock zählen. Sie geht auf Abfangkurs zur Wolke — und trifft in ihrem Inneren auf "V'ger", eines der grössten und mächtigsten Raumschiffe der Kinogeschichte. Wer ist V'ger, und welche Beweggründe hat er — oder es?
"This is the return of Captain Kirk." — der Kinotrailer brachte es auf den Punkt. Knapp zehn Jahre nach dem Ende der TV-Serie "Star Trek" (zu deutsch: "Raumschiff Enterprise"), der mittlerweile eine treue Fan-Gemeinde erwachsen war, kehrte einer der legendärsten Charaktere der Science-fiction-Filmgeschichte zurück — erstmals auf die grosse Leinwand, auf die ganz grosse: 35 Millionen US-$ teuer, kostete der Film fast drei mal mehr als George Lucas' erster "Star-Wars"-Film, und Douglas Trumbull und John Dykstra zauberten — Tricktechnik und Modellarbeit in diesem Film gehören bis heute zum besten und schönsten, was je in einem Film zu sehen war, und wirken auch 2011 auf einer Blu-Ray-Disc nicht antiquiert, ein Kompliment, das für sich spricht. Leider waren Kritik und vor allem die "Star-Trek"-Fangemeinde nicht so enthusiastisch, hat doch der erste "Star-Trek"-Kinofilm bei ihnen weiterhin einen sehr schweren Stand. Das ist schade, denn der meisterhafte Regisseur Robert Wise, verantwortlich für viele Klassiker wie "Der Leichendieb" ("The Body Snatcher", 1944), "Der Tag, an dem die Erde stillstand" ("The Day the Earth Stood Still", 1951), "Bis das Blut gefriert" ("The Haunting", 1962) oder "Andromeda — Tödlicher Staub aus dem All" ("The Andromeda Strain", 1970), drehte nicht nur etwas vom Besten, auf dem je der Name "Star Trek" drauf stand, sondern einen der schönsten Science-fiction-Filme überhaupt und eine wunderbare Liebeserklärung an das "Raumschiff Enterprise", untermalt von der atemberaubenden Musik Jerry Goldsmiths. Noch nie sah das Weltall auf der Leinwand besser aus.
Produktion: USA, 1979 (Farbe)
New World Pictures
Regie: Barbara Peeters (& Jimmy T. Murakami).
Cast: Doug McClure, Ann Turkel, Vic Morrow, Cindy Weintraub, Anthony Pena, Denise Galik, Lynn Theel, Meegan King, Breck Costin, Hoke Howell, Don Maxwell, Linda Shayne, Lisa Glaser.
77 Minuten (PAL/Unrated-Fassung)
"Das Grauen aus der Tiefe" war einer der denkwürdigsten Filme aus der Produktionsschmiede "New World Pictures" ("Planet des Schreckens", 1981) des schillernden, legendären US-Filmproduzenten Roger Corman. Der ursprünglich von einer Frau inszenierte Streifen reduzierte die film-archetypische "Damsel-in-Distress"-Formel auf das erfolgversprechende Wesentliche: Monster, die jungen Frauen die Kleider vom Leib reissen. Dabei gehen die widerwärtigen, von Rob Bottin designten Nachfahren des "Schreckens vom Amazonas" ziemlich unzimperlich zur Sache und machen dies zu einer veritablen Blut- und Sex-Version von Jack Arnolds Horrorfilm-Klassiker von 1953. Ironischerweise war der von Peeters fertiggestellte Film Corman nicht explizit genug, weshalb er Nachdrehs von Nacktszenen verlangte — als Peeters sich weigerte, beauftragte Corman Jimmy T. Murakami (der kurz darauf auch den Science-fiction-Klassiker "Sador — Herrscher im Weltraum" für "New World Pictures" drehte) mit den Neuaufnahmen. Diesem zusätzlichen Aufwand zum Trotz musste die amerikanische Kinofassung für eine "R-Rated"-Altersfreigabe wiederum gekürzt werden. Die ungekürzte Fassung gab es in Japan zu bewundern. 1996 (?) entstand eine gleichnamige, deutlich zahmere Neuverfilmung für das US-Fernsehen. "Das Grauen aus der Tiefe" ist ein unverblümt misogynistischer Monster-Horrorfilm alter Schule, der für einmal tatsächlich hält, was die reisserischen Filmplakate von damals nur allzu gerne versprachen, die zugehörigen Filme jedoch zumeist nicht hielten.
Das Imperium schlägt zurück
Originaltitel: The Empire Strikes Back
Produktion: USA, 1979 (Farbe)
Lucasfilm Ltd./20th Century Fox Film Corporation
Regie: Irvin Kershner.
Cast: Mark Hamill, Carrie Fisher, Harrison Ford, David Prowse, Billy Dee Williams, Alec Guinness, Frank Oz, Peter Mayhew, Kenny Baker, Anthony Daniels, Jack Purvis.
120 Minuten (PAL/Kinofassung)/127 Minuten (NTSC/1997 Special Edition)/122 Minuten (PAL/1997 Special Edition)
Nach der Zerstörung des gefürchteten Todessterns durch einen Rebellenangriff haben die imperialen Sturmtruppen unter der Führung Darth Vaders den neuen, geheimen Rebellenstützpunkt in der Eiswüste des Asteroiden Hoth ausgemacht und erstürmen diesen nach einem erbittert geführten Kampf. Luke Skywalker wird danach von seinem einstigen Meister Obi-Wan Kenobi ins Dagobah-Sonnensystem beordert, um dort den legendären Jedi-Meister Yoda aufzusuchen und seine Ausbildung zum Jedi-Ritter zu beenden. Unterdessen jagt Vaders Flottenverband imperialer Sternenzerstörer den Millennium-Falken mit Han Solo und Prinzessin Leia an Bord kreuz und quer durch die Galaxis.
Vom spektakulären Auftakt im eisigen Hoth, wo sich Rebellenschiffe ein Duell mit "stop-motion"-animierten imperialen Kampfläufern liefern, über die Verfolgungsjagd des Millennium-Falkens durch ein Asteroidenfeld (eine der atemberaubendsten Sequenzen der Filmgeschichte) bis hin zur Sumpflandschaft von Dagobah und Lando Calrissians Wolkenstadt Bespin: Irvin Kershners Fortsetzung von George Lucas' "Krieg der Sterne" (1977) ist einer der absoluten Höhepunkte in der Geschichte des Science-fiction-Kinos, spektakulär, abwechslungsreich und fantasievoll. Vielfältigkeit und Kreativität des ersten "Star-Wars"-Films werden sogar noch übertroffen. Der düstere Mittelteil der ursprünglichen Trilogie (1977/1979/1982) gilt gemeinhin als Höhepunkt der Filmreihe.
120 Minuten (PAL/Kinofassung)/127 Minuten (NTSC/1997 Special Edition)/122 Minuten (PAL/1997 Special Edition)
Nach der Zerstörung des gefürchteten Todessterns durch einen Rebellenangriff haben die imperialen Sturmtruppen unter der Führung Darth Vaders den neuen, geheimen Rebellenstützpunkt in der Eiswüste des Asteroiden Hoth ausgemacht und erstürmen diesen nach einem erbittert geführten Kampf. Luke Skywalker wird danach von seinem einstigen Meister Obi-Wan Kenobi ins Dagobah-Sonnensystem beordert, um dort den legendären Jedi-Meister Yoda aufzusuchen und seine Ausbildung zum Jedi-Ritter zu beenden. Unterdessen jagt Vaders Flottenverband imperialer Sternenzerstörer den Millennium-Falken mit Han Solo und Prinzessin Leia an Bord kreuz und quer durch die Galaxis.
Vom spektakulären Auftakt im eisigen Hoth, wo sich Rebellenschiffe ein Duell mit "stop-motion"-animierten imperialen Kampfläufern liefern, über die Verfolgungsjagd des Millennium-Falkens durch ein Asteroidenfeld (eine der atemberaubendsten Sequenzen der Filmgeschichte) bis hin zur Sumpflandschaft von Dagobah und Lando Calrissians Wolkenstadt Bespin: Irvin Kershners Fortsetzung von George Lucas' "Krieg der Sterne" (1977) ist einer der absoluten Höhepunkte in der Geschichte des Science-fiction-Kinos, spektakulär, abwechslungsreich und fantasievoll. Vielfältigkeit und Kreativität des ersten "Star-Wars"-Films werden sogar noch übertroffen. Der düstere Mittelteil der ursprünglichen Trilogie (1977/1979/1982) gilt gemeinhin als Höhepunkt der Filmreihe.
Originaltitel: The Day Time Ended
Produktion: USA/Spanien, 1978 (Farbe)
Produktion: USA/Spanien, 1978 (Farbe)
Charles Band Productions/Vortex Productions
Regie: John "Bud" Cardos.
Cast: Jim Davis, Christopher Mitchum, Dorothy Malone, Marcy Lafferty, Natasha Ryan, Scott C. Kolden, Roberto Contreras.
72 Minuten (PAL)
72 Minuten (PAL)
Als ihr Planet zerstört wird, machen sich ausserirdische Wesen vom Rande der Milchstrasse (Zitat vom Videocover) auf den Weg zur Erde. Dort bringen sie das Leben zweier Familien durcheinander, die ihre Zelte an den Ausläufern der Mohave-Wüste aufgeschlagen haben. Erst erscheinen seltsame, grün leuchtende Pyramiden sowie ein kleines ausserirdisches Wesen, bald darauf fliegen den Erdlingen UFOs und Lichtblitze um die Ohren und tragen riesige ausserirdische Monster einen Kampf auf ihrem Anwesen aus. Dann beginnen sich Zeit und Raum zu verschieben.
Ein Film, an dem allenthalben kein gutes Haar gelassen wird, obwohl er eigentlich genug hat, um das Herz jedes Science-fiction-Anhängers höher schlagen zu lassen. Hier gibt es wunderbare Stimmung, einfallsreiche und hochklassige Spezialeffekte zuhauf, Raumschiffe, Aliens, Lichtblitze, riesige Monster — das alles servieren "Mörderspinnen"-Regisseur John Cardos und der legendäre Produzent Charles Band (der — hier ist der Beweis — dereinst einmal richtige Filme gemacht hat, bevor er später fast nur noch für den Videomarkt drehte) in einer schönen Wüstenlandschaft. Wer seine SF-Genrekost nicht zu 100% logisch, kohärent, mit perfektem Spannungsbogen und voller CGI-Spezialeffekte braucht, dem wird dieser altmodisch-charmante Film vermutlich Freude bereiten.
The Fog — Nebel des Grauens
The Fog — Nebel des Grauens
Originaltitel: The Fog
Produktion: USA, 1979 (Farbe)
AVCO Embassy Pictures/EDI/Debra Hill Productions
Regie: John Carpenter.
Cast: Adrienne Barbeau, Tom Atkins, Jamie Lee Curtis, Hal Holbrook, Charles Cyphers, John Houseman, Janet Leigh, James Canning, Nancy Kyes (Nancy Loomis), Ty Mitchell, George "Buck" Flower, Regina Waldon.
86 Minuten (PAL)
Am 22. April 1980 schickt sich das kleine nordkalifornische Küstenstädtchen Antonio Bay an, sein 100-jähriges Bestehen zu feiern. 100 Jahre zuvor inszenierten die Stadtväter ein falsches Leuchtfeuer mit dem Ziel, die herannahende Brigg "Elizabeth Dane" unter Kapitän Blake auflaufen zu lassen, um an das von ihr transportierte Gold zu gelangen — das Kapital, mit dem das Fundament der Stadt gelegt wurde. Während vor der Küste langsam, aber stetig eine undurchdringliche und seltsam unnatürlich leuchtende Nebelwand aufzieht, kommen die Radiomoderatorin und Leuchtturmwärterin Stevie Wayne, der Fischer Nick Castle und die von ihm aufgelesene Tramperin Elizabeth Solley sowie der Pfarrer Malone allmählich dem düsteren Geheimnis des Städtchens auf die Spur. Doch es ist zu spät — der Nebel hat Antonio Bay erreicht, und mit ihm kommt das Grauen in der Gestalt der Geister von Blake und der Mannschaft der "Elizabeth Dane" nach Antonio Bay zurück. Und die Untoten haben Rache im Sinn.
Ein Jahr nach seinem Horror-Grosserfolg "Halloween — Die Nacht des Grauens" (1978) inszenierte John Carpenter diesen effektiven und äusserst unheimlichen Schocker, eine Mischung aus Geister- und Zombie-Horror mit kreativen Trickaufnahmen, die ihren Macher endgültig in die erste Reihe der Horror-Regisseure katapultierte. Carpenter komponierte auch die wirkungsvolle Musik und schrieb zusammen mit Produzentin Debra Hill das Drehbuch. Mit der damals noch mit Carpenter verheirateten Adrienne Barbeau ("Das Ding aus dem Sumpf", 1981), der durch "Halloween" (1978) zu Hollywoods Vorzeige-"Scream-Queen" avancierten Jamie Lee Curtis, Janet Leigh aus Alfred Hitchcocks "Psycho" (1960), Tom Atkins ("Halloween III — Die Nacht der Entscheidung", 1982), Hal Holbrook ("Creepshow — Die unheimlich verrückte Geisterstunde", 1981) und John Houseman ("Rollerball", 1974; "Rache aus dem Reich der Toten", 1981) kann der Film zudem mit einer illustren, in diversen Genre-Filmen zu Meriten gekommenen Darsteller-Riege aufwarten. 2005 inszenierte Regisseur Rupert Wainwright ein uninspiriertes Remake gleichen Titels. "The Fog" (1979) ist ein unheimliches Horror-Meisterstück aus Zeiten, als John Carpenter noch gute Filme drehte. Etwas, worauf man heute (2014) mit dem Gefühl eines kalten Schauers auf dem Rücken und der gebotenen Prise Wehmut zurückblicken kann.
Ein Jahr nach seinem Horror-Grosserfolg "Halloween — Die Nacht des Grauens" (1978) inszenierte John Carpenter diesen effektiven und äusserst unheimlichen Schocker, eine Mischung aus Geister- und Zombie-Horror mit kreativen Trickaufnahmen, die ihren Macher endgültig in die erste Reihe der Horror-Regisseure katapultierte. Carpenter komponierte auch die wirkungsvolle Musik und schrieb zusammen mit Produzentin Debra Hill das Drehbuch. Mit der damals noch mit Carpenter verheirateten Adrienne Barbeau ("Das Ding aus dem Sumpf", 1981), der durch "Halloween" (1978) zu Hollywoods Vorzeige-"Scream-Queen" avancierten Jamie Lee Curtis, Janet Leigh aus Alfred Hitchcocks "Psycho" (1960), Tom Atkins ("Halloween III — Die Nacht der Entscheidung", 1982), Hal Holbrook ("Creepshow — Die unheimlich verrückte Geisterstunde", 1981) und John Houseman ("Rollerball", 1974; "Rache aus dem Reich der Toten", 1981) kann der Film zudem mit einer illustren, in diversen Genre-Filmen zu Meriten gekommenen Darsteller-Riege aufwarten. 2005 inszenierte Regisseur Rupert Wainwright ein uninspiriertes Remake gleichen Titels. "The Fog" (1979) ist ein unheimliches Horror-Meisterstück aus Zeiten, als John Carpenter noch gute Filme drehte. Etwas, worauf man heute (2014) mit dem Gefühl eines kalten Schauers auf dem Rücken und der gebotenen Prise Wehmut zurückblicken kann.
Originaltitel: Alligator
Produktion: USA, 1980 (Farbe)
Alligator Inc.
Regie: Lewis Teague.
Cast: Robert Forster, Robin Riker, Michael V. Gazzo, Dean Jagger, Sydney Lassick, Jack Carter, Perry Lang, Henry Silva, Bart Braverman, John Lisbon Wood, James Ingersoll, Robert Doyle.
87 Minuten (PAL)
Polizeidetektiv David Madison und die Forscherin und Autorin Marisa Kendall sind in den Abwasser-Kanälen von Chicago einem riesigen Alligator auf der Spur, der sich an der Bevölkerung gütlich tut. Erst als das Monster-Krokodil ganze Strassenzüge aufbricht und an der Oberfläche sein Unwesen treibt, schenkt man den beiden Glauben.
Regisseur Lewis Teague, der sich später an die gelungenen Stephen-King-Verfilmungen "Cujo" (1982) und "Katzenauge" (1984) machte, inszenierte den "Weissen Hai" noch einmal mit Alligator und schuf damit den Klassiker des Krokodil-Horrorfilms. Ein spannender und auch nicht ganz humorloser Schocker mit kritischen Untertönen und weitgehend überzeugenden (keine CGI!) Spezialeffekten. Zwischendurch werden zwar auch viele Klischees bedient, aber gute Horrorfilme mit Krokodilen sind so dünn gesät, dass man darüber getrost hinwegsehen kann. 1990 schob der Regisseur Jon Hess die bemerkenswert uninspirierte Fortsetzung "Horror-Alligator II — Die Mörderbestie beisst wieder zu" (TV-Titel) beziehungsweise "Alligator II — Die Mutation" (Videotitel) nach, derweil die Italiener mit "Der Mörder-Alligator" (Fabrizio de Angelis, 1988) ihr zu diesen Zeiten fast schon obligatorisches Rip-Off zur Stelle hatten.
Regisseur Lewis Teague, der sich später an die gelungenen Stephen-King-Verfilmungen "Cujo" (1982) und "Katzenauge" (1984) machte, inszenierte den "Weissen Hai" noch einmal mit Alligator und schuf damit den Klassiker des Krokodil-Horrorfilms. Ein spannender und auch nicht ganz humorloser Schocker mit kritischen Untertönen und weitgehend überzeugenden (keine CGI!) Spezialeffekten. Zwischendurch werden zwar auch viele Klischees bedient, aber gute Horrorfilme mit Krokodilen sind so dünn gesät, dass man darüber getrost hinwegsehen kann. 1990 schob der Regisseur Jon Hess die bemerkenswert uninspirierte Fortsetzung "Horror-Alligator II — Die Mörderbestie beisst wieder zu" (TV-Titel) beziehungsweise "Alligator II — Die Mutation" (Videotitel) nach, derweil die Italiener mit "Der Mörder-Alligator" (Fabrizio de Angelis, 1988) ihr zu diesen Zeiten fast schon obligatorisches Rip-Off zur Stelle hatten.
Firebird 2015 A.D.
Originaltitel: Firebird 2015 AD
Originaltitel: Firebird 2015 AD
Produktion: Kanada/USA, 1980 (Farbe)
Mara Film Productions
Regie: David M. Robertson.
Cast: Darren McGavin, Doug McClure, George Touliatos, Robert Charles Wisden, Mary Beth Rubens, Barbara Williams, Alex Diakun, Lee Broker, Frank Pellegrino, Bill Berry, Tony Sharpe, Fred Keating.
93 Minuten (PAL)
Im Jahr 2015 gibt es kaum noch Vorräte an Benzin und Öl, das Autofahren ist Privatpersonen in Nordamerika seit einer umstrittenen Regierungsentscheidung der offenbar zunehmend diktatorische Züge aufweisenden USA strengstens untersagt. Einige Freaks, die sogenannten "Burner", tun es trotzdem — mit selbst hergestelltem, schwarzgebranntem Treibstoff und von nur ihnen selbst bekannten Verstecken aus. Red fährt einen hergerichteten 1980er Pontiac Firebird TransAm, sein Freund Indy ist mit einem Plymouth Barracuda, Baujahr 1973, unterwegs. Die beiden liefern sich gerade ein Privatrennen, als sich Reds Sohn Cam und Indys Tochter Jill näher kommen. Eine gefürchtete Spezialeinheit der Polizei namens DVC ist ihnen jedoch auf den Fersen. Ihr Anführer McVain will den Firebird-Fahrer um jeden Preis.
Ein Science-fiction-Actionfilm ohne viel Science-fiction (oder Action), ist dieser flügellahme, leicht amateurhaft wirkende, von der Realität eingeholte und augenscheinlich mit sehr beschränkten finanziellen Mitteln gedrehte Streifen (das Quartier der DVC besteht buchstäblich aus fünf Zelten und sonst gar nichts) ähnlich jenem Film, auf dessen Erfolgswelle er zu reiten versuchte (dem australischen Genre-Klassiker und Kultfilm "Mad Max" von 1978), in einer dystopischen, jedoch (noch) nicht post-apokalyptischen Zukunftswelt angesiedelt. Der erste und letzte Kinofilm des Regisseurs David M. Robertson, gibt dieses hypernaive und leider weitgehend zurecht vergessene Werk vor, in den USA zu spielen, wurde jedoch in Alberta, Kanada produziert und gedreht. Der Film bewegt sich budget-bedingt im Schneckentempo; der Plot, so man überhaupt einen ausmachen kann, ist papierdünn (mit einer Nebenstory um einen von den "Burnern" zu befördernden Senator, die nirgends hinführt), die Motive der Charaktere (insbesondere diejenigen der DVC-Truppe) bleiben rätselhaft, die (vereinzelten) Actionszenen sind zwar hübsch anzusehen, aber wenig spektakulär, und die deutsche Synchronisation ist so haarsträubend schlecht, dass der Zuschauer mit Fassungslosigkeit zurückbleiben dürfte. Doug McClure ("Caprona — Das Land der Dinosaurier", 1974; "Tauchfahrt des Schreckens", 1978; "Das Grauen aus der Tiefe", 1979) schaut entsprechend verloren aus der Wäsche. Immerhin huldigt der Film mit seinem Titel einem Automobil, das es verdient hat.
Ein Science-fiction-Actionfilm ohne viel Science-fiction (oder Action), ist dieser flügellahme, leicht amateurhaft wirkende, von der Realität eingeholte und augenscheinlich mit sehr beschränkten finanziellen Mitteln gedrehte Streifen (das Quartier der DVC besteht buchstäblich aus fünf Zelten und sonst gar nichts) ähnlich jenem Film, auf dessen Erfolgswelle er zu reiten versuchte (dem australischen Genre-Klassiker und Kultfilm "Mad Max" von 1978), in einer dystopischen, jedoch (noch) nicht post-apokalyptischen Zukunftswelt angesiedelt. Der erste und letzte Kinofilm des Regisseurs David M. Robertson, gibt dieses hypernaive und leider weitgehend zurecht vergessene Werk vor, in den USA zu spielen, wurde jedoch in Alberta, Kanada produziert und gedreht. Der Film bewegt sich budget-bedingt im Schneckentempo; der Plot, so man überhaupt einen ausmachen kann, ist papierdünn (mit einer Nebenstory um einen von den "Burnern" zu befördernden Senator, die nirgends hinführt), die Motive der Charaktere (insbesondere diejenigen der DVC-Truppe) bleiben rätselhaft, die (vereinzelten) Actionszenen sind zwar hübsch anzusehen, aber wenig spektakulär, und die deutsche Synchronisation ist so haarsträubend schlecht, dass der Zuschauer mit Fassungslosigkeit zurückbleiben dürfte. Doug McClure ("Caprona — Das Land der Dinosaurier", 1974; "Tauchfahrt des Schreckens", 1978; "Das Grauen aus der Tiefe", 1979) schaut entsprechend verloren aus der Wäsche. Immerhin huldigt der Film mit seinem Titel einem Automobil, das es verdient hat.
Mysterious Planet
Originaltitel: Mysterious Planet
Produktion: USA, 1981-1982 (?) (Farbe)
Brett Piper Productions
Regie: Brett Piper.
Cast: Paula Tauper, Boyd Piper, Michael Quigley, Bruce E. Nadeau Jr., George Seavey, Marilyn Mullen, Scott Nadeau, Melody Claudstein, Karen Reardon, Cynthia Vacca.
70 Minuten (PAL)
Diverse Strafgefangene eines Weltraum-Krieges bruchlanden auf einem unbekannten, von monströsen Wesen bewohnten Planeten. Während sie versuchen, sich dieser Kreaturen zu erwehren, werden sie von feindlichen Raumschiffen angegriffen und kommen schliesslich dem mysteriösen Herrscher des Planeten auf die Spur.
Diese Geschichte verfilmte "Old-School"-Spezialeffekte-Spezialist Brett Piper ("Kampf um den verlorenen Planeten", 1985) damals als blutiger Amateur mit einem Etat von 5'000 US-$ und "stop-motion"-animierten Ungeheuern, denen er auf dem heimischen Küchentisch künstliches Leben einhauchte. Manche seiner Kreationen hätten zig-fach teureren Produktionen dieser Zeit gut angestanden, da kann man über die wohl weitgehend improvisierte Geschichte und die amateurhaft chargierenden Mimen hinwegsehen. Leider ist die deutsche Synchronisation (wie es dieses Werk dazu brachte, ist ein Mysterium für sich) ebenso dilettantisch wie der Film an sich und kann dem dargebotenen Laien-Schauspiel keine Brille aufsetzen. Die deutsche DVD-Veröffentlichung (Best Entertainment) wurde augenscheinlich möglichst billig von einer VHS-Videokassette in sehr schlechtem Zustand gezogen, hat jedenfalls ein deutlich schlechteres Bild als die vorliegende VHS-Kassette.
Poltergeist
Originaltitel: Poltergeist
Produktion: USA, 1981 (Farbe)
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)/SLM Production Group
Regie: Tobe Hooper (& Steven Spielberg).
Cast: Craig T. Nelson, JoBeth Williams, Heather O'Rourke, Dominique Dunne, Oliver Robins, Michael McManus, Zelda Rubinstein, Virginia Kiser, Martin Casella, Beatrice Straight, Richard Lawson, James Karen.
110 Minuten (PAL)
Familie Freeling, typische Vertreter des amerikanischen Mittelstandes, zieht in ein Einfamilienhaus in der neu errichteten kalifornischen Siedlung Cuesta Verde. Vater Steve ist Makler und versucht, potentielle Käufer für die Häuser in der Siedlung zu gewinnen; Mutter Diane passt zuhause auf die kleine Carol Anne, das jüngste ihrer drei Kinder, auf. Unerklärliche Dinge gehen plötzlich vonstatten: Stühle verrücken sich scheinbar von alleine, Carol Anne hört Stimmen, die aus dem Fernsehgerät zu ihr sprechen. Als Sohn Robbie von einem Baum im Garten attackiert wird, schlagen die Poltergeister zu und bemächtigen sich ihres wahren Ziels, Carol Anne. Sie wird in die Welt der Geister entführt. In ihrer zunehmenden Verzweiflung über das Vorgefallene wenden die Freelings sich an die Hellseherin Tangina, die übersinnliche Wahrnehmung besitzt. Steve findet heraus, dass ihr Haus auf einem alten Indianerfriedhof errichtet wurde — man hat lediglich die Grabsteine an einen anderen Ort verfrachtet, die Toten jedoch blieben an Ort und Stelle.
Was sich in dieser Beschreibung wohl etwas klischeehaft anhört, ist die Geschichte eines der besten Geisterfilme des amerikanischen Kinos. Regisseur Tobe Hooper, der bis dahin bereits Filme wie "Blutgericht in Texas" ("The Texas Chain Saw Massacre", 1973) oder "Blutrausch" ("Eaten Alive", 1976) inszeniert hatte, kam mit der Steven-Spielberg-Produktion "Poltergeist", seinem bekanntesten Film, endgültig beim Mainstream-Kino an (Spielberg, in diesem Jahr vor allem mit seinem Welthit "E.T. — Der Ausserirdische" beschäftigt, soll ebenfalls an der Inszenierung beteiligt gewesen sein). Mit verhältnismässig sehr geringem (Kunst-)Bluteinsatz, jedoch unterstüzt von raffinierten Regie- und Kamera-Kniffen der alten Schule (Stichwort: Stühle) sowie bombastischen, damals durchaus bahnbrechenden Spezialeffekten von George Lucas' Firma "Industrial Light & Magic (ILM)" schuf Hooper einen spannungsvollen Klassiker, der das Jenseits für das Kinopublikum in unheimliche, spürbare Nähe rückte. Der Film erfuhr zwei Kino-Fortsetzungen ("Poltergeist II — Die andere Seite"/"Poltergeist II: The Other Side", 1985, sowie "Poltergeist III — Die dunkle Seite des Bösen"/"Poltergeist III", 1987), war Grundlage für eine TV-Serie (1996-1999) und 2013-2014 ein gleichnamiges, wenig inspiriertes Remake, welches sich allerdings mehr am Kinohit "Insidious" von 2010 als am originalen "Poltergeist" orientierte. Diverse Schauspieler der "Poltergeist"-Filmreihe fanden im realen Leben auf tragische Weise vorzeitig den Tod: Dominique Dunne (als Teenager-Tochter Dana zu sehen) wurde 1982 im Alter von 22 Jahren von ihrem Ex-Freund ermordet, Heather O'Rourke (Carol Anne) verstarb im Februar 1988 kurz nach Beendigung der Dreharbeiten zum dritten "Poltergeist"-Film nur 12-jährig an einem Kreislaufstillstand nach einer Notoperation infolge eines Darmverschlusses. Die Todesfälle, welche auch bei Schauspielern der Fortsetzungen anhalten sollten, hatten zur Folge, dass manche Kreise von einem "Fluch", der auf der Filmreihe laste, zu sprechen begannen.
Was sich in dieser Beschreibung wohl etwas klischeehaft anhört, ist die Geschichte eines der besten Geisterfilme des amerikanischen Kinos. Regisseur Tobe Hooper, der bis dahin bereits Filme wie "Blutgericht in Texas" ("The Texas Chain Saw Massacre", 1973) oder "Blutrausch" ("Eaten Alive", 1976) inszeniert hatte, kam mit der Steven-Spielberg-Produktion "Poltergeist", seinem bekanntesten Film, endgültig beim Mainstream-Kino an (Spielberg, in diesem Jahr vor allem mit seinem Welthit "E.T. — Der Ausserirdische" beschäftigt, soll ebenfalls an der Inszenierung beteiligt gewesen sein). Mit verhältnismässig sehr geringem (Kunst-)Bluteinsatz, jedoch unterstüzt von raffinierten Regie- und Kamera-Kniffen der alten Schule (Stichwort: Stühle) sowie bombastischen, damals durchaus bahnbrechenden Spezialeffekten von George Lucas' Firma "Industrial Light & Magic (ILM)" schuf Hooper einen spannungsvollen Klassiker, der das Jenseits für das Kinopublikum in unheimliche, spürbare Nähe rückte. Der Film erfuhr zwei Kino-Fortsetzungen ("Poltergeist II — Die andere Seite"/"Poltergeist II: The Other Side", 1985, sowie "Poltergeist III — Die dunkle Seite des Bösen"/"Poltergeist III", 1987), war Grundlage für eine TV-Serie (1996-1999) und 2013-2014 ein gleichnamiges, wenig inspiriertes Remake, welches sich allerdings mehr am Kinohit "Insidious" von 2010 als am originalen "Poltergeist" orientierte. Diverse Schauspieler der "Poltergeist"-Filmreihe fanden im realen Leben auf tragische Weise vorzeitig den Tod: Dominique Dunne (als Teenager-Tochter Dana zu sehen) wurde 1982 im Alter von 22 Jahren von ihrem Ex-Freund ermordet, Heather O'Rourke (Carol Anne) verstarb im Februar 1988 kurz nach Beendigung der Dreharbeiten zum dritten "Poltergeist"-Film nur 12-jährig an einem Kreislaufstillstand nach einer Notoperation infolge eines Darmverschlusses. Die Todesfälle, welche auch bei Schauspielern der Fortsetzungen anhalten sollten, hatten zur Folge, dass manche Kreise von einem "Fluch", der auf der Filmreihe laste, zu sprechen begannen.
Originaltitel: Star Trek II — The Wrath of Khan
Produktion: USA, 1981-1982 (Farbe)
Paramount Pictures
Regie: Nicholas Meyer.
Cast: William Shatner, Ricardo Montalban, Leonard Nimoy, Walter Koenig, Kirstie Alley, DeForest Kelley, James Doohan, Bibi Besch, Merritt Butrick, John Vargas, George Takei, Nichelle Nichols, Paul Winfield, Ike Eisenmann.
112 Minuten (PAL/Director's Edition)
112 Minuten (PAL/Director's Edition)
Das Föderationsraumschiff "USS Reliant" erreicht den Planeten Ceti Alpha VI. Man ist auf der Suche nach einem leblosen Planeten, der sich als Testobjekt für das Projekt "Genesis" eignet, mit dem "tote" Himmelskörper in fruchtbare Paradiese umgewandelt werden können. Doch dies ist auch der Planet, auf dem Captain James T. Kirk dereinst den genmanipulierten und grössenwahnsinnigen Übermenschen Khan Noonien Singh exilierte, nachdem die "Enterprise" dessen Schiff "SS Botany Bay" treibend im Weltall fand und Khan daraufhin versuchte, die "Enterprise" zu übernehmen. Nun ist Khan zurück — mit einer gekaperten "Reliant", dem Geheimnis von "Genesis" und beseelt vom Gedanken, sich an Admiral Kirk zu rächen.
Nach dem riesigen Aufwand, der 1978 für den ersten "Star-Trek"-Kinofilm betrieben wurde, der die Erwartungen an den Kinokassen nicht zu erfüllen vermochte, dauerte es vier Jahre, bis eine Fortsetzung entstand. Der Produktionsaufwand wurde stark zurückgefahren ("Star Trek II" kostete weniger als einen Drittel seines Vorgängers — US-$ 11'000'000 — und wurde anscheinend weitgehend in Paramounts TV-Studios gedreht). Unter anderem wurden aus Kostengründen viele Trickaufnahmen aus dem ersten Film recycelt. Die Geschichte baut auf der "Raumschiff-Enterprise"-Folge "Der schlafende Tiger" ("Space Seed") auf, die ursprünglich am 16. Februar 1967 ausgestrahlt wurde und in der die "Enterprise" erstmals auf Khan trifft. Regisseur Nicholas Meyer bewies ein sehr gutes Gespür für den Stoff und drehte einen exzellenten Science-fiction-Film, der im spannenden Duell von Kirks "Enterprise" und Khans "Reliant" kulminiert, auch bei Kritikern über Erwarten gut ankam und bald und bis heute bei vielen Fans der Franchise als Highlight der "Star-Trek"-Kinofilm-Reihe galt und gilt, nicht zuletzt auch wegen seines (traurigen) Endes. Nicht unerwähnt bleiben sollte die wunderbare Filmmusik des Komponisten James Horner, der dafür zwar (auch) Teile seiner eigenen Musik zu "Sador — Herrscher im Weltraum" ("Battle Beyond the Stars", 1980) wiederverwendete, die sich aber nichtsdestotrotz perfekt in diesen Film einfügen.
Nach dem riesigen Aufwand, der 1978 für den ersten "Star-Trek"-Kinofilm betrieben wurde, der die Erwartungen an den Kinokassen nicht zu erfüllen vermochte, dauerte es vier Jahre, bis eine Fortsetzung entstand. Der Produktionsaufwand wurde stark zurückgefahren ("Star Trek II" kostete weniger als einen Drittel seines Vorgängers — US-$ 11'000'000 — und wurde anscheinend weitgehend in Paramounts TV-Studios gedreht). Unter anderem wurden aus Kostengründen viele Trickaufnahmen aus dem ersten Film recycelt. Die Geschichte baut auf der "Raumschiff-Enterprise"-Folge "Der schlafende Tiger" ("Space Seed") auf, die ursprünglich am 16. Februar 1967 ausgestrahlt wurde und in der die "Enterprise" erstmals auf Khan trifft. Regisseur Nicholas Meyer bewies ein sehr gutes Gespür für den Stoff und drehte einen exzellenten Science-fiction-Film, der im spannenden Duell von Kirks "Enterprise" und Khans "Reliant" kulminiert, auch bei Kritikern über Erwarten gut ankam und bald und bis heute bei vielen Fans der Franchise als Highlight der "Star-Trek"-Kinofilm-Reihe galt und gilt, nicht zuletzt auch wegen seines (traurigen) Endes. Nicht unerwähnt bleiben sollte die wunderbare Filmmusik des Komponisten James Horner, der dafür zwar (auch) Teile seiner eigenen Musik zu "Sador — Herrscher im Weltraum" ("Battle Beyond the Stars", 1980) wiederverwendete, die sich aber nichtsdestotrotz perfekt in diesen Film einfügen.
Originaltitel: Spasms
Produktion: Kanada, 1981 (Farbe)
Cinequity/Hyperion Productions
Regie: William Fruet.
Cast: Peter Fonda, Oliver Reed, Kerrie Keane, Al Waxman, Miguel Fernández, Marilyn Lightstone, Angus MacInnes, Laurie Brown, Gerard Parkes, William Needles, Denis Simpson, Patrick Brymer.
86 Minuten (PAL)
Der Millionär Kincaid ist seit vielen Jahren besessen von einer mystischen Schlange, die ihn dereinst biss, als er vor langer Zeit an einer Expedition auf einer abgelegenen südostasiatischen Insel teilnahm. Nun hat er Jäger angeheuert, denen es tatsächlich gelingt, das von den Eingeborenen als Gott verehrte, weltweit offenbar nur einmal existierende Reptil zu fangen und in die westliche Zivilisation zu verschiffen, wo es der spezialisierte Dr. Brasilian (sic) untersuchen soll. Auch eine dubiose Schlangen-Sekte ist hinter dem Tier her, und es kommt, wie es kommen musste: Das Monster entfleucht und beginnt zu meucheln, was das Zeug hält.
Der ziemlich rare kanadische Horrorfilm des Regisseurs William Fruet leidet an einem schlechten Ruf, erzählt jedoch eine Schlangen-Horror-Geschichte der durchaus etwas anderen (und originelleren) Art und wartet zudem mit einer faszinierenden Schlangen-Kreatur auf, die bis zum grossen Finale nicht zu sehen ist und entgegen den Unkenrufen CGI-verblendeter "Filmkritiker" im Teenager-Alter tricktechnisch sorgfältig, detailliert und vor allem toll designt in Szene gesetzt wurde. Einer der interessanteren westlichen Schlangen-Horrorfilme, ist "Avanaida — Der Biss" (Videotitel) allerdings heutzutage recht schwer aufzutreiben.
Der ziemlich rare kanadische Horrorfilm des Regisseurs William Fruet leidet an einem schlechten Ruf, erzählt jedoch eine Schlangen-Horror-Geschichte der durchaus etwas anderen (und originelleren) Art und wartet zudem mit einer faszinierenden Schlangen-Kreatur auf, die bis zum grossen Finale nicht zu sehen ist und entgegen den Unkenrufen CGI-verblendeter "Filmkritiker" im Teenager-Alter tricktechnisch sorgfältig, detailliert und vor allem toll designt in Szene gesetzt wurde. Einer der interessanteren westlichen Schlangen-Horrorfilme, ist "Avanaida — Der Biss" (Videotitel) allerdings heutzutage recht schwer aufzutreiben.
Buckaroo Banzai — Die 8. Dimension
Der Abenteurer Buckaroo Banzai ist Physiker, Neurochirurg, Rennfahrer, fernöstlicher Kampfkunst-Meister und Rockmusiker in einem und gerade dabei, ein neues Raketenauto zu testen — tatsächlich jedoch gilt der Test weniger dem Wagenantrieb als vielmehr einem Gerät namens "Alpha-Laser", welches Banzais Vater dereinst erfand und damit die 8. Dimension entdeckte, die sich im leeren Raum zwischen den Atomen scheinbar fester Materie befindet und in die Ausserirdische, sogenannte "Lectroiden vom Planeten 10", ihre Verbrecher sperren. Beim ersten Test in den 1930er Jahren wurde Dr. Emilio Lizardo, Banzai Seniors Partner, nach einem Abstecher in die 8. Dimension scheinbar wahnsinnig — in Wirklichkeit jedoch wurde sein Körper von Lord John Whorfin, einem abtrünnigen Verbrecher und bösen "Roten Lectroiden", übernommen. Ebendieser bricht nun aus der Irrenanstalt aus, um Banzais Alpha-Laser zu stehlen und seine Gesinnungsgenossen zu befreien. Die Schwarzen Lectroiden drohen derweil, mit ihrem Raumschiff hoch über der Erde aus dem Kalten Krieg einen heissen zu machen.
W. D. Richter drehte diese abgedreht-verrückte Science-fiction-Komödie mit Raumschiffen, die wie fliegende Stachelschnecken aussehen, insektoiden Ausserirdischen und einer ziemlich komplexen Story, bei der sich die Ereignisse über die gesamte Laufzeit überstürzen. Derart, dass das Publikum wohl überfordert war und den 17 Millionen Dollar teuren Film nicht ausreichend mit Besuchen honorierte, womit eine bereits im Vorfeld geplante Fortsetzung nie realisiert wurde. Über die Jahre entwickelte sich "Buckaroo Banzai" jedoch zum Kultfilm, der heute zurecht eine treue Anhänger-Gemeinde vorweisen kann. Vor der Kamera gibt sich eine illustre Schauspieler-Schar die Ehre, mit dem späteren (1987) "RoboCop" Peter Weller als "Buckaroo Banzai", John Lithgow als Dr. Lizardo/Whorfin, Christopher Lloyd ("Zurück in die Zukunft", 1985) als cholerischem Insekten-Alien; desweiteren mit Jeff Goldblum ("Die Fliege", 1986; "Jurassic Park", 1993) und Clancy Brown ("Highlander — Es kann nur einen geben", 1985). Für den Sex-Appeal sorgt Ellen Barkin als selbstmordgefährdete Zwillingsschwester von Buckaroos verschwundener Ehefrau.
Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Originaltitel: The Adventures of Buckaroo Banzai: Across the 8th Dimension
Produktion: USA, 1983 (Farbe)
Sherwood Productions
Regie: W. D. Richter.
Cast: Peter Weller, Ellen Barkin, John Lithgow, Jeff Goldblum, Christopher Lloyd, Lewis Smith, Rosalind Cash, Robert Itô, Pepe Serna, Ronald Lacey, Clancy Brown.
98 Minuten (PAL)
W. D. Richter drehte diese abgedreht-verrückte Science-fiction-Komödie mit Raumschiffen, die wie fliegende Stachelschnecken aussehen, insektoiden Ausserirdischen und einer ziemlich komplexen Story, bei der sich die Ereignisse über die gesamte Laufzeit überstürzen. Derart, dass das Publikum wohl überfordert war und den 17 Millionen Dollar teuren Film nicht ausreichend mit Besuchen honorierte, womit eine bereits im Vorfeld geplante Fortsetzung nie realisiert wurde. Über die Jahre entwickelte sich "Buckaroo Banzai" jedoch zum Kultfilm, der heute zurecht eine treue Anhänger-Gemeinde vorweisen kann. Vor der Kamera gibt sich eine illustre Schauspieler-Schar die Ehre, mit dem späteren (1987) "RoboCop" Peter Weller als "Buckaroo Banzai", John Lithgow als Dr. Lizardo/Whorfin, Christopher Lloyd ("Zurück in die Zukunft", 1985) als cholerischem Insekten-Alien; desweiteren mit Jeff Goldblum ("Die Fliege", 1986; "Jurassic Park", 1993) und Clancy Brown ("Highlander — Es kann nur einen geben", 1985). Für den Sex-Appeal sorgt Ellen Barkin als selbstmordgefährdete Zwillingsschwester von Buckaroos verschwundener Ehefrau.
Die Rückkehr der Jedi-Ritter
Originaltitel: Return of the Jedi
Produktion: USA, 1982 (Farbe)
Lucasfilm Ltd./20th Century Fox Film Corporation
Regie: Richard Marquand.
Cast: Mark Hamill, Carrie Fisher, Harrison Ford, David Prowse, Ian McDiarmid, Anthony Daniels, Alec Guinness, Sebastian Shaw, Peter Mayhew, Kenny Baker.
126 Minuten (PAL/Kinofassung)/135 Minuten (NTSC/1997 Special Edition)/129 Minuten (PAL/1997 Special Edition)
Prinzessin Leia, Lando Calrissian und der zum Jedi-Ritter ausgebildete Luke Skywalker starten auf dem Wüstenplaneten Tatooine, Lukes Heimat, eine gewagte Befreiungsaktion, um ihren Freund Han Solo aus der Festung des monströsen Gangsters Jabba the Hut zu befreien, wohin Solo nach seiner Gefangennahme durch das Imperium verkauft worden war. Nach geglückter Operation fliegt Luke noch einmal zu Yoda, während die Rebellenflotte einen Angriff auf den geheimen, beinahe fertiggestellten neuen Todesstern des Imperiums starten will. Um dessen Schutzschild lahmzulegen, landet Solo mit einem Rebellenkommando auf dem nahen Waldmond Endor, derweil Luke sich seinem Vater — Darth Vader — stellt und von diesem zum Imperator geleitet wird. Bald toben Krieg und Laserschwert-Duell von den Wäldern Endors bis zum Orbit des Todessterns.
Drei Jahre nach "Das Imperium schlägt zurück" (1979) ging der "Krieg der Sterne" in die — erneut absolut atemberaubend geratene — dritte Runde. Mit noch mehr Kreaturen und Effekten auf der Leinwand als in den vorangegangenen Filmen schliesst sich der Kreis der fulminanten Sternen-Saga. Nach dem düsteren zweiten Film geht es trotz Lukes Begegnung mit dem abgrundtief bösen Imperator insgesamt wieder etwas optimistischer zu und her. George Lucas und sein Team von ILM ("Industrial Light & Magic") zauberten Spezialeffekte, die 1983 bei der Premiere für helles Staunen sorgten beim Kinopublikum, und die mit ihrer äusserst detaillierten und feinen Handarbeit weit beeindruckender sind als die mittlerweile üblichen, monotonen CGI-Effekte-Gewitter. "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" ist der grossartige Abschluss zu einer der besten Filmreihen, die das Genre des Science-fiction-Films (und das Kino an sich) hervorbrachten.
Drei Jahre nach "Das Imperium schlägt zurück" (1979) ging der "Krieg der Sterne" in die — erneut absolut atemberaubend geratene — dritte Runde. Mit noch mehr Kreaturen und Effekten auf der Leinwand als in den vorangegangenen Filmen schliesst sich der Kreis der fulminanten Sternen-Saga. Nach dem düsteren zweiten Film geht es trotz Lukes Begegnung mit dem abgrundtief bösen Imperator insgesamt wieder etwas optimistischer zu und her. George Lucas und sein Team von ILM ("Industrial Light & Magic") zauberten Spezialeffekte, die 1983 bei der Premiere für helles Staunen sorgten beim Kinopublikum, und die mit ihrer äusserst detaillierten und feinen Handarbeit weit beeindruckender sind als die mittlerweile üblichen, monotonen CGI-Effekte-Gewitter. "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" ist der grossartige Abschluss zu einer der besten Filmreihen, die das Genre des Science-fiction-Films (und das Kino an sich) hervorbrachten.
