JAPAN


Maple-Leaf Viewing
Originaltitel: Momiji-gari  (紅葉狩)
Produktion: Japan, 1899 (Schwarzweiss)
Ôsaka Nakaza
Regie: Tsunekichi Shibata.
Cast: Danjûrô Ichikawa IX., Kikugorô Onoe V.
6 Minuten (NTSC)/2 Minuten (NTSC)/11 Minuten (NTSC/1950 Restauration)
Taira no Koremori, Kommandant des Genpei-Krieges während der Heian-Periode, kam getarnt als Beiwohner des herbstlichen "Momiji-gari" (wörtlich etwa: "Jagd nach den roten Herbstblättern"; der japanische Brauch, sich den Fall der roten Laubblätter im Herbst zu Gemüte zu führen) nach dem Berg Togakushiyama in Shinshû. Sein tatsächlicher Plan ist es jedoch, der Berggottheit Hachiman beizustehen, der er auch sein Schwert, das "Kogarasumaru", zu verdanken hat. Während er einem Fächertanz der Prinzessin Sarashina beiwohnt, offenbart diese ihr wahres Gesicht — es ist jenes des Dämons Kijo, Koremoris Feind. 
"Momiji-gari" war ein ursprünglich für das Noh-Theater verfasstes, später hauptsächlich im Kabuki adaptiertes "shosagoto" ("Tanzspiel"), geschrieben von Nobumitsu Kanze während der Muromachi-PeriodeTraditionell wurde das Stück von japanischer Tokiwazu-, Takemoto- und Nagauta-Musik begleitet. An einem windigen Novembertag im Jahr 1899 wurden Danjûrô Ichikawa IX. (als Prinzessin Sarashina/Kijo) und Kikugorô Onoe V. (als Taira no Koremori), die beiden grössten Kabuki-Schauspieler ihrer Zeit (der Meiji-Periode), während einer Darbietung des Stücks von Regisseur Tsunekichi Shibata mit einer aus Frankreich importierten Gaumont-Kamera gefilmt, hauptsächlich, um Danjûrôs schauspielerische Darbietung zu erhalten und für die Nachwelt zu dokumentieren (es brauchte viel Überzeugungskraft, um den erzkonservativen Danjûrô zu überreden, sich von einer Kamera, etwas ins Land gebrachtem "Ausländischem", filmen zu lassen). Der Film sollte überdies erst nach seinem Tod (beide Schauspieler starben 1903) in der Öffentlichkeit vorgeführt werden. Er sollte stilprägend sein für die daraufhin jahrzehntelang umgesetzte japanische Auslegung des frühen Kinos als eine Form der "Konservierung" von Theater-Darbietungen — überdies ist er sowohl Dokumentation der Schauspielkunst seiner Darsteller ("non-fiction") als auch eine gefilmte Version einer erzählten Geschichte ("fiction") und zeigt auf, dass die beiden Genres zur damaligen Zeit noch keine grundsätzliche Unterscheidung kannten. "Momiji-gari" ist der älteste noch existierende japanische Geisterfilm und der älteste heute noch erhaltene japanische Film überhaupt. Weitere Verfilmungen des Stoffs unter dem gleichen Titel entstanden 1914 und 1941 (Regie: Shigeru Mokutô). Trotzdem war es wahrscheinlich nicht der erste entstandene fantastische Film Japans — so sollen bereits 1898 mit "Bake Jizô" ("Monster Jizo Statue"/"Jizo the Spook") und "Shinin no sosei" ("Resuscitation of the Dead"; Regie bei beiden von Shirô Asano/Shirô Ôtsuka) früheste "Horror"-Filme im "Land der aufgehenden Sonne" entstanden sein, die jedoch wie der weitaus grösste Teil von Japans frühem Kino (Kino der Vorkriegszeit) seit langer Zeit verschollen sind. 2009 wurde "Momiji-gari" als erster Film überhaupt von der Behörde zu einem "wichtigen Kulturgut Japans" ernannt. Neben einer 6-minütigen Version (16 Bilder pro Sekunde) gibt es auch eine kürzere 2-minütige Version. Beide enthalten dabei Szenen, die in der jeweils anderen Version fehlen. 11 Minuten insgesamt dauerte eine 1950 durch das Shôchiku-Filmstudio erstellte Fassung, die den Film in eine Dokumentation über die Hintergründe des Werks und seine Schauspieler einbettete.




The Samurai and the Spider Demon
Originaltitel: Shibukawa Bangorô  (郎五伴川渋)
Produktion: Japan, 1922 
(Schwarzweiss/viragiert)
Nikkatsu Kyôto
Regie: Kôkichi Tsukiyama.
Cast: Matsunosuke Onoe, Kohaku Arashi, Shôen Kataoka, Tomiyasu Ikeda, Sennosuke Nakamura, Utagorô Onoe, Kijaku Ôtani, Enichirô Jitsukawa, Tamanokyoku Onoe, Hazaemon Bandô, Kakumatsurô Arashi.
64 Minuten (NTSC)
Die Abenteuer von Bangorô Shibukawa, einem Samurai aus dem alten Edo, der verstossen wird und unter anderem einen Sumo-Kampf bestreitet, gegen einen weiblichen Spinnen-Dämon kämpft und schliesslich in die Gefangenschaft feindlicher Schergen gerät.
Ein rarer japanischer Horror-Stummfilm von 1922 (womit er sowohl das grosse Kantô-Erdbeben von 1923 mit anschliessendem Flammenmeer als auch den zweiten Weltkrieg überstand, mithin die beiden Ereignisse, bei denen fast alle japanischen Filme aus der Zeit vor 1945 — mutmasslich mehr als 99% — vernichtet wurden).
Natürlich ist das hier Dargebotene heute eher belustigend denn unheimlich, was nicht zuletzt am Benshi (Erzähler in japanischen Stummfilmen) liegt. Doch auch Overacting, Laufgeschwindigkeit der Einzelbilder sowie die ans Kabuki-Theater gemahnten Samurai-Kämpfe tragen das Ihre dazu bei. Der etwas episodenhaft aufgebaut wirkende, viragierte Film enthält bizarre Bilder, mit einer mehrere Meter grossen Riesen-Spinne, die Rauchschwaden ausstösst, als Höhepunkt. Die Hauptrolle spielte Matsunosuke Onoe, der erste richtig grosse Leinwandstar Japans, der in über 1000 Filmen mitgewirkt haben soll (von denen ganze sechs noch ganz oder teilweise erhalten sind) und der nur vier Jahre nach diesem Film im Alter von 50 Jahren verstarb. 1922 war überdies das letzte Jahr, in dem das Nikkatsu-Filmstudio sogenannte "onnagata" (女形; männliche Darsteller, die Frauenrollen bekleideten), beschäftigte. Danach fand ein Umdenken statt; japanische Filmstudios begannen in der Folgezeit erstmals, Schauspielerinnen zu engagieren.




Eine Seite des Wahnsinns
Originaltitel: Kurutta ippêji  (狂った一頁)
Produktion: Japan, 1926 
(Schwarzweiss)
Shin Kankaku-ha Eiga Renmei Productions/Kinugasa Productions/National Film Art
Regie: Teinosuke Kinugasa.
Cast: Masao Inoue, Yoshie Nakagawa, Ayako Iijima, Hiroshi Nemoto, Misao Seki, Eiko Minami, Kyôsuke Takamatsu, Minoru Takase, Shintarô Takiguchi, Tetsu Tsuboi.
59 Minuten (NTSC)
Die Geschichte des Hauswarts einer geschlossenen psychiatrischen Anstalt, der dort die Insassen betreut. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt der Bewohnerin von Zelle Nr. 25, denn sie ist seine Frau. Nachdem sie ihr Kind zu ertränken versuchte, musste sie eingeliefert werden. Als die nunmehr erwachsene Tochter des Paares zu Besuch in der Anstalt vorbeikommt, um ihrer Mutter von ihrer Verlobung und anstehenden Heirat zu erzählen, geraten die Insassen ausser Rand und Band, und beim Abwart setzt sich eine Serie von Flashbacks, Erinnerungen und eigenen Fantasien in Gang.