Originaltitel: Spacehunter: Adventures in the Forbidden Zone
Produktion: USA/Kanada, 1982-1983 (Farbe)
Columbia Pictures Corporation/Delphi I Productions/Zone Productions
Regie: Lamont Johnson.
Cast: Peter Strauss, Michael Ironside, Molly Ringwald, Ernie Hudson, Andrea Marcovicci, Beeson Carroll, Harant Alianak, Deborah Pratt, Aleisa Shirley, Cali Timmins.
86 Minuten (PAL)
Der Glücksritter und Weltraum-Bergungsunternehmer Wolff landet auf dem seuchenverwüsteten, von Mutanten bewohnten Quarantäne-Planeten Terra 11, um drei hübsche junge Frauen zu retten, die an Bord einer Rettungskapsel der Explosion eines "Skyliner"-Raumschiffs entkamen. Leider sind sie bereits den Schergen des irren "Chemikers" in die Hände gefallen, dem Handlanger des abtrünnigen Erd-Wissenschaftlers, Halb-Cyborgs und Herrschers der "Verbotenen Zone" des Planeten, Overdog.
Dieser mal wieder völlig zu Unrecht von sämtlichen Vertretern der unsäglichen Filmkritiker-Zunft in die Tonne getretene Science-fiction-Film gehört zu jenen wunderbaren 1980er-Jahre-SF-Streifen mit dem Potential, jemanden auf Lebenszeit zum Sci-fi-Fan zu machen. Der groteske Mix aus "Space"-Oper und post-apokalyptischer Endzeit-Action hat wirklich alles, was das Herz eines Sci-fi-Anhängers begehrt. Mittendrin im Getümmel zwischen Raumschiff-Explosionen, Endzeit-Vehikeln, Schwabbelmonstern, möderischen Fisch-Frauen, verunstalteten Mutanten, Seeschlangen, Todes-Labyrinthen, Segelschiffen auf Schienen und dem grössten Haufen Schrott des bekannten Universums werfen sich Peter Strauss, Molly Ringwald und der spätere (1984) "Ghostbuster" Ernie Hudson gegenseitig "One-Liner" an den Kopf. Dazu gibt es einen unvergesslichen Soundtrack von Elmer Bernstein. Erstaunlich und schade, dass der damals teuerste bis anhin gedrehte 3-D-Film dermassen in der Versenkung verschwand. Was muss der Film im Kino (und in 3-D) für einen Spass gemacht haben. Wenigstens in meiner Welt ein unsterblicher Klassiker.
Dieser mal wieder völlig zu Unrecht von sämtlichen Vertretern der unsäglichen Filmkritiker-Zunft in die Tonne getretene Science-fiction-Film gehört zu jenen wunderbaren 1980er-Jahre-SF-Streifen mit dem Potential, jemanden auf Lebenszeit zum Sci-fi-Fan zu machen. Der groteske Mix aus "Space"-Oper und post-apokalyptischer Endzeit-Action hat wirklich alles, was das Herz eines Sci-fi-Anhängers begehrt. Mittendrin im Getümmel zwischen Raumschiff-Explosionen, Endzeit-Vehikeln, Schwabbelmonstern, möderischen Fisch-Frauen, verunstalteten Mutanten, Seeschlangen, Todes-Labyrinthen, Segelschiffen auf Schienen und dem grössten Haufen Schrott des bekannten Universums werfen sich Peter Strauss, Molly Ringwald und der spätere (1984) "Ghostbuster" Ernie Hudson gegenseitig "One-Liner" an den Kopf. Dazu gibt es einen unvergesslichen Soundtrack von Elmer Bernstein. Erstaunlich und schade, dass der damals teuerste bis anhin gedrehte 3-D-Film dermassen in der Versenkung verschwand. Was muss der Film im Kino (und in 3-D) für einen Spass gemacht haben. Wenigstens in meiner Welt ein unsterblicher Klassiker.
Krieg der Eispiraten
In ferner Zukunft ist die Galaxis nach einer Serie interplanetarischer Kriege ausgetrocknet und Wasser somit das begehrteste Gut des Universums. Die Kontrolle über sämtliche Wasservorräte haben sich jedoch böse "Templer" vom Planeten Mithra unter den Nagel gerissen. Ihre Handelsflotten transportieren das Wasser in Form riesiger Eisblöcke durch das All. Jason ist der Kapitän eines Piraten-Raumschiffs, das wie viele andere vom Mond Sagora aus operiert und die Templer-Raumschiffe angreift, um dort Eis zu stehlen. Bei einem Überfall gerät Jasons Truppe neben Eisblöcken auch die schöne Prinzessin Karina in die Hände.
Regisseur Stewart Raffill ("Das Philadelphia-Experiment", 1984; "Teenage T-Rex: Der Menschen-Dinosaurier", 1993) drehte für Metro-Goldwyn-Mayer diesen irrwitzigen Science-fiction-Film im Fahrwasser von "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" (1982) und "Mad Max II — Der Vollstrecker" (1981) mit grossem Tempo, einer originellen Geschichte, viel Action und gelungenen, ziemlich ausgefallenen Spezialeffekten. Neben einigen heutzutage ziemlich irritierenden Rassen-Sprüchen gibt es auch etliche regelrechte Splatter-Einlagen zu bewundern, unter anderem werden hier Köpfe und Hände abgetrennt. Den finalen Kampf zwischen Piraten und Templern an Bord von Raumschiffen, die sich in einer temporalen Paradoxe befinden, bei dem die Kämpfer und ihre eingesetzten Roboter wie in einem Zeitraffer rasend schnell altern, muss man gesehen haben, um es zu glauben — komplett mit wuchernden Bärten und fortlaufend verrostenden "Stop-Motion"-Robotern! In Nebenrollen dieses leider völlig in Vergessenheit geratenen Films sind neben Genre-Veteran John Carradine ein junger Ron Perlman ("Hellboy", 2003) und Anjelica Huston ("Hexen hexen", 1988) zu sehen.
Monster aus der Galaxis
In einem geheimen Labor in der amerikanischen Wüste unternehmen Wissenschaftler Dr. Williams und ein Medium mit telepathischen Fähigkeiten namens Lisa Martyn Experimente. Dank Lisas Kräften gelingt es ihnen, einen Gegenstand aus einer anderen Dimension in ihrem Labor materialisieren zu lassen, der sogleich vom US-Militär konfisziert wird. Doch der Gegenstand hat es in sich, denn es entschlüpft ihm alsbald ein bösartiges Alien-Monster, das fortan mordend durch die Lande zieht. Es ist an Militär Mitchell Carter und Lisa, dieses Ding zu finden und unschädlich zu machen.
Von Vielfilmer Fred Olen Ray ("Das Geheimnis des Grabmals am Nil"/"The Tomb", 1985; "Deep Space", 1987; "Mit Motorsägen spasst man nicht!"/"Hollywood Chainsaw Hookers", 1987; "Insel der Riesen-Dinosaurier"/"Dinosaur Island", 1993) während einer Dauer von zwei Jahren auf Restfilm-35-mm-Material gefilmter blutrünstiger Science-fiction-Horror mit einem Monster, das trotz Kostüm und Make-Up aus der 1.98-$-Abteilung deutlich erkennbar bei Ridley Scotts "Alien" (1978) abgekupfert wurde. Im Monster-Kostüm steckte Fred Olen Rays damals siebenjähriger Sohn Christopher (!), der darin nicht nur eine Reihe blutiger Morde begehen durfte, die den deutschen Zensoren deutlich zuviel waren (alle deutschen Fassungen dieses Films sind stark gekürzt), sondern in einem Anflug von amüsanter Selbstironie auch noch ein Filmplakat von Steven Spielbergs damals immens populärem Welterfolg "E.T. — Der Ausserirdische" ("E.T. — The Extra-Terrestrial", 1982) zerreissen und einstampfen durfte. Das Medium verkörperte die vollbusige Angelique Pettyjohn (bekannt aus der "Raumschiff-Enterprise"-Folge "Meister der Sklaven"/"The Gamesters of Triskelion", 1968, oder dem philippinischen Schocker "Mad Doctor of Blood Island" aus demselben Jahr), die acht Jahre später (1992) im Alter von nur 48 Jahren an den Folgen von Gebärmutterhalskrebs verstarb. Fred Olen Rays "Biohazard" wurde für die US-Blu-Ray-Veröffentlichung vom Kamera-Negativ abgetastet und in einer sehr schönen, vom "Meister" handsignierten sowie auf 1000 Stück limitierten Edition (Bild) neu herausgegeben.
Star Trek III — Auf der Suche nach Mr. Spock
Originaltitel: The Ice Pirates
Produktion: USA, 1983 (Farbe)
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)/JF Productions
Regie: Stewart Raffill.
Cast: Robert Urich, Mary Crosby, Michael D. Roberts, Anjelica Huston, John Matuszak, Ron Perlman, John Carradine, Natalie Core, Jeremy West, Bruce Vilanch.
90 Minuten (PAL)
Regisseur Stewart Raffill ("Das Philadelphia-Experiment", 1984; "Teenage T-Rex: Der Menschen-Dinosaurier", 1993) drehte für Metro-Goldwyn-Mayer diesen irrwitzigen Science-fiction-Film im Fahrwasser von "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" (1982) und "Mad Max II — Der Vollstrecker" (1981) mit grossem Tempo, einer originellen Geschichte, viel Action und gelungenen, ziemlich ausgefallenen Spezialeffekten. Neben einigen heutzutage ziemlich irritierenden Rassen-Sprüchen gibt es auch etliche regelrechte Splatter-Einlagen zu bewundern, unter anderem werden hier Köpfe und Hände abgetrennt. Den finalen Kampf zwischen Piraten und Templern an Bord von Raumschiffen, die sich in einer temporalen Paradoxe befinden, bei dem die Kämpfer und ihre eingesetzten Roboter wie in einem Zeitraffer rasend schnell altern, muss man gesehen haben, um es zu glauben — komplett mit wuchernden Bärten und fortlaufend verrostenden "Stop-Motion"-Robotern! In Nebenrollen dieses leider völlig in Vergessenheit geratenen Films sind neben Genre-Veteran John Carradine ein junger Ron Perlman ("Hellboy", 2003) und Anjelica Huston ("Hexen hexen", 1988) zu sehen.
Monster aus der Galaxis
Originaltitel: Biohazard
Produktion: USA, 1983-1984 (Farbe)
Viking Films International
Regie: Fred Olen Ray.
Cast: Aldo Ray, Angelique Pettyjohn, William Fair, David Pearson (David O'Hara), Frank McDonald, Art Payton (Arthur Payton), Charles Roth, Carroll Borland, Richard Hench, Loren Crabtree, George Randall, Christopher Ray.
79 Minuten (NTSC)
Von Vielfilmer Fred Olen Ray ("Das Geheimnis des Grabmals am Nil"/"The Tomb", 1985; "Deep Space", 1987; "Mit Motorsägen spasst man nicht!"/"Hollywood Chainsaw Hookers", 1987; "Insel der Riesen-Dinosaurier"/"Dinosaur Island", 1993) während einer Dauer von zwei Jahren auf Restfilm-35-mm-Material gefilmter blutrünstiger Science-fiction-Horror mit einem Monster, das trotz Kostüm und Make-Up aus der 1.98-$-Abteilung deutlich erkennbar bei Ridley Scotts "Alien" (1978) abgekupfert wurde. Im Monster-Kostüm steckte Fred Olen Rays damals siebenjähriger Sohn Christopher (!), der darin nicht nur eine Reihe blutiger Morde begehen durfte, die den deutschen Zensoren deutlich zuviel waren (alle deutschen Fassungen dieses Films sind stark gekürzt), sondern in einem Anflug von amüsanter Selbstironie auch noch ein Filmplakat von Steven Spielbergs damals immens populärem Welterfolg "E.T. — Der Ausserirdische" ("E.T. — The Extra-Terrestrial", 1982) zerreissen und einstampfen durfte. Das Medium verkörperte die vollbusige Angelique Pettyjohn (bekannt aus der "Raumschiff-Enterprise"-Folge "Meister der Sklaven"/"The Gamesters of Triskelion", 1968, oder dem philippinischen Schocker "Mad Doctor of Blood Island" aus demselben Jahr), die acht Jahre später (1992) im Alter von nur 48 Jahren an den Folgen von Gebärmutterhalskrebs verstarb. Fred Olen Rays "Biohazard" wurde für die US-Blu-Ray-Veröffentlichung vom Kamera-Negativ abgetastet und in einer sehr schönen, vom "Meister" handsignierten sowie auf 1000 Stück limitierten Edition (Bild) neu herausgegeben.
Star Trek III — Auf der Suche nach Mr. Spock
Originaltitel: Star Trek III — The Search for Spock
Produktion: USA, 1983 (Farbe)
Paramount Pictures/Cinema Group Ventures
Regie: Leonard Nimoy.
Cast: William Shatner, DeForest Kelley, Christopher Lloyd, James Doohan, Robin Curtis, George Takei, Walter Koenig, Mark Lenard, Merritt Butrick, Leonard Nimoy, Nichelle Nichols, Miguel Ferrer, James B. Sikking, Dame Judith Anderson.
105 Minuten (NTSC)
Captain Spocks Sarg landet auf dem "Genesis"-Planeten, derweil die stark angeschlagene und beschädigte "USS Enterprise" auf dem Weg nach Hause ist. An Bord herrscht traurige Stimmung. Nach der Ankunft im Föderations-Hauptquartier wird Admiral Kirk vom vulkanischen Botschafter Sarek, Spocks Vater, aufgesucht und aufgefordert, zum "Genesis"-Planeten zurückzukehren, um Spocks Körper sowie seine unsterbliche Seele, die in Dr. Leonard McCoys Bewusstsein transferiert wurde, nach Vulkan zu bringen. Da man Genesis zur Sperrzone erklärt hat und Kirk die Reise untersagt, kapert dieser zusammen mit seiner getreuen alten Crew die "Enterprise", um sich auf die Suche nach Mr. Spock zu machen. Neben der Befehlsverweigerung macht ihnen auch der klingonische "Bird-of-Prey"-Kommandant Kruge, der hinter dem "Genesis"-Projekt her ist, das Leben schwer.
Leonard Nimoy, der Darsteller von "Mr. Spock", nahm im dritten grossen Kinoabenteuer der "Enterprise"-Crew gleich selbst auf dem Regiestuhl Platz, um "seine" Rückkehr von den Toten zu inszenieren. Leider fehlt seine unvergleichliche Darstellung des beliebten Charakters durch seine Abwesenheit während fast des gesamten Films. Trotz einem im Vergleich zum Vorgänger wieder markant höheren Budget (US-$ 17'000'000) und vieler spektakulärer Szenen, etwa der Übernahme der "Enterprise" durch Kirks Besatzung, die Zerstörung des Schiffs oder des raschen Wandels der Oberfläche des "Genesis"-Planeten, schwächelte "Star Trek III" an den Kinokassen vieler Länder ausserhalb der USA und war im Vergleich zum Vorgänger eher als Rückschritt zu werten. Dies stellt jedoch ein Bemängeln auf hohem Niveau dar, denn auch der dritte "Star-Trek"-Film ist noch immer sehr sehenswert.
Leonard Nimoy, der Darsteller von "Mr. Spock", nahm im dritten grossen Kinoabenteuer der "Enterprise"-Crew gleich selbst auf dem Regiestuhl Platz, um "seine" Rückkehr von den Toten zu inszenieren. Leider fehlt seine unvergleichliche Darstellung des beliebten Charakters durch seine Abwesenheit während fast des gesamten Films. Trotz einem im Vergleich zum Vorgänger wieder markant höheren Budget (US-$ 17'000'000) und vieler spektakulärer Szenen, etwa der Übernahme der "Enterprise" durch Kirks Besatzung, die Zerstörung des Schiffs oder des raschen Wandels der Oberfläche des "Genesis"-Planeten, schwächelte "Star Trek III" an den Kinokassen vieler Länder ausserhalb der USA und war im Vergleich zum Vorgänger eher als Rückschritt zu werten. Dies stellt jedoch ein Bemängeln auf hohem Niveau dar, denn auch der dritte "Star-Trek"-Film ist noch immer sehr sehenswert.
Originaltitel: The Terminator
Produktion: USA/England, 1984 (Farbe)
Hemdale Film/Pacific Western/Cinema '84, a Greenberg Brothers Partnership/Euro Film Funding
Regie: James Cameron.
Cast: Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Michael Biehn, Paul Winfield, Lance Henriksen, Rick Rossovich, Dick Miller, Bess Motta, Earl Boen, Shawn Schepps.
103 Minuten (PAL)
Im Jahr 1984 erlebt die Stadt Los Angeles die Ankunft des Terminators. Er ist ein kybernetischer Organismus; ein künstliches, menschenähnliches Wesen. Gesandt wurde er aus der Zukunft, vom Computer-Konzern Skynet, der im Jahr 2029 mit seinen metallenen Vasallen einen Vernichtungskrieg gegen die Reste der Menschheit führt. Der Terminator soll die Studentin Sarah Connor töten — denn sie würde dereinst die Mutter von John Connor werden, der 2029 den Aufstand der Menschen gegen die Herrschaft der Maschinen anführen wird. Als mehrere Frauen mit dem Namen "Sarah Connor" getötet werden, steht die Polizei vor einem Rätsel. Von dieser unbemerkt, heftet sich ein junger Mann namens Kyle Reese an Sarahs Fersen. Ein Widerstandskämpfer aus dem Jahr 2029, folgte er dem Terminator, um Sarah zu beschützen.
Mit relativ wenig Kredit gestartet und mit $ 6'400'000 mässig hoch budgetiert, avancierte "Terminator" des jungen Regisseurs James Cameron 1984 zu einem der erfolgreichsten bis anhin gedrehten Filme. Die rasante, spannend in Szene gesetzte Menschenhatz mit einer faszinierenden und originellen Hintergrund-Geschichte machte den bereits 1981 mit "Conan — Der Barbar" zu einigen Star-Meriten gekommenen Österreicher Arnold Schwarzenegger mit einem Schlag zum Weltstar. Der Rest ist Geschichte: Mit bislang (2015) vier Fortsetzungen (1991/2002/2008/2014) hält die Popularität des mittlerweile doch recht betagten Erstlings (der im übrigen weniger Staub angesetzt hat als viele andere Filme dieses Alters) zurecht ungebrochen an. Die Fortsetzung "Terminator 2 — Tag der Abrechnung", wieder von beziehungsweise mit dem Duo Cameron/Schwarzenegger, wurde 1991 zum teuersten bis anhin gedrehten Film.
Rebellen des Grauens
Proxima Centauri 3 — Revolte im All
Originaltitel: Space Rage / Space Rage: Breakout on Prison Planet / Trackers
Produktion: USA, 1985 (Farbe)
Garwood Films
Regie: Morton Reed (Conrad E. Palmisano) (& Peter McCarthy).
Cast: Richard Farnsworth, Michael Paré, John Laughlin, Lee Purcell, Lewis Van Bergen, William Windom, Frank Doubleday, Dennis Redfield, Harold Sylvester, Wolfe Perry, Ricky Supiran, Nick Palmisano, Rick Weber, Eddie Pansullo.
75 Minuten (PAL)
Das Jahr 2180: Der äusserst gewaltbereite Raubmörder Grange wird von der Erde verbannt und dazu verurteilt, den Rest seiner Tage mit Strafarbeit in der Sträflingskolonie "Nummer 5" auf dem tristen Wüstenplaneten Proxima Centauri 3, auch bekannt als "New Botany Bay", zu verbringen. Kaum dort angekommen, reisst er die "Macht" in der Häftlingshierarchie an sich und zettelt einen Ausbruch an. Der "Tracker" und Kopfjäger Walker will ihn im Alleingang aufhalten, scheitert jedoch an der Übermacht der Verbrecher; Grange erschiesst zudem Walkers Frau Maggie. Dann schaltet sich ein längst pensionierter Ex-Polizist, Walkers einstiger Mentor und Freund, der von allen nur "Colonel" genannt wird, in die Verbrecherjagd ein.
Trotz seines klangvollen (deutschen) Titels ist "Proxima Centauri 3 — Revolte im All" ein eher müder Weltraum-Western mit einigen von "Mad Max II — Der Vollstrecker" ("Mad Max 2", 1981) und anderen Endzeit-Reissern inspirierten Verfolgungsjagden mit einer Handvoll von Dünen-Buggies, dessen Science-fiction-Elemente sich jedoch nach einer überschaubaren Anzahl an anständigen Trickaufnahmen bereits nach der ersten Viertelstunde weitgehend erschöpft haben. Durch die ziemlich unterfinanzierte Produktion geriet die von Michael Paré (auch zu sehen in Genre-Filmen wie "Das Philadelphia Experiment"/"The Philadelphia Experiment" von 1984 oder "Moon 44", 1989, der den Widerling Grange allerdings fast beängstigend gut wiedergibt) angeführte "Revolte im All" mit "unsagbaren gewaltigen Detonationen" (Covertext) mehr zu einem Sturm im Wasserglas. Conrad E. Palmisano ist bis heute (2015) ein vielbeschäftigter Stuntman in Hollywood, als Regisseur hingegen blieb er ein unbeschriebenes Blatt. Offenbar gab es auch Probleme bei den Dreharbeiten, die einen Nachdreh mit einem anderen Regisseur (Peter McCarthy) notwendig machten. Die Zukunft sieht, was Kleider, Frisuren, Autos und Bauten anbelangt, ebenso verdächtig nach den 1980er Jahren aus (komplett mit Kind, das "Videos" schauen will, Bücherregalen und antiquierten Spielautomaten aus den frühen 80ern) wie der Weltraum bzw. Planet nach Kalifornien aussieht. Das Videotheken-Zeitalter lässt schön grüssen mit diesem typischen Vertreter der "goldenen" VHS-Ära!
Trotz seines klangvollen (deutschen) Titels ist "Proxima Centauri 3 — Revolte im All" ein eher müder Weltraum-Western mit einigen von "Mad Max II — Der Vollstrecker" ("Mad Max 2", 1981) und anderen Endzeit-Reissern inspirierten Verfolgungsjagden mit einer Handvoll von Dünen-Buggies, dessen Science-fiction-Elemente sich jedoch nach einer überschaubaren Anzahl an anständigen Trickaufnahmen bereits nach der ersten Viertelstunde weitgehend erschöpft haben. Durch die ziemlich unterfinanzierte Produktion geriet die von Michael Paré (auch zu sehen in Genre-Filmen wie "Das Philadelphia Experiment"/"The Philadelphia Experiment" von 1984 oder "Moon 44", 1989, der den Widerling Grange allerdings fast beängstigend gut wiedergibt) angeführte "Revolte im All" mit "unsagbaren gewaltigen Detonationen" (Covertext) mehr zu einem Sturm im Wasserglas. Conrad E. Palmisano ist bis heute (2015) ein vielbeschäftigter Stuntman in Hollywood, als Regisseur hingegen blieb er ein unbeschriebenes Blatt. Offenbar gab es auch Probleme bei den Dreharbeiten, die einen Nachdreh mit einem anderen Regisseur (Peter McCarthy) notwendig machten. Die Zukunft sieht, was Kleider, Frisuren, Autos und Bauten anbelangt, ebenso verdächtig nach den 1980er Jahren aus (komplett mit Kind, das "Videos" schauen will, Bücherregalen und antiquierten Spielautomaten aus den frühen 80ern) wie der Weltraum bzw. Planet nach Kalifornien aussieht. Das Videotheken-Zeitalter lässt schön grüssen mit diesem typischen Vertreter der "goldenen" VHS-Ära!
Rebellen des Grauens
Originaltitel: The Supernaturals
Produktion: USA, 1984 (Farbe)
Republic Entertainment International
Regie: Armand Mastroianni.
Cast: Maxwell Caulfield, Nichelle Nichols, Talia Balsam, Bradford Bancroft, LeVar Burton, Bobby Di Cicco, Scott Jacoby, Richard Pachorek, John Zarchen, Margaret Shendal, James Kirkwood Jr.
83 Minuten (PAL)
Anno 1865 wird eine Truppe von Konföderierten-Soldaten von Yankees mit verbundenen Augen durch ein Minenfeld gejagt. Alle von ihnen (ausser einem kleinen Jungen) sterben dabei eines grausamen Todes. Etwa 120 Jahre später verirrt sich ein Zug von Soldaten in eben jenen Wald, in dem sich das tragische Geschehen zutrug. Die toten Konföderierten erheben sich aus den Gräbern, um sich zu rächen.
Typischer 1980er-Jahre-Horror, von dem allenthalben kein gutes Wort zu lesen ist, weshalb hier doch mal eine Lanze dafür gebrochen werden soll. Ja, die Dialoge sind einfältig; ja, die Charaktere sind stereotyp — doch Atmosphäre kann man diesem Film nicht absprechen, davon gibt es reichlich und weit mehr, als man erwarten dürfte, und auch die Story ward so noch nicht zig-dutzendfach durchgekaut. Dazu gibt es Nichelle Nichols — nach ihrem Dienst auf dem "Raumschiff Enterprise" — sowie LeVar Burton vor seinem. Wer den Film sehen will, greife zur alten VHS, die einen schönen Print aufweist, und nicht zur absonderlich miserablen DVD, nach deren "Genuss" auch die mieseste Kritik nachvollziehbar werden mag.
Die Fliege
Typischer 1980er-Jahre-Horror, von dem allenthalben kein gutes Wort zu lesen ist, weshalb hier doch mal eine Lanze dafür gebrochen werden soll. Ja, die Dialoge sind einfältig; ja, die Charaktere sind stereotyp — doch Atmosphäre kann man diesem Film nicht absprechen, davon gibt es reichlich und weit mehr, als man erwarten dürfte, und auch die Story ward so noch nicht zig-dutzendfach durchgekaut. Dazu gibt es Nichelle Nichols — nach ihrem Dienst auf dem "Raumschiff Enterprise" — sowie LeVar Burton vor seinem. Wer den Film sehen will, greife zur alten VHS, die einen schönen Print aufweist, und nicht zur absonderlich miserablen DVD, nach deren "Genuss" auch die mieseste Kritik nachvollziehbar werden mag.
Die Fliege
Originaltitel: The Fly
Produktion: USA/Kanada/England, 1985-1986 (Farbe)
Brooksfilms
Regie: David Cronenberg.
Cast: Jeff Goldblum, Geena Davis, John Getz, Joy Boushel, Leslie Carlson, George Chuvalo, Michael Copeman, David Cronenberg, Carol Lazare, Shawn Hewitt.
92 Minuten (PAL)
Dieses Remake von Kurt Neumanns Horror-Klassiker "Die Fliege" (1958) nach einem Roman von George Langelaan geriet zu einem der besten Horrorfilme der 1980er Jahre, einem der Höhepunkte im filmischen Oeuvre des kanadischen Horror-Spezialisten David Cronenberg und einer der gelungensten Neuverfilmungen der Filmgeschichte. Setzte das Original noch auf subtile Spannung, so baut Cronenberg eine Romanze auf, die in Blut und Schrecken kulminiert und eine enorme Schockwirkung entfaltet. Die fantastischen Spezialeffekte für das "Fliegen"-Monster kreierte Christopher Walas, der zwei Jahre später auf dem Regiestuhl einer Fortsetzung ("Die Fliege II — Die Geburt einer neuen Generation") Platz nahm. Cronenbergs Film gewann 1987 den Oskar für die besten Make-Up-Effekte. Hauptdarsteller Jeff Goldblum ("Jurassic Park", 1993) in einer seiner besten Rollen musste für manche Szenen täglich fünf Stunden bei den Maskenbildnern zubringen. Wie Goldblum überzeugte auch Geena Davis ("Beetlejuice", 1987), für die es damals die erste "ernste" und dramatische Rolle war. Auch über 25 Jahre nach seiner Premiere ist "Die Fliege" nichts für schwache Nerven.
Invasion vom Mars
Originaltitel: Invaders from Mars
Produktion: USA, 1985 (Farbe)
Cannon Pictures
Regie: Tobe Hooper.
Cast: Karen Black, Hunter Carson, Timothy Bottoms, Laraine Newman, James Karen, Louise Fletcher, Bud Cort, Jimmy Hunt, Eric Pierpoint, Donald Hotton, Christopher Allport, Kenneth Kimmins, Charlie Dell, Virginya Keehne.
99 Minuten (NTSC/Originalfassung)
Nachdem er mit seinem Vater George Sternschnuppen beobachtet hat, wird der kleine David Gardner Zeuge, wie ein ausserirdisches Raumschiff hinter dem Sandhügel, neben dem sein Elternhaus steht, landet. Als sein Vater von einer Erkundung des Landeplatzes zurückkehrt, reagiert er seltsam verändert. Dies geschieht mit allen, die sich dorthin verirren, u. a. zwei Polizisten — zudem haben sie danach allesamt eine seltsame Wunde an der Rückseite ihres Halses. Davids boshafte Lehrerin, Mrs. McKeltch, bringt zudem seine gesamte Schulklasse zu einem Ausflug zum Sandhügel. Mit seinen Eltern und Freunden sowie der örtlichen Polizei unter der Kontrolle ausserirdischer Wesen, kann David sich nur noch der Schulpsychologin Linda anvertrauen, die ihm schon des öfteren gegen Mrs. McKeltch beigestanden hat. Den beiden gelingt es, Armeegeneral Wilson von der Notwendigkeit einer gross angelegten Militär-Intervention zu überzeugen.
Genre-Spezialist Tobe Hooper, der zu diesem Zeitpunkt bereits Filme wie "Blutgericht in Texas" (1973), "Blutrausch" (1976), "Poltergeist" (1981) oder "Lifeforce — Die tödliche Bedrohung" (1984) inszeniert hatte, verfilmte den Science-fiction-Klassiker "Invasion vom Mars", 1952 der erste Film über eine Alien-Invasion in Farbe, neu. Anders als beim Original konnte er finanziell aus den Vollen schöpfen und für 12 Millionen US-$ ein aufwendiges Effekte-Spektakel mit bizarren, wenn auch teilweise etwas unbeholfen wirkenden, Mars-Monstern auf die Leinwand zaubern. Hooper, der bereits bei seinem bekanntesten Film "Poltergeist" mit Steven Spielberg zusammenarbeitete, liess sich zudem deutlich erkennbar von dessen Welt-Hit "E.T. — Der Ausserirdische" (1982) inspirieren. Trotzdem wurde der Film von Kritik und Publikum verhalten bis schlecht aufgenommen — durchaus zu Unrecht, denn dies ist ein gelungenes Remake, das die Atmosphäre und den Zeitgeist des Originals gekonnt modernisierte und auf die Sehgewohnheiten und technischen Möglichkeiten der 1980er-Jahre übertrug. Jimmy Hunt, der 1952 den kleinen Jungen spielte, ist hier noch einmal in einem Gastauftritt als Polizeichef zu sehen. Wie schon beim Originalfilm erachtete der deutsche Verleih es bei der Neuverfilmung erneut für notwendig, das (Überraschungs-)Ende kurzerhand wegzuschneiden — wer das komplette Ende sehen möchte, muss auch 2013 noch auf die amerikanische Import-Version zurückgreifen.
Genre-Spezialist Tobe Hooper, der zu diesem Zeitpunkt bereits Filme wie "Blutgericht in Texas" (1973), "Blutrausch" (1976), "Poltergeist" (1981) oder "Lifeforce — Die tödliche Bedrohung" (1984) inszeniert hatte, verfilmte den Science-fiction-Klassiker "Invasion vom Mars", 1952 der erste Film über eine Alien-Invasion in Farbe, neu. Anders als beim Original konnte er finanziell aus den Vollen schöpfen und für 12 Millionen US-$ ein aufwendiges Effekte-Spektakel mit bizarren, wenn auch teilweise etwas unbeholfen wirkenden, Mars-Monstern auf die Leinwand zaubern. Hooper, der bereits bei seinem bekanntesten Film "Poltergeist" mit Steven Spielberg zusammenarbeitete, liess sich zudem deutlich erkennbar von dessen Welt-Hit "E.T. — Der Ausserirdische" (1982) inspirieren. Trotzdem wurde der Film von Kritik und Publikum verhalten bis schlecht aufgenommen — durchaus zu Unrecht, denn dies ist ein gelungenes Remake, das die Atmosphäre und den Zeitgeist des Originals gekonnt modernisierte und auf die Sehgewohnheiten und technischen Möglichkeiten der 1980er-Jahre übertrug. Jimmy Hunt, der 1952 den kleinen Jungen spielte, ist hier noch einmal in einem Gastauftritt als Polizeichef zu sehen. Wie schon beim Originalfilm erachtete der deutsche Verleih es bei der Neuverfilmung erneut für notwendig, das (Überraschungs-)Ende kurzerhand wegzuschneiden — wer das komplette Ende sehen möchte, muss auch 2013 noch auf die amerikanische Import-Version zurückgreifen.
Originaltitel: Star Trek IV — The Voyage Home
Produktion: USA, 1986 (Farbe)
Paramount Pictures/Industrial Light & Magic (ILM)
Regie: Leonard Nimoy.
Cast: William Shatner, Leonard Nimoy, Catherine Hicks, DeForest Kelley, James Doohan, George Takei, Nichelle Nichols, Walter Koenig, Mark Lenard, Brock Peters, Jane Wyatt, Robin Curtis, Brock Peters, John Schuck.
117 Minuten (PAL/europäische Fassung)/119 Minuten (NTSC/amerikanische Fassung)
Mit einem gekaperten Klingonen-Raumschiff sind Admiral Kirk, der gerettete Mr. Spock, Lt. Saavik sowie der Kern der alten "Enterprise"-Crew im Exil auf dem Planeten Vulkan gelandet. Man beschliesst den gemeinsamen Rückflug zur Erde, um sich dort der Strafe für die Befehlsverweigerung bei der Kaperung der "USS Enterprise" zu stellen. Auf der Erde und im Föderations-Hauptquartier herrschen jedoch Panik und Chaos, denn eine riesige ausserirdische Sonde unbekannter Herkunft, die rätselhafte Signale aussendet, ist im Begriff, sämtlichen technischen Einrichtungen und dem gesamten Planeten Energie abzuziehen. Die Situation scheint ausweglos, als Kirk und seine Getreuen mit ihrem Klingonenschiff bei der Erde ankommen. Mr. Spock entziffert die Signale der Sonde als Gesang von Buckelwalen — da diese im 22. Jahrhundert schon lange ausgestorben sind, ist niemand mehr da, der der Sonde antworten könnte. Um (mal wieder) die Welt zu retten, beschliessen Kirk & Co., ins 20. Jahrhundert zurückzureisen — direkt zum grossen Meeresaquarium von San Francisco, wo man ein Paar lebendige Buckelwale auftreiben und diese zurück ins 22. Jahrhundert schaffen will.
Der vierte "Star-Trek"-Kinofilm, erneut unter der Regie von "Mr. Spock" Leonard Nimoy, gilt allenthalben als einer der Höhepunkte der Kinofilm-Reihe mit seiner ungewöhnlichen Geschichte (die allerdings die Grenzen der Glaubwürdigkeit bisweilen arg strapaziert), seiner nach wie vor angesagten und aktuellen Öko-Botschaft sowie seinen zahlreichen Stellen voller gelungener Situationskomik, die sich ergeben, wenn die "zivilisierten" Menschen des 22. Jahrhunderts durch die Strassen von San Francisco anno 1986 irren und mit den vergleichsweise "barbarischen" Menschen der "Gegenwart" zusammentreffen. Der 25 Millionen US-$ teure "Star Trek IV" gilt deshalb zurecht als komödiantischer Höhepunkt der "Star-Trek"-Kinofilm-Reihe. In einigen europäischen Märkten erhielt der Film eine dreiminütige Prolog-Sequenz, in der die Ereignisse der beiden Vorgängerfilme noch einmal zusammengefasst werden. Deshalb ist die europäische Fassung etwas länger als die US-Kinoversion.
Der vierte "Star-Trek"-Kinofilm, erneut unter der Regie von "Mr. Spock" Leonard Nimoy, gilt allenthalben als einer der Höhepunkte der Kinofilm-Reihe mit seiner ungewöhnlichen Geschichte (die allerdings die Grenzen der Glaubwürdigkeit bisweilen arg strapaziert), seiner nach wie vor angesagten und aktuellen Öko-Botschaft sowie seinen zahlreichen Stellen voller gelungener Situationskomik, die sich ergeben, wenn die "zivilisierten" Menschen des 22. Jahrhunderts durch die Strassen von San Francisco anno 1986 irren und mit den vergleichsweise "barbarischen" Menschen der "Gegenwart" zusammentreffen. Der 25 Millionen US-$ teure "Star Trek IV" gilt deshalb zurecht als komödiantischer Höhepunkt der "Star-Trek"-Kinofilm-Reihe. In einigen europäischen Märkten erhielt der Film eine dreiminütige Prolog-Sequenz, in der die Ereignisse der beiden Vorgängerfilme noch einmal zusammengefasst werden. Deshalb ist die europäische Fassung etwas länger als die US-Kinoversion.
Originaltitel: The Texas Chainsaw Massacre 2
Produktion: USA, 1986 (Farbe)
Cannon Films/Golan-Globus Productions
Regie: Tobe Hooper.
Cast: Dennis Hopper, Caroline Williams, Jim Siedow, Bill Moseley, Bill Johnson, Kirk Sisco, Ken Evert, Harlan Jordan, Lou Perry, James N. Harrell, Judy Kelly.
96 Minuten (PAL)/100 Minuten (NTSC)
Zwölf Jahre sind ins Land gegangen, seit Sally Hardesty im ländlichen Texas einer Familie irrer Kannibalen entkam. Für ihre Geschichte wurden keinerlei Beweise gefunden, also kehrten die Behörden sie unter den Tisch. Für den Ex-Sheriff Lieutenant "Lefty" Enright jedoch ist nichts vergeben und vergessen: Seit Jahren sucht er fanatisch nach den Wahnsinnigen, die seine Angehörigen umbrachten, und obwohl ihn niemand ernst nimmt, weiss er, dass seltsame Kettensägen-Morde in Texas weiter an der Tagesordnung sind. Es gelingt ihm, die Lokalradio-Moderatorin Stretch auf seine Seite zu bringen. Zusammen stossen sie ins wenig idyllische Heim der kannibalistischen Sawyer-Familie vor, wo Lefty Leatherface und Konsorten endgültig zur Rechenschaft ziehen will.
Zwölf Jahre gingen auch ins Land, bis sich eine Firma fand, die willig war, eine Fortsetzung des inzwischen zum Kultfilm avancierten Erstlings "Blutgericht in Texas" ("The Texas Chain Saw Massacre", 1973) zu finanzieren. Tobe Hooper fand sie in "Cannon Films" der Produzenten Menahem Golan und Yoram Globus, die ihm fast das fünfzigfache Budget des Vorgängers zur Verfügung stellten. Das reichte, um die Hauptrolle mit dem Starschauspieler Dennis Hopper zu besetzen und eine überdrehte Horror-Komödie zu inszenieren, die viele Versatzstücke des Erstlings aufgreift und bis ins Groteske steigert. Der mittlerweile verstorbene Regisseur Hooper (1943-2017) inszenierte den Film nur deshalb selbst, weil er bis zu Drehbeginn keinen geeigneten anderen Regisseur engagieren konnte.
Für einen Mainstream-Film, und das ist "TCM 2", geht es hier bemerkenswert blutrünstig zur Sache. In der ersten Filmhälfte muss man zwar eine Menge Schwachsinn erdulden, aber Dennis Hoppers finales Kettensägen-Gefecht mit Leatherface macht vieles wett. Mittlerweile auch schon so etwas wie ein Horror-Klassiker.
Zwölf Jahre gingen auch ins Land, bis sich eine Firma fand, die willig war, eine Fortsetzung des inzwischen zum Kultfilm avancierten Erstlings "Blutgericht in Texas" ("The Texas Chain Saw Massacre", 1973) zu finanzieren. Tobe Hooper fand sie in "Cannon Films" der Produzenten Menahem Golan und Yoram Globus, die ihm fast das fünfzigfache Budget des Vorgängers zur Verfügung stellten. Das reichte, um die Hauptrolle mit dem Starschauspieler Dennis Hopper zu besetzen und eine überdrehte Horror-Komödie zu inszenieren, die viele Versatzstücke des Erstlings aufgreift und bis ins Groteske steigert. Der mittlerweile verstorbene Regisseur Hooper (1943-2017) inszenierte den Film nur deshalb selbst, weil er bis zu Drehbeginn keinen geeigneten anderen Regisseur engagieren konnte.
Für einen Mainstream-Film, und das ist "TCM 2", geht es hier bemerkenswert blutrünstig zur Sache. In der ersten Filmhälfte muss man zwar eine Menge Schwachsinn erdulden, aber Dennis Hoppers finales Kettensägen-Gefecht mit Leatherface macht vieles wett. Mittlerweile auch schon so etwas wie ein Horror-Klassiker.
Originaltitel: Pumpkinhead
Produktion: USA, 1987 (Farbe)
Lion Films/De Laurentiis Entertainment Group (DEG)
Regie: Stan Winston.
Cast: Lance Henriksen, Jeff East, John D'Aquino, Kimberly Ross, Joel Hoffman, Cynthia Bain, Kerry Remsen, Florence Schauffler, Brian Bremer, Matthew Hurley.
82 Minuten (PAL)
Bei einem Ausflug auf das Land fährt der Anführer einer Teenager-Clique aus Versehen mit seinem Motorrad einen kleinen Jungen zu Tode und begeht anschliessend Fahrerflucht. Der Vater des Jungen, Ed Harley, rasend vor Zorn und beseelt von Rachegelüsten, sucht daraufhin eine alte Hexe auf und gräbt auf deren Geheiss hin auf einem abgelegenen Friedhof die Überreste eines dort begrabenen Dämonen aus, den die Hexe mit dem Blut Harleys wieder zum Leben erweckt. Das Monstrum namens "Pumpkinhead" ("Kürbiskopf") geht äusserst unzimperlich zu Werke und tötet einen der Teenager nach dem anderen. Es ist auf geheimnisvolle Weise mit Harley verbunden.
Stan Winston ist einer von Hollywoods besten Fachmännern für Spezialeffekte und zeichnete in dieser Funktion verantwortlich für eine lange Reihe von Filmen, von Klassikern bis zu modernen Effekte-Spektakeln. Auf sein Konto geht dabei Arbeit an Titeln wie "Das Ding aus einer anderen Welt" (1982), "Edward mit den Scherenhänden" (1990), "Terminator 2 — Tag der Abrechnung" (1991), "Batmans Rückkehr" (1992), "A.I. — Künstliche Intelligenz" (2000), "Terminator 3 — Rebellion der Maschinen" (2002) oder "Constantine" (2004). Der Horrorfilm "Das Halloween-Monster" von 1987 war einer von nur zwei Langspielfilmen, die Winston vom Regiestuhl aus betreute. Was als klischeebehaftete Gruselmär mit adäquat nervtötenden Teenagern beginnt, entwickelt sich im weiteren Verlauf des Films zu einem zwar simpel gestrickten, aber düsteren und effektvollen Zelluloid-Märchen mit einem tricktechnisch gelungenen und durchaus unheimlichen titelgebenden Monster, das in einigen toll ausgeleuchteten Szenen durch gruselige Sets toben darf und das "Das Halloween-Monster" zu einem der besseren amerikanischen Horrorfilme der 1980er Jahre macht. Der Film erhielt bis dato (2014) eine leidlich ansehbare sowie zwei guten Gewissens ignorierbare Fortsetzungen.
Running Man
Stan Winston ist einer von Hollywoods besten Fachmännern für Spezialeffekte und zeichnete in dieser Funktion verantwortlich für eine lange Reihe von Filmen, von Klassikern bis zu modernen Effekte-Spektakeln. Auf sein Konto geht dabei Arbeit an Titeln wie "Das Ding aus einer anderen Welt" (1982), "Edward mit den Scherenhänden" (1990), "Terminator 2 — Tag der Abrechnung" (1991), "Batmans Rückkehr" (1992), "A.I. — Künstliche Intelligenz" (2000), "Terminator 3 — Rebellion der Maschinen" (2002) oder "Constantine" (2004). Der Horrorfilm "Das Halloween-Monster" von 1987 war einer von nur zwei Langspielfilmen, die Winston vom Regiestuhl aus betreute. Was als klischeebehaftete Gruselmär mit adäquat nervtötenden Teenagern beginnt, entwickelt sich im weiteren Verlauf des Films zu einem zwar simpel gestrickten, aber düsteren und effektvollen Zelluloid-Märchen mit einem tricktechnisch gelungenen und durchaus unheimlichen titelgebenden Monster, das in einigen toll ausgeleuchteten Szenen durch gruselige Sets toben darf und das "Das Halloween-Monster" zu einem der besseren amerikanischen Horrorfilme der 1980er Jahre macht. Der Film erhielt bis dato (2014) eine leidlich ansehbare sowie zwei guten Gewissens ignorierbare Fortsetzungen.
Running Man
Originaltitel: The Running Man
Produktion: USA, 1986-1987 (Farbe)
TAFT Entertainment Pictures/Keith Barish Productions/Home Box Office (HBO)/Braveworld Productions
Regie: Paul Michael Glaser (& Andrew Davis).
Cast: Arnold Schwarzenegger, Maria Conchita Alonso, Yaphet Kotto, Jim Brown, Richard Dawson, Jesse Ventura, Erland van Lidth, Professor Toru Tanaka (Charles Kalani Jr.), Dweezil Zappa, Marvin J. McIntyre.