"A Page of Madness", oder
狂った一頁, "Kurutta ippêji", ist ein Frühwerk des japanischen Regisseurs Teinosuke Kinugasa ("The Snake Princess", 1940; "Priest and Empress", 1963), das dieser im Alter von 30 Jahren mit einer Avantgardisten-Gruppe namens "Shin Kankaku-ha" schrieb, produzierte und inszenierte. Verrückt ist auch die Art und Weise, wie dieses äusserst rare Stück japanischer Stummfilm-Geschichte erhalten bleiben konnte: Der Film war für 45 Jahre verschollen, als Regisseur Kinugasa im Jahr 1971, zu diesem Zeitpunkt bereits 75-jährig, eine vergessene Kopie davon in seinem Gartenhaus vorfand. Leider entfernte er vor der Wiederveröffentlichung offenbar persönlich Szenen aus dem Werk. Es ist unklar, ob diese noch existieren und wieder in den Film eingefügt werden könnten. "A Page of Madness" war zum Zeitpunkt seiner Entstehung ein äusserst ungewöhnlicher japanischer Film, der ausschliesslich in Kinos gezeigt wurde, die ansonsten auf ausländische (= nicht-japanische) Filme spezialisiert waren. Kinugasa zeigt eine bemerkenswerte Bilddramaturgie und verblüfft mit Licht- und Schattenspielen. Der Film enthält auch keine Zwischentitel, was dem Verständnis der anspruchsvollen Handlung zusätzlich abträglich ist. Vorführungen des Films in den 1920er Jahren wurden vielmehr, wie damals in Japan allgemein üblich, von den Erklärungen eines Benshi begleitet. Im (noch heute existierenden) Musashinokan-Kino in Shinjuku (Tokio), wo "Kurutta ippêji" seinerzeit uraufgeführt wurde, übernahm der berühmte Benshi Musei Tokugawa die Begleitung des Films. Leider zieren sich die Verantwortlichen auch weiterhin um eine offizielle Heimkino-Veröffentlichung des Stummfilms, die diverse offene Fragen gegebenenfalls beantworten könnte.



Ghost Story: Fox and Raccoon Dog
Originaltitel: Kaidan kitsune to tanuki  (怪談狐と狸)
Produktion: Japan, 1929 
(Schwarzweiss)
Makino Mimuro (Makino Productions)
Regie: Jirô Yoshino.
Cast: Takeo Katsura, Kiyoko Izumi, Ihachi Ômori, Beijûrô Ichikawa, Kiyoshi Kawashima, Masue Bessho.
38 Minuten (NTSC)
Japan im Jahr 1783: Omitsu und Minosuke sind Liebende, die sich geschworen haben, gemeinsam zu sterben. Trotzdem lässt sie es zu, dass er sich wegen hoher Verschuldung alleine in einen Fluss stürzt. Als Tanuki (eine Yôkai-Art; Geist eines japanischen Waschbären) kehrt er zurück, um sich an der Füchsin (kitsune) zu rächen. Es ist das Duell von Fuchs- und Waschbär-Geistern, zweier trickreicher Erzfeinde, welche die Fähigkeit haben, menschliche Gestalt anzunehmen und von Menschen Besitz zu ergreifen.
Ein rares Überbleibsel des japanischen Vorkriegs-Kinos ist dieser 38-minütige Horror-/Chambara-Stummfilm (jidai-geki), der noch von der Filmschmiede des japanischen Kino-Pioniers Shôzô Makino produziert wurde, der früher im selben Jahr, im Juli 1929, 51-jährig verstorben war. Ein 35-mm-Print dieses Films wurde in Kyoto gefunden. Der Film eröffnet mit einer ausgedehnten Schwertkampf-Szene und enthält sowohl unheimliche als auch komische Szenen. Regisseur Jirô Yoshino begann seine Karriere 1912 und war zum Zeitpunkt der Entstehung von "Kaidan kitsune to tanuki" (wörtlich in etwa: "Die unheimliche Geschichte vom Fuchs und dem Waschbären") bereits ein Veteran des japanischen Kinos mit diversen Geisterfilmen (etwa "Kaidan Arima no neko", 1919; "Akakabe myôjin", 1920; "Yotsuya kaidan", 1921; "Arima no neko" und "Banchô sarayashiki", 1922; oder "Nabeshima no neko", 1923) in seinem Oeuvre. Der Film wurde am 8. November 1929 uraufgeführt, als Benshi für die restaurierte Fassung fungierte Kogan Ashiya.