101 Minuten (NTSC)
Im Jahr 2019 sind die USA nach dem Zusammenbruch der Weltwirtschaft ein totalitärer Staat, in dem Kunst, Literatur und Medien strenger Zensur unterworfen sind. Die Bevölkerungsmassen werden durch die Medien manipuliert. Eine sadistische Unterhaltungsshow namens "Running Man", in der verurteilte Straftäter von professionellen Killern, sogenannten "Gladiatoren", gejagt und zu Tode gehetzt werden, ist die beliebteste TV-Sendung. Als Polizist Ben Richards sich weigert, wie befohlen mit dem Helikopter in eine Menge unbewaffneter, hungernder Demonstranten zu feuern, wird er verurteilt. Bei einem spektakulären, erfolgreichen Gefängnisausbruch mit seinen beiden Kumpanen William Laughlin und Harold Weiss wird der arrogante und zynische "Running-Man"-Moderator Damon Killian auf Richards aufmerksam. Dieser versucht mit der jungen Amber Mendez als Geisel, ins Ausland zu gelangen, wird jedoch am Flughafen verhaftet. Ben wird gezwungen, mit seinen beiden Kollegen bei "Running Man" mitzuspielen. Die Menge feuert die "Gladiatoren" "SubZero", "Buzzsaw", "Dynamo" und "Fireball", die im Volk Heldenstatus geniessen, an. Doch Richards spielt nicht nach den Regeln.
Der Schwarzenegger-Film "Running Man" aus den besten Karriere-Tagen des österreichischen Mega-Stars entstand — offiziell — sehr frei nach der satirischen, medien- und konsumkritischen Kurzgeschichte "Menschenjagd" ("The Running Man"), die Horror-Autor Stephen King 1982 unter dem Pseudonym "Richard Bachman" schrieb. Tatsächlich ist der Film beinahe Szene für Szene eine Kopie des französischen Films "Kopfjagd — Preis der Angst" von 1982. Schwarzenegger liefert trotz Drehproblemen (Auswechslung des Regisseurs) eine gewohnt solide Vorstellung ab, daneben fällt der 2012 verstorbene Richard Dawson, damals auch im richtigen Leben Showmaster, als zynischer Moderator Killian auf. "Alien"-Co-Star Yaphet Kotto spielt Laughlin. Einige (wenig bedeutende) Aspekte des Films sind heute veraltet (Computer zu Beginn; Killian zeichnet seine Show anno 2019 noch auf Videokassetten auf), Kritiker warfen dem Film vor, zynisch zu sein und scheinheilige Kritik an Medien und dort porträtierten Gewaltexzessen zu üben (kann nicht wirklich bestätigt werden), doch das exzellente Produktionsdesign des 27-Millionen-$-Films (1987) und die brutalen (wenigstens in ungeschnittener Fassung), mitreissenden Action-Szenen machen diese Defizite wieder wett. Regie führte Paul Michael Glaser ("Starsky" aus der TV-Serie "Starsky und Hutch"). Opernsänger Erland van Lidth, Darsteller des "Gladiators" "Dynamo", starb im September 1987 mit nur 34 Jahren noch vor der Premiere des Films (November) an Herzversagen.
Der Schwarzenegger-Film "Running Man" aus den besten Karriere-Tagen des österreichischen Mega-Stars entstand — offiziell — sehr frei nach der satirischen, medien- und konsumkritischen Kurzgeschichte "Menschenjagd" ("The Running Man"), die Horror-Autor Stephen King 1982 unter dem Pseudonym "Richard Bachman" schrieb. Tatsächlich ist der Film beinahe Szene für Szene eine Kopie des französischen Films "Kopfjagd — Preis der Angst" von 1982. Schwarzenegger liefert trotz Drehproblemen (Auswechslung des Regisseurs) eine gewohnt solide Vorstellung ab, daneben fällt der 2012 verstorbene Richard Dawson, damals auch im richtigen Leben Showmaster, als zynischer Moderator Killian auf. "Alien"-Co-Star Yaphet Kotto spielt Laughlin. Einige (wenig bedeutende) Aspekte des Films sind heute veraltet (Computer zu Beginn; Killian zeichnet seine Show anno 2019 noch auf Videokassetten auf), Kritiker warfen dem Film vor, zynisch zu sein und scheinheilige Kritik an Medien und dort porträtierten Gewaltexzessen zu üben (kann nicht wirklich bestätigt werden), doch das exzellente Produktionsdesign des 27-Millionen-$-Films (1987) und die brutalen (wenigstens in ungeschnittener Fassung), mitreissenden Action-Szenen machen diese Defizite wieder wett. Regie führte Paul Michael Glaser ("Starsky" aus der TV-Serie "Starsky und Hutch"). Opernsänger Erland van Lidth, Darsteller des "Gladiators" "Dynamo", starb im September 1987 mit nur 34 Jahren noch vor der Premiere des Films (November) an Herzversagen.
Originaltitel: Nightfall
Produktion: USA, 1987 (Farbe)
New Horizons
Regie: Paul Mayersberg.
Cast: David Birney, Sarah Douglas, Alexis Kanner, Andra Millian, Starr Andreeff, Charles Hayward (Chuck Hayward), Jonathan Emerson, Susie Lindeman, Russell Wiggins, Larry Hankin.
79 Minuten (PAL)
Der Astronom Aton ist der Anführer einer Kommune auf einem fernen Planeten des "ewigen Lichts", an dessen Himmel drei Sonnen stehen. Ein blinder Prophet jedoch verkündet, dass dem Planeten eine lange anhaltende Finsternis drohe. Er spricht von der "achten Finsternis" und beruft sich auf ihm vorliegende alte Schriften. Aton ist unentschlossen und zudem abgelenkt von einer mysteriösen Frau namens Ana, die aus der Wüste zu ihm kam und in einer seltsamen, symbiotischen Beziehung zu Schlangen steht. Die Kommune verbannt Ana, doch Aton schickt seinen besten Freund los, um sie wiederzufinden.
"Black Nightfall" war seinerzeit auch in den USA nur ein äusserst kurzer Kinolauf beschieden, und dem Film schlägt allenthalben blanker Hass entgegen. Dies mag unter anderem daran liegen, dass die Filmemacher sich auf die Kurzgeschichte "Einbruch der Nacht" ("Nightfall", 1941) des bekannten Autors Isaac Asimov beriefen, von der im fertigen Film nicht mehr viel zu sehen ist. Tatsächlich bleibt "Nightfall" weit hinter seinem beträchtlichen Potential zurück und kann bestenfalls als unausgegorene, ungewöhnliche und eigenwillige Kuriosität in die Annalen der Science-fiction-Filmgeschichte eingehen. Es war der zweite von insgesamt nur drei Filmen, die der danach in der Versenkung verschwundene Regisseur Paul Mayersberg drehte. Hier wurde zweifellos mal etwas anderes versucht als bei den zahllosen genreüblichen Spezialeffekte- und Gewalt-Orgien, das Publikum goutierte es indes überhaupt nicht. Im Jahr 1999 entstand unter dem Titel "Nightfall" mit David Carradine erneut eine Verfilmung der Geschichte, Regie führte bei dieser nur für den Videomarkt produzierten Neuauflage Gwyneth Gibby.
Der Astronom Aton ist der Anführer einer Kommune auf einem fernen Planeten des "ewigen Lichts", an dessen Himmel drei Sonnen stehen. Ein blinder Prophet jedoch verkündet, dass dem Planeten eine lange anhaltende Finsternis drohe. Er spricht von der "achten Finsternis" und beruft sich auf ihm vorliegende alte Schriften. Aton ist unentschlossen und zudem abgelenkt von einer mysteriösen Frau namens Ana, die aus der Wüste zu ihm kam und in einer seltsamen, symbiotischen Beziehung zu Schlangen steht. Die Kommune verbannt Ana, doch Aton schickt seinen besten Freund los, um sie wiederzufinden.
"Black Nightfall" war seinerzeit auch in den USA nur ein äusserst kurzer Kinolauf beschieden, und dem Film schlägt allenthalben blanker Hass entgegen. Dies mag unter anderem daran liegen, dass die Filmemacher sich auf die Kurzgeschichte "Einbruch der Nacht" ("Nightfall", 1941) des bekannten Autors Isaac Asimov beriefen, von der im fertigen Film nicht mehr viel zu sehen ist. Tatsächlich bleibt "Nightfall" weit hinter seinem beträchtlichen Potential zurück und kann bestenfalls als unausgegorene, ungewöhnliche und eigenwillige Kuriosität in die Annalen der Science-fiction-Filmgeschichte eingehen. Es war der zweite von insgesamt nur drei Filmen, die der danach in der Versenkung verschwundene Regisseur Paul Mayersberg drehte. Hier wurde zweifellos mal etwas anderes versucht als bei den zahllosen genreüblichen Spezialeffekte- und Gewalt-Orgien, das Publikum goutierte es indes überhaupt nicht. Im Jahr 1999 entstand unter dem Titel "Nightfall" mit David Carradine erneut eine Verfilmung der Geschichte, Regie führte bei dieser nur für den Videomarkt produzierten Neuauflage Gwyneth Gibby.
Originaltitel: The Fly II
Produktion: USA/Kanada/England/Frankreich, 1988 (Farbe)
Brooksfilms
Regie: Christopher Walas.
Cast: Eric Stoltz, Daphne Zuniga, Lee Richardson, John Getz, Frank C. Turner, Ann Marie Lee, Gary Chalk, Saffron Henderson, Harley Cross, Matthew Moore.
100 Minuten (PAL)
Mit seinem intensiven und unheimlichen 1986er Remake des Horrorfilms "Die Fliege" von 1958 schockte Regisseur und Horror-Spezialist David Cronenberg weltweit die Kinogänger. Für diese Fortsetzung übernahm Spezialeffekte-Fachmann Christopher Walas die Regie — leider kann er mit dem inszenatorischen Geschick und der Raffinesse Cronenbergs nicht mithalten. Bereits nach 2:45 Minuten ärgert man sich zum ersten Mal, wenn Martins Mutter Veronica stirbt — es ist nie ein gutes Zeichen, wenn Sequels Charaktere, mit denen man im Vorgängerfilm 90 Minuten lang mitgefühlt und mitgefiebert hat, acht- und respektlos "wegwerfen". So geriet Walas' Film insgesamt zu einem "08/15"-Horrorstreifen mit hohem Budget, überdurchschnittlichen Spezialeffekten (wie schon beim Vorgänger geht es hier effektetechnisch — wenigstens in der ungeschnittenen Fassung — richtig heftig zur Sache, so dass dieser Film mit Sicherheit nichts für schwache Nerven ist) und — immerhin — einem gelungenen Ende. In den letzten 15 Minuten verkommt der Film zu einem "Alien"-Klon, wenn ein mordendes Monster durch düstere Gänge schleicht und allenthalben Leichen hinterlässt. Und auch wenn die künstlerischen und dramaturgischen Aspekte dieses Films enttäuschen, so bleibt wenigstens genügend "Futter" für die Fans schleimiger 1980er-Jahre-Spezialeffekte — denn bei denen trumpft "Die Fliege II" richtig auf.
Krieg der Welten: Die Auferstehung
Originaltitel: War of the Worlds: The Resurrection
Produktion: USA/Kanada, 1988 (Farbe)
Paramount Television/Hometown Films/Ten Four/Triumph
Regie: Colin Chilvers.
Cast: Jared Martin, Lynda Mason Green, Philip Akin, Richard Chaves, Richard Comar, Gwynyth Walsh, Ilse von Glatz, Eugene Clark, Michael Rudder, Corinne Conley, Larry Reynolds, Rachel Blanchard.
91 Minuten (PAL)
Terroristen stürmen einen Stützpunkt der US-Armee, nicht ahnend, dass sich dort eingelagerte Körper jener Marsianer befinden, die 35 Jahre zuvor versuchten, die Welt zu erobern. Die Wesen aus dem Weltraum erwachen zu neuem Leben und übernehmen die Körper der Terroristen. Der Wissenschaftler Blackwood, ein Ziehkind von Clayton Forrester, sowie seine Gehilfin kommen den Plänen der Marsianer auf die Spur. Diese versuchen zu Hangar 15 zu gelangen, wo drei ihrer todbringenden Raumschiffe seit den 1950er Jahren eingelagert waren und nur darauf warten, reaktiviert zu werden.
Dies ist der Pilotfilm zu einer TV-Serie von 1988, die als Fortsetzung des Films "Kampf der Welten" von 1952 konzipiert war. Einige gute Ansätze (Erwähnung von dessen Hauptfigur Clayton Forrester, ein "New Pacific Institute" in Anlehnung an den alten Film, das Widerauflebenlassen der grandiosen Mars-Raumschiffe aus dem alten Film), doch leider mehr schlecht als recht ausgeführt mit einem mässig sympathischen Jared Martin als Lead, dummen Ballereien zuhauf und dem alten Klischee der Ausserirdischen, die Menschenkörper übernehmen, was den Produzenten eine Menge Geld spart, von dem hier offensichtlich nicht der grosse Haufen vorhanden war. Auf Video betitelt als: "Krieg der Welten: Die Invasion".
Mit Motorsägen spasst man nicht!
Dies ist der Pilotfilm zu einer TV-Serie von 1988, die als Fortsetzung des Films "Kampf der Welten" von 1952 konzipiert war. Einige gute Ansätze (Erwähnung von dessen Hauptfigur Clayton Forrester, ein "New Pacific Institute" in Anlehnung an den alten Film, das Widerauflebenlassen der grandiosen Mars-Raumschiffe aus dem alten Film), doch leider mehr schlecht als recht ausgeführt mit einem mässig sympathischen Jared Martin als Lead, dummen Ballereien zuhauf und dem alten Klischee der Ausserirdischen, die Menschenkörper übernehmen, was den Produzenten eine Menge Geld spart, von dem hier offensichtlich nicht der grosse Haufen vorhanden war. Auf Video betitelt als: "Krieg der Welten: Die Invasion".
Mit Motorsägen spasst man nicht!
Originaltitel: Hollywood Chainsaw Hookers
Produktion: USA, 1987 (Farbe)
American Independent Productions, Inc./Savage Cinema/Camp Video
Regie: Fred Olen Ray.
Cast: Gunnar Hansen, Linnea Quigley, Jay Richardson, Dawn Wildsmith, Michelle McLellan (Michelle Bauer), Esther Elise, Tricia Burns, Jerry Fox, Jimmy Williams, Dukey Flyswatter (Michael Sonye).
75 Minuten (PAL)
Billig-Vielfilmer Fred Olen Ray ("Monster aus der Galaxis", 1984; "Das Geheimnis des Grabmals am Nil", 1985; "Deep Space", 1987; plus mehr als 100 weitere Streifen) schlug hier wieder zu und drehte diese leidlich lustige Horror-Komödie als Persiflage auf Tobe Hoopers Horror-Klassiker "Blutgericht in Texas" ("The Texas Chain Saw Massacre", 1973) und das Detektivfilm- bzw. Film-Noir-Genre. Damit man es auch ganz sicher merkt, gewann er gar den Isländer Gunnar Hansen, der in Hoopers Film die Kult-Schreckensgestalt "Leatherface" verkörperte, für die Rolle des Sektenführers. Auch wenn der seither noch in manch schlimmerem Schund mitspielte, erübrigt es sich zu sagen, dass es weh tut, eine solche Genre-Ikone in einem Film dieser "Güte"-Klasse sehen zu müssen. Desweiteren gibt es zu berichten, dass Olen Ray den immerhin amüsant betitelten Film in fünfeinhalb Tagen für 23'000 $ abdrehte, einige durchaus recht blutige Szenen einstreute (auf technisch anspruchsvollere Gore-Effekte sollte man aber nicht hoffen, zu billig ist dieses Werk) und 1980er-Jahre-Scream-Queen Linnea Quigley und Olen-Ray-Staple-Schauspielerin (nennen wir sie mal so) Michelle Bauer sich entblättern dürfen.
Nacht der Teufel
Originaltitel: Judgement Day / The Third Hand
Produktion: USA, 1988 (Farbe)
Rockport/Ferde Grofé Films
Regie: Ferde Grofé Jr.
Cast: Ken McLeod, Monte Markham, Cesar Romero, David Anthony Smith, Peter Mark Richman, Gloria Hayes.
88 Minuten (PAL)
Man soll nicht auf die Kritiker hören. Über diesen (auch in den USA) raren, kaum gesehenen und völlig vergessenen Film ist kaum irgendwo ein gutes Wort zu lesen. Gleichwohl ist dies eine überraschend anständige Produktion, einer der interessantesten unbekannten Teufels-Horrorfilme überhaupt sogar. Die Protagonisten verhalten sich hier für einmal nicht dem Stereotyp gemäss dumm und unsympathisch, sondern einigermassen natürlich, der Film driftet nie in infantilen Humor ab, und vor allem kann er von fantastischen Schauplätzen profitieren (dies wurde auf den Philippinen gefilmt, und nicht, wie gerne behauptet, in Mexiko) — die "location scouts" leisteten ganze Arbeit. Wenn es Nacht wird in Santana, verwandelt der Ort sich in eine dunkle, nebelverhangene, exzellent mit blauem Licht ausgeleuchtete Geisterstadt mit viel Spuk-Flair und Atmosphäre. Peter Mark Richman hatte eine eindrückliche Karriere im Kino und im Fernsehen, er war in unzähligen bekannten amerikanischen TV-Serien zu sehen (u.a. 1988 auch in "Raumschiff Enterprise — Das nächste Jahrhundert") und seines markanten Aussehens wegen zumeist auf die Rolle sinistrer Finsterlinge abonniert. Hier darf er gar, unter gelungenem Make-Up verborgen, den Leibhaftigen selbst verkörpern. Zudem ist Cesar Romero (der "Joker" aus dem 1960er-Jahre-"Batman") in einer seiner letzten Rollen zu sehen.
Originaltitel: The Abyss
Produktion: USA, 1988-1989/1992 (Farbe)
20th Century Fox Film Corporation/Pacific Western/Lightstorm Entertainment
Regie: James Cameron.
Cast: Ed Harris, Mary Elizabeth Mastrantonio, Michael Biehn, Leo Burmester, Todd Graff, John Bedford Lloyd, Kimberly Scott, George Robert Klek, Jimmie Ray Weeks.
164 Minuten (PAL/1992 Director's Cut)
Die Besatzung der Unterwasser-Ölbohrstation "Deepcore" unter der Leitung von Virgil Brigman hilft dem Militär ausserplanmässig, ein aus unbekannten Gründen gesunkenes Atom-U-Boot der amerikanischen Marine zu inspizieren. Während sich auf dem Meer über ihnen ein Hurrikan zusammenbraut, dreht der oberste Militär an Bord der "Deepcore" durch und will einen atomaren Sprengkopf in eine nahegelegene Tiefseespalte feuern, weil er dort die Russen vermutet. Die Tiefe hält jedoch eine ganz andere Überraschung parat.
20 Jahre hat der Film mittlerweile auf dem Buckel, und ist doch aktuell wie eh und je. Dies gilt nicht nur für die Story, sondern auch für die damals bahnbrechende, atemberaubende Tricktechnik, die noch immer problemlos mit dem Besten des modernen Hollywood mithalten kann. Dazu gibt es eine spannende, dramatische und zutiefst rührende Geschichte und starke Schauspieler (Ed Harris, Mary Elizabeth Mastrantonio, Michael Biehn). James Cameron gelang mit "Abyss — Abgrund des Todes" wie schon zuvor mit "Terminator" (1984) und danach mit "Avatar — Aufbruch nach Pandora" (2009) ganz grosses Science-fiction-Kino. Schade, war der Film damals nicht in voller Länge im Kino zu bewundern, denn der Kinoversion geht ein beträchtlicher Teil der Botschaft des Films abhanden.
20 Jahre hat der Film mittlerweile auf dem Buckel, und ist doch aktuell wie eh und je. Dies gilt nicht nur für die Story, sondern auch für die damals bahnbrechende, atemberaubende Tricktechnik, die noch immer problemlos mit dem Besten des modernen Hollywood mithalten kann. Dazu gibt es eine spannende, dramatische und zutiefst rührende Geschichte und starke Schauspieler (Ed Harris, Mary Elizabeth Mastrantonio, Michael Biehn). James Cameron gelang mit "Abyss — Abgrund des Todes" wie schon zuvor mit "Terminator" (1984) und danach mit "Avatar — Aufbruch nach Pandora" (2009) ganz grosses Science-fiction-Kino. Schade, war der Film damals nicht in voller Länge im Kino zu bewundern, denn der Kinoversion geht ein beträchtlicher Teil der Botschaft des Films abhanden.
Originaltitel: Alien Space Avenger
Produktion: USA, 1988 (Farbe)
Manley Productions
Regie: Richard W. Haines.
Cast: Robert Prichard, Michael McCleery, Gina Mastrogiacomo, Charity Staley, Angela Nicholas, Kirk Fairbanks Fogg, Marty Roberts, Jamie Gillis, William Zacchi, George Okon, Robert Cicchini, Leslie Sternbergh.
81 Minuten (PAL)
Vier ausserirdische Terroristen entkommen mit einem Raumschiff und landen auf dem für sie verbotenen Planeten Erde der 1930er-Jahre. Sie nisten sich in den Körpern von zwei Pärchen ein und verstecken sich anschliessend, da sie verfolgt werden. 50 Jahre später werden sie von Bauarbeitern aufgescheucht. Mittlerweile steht man auf der Erde in den späten 1980er-Jahren, und der Anführer der Aliens beschliesst, sich Plutonium zu beschaffen, um das Raumschiff wieder flott zu bekommen. Auf ihrem Weg hinterlassen die vier einen Berg von Leichen, doch schon bald merken sie, dass sie einen Feind haben — einen Comiczeichner. Und der weiss scheinbar alles über sie.
"Alien Terror" von 1988, nicht zu verwechseln mit einem gleichnamigen mexikanischen Film von 1968, wartet mit einigen bemerkenswert blutigen Szenen und schleimigen Alien-Metamorphosen-Spezialeffekten auf. Diese sind das klare Highlight in diesem ansonsten äusserst simpel gestrickten Film, den Regisseur Richard W. Haines, seines Zeichens verantwortlich für Filme wie "Highschool des Grauens" (1982) oder "Class of Nuke 'Em High" (1984), wohl als Hommage an die 1930er-Jahre-Sci-fi-Filme und Comics verstanden haben wollte. Leider reihen sich Einfalt und Klischees bisweilen in hoher Dichte aneinander und sind die meisten Schauspieler nicht eben die grössten Talente ihres Fachs (vor allem der Anführer der Ausserirdischen ist an Peinlichkeit schwer zu überbieten). Durch die blutigen Spezialeffekte-Sequenzen ist der nach wie vor (2012) weltweit nicht auf DVD erhältliche Film aber durchaus einen Blick wert.
Cyberspace
Cyberspace
Originaltitel: Circuitry Man
Produktion: USA, 1989 (Farbe)
IRS Media/Skouras Pictures
Regie: Steven Lovy.
Cast: Jim Metzler, Dana Wheeler-Nicholson, Vernon Wells, Lu Leonard, Barbara Alyn Woods, Dennis Christopher, Steven Bottomley, Barney Burman, Andy Goldberg, Garry Goodrow, Amy Hill, Deborah Holland.
89 Minuten (PAL)
Dieser Science-fiction-Film mit einigen derben Grobheiten und Anleihen bei berühmten Zukunfts- bzw. Endzeit-"Vorbildern" wie "Mad Max" (1978) und "Der Blade Runner" (1981) ist das Werk der Gebrüder Steven und Robert Lovy, die auch das Drehbuch schrieben. Hier gibt es zwar nur wenig Cyberspace, aber viel endzeitliche Wüstenszenerie, trostlose und beklemmende unterirdische Städte (die Zukunftswelt in diesem Film ist nichts für Klaustrophobiker), Menschen, die sich von Blutegeln ernähren und einen kultverdächtigen Bösewicht namens "Plughead" ("Steckerkopf"), der sich mit Mensch und Maschine gleichermassen verkabeln kann, zu sehen. Jim Metzler als Liebesandroid "Romeo" Danner erinnert an Star Treks Brent Spiner, Dana Wheeler-Nicholson ist die hübsche "Heldin" und Vernon Wells ("Mad Max II — Der Vollstrecker", 1981) spielt Plughead. 1993 folgte noch eine Fortsetzung namens "Circuitry Man" (der Originaltitel des ersten Films ist gleich dem "deutschen" Titel der Fortsetzung), bzw. im Original "Plughead Rewired — Circuitry Man II".
Originaltitel: I Come in Peace / Dark Angel
Produktion: USA, 1989 (Farbe)
Vision International
Regie: Craig R. Baxley.
Cast: Dolph Lundgren, Matthias Hues, Brian Benben, Betsy Brantley, Jay Bilas, Jim Haynie, David Ackroyd, Sherman Howard, Sam Anderson, Mark Lowenthal.
88 Minuten (PAL)
Im Kampf gegen den Drogenbaron Victor Manning verliert der Houstoner Polizeibeamte Detective Jack Caine seinen Partner. Während sich in der Stadt rätselhafte Mordfälle häufen, wird Caine als neuer Partner der FBI-Agent Larry Smith zugeteilt. Die beiden sollen sich zusammenraufen, um den Mörder zu finden. Dieser tötet unterdessen weiter — als Mordwaffe identifiziert Caine eine regenbogenfarben glänzende, einer CD ähnelnde Scheibe. Bald dämmert es ihm, dass die futuristische Waffe nicht von dieser Welt und der Killer ein ausserirdischer Drogendealer ist, der hinter Endorphinen her ist, die er aus den Körpern seiner irdischen Opfer destilliert. Und er wird nicht nur von den irdischen Cops verfolgt.
Der rasante Science-fiction-Actionfilm mit der kultverdächtigen, mörderischen CD-Scheibe war einer der besten Filme mit Dolph Lundgren, einem schwedischen Karate-Experten und Schauspieler, der vor allem in den 1980er Jahren für einige Furore auf den Leinwänden sorgte (unter anderem spielte er auch "He-Man" in Gary Goddards Film "Masters of the Universe — Kämpfer im Weltraum", 1986). Als hünenhafter böser Ausserirdischer mit stoischem Blick ist der Deutsche Matthias Hues zu sehen. Regisseur Craig R. Baxley war und ist hauptsächlich als Stunt-Koordinator tätig (unter anderem arbeitete er an zahlreichen Folgen der erfolgreichen TV-Serie "Das A-Team" mit) und ist somit ein Experte für explosive Action-Szenen, von denen es hier jede Menge zu bestaunen gibt. "Dark Angel" verströmt nostalgisches 1980er-Jahre-Flair in alle Richtungen und ist ein typischer Film seiner Zeit. Für Anhänger actionreicher Filme der goldenen 80er-Jahre fast schon Pflichtprogramm.
Originaltitel: DeepStar Six
Produktion: USA, 1988 (Farbe)
Carolco Pictures/Carolco Entertainment
Regie: Sean S. Cunningham.
Cast: Taurean Blacque, Nancy Everhard, Greg Evigan, Miguel Ferrer, Nia Peeples, Matt McCoy, Cindy Pickett, Marius Weyers, Elya Baskin, Thom Bray, Ron Carroll.
94 Minuten (PAL)
Die Crew von "Deep Star Six", einer modernen, neuartigen Unterwasserstation, soll eine Raketenrampe aufstellen. Doch der dazu ausgesuchte Platz auf dem Meeresboden entpuppt sich als Decke einer riesigen Höhle vulkanischen Ursprungs. Bei deren Sprengung gibt der Meeresboden nach, und alsbald häufen sich rätselhafte Unfälle, die die Besatzung dezimieren. Schliesslich macht der labile Snyder einen Fehler bei der Raketensicherung und sprengt das Raketendepot. Durch die Unterwasser-Druckwelle wird die Station stark beschädigt. Und ein unheimliches Wesen, freigesetzt durch die Sprengung der Höhle, kommt an Bord der Station. Sehen die Sympathieträger Nancy und Greg das Tageslicht noch einmal?
Eines von diversen grossen Unterwasser-Science-fiction-Spektakeln Ende der 1980er Jahre und ein Film, auf den allenthalben heftig eingedroschen wird, was nun so gar nicht verständlich ist. Zweifellos stand hier nicht ganz das Budget des Über-Spektakels "Abyss" zur Verfügung, doch die Produktion ist solide und adäquat finanziert und profitiert von einer ausnahmslos stark aufspielenden, überzeugenden Cast, an deren Schicksal der Zuschauer Anteil nimmt. Auf die Rolle eines Bösewichts wird zum Glück verzichtet, selbst Psycho-Snyder ist im Grunde ein anständiger Typ. Dazu kommen ein äusserst bizarres, toll designtes Monster sowie feine 1980er-Jahre-Modell-und-Masken-Tricktechnik, gegen die der seelenlose CGI-"Overkill" heutiger Tage so überhaupt nicht ankommt. Der Regisseur des Films, Sean S. Cunningham, hat nicht eben eine grosse Anzahl von Genre-Filmen inszeniert, mit dem originalen "Freitag der 13." (1979) allerdings dafür einen enorm einflussreichen Vertreter. "DeepStar Six" ist der bessere Film, leider hat es niemand bemerkt.
Eines von diversen grossen Unterwasser-Science-fiction-Spektakeln Ende der 1980er Jahre und ein Film, auf den allenthalben heftig eingedroschen wird, was nun so gar nicht verständlich ist. Zweifellos stand hier nicht ganz das Budget des Über-Spektakels "Abyss" zur Verfügung, doch die Produktion ist solide und adäquat finanziert und profitiert von einer ausnahmslos stark aufspielenden, überzeugenden Cast, an deren Schicksal der Zuschauer Anteil nimmt. Auf die Rolle eines Bösewichts wird zum Glück verzichtet, selbst Psycho-Snyder ist im Grunde ein anständiger Typ. Dazu kommen ein äusserst bizarres, toll designtes Monster sowie feine 1980er-Jahre-Modell-und-Masken-Tricktechnik, gegen die der seelenlose CGI-"Overkill" heutiger Tage so überhaupt nicht ankommt. Der Regisseur des Films, Sean S. Cunningham, hat nicht eben eine grosse Anzahl von Genre-Filmen inszeniert, mit dem originalen "Freitag der 13." (1979) allerdings dafür einen enorm einflussreichen Vertreter. "DeepStar Six" ist der bessere Film, leider hat es niemand bemerkt.
Originaltitel: Leviathan
Produktion: USA/Italien, 1988 (Farbe)
Metro-Goldwyn-Mayer (MGM)/Gordon Company/Filmauro
Regie: George Pan Cosmatos.
Cast: Peter Weller, Richard Crenna, Amanda Pays, Daniel Stern, Ernie Hudson, Michael Carmine, Lisa Eilbacher, Hector Elizondo, Meg Foster, Eugene Lipinski, Larry Dolgin.
94 Minuten (PAL)
Die Besatzung einer Unterwasser-Minenstation, die auf dem Meeresboden ein Silbervorkommen ausbeuten soll, entdeckt durch Zufall das gesunkene Wrack eines russischen Forschungsschiffs namens "Leviathan". Von dort gelangt das Resultat eines Experiments, an welchem die gesamte Besatzung des russischen Schiffs ihr Leben liess, an Bord der Station. Bald treibt in den engen Gängen ein blutrünstiger Fisch-/Menschen-Hybrid sein Unwesen, der sich Charakteristika seiner jüngsten Opfer aneignet. Der Stationsleiter Steven Beck hat alle Hände voll zu tun, um eine Panik zu verhindern und am Leben zu bleiben.
Im Zuge der Unterwasser-Science-fiction-/Horrorfilm-Welle des Jahres 1989 kam auch dieser 30 Millionen US-$ teure Film des Regisseurs George Pan Cosmatos in die Kinos. Für sein Unterwasser-Spektakel orientierte sich dieser sichtlich an Ridley Scotts "Alien" (1978) und an John Carpenters "The Thing" (1982). Die schleimigen "Old-School"-Monster-Kreationen entstanden in Stan Winstons Studio und zeigen wieder einmal auf, wie seelenlos die Monster heute üblicher CGI-Vehikel sind. Peter Weller glänzt in seiner Rolle mit gewohnt charismatischem Auftritt. Ein nicht allzu origineller, aber gut gemachter und spannender Unterwasser-Schocker mit schönen "Cinemascope"-Aufnahmen.
Im Zuge der Unterwasser-Science-fiction-/Horrorfilm-Welle des Jahres 1989 kam auch dieser 30 Millionen US-$ teure Film des Regisseurs George Pan Cosmatos in die Kinos. Für sein Unterwasser-Spektakel orientierte sich dieser sichtlich an Ridley Scotts "Alien" (1978) und an John Carpenters "The Thing" (1982). Die schleimigen "Old-School"-Monster-Kreationen entstanden in Stan Winstons Studio und zeigen wieder einmal auf, wie seelenlos die Monster heute üblicher CGI-Vehikel sind. Peter Weller glänzt in seiner Rolle mit gewohnt charismatischem Auftritt. Ein nicht allzu origineller, aber gut gemachter und spannender Unterwasser-Schocker mit schönen "Cinemascope"-Aufnahmen.
Originaltitel: Robot Jox
Produktion: USA/Italien, 1987/1989 (Farbe)
Empire Pictures/Altar Productions/Epic Productions
Regie: Stuart Gordon.
Cast: Gary Graham, Anne-Marie Johnson, Paul Koslo, Robert Sampson, Danny Kamekona, Hilary Mason, Michael Alldredge, Jeffrey Combs, Carolyn-Purdy Gordon.
81 Minuten (PAL)
Weit im 21. Jahrhundert, nach dem Ende des dritten Weltkriegs, haben sich zwei neue Supermächte auf der Erde etabliert, deren Vertreter sich in sportlichen Wettkämpfen um die letzten Rohstoffreserven des Planeten duellieren — das "Bündnis" der Westmächte und die "Konföderation" der Ostmächte. Die Wettkämpfe werden mit gigantischen Roboter-Kampfmaschinen, deren Piloten sich "Robot Jox" nennen, geführt. Der unbesiegte Champion des Westens, Achilles, ist die grosse Hoffnung des "Bündnisses" im Kampf gegen den sadistischen Spitzenkämpfer des Ostens, Alexander. Doch die neu entwickelten Geheimwaffen der "Bündnis"-Roboter werden regelmässig schon vor den Kämpfen bekannt, und als der entscheidende Kampf gegen Alexander bevorsteht, wird Achilles von der ehrgeizigen, geklonten Kämpferin Athena schon im Vorfeld des Kampfes ausser Gefecht gesetzt.
Kult-Filmemacher Stuart Gordon, der zu diesem Zeitpunkt bereits die Splatter-Streifen "Re-Animator — Der Tod ist erst der Anfang" (1985) und "Aliens des Grauens" (1986) inszeniert hatte und in Zukunft noch Filme wie "Space Truckers" (1995) oder "Dagon" (2000) drehen sollte, sass auch bei diesem originellen Science-fiction-Film um sich duellierende Riesen-Kampfroboter auf dem Regiestuhl. Die Produktionsfirma "Empire Pictures" von Albert und Charles Band hatte sich jedoch zuviel vorgenommen, denn der bereits 1987 abgedrehte "Robot Jox" wurde ihr teuerster Film und kostete schliesslich 10 Millionen $, was den Bankrott bedeutete. Der Film wurde vom Verleih Epic Productions aufgekauft und — nach über zwei Jahren Produktionszeit — fertiggestellt. Obwohl er heutzutage altmodischer wirkt als manch anderer Science-fiction-Film der späten 1980er Jahre, glänzte "Robot Jox" mit faszinierenden "Stop-Motion"-Spezialeffekten des "Visual-Effects"-Experten David Allen und herrlich euphorischen Klängen des Komponisten Frédéric Talgorn. Etwas weniger blatante und plumpe "Kalter-Krieg"-Propaganda ("Bündnis" und "Konföderation" stehen natürlich als Metaphern für die USA und die Sowjetunion) von Seiten der Drehbuchautoren (Joe Haldeman und Stuart Gordon) wäre allerdings wünschenswert gewesen. 1992 entstand eine deutlich preisgünstigere (Pseudo-)Fortsetzung mit dem (deutschen) Titel "Robot Jox 2 — Krieg der Stahlgiganten".
Kult-Filmemacher Stuart Gordon, der zu diesem Zeitpunkt bereits die Splatter-Streifen "Re-Animator — Der Tod ist erst der Anfang" (1985) und "Aliens des Grauens" (1986) inszeniert hatte und in Zukunft noch Filme wie "Space Truckers" (1995) oder "Dagon" (2000) drehen sollte, sass auch bei diesem originellen Science-fiction-Film um sich duellierende Riesen-Kampfroboter auf dem Regiestuhl. Die Produktionsfirma "Empire Pictures" von Albert und Charles Band hatte sich jedoch zuviel vorgenommen, denn der bereits 1987 abgedrehte "Robot Jox" wurde ihr teuerster Film und kostete schliesslich 10 Millionen $, was den Bankrott bedeutete. Der Film wurde vom Verleih Epic Productions aufgekauft und — nach über zwei Jahren Produktionszeit — fertiggestellt. Obwohl er heutzutage altmodischer wirkt als manch anderer Science-fiction-Film der späten 1980er Jahre, glänzte "Robot Jox" mit faszinierenden "Stop-Motion"-Spezialeffekten des "Visual-Effects"-Experten David Allen und herrlich euphorischen Klängen des Komponisten Frédéric Talgorn. Etwas weniger blatante und plumpe "Kalter-Krieg"-Propaganda ("Bündnis" und "Konföderation" stehen natürlich als Metaphern für die USA und die Sowjetunion) von Seiten der Drehbuchautoren (Joe Haldeman und Stuart Gordon) wäre allerdings wünschenswert gewesen. 1992 entstand eine deutlich preisgünstigere (Pseudo-)Fortsetzung mit dem (deutschen) Titel "Robot Jox 2 — Krieg der Stahlgiganten".
Originaltitel: Star Trek V — The Final Frontier
Produktion: USA, 1988-1989 (Farbe)
Paramount Pictures
Regie: William Shatner.
Cast: William Shatner, Leonard Nimoy, Laurence Luckinbill, DeForest Kelley, James Doohan, David Warner, Walter Koenig, Nichelle Nichols, George Murdock, George Takei, Charles Cooper, Cynthia Gouw, Harve Bennett.
102 Minuten (PAL)/106 Minuten (NTSC)
Die Offiziere des Raumschiffs Enterprise verbringen einen wohlverdienten Landurlaub im Yosemite-Nationalpark auf der Erde. Zur gleichen Zeit, auf dem Planeten des "galaktischen Friedens" Nimbus III in der "neutralen Zone" nehmen der ins Exil verbannte abtrünnige Vulkanier Sybok, ein spiritueller Führer und religiöser Fanatiker sowie der Halbbruder von Sternenflotten-Offizier Mr. Spock, und seine Anhängerschaft die Botschafter der Föderation, des Klingonischen Reichs sowie des Romulanischen Sternenimperiums als Geiseln. Die Föderation schickt die Enterprise zur Behebung dieser Krise los, doch Sybok kapert das Schiff, um mit ihm das Zentrum der Galaxie anzusteuern. Dort glaubt er den Planeten "Sha Ka Ree", ein vulkanisches Äquivalent des Gartens Eden, und damit die Residenz Gottes zu finden. Ein abtrünniges Klingonen-Schiff nimmt zudem die Verfolgung der Enterprise auf.
Das fünfte Kino-Abenteuer des Raumschiffs Enterprise wurde von "Captain-Kirk"-Darsteller William Shatner inszeniert. Unter Fans der "Star-Trek"-Franchise ist es der wohl umstrittenste Film der Kinoreihe; vielen gilt er als Tiefpunkt unter den Kinofilmen, was allerdings vermutlich weniger mit der tatsächlichen Qualität des Films als vielmehr mit Antipathie des "Fandoms" gegenüber William Shatner zu tun hat. Denn "Star Trek V" vereint eigentlich trotz schwächelnder Spezialeffekte (um Geld zu sparen, beauftragte man nicht wie bis anhin George Lucas' Firma "Industrial Light & Magic (ILM)", sondern weniger bekannte Firmen wie "Associates and Ferren" mit den visuellen Effekten) das Meiste von dem, was "Star Trek" auszeichnet: Eine zum Nachdenken anregende Geschichte mit philosophischer Komponente ist beispielsweise ebenso vorhanden wie gesunder Humor, wohlvertreten etwa durch die bekannten Interaktionen der alten "Kontrahenten" McCoy und Spock. Die vorletzte Reise der Enterprise unter dem Kommando von James T. Kirk ist somit ein durchaus würdiger "Trek" zum Zentrum der Milchstrasse.
Das fünfte Kino-Abenteuer des Raumschiffs Enterprise wurde von "Captain-Kirk"-Darsteller William Shatner inszeniert. Unter Fans der "Star-Trek"-Franchise ist es der wohl umstrittenste Film der Kinoreihe; vielen gilt er als Tiefpunkt unter den Kinofilmen, was allerdings vermutlich weniger mit der tatsächlichen Qualität des Films als vielmehr mit Antipathie des "Fandoms" gegenüber William Shatner zu tun hat. Denn "Star Trek V" vereint eigentlich trotz schwächelnder Spezialeffekte (um Geld zu sparen, beauftragte man nicht wie bis anhin George Lucas' Firma "Industrial Light & Magic (ILM)", sondern weniger bekannte Firmen wie "Associates and Ferren" mit den visuellen Effekten) das Meiste von dem, was "Star Trek" auszeichnet: Eine zum Nachdenken anregende Geschichte mit philosophischer Komponente ist beispielsweise ebenso vorhanden wie gesunder Humor, wohlvertreten etwa durch die bekannten Interaktionen der alten "Kontrahenten" McCoy und Spock. Die vorletzte Reise der Enterprise unter dem Kommando von James T. Kirk ist somit ein durchaus würdiger "Trek" zum Zentrum der Milchstrasse.
Cabal — Die Brut der Nacht
Originaltitel: Nightbreed
Produktion: USA/England/Kanada, 1989 (Farbe)
Morgan Creek Productions/Seraphim Films
Regie: Clive Barker.
Cast: Craig Sheffer, David Cronenberg, Anne Bobby, Charles Haid, Hugh Quarshie, Doug Bradley, Hugh Ross, Oliver Parker, Christine McCorkindale, Bernard Henry, Catherine Chevalier, Malcolm Smith, Nicholas Vince.
102 Minuten (NTSC/Kinofassung)/121 Minuten (NTSC/2014 Director's Cut)/145 Minuten (NTSC/2017 Cabal Cut)/200 Minuten (NTSC/2019 Ultimate Cabal Cut)
Tief im Niemandsland in der Wildnis Kanadas, in der Nähe des Städchens Shere Neck, soll unter einem verlassenen Friedhof die sagenhafte Stadt Midian liegen, die von der "Brut der Nacht" — Formwandlern und Ungeheuern, die "jenseits des Todes stehen" — bewohnt werden soll. Von diesem Ort fühlt sich Aaron Boone, ein verunsicherter und von Alpträumen über Midian geplagter junger Mann, magisch angezogen. Sein Psychiater Dr. Philip K. Decker versucht ihm derweil einzureden, Boone sei der Serienmörder, der für eine ganze Reihe in der Gegend verübter Bluttaten verantwortlich sei, und setzt ihn auf Drogen. Tatsächlich hat Decker ein äusserst gestörtes Verhältnis zu einer Stoffmaske, die ihn selbst zu einem irren Schlächter — "Knopfauge" — werden lässt. Der vermeintliche Massenmörder Boone wird nach einem Besuch Midians von der Polizei erschossen, doch er hat von der Kreatur Peloquin bereits den "Biss, der dem Tod trotzt", erhalten. Er ist die Erfüllung der Prophezeiungen der "Stämme des Mondes", der Bewohner Midians, und dazu ausersehen, ihrem Gott, "Baphomet, dem Täufer", ins Antlitz zu sehen. Von Decker dazu angestachelt, rücken derweil die Polizei von Shere Neck und eine Horde von "Rednecks" bis an die Zähne bewaffnet zum Friedhof aus, um dessen Katakomben zu stürmen — die Schlacht um Midian beginnt.
"Gott ist ein Astronaut — Oz liegt hinterm' Regenbogen. Und Midian — gehört der Brut der Nacht". Wer den Roman "Cabal" von 1988 des englischen Theaterautors und Regisseurs Clive Barker ("Hellraiser — Das Tor zur Hölle", 1986; "Lord of Illusions", 1994) kennt, wusste es schon lange: Dies ist eine ganz grosse Horrorgeschichte, eine schauerromantische dunkle Fantasie, die Barker in seinem hoch ambitionierten zweiten Filmprojekt (nach "Hellraiser") auf die grosse Leinwand bringen wollte. Für die ungewöhnliche, dramatische und tieftragische Horror-Mär mit ungewohnten Sympathieträgern wurde ein grosser Aufwand betrieben (für den Film wurden mehr als 200 Monster kreiert), und Barker und die Effekte-Crew der Firma "Image Animation" leisteten beeindruckende Arbeit, um das mystische "Midian" und seine Bewohner zum "Leben" zu erwecken. Eine schlichtweg brillante Performance gab der kanadische Horrorfilm-Regisseur David Cronenberg ("Parasiten-Mörder", 1974; "Die Brut", 1978; "Scanners — Ihre Gedanken können töten", 1979; "Videodrome", 1982; "Die Fliege", 1986), hier für einmal vor der Kamera zu sehen, als "Dr. Decker". Den passenden Soundtrack komponierte Danny Elfman ("Beetlejuice", 1987; "Batman", 1989). Die Produktionsfirma "Morgan Creek" konnte mit der komplexen Geschichte nicht viel anfangen, wollte sie doch eigentlich einen konventionellen "Slasher"-Film haben. Bevor der Film mit einer Länge von 102 Minuten in die Kinos kam, wurde im Namen des Kommerz ein Nachdreh angeordnet, es wurde umgeschnitten und der Film bekam ein anderes Ende. Dennoch erlitt er an den Kinokassen Schiffbruch. Das ursprüngliche Material, das seit etwa 20 Jahren als verschollen galt, wurde 2013 auf VHS-Kassetten und bis Juli 2014 teilweise auch auf 35-mm-Film wieder gefunden und ermöglicht es den Anhängern des allen Widrigkeiten zum Trotz längst zum Kultfilm avancierten verkannten Horror-Meisterwerks nun tatsächlich doch noch, den Film als "Director's Cut" (2014; 121 Minuten) zu sehen. 2017 erschien eine sogenannte "Cabal-Cut"-Version (145 Minuten) mit neu gefundenem HD-Bildmaterial und massivem Gebrauch von "Workprint"-VHS-Bildmaterial, auf streng limitierter Blu-Ray-Disc. Bis 2019 wurde nun praktisch das gesamte gefilmte Bildmaterial in HD lokalisiert, womit die mit Abstand vollständigste, als "Ultimate Cabal Cut" betitelte Filmversion (200 Minuten Lauflänge!) rekonstruiert wurde. Sie enthält damit sogar gegenüber dem "Cabal Cut" um 55 Minuten mehr Bildmaterial, inklusive vieler — teils sagenumwobener — Szenen, die so noch in keiner Version zu sehen waren, und offenbart nun endgültig, welch ungeheures Horror-Epos Clive Barker damals eigentlich schaffen wollte. Stand Februar 2020 verhindert die Produktionsfirma Morgan Creek eine legale Veröffentlichung dieser längsten Filmversion.