Mystery Edogawa Ranzan
Originaltitel: Kaiki Edogawa Ranzan  (怪奇 江戸川乱山)
Produktion: Japan, 1937 (Schwarzweiss)
Tôhô Eiga Co. Ltd./Imai Eiga Seisaku-jo
Regie: Kenji Shimomura.
Cast: Mitsusaburô Ramon, Sumiyoshi Yamada, Kanami Ida, Fumio Ôkura, Kiyoko Izumi, Kumiko Takara, Kanji Ishii, Shige Kawabata, Sôji Watari, Toshi Komori, Teruo Wakatsuki, Hiro Hayashi, Kinya Ôike.
62 Minuten (NTSC)
Der Leichnam des ermordeten Samurai Ranzan Edogawa wird von einem Schamanen in einer geheimnisvollen Zeremonie wieder ins Leben zurückgeholt. Zuvor töteten ihn feindlich gesinnte Schergen aus dem Hinterhalt an einem Flussufer und bedrängten seine designierte Braut. Wieder unter den Lebenden, sinnt der wandelnde Tote auf Rache. Nach und nach segnen seine Mörder auf blutige Weise das Zeitliche. Doch Edogawa scheint nur eine befristete Zeit auf Erden zu haben, um diese seine letzte Mission abzuschliessen. 
Im September 2015 strahlte das japanische Fernsehen überraschend diesen ultra-raren japanischen Horrorfilm aus der Vorkriegszeit aus, für den wohl der amerikanische Boris-Karloff-Horrorfilm "Die Rache des Toten" ("The Walking Dead", 1936) aus dem Vorjahr als "Blaupause" fungierte. In Anbetracht der Rarität, die japanische Filme der Vorkriegszeit aufweisen (Schätzungen zufolge sind weniger als ein Hundertstel der japanischen Filme dieser Zeit heute noch erhalten, der grosse Rest verschollen und wohl für immer verloren), ist "Kaiki Edogawa Ranzan" ("übersetzt in etwa "Mysterium des Ranzan Edogawa" oder "Der seltsame/mysteriöse Ranzan Edogawa"), ein früher japanischer Tonfilm, als wichtiges Zeitdokument zu betrachten, das die äusserst seltene Gelegenheit eröffnet, einen japanischen Genre-Film aus den 1930er Jahren für einmal tatsächlich sehen zu können. Und der Film, produziert für die 1932 gegründeten, damals gerade sechs Jahre alten Tôhô-Studios (die sich 1954 anschickten, "Godzilla" zum Leben zu erwecken), macht definitiv Lust auf mehr: Es gibt diverse atmosphärische Sets zu bestaunen, vom Innenleben der Hütte des Schamanen (der sich von einem Skelett, über das er gebietet, bewachen lässt), über einen mondbeschienenen, von waberndem Nebel durchsetzten Friedhof bis hin zu Aussenaufnahmen am Fluss, in denen Ranzans Verlobte vor einem grossen drehenden Wasserrad steht — im Finale gibt es gar eine kurze Einstellung einer brennenden Modellstadt zu sehen. Der Gewaltpegel ist für einen Film dieses Alters bemerkenswert — Ranzan setzt an zu einer erstaunlich blutigen und auch sehr kreativen Mordtour, bei der er auch schon mal durch die Decke kommt oder unter Wasser wandelt; zudem gibt es eine längere Szene, in der der Anführer der Mörder versucht, Ranzans Verlobte zu vergewaltigen. Wenn "Kaiki Edogawa Ranzan" repräsentativ ist für das japanische Horror-Kino der 1930er Jahre, dann stand dieses den amerikanischen "Universal"-Horror-Klassikern dieser Zeit jedenfalls in nichts nach.



Ghost Cat's Mysterious Shamisen
Originaltitel: Kaibyô nazo no shamisen  (怪猫謎の三味線)
Produktion: Japan, 1938 
(Schwarzweiss)
Shinkô Kinema
Regie: Kiyohiko Ushihara (Yoshihiko Ushihara).
Cast: Sumiko Suzuki, Shinpachirô Asaka, Kinue Utagawa, Hiroko Takayama, Shizuko Mori, Tokusaburô Arashi VI., Junzaburô Ban, Shôzô Nanbu, Mitsugu Terajima, Eigorô Onoe, Atsumi Miho (Matsuko Miho).