"Gott ist ein Astronaut — Oz liegt hinterm' Regenbogen. Und Midian — gehört der Brut der Nacht". Wer den Roman "Cabal" von 1988 des englischen Theaterautors und Regisseurs Clive Barker ("Hellraiser — Das Tor zur Hölle", 1986; "Lord of Illusions", 1994) kennt, wusste es schon lange: Dies ist eine ganz grosse Horrorgeschichte, eine schauerromantische dunkle Fantasie, die Barker in seinem hoch ambitionierten zweiten Filmprojekt (nach "Hellraiser") auf die grosse Leinwand bringen wollte. Für die ungewöhnliche, dramatische und tieftragische Horror-Mär mit ungewohnten Sympathieträgern wurde ein grosser Aufwand betrieben (für den Film wurden mehr als 200 Monster kreiert), und Barker und die Effekte-Crew der Firma "Image Animation" leisteten beeindruckende Arbeit, um das mystische "Midian" und seine Bewohner zum "Leben" zu erwecken. Eine schlichtweg brillante Performance gab der kanadische Horrorfilm-Regisseur David Cronenberg ("Parasiten-Mörder", 1974; "Die Brut", 1978; "Scanners — Ihre Gedanken können töten", 1979; "Videodrome", 1982; "Die Fliege", 1986), hier für einmal vor der Kamera zu sehen, als "Dr. Decker". Den passenden Soundtrack komponierte Danny Elfman ("Beetlejuice", 1987; "Batman", 1989). Die Produktionsfirma "Morgan Creek" konnte mit der komplexen Geschichte nicht viel anfangen, wollte sie doch eigentlich einen konventionellen "Slasher"-Film haben. Bevor der Film mit einer Länge von 102 Minuten in die Kinos kam, wurde im Namen des Kommerz ein Nachdreh angeordnet, es wurde umgeschnitten und der Film bekam ein anderes Ende. Dennoch erlitt er an den Kinokassen Schiffbruch. Das ursprüngliche Material, das seit etwa 20 Jahren als verschollen galt, wurde 2013 auf VHS-Kassetten und bis Juli 2014 teilweise auch auf 35-mm-Film wieder gefunden und ermöglicht es den Anhängern des allen Widrigkeiten zum Trotz längst zum Kultfilm avancierten verkannten Horror-Meisterwerks nun tatsächlich doch noch, den Film als "Director's Cut" (2014; 121 Minuten) zu sehen. 2017 erschien eine sogenannte "Cabal-Cut"-Version (145 Minuten) mit neu gefundenem HD-Bildmaterial und massivem Gebrauch von "Workprint"-VHS-Bildmaterial, auf streng limitierter Blu-Ray-Disc. Bis 2019 wurde nun praktisch das gesamte gefilmte Bildmaterial in HD lokalisiert, womit die mit Abstand vollständigste, als "Ultimate Cabal Cut" betitelte Filmversion (200 Minuten Lauflänge!) rekonstruiert wurde. Sie enthält damit sogar gegenüber dem "Cabal Cut" um 55 Minuten mehr Bildmaterial, inklusive vieler — teils sagenumwobener — Szenen, die so noch in keiner Version zu sehen waren, und offenbart nun endgültig, welch ungeheures Horror-Epos Clive Barker damals eigentlich schaffen wollte. Stand Februar 2020 verhindert die Produktionsfirma Morgan Creek eine legale Veröffentlichung dieser längsten Filmversion.
Originaltitel: Leatherface: Texas Chainsaw Massacre III
Produktion: USA, 1989 (Farbe)
New Line Cinema
Regie: Jeff Burr.
Cast: Kate Hodge, Ken Foree, Viggo Mortensen, R. A. Mihailoff, William Butler, Joe Unger, Tom Everett, Miriam Byrd-Nethery, Jennifer Banko, David Cloud, Beth DePatie.
81 Minuten (PAL)
Michelle und ihr Freund fahren durch die texanische Einöde. Nach einigen der üblichen kleineren Probleme (Massengräber, angefahrene Gürteltiere, perverser Tankwart) haben sie bald auch ein richtig grosses: Leatherface, der berüchtigte Kettensägen-Mörder und Kannibale, lebt noch immer und drängt sie von der Strasse ab. Trotz Hilfe von Wochenend-Rambo Benny lernen sie bald auch den (verbliebenen) Rest der kranken Sawyer-Sippe (die sich gegenüber den Vorgängerfilmen sehr gewandelt hat) kennen und müssen fortan ums blanke Überleben kämpfen.
Auf dem schmalen Grat zwischen Remake und Fortsetzung, wobei er sich nie richtig zwischen den beiden entscheiden kann, pendelt dieser erstaunlich obskure dritte Teil der "Texas-Chainsaw-Massacre"-Saga, erstmals ohne Tobe Hooper, den Regisseur des Erstlingsfilms von 1973, an Bord. Das Regie-Szepter führte hier Jeff Burr, und bedenkt man, durch welche (Zensur-)Probleme mit der MPAA (Amerikas Filmzensurbehörde, die "Motion Picture Association of America") diese Produktion gehen musste, tat er es ordentlich. Im Kino erstaunlich blutleer (und äusserst erfolglos), doch die "Unrated"-Fassung hält schon einige derbe Grobheiten auf Lager. Die Kontinuität der Filmreihe (welche schon der überdrehte zweite Film arg strapazierte) ist endgültig dahin, doch atmosphärisch ist der Film erstaunlich gelungen. Für einen Film, der einen derart schlechten Ruf hat, eine positive Überraschung. Mit R. A. Mihailoff läuft bereits der dritte "Leatherface"-Darsteller (nach Gunnar Hansen und Bill Johnson) auf, ansonsten sind Horror-Veteran Ken Foree ("Zombie", 1978; "Aliens des Grauens", 1986) sowie der spätere "Herr-der-Ringe"-Star Viggo Mortensen mit von der Partie.
Auf dem schmalen Grat zwischen Remake und Fortsetzung, wobei er sich nie richtig zwischen den beiden entscheiden kann, pendelt dieser erstaunlich obskure dritte Teil der "Texas-Chainsaw-Massacre"-Saga, erstmals ohne Tobe Hooper, den Regisseur des Erstlingsfilms von 1973, an Bord. Das Regie-Szepter führte hier Jeff Burr, und bedenkt man, durch welche (Zensur-)Probleme mit der MPAA (Amerikas Filmzensurbehörde, die "Motion Picture Association of America") diese Produktion gehen musste, tat er es ordentlich. Im Kino erstaunlich blutleer (und äusserst erfolglos), doch die "Unrated"-Fassung hält schon einige derbe Grobheiten auf Lager. Die Kontinuität der Filmreihe (welche schon der überdrehte zweite Film arg strapazierte) ist endgültig dahin, doch atmosphärisch ist der Film erstaunlich gelungen. Für einen Film, der einen derart schlechten Ruf hat, eine positive Überraschung. Mit R. A. Mihailoff läuft bereits der dritte "Leatherface"-Darsteller (nach Gunnar Hansen und Bill Johnson) auf, ansonsten sind Horror-Veteran Ken Foree ("Zombie", 1978; "Aliens des Grauens", 1986) sowie der spätere "Herr-der-Ringe"-Star Viggo Mortensen mit von der Partie.
Originaltitel: Guyver / Gaibâ (ガイバー)
Produktion: USA/Japan, 1990 (Farbe)
Guyver Productions/New Line Cinema
Regie: Screaming Mad George (Jôji Tani) & Steve Wang.
Cast: Jack Armstrong, Mark Hamill, Vivian Wu (Jun-Mei Wu), David Gale, Greg Paik, Jimmy Walker, Peter Spellos, Michael Berryman, Linnea Quigley, Jeffrey Combs.
93 Minuten (NTSC/japanische Fassung)
Der junge Student Sean Barker gerät durch einen Zufall in den Besitz des Prototypen einer ausserirdischen Waffe, des "Guyver", die ihren Träger bei Bedarf zu einem hochgerüsteten und nahezu unzerstörbaren Kampf-Mutanten werden lässt. Hinter besagtem Guyver ist auch der mächtige Konzern "Chronos Corporation" her, dessen Mitglieder, sogenannte "Zoanoiden", ebenfalls durch Ausserirdische kreierte Mutanten sind. Der Anführer der Zoanoiden und "Chairman" der "Chronos Corporation", der "Zoalord", lässt Barkers Freundin entführen und den abgehalfterten CIA-Agenten Marcus einsperren, um ihn zu einem der Ihren zu machen. It's Guyver to the rescue.
Dies ist der erste von zwei Real-Filmen aus der Produktionsschmiede von Brian Yuzna nach den japanischen Manga und Anime um den Superhelden Guyver. Mit brillanten Monster-Masken und grauslichen Mutanten-Kreationen dürfen sich die Spezialeffekte-Techniker Screaming Mad George (Jôji Tani) und Steve Wang (hier auch gemeinsam auf dem Regiestuhl) so richtig austoben. Auch einige gelungene "In-Jokes" (Jeffrey Combs — in Anspielung auf seinen Charakter aus dem berühmten Film "Re-Animator" — als "Dr. East"; Parodie auf den "Weissen Hai") werden zum Besten gegeben, leider ging auch so manches daneben, und das Flair des Anime konnte trotz der tricktechnisch äusserst gelungenen Umsetzung des "Guyver" nicht auf (Real-)Film gebannt werden. Dies wurde budget-bedingt allerdings auch kaum versucht, wobei die Fortsetzung "Guyver — Dark Hero" von 1993 es allerdings deutlich besser macht. Die japanische Laserdisc des Films von KSS Films eröffnet mit dem Logo des Shôchiku-Filmstudios und entspricht ansonsten weitgehend dem sogenannten "Director's Cut" von New Line Cinema, welcher allerdings für ein niedrigeres "Rating" (ergo aus purer Geldgier) um einige "Splatter"-Szenen geschnitten wurde, die hier natürlich enthalten sind. Das Bild (Widescreen, ca. 1:78:1, Ultra-Stereo) ist heller als in allen anderen Fassungen des Films, der Schwarzwert trotzdem erstaunlich gut, insgesamt kann die Bildqualität mit jener der US-DVD problemlos mithalten. Zu diesem Zeitpunkt (2012) bleibt somit die LD die beste Veröffentlichung des Films. "Guyver" ist kein guter Film. Spass macht er trotzdem (ausser vielleicht den Anime-Puristen), und der Titelheld sieht superb aus. Es bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass es dereinst eine "Guyver"-Realverfilmung aus Japan geben wird.
Dies ist der erste von zwei Real-Filmen aus der Produktionsschmiede von Brian Yuzna nach den japanischen Manga und Anime um den Superhelden Guyver. Mit brillanten Monster-Masken und grauslichen Mutanten-Kreationen dürfen sich die Spezialeffekte-Techniker Screaming Mad George (Jôji Tani) und Steve Wang (hier auch gemeinsam auf dem Regiestuhl) so richtig austoben. Auch einige gelungene "In-Jokes" (Jeffrey Combs — in Anspielung auf seinen Charakter aus dem berühmten Film "Re-Animator" — als "Dr. East"; Parodie auf den "Weissen Hai") werden zum Besten gegeben, leider ging auch so manches daneben, und das Flair des Anime konnte trotz der tricktechnisch äusserst gelungenen Umsetzung des "Guyver" nicht auf (Real-)Film gebannt werden. Dies wurde budget-bedingt allerdings auch kaum versucht, wobei die Fortsetzung "Guyver — Dark Hero" von 1993 es allerdings deutlich besser macht. Die japanische Laserdisc des Films von KSS Films eröffnet mit dem Logo des Shôchiku-Filmstudios und entspricht ansonsten weitgehend dem sogenannten "Director's Cut" von New Line Cinema, welcher allerdings für ein niedrigeres "Rating" (ergo aus purer Geldgier) um einige "Splatter"-Szenen geschnitten wurde, die hier natürlich enthalten sind. Das Bild (Widescreen, ca. 1:78:1, Ultra-Stereo) ist heller als in allen anderen Fassungen des Films, der Schwarzwert trotzdem erstaunlich gut, insgesamt kann die Bildqualität mit jener der US-DVD problemlos mithalten. Zu diesem Zeitpunkt (2012) bleibt somit die LD die beste Veröffentlichung des Films. "Guyver" ist kein guter Film. Spass macht er trotzdem (ausser vielleicht den Anime-Puristen), und der Titelheld sieht superb aus. Es bleibt zu hoffen und zu wünschen, dass es dereinst eine "Guyver"-Realverfilmung aus Japan geben wird.
Originaltitel: Neon City
Produktion: USA/Kanada, 1991 (Farbe)
Kodiak Films/Little Bear Productions/Trimark Pictures
Regie: Monte Markham.
Cast: Michael Ironside, Vanity (Denise Katrina Matthews), Lyle Alzado, Valerie Wildman, Nick Klar, Juliet Landau, Arsenio "Sonny" Trinidad, Richard Sanders, Monte Markham, Jesse Bennett, Curley Green, Jeffrey Olson, John Perryman.
103 Minuten (PAL)
Im Jahr 2053 ist die Erde verwüstet. Missglückte "Laser-Experimente" haben die Ozonschicht zerstört. In Nordamerika gibt es nur noch wenige Städte; der Rest, die sogenannten "Outlands", wird von motorisierten Barbaren, den "Skins" ("Häuten"), sowie von Mutanten bewohnt. Der Ex-"Ranger" und momentane Kopfgeldjäger Harry M. Stark nimmt die flüchtige Reno gefangen, die ihre Eltern umgebracht haben soll. Er will sie in der Stadt Jericho den Behörden abliefern und die Prämie (in "Einheiten") kassieren, die auf ihre Verhaftung ausgesetzt ist. Jerichos Polizeichef Raymond, ein alter Freund Starks, teilt ihm jedoch mit, dass dies nur in der fernen Stadt Neon City möglich ist. Mit einem Bus macht sich tags darauf eine bunt zusammengewürfelte Truppe mehr oder minder Verzweifelter, welche alle ihre eigenen Gründe haben, nach Neon City zu gelangen, auf den Weg durch die gefährlichen "Outlands", wo "Skins", giftige Wolken und tödliche Lichtstürme auf sie warten. Auch Stark hat einen Grund, nach Neon City zu gehen, wartet dort doch sein Erzfeind Captain Jenkins auf ihn, der seine Familie auf dem Gewissen hat.
Nach seinem erinnerungswürdigen Auftritt im explosiven Science-fiction-Thriller "Total Recall — Die totale Erinnerung" ("Total Recall", 1990) mit Arnold Schwarzenegger bot "Neon City" dem markanten, meist auf die Rolle des "Bösewichts" abonnierten Schauspieler Michael Ironside die seltene Gelegenheit, für einmal eine Hauptrolle zu übernehmen. Daneben war der Film wohl als mögliches Leinwand-Karriere-Sprungbrett für Model und Sängerin Vanity (Denise Katrina Matthews) konzipiert; ein Schuss, der offensichtlich nach hinten losging. Ausserdem war es der letzte Film des ehemaligen "American-Football"-Stars und Gelegenheitsschauspielers Lyle Alzado (1949-1992). Ein offensichtlicher Nachahmer der australischen "Mad-Max"-Filmreihe (besonders des zweiten Teils, "Mad Max II — Der Vollstrecker" von 1981), überrascht der schmählich übersehene und zu Unrecht in Vergessenheit geratene Endzeit-Reisser des Regisseurs Monte Markham mit einem Drehbuch, das seinen Figuren tatsächlich so etwas wie eine gewisse Tiefe gibt — und dem Zuschauer somit Interesse an ihrem Schicksal abringt, was gerade im Science-fiction-Subgenre der Endzeit-Filme, Abteilung "Mad-Max"-Klone, wahrhaft eine Ausnahme darstellt. In seinem Subgenre durchaus überdurchschnittlicher Film (wobei die Messlatte dabei zugegebenermassen eher niedrig liegt), bei dem sich Action-Szenen und (teils) skurrile Dialoge die Waage halten.
Star Trek VI — Das unentdeckte Land
Originaltitel: Star Trek VI — The Undiscovered Country
Produktion: USA, 1991 (Farbe)
Paramount Pictures
Regie: Nicholas Meyer.
Cast: William Shatner, Leonard Nimoy, DeForest Kelley, Kim Cattrall, Christopher Plummer, David Warner, George Takei, Walter Koenig, Iman Abdulmajid, James Doohan, Nichelle Nichols, Mark Lenard, Brock Peters, Rosanna DeSoto.
109 Minuten (PAL/Extended Edition)
Die Explosion des Mondes Praxis, auf dem seine Hauptenergieversorgung stationiert ist, bringt das Klingonische Reich, einen der grossen Gegner der Vereinten Föderation der Planeten (UFP) in der Galaxie, an den Rand des Untergangs. Die Besatzung des Raumschiffs Enterprise, das sich damit zu seiner letzten grossen Reise unter der alten Besatzung um Captain James T. Kirk aufmacht, erhält den Auftrag, Gorkon, den Kanzler des Klingonischen Hohen Rates, zu einer Friedenskonferenz mit den Vertretern der Föderation zu eskortieren. Doch nach einem gemeinsamen Abendessen mit dem ehemaligen "Feind", bei dem die Spannung zum Greifen scheint, feuert die Enterprise ohne Kirks Wissen auf das klingonische Schiff — Attentäter beamen an Bord und ermorden diverse Mitglieder der Besatzung, unter anderem den Kanzler. Kirk und Dr. McCoy, die erste Hilfe leisten wollen, werden verhaftet und in einem Schauprozess zu lebenslanger Strafarbeit auf dem eisigen klingonischen Gefangenenasteroid Rura Penthe verurteilt. Nun liegt es am weisen Mr. Spock, Kirk und "Pille" zu retten, bevor die Enterprise den Kampf mit einem abtrünnigen Klingonengeneral, dessen neuartigem "Raubvogel"-Raumschiff und Verrätern in den eigenen Reihen aufnehmen sowie die für den Fortbestand der Ordnung in der Galaxis essentielle neu anberaumte Friedenskonferenz von Camp Khitomer retten kann. Unterstützt wird sie dabei von Captain Hikaru Sulu, mittlerweile Kommandant des Raumschiffs Excelsior.
Passend zum Zusammenbruch der Sowjetunion (wofür das Klingonische Reich seit jeher als Metapher stand) im Jahr 1991 hatten auch die "Star-Trek"-Drehbuchautoren ihre futuristische Version von "Glasnost" und "Perestroika" und dem Ende des "Kalten Kriegs" im Weltraum parat, gewürzt mit zünftigen Prisen von "Shakespeare"-Zitaten und vulkanischen Weisheiten. In die Melancholie und Wehmut dieser letzten Reise des Raumschiffs Enterprise mit der Crew von Captain James T. Kirk mischt sich die für die "Star Trek"-Franchise typische Ironie. Ein intelligenter, wehmütig anmutender und trotzdem hochspannender Abschied von der "alten" Enterprise-Mannschaft, auch technisch ausgereift und auf der Höhe der Zeit, bei dem vor allem Leonard Nimoy als Mr. Spock noch einmal eine wahre Gala-Vorstellung zum Besten gibt. Ein sehr schöner Zug der Filmemacher ist der Beginn des Abspanns, den die Darsteller der "alten" Enterprise-Crew — George Takei (*1937; Sulu), Nichelle Nichols (1932-2022; Uhura), Walter Koenig (*1936; Chekov), James Doohan (1920-2005; Scotty), DeForest Kelley (1920-1999; "Pille" McCoy), Leonard Nimoy (1931-2015; Spock) und William Shatner (*1931; Kirk) — allesamt mit ihrer Handschrift signieren durften.
Passend zum Zusammenbruch der Sowjetunion (wofür das Klingonische Reich seit jeher als Metapher stand) im Jahr 1991 hatten auch die "Star-Trek"-Drehbuchautoren ihre futuristische Version von "Glasnost" und "Perestroika" und dem Ende des "Kalten Kriegs" im Weltraum parat, gewürzt mit zünftigen Prisen von "Shakespeare"-Zitaten und vulkanischen Weisheiten. In die Melancholie und Wehmut dieser letzten Reise des Raumschiffs Enterprise mit der Crew von Captain James T. Kirk mischt sich die für die "Star Trek"-Franchise typische Ironie. Ein intelligenter, wehmütig anmutender und trotzdem hochspannender Abschied von der "alten" Enterprise-Mannschaft, auch technisch ausgereift und auf der Höhe der Zeit, bei dem vor allem Leonard Nimoy als Mr. Spock noch einmal eine wahre Gala-Vorstellung zum Besten gibt. Ein sehr schöner Zug der Filmemacher ist der Beginn des Abspanns, den die Darsteller der "alten" Enterprise-Crew — George Takei (*1937; Sulu), Nichelle Nichols (1932-2022; Uhura), Walter Koenig (*1936; Chekov), James Doohan (1920-2005; Scotty), DeForest Kelley (1920-1999; "Pille" McCoy), Leonard Nimoy (1931-2015; Spock) und William Shatner (*1931; Kirk) — allesamt mit ihrer Handschrift signieren durften.
Originaltitel: Terminator 2: Judgment Day
Produktion: USA/Frankreich, 1990-1991 (Farbe)
Carolco Pictures/Pacific Western/Lightstorm Entertainment/T2 Productions/Canal+ (Le Studio Canal+ SA)
Regie: James Cameron.
Cast: Arnold Schwarzenegger, Linda Hamilton, Edward Furlong, Robert Patrick, Earl Boen, Joe Morton, Xander Berkeley, Michael Biehn, Jenette Goldstein.
153 Minuten (NTSC/1993 Director's Cut)/155 Minuten (2000 Special Extended Version)
Da der erste von ihm in die Vergangenheit gesandte Terminator versagte, schickt der im Jahr 2029 die Welt beherrschende Computer-Konzern Skynet ein weiterentwickeltes Modell, den aus flüssigem Metall bestehenden Cyborg T-1000, mit einer neuen Mission ins Jahr 1991 zurück. Dort soll dieser den 13-jährigen John Connor töten, der in der Zukunft den Aufstand der Menschheit gegen Skynets Herrschaft anführen wird. Doch erneut gelingt es dem Widerstand, der sogenannten "Resistance", dem Killer einen Beschützer hinterherzuschicken, der den jungen John Connor vor dem drohenden Unheil bewahren soll: T-101, der technisch allerdings nicht mehr auf der Höhe ist. Trotzdem gelingt es ihm, Connor vor dem Zugriff des T-1000, der zumeist in der Gestalt eines Polizeioffiziers auftritt, zu bewahren. Gemeinsam holt man Johns Mutter Sarah aus der geschlossenen Psychiatrie, in die man sie wegen ihrer fantastisch anmutenden Geschichten über den "Tag des jüngsten Gerichts" gesperrt hat. Doch der T-1000 ist ihnen unermüdlich auf den Fersen, und er kann durch so gut wie nichts beschädigt werden.
Sieben Jahre nach seinem Überraschungserfolg und ersten richtigen Hit-Film "Terminator" (1984) versammelte Regisseur James Cameron fast die gesamte "Cast" und "Staff" des Vorgängers erneut um sich und konnte diesmal auch finanziell richtig aus dem Vollen schöpfen: Mit Kosten von 94 Millionen US-$ war "Terminator 2: Judgment Day" zum Zeitpunkt seiner Entstehung (1991) einer der teuersten Filme der bisherigen Filmgeschichte, womit er den Arnold-Schwarzenegger-Hit des Vorjahres, "Total Recall — Die totale Erinnerung" (1990), noch übertraf. Mit damals revolutionären computer-generierten Spezialeffekten, die Cameron bereits bei seinem Unterwasser-Spektakel "Abyss — Abgrund des Todes" (1989) einzusetzen begann (und die Steven Spielbergs "Jurassic Park" zwei Jahre später perfektionierte), einer gehörigen Portion Selbstironie und einer Besetzung, deren Chemie perfekt funktionierte, geriet "T2" zu einer furiosen und spektakulären Materialschlacht, die bis heute (2012) kaum etwas von ihrer Wucht und Popularität eingebüsst hat.
Originaltitel: Dark Universe
Produktion: USA, 1993 (Farbe)
American Independent Productions, Inc./Sharan
Regie: Steve Latshaw (& Fred Olen Ray).
Cast: Blake Pickett, Bently Tittle, Joe Estevez, John Maynard, Paul Austin Sanders, Cherie Scott (Laurie Sherman), Patrick Moran, Tom Ferguson, Steve Barkett, Beth McCollister, Dave "Squatch" Ward, William Grefé.
83 Minuten (PAL)
Das privat finanzierte Space-Shuttle "Nautilus" der Kendrick Corporation mit dem Astronauten Steve Thomas an Bord wird im Orbit der Erde von Weltraum-Sporen befallen, die es aus der Bahn werfen. Es endet als Feuerball in den Everglades-Sümpfen Floridas. Der Exo-Biologe Frank Norris macht sich mit Mitarbeitern des Finanziers Rod Kendrick sowie der TV-Reporterin Kim Masters und deren Team auf in die unwegsamen Sümpfe, um das Wrack der "Nautilus" zu finden. Geführt wird die Truppe vom Ortskundigen Tom Hanning. Bei einem Schäferstündchen wird Kims Kameramann von einem mutierten Gürteltier gebissen, und orangefarbene Sporen zieren die Pflanzen der Sumpflandschaft. Astronaut Steve Thomas hat sich in ein blutrünstiges Monster verwandelt, das den Absturz überlebt hat und das nun seine Opfer mit einer "gepanzerten" Zunge (Covertext) aussaugt.
Regisseur Steve Latshaw drehte diesen unter anderem von den "berühmt-berüchtigten" Talenten Fred Olen Ray und Jim Wynorski co-produzierten Science-fiction-/Horror-Streifen offenbar mit ganzen US-$ 40'000 in Florida, wobei $ 20'000 auf den in Florida spielenden Film entfielen, während der Rest für einige von Produzent Fred Olen Ray mit dem Darsteller Joe Estevez in Hollywood gedrehte zusätzliche Szenen sowie für einige computer-generierte "Morphing"-Spezialeffekte, eine Technik, die 1993 brandneu (und noch entsprechend teuer) war, eingesetzt wurde. Damit das Schnürsenkel-Budget dennoch irgendwie für einen Film reichte, drehte Latshaw auf 16-mm-Film, was man dem fertigen Film an seiner mediokren Bildqualität ansieht, und gebrauchte für die Aussenaufnahmen des Space-Shuttles "Nautilus" zu Beginn des Films Archiv-Aufnahmen ("stock footage") aus Steve Barketts Endzeit-Reisser "The Aftermath" (1977-1980). Der Film selbst ist ein typischer "Monster-on-the-loose"-Streifen ohne grössere Überraschungen, mit einer von Ridley Scotts "Alien" (1978) inspirierten Kreatur und einer von "Rakete 510" ("First Man Into Space", 1958) sowie von "Der Planet Saturn lässt schön grüssen" ("The Incredible Melting Man", 1977) inspirierten Geschichte, der allenfalls durch sein ungewöhnliches Everglades-"Setting" und die Tatsache, dass er bereits 1993 (und damit in einer Zeit, bevor Filme dieser Preisklasse auf Digital-Video gebannt und mit den ewig gleichen seelenlosen CGI-Spezialeffekten ausgestattet wurden) gedreht wurde, etwas punkten kann. Erinnert auch stark an Fred Olen Rays eigene Filme "Monster aus der Galaxis" (1984) und "Deep Space" (1987). Auffallend schön ist die Vor-(und Abspann-)-Sequenz, welche den Planeten Jupiter zeigt. Auf einem Schwarzweiss-Foto ist der US-Regisseur William Grefé zu sehen, der selbst etliche in und um Florida angesiedelte Horrorfilme wie "Sting of Death" (1965), "Death Curse of Tartu" (1966) oder "Mako, die Bestie" (1975) inszeniert hatte.
Full Eclipse
Originaltitel: Full Eclipse
Produktion: USA/England/Australien, 1993 (Farbe)
Home Box Office (HBO)/Citadel Entertainment/Tapestry Films/No Moon
Regie: Anthony Hickox.
Cast: Mario Van Peebles, Patsy Kensit, Bruce Payne, Paula Marshall, Tony Denison (Anthony John Denison), Jason Beghe, Dean Norris, Victoria Rowell, Mel Winkler, John Verea, Anna Dire, Scott Paulin.
93 Minuten (PAL)
Max Dire ist ein dekorierter Polizeioffizier beim "Los Angeles Police Department" ("L.A.P.D."). Er gerät in eine ernsthafte Krise, als sein Partner bei einem Einsatz in einem Nachtklub erschossen wird und seine Frau sich eine "Auszeit" nimmt und ihn verlässt, da sie sich mehr und mehr von ihm entfremdet fühlt. Als kurz darauf sein Partner wieder quicklebendig vor ihm steht und sogar übernatürliche Sprint- und Spring-Fähigkeiten entwickelt, nur um sich anschliessend in den Kopf zu schiessen, wird Dire unter dem Vorwand, einer Selbsthilfegruppe für Polizeioffiziere beizutreten, von Detective Adam Garou (sic) kontaktiert. Dessen "Selbsthilfegruppe" ist tatsächlich eine Elite-Polizeitruppe, die dank eines Serums, welches Garou aus seinem Gehirn (!) gewinnt, über übermenschliche Kräfte verfügt. Bei ihren Einsätzen räumt sie in der Unterwelt gnadenlos auf, wobei sie ihre Opfer, skrupellose Gangster, regelrecht abschlachtet. Dire findet heraus: Garou ist ein Werwolf.
Regisseur Anthony Hickox, Sohn des britischen Filmemachers Douglas Hickox ("Theater des Grauens"/"Theatre of Blood", 1972), drehte in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren eine ganze Reihe spektakulärer und spezialeffekte-intensiver Horrorfilme, darunter Titel wie "Reise zurück in der Zeit" ("Waxwork", 1987), "Sundown: Der Rückzug der Vampire" ("Sundown: The Vampire in Retreat", 1988), "Hellraiser III" ("Hellraiser III: Hell on Earth", 1991), "Spaceshift" ("Waxwork II: Lost in Time", 1991) oder "Warlock — Satans Sohn kehrt zurück" ("Warlock: The Armageddon", 1992). Mit dem für den US-Fernsehsender HBO entstandenen, für eine TV-Produktion ziemlich blutig geratenen "Full Eclipse" lieferte er eine recht originelle Mischung aus Polizei-Thriller und (modernisiertem) Werwolf-Horror ab, die mit Mario Van Peebles ("Der Weisse Hai IV — Die Abrechnung"/"Jaws: The Revenge", 1987), Patsy Kensit ("Nameless — Total Terminator"/"Timebomb", 1990) und Bruce Payne ("H. P. Lovecrafts Necronomicon"/"Necronomicon", 1993) zudem sehr gut besetzt ist. Die deutsche Filmkritik sah ihrerzeit indes lediglich "eine völlig abstruse Geschichte mit zahlreichen blutigen und brutalen Sequenzen".
Guyver — Dark Hero
Originaltitel: Guyver: Dark Hero / Gaibâ/Dâku hiirô (ガイバー/ダークヒーロー)
Produktion: USA/Japan, 1993 (Farbe)
Biomorphs Inc./L.A. Hero
Regie: Steve Wang.
Cast: David Hayter, Kathy Christopherson, Bruno Patrick (Bruno Giannotta), Christopher Michael, Stuart Weiss, Billi Lee, Jim O'Donoghoe, Alisa Merline, J. D. Smith, Wes Deitrick, Veronica Reed, Ann George.
124 Minuten (NTSC)
Ein Jahr ist vergangen, seit der junge Sean Barker zufällig zum Träger des "Guyver" wurde — einer ausserirdischen Waffe, die ihren Träger mit einer gepanzerten Rüstung ausstattet und ihn nahezu unverwundbar macht. Nun wird Sean von Visionen heimgesucht, in denen er seltsame Zeichnungen an Höhlenwänden sieht. Er fährt nach Utah, um einem Fernsehbericht über eine archäologische Ausgrabungsstätte nachzugehen — in einer Höhle wurden dieselben Zeichnungen gefunden, die er in seinen Träumen gesehen hat. Er trifft auf die hübsche Cori, die zum Ausgrabungsteam gehört — und muss feststellen, dass die Zoanoiden, von Ausserirdischen vor langer Zeit etwa zeitgleich mit dem "Guyver" geschaffene Kampf-Mutanten, keineswegs vernichtet sind, wie er nach seinem vermeintlichen Sieg über die von diesen gelenkte "Chronos Corporation" (siehe Vorgängerfilm "Mutronics — Invasion der Supermutanten", 1990) geglaubt hatte. Sean und Cori geraten zwischen die Fronten, als die Archäologen in der Höhle den Eingang zu einem uralten ausserirdischen Raumschiff entdecken, denn sowohl die "Chronos Corporation" als auch die CIA haben das Forscherteam infiltriert. Als die Zoanoiden ihre wahre Gestalt offenbaren, kann nur noch der Guyver helfen.
Spezialeffekte-Fachmann Steve Wang drehte diese primär in Japan vermarktete Fortsetzung zu Brian Yuznas "Mutronics — Invasion der Supermutanten" ("Guyver", 1990), und dies markiert einen der seltenen Fälle, in denen eine Fortsetzung eindeutig besser gelungen ist als das Original. Beide Filme basierten auf der japanischen Manga-Serie "Kyôshoku Sôkô Gaibâ" ("Bio-Booster Armor Guyver", 1985) von Autor Yoshiki Takaya, und Wang wollte hier offensichtlich etwas schaffen, worum man sich beim Vorgängerfilm kaum scherte, nämlich die Fans des Originals glücklich zu machen (oder zumindest nicht regelrecht vor den Kopf zu stossen). Neben der gebotenen Vielzahl von beeindruckenden Monstermasken (und nicht zu vergessen einem sehr überzeugend zum Leben erweckten Titelhelden) wartet sein Film auch mit temporeichen und packenden, durchweg exzellent choreographierten Kämpfen auf, in denen das (Monster-)Blut teils literweise fliesst (die deutschen Fassungen dieses Zwei-Stunden-Films sind denn auch derart verstümmelt, dass der Handlung schlicht nicht mehr zu folgen ist) und punktet mit einer Atmosphäre, die man durchaus als "faszinierend" bezeichnen darf. Auch die musikalische Untermalung (Les Claypool III.) ist sehr gelungen. Ein sträflich unbekannter Geheimtipp und ein eigentliches "Muss" für Science-fiction-Fans.
Spezialeffekte-Fachmann Steve Wang drehte diese primär in Japan vermarktete Fortsetzung zu Brian Yuznas "Mutronics — Invasion der Supermutanten" ("Guyver", 1990), und dies markiert einen der seltenen Fälle, in denen eine Fortsetzung eindeutig besser gelungen ist als das Original. Beide Filme basierten auf der japanischen Manga-Serie "Kyôshoku Sôkô Gaibâ" ("Bio-Booster Armor Guyver", 1985) von Autor Yoshiki Takaya, und Wang wollte hier offensichtlich etwas schaffen, worum man sich beim Vorgängerfilm kaum scherte, nämlich die Fans des Originals glücklich zu machen (oder zumindest nicht regelrecht vor den Kopf zu stossen). Neben der gebotenen Vielzahl von beeindruckenden Monstermasken (und nicht zu vergessen einem sehr überzeugend zum Leben erweckten Titelhelden) wartet sein Film auch mit temporeichen und packenden, durchweg exzellent choreographierten Kämpfen auf, in denen das (Monster-)Blut teils literweise fliesst (die deutschen Fassungen dieses Zwei-Stunden-Films sind denn auch derart verstümmelt, dass der Handlung schlicht nicht mehr zu folgen ist) und punktet mit einer Atmosphäre, die man durchaus als "faszinierend" bezeichnen darf. Auch die musikalische Untermalung (Les Claypool III.) ist sehr gelungen. Ein sträflich unbekannter Geheimtipp und ein eigentliches "Muss" für Science-fiction-Fans.
Originaltitel: Monolith
Produktion: USA/Deutschland, 1992-1993 (Farbe)
EGM Film International/Moonstone Entertainment
Regie: John E. Eyres.
Regie: John E. Eyres.
Cast: Bill Paxton, Lindsay Frost, John Hurt, Louis Gossett Jr., Paul Ganus, Musetta Vander, Andrew Lamond, Mark Phelan, Alex Gaona, Angela Gordon, Boris Lee Krutonog, Jennifer Naud.
91 Minuten (PAL)
Zwei Polizisten aus Los Angeles, Tucker und seine neue Partnerin Flynn, untersuchen den scheinbar grundlosen Mord an einem Jungen durch eine russische Wissenschaftlerin. Damit treten sie jedoch Villano, dem mächtigen Chef einer geheimen Regierungsbehörde, auf die Füsse. Dieser betrachtet den Fall als seine Angelegenheit und setzt seine Agenten auf Tucker und Flynn an. Polizeichef Mac, Tuckers Freund, muss dabei mit dem Leben bezahlen. Tatsächlich verfolgt Villano eine ausserirdische Lebensform, die in menschliche Körper schlüpft und von der seine mysteriöse Organisation glaubt, sie als Waffe einsetzen zu können.
Eine wenig inspirierte, doch leidlich unterhaltsame Kopie von Jack Sholders 1980er-Jahre-Hit-Horrorfilm "The Hidden — Das unsagbar Böse" (1987) mit Kyle MacLachlan und Claudia Christian. Über weite Strecken mehr klischeebeladener "Cop"-Thriller als Science-fiction-Film, in dem einmal mehr das uralte Genre-Klischee zweier ungleicher Partner, die sich zusammenraufen müssen und sich dabei andauernd streiten, bemüht wird. Erst gegen Ende hin gibt es eine Handvoll sehenswerter Sci-fi-Spezialeffekte zu sehen. Mit von der Partie sind unter anderem immerhin Bill Paxton ("Aliens — Die Rückkehr", 1986; "Slipstream", 1988; "Thunderbirds", 2003), Louis Gossett Jr. ("Enemy Mine — Geliebter Feind", 1985) und John Hurt ("Alien — Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt", 1978; "V wie Vendetta", 2005). Wer oder was der titelgebende "Monolith" sein soll, darüber kann höchstens gemutmasst werden.
Robot Jox 2 — Krieg der Stahlgiganten
Street Fighter — Die entscheidende Schlacht
Eine wenig inspirierte, doch leidlich unterhaltsame Kopie von Jack Sholders 1980er-Jahre-Hit-Horrorfilm "The Hidden — Das unsagbar Böse" (1987) mit Kyle MacLachlan und Claudia Christian. Über weite Strecken mehr klischeebeladener "Cop"-Thriller als Science-fiction-Film, in dem einmal mehr das uralte Genre-Klischee zweier ungleicher Partner, die sich zusammenraufen müssen und sich dabei andauernd streiten, bemüht wird. Erst gegen Ende hin gibt es eine Handvoll sehenswerter Sci-fi-Spezialeffekte zu sehen. Mit von der Partie sind unter anderem immerhin Bill Paxton ("Aliens — Die Rückkehr", 1986; "Slipstream", 1988; "Thunderbirds", 2003), Louis Gossett Jr. ("Enemy Mine — Geliebter Feind", 1985) und John Hurt ("Alien — Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt", 1978; "V wie Vendetta", 2005). Wer oder was der titelgebende "Monolith" sein soll, darüber kann höchstens gemutmasst werden.
Robot Jox 2 — Krieg der Stahlgiganten
Originaltitel: Robot Wars
Produktion: USA, 1992 (Farbe)
Full Moon Entertainment/Paramount Pictures
Regie: Albert Band (Alfredo Antonini) (& Charles Band).
Cast: Don Michael Paul, Barbara Crampton, James Staley, Lisa Rinna, Danny Kamekona, Yûji Okumoto, J. Downing, Peter Haskell, Sam Scarber, Steve Eastin.
72 Minuten (PAL/verlängerte deutsche Fassung)
Gegen Ende des 21. Jahrhunderts haben die Grossmächte ihre riesigen Roboter-Kampfmaschinen weitgehend abgerüstet. Lediglich der mächtige, einem Skorpion ähnelnde Riesen-Roboter "MRAS-2" wurde "zur Friedenssicherung" beibehalten. Dessen Pilot Drake und sein Assistent Stumpy geraten unter Beschuss durch eine Rebellen-Gruppierung, als sie Passagiere, unter anderem die Reporterin Leda und ihre Freundin Annie, befördern. Derweil ist der ostasiatische Würdenträger General Wa-Lee mit seinem Anhang als Staatsgast zu Besuch — und äusserst angetan vom "MRAS-2". So angetan, dass er die Maschine bei der ersten Gelegenheit kapert, um das westliche "Bündnis" damit zu bedrohen. Doch er hat die Rechnung ohne Drake gemacht, dem es gelingt, den eingemotteten und unter einer Wüstenstadt begrabenen Riesen-Kampfroboter "MEGA-1" zu reaktivieren.
Regie-Veteran Albert Band ("I Bury the Living", 1957) und sein Sohn Charles teilten sich Regie und Produktion dieses Films, bei dem nicht ganz klar ist, ob er nun eine Fortsetzung oder doch eher einfach ein ähnlich gearteter Nachfolger von "Robot Jox — Die Schlacht der Stahlgiganten" von 1987 sein will. Wie dem auch sei, der deutsche Verleih, dem der Film eh zu kurz war, wollte gar keine Zweifel aufkommen lassen und schnitt mit Material aus "Robot Jox" eine Prolog-Sequenz in den Film, um eine Verbindung zwischen den beiden Streifen herzustellen (und natürlich auch, um die Laufzeit zu verlängern). Damit gehört "Robot Jox 2" zum erlesenen Kreis der Filme, von denen die (alte) deutsche Fassung tatsächlich länger ist als das Original (vgl. auch u. a. "Planet der toten Seelen", 1957; "Mutant — Das Grauen im All", 1981). Für die DVD-Neuveröffentlichung verwendete man allerdings wieder das kürzere amerikanische Master. "Robot Jox 2" ist ein ziemlich läppischer Aufguss des ersten Films, bei dem der Etat sichtlich zusammengestrichen wurde, mit einigen allerdings tollen, abermals von David Allen getricksten Roboter-Szenen und -Kämpfen. Hauptdarsteller Don Michael Paul bewegt sich in sicherer Entfernung zu den Kandidaten für den Oskar als beste Darsteller, als Leda ist aber immerhin Barbara Crampton ("Re-Animator — Der Tod ist erst der Anfang", 1985; "Aliens des Grauens", 1986) zu sehen, und auch Lisa Rinna (Annie) macht eine gute Figur.
Gegen Ende des 21. Jahrhunderts haben die Grossmächte ihre riesigen Roboter-Kampfmaschinen weitgehend abgerüstet. Lediglich der mächtige, einem Skorpion ähnelnde Riesen-Roboter "MRAS-2" wurde "zur Friedenssicherung" beibehalten. Dessen Pilot Drake und sein Assistent Stumpy geraten unter Beschuss durch eine Rebellen-Gruppierung, als sie Passagiere, unter anderem die Reporterin Leda und ihre Freundin Annie, befördern. Derweil ist der ostasiatische Würdenträger General Wa-Lee mit seinem Anhang als Staatsgast zu Besuch — und äusserst angetan vom "MRAS-2". So angetan, dass er die Maschine bei der ersten Gelegenheit kapert, um das westliche "Bündnis" damit zu bedrohen. Doch er hat die Rechnung ohne Drake gemacht, dem es gelingt, den eingemotteten und unter einer Wüstenstadt begrabenen Riesen-Kampfroboter "MEGA-1" zu reaktivieren.
Regie-Veteran Albert Band ("I Bury the Living", 1957) und sein Sohn Charles teilten sich Regie und Produktion dieses Films, bei dem nicht ganz klar ist, ob er nun eine Fortsetzung oder doch eher einfach ein ähnlich gearteter Nachfolger von "Robot Jox — Die Schlacht der Stahlgiganten" von 1987 sein will. Wie dem auch sei, der deutsche Verleih, dem der Film eh zu kurz war, wollte gar keine Zweifel aufkommen lassen und schnitt mit Material aus "Robot Jox" eine Prolog-Sequenz in den Film, um eine Verbindung zwischen den beiden Streifen herzustellen (und natürlich auch, um die Laufzeit zu verlängern). Damit gehört "Robot Jox 2" zum erlesenen Kreis der Filme, von denen die (alte) deutsche Fassung tatsächlich länger ist als das Original (vgl. auch u. a. "Planet der toten Seelen", 1957; "Mutant — Das Grauen im All", 1981). Für die DVD-Neuveröffentlichung verwendete man allerdings wieder das kürzere amerikanische Master. "Robot Jox 2" ist ein ziemlich läppischer Aufguss des ersten Films, bei dem der Etat sichtlich zusammengestrichen wurde, mit einigen allerdings tollen, abermals von David Allen getricksten Roboter-Szenen und -Kämpfen. Hauptdarsteller Don Michael Paul bewegt sich in sicherer Entfernung zu den Kandidaten für den Oskar als beste Darsteller, als Leda ist aber immerhin Barbara Crampton ("Re-Animator — Der Tod ist erst der Anfang", 1985; "Aliens des Grauens", 1986) zu sehen, und auch Lisa Rinna (Annie) macht eine gute Figur.
GFO Productions
Regie: George F. Ormrod.
Cast: William Darkow, Ramona Provost, Hugh Crawford, Mike Milligan, Katie Barrett, Carl Cook, Dan Levine, John Sabotta, Sunny Nelson, Michael Wood, James Wark, Jason Gayden, Roger Barrett.