73 Minuten (NTSC)
Mitsue ist in den Shamisen-Spieler Seijirô verliebt (das Shamisen ist ein traditionelles japanisches Saiten-Instrument). Als dessen Katze der schönen Samuraitochter Okiyo in die Arme läuft und die beiden sich näherkommen, wird sie eifersüchtig. Sie tötet sowohl die Katze als auch, wenn auch mehr aus Versehen, die Rivalin. Doch Okiyos Geist lebt weiter in dem Shamisen, welches ihr der Musiker schenkte. Und er sinnt auf Vergeltung.
Die Faszination, einen japanischen Horrorfilm aus der Vorkriegszeit sichten zu können, ist hart in Worte zu fassen. Aus einer Zeit, aus der heute weniger als ein Hundertstel der tatsächlich gedrehten japanischen Filme noch überliefert ist und aus demselben Kinojahr, in dem eine frühe japanische "King Kong"-Inkarnation im alten Edo ihr Unwesen trieb (in dem seit dem Krieg verschollenen Film "Edo ni arawareta Kingu-Kongu"/"King Kong Appears in Edo"), kommt dieser frühe Tonfilm aus dem Studio "Shinkô Kinema" ("新興キネマ") mit Japans erster richtiger Horrorfilm-"Queen", Sumiko Suzuki (
鈴木澄子; 1904-1985), die in dieser Zeit zahlreiche Filmrollen als "bakeneko" (化け猫; Monsterkatze) bekleidete. Ein absolutes Relikt und ein faszinierender Blick in die Frühzeit des japanischen Kinos. Weitere noch erhaltene bzw. teilweise noch erhaltene japanische Horrorfilme aus dieser Zeit sind "Kaidan Arima neko" ("Ghost Cat of Arima", 1937), "Kaidan oshidori-chô" ("Ghost Story of the Mandarin Duck", 1938), beide von Regisseur Shigeru Mokutô und ebenfalls mit Sumiko Suzuki in der Hauptrolle, "Banchô sarayashiki" ("Plate-Counting Ghost of Bancho", 1937), "Kaidan kyôren onna-shishô" ("Ghost Story of the Love-Mad Tutoress", 1939; Sechs-Minuten-Fragment erhalten) oder "Kappa daigassen" ("Battle of River Monsters", 1939; Fünf-Minuten-Fragment erhalten).



Entatsu and Achako’s Haunted House of the Newlyweds
Originaltitel: Entatsu · Achako no Shinkon obake-yashiki  (エンタツ・アチャコの新婚お化け屋敷)
Produktion: Japan, 1939 (Schwarzweiss)
Tôhô Eiga Co. Ltd.
Regie: Torajirô Saitô.
Cast: Entatsu Yokoyama, Achako Hanabishi, Noboru Kiritachi, Aiko Mieki, Minoru Takase, Yoshio Kawada, Nagamasa Yamada, Mamoru Tsuchiya, Akiko Nakagawa, Fumiyo Kyômachi, Senkichi Ômura.
69 Minuten (NTSC)
Der glück- und heimatlose Geschäftsmann Ishida findet auf der Flucht vor einem heftigen Regenschauer Zuflucht im Haus einer Frau, deren leckes Dach er bei einem ungeschickten Reparaturversuch noch mehr demoliert. Von der wütenden Frau von dannen gejagt, stolpert Ishida in seinen Jugendfreund Fujiki, der ihn genau zu ebendiesem Haus — und seiner frischvermählten Ehefrau Shinko — zurückführt. Fujiki offeriert Ishida anschliessend Arbeit in seiner Firma, doch der tollpatschige Ishida ist dafür nicht zu gebrauchen. Auf der Suche nach einer Bleibe für Ishida findet Fujiki ein verlassenes, erstaunlich günstiges Anwesen. Doch dem Ort haftet ein nicht unerhebliches Manko an, soll es sich doch dabei um ein Spukhaus handeln. Um Ishida zu demonstrieren, dass dies reiner Aberglaube sei, übernachten Fujiki und seine Frau ebenfalls in dem vermeintlichen Geisterhaus. Während Shinko bei der Übernachtung von Mäusen belästigt wird, sorgen zudem ein Dieb, der dem Spuk-Aberglauben tatkräftig nachhilft, sowie Ishidas Verwandtschaft vom Land für weitere Verwirrung. 