75 Minuten (NTSC)
In den USA bricht Chaos aus, als das Land von bösartigen "Zombies" (in schwarzen Anzügen und zusätzlich ausgestattet mit Helmen und Taucherflossen) aus dem Weltraum angegriffen wird. Der Herrscher des Planeten Plankton (sic) orchestriert diesen "Terror" (O-Ton Film) und lässt seine Vasallen irdische Friedhöfe plündern, die allerdings ausschliesslich von Schaufensterpuppen besetzt sind. Das Militär schickt Major Kent Bendover in einem "Space-Shuttle"-Prototyp in den Weltraum, doch der wird bald von fliegenden Untertassen abgeschossen. Und es kommt noch schlimmer für ihn: Nach einem gemeinsamen, missglückten Selbstmordversuch verlässt ihn seine enttäuschte Freundin, Barbie Que. Weitere Pläne des Militärs sehen derweil vor, sämtliche Städte durch Atombomben in Schutt und Asche zu legen (keine Städte — keine "Zombies"). Dumm nur, dass die Aliens nach dem radioaktiven Beschuss zu riesenhafter Grösse anwachsen. Kann der Wahrsager Crisko den entscheidenden Hinweis geben, wie die Eindringlinge auszuschalten sind?
Regisseur George F. Ormrod drehte diese Parodie (oder Hommage, wenn man denn so will) auf Science-fiction-Filme der 1950er Jahre, allen voran Edward D. Woods "Plan 9 aus dem Weltall" ("Plan 9 from Outer Space", 1956) und Phil Tuckers "Robot Monster" (1953). An Woods Film erinnern dabei die hysterische "Voice-Over"-Stimme eines Erzählers, der Wahrsager "Crisko" (anstelle von "Criswell"), die bewusst amateurhaft in Szene gesetzten fliegenden Untertassen der "Zombies" sowie deren Neigung, Friedhöfe zu schänden; bei Tuckers Film "entlieh" man sich den Look der Aliens mit antennenbewehrten Helmen. Ormrod macht in diesem seinem einzigen, auf 16-mm-Material gedrehten Film während keiner Sekunde einen Hehl daraus, dass er mit einem Schnürsenkel-Budget, Humor von "Killertomaten"-Kaliber und Laiendarstellern unterwegs ist, was dieses Werk ein Stück weit sympathisch macht, doch letzten Endes nicht genügt, um einen ganzen Spielfilm zu tragen. Dennoch wurde der "Geist" der Filme Ed Woods stellenweise perfekt getroffen. Dialogbeispiel gefällig? "It's just an ordinary radioactive skull".
Regisseur George F. Ormrod drehte diese Parodie (oder Hommage, wenn man denn so will) auf Science-fiction-Filme der 1950er Jahre, allen voran Edward D. Woods "Plan 9 aus dem Weltall" ("Plan 9 from Outer Space", 1956) und Phil Tuckers "Robot Monster" (1953). An Woods Film erinnern dabei die hysterische "Voice-Over"-Stimme eines Erzählers, der Wahrsager "Crisko" (anstelle von "Criswell"), die bewusst amateurhaft in Szene gesetzten fliegenden Untertassen der "Zombies" sowie deren Neigung, Friedhöfe zu schänden; bei Tuckers Film "entlieh" man sich den Look der Aliens mit antennenbewehrten Helmen. Ormrod macht in diesem seinem einzigen, auf 16-mm-Material gedrehten Film während keiner Sekunde einen Hehl daraus, dass er mit einem Schnürsenkel-Budget, Humor von "Killertomaten"-Kaliber und Laiendarstellern unterwegs ist, was dieses Werk ein Stück weit sympathisch macht, doch letzten Endes nicht genügt, um einen ganzen Spielfilm zu tragen. Dennoch wurde der "Geist" der Filme Ed Woods stellenweise perfekt getroffen. Dialogbeispiel gefällig? "It's just an ordinary radioactive skull".
Originaltitel: Street Fighter
Produktion: USA/Japan, 1994 (Farbe)
Capcom Entertainment (Capcom Co. Ltd.)
Regie: Steven E. de Souza.
Cast: Jean-Claude Van Damme, Raúl Juliá, Ming-Na Wen, Damian Chapa, Kylie Minogue, Simon Callow, Roshan Seth, Wes Studi, Byron Mann, Grand L. Bush, Peter Navy Tuiasosopo, Jay Tavare, Andrew Bryniarski.
101 Minuten (NTSC)
Im südostasiatischen Kleinstaat Shadaloo hat der Diktator und selbsternannte General M. Bison die Macht an sich gerissen und zahlreiche Ausländer als Geiseln genommen, mit denen er nun die internationale Staatengemeinschaft um Geld erpresst, von dem er sich noch mehr Waffen kaufen will. Colonel William F. Guile, der militärische Befehlshaber einer internationalen Interventionstruppe, schleust die beiden Kämpfer Ken und Ryu in Bisons Armee ein, nachdem dessen Waffendeal mit dem Schwarzmarkt-Händler Sagat und seinem Handlanger Vega scheiterte. Bison lässt Guiles Freund Carlos Blanka, der sich unter den Geiseln befand, in seinem Labor von Dr. Dhalsim zu einem genetisch manipulierten Super-Soldaten umfunktionieren. Eine eigene Agenda verfolgt derweil die als Reporterin getarnte, ebenso schöne wie gefährliche Chun-Li Zang, die einen privaten Rachefeldzug gegen Bison plant. Guile will derweil das Hauptquartier des grössenwahnsinnigen Despoten im Dschungel gegen den Willen seiner Vorgesetzten stürmen lassen.
Steven E. de Souza, Drehbuchautor von Arnold Schwarzeneggers "Running Man" (1987), inszenierte 1994 die 35 Millionen $ teure Realverfilmung der in den frühen 1990er Jahren enorm populären japanischen Videospiel-Reihe "Street Fighter II" von Capcom. Da man sich die Hintergrund-Geschichte(n) zu den Kämpfer-Figuren des Spiels (Ken, Ryu, Guile, Bison, Chun-Li, Blanka, Sagat, Vega, E. Honda, Dhalsim, Cammy, Fei Long, Zangief, T. Hawk, Balrog, Dee Jay und Akuma) neu und abweichend von jener der populären Anime ausdachte, tat man sich mit der Adaption entsprechend schwer und der knallbunte, actionreiche, selbstironische bis leicht infantile, nichtsdestotrotz kurzweilige Film fiel bei Kritikern und Fans gleichermassen durch, obwohl Stars wie der belgische Kickbox- und Karate-Champion Jean-Claude Van Damme und die australische Sängerin Kylie Minogue gewonnen werden konnten. Dies war der letzte Kinofilm des puerto-ricanischen Schauspielers Raúl Juliá ("Roger Cormans Frankenstein", 1989), der noch 1994 an den Folgen eines Herzschlags verstarb. Als Drehort und Schauplatz für das (fiktive) Land "Shadaloo" musste Thailand herhalten, das einige grossartige "Locations" mit exotischem Flair zur Verfügung stellte. 2008 versuchte man sich mit "Street Fighter: The Legend of Chun-Li" erneut an einer Realfilm-Adaption.
Steven E. de Souza, Drehbuchautor von Arnold Schwarzeneggers "Running Man" (1987), inszenierte 1994 die 35 Millionen $ teure Realverfilmung der in den frühen 1990er Jahren enorm populären japanischen Videospiel-Reihe "Street Fighter II" von Capcom. Da man sich die Hintergrund-Geschichte(n) zu den Kämpfer-Figuren des Spiels (Ken, Ryu, Guile, Bison, Chun-Li, Blanka, Sagat, Vega, E. Honda, Dhalsim, Cammy, Fei Long, Zangief, T. Hawk, Balrog, Dee Jay und Akuma) neu und abweichend von jener der populären Anime ausdachte, tat man sich mit der Adaption entsprechend schwer und der knallbunte, actionreiche, selbstironische bis leicht infantile, nichtsdestotrotz kurzweilige Film fiel bei Kritikern und Fans gleichermassen durch, obwohl Stars wie der belgische Kickbox- und Karate-Champion Jean-Claude Van Damme und die australische Sängerin Kylie Minogue gewonnen werden konnten. Dies war der letzte Kinofilm des puerto-ricanischen Schauspielers Raúl Juliá ("Roger Cormans Frankenstein", 1989), der noch 1994 an den Folgen eines Herzschlags verstarb. Als Drehort und Schauplatz für das (fiktive) Land "Shadaloo" musste Thailand herhalten, das einige grossartige "Locations" mit exotischem Flair zur Verfügung stellte. 2008 versuchte man sich mit "Street Fighter: The Legend of Chun-Li" erneut an einer Realfilm-Adaption.
Originaltitel: The Return of The Texas Chainsaw Massacre / Texas Chainsaw Massacre: The Next Generation
Produktion: USA, 1993 (Farbe)
Ultra Muchos Productions/Return Productions/Genre Pictures
Regie: Kim Henkel.
Cast: Renée Zellweger, Matthew McConaughey, Robert Jacks, Tonie Perensky, Joe Stevens, Lisa Marie Newmyer, John Harrison, Tyler Cone, Vince Brock, David Laurence.
93 Minuten (NTSC/1993 Originalfassung)
Die leicht nuttige Heather verabschiedet sich wutentbrannt von der "Prom Night", nachdem sie ihren derbst dämlichen Boyfriend beim Knutschen mit einer anderen erwischt hat. Da im Fluchtwagen noch zwei turtelnde Teens Unterschlumpf fanden, ist man bald zu viert unterwegs. Nach einem Unfall in einem finsteren Waldstück beschliesst man, Hilfe zu holen. Der Fahrer des Abschleppwagens macht jedoch schon mal einen wenig vertrauenerweckenden Eindruck, vom mittlerweile zur hysterisch schreienden Tunte verkommenen "Leatherface" und seiner heulenden Motorsäge ganz zu schweigen. Bald regieren Panik und Wahnsinn die neblige Szenerie.
Im Bestreben, sämtliche texanischen Kettensägen-Massaker Revue passieren zu lassen, trifft man an diesem Punkt naturgemäss auf die nun vorliegende Film-Ruine. Einen — um es vorsichtig auszudrücken — umstrittenen vierten Anlauf, das Publikum am faszinierenden Leben der bizarren amerikanischen Redneck-"Saw-is-Family"-Sippe teilhaben zu lassen. Was Kim Henkel, dereinst Produzent des Originals ("a Vortex/Henkel/Hooper production"), mit diesem Remake (denn dies muss als Remake durchgehen, da keine Kontinuität mit den vorangegangenen Filmen mehr besteht) auf die Kinogänger losliess, ist an Irrsinn kaum mehr zu überbieten. Wer Spannung oder gar Splatter erwartet, ist im falschen Film — hier wird auf Zelluloid gebannter Wahnsinn zelebriert und genüsslich ausgemalt. Wie schon der dritte Film der Franchise von 1989, so fiel auch dieser neuerliche Aufguss (wenn man ihn anschaut, keineswegs überraschend) in so nur selten erlebter Deutlichkeit durch — die Kino-Auswertung 1994 brachte weniger als 50'000 US-$ (!) in die Kassen. Um das totale Fiasko zu verhindern, wurde der Film mit neuer Musik, geändertem Titel und diversen Kürzungen 1996 noch einmal ins Kino gebracht — auch um von den mittlerweile bekannteren Namen der Darsteller (Renée Zellweger, Matthew McConaughey) zu profitieren. Diese neue Fassung von 1996 ist es denn auch, die fast überall weltweit vertrieben wird. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Henkel einiges auch ganz und gar richtig gemacht hat — die Wald-Szenen etwa, unter anderem mit Autoscheinwerfern und waberndem Nebel, kommen sehr stimmungsvoll daher (und sehen toll aus auf der japanischen Laserdisc, die für solche Szenen wie gemacht war und überdies die rare Originalfassung von 1993 enthält). Kim Henkels Hommage (oder was auch immer das werden sollte) an Tobe Hoopers Original ist nahezu unbewertbar.
Im Bestreben, sämtliche texanischen Kettensägen-Massaker Revue passieren zu lassen, trifft man an diesem Punkt naturgemäss auf die nun vorliegende Film-Ruine. Einen — um es vorsichtig auszudrücken — umstrittenen vierten Anlauf, das Publikum am faszinierenden Leben der bizarren amerikanischen Redneck-"Saw-is-Family"-Sippe teilhaben zu lassen. Was Kim Henkel, dereinst Produzent des Originals ("a Vortex/Henkel/Hooper production"), mit diesem Remake (denn dies muss als Remake durchgehen, da keine Kontinuität mit den vorangegangenen Filmen mehr besteht) auf die Kinogänger losliess, ist an Irrsinn kaum mehr zu überbieten. Wer Spannung oder gar Splatter erwartet, ist im falschen Film — hier wird auf Zelluloid gebannter Wahnsinn zelebriert und genüsslich ausgemalt. Wie schon der dritte Film der Franchise von 1989, so fiel auch dieser neuerliche Aufguss (wenn man ihn anschaut, keineswegs überraschend) in so nur selten erlebter Deutlichkeit durch — die Kino-Auswertung 1994 brachte weniger als 50'000 US-$ (!) in die Kassen. Um das totale Fiasko zu verhindern, wurde der Film mit neuer Musik, geändertem Titel und diversen Kürzungen 1996 noch einmal ins Kino gebracht — auch um von den mittlerweile bekannteren Namen der Darsteller (Renée Zellweger, Matthew McConaughey) zu profitieren. Diese neue Fassung von 1996 ist es denn auch, die fast überall weltweit vertrieben wird. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass Henkel einiges auch ganz und gar richtig gemacht hat — die Wald-Szenen etwa, unter anderem mit Autoscheinwerfern und waberndem Nebel, kommen sehr stimmungsvoll daher (und sehen toll aus auf der japanischen Laserdisc, die für solche Szenen wie gemacht war und überdies die rare Originalfassung von 1993 enthält). Kim Henkels Hommage (oder was auch immer das werden sollte) an Tobe Hoopers Original ist nahezu unbewertbar.
Robo Warriors — Die Schlacht der Kampfgiganten!
Anaconda
Originaltitel: Robo Warriors
Produktion: USA/England/Philippinen, 1995-1996 (Farbe)
Republic Pictures/Epic Productions/Paramount British Pictures Limited/Premiere Entertainment Productions
Regie: Ian Barry.
Cast: James Remar, Kyle Howard, James Tolkan, Terry Markwell, James Lew, Dennis Creaghan, Bernard Kates, Anthony Ogunsanya, Rudy Vic Del, Paul Holme.
89 Minuten (PAL)
Seit dem Jahr 2036 wird die Erde von Ausserirdischen, die sich die "Teridaxx" nennen, beherrscht und von deren "Botschafter" Quon wie eine Kolonie geführt. Der Teenager Zach Douglas träumt davon, was wäre, wenn man die Teridaxx wieder loswerden und in Freiheit leben könnte. Sein Held ist der sagenumwobene Freiheitskämpfer Ray Gibson, der jedoch schon lange tot sein soll. Er war einer der "Robo Warriors", jener Piloten gigantischer Kampfroboter, die einst das Schicksal der Erde in einem geregelten Roboter-Kampf in der "Arena of Stone" gegen einen Teridaxx-Vertreter besiegelten, indem sie den Kampf verloren. Und Zach gelingt, was sonst keiner zustande brachte: Er findet den abgehalfterten, doch lebenden Gibson. Nur hat der vom Kämpfen schon lange genug. Da Zack eine grosse Nervensäge ist, bringt er Gibson jedoch dazu, im Dschungel nach dem "Earthbot", dem letzten grossen Kampfroboter der Erde, zu suchen. Sie wollen die Teridaxx und deren zerstörerischen Riesenroboter "TXUGaaru" zu einem neuen Zweikampf herausfordern und so die Erde frei bekommen. Der Pilot von TXUGaaru ist Darius, der skrupellose Sohn von Quon.
Diese an Einfalt kaum noch zu überbietende Geschichte dient bestenfalls als Aufhänger für einige durchaus gelungene Roboter-Kämpfe und -Kreationen. "Robo Warriors", der unter dem Arbeitstitel "Robot Jox 3" entstand, ist ein "mixed bag" — zum einen hat der Film geradezu unheimlich emotionslos agierende Darsteller, dazu ein Drehbuch, das haarsträubende Zufälle, Logiklöcher und debile Dialoge aneinanderreiht wie in einem Wettstreit und eine vollkommen lächerliche und unglaubwürdige Story, andererseits aber sind die (recht wenigen) Szenen mit den insgesamt drei Riesenrobotern gelungen und machen Spass. Im Gegensatz zu den Filmen "Robot Jox" (1987) und "Robot Jox 2" (1992), von denen dies hier im Übrigen auch keine Fortsetzung ist, setzte man bei den Spezialeffekten diesmal nicht mehr auf "Stop-Motion", sondern verwendete weitgehend "Suitmation", unterstützt von einigen computer-generierten Effekten (Waffen, Blitze, Laserstrahlen, Raumschiffe). Der ausführende Produzent Cirio H. Santiago lotste die Produktion für die Aussenaufnahmen auf die Philippinen. Wie James Tolkan ("Zurück-in-die-Zukunft"-Trilogie, 1985-1990; "Masters of the Universe — Kämpfer im Weltraum", 1986) hier hineingeraten ist, weiss wohl nur er selber.
Seit dem Jahr 2036 wird die Erde von Ausserirdischen, die sich die "Teridaxx" nennen, beherrscht und von deren "Botschafter" Quon wie eine Kolonie geführt. Der Teenager Zach Douglas träumt davon, was wäre, wenn man die Teridaxx wieder loswerden und in Freiheit leben könnte. Sein Held ist der sagenumwobene Freiheitskämpfer Ray Gibson, der jedoch schon lange tot sein soll. Er war einer der "Robo Warriors", jener Piloten gigantischer Kampfroboter, die einst das Schicksal der Erde in einem geregelten Roboter-Kampf in der "Arena of Stone" gegen einen Teridaxx-Vertreter besiegelten, indem sie den Kampf verloren. Und Zach gelingt, was sonst keiner zustande brachte: Er findet den abgehalfterten, doch lebenden Gibson. Nur hat der vom Kämpfen schon lange genug. Da Zack eine grosse Nervensäge ist, bringt er Gibson jedoch dazu, im Dschungel nach dem "Earthbot", dem letzten grossen Kampfroboter der Erde, zu suchen. Sie wollen die Teridaxx und deren zerstörerischen Riesenroboter "TXUGaaru" zu einem neuen Zweikampf herausfordern und so die Erde frei bekommen. Der Pilot von TXUGaaru ist Darius, der skrupellose Sohn von Quon.
Diese an Einfalt kaum noch zu überbietende Geschichte dient bestenfalls als Aufhänger für einige durchaus gelungene Roboter-Kämpfe und -Kreationen. "Robo Warriors", der unter dem Arbeitstitel "Robot Jox 3" entstand, ist ein "mixed bag" — zum einen hat der Film geradezu unheimlich emotionslos agierende Darsteller, dazu ein Drehbuch, das haarsträubende Zufälle, Logiklöcher und debile Dialoge aneinanderreiht wie in einem Wettstreit und eine vollkommen lächerliche und unglaubwürdige Story, andererseits aber sind die (recht wenigen) Szenen mit den insgesamt drei Riesenrobotern gelungen und machen Spass. Im Gegensatz zu den Filmen "Robot Jox" (1987) und "Robot Jox 2" (1992), von denen dies hier im Übrigen auch keine Fortsetzung ist, setzte man bei den Spezialeffekten diesmal nicht mehr auf "Stop-Motion", sondern verwendete weitgehend "Suitmation", unterstützt von einigen computer-generierten Effekten (Waffen, Blitze, Laserstrahlen, Raumschiffe). Der ausführende Produzent Cirio H. Santiago lotste die Produktion für die Aussenaufnahmen auf die Philippinen. Wie James Tolkan ("Zurück-in-die-Zukunft"-Trilogie, 1985-1990; "Masters of the Universe — Kämpfer im Weltraum", 1986) hier hineingeraten ist, weiss wohl nur er selber.
Originaltitel: Anaconda
Produktion: USA/Brasilien/Peru, 1996 (Farbe)
Columbia Pictures Corporation/Cinema Line Film Corporation/Middle Fork Productions/St. Tropez Films/Skylight Cinema Foto Art/Iguana Producciones
Regie: Luis Llosa.
Cast: Jennifer Lopez, Ice Cube (O'Shea Jackson), Jon Voight, Eric Stoltz, Jonathan Hyde, Owen Wilson, Kari Wuhrer, Vincent Castellanos, Danny Trejo, Frank Welker.
86 Minuten (PAL)
In der Tiefe des wenig erforschten brasilianischen Regenwaldes suchen Dr. Steven Cale und seine Leute sowie das Filmteam von Terri Flores nach einem sagenhaften Indianerstamm. Stattdessen scheuchen sie während ihrer Fahrt auf dem Amazonas erst einen unberechenbaren Grosswildjäger und anschliessend eine riesige, ausgesprochen hungrige Anakonda auf. Bald ist die Truppe sowohl durch die Riesenschlange als auch durch interne Machtkämpfe arg dezimiert.
Regisseur Luis Llosa trat im Kinosommer 1997 mit seinem 45 Millionen US-$ teuren Schlangen-Horror und vielen Versprechungen über die Qualität der Animation seiner Riesenschlange gegen Steven Spielbergs Saurier aus "Vergessene Welt: Jurassic Park" an. Machen Jennifer Lopez hier eine gute und Jon Voight (nach jüngeren politischen Äusserungen im richtigen Leben allerdings eine boykottwürdige Gestalt) eine ängstigende Figur, so konnten die damals enorm aufwendigen CGI-Animationen für die Anakonda leider keineswegs überzeugen. Das grösste Problem dieses Films, wie von so manchem Schlangen-Horror, ist jedoch, dass sich Riesenschlangen ganz einfach nicht so verhalten wie die Anakonda in diesem Film, welche ihre Opfer beinahe im Stundentakt einwickelt und verschlingt. Obwohl sie jederzeit arg künstlich aussieht, schön anzusehen ist das Riesenreptil dann doch irgendwie. Für einen Kinoabend ist "Anaconda" auf jeden Fall ganz in Ordnung — und erfolgreich genug für mittlerweile drei Sequels (ein Kinofilm, zwei TV-Filme) war das Schlangenspektakel dann allen hämischen Kritikern zum Trotz auch.
Kraa! The Sea Monster
Regisseur Luis Llosa trat im Kinosommer 1997 mit seinem 45 Millionen US-$ teuren Schlangen-Horror und vielen Versprechungen über die Qualität der Animation seiner Riesenschlange gegen Steven Spielbergs Saurier aus "Vergessene Welt: Jurassic Park" an. Machen Jennifer Lopez hier eine gute und Jon Voight (nach jüngeren politischen Äusserungen im richtigen Leben allerdings eine boykottwürdige Gestalt) eine ängstigende Figur, so konnten die damals enorm aufwendigen CGI-Animationen für die Anakonda leider keineswegs überzeugen. Das grösste Problem dieses Films, wie von so manchem Schlangen-Horror, ist jedoch, dass sich Riesenschlangen ganz einfach nicht so verhalten wie die Anakonda in diesem Film, welche ihre Opfer beinahe im Stundentakt einwickelt und verschlingt. Obwohl sie jederzeit arg künstlich aussieht, schön anzusehen ist das Riesenreptil dann doch irgendwie. Für einen Kinoabend ist "Anaconda" auf jeden Fall ganz in Ordnung — und erfolgreich genug für mittlerweile drei Sequels (ein Kinofilm, zwei TV-Filme) war das Schlangenspektakel dann allen hämischen Kritikern zum Trotz auch.
Armageddon — Das jüngste Gericht
Originaltitel: Armageddon
Produktion: USA, 1997-1998 (Farbe)
Touchstone Pictures/Jerry Bruckheimer Films/Valhalla Motion Pictures
Regie: Michael Bay.
Cast: Bruce Willis, Billy Bob Thornton, Ben Affleck, Liv Tyler, Will Patton, Steve Buscemi, William Fichtner, Owen Wilson, Michael Clarke Duncan, Peter Stormare, Ken Hudson Campbell, Jessica Steen, Udo Kier.
153 Minuten (NTSC/Director's Cut)
New York wird von Trümmern eines Asteroiden getroffen, die gewaltigen Schaden anrichten. Die NASA findet heraus, dass der anfliegende Gesteinsbrocken aus dem All in 18 Tagen die Erde treffen wird und gross genug ist, um alles Leben auf ihr auszulöschen. In Windeseile wird ein Notfallplan improvisiert, der vorsieht, mit zwei Space-Shuttles auf dem Himmelskörper zu landen, dort ein Loch in die Oberfläche zu bohren und ihn mit einem nuklearen Sprengkörper von innen heraus in zwei Teile zu spalten, welche anschliessend an der Erde vorbeifliegen sollen. NASA-Experte Dan Truman erwählt den Bohr-Spezialisten Harry Stamper aus für die Mission, die über das Schicksal des blauen Planeten entscheiden wird. Der will jedoch nur fliegen, wenn er anstelle der von der NASA bestimmten Besatzung mit seinen Freunden und Mitarbeitern von der Erdöl-Bohrinsel zusammenarbeiten kann. Zudem muss Stamper sich mit der unliebsamen Liaison seiner Tochter Grace mit Kumpel A. J. Frost herumschlagen. Nach einem rudimentären Flugtraining macht sich Harrys Truppe auf, Armageddon — den Untergang der Welt — zu verhindern.
Im Kinojahr 1998 buhlten mit Mimi Leders "Deep Impact" (1997) und Michael Bays "Armageddon — Das jüngste Gericht" gleich zwei US-Multimillionen-$-Blockbuster mit dem Schreckensszenario eines anfliegenden Asteroiden um die Gunst des Publikums. Neu war die Idee freilich nicht — ein Jahr zuvor sorgte etwa der TV-Sender NBC mit dem aufwendigen, dreistündigen Fernsehfilm "Asteroid — Tod aus dem All" ("Asteroid", 1996) für einige Furore, 1979 schlug Sean Connery eine Brücke im kalten Krieg, um Ronald Neames "Meteor" aufzuhalten, siebzehn Jahre zuvor verschob man die Erde auf ihrer Umlaufbahn, um "Gorath" ("Yôsei Gorasu", Japan 1962) auszuweichen, 1951 wurde für Schauspieler Richard Derr "Der jüngste Tag" ("When Worlds Collide") Tatsache und bereits 1915 schlugen im dänischen Stummfilm "Weltuntergang" ("Verdens undergang") Meteoriten-Trümmer auf der Erde ein. Konzentrierte sich "Deep Impact" mehr auf die Folgen des Einschlags, so will man diesen bei "Armageddon" in erster Linie verhindern. So dürfen einmal mehr die tapferen amerikanischen Helden unter der Führung von Bruce Willis die Erde retten, wobei Regisseur Bay — Spezialist für epische Materialschlachten und später für die "Transformers"-Filmreihe zuständig — und seine Drehbuchautoren grosszügig, wie sie sind, die Bemühungen einiger anderer Länder immerhin beiläufig erwähnen, wenn die US-Patrioten ihre überlegenen Fähigkeiten zelebrieren. Die beste Linie des ganzen Films gehört dennoch dem Kosmonauten von der russischen Weltraumstation Mir, wenn er entnervt ausruft: "American components, Russian components, all made in Taiwan!". Bei aller Kritik, die der Film seinerzeit (oftmals auch zurecht) einstecken musste, so ist es doch bemerkenswert, wie viel Spannung, Klamauk und sogar Gefühl (ja, richtig, Gefühl!) man hier trotz einer derart actiongeladenen Inszenierung unterbringen konnte.
Im Kinojahr 1998 buhlten mit Mimi Leders "Deep Impact" (1997) und Michael Bays "Armageddon — Das jüngste Gericht" gleich zwei US-Multimillionen-$-Blockbuster mit dem Schreckensszenario eines anfliegenden Asteroiden um die Gunst des Publikums. Neu war die Idee freilich nicht — ein Jahr zuvor sorgte etwa der TV-Sender NBC mit dem aufwendigen, dreistündigen Fernsehfilm "Asteroid — Tod aus dem All" ("Asteroid", 1996) für einige Furore, 1979 schlug Sean Connery eine Brücke im kalten Krieg, um Ronald Neames "Meteor" aufzuhalten, siebzehn Jahre zuvor verschob man die Erde auf ihrer Umlaufbahn, um "Gorath" ("Yôsei Gorasu", Japan 1962) auszuweichen, 1951 wurde für Schauspieler Richard Derr "Der jüngste Tag" ("When Worlds Collide") Tatsache und bereits 1915 schlugen im dänischen Stummfilm "Weltuntergang" ("Verdens undergang") Meteoriten-Trümmer auf der Erde ein. Konzentrierte sich "Deep Impact" mehr auf die Folgen des Einschlags, so will man diesen bei "Armageddon" in erster Linie verhindern. So dürfen einmal mehr die tapferen amerikanischen Helden unter der Führung von Bruce Willis die Erde retten, wobei Regisseur Bay — Spezialist für epische Materialschlachten und später für die "Transformers"-Filmreihe zuständig — und seine Drehbuchautoren grosszügig, wie sie sind, die Bemühungen einiger anderer Länder immerhin beiläufig erwähnen, wenn die US-Patrioten ihre überlegenen Fähigkeiten zelebrieren. Die beste Linie des ganzen Films gehört dennoch dem Kosmonauten von der russischen Weltraumstation Mir, wenn er entnervt ausruft: "American components, Russian components, all made in Taiwan!". Bei aller Kritik, die der Film seinerzeit (oftmals auch zurecht) einstecken musste, so ist es doch bemerkenswert, wie viel Spannung, Klamauk und sogar Gefühl (ja, richtig, Gefühl!) man hier trotz einer derart actiongeladenen Inszenierung unterbringen konnte.
Kraa! The Sea Monster
Originaltitel: Kraa! The Sea Monster
Produktion: USA, 1996-1998 (?) (Farbe)
Monster Island Entertainment
Regie: Aaron Osborne (& Michael Deak, Dave Parker).
Cast: R. L. McMurry, Robert Garcia (Robert Martin Steinberg), John Paul Fedele, Robert J. Ferrelli, Anthony Furlong, Michael Guerin, Jerry Lentz, Alison Lohman, Jon Simanton.
69 Minuten (NTSC)
Weltraum, Proyas, dunkler Planet ("Dark Planet"): Hierher wurde der finstere Lord Doom von der "Planet Patrol", einer interstellaren Polizeibehörde, verbannt, damit er keinen Schaden mehr anrichten kann. Mit dieser Situation unglücklich, richtet Doom sein Augenmerk auf die Erde, wo er einzufallen gedenkt. Deshalb schickt sein Handlanger das Ungeheuer Kraa dorthin, auf dass es alles vernichte und Doom den Weg bereite. Damit sie ihm nicht in die Quere kommt, setzt Doom die für die Erde zuständige Raumstation der "Planet Patrol" (besetzt mit genau vier Männern und Frauen im Teenager-Alter) mit einem Laserstrahl ausser Gefecht, derweil Kraa beginnt, New Jersey zu zerlegen. Doch die "Planet Patrol" aktiviert den etwas absonderlichen Alien-Agenten Mogyar, um Kraa aufzuhalten. Der ist allerdings eher schlecht gewappnet für seine Aufgabe.
Mit bescheidenem Budget inszenierter Monsterfilm mit "Suitmation"-Technik und einem Ungeheuer, das Modellstädte zerstört; ein Spin-Off-Film von "Zarkorr! The Invader", den derselbe Regisseur (Aaron Osborne) 1995 drehte. Hier gibt es eine etwas interessantere Story und etwas mehr Zerstörungsszenen, dafür aber ein wesentlich lahmeres und weniger interessantes Monster zu sehen. Den Schauspielern ist am besten gedient, wenn man nicht weiter auf sie eingeht, die Inszenierung ist aber selbstironisch genug, um das mangelnde Budget nicht zu sehr am Unterhaltungswert nagen zu lassen. Für Insider gibt es ein Kino zu sehen, in dem "Zarkorr!" läuft, und "Kraa" zerstört eine Plakatwand, auf der für Roland Emmerichs ungleich grösseren Blockbuster-Monsterfilm "Godzilla" aus demselben Jahr (1998) geworben wird. Material aus "Kraa! The Sea Monster" wurde 1999 für den noch billigeren Film "Planet Patrol" (Regie: Russ Mazzolla) erneut verwendet.
Mit bescheidenem Budget inszenierter Monsterfilm mit "Suitmation"-Technik und einem Ungeheuer, das Modellstädte zerstört; ein Spin-Off-Film von "Zarkorr! The Invader", den derselbe Regisseur (Aaron Osborne) 1995 drehte. Hier gibt es eine etwas interessantere Story und etwas mehr Zerstörungsszenen, dafür aber ein wesentlich lahmeres und weniger interessantes Monster zu sehen. Den Schauspielern ist am besten gedient, wenn man nicht weiter auf sie eingeht, die Inszenierung ist aber selbstironisch genug, um das mangelnde Budget nicht zu sehr am Unterhaltungswert nagen zu lassen. Für Insider gibt es ein Kino zu sehen, in dem "Zarkorr!" läuft, und "Kraa" zerstört eine Plakatwand, auf der für Roland Emmerichs ungleich grösseren Blockbuster-Monsterfilm "Godzilla" aus demselben Jahr (1998) geworben wird. Material aus "Kraa! The Sea Monster" wurde 1999 für den noch billigeren Film "Planet Patrol" (Regie: Russ Mazzolla) erneut verwendet.
Originaltitel: The Haunting
Produktion: USA/England, 1998-1999 (Farbe)
DreamWorks SKG (DreamWorks Pictures)/Roth-Arnold Productions
Regie: Jan de Bont.
Cast: Lili Taylor, Liam Neeson, Catherine Zeta-Jones, Owen Wilson, Bruce Dern, Marian Seldes, Virginia Madsen, Charles Gunning, Todd Field, Hadley Eure, Saul Priever, Alix Koromzay, Michael Cavanaugh.
108 Minuten (PAL)
Lange Jahre hat Nell ihre kranke und bettlägerige Mutter gepflegt, nun ist diese gestorben. Als ihre Schwester Jane ihr die Wohnung wegnehmen will, ergreift Nell die Flucht und meldet sich auf ein Zeitungsinserat, das sie zum geheimnisvollen, riesigen Anwesen "Hill House" führt. In dem als "Geisterhaus" gefürchteten, abgelegenen Herrenhaus möchte Dr. David Marrow, der Initiator der Anzeige, Entstehung und Auswirkungen von Angst auf die menschliche Psyche erforschen. Mit Nell kommen die lebenslustige Theo und der junge Luke Sanderson nach "Hill House". Doch Marrows Experiment läuft schon bald aus dem Ruder, als das Haus selbst mit Nell Kontakt aufzunehmen scheint. Dabei kommt sie der ungeheuren Geschichte um Hugh Crain, den Erbauer von "Hill House", auf die Spur, dessen Geist noch immer das Gemäuer beherrscht.
Mit Bombast und einem 80-Millionen-US-$-Etat brachte der holländische Regisseur Jan de Bont die Geistergeschichte "The Haunting of Hill House" (1959) der US-Autorin Shirley Jackson ein zweites Mal auf die Leinwand und trat dabei in grosse Fussstapfen, denn die 1962 entstandene erste Verfilmung des Romans, "Bis das Blut gefriert" ("The Haunting") von Robert Wise, gilt allenthalben als einer der besten und unheimlichsten Spukhaus-Filme der gesamten Kino-Geschichte. De Bonts Version wartet mit Stars wie Liam Neeson und Catherine Zeta-Jones sowie atemberaubenden Kulissen auf, ist deutlich besser als ihr Ruf; nichtsdestotrotz muss sie sich den Vorwurf gefallen lassen, den psychologischen Schrecken der Vorlage (sowie des Originalfilms) durch ein CGI-Effektegewitter und den Subwoofer strapazierendes Geräusch-Getöse zu ersticken. Wo Wises Film subtil war (und gerade daraus seine Stärke gewann), ist de Bont laut und hektisch; wo Drehbuchautor Nelson Gidding im Original intelligente Dialoge einsetzte und vieles bei Andeutungen beliess, klingt de Bonts Film allzuoft banal und überlässt wenig der Vorstellung; wo Wise dem Buch folgte, erfindet David Self, der Drehbuchautor der Neufassung, eine eigene Hintergrundgeschichte. Die ist noch immer ansehbar, doch sollte man zuvor unbedingt das Original gesehen haben.
Lake Placid — Der Schrecken aus der TiefeMit Bombast und einem 80-Millionen-US-$-Etat brachte der holländische Regisseur Jan de Bont die Geistergeschichte "The Haunting of Hill House" (1959) der US-Autorin Shirley Jackson ein zweites Mal auf die Leinwand und trat dabei in grosse Fussstapfen, denn die 1962 entstandene erste Verfilmung des Romans, "Bis das Blut gefriert" ("The Haunting") von Robert Wise, gilt allenthalben als einer der besten und unheimlichsten Spukhaus-Filme der gesamten Kino-Geschichte. De Bonts Version wartet mit Stars wie Liam Neeson und Catherine Zeta-Jones sowie atemberaubenden Kulissen auf, ist deutlich besser als ihr Ruf; nichtsdestotrotz muss sie sich den Vorwurf gefallen lassen, den psychologischen Schrecken der Vorlage (sowie des Originalfilms) durch ein CGI-Effektegewitter und den Subwoofer strapazierendes Geräusch-Getöse zu ersticken. Wo Wises Film subtil war (und gerade daraus seine Stärke gewann), ist de Bont laut und hektisch; wo Drehbuchautor Nelson Gidding im Original intelligente Dialoge einsetzte und vieles bei Andeutungen beliess, klingt de Bonts Film allzuoft banal und überlässt wenig der Vorstellung; wo Wise dem Buch folgte, erfindet David Self, der Drehbuchautor der Neufassung, eine eigene Hintergrundgeschichte. Die ist noch immer ansehbar, doch sollte man zuvor unbedingt das Original gesehen haben.
Originaltitel: Lake Placid
Produktion: USA/Kanada/Frankreich, 1998 (Farbe)
Fox 2000 Pictures/Phoenix Pictures/Rocking Chair Productions
Regie: Steve Miner.
Cast: Bill Pullman, Bridget Fonda, Oliver Platt, Brendan Gleeson, Betty White, David Lewis, Tim Dixon, Natassia Malthe, Mariska Hargitay, Meredith Salenger.
79 Minuten (PAL)
In der beschaulichen Seen-Landschaft von Maine hat sich ein 12-Meter-Krokodil eingenistet. Da es bereits einen Taucher auf dem Gewissen hat, soll die Paläontologin Kelly einen Zahn untersuchen, den man in den Überresten des Unglücklichen fand. Schliesslich findet sich eine bunte Truppe zusammen, die dem Krokodil aus unterschiedlichen Beweggründen zu Leibe rücken will. Vorerst ist es aber eher umgekehrt.
Der erfahrene Genre-Regisseur Steve Miner ("Freitag der 13. — Jason kehrt zurück", 1980; "Und wieder ist Freitag der 13.", 1982; "Halloween H20: 20 Jahre später", 1998) drehte den wohl teuersten aller Krokodil-Horrorfilme (das geschätzte Budget betrug je nach Angabe 27-35 Millionen US-$) mit bissigem Humor und einer spielfreudigen Besetzung, die unter anderem Bridget Fonda ("Die Armee der Finsternis", 1991), auch privat bekennende Anhängerin des Horror-Genres, Bill Pullman ("Die Schlange im Regenbogen", 1987; "Independence Day", 1996) und Oliver Platt (Roland Emmerichs "2012", 2009) umfasst. Ein unerwartet vergnüglicher Film. Dies gilt allerdings nicht für die beiden billigen Pseudo-"Fortsetzungen", die 2006 respektive 2010 abgekurbelt wurden und die nichts mit diesem Film zu tun haben.
Der erfahrene Genre-Regisseur Steve Miner ("Freitag der 13. — Jason kehrt zurück", 1980; "Und wieder ist Freitag der 13.", 1982; "Halloween H20: 20 Jahre später", 1998) drehte den wohl teuersten aller Krokodil-Horrorfilme (das geschätzte Budget betrug je nach Angabe 27-35 Millionen US-$) mit bissigem Humor und einer spielfreudigen Besetzung, die unter anderem Bridget Fonda ("Die Armee der Finsternis", 1991), auch privat bekennende Anhängerin des Horror-Genres, Bill Pullman ("Die Schlange im Regenbogen", 1987; "Independence Day", 1996) und Oliver Platt (Roland Emmerichs "2012", 2009) umfasst. Ein unerwartet vergnüglicher Film. Dies gilt allerdings nicht für die beiden billigen Pseudo-"Fortsetzungen", die 2006 respektive 2010 abgekurbelt wurden und die nichts mit diesem Film zu tun haben.
Originaltitel: Star Wars — Episode I: The Phantom Menace
Produktion: USA, 1997-1998 (Farbe)
Produktion: USA, 1997-1998 (Farbe)
Lucasfilm Ltd.
Regie: George Lucas.
Cast: Liam Neeson, Ewan McGregor, Natalie Portman, Jake Lloyd, Ray Park, Ian McDiarmid, Hugh Quarshie, Frank Oz, Anthony Daniels, Kenny Baker, Pernilla August.
133 Minuten (NTSC/1998 Kinofassung)/131 Minuten (PAL/2001 DVD)/136 Minuten (NTSC/2011 Blu-Ray)
133 Minuten (NTSC/1998 Kinofassung)/131 Minuten (PAL/2001 DVD)/136 Minuten (NTSC/2011 Blu-Ray)
Der Jedi-Ritter Qui-Gon Jinn und sein Padawan (Schüler) Obi-Wan Kenobi sollen sich im Auftrag der galaktischen Republik mit dem Vize-König der mächtigen Handelsgesellschaft treffen, welche eine Wirtschaftsblockade gegen den Planeten Naboo errichtet hat. Bevor es jedoch zu Verhandlungen kommen kann, findet ein Mordanschlag auf die beiden Jedi statt. Sie entkommen nach Naboo, wo sie von der Kreatur Jar Jar Binks geleitet werden und der (demokratisch gewählten) Königin Amidala von Naboo zur Flucht vor den Truppen der Handelsföderation, die mit einer Invasion des Planeten begonnen haben, verhelfen. Auf dem Weg zum galaktischen Senat auf dem Planeten Coruscant müssen die Gejagten auf dem rückständigen Wüstenplaneten Tatooine Zwischenhalt machen, um Ersatzteile für ihren beschädigten Raumgleiter zu besorgen. Dort treffen sie auf den Sklavenjungen Anakin Skywalker, dessen ungewöhnliche Fähigkeiten Qui-Gon Jinns Aufmerksamkeit erwecken.
Die Erwartungen an diesen Film waren im Erscheinungsjahr 1999 riesig. So gross, dass sie unerfüllbar waren. 16 Jahre nach dem Abschluss der genre-definierenden "Krieg-der-Sterne"-Trilogie (1977/1979/1982) durch den Film "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" (1982) erschien 1999 dieser erste Film der zweiten "Star-Wars"-Trilogie (1998/2001/2005) von Schöpfer George Lucas, die nun die Vorgeschichte zu den ersten drei Filmen erzählen sollte. Vieles hat sich verändert, manches blieb gleich: Erneut gibt es eine Unzahl fantastischer Kreaturen und fremder Planeten zu sehen, mittlerweile — im Gegensatz zu jenen der Original-Trilogie — allerdings weitgehend durch CGI-Spezialeffekte zum Leben erweckt. Aller (Neu-)Anfang ist schwer, so geriet "Die dunkle Bedrohung" durch eine Überdosis "Jar Jar Binks" zu komödiantisch und ist streckenweise mehr Kinder- denn Kriegsfilm, wofür der Film heftige (und auch weitgehend berechtigte) Kritik einstecken musste. Liam Neeson als Jedi-Ritter von der traurigen Gestalt ist eine Fehlbesetzung und wirkt seltsam unmotiviert; die Dialoge versuchen krampfhaft, so weise zu klingen wie jene von Meister Yoda in "Das Imperium schlägt zurück" (1979) — und scheitern grandios dabei. Langweilig wird es allerdings dennoch nie — zu grandios ist die Optik, zu abwechslungs- und einfallsreich die Handlung. Die Action-Sequenzen und Spezialeffekte, vor allem Anakins (Jake Lloyd) spektakuläres Pod-Rennen in der Wüste, sind furios, die Kostüme, insbesondere jenes von Prinzessin Amidala (Natalie Portman), eine Pracht, und die Gestaltung des Planeten Naboo, die ein Stück weit an ein blitzsauberes, modernes Venedig erinnert (oder an Bruchtal/Rivendell in "Der Herr der Ringe"), rechtfertigt alleine schon das Ansehen. Wenn etwas an diesem Film eine Schande ist, dann die Tatsache, dass George Lucas sich genötigt sah, den Puppen-Yoda aus der Kino-/VHS-/DVD-Fassung für die Blu-Ray-Veröffentlichung auch noch durch eine CGI-Animation zu ersetzen — als ob es davon nicht schon genug gehabt hätte.
Pitch Black — Planet der FinsternisDie Erwartungen an diesen Film waren im Erscheinungsjahr 1999 riesig. So gross, dass sie unerfüllbar waren. 16 Jahre nach dem Abschluss der genre-definierenden "Krieg-der-Sterne"-Trilogie (1977/1979/1982) durch den Film "Die Rückkehr der Jedi-Ritter" (1982) erschien 1999 dieser erste Film der zweiten "Star-Wars"-Trilogie (1998/2001/2005) von Schöpfer George Lucas, die nun die Vorgeschichte zu den ersten drei Filmen erzählen sollte. Vieles hat sich verändert, manches blieb gleich: Erneut gibt es eine Unzahl fantastischer Kreaturen und fremder Planeten zu sehen, mittlerweile — im Gegensatz zu jenen der Original-Trilogie — allerdings weitgehend durch CGI-Spezialeffekte zum Leben erweckt. Aller (Neu-)Anfang ist schwer, so geriet "Die dunkle Bedrohung" durch eine Überdosis "Jar Jar Binks" zu komödiantisch und ist streckenweise mehr Kinder- denn Kriegsfilm, wofür der Film heftige (und auch weitgehend berechtigte) Kritik einstecken musste. Liam Neeson als Jedi-Ritter von der traurigen Gestalt ist eine Fehlbesetzung und wirkt seltsam unmotiviert; die Dialoge versuchen krampfhaft, so weise zu klingen wie jene von Meister Yoda in "Das Imperium schlägt zurück" (1979) — und scheitern grandios dabei. Langweilig wird es allerdings dennoch nie — zu grandios ist die Optik, zu abwechslungs- und einfallsreich die Handlung. Die Action-Sequenzen und Spezialeffekte, vor allem Anakins (Jake Lloyd) spektakuläres Pod-Rennen in der Wüste, sind furios, die Kostüme, insbesondere jenes von Prinzessin Amidala (Natalie Portman), eine Pracht, und die Gestaltung des Planeten Naboo, die ein Stück weit an ein blitzsauberes, modernes Venedig erinnert (oder an Bruchtal/Rivendell in "Der Herr der Ringe"), rechtfertigt alleine schon das Ansehen. Wenn etwas an diesem Film eine Schande ist, dann die Tatsache, dass George Lucas sich genötigt sah, den Puppen-Yoda aus der Kino-/VHS-/DVD-Fassung für die Blu-Ray-Veröffentlichung auch noch durch eine CGI-Animation zu ersetzen — als ob es davon nicht schon genug gehabt hätte.
Originaltitel: Pitch Black
Produktion: USA/Australien, 1999 (Farbe)
Polygram Filmed Entertainment/Interscope Communications
Regie: David N. Twohy.
Cast: Vin Diesel, Radha Mitchell, Cole Hauser, Keith David, Lewis Fitz-Gerald, Claudia Black, Rhiana Griffith, John Moore, Simon Burke, Les Chantery, Firass Dirani.
112 Minuten (NTSC/Director's Cut)
Nachdem ihr Raumschiff von Meteoriten getroffen und irreparabel beschädigt wurde, stürzen Schiffscaptain Carolyn Fry, der Polizist William J. Johns, ein Trupp von Siedlern sowie der gefährliche entlaufene und wieder eingefangene Straftäter und Mörder Riddick auf einem trostlosen Wüstenplaneten ab. Nachdem sie zu einem verlassenen Siedler-Posten gelangt sind, bricht eine Sonnenfinsternis an und der gesamte Planet wird in totale Dunkelheit gehüllt. Unter dem Wüstenboden beginnen sich in unzähligen Höhlen und Stollen unheimliche, fleischfressende Kreaturen zu regen, die nur während der Sonnenfinsternis an die Oberfläche kommen, um zu jagen und zu fressen — je nach Angebot bevorzugt Menschenfleisch. Nur einer der Gruppe kann auch im Dunkeln sehen: Riddick.
Regisseur David N. Twohy gelang im Jahr 2000 mit diesem recht originellen, äusserst spannenden und stellenweise gar unheimlichen (leider eine Seltenheit im kontemporären Horror-Kino) Science-fiction-Horrorfilm ein Überraschungshit. Der 1999 an 60 Drehtagen grösstenteils in der australischen Wüste gefilmte Film hatte mit 23 Millionen US-$ für eine A-Produktion ein relativ bescheidenes Etat, machte aber seinen Hauptdarsteller, Muskelmann Vin Diesel, zum Star und war erfolgreich genug für eine 105-Millionen-Dollar-Quasi-Fortsetzung mit dem Titel "Riddick — Chroniken eines Kriegers" ("The Chronicles of Riddick", 2003) sowie ein weiteres Sequel, das 2013 als "Riddick — Überleben ist seine Rache" (2012; im Original schlicht "Riddick") in die Kinos kam. Kritiker mokierten sich über eine fragwürdige Moral, die sie bei den Filmemachern ausgemacht haben wollen, wonach der Anti-Held, in diesem Fall der verurteilte Mörder Riddick, zum "Helden" hochstilisiert werde, beim Publikum war dem Film jedoch grösstenteils ein positiver Tenor beschieden. In den USA erschien ein "Director's Cut", der um etwa 220 Sekunden länger läuft als die Kinoversion des Films.
The Cell
The Cell
Originaltitel: The Cell
Produktion: USA/Deutschland, 1999 (Farbe)
New Line Cinema/Radical Media/Avery Pix/Caro-McLeod/Katira Productions GmbH & Co. KG
Regie: Tarsem Singh.
Regie: Tarsem Singh.
Cast: Jennifer Lopez, Colton James, Dylan Baker, Vincent D'Onofrio, Marianne Jean-Baptiste, Gerry Becker, Vince Vaughn, Dean Norris, Catherine Sutherland, Musetta Vander, Patrick Bauchau, James Gammon.
105 Minuten (PAL/Unrated-Fassung)
Der indische Regisseur Tarsem Singh drehte mit seinem ästhetisch gefilmten Regiedebut "The Cell" einen ungewöhnlichen Serienkiller-Film, der die ansonsten hinreichend bekannte Thematik mit vielen surrealen, teils bizarren und verstörenden Bildern anreichert. Die grossartigen Kostüme kreierte Eiko Ishioka ("Bram Stoker's Dracula", 1992). Die Hauptrolle im 33 Millionen $ teuren Horror-Thriller mit Science-fiction-Komponenten spielt die Sängerin und Schauspielerin Jennifer Lopez ("Anaconda", 1996), eine überzeugende Vorstellung als Serientäter gibt Vincent D'Onofrio ("Men in Black", 1996). Die markanten Aussenaufnahmen der Sanddünen in den surrealen Gedanken-Trips und Kopfwelten entstanden in der Wüste Namibias. Im Jahr 2009 erschien eine wenig inspirierte Pseudo-"Fortsetzung" unter der Regie von Tim Iacofano namens "The Cell 2" für den Videomarkt, die mit dem innovativen Original wie so oft ausser dem Titel nichts gemeinsam hat. Interessanterweise wurde "The Cell" in den USA nur gekürzt aufgeführt, während man in Europa auch in den "Genuss" der vollständigen Fassung kam.
Warhammer — Der finale Krieg!
Originaltitel: For the Cause / Final Encounter
Produktion: USA/Bulgarien, 1999 (Farbe)
Dimension Films/Nu Image Films (Nu Image)/Martien Holdings A.V.V./Grand Designs Entertainment
Regie: David Douglas & Tim Douglas.
Cast: Justin Whalin, Jodi Bianca Wise, Dean Cain, Thomas Ian Griffith, Trae Thomas, Michelle Krusiec, Lisa Foster, Violeta Markovska, Maria Kancheva, Yuri Safchev.
94 Minuten (PAL)
Dieser Science-fiction-Film wartet mit einer für seine Preisklasse ungewöhnlich ambitionierten und originellen Geschichte auf, scheitert jedoch an seiner Unterfinanzierung und zu kurzen Laufzeit, in Folge derer sich massenhaft Fragen auftun, die nie geklärt werden. Wo spielt sich das Ganze ab? Weshalb herrscht Krieg? Wer sind die "Witches", weshalb gibt es sie und was tun sie genau? Die hellblau-/türkisfarben-schwarzen "Tarnanzüge" der Brecca-Soldaten, welche ihrerseits eher nach Fotomodellen als nach Soldaten aussehen, wirken eher wie Farbtupfer als wie Tarnanzüge. Trotz magerem Budget sieht die Produktion über weite Strecken gut aus, hat eine bombastischen Musik-Partitur im Vorspann und serviert viel "eye-candy"; der Film wurde (wohl aus Kostengründen) in Bulgarien abgedreht, wo für denselben Etat einiges mehr möglich war als in den USA. In den Hauptrollen spielen Justin Whalin ("Chucky 3", 1991), TV-"Superman" Dean Cain ("Superman — Die Abenteuer von Lois & Clark: Die Rückkehr", 1993) und Jodi Bianca Wise. Eine obskure Produktion, die durchaus einen Blick wert ist.
Babylon 5: Legende der Ranger
Originaltitel: Babylon 5 — The Legend of the Rangers: To Live and Die in Starlight
Produktion: USA, 2001 (Farbe)
Legendary Films Inc./Babylonian Productions/The Sci-Fi Channel
Regie: Michael Vejar.
Cast: Dylan Neal, Alex Zahara, Myriam Sirois, Dean Marshall, Warren T. Takeuchi, Jennie Rebecca Hogan, Andreas Katsulas, Enid-Raye Adams, Gus Lynch, David Storch.
86 Minuten (PAL)
Nachdem die Bedrohung durch die "Schatten" abgewendet und der Bürgerkrieg auf dem Planeten Minbar beendet ist, tritt im Weltraum eine neue, bislang unbekannte Macht auf den Plan. Ihr Vorhaben: Die Interstellare Allianz in die Knie zu zwingen. Der junge Rangers-Captain David Martell bekommt es als erster mit ihr zu tun. Später erhält er die Aufgabe, mit einem in die Jahre gekommenen Raumschiff das Rangers-Flaggschiff zu einem wichtigen Treffen zu eskortieren. Die Mission wird sabotiert, und Martell sieht sich, mit einem Haufen widerspenstiger Diplomaten an Bord, einer feindlichen Übermacht gegenüber.
Im (Beinahe-)Abschluss der Serie "Babylon 5" geht es noch einmal richtig zur Sache. Dem Film ist anzusehen, dass er als Pilotfilm für eine weitere Folgeserie konzipiert war, die leider, ähnlich der zuvor gescheiterten Serie "Crusade", nie zustandekam. Der letzte Auftritt des genialen Andreas Katsulas als Narn-Botschafter G'Kar. Nicht immer ganz logischer, doch insgesamt gelungener Film, der sich, obwohl bei der Kritik und einem Teil des Publikums durchgefallen, hinter dem Rest des "Babylon-5"-Universums nicht zu verstecken braucht.
Im (Beinahe-)Abschluss der Serie "Babylon 5" geht es noch einmal richtig zur Sache. Dem Film ist anzusehen, dass er als Pilotfilm für eine weitere Folgeserie konzipiert war, die leider, ähnlich der zuvor gescheiterten Serie "Crusade", nie zustandekam. Der letzte Auftritt des genialen Andreas Katsulas als Narn-Botschafter G'Kar. Nicht immer ganz logischer, doch insgesamt gelungener Film, der sich, obwohl bei der Kritik und einem Teil des Publikums durchgefallen, hinter dem Rest des "Babylon-5"-Universums nicht zu verstecken braucht.
Originaltitel: Enterprise: Broken Bow
Produktion: USA, 2001 (Farbe)
Paramount Television/Paramount Network Television/Rick Berman Productions/Braga Productions
Regie: James L. Conway.
Cast: Scott Bakula, John Billingsley, Jolene Blalock, Dominic Keating, Anthony Montgomery, Linda Park, Connor Trinneer, Vaughn Armstrong, Jim Beaver, Jim Fitzpatrick.
83 Minuten (PAL)
Einige Jahre nach dem ersten Kontakt mit einer ausserirdischen Macht (vom Planeten Vulkan; siehe "Star Trek — Der erste Kontakt", 1996) hat die Erdregierung das erste zu "Warp-5"-Geschwindigkeit befähigte Raumschiff konstruiert und versucht sich von der Beratung (lies: Bevormundung) der an sich befreundeten Vulkanier zu emanzipieren. Unter Captain Jonathan Archer und begleitet von vulkanischer Skepsis, verkörpert durch den auf dem Schiff anwesenden Subcommander T'Pol, startet das Erden-Flaggschiff "Enterprise" zu seiner ersten Mission, bei der man es unter anderem ausgerechnet mit den aggressiven Klingonen zu tun bekommt.
Pilotfilm zur bislang letzten "Star-Trek"-TV-Serie, die es auf vier Staffeln und 98 Folgen brachte und die durchaus ihre Momente hatte. Mit dem neuen Kinofilm "Star Trek" (2008) schliesst sich der Kreis und wird die Brücke zur klassischen Serie "Raumschiff Enterprise" (1966/1969) geschlagen.
Originaltitel: Solaris
Produktion: USA, 2002 (Farbe)
20th Century Fox Film Corporation/Lightstorm Entertainment
Regie: Steven Soderbergh.
Cast: George Clooney, Natascha McElhone, Viola Davis, Jeremy Davies, Ulrich Tukur, John Cho, Morgan Rusler, Shane Skelton, Donna Kimball, Elpidia Carrillo.
94 Minuten (PAL)
Psychologe Dr. Chris Kelvin erhält eine Videobotschaft von seinem Freund Gibarian, in der dieser ihn auffordert, auf die Weltraum-Forschungsstation zu kommen, die im Orbit des geheimnisvollen Planeten Solaris kreist. Bei seiner Ankunft muss Kelvin feststellen, dass Gibarian offenbar Selbstmord beging und auch andere Besatzungsmitglieder entweder starben oder unter rätselhaften Umständen verschwanden. Die beiden überlebenden Snow und Gordon sind ihm keine grosse Hilfe und nicht dazu in der Lage oder willens, Kelvin Antworten zu geben. Nach einer traumintensiven Nacht wird Kelvin von seiner Frau Rheya sanft aus dem Schlaf geholt — doch sie ist vor Jahren gestorben. Er findet heraus, dass jeder, der auf die Station kommt, schon bald "seinen" persönlichen Besucher hat, der direkt seinem Unterbewusstsein entsprungen zu sein scheint. Erforschen die Menschen Solaris, oder erforscht der Planet seine Besucher?
Der Hollywood-Filmversion des tiefgründigen, philosophischen Science-fiction-Romans des polnischen Schriftstellers Stanislaw Lem (1921-2006) gelingt es auf recht elegante Weise, die komplexe Geschichte der literarischen Vorlage simpel zu halten und dennoch ihren "Geist", ihre Atmosphäre einigermassen einzufangen. Die 47-Millionen-$-Produktion der 20th Century Fox Corporation in Zusammenarbeit mit James Camerons ("Terminator", 1984) Lightstorm Entertainment, unter der Regie des ansonsten wenig mit Science-fiction assoziierten Steven Soderbergh war die dritte Filmversion des 1961 veröffentlichten Romans. Ihr gingen ein noch schwarz-weisser sowjetrussischer TV-Film ("Solaris", 1968?) sowie die berühmte, ebenfalls sowjetrussische Kino-Verfilmung von Andrei Tarkovsky ("Solaris", 1971) für die Mosfilm-Studios voraus. Soderberghs Neuadaption, mit 94 Minuten Laufzeit angesichts des Stoffs erstaunlich kurz geraten, strafft die Handlung gegenüber Tarkovskys Film (160 Minuten) erheblich. Lem selbst vermisste an allen Verfilmungen die tieferen philosophischen Komponenten seines Romans sowie ein näheres Eingehen auf den "lebenden" Ozean, welcher den Planeten Solaris bedeckt — Aspekte, die in den Filmversionen zugunsten psychologischer Charakter-Zeichnungen und der Schilderung einer Liebesgeschichte in den Hintergrund traten. Soderberghs "Solaris" ist sicherlich kein Ersatz für Tarkovskys Film, aber auch keine Beleidigung der Vorlage. Obwohl deutlich auf Massentauglichkeit getrimmt, war der Verfilmung mit Zuschauer-Liebling George Clooney ("From Dusk Till Dawn", 1995) weder in den USA noch in internationalen Märkten kommerzieller Erfolg beschieden.
The Time Machine
Der Hollywood-Filmversion des tiefgründigen, philosophischen Science-fiction-Romans des polnischen Schriftstellers Stanislaw Lem (1921-2006) gelingt es auf recht elegante Weise, die komplexe Geschichte der literarischen Vorlage simpel zu halten und dennoch ihren "Geist", ihre Atmosphäre einigermassen einzufangen. Die 47-Millionen-$-Produktion der 20th Century Fox Corporation in Zusammenarbeit mit James Camerons ("Terminator", 1984) Lightstorm Entertainment, unter der Regie des ansonsten wenig mit Science-fiction assoziierten Steven Soderbergh war die dritte Filmversion des 1961 veröffentlichten Romans. Ihr gingen ein noch schwarz-weisser sowjetrussischer TV-Film ("Solaris", 1968?) sowie die berühmte, ebenfalls sowjetrussische Kino-Verfilmung von Andrei Tarkovsky ("Solaris", 1971) für die Mosfilm-Studios voraus. Soderberghs Neuadaption, mit 94 Minuten Laufzeit angesichts des Stoffs erstaunlich kurz geraten, strafft die Handlung gegenüber Tarkovskys Film (160 Minuten) erheblich. Lem selbst vermisste an allen Verfilmungen die tieferen philosophischen Komponenten seines Romans sowie ein näheres Eingehen auf den "lebenden" Ozean, welcher den Planeten Solaris bedeckt — Aspekte, die in den Filmversionen zugunsten psychologischer Charakter-Zeichnungen und der Schilderung einer Liebesgeschichte in den Hintergrund traten. Soderberghs "Solaris" ist sicherlich kein Ersatz für Tarkovskys Film, aber auch keine Beleidigung der Vorlage. Obwohl deutlich auf Massentauglichkeit getrimmt, war der Verfilmung mit Zuschauer-Liebling George Clooney ("From Dusk Till Dawn", 1995) weder in den USA noch in internationalen Märkten kommerzieller Erfolg beschieden.
The Time Machine
Originaltitel: The Time Machine
Produktion: USA/Vereinigte Arabische Emirate, 2001 (Farbe)
Warner Bros. Pictures/DreamWorks SKG (DreamWorks Pictures)/Parkes/MacDonald Productions/Arnold Leibovit Entertainment
Regie: Simon Wells (& Gore Verbinski).
Cast: Guy Pearce, Mark Addy, Samantha Mumba, Phyllida Law, Sienna Guillory, Orlando Jones, Jeremy Irons, Omero Mumba, Yancey Arias, Richard Cetrone.
92 Minuten (PAL)
Alexander Hartdegen, ein Wissenschaftler, Lehrer und Erfinder aus dem New York des 19. Jahrhunderts, macht seiner Verlobten Emma in einem Stadtpark einen Heiratsantrag. Unglücklicherweise werden die beiden dabei überfallen, und ein Strassenräuber erschiesst Emma. Völlig von der Rolle, vollendet Hartdegen vier Jahre später seine Pläne, eine Zeitmaschine zu bauen, um die Geschichte zu verändern. Bald verschlägt es Hartdegen jedoch anstatt in die Vergangenheit in die Zukunft: Er erlebt im Jahr 2037 die Zerstörung des Mondes und entkommt nur mit knapper Not — ohnmächtig in seiner Zeitmaschine liegend, bringt diese ihn ins Jahr 802'701! Dort wird er von den Eloi aufgenommen, einer friedfertigen und primitiven Menschenrasse. Die schöne Lehrerin Mara versteht sogar noch seine Sprache. Doch unter der Erde herrschen die Morlocks, eine degenerierte Abart der Menschheit, die sich zu lichtscheuen Kannibalen entwickelte. Als sie Mara entführen, folgt Hartdegen ihnen unter die Erde und begegnet dort dem "Über-Morlock", der ihm 800'000 Jahre der Evolution erklärt.
2001 entstand diese aufwendige, 80 Millionen US-$ teure Neuverfilmung des George-Pal-Filmklassikers von 1960 nach H. G. Wells' Roman "Die Zeitmaschine", der 1895 erschien. Regie führte Simon Wells, tatsächlich ein Urenkel von H. G. Wells. Für die letzten 18 Drehtage musste er aus gesundheitlichen Gründen zurückstehen und wurde vorübergehend von Gore Verbinski ("Ring", 2002; "Fluch der Karibik", 2003) ersetzt. Wegen des Angriffs auf das "World Trade Center" in New York im Jahr 2001 verschob sich der Kinostart und wurden aufwendige Zerstörungssequenzen (Meteoriten-Schauer auf die Stadt) nicht mit in den Film genommen. Trotz viel Kritik gelang Simon Wells ein faszinierendes Zeitreise-Abenteuer, dem zwar der immense Charme der George-Pal-Verfilmung weitgehend fehlt, doch das auch vieles richtig macht: So wurde hier eine wesentlich glaubwürdigere Zukunft geschaffen als im (etwas naiven) Film von 1959, mit überzeugenderen und differenzierteren Gesellschaften von Eloi, die nach mehr als 800'000 Jahren natürlich eine ganz andere Sprache sprechen als die Menschen von 1899, und schrecklichen, physisch weit überlegenen Morlocks. Die Veränderung der Welt in den Zeitreise-Sequenzen, geschaffen von George Lucas' Firma "Industrial Light & Magic", ist äusserst eindrücklich, und der Skore von Klaus Badelt weiss ebenfalls zu gefallen. Insgesamt ein sehenswertes Remake.
The Core: Der innere Kern
The Core: Der innere Kern
Originaltitel: The Core
Produktion: USA/England/Deutschland/Kanada/Italien/Frankreich, 2001-2002 (Farbe)
Paramount Pictures/David Foster Productions/Core Productions/LivePlanet/Horsepower Films/Munich Film Partners New Century & Company (MFP) Core Productions (MFP Munich Film Partners New Century GmbH & Co. Core Productions KG)
Regie: Jon Amiel.
Paramount Pictures/David Foster Productions/Core Productions/LivePlanet/Horsepower Films/Munich Film Partners New Century & Company (MFP) Core Productions (MFP Munich Film Partners New Century GmbH & Co. Core Productions KG)
Regie: Jon Amiel.
Cast: Aaron Eckhart, Hilary Swank, Christopher Shyer, Ray Galletti, Tchéky Karyo, Delroy Lindo, Stanley Tucci, Rékha Sharma, Richard Jenkins, Bruce Greenwood, D. J. Qualls, Tom Scholte, Glenn Morshower.
129 Minuten (PAL)
Vor der und um die Jahrtausendwende hatten hypothetische Katastrophen-Szenarien allenthalben Hochkonjunktur — da konnte die TV- und Kinofilmwelt natürlich nicht zurückstehen. In "Asteroid — Tod aus dem All" (1996), "Deep Impact" (1997) und "Armageddon — Das jüngste Gericht" (1998) drohten Gesteinsbrocken aus dem Weltall die Menschheit komplett auszulöschen, "The Day After Tomorrow" (2003), "Sinking of Japan" (2006), "Knowing — Die Zukunft endet jetzt" (2008) oder "2012 — Das Ende der Welt" (2009) warteten mit apokalyptischen Zukunftsszenarien auf. Da stach Jon Amiels "The Core: Der innere Kern" mit seiner noch nicht dermassen ausgereizten Prämisse schon fast etwas heraus, auch wenn die Wirkung der Katastrophe weitgehend dieselbe ist: Zerstörte Städte, Massenpanik und ein gestörtes Gleichgewicht der Natur. Zwar geriet der Film trivial genug und schert sich wenig um Wissenschaft und Logik, doch mit seinem 60-Millionen-Dollar-Etat und einer wie gesagt noch nicht allzu oft gesehenen Reise ins Innere der Erde, die hier doch deutlich realistischer ausfällt als in älteren Jules-Verne- oder Edgar-Rice-Burroughs-Verfilmungen gesehen, kann er durchaus mit interessanten Schauwerten und einer spannenden Geschichte punkten. Mit der üblichen Dosis von amerikanischem "Hurra"-Patriotismus ist zu rechnen.
Alien Vs Predator
Originaltitel: Alien Vs. Predator
Produktion: USA/Tschechien/England/Deutschland/Kanada/Polen, 2003-2004 (Farbe)
20th Century Fox Film Corporation/Brandywine Productions/Davis Entertainment/Impact Pictures/Charenton Productions Limited/Inside Track Films (Inside Track 2 LLP)/Zweite Babelsberg Film GmbH
Regie: Paul W. S. Anderson.
Cast: Sanaa Lathan, Raoul Bova, Lance Henriksen, Ewen Bremner, Colin Salmon, Tommy Flanagan, Joseph Rye, Agathe De La Boulaye, Carsten Norgaard, Pavel Bezdek.
98 Minuten (PAL/Kinofassung)/104 Minuten (PAL/erweiterte Fassung)
Der Konzernchef Charles Bishop Weyland führt eine Expedition handverlesener Experten zu einer riesigen, neu entdeckten Pyramide, die 600 Meter unter dem antarktischen Eis begraben liegt. Die Truppe entdeckt zu spät, dass sie hergelockt wurde, um unfreiwilliger Partizipant bei einer Schlacht zwischen ausserirdischen Wesen zu werden.
Ein schwer bewertbarer Film, von dem man nicht so recht weiss, ob man ihn nun wegen der Schändung und Entmystifizierung zweier liebgewonnener (und eigentlich "unantastbarer") Science-fiction-Franchisen ("Alien", "Predator") verachten oder wegen der schieren Aussicht, diese beiden faszinierenden Ungeheuer gegeneinander antreten zu sehen, lieben soll. Die Kulissen und Ausstattung des 60 Millionen US-$ teuren Films sind beeindruckend, doch für das ganz grosse Spektakel hätte man sich eine Weltall-Handlung und (sehr) viel mehr Splatter-Effekte gewünscht. Auch wenn an diesem Produkt alles laut nach "Kommerz" schreit, alles in allem wird man gut unterhalten.
Originaltitel: Hellboy
Produktion: USA, 2003 (Farbe)
Revolution Studios/Lawrence Gordon Productions/Starlite Films/Dark Horse Entertainment
Regie: Guillermo del Toro.
Cast: Ron Perlman, John Hurt, Selma Blair, Rupert Evans, Karel Roden, Jeffrey Tambor, Doug Jones, Brian Steele, Ladislav Beran, Biddy Hodson (Bridget Hodson), Corey Johnson, Brian Caspe, James Babson.
132 Minuten (NTSC)
Um den zweiten Weltkrieg zu gewinnen, schrecken die Nationalsozialisten nicht davor zurück, Wissenschaft mit Schwarzer Magie zu kombinieren und mit dem finsteren Magier Rasputin gemeinsame Sache zu machen. Während eines Experiments, das von angreifenden Truppen der Alliierten gestört wird, gerät ein Höllenwesen auf die Erde, das der anwesende Professor Broom unter seine Fittiche nimmt und grosszieht. 60 Jahre später ist "Hellboy" im Auftrag einer staatlich finanzierten Behörde, die das Ziel hat, übernatürliche Bedrohungen zu bekämpfen, unterwegs. Und das ist gut so, denn Rasputin und seine Verbündeten holen zum lange vorbereiteten Gegenschlag aus.
1997 spuckte die Hölle (aka Hollywood) "Spawn" aus, um die Erde zu vernichten und Geld einzustreichen. Damals misslang beides einigermassen (obwohl der Film so übel nicht war), nichtsdestotrotz nahmen die Columbia Pictures mit diesem 66-Millionen-US-$-Film einen eigenen Anlauf, einen artverwandten Comic-Helden erfolgreich auf die Leinwand zu bringen. Diesmal sass der Mexikaner Guillermo del Toro, der mit Filmen wie "Cronos" (1992) oder "The Devil's Backbone — Das Rückgrat des Teufels" ("El espinazo del diablo", 2000) seine Liebe zum Fantastischen Kino eindrücklich demonstrierte (und mit "Blade II" auch schon in Hollywood arbeitete), auf dem Regiestuhl und verhalf dem knallroten Helden zu einem "Box-Office"-Erfolg. Zur Belohnung durfte er 2007-2008 auch die Fortsetzung "Hellboy II — Die goldene Armee" inszenieren. Für die Hauptrolle griff er auf den kantig-knurrigen Ron Perlman zurück, mit dem er schon in "Cronos" zusammenarbeitete. Ein unterhaltsames Mainstream-Spektakel mit einigen Seltsamkeiten.
1997 spuckte die Hölle (aka Hollywood) "Spawn" aus, um die Erde zu vernichten und Geld einzustreichen. Damals misslang beides einigermassen (obwohl der Film so übel nicht war), nichtsdestotrotz nahmen die Columbia Pictures mit diesem 66-Millionen-US-$-Film einen eigenen Anlauf, einen artverwandten Comic-Helden erfolgreich auf die Leinwand zu bringen. Diesmal sass der Mexikaner Guillermo del Toro, der mit Filmen wie "Cronos" (1992) oder "The Devil's Backbone — Das Rückgrat des Teufels" ("El espinazo del diablo", 2000) seine Liebe zum Fantastischen Kino eindrücklich demonstrierte (und mit "Blade II" auch schon in Hollywood arbeitete), auf dem Regiestuhl und verhalf dem knallroten Helden zu einem "Box-Office"-Erfolg. Zur Belohnung durfte er 2007-2008 auch die Fortsetzung "Hellboy II — Die goldene Armee" inszenieren. Für die Hauptrolle griff er auf den kantig-knurrigen Ron Perlman zurück, mit dem er schon in "Cronos" zusammenarbeitete. Ein unterhaltsames Mainstream-Spektakel mit einigen Seltsamkeiten.
Bikini Girls on Dinosaur Planet
Originaltitel: Bikini Girls on Dinosaur Planet
Produktion: USA, 2004 (Farbe)
Factory 2000/Seduction Cinema
Regie: William Hellfire (William Apprecino).
Cast: Misty Mundae (Erin Brown), Zoe Moonshine, Ruby LaRocca, Mia Copia (Tina Krause), Lilly Tiger, Darian Caine, Jade Duboir.
59 Minuten (NTSC)
Zwei Alien-Wissenschaftlerinnen, Captain Moonshine und ihre Assistentin Dr. Ruby (beste Linie: "Whatever you say, doctor"), fliegen zu einem Planeten mit dem Auftrag, "Informationen" über einen dort wohnhaften Stamm von Steinzeit-Lesben zu sammeln. Sie beobachten einige bemerkenswert sinn- und geschmacklose Rituale, die eine Newcomerin "durchleiden" muss, um von besagtem Stamm (drei an der Zahl) aufgenommen zu werden. Ab und zu läuft ein unbeteiligter Saurier vorbei. Moonshine und Ruby finden das so toll, dass sie die Hände nicht mehr voneinander lassen können.
Mit einer Digitalkamera (einmal steht auch noch ein vergessenes Stativ beinahe minutenlang sichtbar in der "Urzeit"-Landschaft) wahrscheinlich in verschiedenen Jahren gefilmtes, nachträglich von William Hellfire (aka William Apprecino; aka Ben Orange — ob derselbe Ben Orange, der laut Vor- und Abspann zusammen mit Hellfire (!?) Co-Drehbuchautor dieses "Geniestreichs" gewesen sein will, sei dahingestellt), dem die "Direct-to-Video"-Filmlandschaft der USA auch so uninspirierte Billigst-Langweiler wie "Vampire Strangler" (1998; ein "Film" zum vergessen) oder "Lust in the Mummy's Tomb" (2000) zu "verdanken" hat, zu einer Softsex-Steinzeit-Klamotte zusammengeschustertes Machwerk. Seduction Cinema und Factory 2000 gehörten in den 1990er und frühen 2000er Jahren zu den Vorreitern dieser "neuen Generation" von Digitalkamera-Machwerke produzierenden Ultra-"Poverty-Row"-Studios, welche die Messlatte für das, was noch als "professionell" produzierter Spielfilm ("feature film") durchgehen mag, gegenüber bis dahin etablierten Standards noch um ein Vielfaches niedriger legten. Ein dankenswerterweise unter einer Stunde langer Krampf mit ganzen drei Sprechrollen und fünf Aktricen, die sich gegenseitig etwas unmotiviert befummeln, dazwischen huschen in einigen handverlesenen Einstellungen für wenige Sekunden Dinosaurier von Brett Piper durchs Bild, die fast ausschliesslich Dinge tun, die niemand sehen will. Die CGI-Raumschiff-Szenen sehen aus wie 1:1 bei der TV-Serie "Babylon 5" (1992-1998) abgekupfert. 1993 drehten Jim Wynorski und Fred Olen Ray den schundigen "Insel der Riesen-Dinosaurier" ("Dinosaur Island"), der im Vergleich mit "Bikini Girls on Dinosaur Planet" jedoch wie der vielzitierte "Citizen Kane" wirkt und der bereits alles sagte, was es zu diesem Thema zu sagen gibt. Dies ist ein schauderhafter Tiefpunkt in der Filmgeschichte, den man getrost vergessen kann — wie überhaupt restlos, ausnahmslos alles, auf dem "Seduction Cinema" draufsteht. Und er endet mit einem denkwürdigen Statement: "It was far more fulfilling to be a lesbian cavedweller 2000 years before Christ than a human consumer in the present." Ja, das schmerzt.
Mit einer Digitalkamera (einmal steht auch noch ein vergessenes Stativ beinahe minutenlang sichtbar in der "Urzeit"-Landschaft) wahrscheinlich in verschiedenen Jahren gefilmtes, nachträglich von William Hellfire (aka William Apprecino; aka Ben Orange — ob derselbe Ben Orange, der laut Vor- und Abspann zusammen mit Hellfire (!?) Co-Drehbuchautor dieses "Geniestreichs" gewesen sein will, sei dahingestellt), dem die "Direct-to-Video"-Filmlandschaft der USA auch so uninspirierte Billigst-Langweiler wie "Vampire Strangler" (1998; ein "Film" zum vergessen) oder "Lust in the Mummy's Tomb" (2000) zu "verdanken" hat, zu einer Softsex-Steinzeit-Klamotte zusammengeschustertes Machwerk. Seduction Cinema und Factory 2000 gehörten in den 1990er und frühen 2000er Jahren zu den Vorreitern dieser "neuen Generation" von Digitalkamera-Machwerke produzierenden Ultra-"Poverty-Row"-Studios, welche die Messlatte für das, was noch als "professionell" produzierter Spielfilm ("feature film") durchgehen mag, gegenüber bis dahin etablierten Standards noch um ein Vielfaches niedriger legten. Ein dankenswerterweise unter einer Stunde langer Krampf mit ganzen drei Sprechrollen und fünf Aktricen, die sich gegenseitig etwas unmotiviert befummeln, dazwischen huschen in einigen handverlesenen Einstellungen für wenige Sekunden Dinosaurier von Brett Piper durchs Bild, die fast ausschliesslich Dinge tun, die niemand sehen will. Die CGI-Raumschiff-Szenen sehen aus wie 1:1 bei der TV-Serie "Babylon 5" (1992-1998) abgekupfert. 1993 drehten Jim Wynorski und Fred Olen Ray den schundigen "Insel der Riesen-Dinosaurier" ("Dinosaur Island"), der im Vergleich mit "Bikini Girls on Dinosaur Planet" jedoch wie der vielzitierte "Citizen Kane" wirkt und der bereits alles sagte, was es zu diesem Thema zu sagen gibt. Dies ist ein schauderhafter Tiefpunkt in der Filmgeschichte, den man getrost vergessen kann — wie überhaupt restlos, ausnahmslos alles, auf dem "Seduction Cinema" draufsteht. Und er endet mit einem denkwürdigen Statement: "It was far more fulfilling to be a lesbian cavedweller 2000 years before Christ than a human consumer in the present." Ja, das schmerzt.
Originaltitel: War of the Worlds
Produktion: USA, 2004-2005 (Farbe)
Paramount Pictures/DreamWorks SKG (DreamWorks Pictures)/Amblin Entertainment/Cruise/Wagner Productions
Regie: Steven Spielberg.
Cast: Tom Cruise, Dakota Fanning, Justin Chatwin, Miranda Otto, Tim Robbins, Rick Gonzalez, Yul Vazquez, Lenny Venito, Lisa Ann Walter, Ann Robinson, Gene Barry.
112 Minuten (PAL)
Der geschiedene Hafenarbeiter Ray Ferrier soll am Wochenende auf seine beiden Kinder aufpassen, während die Mutter einen Ausflug unternimmt. Nach einem heftigen, unnatürlich anmutenden Gewitter muss er zu seinem Entsetzen miterleben, wie sich mitten in New Jersey eine ausserirdische Kriegsmaschine aus der Erde gräbt und damit beginnt, mit Strahlenwaffen systematisch Menschen und Infrastruktur zu vernichten. Bald ist man auf der Flucht, doch die Maschinen sind im ganzen Land, das Militär versagt gegen sie, die Ausserirdischen sammeln Menschen ein, saugen sie aus — und beginnen mit dem Ansiedeln von fremdartigen, rötlichen Pflanzen in den eroberten Landstrichen. Gibt es ein Entkommen?
Steven Spielberg wagte sich 2004-2005 an die "Neuverfilmung" der berühmten, mehr als 100 Jahre alten Geschichte von H. G. Wells. Sein 132 Millionen US-$ teurer Film musste auch allenthalben heftige Kritik als Star-Vehikel und Spezialeffekte-Spektakel einstecken. Tatsächlich ist der Film eine "One-Man-Show" für seinen etwas zwielichtigen Star Tom Cruise, und wie seine Vorgänger hält sich auch Spielberg kaum an die Romanvorlage, verlegte die Handlung in die USA und die Zeit in die Moderne. Tatsächlich ist der Film auch über weite Strecken mehr ein Familien-Drama als ein Kriegsfilm, wie es die Filmversion von 1952 war. Wenn die Spezialeffekte zum Zug kommen, dann jedoch richtig: Die marsianischen Tripoden sind ungeheuer beeindruckend in Szene gesetzt, die Atmosphäre ist erstaunlich düster und beklemmend. Spielbergs Film ist nicht das, was die meisten von ihm erwarteten, aber sehenswert ist er — vielleicht gerade deswegen — allemal.
Steven Spielberg wagte sich 2004-2005 an die "Neuverfilmung" der berühmten, mehr als 100 Jahre alten Geschichte von H. G. Wells. Sein 132 Millionen US-$ teurer Film musste auch allenthalben heftige Kritik als Star-Vehikel und Spezialeffekte-Spektakel einstecken. Tatsächlich ist der Film eine "One-Man-Show" für seinen etwas zwielichtigen Star Tom Cruise, und wie seine Vorgänger hält sich auch Spielberg kaum an die Romanvorlage, verlegte die Handlung in die USA und die Zeit in die Moderne. Tatsächlich ist der Film auch über weite Strecken mehr ein Familien-Drama als ein Kriegsfilm, wie es die Filmversion von 1952 war. Wenn die Spezialeffekte zum Zug kommen, dann jedoch richtig: Die marsianischen Tripoden sind ungeheuer beeindruckend in Szene gesetzt, die Atmosphäre ist erstaunlich düster und beklemmend. Spielbergs Film ist nicht das, was die meisten von ihm erwarteten, aber sehenswert ist er — vielleicht gerade deswegen — allemal.
Originaltitel: War of the Worlds
Produktion: USA, 2005 (Farbe)
The Asylum
Regie: David Michael Latt.
Cast: C. Thomas Howell, Rhett Giles, Andrew Lauer, Tinarie Van Wyk-Loots, Jake Busey, Dashiell Howell, Peter Greene, Kim Little, Edward DeRuiter, Meredith Laine, Matthew Jaeger, Luis de Amechazurra.
93 Minuten (NTSC)
Der Astronom George Herbert bleibt wegen seiner Arbeit zuhause, als seine Familie (Frau und Sohn) nach Washington aufbrechen. Der Einschlag eines vermeintlichen Meteoriten (im Film ist von einem Asteroiden die Rede) hält ihn jedoch von der Arbeit ab. Aus dem Einschlagskrater steigt eine Kriegsmaschine, die Menschen und Häuser beschiesst. Bald sind die ganzen USA ein Trümmerhaufen, und George findet sich auf dem verzweifelten Weg nach Washington und auf der Suche nach seiner Familie wieder.
Die Billigst-Produktionsfirma "The Asylum", spezialisiert auf äusserst dreiste "Cash-Ins" erfolgreicher Hollywood-Blockbuster, schickte im Fahrwasser von Steven Spielbergs Megahit "Krieg der Welten" ("War of the Worlds", 2005) diese Schnellschuss-Eigenproduktion ins Rennen auf dem DVD-Markt. Der Titel wurde noch kurzfristig von einem simplen "Invasion" in "War of the Worlds" geändert. Erstaunlicherweise für eine Produktion dieser Budget-Klasse (1 Million US-$, weniger als ein Hundertstel des Spielberg-Films) sind Darsteller, etwa ein sichtlich bemühter C. Thomas Howell, und Drehbuch mit das Beste an diesem Film, der auf deprimierende Atmosphäre setzt. Leider nützt das wenig, wenn einem die Mittel fehlen, die Verzweiflung der Schauspieler mit auch nur halbwegs glaubhaften Bildern zu untermalen. Und so ist vom eigentlichen "Krieg der Welten" hier kaum etwas zu sehen, und wenn, dann schauen die eingesetzten CGI-Effekte lachhaft, geradezu jämmerlich billig aus. Der Film kann den Eindruck nie entkräften, dass in jede einzelne "Star-Trek"-TV-Episode mehr Aufwand und Zeit investiert wurde. Das reicht nicht für ein "Feature", und wohl auch deshalb dauerte es verhältnismässig lange, bis der Film in den deutschen Sprachraum fand, wo man ihm den bodenlos schwachsinnigen Titel "Krieg der Welten 3 — Wie alles begann" verpasste, womit der Film nun als Fortsetzung seiner eigenen Fortsetzung ("Krieg der Welten 2 — Die nächste Angriffswelle", 2008) vermarktet wird. Nur in Deutschland.
Originaltitel: The War of the Worlds
Produktion: USA, 2001-2004 (Farbe)
Pendragon Pictures
Regie: Timothy Hines.
Cast: Anthony Piana, Jack Clay, James Lathrop, Darlene Sellers, John Kaufmann, Jamie Lynn Sease, Susan Goforth, W. Bernard Bauman.
179 Minuten (NTSC)
Im ländlichen England des Jahres 1898 landet ein meteoritenähnlicher Metallzylinder, der eine grosse Faszination auf die Bevölkerung ausübt. Bald setzt er ausserirdische Wesen mit Tentakeln frei, die mit ihren Todesstrahlen alle Menschen zu Skeletten zerfallen lassen. Das Militär rückt mit seinen schweren Waffen (Kanonen!) an, hat jedoch nicht den Hauch einer Chance gegen die marsianische Kriegsmaschinerie. Ein Schriftsteller, der von Anfang an dabei war, versucht verzweifelt, seine Familie in Sicherheit zu bringen. Bald rollt ein marsianischer Grossangriff auf London, und das Ende der Welt, wie man sie kannte, scheint besiegelt.
Eine von zwei "Independent"-Verfilmungen des Stoffs, die etwa zeitgleich entstanden bzw. erschienen wie Steven Spielbergs Blockbuster "Krieg der Welten" ("War of the Worlds"). Hier ging der Regisseur Timothy Hines mit seiner Firma "Pendragon Pictures" mit gewaltigen Ambitionen, aber vergleichsweise bescheidenen finanziellen Mitteln mit der kolossalen Vorgabe zu Werke, H. G. Wells' Roman 1:1 auf Film zu bannen. Hines' Film enthält denn auch mehr H. G Wells als alle anderen Verfilmungen des Stoffs zusammen. Und dennoch wurde der Film vernichtend verrissen, des öfteren gar als eines der grössten filmischen Debakel aller Zeiten betitelt. Was lief schief? Zur Hauptsache sind es wohl die viel zu lange Laufzeit des Films von 179 Minuten mit vielen kleinlich genau aus dem Buch übernommenen, vermeintlich nichtssagenden Szenen, sowie die grosse Abhängigkeit von unterirdischen CGI-Effekten, die mangels Budget mehr nach provisorischen Spezialeffekten eines Rohschnitts aussehen und dem stets durch Farbfilter verfremdeten, auf Digitalvideo gedrehten Film einen surrealen Look verleihen, der wohl an alte Stummfilme gemahnt sein soll. Auch wird mangels Geld viel und extrem offensichtlich mit "Green-Screen"-Aufnahmen und anderen Billig-Tricks gearbeitet. Ob man Hines' Film aufgrund seiner unkonventionellen Machart in der Luft zerreissen will (er lädt freilich dazu ein), ist natürlich jedem selbst überlassen — letzen Endes jedoch war dies ein unterhaltsames filmisches Experiment für Anhänger der Geschichte, das die Atmosphäre des Romans durchaus ein Stück weit einfangen kann. Die Budget-Angaben für diesen Film reichen von 5 bis 20 Millionen US-$ (wahrscheinlich war es sehr viel näher beim tieferen Wert). Mittlerweile wurde die Ur-Fassung des Films aus dem Verkauf genommen und durch einen ca. 125-minütigen "Director's Cut" ersetzt. Ob es hilft? Sicher ist, es kann wohl nur schwer ernstlich behauptet werden, die ambitionslose "Asylum"-Version sei der bessere Film als die Variante von Timothy Hines.
Eine von zwei "Independent"-Verfilmungen des Stoffs, die etwa zeitgleich entstanden bzw. erschienen wie Steven Spielbergs Blockbuster "Krieg der Welten" ("War of the Worlds"). Hier ging der Regisseur Timothy Hines mit seiner Firma "Pendragon Pictures" mit gewaltigen Ambitionen, aber vergleichsweise bescheidenen finanziellen Mitteln mit der kolossalen Vorgabe zu Werke, H. G. Wells' Roman 1:1 auf Film zu bannen. Hines' Film enthält denn auch mehr H. G Wells als alle anderen Verfilmungen des Stoffs zusammen. Und dennoch wurde der Film vernichtend verrissen, des öfteren gar als eines der grössten filmischen Debakel aller Zeiten betitelt. Was lief schief? Zur Hauptsache sind es wohl die viel zu lange Laufzeit des Films von 179 Minuten mit vielen kleinlich genau aus dem Buch übernommenen, vermeintlich nichtssagenden Szenen, sowie die grosse Abhängigkeit von unterirdischen CGI-Effekten, die mangels Budget mehr nach provisorischen Spezialeffekten eines Rohschnitts aussehen und dem stets durch Farbfilter verfremdeten, auf Digitalvideo gedrehten Film einen surrealen Look verleihen, der wohl an alte Stummfilme gemahnt sein soll. Auch wird mangels Geld viel und extrem offensichtlich mit "Green-Screen"-Aufnahmen und anderen Billig-Tricks gearbeitet. Ob man Hines' Film aufgrund seiner unkonventionellen Machart in der Luft zerreissen will (er lädt freilich dazu ein), ist natürlich jedem selbst überlassen — letzen Endes jedoch war dies ein unterhaltsames filmisches Experiment für Anhänger der Geschichte, das die Atmosphäre des Romans durchaus ein Stück weit einfangen kann. Die Budget-Angaben für diesen Film reichen von 5 bis 20 Millionen US-$ (wahrscheinlich war es sehr viel näher beim tieferen Wert). Mittlerweile wurde die Ur-Fassung des Films aus dem Verkauf genommen und durch einen ca. 125-minütigen "Director's Cut" ersetzt. Ob es hilft? Sicher ist, es kann wohl nur schwer ernstlich behauptet werden, die ambitionslose "Asylum"-Version sei der bessere Film als die Variante von Timothy Hines.
Originaltitel: Bikini Girls from the Lost Planet
Produktion: USA, 2006 (Farbe)
American Independent Productions, Inc.
Regie: Nicholas Medina (Fred Olen Ray).
Cast: Nicole Sheridan, Christine Nguyen, Voodoo (Alexandre Boisvert), Brad Bartram, Evan Stone, Rebecca Love, Syren, Michelle Lay, Ted Newsom, Beverly Lynne.
75 Minuten (NTSC)
Zwei "ausserirdische" (in Anführungszeichen, da sie selbstverständlich genau wie Menschen aussehen) Dumpfbacken von einem Planeten, der ausschliesslich von Lesben (sic) bewohnt wird, werden auf den primitiven Planeten Erde abkommandiert, wo ihre Mission darin besteht, Männer aufzutreiben, die den Fortbestand der Frauen-Population des Heimatplaneten gewährleisten sollen. Sie landen passenderweise auf einem amerikanischen Schul-Campus.
Hinter dem Regisseur "Nicholas Medina" verbirgt sich der gute alte Fred Olen Ray, dessen Filme schon immer Schrott waren, früher aber wenigstens noch Spass machten ("Monster aus der Galaxis", 1984; "Das Geheimnis des Grabmals am Nil", 1985; "Deep Space", 1987). Mittlerweile ist er, der Digitaltechnik sei Dank, dazu in der Lage, noch billiger und noch schneller zu drehen, was sich in zahllosen extremst einfalls- und abwechslungslosen Billigst-"Filmen" äussert, von denen der vorliegende geradezu noch als "Highlight" gelten muss. Immerhin sind Nicole Sheridan und Christine Nguyen nett anzusehen, ansonsten bewegen sie sich wie der ganze Rest der mit Sprechrollen gesegneten Darsteller in der schauspielerischen Sahel-Zone.
Hinter dem Regisseur "Nicholas Medina" verbirgt sich der gute alte Fred Olen Ray, dessen Filme schon immer Schrott waren, früher aber wenigstens noch Spass machten ("Monster aus der Galaxis", 1984; "Das Geheimnis des Grabmals am Nil", 1985; "Deep Space", 1987). Mittlerweile ist er, der Digitaltechnik sei Dank, dazu in der Lage, noch billiger und noch schneller zu drehen, was sich in zahllosen extremst einfalls- und abwechslungslosen Billigst-"Filmen" äussert, von denen der vorliegende geradezu noch als "Highlight" gelten muss. Immerhin sind Nicole Sheridan und Christine Nguyen nett anzusehen, ansonsten bewegen sie sich wie der ganze Rest der mit Sprechrollen gesegneten Darsteller in der schauspielerischen Sahel-Zone.
Originaltitel: Aliens Vs Predator: Requiem
Produktion: USA/Kanada, 2006-2007 (Farbe)
20th Century Fox Film Corporation/Brandywine Productions/Davis Entertainment/Dune Entertainment
Regie: Colin Strause & Greg Strause.
Cast: Steven Pasquale, Reiko Aylesworth, John Ortiz, Johnny Lewis, Ariel Gade, Kristen Hager, Sam Trammell, Robert Joy, David Paetkau, Tom Woodruff Jr., Ian Whyte, Chelah Horsdal, Meshach Peters, Matt Ward, Michal Suchánek.
97 Minuten (PAL/erweiterte Fassung)
An Bord eines Predator-Mutterschiffs: Aus dem Brustkasten eines gefallenen Predators (aus dem Vorgängerfilm) schlüpft ein PredAlien (wie der Name sagt, eine Kreuzung aus Alien und Predator). Das Schiff nimmt Kurs auf die Erde, wo der ungebetene Gast ein erstes Mal zuschlägt und die Besatzung tötet. In der Nähe einer amerikanischen Kleinstadt stürzt die Landefähre schliesslich ab und setzt damit die gefährliche Brut frei. Während aus der Predator-Mutterwelt ein weiteres Schiff Kurs Richtung Erde einschlägt, mischen die sich rasend schnell vermehrenden Aliens doofe Teenager, nichtsahnende Familien und den armen Sheriff auf.
20th Century Fox begibt sich hier endgültig auf den absteigenden Ast und reitet sowohl die Alien- als auch die Predator-Franchise des lieben Geldes wegen zu Tode. Das Budget wurde gegenüber dem Vorgängerfilm um 20 Millionen zurechtgestutzt und beläuft sich noch auf 40 Millionen US-Dollar. Das Regie-Gespann Krause hetzt seine No-Name-Besetzung durch schlecht beleuchtete Sets und bringt sie zwar blutig, doch weitgehend suspensefrei um die Ecke. Die besten Szenen: Das Predator-Mutterschiff mit dem malerischen Planeten Saturn im Hintergrund (nur in der erweiterten Fassung) sowie das Alien ("hier draussen gibt es keine Monster, Schatz" — oder so ähnlich) am Fenster. Für "Alien"-Fans gibt es zudem zu viele tote Aliens und zuwenig tote Predatoren. Und obwohl die Regisseure aus diesem Film so ziemlich das Minimum herausholten, sind es halt doch immer noch Aliens und Predatoren.
20th Century Fox begibt sich hier endgültig auf den absteigenden Ast und reitet sowohl die Alien- als auch die Predator-Franchise des lieben Geldes wegen zu Tode. Das Budget wurde gegenüber dem Vorgängerfilm um 20 Millionen zurechtgestutzt und beläuft sich noch auf 40 Millionen US-Dollar. Das Regie-Gespann Krause hetzt seine No-Name-Besetzung durch schlecht beleuchtete Sets und bringt sie zwar blutig, doch weitgehend suspensefrei um die Ecke. Die besten Szenen: Das Predator-Mutterschiff mit dem malerischen Planeten Saturn im Hintergrund (nur in der erweiterten Fassung) sowie das Alien ("hier draussen gibt es keine Monster, Schatz" — oder so ähnlich) am Fenster. Für "Alien"-Fans gibt es zudem zu viele tote Aliens und zuwenig tote Predatoren. Und obwohl die Regisseure aus diesem Film so ziemlich das Minimum herausholten, sind es halt doch immer noch Aliens und Predatoren.
Girl with the Sex-Ray Eyes
Originaltitel: Girl with the Sex-Ray Eyes
Produktion: USA, 2006 (Farbe)
American Independent Productions, Inc.
Regie: Nicholas Medina (Fred Olen Ray).
Cast: Nicole Sheridan, Brad Bartram, Voodoo (Alesandre Boisvert), Shannon Kelly, Evan Stone, Don Donaldson, Christine Nguyen, Demi Delia (Gina Rodriguez), Daisy Marie.
79 Minuten (NTSC)
Die etwas unterbelichtete Stripperin (Verzeihung: "Tänzerin") Taffy läuft in den Regierungsagenten Richardson hinein, wobei ein silbernes Köfferchen mit Regierungseigentum versehentlich in ihren Besitz übergeht. Der Koffer enthält eine Röntgen-Brille, mit der man durch Gegenstände (und selbstverständlich Kleider) hindurchsehen kann. Diese nutzen Taffy und ihr nicht minder unterbelichteter Freund Eddie, um sich in Las Vegas beim Pokern ein Vermögen zu ergaunern. Richardson hat sich derweil an ihre Fersen geheftet, doch das ist noch ihr kleinstes Problem, denn auch die grössenwahnsinnige Gaunerin Mao Myx und ihr depperter Handlanger Vargas sind hinter der High-Tech-Brille her.
Diese in jeder Beziehung jämmerliche Sex-Klamotte auf den Spuren von Roger Cormans Science-fiction-Klassiker "Der Mann mit den Röntgenaugen" ("X: The Man with the X-Ray Eyes", 1963) stellt selbst für den Billig-Vielfilmer Fred Olen Ray einen schauderhaften Tiefpunkt dar. Ein gnadenlos unerotisches und unwitziges, ganz und gar uninspiriertes Machwerk mit den üblichen Verdächtigen (siehe Eintrag "Bikini Girls from the Lost Planet") vor und hinter der Kamera und einer von nicht weniger als sieben (!) Filmen, die Olen Ray allein im Jahr 2007 auf den DVD-Markt warf, ist der Streifen auch in Sachen Spezialeffekte ein Totalausfall, der seine 79 Minuten Laufzeit grösstenteils mit der Aneinanderreihung langweiliger, ewig gleicher Softsex-Szenen zubringt.
Lake Placid 2Diese in jeder Beziehung jämmerliche Sex-Klamotte auf den Spuren von Roger Cormans Science-fiction-Klassiker "Der Mann mit den Röntgenaugen" ("X: The Man with the X-Ray Eyes", 1963) stellt selbst für den Billig-Vielfilmer Fred Olen Ray einen schauderhaften Tiefpunkt dar. Ein gnadenlos unerotisches und unwitziges, ganz und gar uninspiriertes Machwerk mit den üblichen Verdächtigen (siehe Eintrag "Bikini Girls from the Lost Planet") vor und hinter der Kamera und einer von nicht weniger als sieben (!) Filmen, die Olen Ray allein im Jahr 2007 auf den DVD-Markt warf, ist der Streifen auch in Sachen Spezialeffekte ein Totalausfall, der seine 79 Minuten Laufzeit grösstenteils mit der Aneinanderreihung langweiliger, ewig gleicher Softsex-Szenen zubringt.
Originaltitel: Lake Placid 2
Produktion: USA/Bulgarien, 2006 (Farbe)
Sony Pictures Home Entertainment/20th Century Fox Film Corporation/Asgaard Branding/Unified Film Organization (UFO)
Regie: David Flores.
Cast: John Schneider, Sarah Lafleur, Sam McMurray, Chad Collins, Alicia Ziegler, Joe Holt, Ian Reed Kesler, Justin Urich, Cloris Leachman, VJ Kewl (V. J. Benson), Robert Blush, Jonas Talkington.
84 Minuten (PAL)
In einem See in Maine haust erneut ein menschenfressendes Krokodil, was den örtlichen Sheriff James Riley auf den Plan ruft, der zusammen mit seiner Ex-Flamme Emma Warner der Bestie auf den Leib rückt. Rileys Sohn freundet sich derweil mit lokalen Teenagern an, die bald als Krokodil-Futter herhalten dürfen.
Die noch nie verfilmte Geschichte um ein monströses, menschenfressendes Krokodil erzählt der ambitionierte Film "Lake Placid 2". Genauer gesagt, gut acht Jahre nach dem ersten "Lake Placid" (1998) kam der TV-Sender "Sci-fi Channel" auf die Idee, dessen Namen auszuschlachten mit diesem Machwerk, das tatsächlich mehr von einem Remake als von einer Fortsezung hat. Sämtliche Charaktere aus dem ersten Teil finden hier eine Entsprechung, was fehlt, ist deren Talent, gute Spezialeffekte (üble gibt's zuhauf), Atmosphäre sowie die stimmige "Location" des ersten Films. Während der Film, begleitet von einer eigenartigen Apathie, uninspiriert dahinplätschert, hat man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, hier auch nur in der Nähe des Orts zu sein, an dem der erste Film spielte. "Lake Placid 2" hat eine extrem niedrige Erwartungshaltung spielend leicht unterboten und ist tatsächlich so schlecht, dass man es schon gesehen haben muss, um es zu glauben. Die einzigen Lichtblicke sind John Schneider als Sheriff — einst kurvte er, lange ist es her, in der wunderbaren TV-Serie "Ein Duke kommt selten allein" ("The Dukes of Hazzard", 1979-1985) selbigen noch um die Ohren (und kämpfte in der Episode "Auf Schatzsuche"/"Treasure of Hazzard" gar mit einem Alligator!) — sowie einige freizügige Bulgarinnen.
The Breastford Wives
Die noch nie verfilmte Geschichte um ein monströses, menschenfressendes Krokodil erzählt der ambitionierte Film "Lake Placid 2". Genauer gesagt, gut acht Jahre nach dem ersten "Lake Placid" (1998) kam der TV-Sender "Sci-fi Channel" auf die Idee, dessen Namen auszuschlachten mit diesem Machwerk, das tatsächlich mehr von einem Remake als von einer Fortsezung hat. Sämtliche Charaktere aus dem ersten Teil finden hier eine Entsprechung, was fehlt, ist deren Talent, gute Spezialeffekte (üble gibt's zuhauf), Atmosphäre sowie die stimmige "Location" des ersten Films. Während der Film, begleitet von einer eigenartigen Apathie, uninspiriert dahinplätschert, hat man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, hier auch nur in der Nähe des Orts zu sein, an dem der erste Film spielte. "Lake Placid 2" hat eine extrem niedrige Erwartungshaltung spielend leicht unterboten und ist tatsächlich so schlecht, dass man es schon gesehen haben muss, um es zu glauben. Die einzigen Lichtblicke sind John Schneider als Sheriff — einst kurvte er, lange ist es her, in der wunderbaren TV-Serie "Ein Duke kommt selten allein" ("The Dukes of Hazzard", 1979-1985) selbigen noch um die Ohren (und kämpfte in der Episode "Auf Schatzsuche"/"Treasure of Hazzard" gar mit einem Alligator!) — sowie einige freizügige Bulgarinnen.
The Breastford Wives
Originaltitel: The Breastford Wives
Produktion: USA, 2004 (Farbe)
Howru Productions
Regie: H. R. Blueberry (Jim Wynorski).
Cast: Glori-Anne Gilbert, Frankie C. Cullen, Taylor Wayne, Frank Harper, Barbie Bennett, Friday (Linda Friday), Sara Maglaughlin, Dylan Bailey (Monique Parent), Monica Sweetheart (Monika Rakocyova).
80 Minuten (NTSC)
Eine erotische Parodie ("spoof") des Science-fiction-Klassikers "Die Frauen von Stepford" (1974), der im Jahr 2004 in einer Neuauflage erschien. Ein typischer "Low-Budget"-Schnellschuss des einschlägigen Untalents Jim Wynorski ("Astral Factor", 1991), der allein 2007 fünf Filme für den Video- bzw. DVD-Markt veröffentlichen liess (das vorliegende Machwerk wurde indes laut Abspann bereits 2004 abgedreht) und sich auch weiterhin beharrlich weigert, irgendwelche Ambitionen in sein Handwerk zu integrieren. Dies ist rudimentärstes Filmemachen, bestehend zu gut 80% aus den üblichen Softsex-Kopulationsübungen von silikon- und tattoo-"geschmückten" Porno-Aktricen und fitness-gestählten Typen der Marke "Ken", serviert zu geradezu unglaublich schlechter (und aufdringlich lauter) Musik. Immerhin sind einige der Damen (sieben aus einer Cast von neun, und sie ziehen sich alle aus) doch recht attraktiv.
The Gene Generation
Originaltitel: The Gene Generation / Bei tian min ren (悲天悯人)
Produktion: USA/Südkorea/Singapur, 2007 (Farbe)
Ascension Pictures/Red Cam Studios/Middle Link
Regie: Pearry Reginald Teo (Ping-Li Zhang).
Cast: Ling Bai, Alec Newman, Parry Shen, Faye Dunaway, Ethan Cohn, Robert David Hall, Michael Shamus Wiles, Daniel Zacapa, Eireann Layne (Erin Layne), Jeff Imada, Nils Allen Stewart, Richard Cetrone, Hiro Koda.
96 Minuten (NTSC)
Michelle und ihr Bruder Jackie leben im futuristischen Stadtstaat Olympia. Sie ist eine Killerin, die im Auftrag der Regierung sogenannte "DNA-Hacker" zur Strecke bringt, er ist ein Säufer und Nichtsnutz, der in seinem jugendlichen Leichtsinn die beiden immer wieder in Schwierigkeiten bringt. Das Leben ist schwer genug, denn seit einem Unfall in einem Gen-Labor, in den die leitende Ärztin Josephine Hayden und der Wissenschaftler Christian verwickelt waren, sind weite Teile von Olympias Bevölkerung verseucht, genauer gesagt: Sie haben verunreinigte DNA. Das Ziel der Menschen ist es deshalb, in die paradiesische Stadt Demeter zu gelangen, die jedoch nur genetisch "reine" Menschen aufnimmt — um das Ticket nach Demeter zu erhalten, werden viele selbst zu DNA-Hackern oder nehmen deren Dienste in Anspruch. Christian wohnt nun Tür an Tür mit Michelle — und er ist im Besitz des Transcoders, bei dessen Erfindung damals die Labor-Katastrophe geschah. Erfunden, um Krankheiten zu heilen, kann er auch als furchtbare Waffe verwendet werden — während Christian ersteres will, hat es Dr. Hayden, beziehungsweise das, was nach dem Unfall von ihr übrig blieb, eher auf letzteres abgesehen.
Der Film ist das Werk des Singapurers Pearry Reginald Teo (alias Ping-Li Zhang), der damit seine eigene Comic-Buchreihe "The DNA Hacker Chronicles" adaptierte und gleichzeitig zum ersten Filmregisseur aus Singapur wurde, der einen Film in Hollywood realisierte. "The Gene Generation" hat einige interessante und originelle Ansätze, leider auch diverse überflüssige Geschmacklosigkeiten, sein grösstes Problem ist aber der evidente Geldmangel. Zwar sieht der Film bemerkenswert gut aus für eine Produktion, die lediglich 2.5 Millionen $ gekostet haben soll, doch für ein derart ambitioniertes Projekt reicht das Budget nicht aus — die jederzeit auf den ersten Blick als solche erkennbaren CGI-Hintergründe und wenig überzeugenden CGI-Blut-Spritz-Effekte legen davon Zeugnis ab. Bemerkenswert ist der (Kurz-)Auftritt der einstigen Oskar-Gewinnerin Faye Dunaway, ansonsten bleibt der Film unter dem Strich wenig mehr als eine Bühne für seine chinesische Hauptdarstellerin Ling Bai, diverse — zugegebenermassen spektakuläre — hautenge Lack- und Leder-Outfits spazieren zu führen.
Battle Planet — Kampf um Terra 219Der Film ist das Werk des Singapurers Pearry Reginald Teo (alias Ping-Li Zhang), der damit seine eigene Comic-Buchreihe "The DNA Hacker Chronicles" adaptierte und gleichzeitig zum ersten Filmregisseur aus Singapur wurde, der einen Film in Hollywood realisierte. "The Gene Generation" hat einige interessante und originelle Ansätze, leider auch diverse überflüssige Geschmacklosigkeiten, sein grösstes Problem ist aber der evidente Geldmangel. Zwar sieht der Film bemerkenswert gut aus für eine Produktion, die lediglich 2.5 Millionen $ gekostet haben soll, doch für ein derart ambitioniertes Projekt reicht das Budget nicht aus — die jederzeit auf den ersten Blick als solche erkennbaren CGI-Hintergründe und wenig überzeugenden CGI-Blut-Spritz-Effekte legen davon Zeugnis ab. Bemerkenswert ist der (Kurz-)Auftritt der einstigen Oskar-Gewinnerin Faye Dunaway, ansonsten bleibt der Film unter dem Strich wenig mehr als eine Bühne für seine chinesische Hauptdarstellerin Ling Bai, diverse — zugegebenermassen spektakuläre — hautenge Lack- und Leder-Outfits spazieren zu führen.
Originaltitel: Battle Planet
Produktion: USA, 2007-2008 (Farbe)
Night Light Films
Regie: Greg Aronowitz.
Cast: Zack Ward, Monica May, Colleen Smith, Kevin Thompson, John Duerler, Stephen Settgast, Meg Cionni, Kimberly Arland, Erik Betts, Todd Fournier, Brea Grant, Dianne Kwon, Rhobye Wyatt.
82 Minuten (PAL)
Ein Soldat wird für einen vermeintlichen Geheim-Auftrag auf einem unwirtlichen Planeten hinter Feindeslinien abgesetzt, wo er sich dank eines neuartigen "Hightech"-Überlebensanzugs durchschlagen soll. Nach diversen Querelen mit seiner eigenwilligen Überlebensausrüstung trifft er schliesslich auf eine mysteriöse, grünhäutige Alien-Frau. Ist sie Freund oder Feind?
Eine preiswert, aber mit einiger Fantasie abgedrehte "Space"-Oper mit einer Handvoll schöner Trickaufnahmen. Abgesehen von einem gewissen wirklich unsäglichen Nebencharakter ansehbar und sogar mit einigen überraschenden Story-Wendungen. Obwohl keineswegs auf der Höhe grosser Kino-Produktionen der heutigen Tage, so ist dieser Film im Vergleich mit den Billigst-Filmen, die Produktionsschmieden wie "The Asylum" sie heutzutage fabrizieren, doch um "Lichtjahre" höher anzusiedeln. Für hartgesottene Science-fiction-Anhänger einen Blick wert, auch wenn jener andere, ungleich bekanntere Film mit den blauen Aliens ("Avatar — Aufbruch nach Pandora", 2009) natürlich doch viel, viel besser ist.
Eine preiswert, aber mit einiger Fantasie abgedrehte "Space"-Oper mit einer Handvoll schöner Trickaufnahmen. Abgesehen von einem gewissen wirklich unsäglichen Nebencharakter ansehbar und sogar mit einigen überraschenden Story-Wendungen. Obwohl keineswegs auf der Höhe grosser Kino-Produktionen der heutigen Tage, so ist dieser Film im Vergleich mit den Billigst-Filmen, die Produktionsschmieden wie "The Asylum" sie heutzutage fabrizieren, doch um "Lichtjahre" höher anzusiedeln. Für hartgesottene Science-fiction-Anhänger einen Blick wert, auch wenn jener andere, ungleich bekanntere Film mit den blauen Aliens ("Avatar — Aufbruch nach Pandora", 2009) natürlich doch viel, viel besser ist.
Originaltitel: The Mummy: Tomb of the Dragon Emperor
Produktion: USA/Deutschland/Kanada/China, 2007 (Farbe)
Universal Pictures/Relativity Media/The Sommers Company/Alphaville Films/Giant Studios/Nowita Pictures/Sean Daniel Company/Internationale Filmproduktion Blackbird Dritte/Beijing Happy Pictures/China Film Co-Production Corporation/Shanghai Film Group Corporation
Regie: Rob Cohen.
Cast: Brendan Fraser, Jet Lian-Jie Li, Maria Bello, John Hannah, Michelle Chu-Kheng Yeoh, Luke Ford, Anthony Chau-Sang Wong, Isabella Lok-Si Leung, Liam Cunningham, David Calder.
112 Minuten (NTSC)
Das Archäologenpaar Rick und Ivy O'Donnell gerät in sein nächstes Abenteuer, als es ein kostbares Relikt nach China schaffen soll. Dort hat der Sohn der beiden gerade ohne ihr Wissen einen wichtigen archäologischen Fund gelandet und den chinesischen Kaiser Han ausgegraben, der seinerzeit die ganze Welt unterjochen wollte und noch dazu der Unsterblichkeit auf der Spur war. Bekanntlich haben die O'Donnells Talent dafür, Mumien machthungriger Herrscher zum Leben zu erwecken, also wie könnte es auch anders sein, dass...
Regisseur Rob Cohen durfte für diesen Film über 145 Millionen Dollar verfügen, und dementsprechend reiht sich, ganz im Stil der beiden Vorgängerfilme ("Die Mumie", 1998; "Die Mumie kehrt zurück", 2000), eine aufwendige Action-Szene an die nächste. Ein grosses Manko ist die Abwesenheit von Rachel Weisz (Ivy), die hier nicht eben adäquat durch Maria Bello ersetzt wurde. Ansonsten ist die Besetzung beachtlich — wer zum Beispiel hätte gedacht, Hollywood-"Sunnyboy" Brendan Fraser und Hongkongs "Category-III"-Veteranen Anthony Chau-Sang Wong mal in ein- und demselben Film zu sehen? Und wenn das noch nicht reicht: Jet Li und Michelle Yeoh sind ebenfalls mit von der Partie. Desweiteren beschert dieser Film dem Kinogänger die vielleicht peinlichsten Yetis der Filmgeschichte, einen "King-Ghidorah"-Verschnitt für Arme und den bislang schönsten (lies: blatantesten — ganze Einstellungen wurden übernommen) Klau des CGI-Pfeilregens aus "Hero", der — gut zu wissen — auch in einem "State-of-the-Art"-Hollywood-Film keinen Deut echter aussieht als beim Vorbild. Allen (reichlich vorhandenen) Mankos zum Trotz, die O'Donnells und die Mumien machen nach wie vor Spass. Man lasse die Azteken-Mumie nur kommen.
Regisseur Rob Cohen durfte für diesen Film über 145 Millionen Dollar verfügen, und dementsprechend reiht sich, ganz im Stil der beiden Vorgängerfilme ("Die Mumie", 1998; "Die Mumie kehrt zurück", 2000), eine aufwendige Action-Szene an die nächste. Ein grosses Manko ist die Abwesenheit von Rachel Weisz (Ivy), die hier nicht eben adäquat durch Maria Bello ersetzt wurde. Ansonsten ist die Besetzung beachtlich — wer zum Beispiel hätte gedacht, Hollywood-"Sunnyboy" Brendan Fraser und Hongkongs "Category-III"-Veteranen Anthony Chau-Sang Wong mal in ein- und demselben Film zu sehen? Und wenn das noch nicht reicht: Jet Li und Michelle Yeoh sind ebenfalls mit von der Partie. Desweiteren beschert dieser Film dem Kinogänger die vielleicht peinlichsten Yetis der Filmgeschichte, einen "King-Ghidorah"-Verschnitt für Arme und den bislang schönsten (lies: blatantesten — ganze Einstellungen wurden übernommen) Klau des CGI-Pfeilregens aus "Hero", der — gut zu wissen — auch in einem "State-of-the-Art"-Hollywood-Film keinen Deut echter aussieht als beim Vorbild. Allen (reichlich vorhandenen) Mankos zum Trotz, die O'Donnells und die Mumien machen nach wie vor Spass. Man lasse die Azteken-Mumie nur kommen.
Originaltitel: Journey to the Center of the Earth
Produktion: USA/Island, 2006-2007 (Farbe)
New Line Cinema/Walden Media/Journey Films
Regie: Eric Brevig.
Cast: Brendan Fraser, Josh Hutcherson, Anita Briem, Seth Meyers, Jean Michel Paré, Jane Wheeler, Frank Fontaine, Giancarlo Caltabiano, Kaniehtiio Horn, Garth Gilker.
93 Minuten (NTSC)
Professor Trevor Anderson und sein (reichlich unmotivierter) Neffe Sean reisen nach Island, um einem geologischen Phänomen auf die Spur zu kommen und nach Hinweisen auf den Verbleib von Trevors Bruder zu suchen. Zusammen mit der einheimischen Bergführerin Hannah Ásgeirsson geraten sie ungeplanterweise immer tiefer ins Erdinnere, das zu ihrer aller Überraschung genau so aussieht, wie es in Jules Vernes Buch beschrieben wurde.
Allein die Idee, Brendan Fraser als Professor (!) zu "casten", summiert schon recht treffend, worauf man sich hier einlässt. Dementsprechend vorgewarnt, macht dieses Abenteuer, zumal ab Blu-Ray-Disc, mit Projektor und 3D-Brille genossen, einen beträchtlichen Spass. Keine "ernsthafte" Romanverfilmung wie "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" von 1959, dafür Jules Verne als Leichtkost für die Popcorn-Kinogänger von heute. Der berühmte Autor dürfte sich freilich darob im Grab umdrehen.
Allein die Idee, Brendan Fraser als Professor (!) zu "casten", summiert schon recht treffend, worauf man sich hier einlässt. Dementsprechend vorgewarnt, macht dieses Abenteuer, zumal ab Blu-Ray-Disc, mit Projektor und 3D-Brille genossen, einen beträchtlichen Spass. Keine "ernsthafte" Romanverfilmung wie "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" von 1959, dafür Jules Verne als Leichtkost für die Popcorn-Kinogänger von heute. Der berühmte Autor dürfte sich freilich darob im Grab umdrehen.
Originaltitel: Iron Man
Produktion: USA, 2007 (Farbe)
Paramount Pictures/Marvel Entertainment (Marvel Enterprises)/Marvel Studios/Fairview Entertainment/Dark Blades Films
Regie: Jon Favreau.
Cast: Robert Downey Jr., Terrence Howard, Jeff Bridges, Gwyneth Paltrow, Leslie Bibb, Shaun Toub, Faran Tahir, Sayed Badreya, Bill Smitrovich, Clark Gregg, Tim Guinee, Will Lyman, Marco Khan.
126 Minuten (NTSC)
Tony Stark ist cool, clever, superreich und der wichtigste Waffenlieferant Amerikas. Politiker, "High Society" und Frauen liegen ihm zu Füssen — bis er in Afghanistan von Aufständischen gekidnappt wird, die ihn zwingen wollen, eine Bombe für sie zu bauen. Zwar gelingt ihm die Flucht, doch nach seiner Rückkehr ist er ein anderer. Gegen den Widerstand des Verwaltungsrats seiner Firma beschliesst er, fortan keine Waffen mehr zu produzieren. Stattdessen zieht er sich zurück, um die Technologie zu perfektionieren, die ihm in Afghanistan die Flucht ermöglichte — ein Metall-Anzug, der ihn zum nahezu unzerstörbaren "Iron Man" macht. Starks Geschäftspartner Stane wittert eine neue Superwaffe.
Mit "Iron Man" erblickt ein weiterer Superheld des "Marvel"-Universums das Licht der Leinwand. Vergleiche zu Comics können hier mangels deren Kenntnis keine gezogen werden, deshalb gilt dieser Kommentar nur dem Film, der (ausnahmsweise für dieses Genre) von Presse und Publikum gleichermassen hochgelobt wurde, obwohl er in typisch amerikanischer Propaganda-Manier mit einem reichlich gestörten Afghanistan-Bild aufwartet. Dank der Leistungen der idealbesetzten Robert Downey Jr. (Stark), Gwyneth Paltrow (dessen Mädchen für alles) und eines beängstigend fies grinsenden Jeff Bridges (Stane) geriet der Film dennoch zu einem sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Vergnügen, das auf Blu-Ray-Disc beeindruckend ausschaut. Die dafür verpulverten 140 Millionen US-$ hat der Film problemlos wieder eingespielt, eine Fortsetzung ist bereits entstanden und an einer weiteren wird gearbeitet.
Mit "Iron Man" erblickt ein weiterer Superheld des "Marvel"-Universums das Licht der Leinwand. Vergleiche zu Comics können hier mangels deren Kenntnis keine gezogen werden, deshalb gilt dieser Kommentar nur dem Film, der (ausnahmsweise für dieses Genre) von Presse und Publikum gleichermassen hochgelobt wurde, obwohl er in typisch amerikanischer Propaganda-Manier mit einem reichlich gestörten Afghanistan-Bild aufwartet. Dank der Leistungen der idealbesetzten Robert Downey Jr. (Stark), Gwyneth Paltrow (dessen Mädchen für alles) und eines beängstigend fies grinsenden Jeff Bridges (Stane) geriet der Film dennoch zu einem sehr unterhaltsamen und kurzweiligen Vergnügen, das auf Blu-Ray-Disc beeindruckend ausschaut. Die dafür verpulverten 140 Millionen US-$ hat der Film problemlos wieder eingespielt, eine Fortsetzung ist bereits entstanden und an einer weiteren wird gearbeitet.
Originaltitel: War of the Worlds 2: The Next Wave
Produktion: USA, 2007-2008 (Farbe)
The Asylum/Anthill Productions
Regie: C. Thomas Howell.
Cast: C. Thomas Howell, Fred Griffith, Zack Beseda, Danna Brady, Philip Cornwall, Darren Dalton, Olivia Goldenberg, Steve Goldenberg, Jason S. Gray, Dashiell Howell, Brandon Kihl.
83 Minuten (PAL)
Zwei Jahre nach der verheerenden Invasion der Marsianer, die aufgrund derer Anfälligkeit für irdische Viren abgebrochen werden musste, beginnt sich auf der Erde organisierter Widerstand zu regen. Wissenschaftler haben ausserirdische Technologie ausgeschlachtet und für eigene Kampfflugzeuge mit Weltall-Kapazität adaptiert. Ex-Astronom George Herbert muss inzwischen nur noch auf seinen Sohn aufpassen, da seine Frau offenbar (wird nicht gezeigt oder auch nur erklärt) zwischenzeitlich ums Leben kam. Doch eine der "Walker" genannten Mars-Kriegsmaschinen entführt den Jungen.
Ein cleverer Schachzug war es schon von den deutschen Verleihern, von den beiden "War-of-the-Worlds"-Heulern der Billigst-Filmschmiede "Asylum" (2005/2008) gleich diesen zweiten Teil einzukaufen und ihn dem Publikum als Fortsetzung des Steven-Spielberg-Films "Krieg der Welten" ("War of the Worlds", 2005) anzudrehen. Denn an diesem Beispiel wird besonders blatant vor Augen geführt, dass filmischer Bodensatz durch die in den letzten Jahren dazugewonnenen technischen Möglichkeiten dazu tendiert, immer noch billiger und schlampiger zu werden. Gegen diesen Streifen sahen B-Filme vor 15, 20 Jahren wie luxuriös ausgestattete Epen aus. Die wenigen "FX"-Szenen sehen noch immer ausnehmend unecht aus und werden dafür gerne mal seitenverkehrt (oder auch nicht) repetiert. Dazu kommen mit billigsten Plastikplanen dekorierte Raumschiff-Interieurs, Dialoge über "Geräusche" aus dem Weltall, irritierende Charaktere, die sich mit debilen Konversationsanläufen über die 83 Minuten Laufzeit zu hangeln versuchen. Wer mit 500'000 US-$ einen Weltkrieg inszenieren will, muss haushälterisch mit den Ressourcen umgehen. Die bessere Idee wäre freilich: Lasst es einfach sein.
Ein cleverer Schachzug war es schon von den deutschen Verleihern, von den beiden "War-of-the-Worlds"-Heulern der Billigst-Filmschmiede "Asylum" (2005/2008) gleich diesen zweiten Teil einzukaufen und ihn dem Publikum als Fortsetzung des Steven-Spielberg-Films "Krieg der Welten" ("War of the Worlds", 2005) anzudrehen. Denn an diesem Beispiel wird besonders blatant vor Augen geführt, dass filmischer Bodensatz durch die in den letzten Jahren dazugewonnenen technischen Möglichkeiten dazu tendiert, immer noch billiger und schlampiger zu werden. Gegen diesen Streifen sahen B-Filme vor 15, 20 Jahren wie luxuriös ausgestattete Epen aus. Die wenigen "FX"-Szenen sehen noch immer ausnehmend unecht aus und werden dafür gerne mal seitenverkehrt (oder auch nicht) repetiert. Dazu kommen mit billigsten Plastikplanen dekorierte Raumschiff-Interieurs, Dialoge über "Geräusche" aus dem Weltall, irritierende Charaktere, die sich mit debilen Konversationsanläufen über die 83 Minuten Laufzeit zu hangeln versuchen. Wer mit 500'000 US-$ einen Weltkrieg inszenieren will, muss haushälterisch mit den Ressourcen umgehen. Die bessere Idee wäre freilich: Lasst es einfach sein.
Originaltitel: The Dark Knight
Produktion: USA/England, 2007 (Farbe)
Warner Bros. Pictures/Legendary Pictures/Syncopy/DC Comics
Regie: Christopher Nolan.
Cast: Christian Bale, Heath Ledger, Aaron Eckhart, Michael Caine, Maggie Gyllenhaal, Gary Oldman, Morgan Freeman, Monique Gabriela Curnen, Ron Dean, Cillian Murphy, Chin Han, Nestor Carbonell, Eric Roberts.
152 Minuten (NTSC)
In Gotham City schwingt sich ein neuer Verbrecher mit Clownsgesicht, der Joker, zum König der Unterwelt auf, derweil Batman — alias Millionär Bruce Wayne — in eine ernsthafte Identitätskrise gerät und Gothams grosse Hoffnung auf eine bessere Zukunft, Harvey Dent, zu einem weiteren Wahnsinnigen mutiert.
Als Anhänger der "Batman"-Filme des Regisseurs Tim Burton ("Batman", 1989; "Batmans Rückkehr", 1992) hatte dieser Schreiber bereits mit Christopher Nolans Neuanfang der "Batman"-Franchise, "Batman Begins" von 2004, seine liebe Mühe. Trotzdem war die Erwartung gross — doch fällt es auch bei "The Dark Knight" schwer, in die allgemeinen Lobeshymnen mit einzustimmen. Nolan wurde sehr gelobt, weil er frischen Wind in die durch Joel Schumachers eher misslungenen "Batman & Robin" (1997) stark angeschlagene "Batman"-Filmreihe brachte. So weit, so gut, doch vermisst man den bei Tim Burton omnipräsenten Fantasy-Touch und Charme. Gotham City, bei Burton eine geheimnisvolle, düstere und unwirkliche Welt, wirkt bei Nolan wie eine x-beliebige amerikanische Grossstadt aus der realen Welt. Die fantastischen Kulissen und Set-Designs sind verschwunden, und man findet sich schon beinahe in einem (erstaunlich harten) Actionfilm wieder, bei dem das fantastische Element stets im Hintergrund bleibt. Auf der positiven Seite ist dies trotz Überlänge ein sehr unterhaltsamer Film mit starken Schauspielern und einigen für Mainstream-Verhältnisse überraschenden Wendungen. Regisseur Christopher Nolan ("Inception", 2009) blieb seinem Stil auch für den 2011 entstandenen Abschluss seiner "Batman"-Trilogie, "The Dark Knight Rises", treu.
Als Anhänger der "Batman"-Filme des Regisseurs Tim Burton ("Batman", 1989; "Batmans Rückkehr", 1992) hatte dieser Schreiber bereits mit Christopher Nolans Neuanfang der "Batman"-Franchise, "Batman Begins" von 2004, seine liebe Mühe. Trotzdem war die Erwartung gross — doch fällt es auch bei "The Dark Knight" schwer, in die allgemeinen Lobeshymnen mit einzustimmen. Nolan wurde sehr gelobt, weil er frischen Wind in die durch Joel Schumachers eher misslungenen "Batman & Robin" (1997) stark angeschlagene "Batman"-Filmreihe brachte. So weit, so gut, doch vermisst man den bei Tim Burton omnipräsenten Fantasy-Touch und Charme. Gotham City, bei Burton eine geheimnisvolle, düstere und unwirkliche Welt, wirkt bei Nolan wie eine x-beliebige amerikanische Grossstadt aus der realen Welt. Die fantastischen Kulissen und Set-Designs sind verschwunden, und man findet sich schon beinahe in einem (erstaunlich harten) Actionfilm wieder, bei dem das fantastische Element stets im Hintergrund bleibt. Auf der positiven Seite ist dies trotz Überlänge ein sehr unterhaltsamer Film mit starken Schauspielern und einigen für Mainstream-Verhältnisse überraschenden Wendungen. Regisseur Christopher Nolan ("Inception", 2009) blieb seinem Stil auch für den 2011 entstandenen Abschluss seiner "Batman"-Trilogie, "The Dark Knight Rises", treu.
Originaltitel: Coraline
Produktion: USA, 2006-2008 (Farbe)
Focus Features/Laika Entertainment/Pandemonium
Regie: Henry Selick.
Voice Cast: Dakota Fanning, Teri Hatcher, Jennifer Saunders, Dawn French, Keith David, John Hodgman, Robert Bailey Jr., Ian McShane, Aankha Neal, George Selick, Hannah Kaiser, Harry Selick, Marina Budovsky.
101 Minuten (NTSC)
Die junge Coraline ist gerade mit ihren Eltern in eine vermeintlich langweilige Bruchbude am Rande von Nirgendwo gezogen. Während sie das alte Haus auskundschaftet, entdeckt sie einen Geheimgang, der sie in eine Art Parallelwelt führt, in der alles besser zu sein scheint als in der Realität. Ihre dortigen Eltern hören Coraline zu, erfüllen ihr alle Wünsche, und ihr Kumpane Wybie, in der richtigen Welt eine nervtötende Quasselstrippe, kann nicht sprechen. Doch wie jede perfekte Traumwelt, so hat auch diese einen mächtig grossen Haken. Diesen lernt Coraline kennen, als sie die Knöpfe sieht.
Henry Selick schuf nach "Nightmare Before Christmas" (1993) erneut einen visuell beeindruckenden (vor allem in 3D, das hier einige Male sehr gut zur Geltung kommt) Animationsfilm, der teilweise erstaunlich "scary" und unheimlich daherkommt. Kein herausragendes Meisterwerk, wie es "Nightmare Before Christmas" war, aber mit der vergleichbaren "Corpse Bride" (2005) alleweil auf Augenhöhe.
Henry Selick schuf nach "Nightmare Before Christmas" (1993) erneut einen visuell beeindruckenden (vor allem in 3D, das hier einige Male sehr gut zur Geltung kommt) Animationsfilm, der teilweise erstaunlich "scary" und unheimlich daherkommt. Kein herausragendes Meisterwerk, wie es "Nightmare Before Christmas" war, aber mit der vergleichbaren "Corpse Bride" (2005) alleweil auf Augenhöhe.
Originaltitel: Princess of Mars
Produktion: USA, 2009 (Farbe)
The Global Asylum
Regie: Mark Atkins.
Cast: Antonio Sabàto Jr., Traci Lords, Matt Lasky, Chacko Vadaketh, Mitchell Gordon, Noelle Perris, Matt Lagan, Kimberly Ables Jindra, Tomas Boykin, Rob Ullett, Mohammad Kavianpour, Ali Tagi Alexander.
90 Minuten (PAL)
Ein in Afghanistan getöteter US-Soldat wird mit einem neuen Leben auf einen weit entfernten, dem Mars ähnlichen Planeten geschickt, wo er sich in eine Prinzessin verliebt.
Das "Globale Irrenhaus" vergriff sich hier erneut mit einem Fünfzigstel des notwendigen Etats an einer namhaften Vorlage, diesmal traf es eine von Edgar Rice Burroughs — seltsamerweise wurde der Film dann aber weniger mit seinem Namen als vielmehr mit bewährt hanebüchenem Nonsens von "Avatar" (2009) über "Der Herr der Ringe" (2001/2002/2003) bis "Starship Troopers" (1997) beworben. Dies hat vermutlich damit zu tun, dass man ausnahmsweise das Plagiat ("Princess of Mars") lange vor dem plagiierten Film (Walt Disneys aufwendiger "John Carter — Zwischen zwei Welten", 2011) fertig hatte und mit der Veröffentlichung nicht zuwarten wollte. Im Gegensatz zu anderen Werken der Produktionsschmiede "Asylum" beinahe schon erträglich, sieht "Princess of Mars" in seinen besten Momenten fast nach einem richtigen Film aus. Fast.
Das "Globale Irrenhaus" vergriff sich hier erneut mit einem Fünfzigstel des notwendigen Etats an einer namhaften Vorlage, diesmal traf es eine von Edgar Rice Burroughs — seltsamerweise wurde der Film dann aber weniger mit seinem Namen als vielmehr mit bewährt hanebüchenem Nonsens von "Avatar" (2009) über "Der Herr der Ringe" (2001/2002/2003) bis "Starship Troopers" (1997) beworben. Dies hat vermutlich damit zu tun, dass man ausnahmsweise das Plagiat ("Princess of Mars") lange vor dem plagiierten Film (Walt Disneys aufwendiger "John Carter — Zwischen zwei Welten", 2011) fertig hatte und mit der Veröffentlichung nicht zuwarten wollte. Im Gegensatz zu anderen Werken der Produktionsschmiede "Asylum" beinahe schon erträglich, sieht "Princess of Mars" in seinen besten Momenten fast nach einem richtigen Film aus. Fast.
Originaltitel: Screamers: The Hunting
Produktion: Kanada/USA, 2008 (Farbe)
Pope Productions
Regie: Sheldon Wilson.
Cast: Gina Holden, Jana Pallaske, Lance Henriksen, Greg Bryk, Christopher Redman, Tim Rozon, Dave La Pommeray, Jody Richardson, Stephen Amell, Holly O'Brien, Darryl Hopkins, Steve Lush.
91 Minuten (PAL)
Eine Expedition von der Erde wird zum Quarantäne-Planeten Sirius 6B geschickt, auf dem 13 Jahre zuvor tödliche Killer-Roboter namens "Screamers" wüteten. Die Truppe soll dort die Absender eines Notrufs ausfindig machen. Natürlich sind die "Screamers" nicht so deaktiviert, wie man das allenthalben geglaubt hatte.
Eine passable, wenn auch ziemlich verspätete "Direct-to-Video"-Fortsetzung des kanadischen Science-fiction-Thrillers "Screamers — Tödliche Schreie" mit Peter Weller ("RoboCop", 1987) von 1995. Der Produktionsaufwand wurde im Vergleich zum Erstling merklich zurückskaliert, doch die Geschichte wird einigermassen glaubwürdig weitergesponnen und die Schauspieler machen ihre Sache nicht offensiv schlecht. Mehr durfte man nicht erwarten, mehr gibt es auch nicht zu sehen — aber immerhin auch nicht weniger.
Transformers — Die Rache
Eine passable, wenn auch ziemlich verspätete "Direct-to-Video"-Fortsetzung des kanadischen Science-fiction-Thrillers "Screamers — Tödliche Schreie" mit Peter Weller ("RoboCop", 1987) von 1995. Der Produktionsaufwand wurde im Vergleich zum Erstling merklich zurückskaliert, doch die Geschichte wird einigermassen glaubwürdig weitergesponnen und die Schauspieler machen ihre Sache nicht offensiv schlecht. Mehr durfte man nicht erwarten, mehr gibt es auch nicht zu sehen — aber immerhin auch nicht weniger.
Transformers — Die Rache
Originaltitel: Transformers: Revenge of the Fallen
Produktion: USA, 2008-2009 (Farbe)
DreamWorks SKG (DreamWorks Pictures)/Paramount Pictures/Hasbro/Di Bonaventura Pictures
Regie: Michael Bay.
Cast: Shia LaBeouf, Megan Fox, Josh Duhamel, Tyrese Gibson, John Turturro, Ramón Rodríguez, Kevin Dunn, Julie White, Isabel Lucas, John Benjamin Hickey, Matthew Marsden, Andrew Howard.
150 Minuten (NTSC)
Der umständliche Erdling Sam Witwicky ist unwissentlich noch im Besitz des letzten Splitters des sagenhaften "Allsparks", eines riesigen und äusserst mächtigen Würfels vom Planeten "Cybertron", wegen dem zwei Jahre zuvor beinahe die Erde zerstört worden wäre. Die bösen "Decepticons" orten ihn aus dem Weltraum und gehen in die Offensive. Obwohl die guten Transformers, die "Autobots", unter ihrem Anführer Optimus Prime den Erdlingen und Witwicky erneut zur Seite stehen, scheinen die Finsterlinge eine Übermacht mobilisieren zu können.
Das 200 Millionen US-$ schwere Michael-Bay-Action-Feuerwerk geriet wie erwartet zu einer beeindruckenden Demonstration dessen, was heutzutage mit moderner Tricktechnik möglich ist. Ein atemberaubendes Spektakel, leider wird der Film wie schon der erste "Transformers"-Film (2007) durch deutlich zu viele und bisweilen alberne komödiantische Szenen etwas hinuntergezogen. Trotzdem gehen hier 150 Minuten im Flug vorbei. Auf die aufdringliche und ekelhafte Polit-Propaganda des dritten Films (2011) wurde hier zum Glück noch weitgehend verzichtet.
Das 200 Millionen US-$ schwere Michael-Bay-Action-Feuerwerk geriet wie erwartet zu einer beeindruckenden Demonstration dessen, was heutzutage mit moderner Tricktechnik möglich ist. Ein atemberaubendes Spektakel, leider wird der Film wie schon der erste "Transformers"-Film (2007) durch deutlich zu viele und bisweilen alberne komödiantische Szenen etwas hinuntergezogen. Trotzdem gehen hier 150 Minuten im Flug vorbei. Auf die aufdringliche und ekelhafte Polit-Propaganda des dritten Films (2011) wurde hier zum Glück noch weitgehend verzichtet.
Originaltitel: Predators
Produktion: USA, 2009 (Farbe)
20th Century Fox Film Corporation/Troublemaker Studios/Davis Entertainment
Regie: Nimród Antal.
Cast: Adrien Brody, Topher Grace, Alice Braga, Walton Goggins, Oleg Taktarov, Laurence Fishburne, Danny Trejo, Louis Ozawa Changchien, Mahershalalhashbaz Ali, Carey Jones, Brian Steele.
107 Minuten (NTSC)
Elitesoldaten aus verschiedenen Teilen der Welt finden sich unversehens in einem ihnen unbekannten Dschungel wieder. Erst langsam dämmert es ihnen, dass sie auf einem fremden Planeten sind — der ausserirdischen Jägern als Jagd-Revier dient.
So vielversprechend die Prämisse, so einfallslos und blutleer die Inszenierung. In diese Produktion steckte 20th Century Fox angeblich 45 Millionen US-$ — wo die geblieben sind, ist "anybody's guess", auf der Leinwand ist davon jedenfalls nicht viel zu sehen. Abgesehen vom "Cinemascope"-Format verbreitet der Film über weite Strecken "look & feeling" einer 5-Millionen-$-TV- oder DTV-Produktion. Jederzeit vorhersehbar inszeniert, mit wenigen anständigen Sets, ebenso überschaubarer "Cast", keinerlei sonderlich erwähnenswerten Spezialeffekten und Klischee an Klischee reihend, dazu noch überraschend blutleer, fragt man sich, womit die Predator-Franchise einen derart armseligen Neuaufguss verdient hat.
So vielversprechend die Prämisse, so einfallslos und blutleer die Inszenierung. In diese Produktion steckte 20th Century Fox angeblich 45 Millionen US-$ — wo die geblieben sind, ist "anybody's guess", auf der Leinwand ist davon jedenfalls nicht viel zu sehen. Abgesehen vom "Cinemascope"-Format verbreitet der Film über weite Strecken "look & feeling" einer 5-Millionen-$-TV- oder DTV-Produktion. Jederzeit vorhersehbar inszeniert, mit wenigen anständigen Sets, ebenso überschaubarer "Cast", keinerlei sonderlich erwähnenswerten Spezialeffekten und Klischee an Klischee reihend, dazu noch überraschend blutleer, fragt man sich, womit die Predator-Franchise einen derart armseligen Neuaufguss verdient hat.
Originaltitel: Resident Evil: Afterlife
Produktion: Kanada/Deutschland/England/Frankreich/USA/Japan/China, 2009-2010 (Farbe)
Constantin Film (Constantin Film Produktion)/Davis-Films/Impact Pictures/Screen Gems
Regie: Paul W. S. Anderson.
Cast: Milla Jovovich, Ali Larter, Kim Coates, Shawn Roberts, Sergio Peris-Mencheta, Spencer Locke, Boris Kodjoe, Wentworth Miller, Sienna Guillory, Kacey Barnfield, Norman Yeung, Fulvio Cecere, Ray Olubowale, Tatsuya Goke.
97 Minuten (NTSC)
Regie: Paul W. S. Anderson.
Cast: Milla Jovovich, Ali Larter, Kim Coates, Shawn Roberts, Sergio Peris-Mencheta, Spencer Locke, Boris Kodjoe, Wentworth Miller, Sienna Guillory, Kacey Barnfield, Norman Yeung, Fulvio Cecere, Ray Olubowale, Tatsuya Goke.
97 Minuten (NTSC)
Die Welt in naher Zukunft: Nachdem in einem unterirdischen Laborkomplex des riesigen "Umbrella-Corporation"-Konzerns eine biologische Waffe, das sogenannte "T-Virus", freigesetzt wurde, infizierte sich fast die gesamte Menschheit mit dem Virus, was zur Folge hat, dass die Welt fast nur noch von Untoten bevölkert ist. Nach einem Angriff auf das Hauptquartier der "Umbrella Corporation" macht sich Alice, eine der wenigen Überlebenden, auf nach Alaska, um die sagenhafte Stadt "Arcadia" zu finden, welche angeblich Schutz und Sicherheit gewähren soll. Doch "Arcadia" ist nicht dort, wo es sein sollte, und Alice landet mit einem Kleinflugzeug schliesslich auf einem Hochhaus im verwüsteten und von Zombies bevölkerten Los Angeles, wo sie auf Überlebende trifft. Und erfährt, dass die "Arcadia" tatsächlich ein Schiff ist.
Der mittlerweile vierte Kinofilm nach der populären Videospiel-Reihe der Firma Capcom wurde in 3D gedreht und zeigt erneut eine Milla Jovovich in Hochform. Schon nach wenigen Sekunden wird klar, dass Regisseur Paul W. S. Anderson, der bereits den ersten Film der Reihe (2001) inszenierte, sowohl besagter Reihe als auch sich selbst treu bleibt und Style und Coolness weiterhin hoch über Logik und Physik gewichtet. Es wird desweiteren viel herumgeschossen, CGI-Spezialeffekte werden wie gewohnt äusserst exzessiv und meist eher mässig überzeugend eingesetzt und der Film endet mit einem richtiggehend unverschämten Cliffhanger, der wohl kaum einen Kinogänger zufriedenstellen dürfte. Ansonsten ein harter Zombie-Actionfilm, unterhaltend und weitgehend ohne grosse Überraschungen (im positiven wie im negativen Sinn), vom langweilig-eindimensionalen und nervtötenden Haupt-Antagonisten der Heldin vielleicht mal abgesehen. An die grossartige Endzeit-Atmosphäre des Vorgängerfilms "Resident Evil: Extinction" (2006) vermag dieser vierte Teil der Filmreihe leider zu keiner Zeit anzuknüpfen.
Originaltitel: Saw 3D
Produktion: USA/Kanada, 2010 (Farbe)
Twisted Pictures/A Bigger Boat/Serendipity Productions
Regie: Kevin Greutert.
Cast: Tobin Bell, Costas Mandylor, Betsy Russell, Cary Elwes, Sean Patrick Flanery, Chad Donella, Gina Holden, Laurence Anthony, Dean Armstrong, Naomi Snieckus, Rebecca Marshall, James Van Patten, Sebastian Pigott, Anne Lee Greene.
90 Minuten (NTSC)
Während ein vermeintlicher "Jigsaw"-Überlebender mit dubiosen Talkshow-Auftritten einen grossen Haufen Geld einstreicht, macht sich Ex-Polizeidetektiv Hoffman weiterhin am blutigen Erbe des berüchtigten Mörders zu schaffen. Diesmal sollen neben dem Fernseh-Betrüger noch Jigsaws Witwe und ein alter Weggefährte in die ewigen Jagdgründe geschickt werden.
Endlich werden wieder Leute mit Sägen um die Ecke gebracht. Ansonsten kann die nunmehr siebte "Jigsaw"-Runde meist schlecht kaschieren, dass das blutige Treiben mehr und mehr repetitiv wirkt. Die innovativsten Neuerungen diesmal sind 3D-Effekte und übrig gebliebenes lila Kunstblut aus "Star Trek VI — Das unentdeckte Land" (1991). Tobin Bell hat noch ganze zwei Auftritte, wobei er mit dem ersten allen die Schau stiehlt, dafür muss man Costas Mandylor bis zum bitteren Ende ansehen (yikes).
Endlich werden wieder Leute mit Sägen um die Ecke gebracht. Ansonsten kann die nunmehr siebte "Jigsaw"-Runde meist schlecht kaschieren, dass das blutige Treiben mehr und mehr repetitiv wirkt. Die innovativsten Neuerungen diesmal sind 3D-Effekte und übrig gebliebenes lila Kunstblut aus "Star Trek VI — Das unentdeckte Land" (1991). Tobin Bell hat noch ganze zwei Auftritte, wobei er mit dem ersten allen die Schau stiehlt, dafür muss man Costas Mandylor bis zum bitteren Ende ansehen (yikes).
Originaltitel: Drive Angry
Produktion: USA, 2010 (Farbe)
Summit Entertainment/Millennium Films/Michael De Luca Productions/Nu Image Films (Nu Image)/Saturn Films
Regie: Patrick Lussier.
Cast: Nicolas Cage, Amber Heard, William Fichtner, Billy Burke, David Morse, Todd Farmer, Christa Campbell, Charlotte Ross, Tom Atkins, Jack McGee, Katy Mixon, Wanetah Walmsley, Fabian C. Moreno.
104 Minuten (NTSC)
Milton ist aus der Hölle entlaufen, um auf der Erde seine (Baby-)Enkelin zu retten, welche den Klauen eines fanatischen Satanisten-Sektenführers anheim fiel. Unterwegs liest er die blonde Piper auf, derweil sich ein höllischer Buchhalter an ihre Fersen heftet. Leichen pflastern ihren Weg.
Nicolas Cage erklimmt mit diesem Meisterwerk nach "Ghost Rider" (2005-2006) eine neue Stufe auf seinem Weg zum Schauspieler-Olymp, zum absolut Göttlichen. Mit einem einzigen Gesichtsausdruck beherrscht er die Leinwand.
Nicolas Cage ist ein verzweifelter Mann, der dringend Geld benötigt und deshalb mehr und mehr Schrottfilme wie diesen machen muss. Und hätte er das Geld nicht ganz so nötig und wäre die schöne Amber nicht mit von der Partie, so hätte er sich in diesem Generalangriff auf niedere Instinkte vermutlich nie blicken lassen.
Who knows. Dank Amber Heard ("All the Boys Love Mandy Lane", 2005), '69er Dodge Charger und Blu-Ray-Optik ist diese Testosteron-Granate doch ganz unterhaltsam.
John Carter — Zwischen zwei Welten
Nicolas Cage erklimmt mit diesem Meisterwerk nach "Ghost Rider" (2005-2006) eine neue Stufe auf seinem Weg zum Schauspieler-Olymp, zum absolut Göttlichen. Mit einem einzigen Gesichtsausdruck beherrscht er die Leinwand.
Nicolas Cage ist ein verzweifelter Mann, der dringend Geld benötigt und deshalb mehr und mehr Schrottfilme wie diesen machen muss. Und hätte er das Geld nicht ganz so nötig und wäre die schöne Amber nicht mit von der Partie, so hätte er sich in diesem Generalangriff auf niedere Instinkte vermutlich nie blicken lassen.
Who knows. Dank Amber Heard ("All the Boys Love Mandy Lane", 2005), '69er Dodge Charger und Blu-Ray-Optik ist diese Testosteron-Granate doch ganz unterhaltsam.
John Carter — Zwischen zwei Welten
Originaltitel: John Carter / John Carter of Mars
Produktion: USA/England, 2010-2011 (Farbe)
Walt Disney Pictures
Regie: Andrew Stanton.
Cast: Taylor Kitsch, Lynn Collins, Samantha Morton, Willem Dafoe, Thomas Haden Church, Mark Strong, Ciarán Hinds, Dominic West, James Purefoy, Bryan Cranston, Polly Walker, Daryl Sabara, Arkie Reece, Davood Ghadami.
132 Minuten (NTSC)
Im Jahr 1868 gerät der ehemalige Konföderierten-Offizier John Carter auf der Flucht vor Apache-Indianern in eine Höhle und von dort durch ein geheimnisvolles Medaillon in eine andere Welt — "Barsoom", den Erdenbewohnern geläufig als der Planet Mars. Er begegnet den Tharks, drei Meter grossen grünen Marsbewohnern mit vier Armen sowie reptilienhaften und insektoiden Merkmalen. Da die Erde ("Jasoom") eine stärkere Gravitationskraft aufweist als der rote Planet ("Barsoom"), verfügt Carter auf dem Mars über gewaltige Körper- und Sprungkräfte, mit denen er den Thark-Anführer Tars Tarkas beeindruckt. Er wird als "Dotar Sojat" in die Gemeinschaft der Tharks aufgenommen. Unversehens wird Carter in den auf Barsoom tobenden Bürgerkrieg zwischen den Stadtstaaten Helium und Zodanga hineingezogen, als er bei einem "Lichtschiff"-Luftgefecht Prinzessin Dejah Thoris von Helium das Leben rettet. Sie befindet sich auf der Flucht vor Zodangas Herrscher, dem Jeddak (König) Sab Than, der sie zur Heirat zwingen will. Durch eine neuartige Waffe, die er von höheren Wesen, den Therns, welche die Geschicke und Geschichte Barsooms kontrollieren wollen, erhalten hat, soll Sab Than zum Alleinherrscher des Planeten aufsteigen. Nun ist es an Carter, Helium zu retten und Zodanga und die Therns aufzuhalten.
Walt Disney Pictures verfilmte 2010-2011 den etwa 100 Jahre zuvor (1912; respektive 1917) veröffentlichten ersten Science-fiction-Roman um die von US-Schriftsteller und "Tarzan"-Erfinder Edgar Rice Burroughs kreierte Figur "John Carter vom Mars". Dem Roman ("Eine Marsprinzessin"/"Die Prinzessin vom Mars", im Original "Under the Moons of Mars" respektive "A Princess of Mars") folgten nicht weniger als zehn Fortsetzungen. Mit einem Budget von 263.7 Millionen US-$ war "John Carter — Zwischen zwei Welten" eine der teuersten Produktionen der Kinogeschichte, deren insbesondere in den USA nur mässigen Einspielergebnisse an den Kinokassen u. a. Disney-Filmchef Rich Ross zum Rücktritt zwangen. Zwar mag man dem Film vorwerfen, dass er sich gegenüber seiner literarischen Vorlage (zu) viele Freiheiten nimmt, doch ansonsten hätte der einfalls- und temporeiche Science-fiction-Blockbuster mit Fantasy-Touch, tollen Sets und Kostümen und viel, viel "eye-candy" wahrlich besseres verdient. Die Welt von "Barsoom" erwacht in dieser ersten ernsthaften Leinwand-Adaption von Burroughs' Geschichten (nach diversen gescheiterten Anläufen, "John Carter" zu verfilmen, sowie einer ziemlich lachhaften Billig-Filmversion namens "Princess of Mars" im Jahr 2009) sehr eindrücklich zum Leben. Darsteller Taylor Kitsch spielte 2010-2011 auch im Science-fiction-Kriegsfilm "Battleship" eine Hauptrolle. Für Sci-fi-Fans ein Erlebnis.
Prometheus — Dunkle Zeichen
Walt Disney Pictures verfilmte 2010-2011 den etwa 100 Jahre zuvor (1912; respektive 1917) veröffentlichten ersten Science-fiction-Roman um die von US-Schriftsteller und "Tarzan"-Erfinder Edgar Rice Burroughs kreierte Figur "John Carter vom Mars". Dem Roman ("Eine Marsprinzessin"/"Die Prinzessin vom Mars", im Original "Under the Moons of Mars" respektive "A Princess of Mars") folgten nicht weniger als zehn Fortsetzungen. Mit einem Budget von 263.7 Millionen US-$ war "John Carter — Zwischen zwei Welten" eine der teuersten Produktionen der Kinogeschichte, deren insbesondere in den USA nur mässigen Einspielergebnisse an den Kinokassen u. a. Disney-Filmchef Rich Ross zum Rücktritt zwangen. Zwar mag man dem Film vorwerfen, dass er sich gegenüber seiner literarischen Vorlage (zu) viele Freiheiten nimmt, doch ansonsten hätte der einfalls- und temporeiche Science-fiction-Blockbuster mit Fantasy-Touch, tollen Sets und Kostümen und viel, viel "eye-candy" wahrlich besseres verdient. Die Welt von "Barsoom" erwacht in dieser ersten ernsthaften Leinwand-Adaption von Burroughs' Geschichten (nach diversen gescheiterten Anläufen, "John Carter" zu verfilmen, sowie einer ziemlich lachhaften Billig-Filmversion namens "Princess of Mars" im Jahr 2009) sehr eindrücklich zum Leben. Darsteller Taylor Kitsch spielte 2010-2011 auch im Science-fiction-Kriegsfilm "Battleship" eine Hauptrolle. Für Sci-fi-Fans ein Erlebnis.
Prometheus — Dunkle Zeichen
Originaltitel: Prometheus
Produktion: USA/England, 2011-2012 (Farbe)
20th Century Fox Film Corporation/Brandywine Productions/Dune Entertainment/Scott Free Productions
Regie: Ridley Scott.
Cast: Noomi Rapace, Michael Fassbender, Charlize Theron, Idris Elba, Guy Pearce, Logan Marshall-Green, Sean Harris, Rafe Spall, Emun Elliott, Benedict Wong, Kate Dickie, Branwell Donaghey, C. C. Smiff.
124 Minuten (NTSC)
Im Jahr 2089: An verschiedensten Ausgrabungsstätten auf der Erde entdeckt das Archäologen-Paar Elizabeth Shaw und Charlie Holloway identische Darstellungen von Sternen-Konstellationen, die ihre These des Herkunftsortes gottähnlicher Wesen, sogenannter "Konstrukteure", die nach Ansicht der beiden die Erschaffer ("Konstrukteure") der Menschheit gewesen sein müssen, untermauern. Der mächtige Weyland-Konzern finanziert daraufhin eine Reise zum fernen Sonnensystem Zeta Reticuli, in dem sich der Mond LV-223, der vermutete Ursprungsort der "Konstrukteure", befindet. Nach zwei Jahren Flugzeit erreicht das Raumschiff "Prometheus" LV-223, wo Shaw und die Crew des Schiffs riesige, kuppelförmige Bauten intelligenter ausserirdischer Lebewesen vorfinden. Doch der greise Konzernchef von Weyland verfolgt mit der Reise banale, eigennützige Ziele, und auch die Gesinnung der Ausserirdischen scheint nicht unbedingt freundlicher Natur zu sein.
Nach etwas über drei Jahrzehnten kehrte Ridley Scott, der Schöpfer zweier der bedeutendsten Science-fiction-Filme der Genre-Geschichte, "Alien — Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" (1978) und "Der Blade Runner" (1981), mit diesem lange erwarteten "Alien"-Prequel beziehungsweise Spin-Off zum Genre zurück. Mit einem 130-Millionen-$-Etat schuf er einen technisch perfekten, für sich alleine betrachtet zweifellos stimmigen und faszinierenden Film. Als Bestandteil oder Prequel der "Alien"-Filmwelt, der sich zudem anschicken will, den Ursprung des sagenhaften "Aliens" zu klären, taugt der Film indes nicht wirklich und tischt ziemlich enttäuschende und banale Erklärungen auf. Das "Alien" als unbekannter, natürlicher Organismus aus dem Originalfilm war eine wesentlich interessantere, realistischere und faszinierendere Prämisse als hier aufgetischt, und die Geheimnisse der sagenhaften Raumfahrer, nun "Konstrukteure" genannt, wären besser im Dunkeln geblieben. Als für sich betrachtetes Werk kann Scotts neuster Science-fiction-Streich überzeugen, doch die bahnbrechende Signifikanz seiner Meisterwerke erreicht der Regie-Altmeister hiermit bei Weitem nicht mehr. Dies zu erwarten wäre indes auch zu vermessen gewesen.
Nach etwas über drei Jahrzehnten kehrte Ridley Scott, der Schöpfer zweier der bedeutendsten Science-fiction-Filme der Genre-Geschichte, "Alien — Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt" (1978) und "Der Blade Runner" (1981), mit diesem lange erwarteten "Alien"-Prequel beziehungsweise Spin-Off zum Genre zurück. Mit einem 130-Millionen-$-Etat schuf er einen technisch perfekten, für sich alleine betrachtet zweifellos stimmigen und faszinierenden Film. Als Bestandteil oder Prequel der "Alien"-Filmwelt, der sich zudem anschicken will, den Ursprung des sagenhaften "Aliens" zu klären, taugt der Film indes nicht wirklich und tischt ziemlich enttäuschende und banale Erklärungen auf. Das "Alien" als unbekannter, natürlicher Organismus aus dem Originalfilm war eine wesentlich interessantere, realistischere und faszinierendere Prämisse als hier aufgetischt, und die Geheimnisse der sagenhaften Raumfahrer, nun "Konstrukteure" genannt, wären besser im Dunkeln geblieben. Als für sich betrachtetes Werk kann Scotts neuster Science-fiction-Streich überzeugen, doch die bahnbrechende Signifikanz seiner Meisterwerke erreicht der Regie-Altmeister hiermit bei Weitem nicht mehr. Dies zu erwarten wäre indes auch zu vermessen gewesen.
Originaltitel: The Amazing Spider-Man
Produktion: USA, 2010-2011 (Farbe)
Columbia Pictures/Marvel Studios/Marvel Enterprises/Laura Ziskin Productions
Regie: Marc Webb.
Cast: Andrew Garfield, Emma Stone, Rhys Ifans, Denis Leary, Martin Sheen, Sally Field, Irrfan Khan, Campbell Scott, Embeth Davidtz, Chris Zylka, Max Charles, C. Thomas Howell, Jake Ryan Keiffer, Kari Coleman.
136 Minuten (NTSC)
Der junge Aussenseiter und Hobby-Fotograf Peter Parker wird bei einem unerlaubten Aufenthalt in einer High-Tech-Forschungseinrichtung von einer gentechnisch präparierten Spinne gebissen und entdeckt bald darauf, wie sich sein Körper zu verändern beginnt. Er entwickelt ungeahnte Reflexe, ein sagenhaftes Reaktionsvermögen und kann plötzlich spielend senkrechte Wände emporklettern und Netze spinnen. Während er des Nachts rasend vor Wut nach dem Mörder seines Stiefvaters sucht, kommt er tagsüber dem Wissenschaftler Dr. Connors näher, der dereinst mit seinem richtigen Vater befreundet war und mit diesem an einem geheimen Projekt gearbeitet hatte. Und Peter verliebt sich in seine Schulkameradin Gwen Stacy. Dr. Connors indes, von seinem Geldgeber unter Druck gesetzt und erpresst, unternimmt einen Selbstversuch mit einem von ihm (mit Peters Hilfe) entwickelten Medikament. Das hat fatale Folgen: Er verwandelt sich in eine riesige Echse, die bald die Stadt terrorisiert. Peter ist gefordert: Als Superheld Spider-Man muss er seine Spinnen-Kräfte einsetzen, um die unbescholtenen Bürger der Stadt — und Gwen — zu beschützen.
Columbia Pictures lässt den Comic-Superhelden "Spider-Man" (in den deutschsprachigen Comic-Ausgaben ursprünglich als "Die Spinne" bezeichnet) aus dem "Marvel"-Universum zum nunmehr siebten Mal auf die Kinoleinwand los. War es in den 1970er Jahren Schauspieler Nicholas Hammond, der in einer kurzlebigen TV-Serie und drei Kinofilmen ("Spider-Man — Der Spinnenmensch", 1977; "Spider-Man schlägt zurück", 1978; "Spider-Man gegen den Gelben Drachen", 1979) Wände hochkletterte und Verbrecher bekämpfte, so wurde er 2002 von Tobey Maguire abgelöst, der in Sam Raimis "Spider-Man"-Trilogie (2001/2003/2007) in Hammonds Fussstapfen trat. Die Produktion von "The Amazing Spider-Man", Ausgabe 2011, startete denn auch unter dem Arbeitstitel "Spider-Man 4", Knatsch hinter den Kulissen bewog Raimi jedoch dazu, vom Projekt abzuspringen, und Columbia Pictures, statt auf eine neuerliche Fortsetzung auf ein "Re-Booting" der populären Franchise zu setzen. Neu(st)er "Spider-Man" ist Andrew Garfield, der auf den ersten Blick nicht unbedingt die glücklichste Wahl für die Rolle darstellt, doch seine Sache im fertigen Film gut macht, das 230-Millionen-Dollar-Budget verwalten durfte Regisseur Marc Webb, zuvor noch ein unbeschriebenes Blatt, was fantastisches Kino anbelangt. Insgesamt macht sein neuer "Spider-Man" nicht zuletzt dank seinen teils irrwitzigen Spezialeffekten Spass: Spideys (Nah-)Kämpfe in diesem neuen Film sind absolut atemberaubend in Szene gesetzt.
Columbia Pictures lässt den Comic-Superhelden "Spider-Man" (in den deutschsprachigen Comic-Ausgaben ursprünglich als "Die Spinne" bezeichnet) aus dem "Marvel"-Universum zum nunmehr siebten Mal auf die Kinoleinwand los. War es in den 1970er Jahren Schauspieler Nicholas Hammond, der in einer kurzlebigen TV-Serie und drei Kinofilmen ("Spider-Man — Der Spinnenmensch", 1977; "Spider-Man schlägt zurück", 1978; "Spider-Man gegen den Gelben Drachen", 1979) Wände hochkletterte und Verbrecher bekämpfte, so wurde er 2002 von Tobey Maguire abgelöst, der in Sam Raimis "Spider-Man"-Trilogie (2001/2003/2007) in Hammonds Fussstapfen trat. Die Produktion von "The Amazing Spider-Man", Ausgabe 2011, startete denn auch unter dem Arbeitstitel "Spider-Man 4", Knatsch hinter den Kulissen bewog Raimi jedoch dazu, vom Projekt abzuspringen, und Columbia Pictures, statt auf eine neuerliche Fortsetzung auf ein "Re-Booting" der populären Franchise zu setzen. Neu(st)er "Spider-Man" ist Andrew Garfield, der auf den ersten Blick nicht unbedingt die glücklichste Wahl für die Rolle darstellt, doch seine Sache im fertigen Film gut macht, das 230-Millionen-Dollar-Budget verwalten durfte Regisseur Marc Webb, zuvor noch ein unbeschriebenes Blatt, was fantastisches Kino anbelangt. Insgesamt macht sein neuer "Spider-Man" nicht zuletzt dank seinen teils irrwitzigen Spezialeffekten Spass: Spideys (Nah-)Kämpfe in diesem neuen Film sind absolut atemberaubend in Szene gesetzt.
Elysium
Originaltitel: Elysium
Produktion: USA/Kanada/Mexiko, 2011-2012 (Farbe)
TriStar Pictures/Media Rights Capital (MRC)/QED International/Alpha Core/Kinberg Genre (Simon Kinberg Productions)/Genre Films/Sony Pictures Entertainment (SPE)
Regie: Neill Blomkamp.
TriStar Pictures/Media Rights Capital (MRC)/QED International/Alpha Core/Kinberg Genre (Simon Kinberg Productions)/Genre Films/Sony Pictures Entertainment (SPE)
Regie: Neill Blomkamp.
Cast: Matt Damon, Jodie Foster, Sharlto Copley, Alice Braga, Diego Luna, Wagner Moura, William Fichtner, Brandon Auret, Josh Blacker, Emma Tremblay, José Pablo Cantillo, Maxwell Perry Cotton, Faran Tahir, Adrian Holmes.
109 Minuten (NTSC)
Im Jahr 2154 ist die Erde überbevölkert; ihre natürlichen Ressourcen sind ausgebeutet. Milliarden von Menschen leben in gigantischen Slums und ohne Aussicht auf ein besseres Leben. Eine schwerreiche, privilegierte Oberschicht hat sich schon vor langer Zeit abgesetzt und lebt auf der Weltraumstation "Elysium" (vom altgriechischen "Elysion"; "Insel der Seligen"), die im Orbit der Erde kreist. Der bereits vorbestrafte Ex-Waise Max Da Costa lebt in einem Slum und arbeitet in einer Rüstungsfabrik, welche Roboterbestandteile herstellt. Bei einem Arbeitsunfall wird er radioaktiv verstrahlt. Fabrikmanager John Carlyle, ein "Elysium"-Bürger, lässt Max mitteilen, dass er noch fünf Tage zu leben habe, und entbindet ihn seiner Pflichten. Max stellt daraufhin Kontakt her zu "Spider", einem Kriminellen und Rebellen, dem es immer mal wieder gelingt, die Schutzbarriere von "Elysium" zu durchbrechen und Menschen dorthin zu schleusen — denn für Max ist das Erreichen von "Elysium" nun nicht mehr nur ein zeitlebens unerreichbarer Traum, sondern ein absolutes Muss geworden, verfügt man dort doch über die notwendige medizinische Technik und Ausrüstung, um ihn problemlos zu heilen. Als Gegenleistung soll er für "Spider" ein Attentat auf Carlyle verüben und an wertvolle Daten in dessen Kopf gelangen. Die skrupellose Verteidigungsministerin von "Elysium", Delacourt, die sich gerne eigenmächtig über die Anweisungen des relativ moderaten "Elysium"-Präsidenten Patel hinwegsetzt und gar einen Putsch gegen diesen plant, reaktiviert als Reaktion auf den Anschlag den eigentlich bereits ausgemusterten und auf der Erde abgeladenen Söldner-Agenten Kruger, einen Psychopathen ersten Ranges, der nun Max aufhalten soll. Als erstes entführt Kruger Max' Jugendliebe, die Krankenschwester und Mutter eines todkranken Kindes Frey.
Der südafrikanische Regisseur Neill Blomkamp versuchte mit dem nachdenklich stimmenden dystopischen Science-fiction-Thriller "Elysium" mit Endzeit-Einschlag über eine Menschheit, die — hauptsächlich durch die drohende Überbevölkerung — mehr denn je zu einer grotesken Zweiklassengesellschaft wird, an seinen überraschenden Welterfolg "District 9" aus dem Jahr 2009 anzuknüpfen, aus dessen Ideen-Fundus er sich erneut ausgiebig bedient. Dabei verzichtet er dankenswerterweise auf allzu aufdringlich aufgetischte schwarzweissmalerische oder wertende Szenarien, zu denen die gesellschaftskritische Geschichte weitreichenden Raum geboten hätte, und überlässt die Schlussfolgerungen weitgehend dem Zuschauer. Negativ fallen aber die Figuren von Kruger ("District-9"-Star Sharlto Copley mit einer wahrhaft nervtötenden Vorstellung) und Delacourt (eine sichtlich gealterte Jodie Foster) auf, deren Eindimensionalität dem Film nicht zum Vorteil gereichen. Zur Figur von Präsident Patel wäre mehr Kontext wünschenswert gewesen. Das evidente Problem der Überbevölkerung (viele Länder vor allem der "dritten Welt" steuern bereits heute diesbezüglich auf eine demografische Katastrophe zu) hätte in diesem Zusammenhang zudem deutlich(er) beim Namen genannt werden müssen.
Der südafrikanische Regisseur Neill Blomkamp versuchte mit dem nachdenklich stimmenden dystopischen Science-fiction-Thriller "Elysium" mit Endzeit-Einschlag über eine Menschheit, die — hauptsächlich durch die drohende Überbevölkerung — mehr denn je zu einer grotesken Zweiklassengesellschaft wird, an seinen überraschenden Welterfolg "District 9" aus dem Jahr 2009 anzuknüpfen, aus dessen Ideen-Fundus er sich erneut ausgiebig bedient. Dabei verzichtet er dankenswerterweise auf allzu aufdringlich aufgetischte schwarzweissmalerische oder wertende Szenarien, zu denen die gesellschaftskritische Geschichte weitreichenden Raum geboten hätte, und überlässt die Schlussfolgerungen weitgehend dem Zuschauer. Negativ fallen aber die Figuren von Kruger ("District-9"-Star Sharlto Copley mit einer wahrhaft nervtötenden Vorstellung) und Delacourt (eine sichtlich gealterte Jodie Foster) auf, deren Eindimensionalität dem Film nicht zum Vorteil gereichen. Zur Figur von Präsident Patel wäre mehr Kontext wünschenswert gewesen. Das evidente Problem der Überbevölkerung (viele Länder vor allem der "dritten Welt" steuern bereits heute diesbezüglich auf eine demografische Katastrophe zu) hätte in diesem Zusammenhang zudem deutlich(er) beim Namen genannt werden müssen.
Jupiter Ascending
Originaltitel: Jupiter Ascending
Produktion: USA/Australien/England, 2013-2014 (Farbe)
Warner Bros./Village Roadshow Pictures/Dune Entertainment (Rat-Pac Dune Entertainment)/Anarchos Productions
Regie: Andy Wachowski (Lilly Wachowski) & Lana Wachowsky (Larry Wachowski).
Cast: Mila Kunis, Channing Tatum, Sean Bean, Eddie Redmayne, Douglas Booth, Tuppence Middleton, Nikki Amuka-Bird, Christina Cole, Nicholas A. Newman, Ramon Tikaram, Ariyon Bakare, Maria Doyle Kennedy, Frog Stone, David Ajala.
127 Minuten (NTSC)
Chicago, in nicht allzu ferner Zukunft: Jupiter Jones wurde unter einem besonderen Stern geboren. Doch davon ahnt die bettelarme junge Frau, die sich ihren Lebensunterhalt als Toilettenreinigerin verdingt, nichts. Zwischenzeitlich stirbt im Weltraum die Matriarchin des Hauses Abrasax, die mächtigste Adlige einer Alien-Rasse, welche die gesamte Galaxie beherrscht. Ihre Nachkommen Balem, Titus und Kalique intrigieren nun gegeneinander, um jeweils ein möglichst grosses Stück des zu verteilenden "Kuchens" abzubekommen. Bei einem Arztbesuch wird Jupiter von ausserirdischen Agenten angegriffen, welche sie im Auftrag Balems töten sollen. Alien-Soldat Caine Wise, halb Mensch, halb Werwolf (sic), geschickt von Titus, um Jupiter zu retten, vereitelt vorerst Balems Pläne. Die junge Jupiter findet sich fortan in einem fantastischen Abenteuer wieder, das sie in Kaliques Palast führt, ins Herzen des Alien-Adels auf einem fernen Planeten, wo sie erfährt, dass sie nicht nur genetisch identisch ist mit der verstorbenen Matriarchin, was sie auf einen Schlag zur rechtmässigen "Besitzerin" des gesamten Planeten Erde macht, sondern auch, dass die Erde nur einer von unzähligen Planeten in der Galaxie ist, deren Bewohner den Ausserirdischen als DNA-Pool und biologische Ersatzteillager dienen und die von Zeit zu Zeit "abgeerntet" werden müssen. Ein Showdown zwischen Balem, Jupiter und Caine auf Balems Erntestation tief unter dem "Grossen Roten Fleck" des Planeten Jupiter wird unausweichlich.
Der (von diesem Seher) mit Spannung erwartete "Jupiter Ascending" der Wachowski-Geschwister ("Matrix — Glaube das Unglaubliche"/"The Matrix", 1998; "Cloud Atlas — Der Wolkenatlas"/"Cloud Atlas", 2012; Co-Regie) geriet zu einem teils wunderschön bebilderten, chaotischen Desaster von epischen Proportionen. Nicht nur ist Channing Tatum (als Caine Wise) schmerzhaft fehlbesetzt, auch die Idee der Darstellung der blaublütigen Alien-Antagonisten als androgyne Snobs im Transgender-Look (hallo, Lana/Larry... Lilly/Andy?) war keineswegs die hellste — davon ausgehend, dass deren Hintergrund eine Aura des Unnahbaren, Unfassbaren und überaus Mächtigen verliehen werden wollte/sollte. So wirkt der zweifelsohne überaus ambitionierte "Jupiter Ascending" letzten Endes wie eine unausgegorene Mischung aus David Lynchs "Der Wüstenplanet" ("Dune", 1984) und Luc Bessons "Das fünfte Element" ("Le cinquième élément", 1996), gewürzt mit einigen Prisen von "Super Mario Bros." (1992; Stichwort: "Goombas") und "Matrix" (die Idee der Menschheit als einzubringende "Ernte" entnahmen die Wachowskis ihrem Eigengewächs), das ganze ordentlich durch den filmischen Tumbler (Wäschetrockner) gedreht und mit viel zu schnell geschnittenen Action-Sequenzen in Videospiel-Manier bestückt. Was bleibt, ist eine vertane Möglichkeit, nicht gänzlich ohne ihre Momente, doch hieraus hätte so viel mehr werden können.
Der (von diesem Seher) mit Spannung erwartete "Jupiter Ascending" der Wachowski-Geschwister ("Matrix — Glaube das Unglaubliche"/"The Matrix", 1998; "Cloud Atlas — Der Wolkenatlas"/"Cloud Atlas", 2012; Co-Regie) geriet zu einem teils wunderschön bebilderten, chaotischen Desaster von epischen Proportionen. Nicht nur ist Channing Tatum (als Caine Wise) schmerzhaft fehlbesetzt, auch die Idee der Darstellung der blaublütigen Alien-Antagonisten als androgyne Snobs im Transgender-Look (hallo, Lana/Larry... Lilly/Andy?) war keineswegs die hellste — davon ausgehend, dass deren Hintergrund eine Aura des Unnahbaren, Unfassbaren und überaus Mächtigen verliehen werden wollte/sollte. So wirkt der zweifelsohne überaus ambitionierte "Jupiter Ascending" letzten Endes wie eine unausgegorene Mischung aus David Lynchs "Der Wüstenplanet" ("Dune", 1984) und Luc Bessons "Das fünfte Element" ("Le cinquième élément", 1996), gewürzt mit einigen Prisen von "Super Mario Bros." (1992; Stichwort: "Goombas") und "Matrix" (die Idee der Menschheit als einzubringende "Ernte" entnahmen die Wachowskis ihrem Eigengewächs), das ganze ordentlich durch den filmischen Tumbler (Wäschetrockner) gedreht und mit viel zu schnell geschnittenen Action-Sequenzen in Videospiel-Manier bestückt. Was bleibt, ist eine vertane Möglichkeit, nicht gänzlich ohne ihre Momente, doch hieraus hätte so viel mehr werden können.
Star Wars — Episode VII: Das Erwachen der Macht
Originaltitel: Star Wars — Episode VII: The Force Awakens
Produktion: USA/Island, 2014-2015 (Farbe)
Produktion: USA/Island, 2014-2015 (Farbe)
Bad Robot/Lucasfilm Ltd./Truenorth Productions
Regie: J. J. Abrams.
Cast: Harrison Ford, Carrie Fisher, Daisy Ridley, Adam Driver, John Boyega, Oscar Isaac, Lupita Nyong'o, Andy Serkis, Domhnall Gleeson, Anthony Daniels, Max von Sydow, Peter Mayhew, Mark Hamill, Tim Rose.
138 Minuten (NTSC)
138 Minuten (NTSC)
30 Jahre nach der Vernichtung des zweiten Todessterns und dem damit verbundenen Fall des Galaktischen Imperiums hat sich aus dessen Überresten eine neue Macht gebildet, die sogenannte "Erste Ordnung", welche Angst und Schrecken in der Galaxis verbreitet und die etablierte "Neue Republik" bekämpft. Poe Dameron, einer der besten Kampfpiloten des Widerstands, soll im Auftrag von Prinzessin Leia Organa, die inzwischen als General amtet, ein Artefakt finden, das helfen soll, den Aufenthaltsort von Luke Skywalker, dem letzten Überlebenden der mittlerweile sagenumwobenen Jedi-Ritter, ausfindig zu machen. Auf dem Wüstenplaneten Jakku findet Poe eine Karte und versteckt sie in der Droideneinheit BB-8, während die Truppen Kylo Rens, des Befehlshabers der Ersten Ordnung, reihenweise Dorfbewohner massakrieren. Diverse Wirren später flüchten der von den Truppen abtrünnige Sturmtruppler FN-2187, von Poe instruiert und "Finn" genannt, sowie die Schrottsammlerin Rey mit BB-8 in einem vermeintlich schrottreifen Raumschiff (bei dem es sich jedoch um den legendären "Millennium-Falken" handelt) von dem Planeten, verfolgt von den Schergen Rens. Im Weltraum werden sie vom Schiff des legendären Schmugglers und Helden im Kampf gegen das einstige Imperium Han Solo (dem vormaligen Besitzer und Piloten des "Falken") und dessen Freund Chewbacca aufgelesen. Weitere Teile der von BB-8 beherbergten Teilkarte sind notwendig, um Skywalker zu finden, doch Kylo Ren und dessen Vorgesetzter Snoke, der oberste Führer der Ersten Ordnung, setzen alles daran, den Widerstand aufzuhalten.
Regisseur J. J. Abrams, der mit "Star Trek" (2008) und "Star Trek Into Darkness" (2012) bereits der eigentlich konkurrierenden, langlebigen Science-fiction-Franchise "Star Trek" eine umstrittene, doch äusserst erfolgreiche Frischzellenkur verabreicht hatte, inszenierte diesen nunmehr siebenten "Krieg-der-Sterne"-/"Star-Wars"-Film, den ersten der Reihe, der vom Walt-Disney-Konzern vertrieben wird und Auftakt einer neuen Reihe, und ging dabei, so weit das eben noch möglich war, "auf Nummer sicher", denn die Story-Blaupause des Films liest sich fast schon wie die eines Remakes von George Lucas' Erstlingsfilm "Krieg der Sterne" ("Star Wars") von 1977. Abrams serviert also alten Wein in neuen Schläuchen, und dank der willkommenen Reaktivierung der alten Recken aus der Original-Filmtrilogie (1977/1979/1982), Harrison Ford, Carrie Fisher und Mark Hamill (sowie natürlich der beliebten Droiden C-3PO, R2-D2 und dem gelungenen neuen Publikumsliebling BB-8), funktioniert das bisweilen erstaunlich gut, ja kommt gar schnell mehr richtiges "Star-Wars"-Feeling auf als bei der noch von Erfinder George Lucas daselbst orchestrierten zweiten "Star-Wars"-Trilogie (1998/2001/2005), deren Stil und Machart doch manch alteingesessenen Anhänger der Sternen-Saga nachhaltig verprellt haben dürfte. Neben gealterten, doch bekannten Gesichtern gibt es zudem einige interessante neue Charaktere, richtig viele gelungene Insider-Gags und selbstverständlich rasante Action-Szenen en masse zu bewundern. Weniger überzeugend fallen der eher fehlbesetzte Adam Driver als "Kylo Ren", der wie eine wenig originelle Neuauflage des "Harry-Potter"-Antagonisten Lord Voldemort daherkommende Ober-Finsterling Snoke sowie der im Vorfeld gross angekündigte, doch enttäuschend kurz ausgefallene Auftritt von Luke Skywalker aus. Auch die Geschichte des Films wirkt, in grobem Kontrast zu ihrem Kontext aus den Vorgängerfilmen und in Anbetracht all der Action-Szenen auf grosser Skala, insgesamt gar seltsam klein und nebensächlich. Nichtsdestotrotz wurde "Episode VII" kommerziell zu einem der erfolgreichsten Filme der bisherigen Filmgeschichte.
Regisseur J. J. Abrams, der mit "Star Trek" (2008) und "Star Trek Into Darkness" (2012) bereits der eigentlich konkurrierenden, langlebigen Science-fiction-Franchise "Star Trek" eine umstrittene, doch äusserst erfolgreiche Frischzellenkur verabreicht hatte, inszenierte diesen nunmehr siebenten "Krieg-der-Sterne"-/"Star-Wars"-Film, den ersten der Reihe, der vom Walt-Disney-Konzern vertrieben wird und Auftakt einer neuen Reihe, und ging dabei, so weit das eben noch möglich war, "auf Nummer sicher", denn die Story-Blaupause des Films liest sich fast schon wie die eines Remakes von George Lucas' Erstlingsfilm "Krieg der Sterne" ("Star Wars") von 1977. Abrams serviert also alten Wein in neuen Schläuchen, und dank der willkommenen Reaktivierung der alten Recken aus der Original-Filmtrilogie (1977/1979/1982), Harrison Ford, Carrie Fisher und Mark Hamill (sowie natürlich der beliebten Droiden C-3PO, R2-D2 und dem gelungenen neuen Publikumsliebling BB-8), funktioniert das bisweilen erstaunlich gut, ja kommt gar schnell mehr richtiges "Star-Wars"-Feeling auf als bei der noch von Erfinder George Lucas daselbst orchestrierten zweiten "Star-Wars"-Trilogie (1998/2001/2005), deren Stil und Machart doch manch alteingesessenen Anhänger der Sternen-Saga nachhaltig verprellt haben dürfte. Neben gealterten, doch bekannten Gesichtern gibt es zudem einige interessante neue Charaktere, richtig viele gelungene Insider-Gags und selbstverständlich rasante Action-Szenen en masse zu bewundern. Weniger überzeugend fallen der eher fehlbesetzte Adam Driver als "Kylo Ren", der wie eine wenig originelle Neuauflage des "Harry-Potter"-Antagonisten Lord Voldemort daherkommende Ober-Finsterling Snoke sowie der im Vorfeld gross angekündigte, doch enttäuschend kurz ausgefallene Auftritt von Luke Skywalker aus. Auch die Geschichte des Films wirkt, in grobem Kontrast zu ihrem Kontext aus den Vorgängerfilmen und in Anbetracht all der Action-Szenen auf grosser Skala, insgesamt gar seltsam klein und nebensächlich. Nichtsdestotrotz wurde "Episode VII" kommerziell zu einem der erfolgreichsten Filme der bisherigen Filmgeschichte.