Entatsu Yokoyama (1896-1971; Ishida) und Achako Hanabishi (1897-1974; Fujiki) waren ein in Ôsaka ansässiges, in den 1920er- und 1930er Jahren populäres "Manzai"-Komödiantenduo, das in einer Reihe von Filmen auftrat. "Entatsu and Achako's Haunted House of the Newlyweds" von 1939 ist eine ebenso charmante wie angestaubte Komödie mit "Musical"-Einlagen und (leichtem) Gruselgehalt, aber ohne (echte) übernatürliche Begebenheiten. Der Film mit dem umständlich langen Titel von Regisseur Torajirô Saitô ("Ishikawa Goemon no hôji"/"Memorial Service of Goemon Ishikawa", 1930/erhalten; "Wasei Kingu-Kongu"/"King Kong: Made in Japan", 1933/verschollen; "Kaibyô koshinuke daisôdô"/"Weak-Kneed from Fear of Ghost-Cat", 1954) aus den Tôhô-Filmstudios (lange, bevor diese 1954 "Godzilla" auf das "Reich der aufgehenden Sonne" losliessen) ist als rarer erhaltener japanischer Film mit Genre-Bezug aus der Vorkriegszeit eine Erwähnung wert; als Beitrag zum fantastischen japanischen Kino indes ist er (leider) nicht mehr als eine Fussnote.


The Yotsuya Ghost Story
Originaltitel: Shinshaku Yotsuya kaidan  (新釈四谷怪談)
Produktion: Japan, 1949 
(Schwarzweiss)
Shôchiku Eiga
Regie: Keisuke Kinoshita.
Cast: Kinuyo Tanaka, Ken Uehara, Hisako Yamane, Haruko Sugimura, Chôko Iida, Osamu Takizawa, Jûkichi Uno, Keiji Sata, Aizô Tamashima, Ken Mitsuta, Yoshito Yamaji, Daisuke Katô, Kanichi Katô, Kimie Hayashi, Akio Miyajima.
158 Minuten (NTSC)
Von seinem zwielichtigen Handlanger Naosuke dazu verleitet, vergiftet der abgehalfterte Samurai Iemon Tamiya seine treue Frau, Oiwa. Als sie nach einem erbitterten Todeskampf stirbt, wird er bald von seinem schlechten Gewissen geplagt. Kurz darauf erscheint ihm Oiwas Geist, was dazu führt, dass Iemon mehr und mehr dem Wahnsinn verfällt. Der Masseur Takuetsu schliesslich verrät Oiwas Schwester, Osode, wer für Oiwas Tod verantwortlich war.  
In der Tradition grosser japanischer Filme der Vorkriegszeit präsentierte das Filmstudio Shôchiku Eiga diese ambitionierte Verfilmung von Japans bekanntester Geistergeschichte, "Yotsuya kaidan" nach dem Kabuki-Stück von Nanboku Tsuruya IV., im Kino in zwei Teilen. Man legte sich dafür sogar mit der alliierten Besatzungsmacht an, die zu diesem Zeitpunkt sowohl Chambara-(Schwertkampf-) als auch übernatürliche Darstellungen in japanischen Filmen verbot. Deshalb gibt es keine Schwertkämpfe (oder auch nur gezogene Schwerter) zu sehen in diesem Film, und Regisseur Keisuke Kinoshita legte die Geschichte so an, dass man Oiwas Erscheinungen als reine Illusionen in Iemons Kopf interpretieren mochte (während sie in allen anderen Filmversionen der Geschichte sehr wohl als Geist in Erscheinung tritt). Unter diesen Vorgaben litt natürlich der Horror-Gehalt des epischen (158 Minuten) Films zugunsten psychologischen Dramas — nichtsdestotrotz und trotz verhaltener Kritiken damals sowie mässiger Reputation heute war dies als erster grosser Geisterfilm von Japans Nachkriegszeit ein Werk von beachtlicher Bedeutung. Ken Uehara ("Mothra bedroht die Welt", 1961; "Gorath", 1962) spielte einen ungewohnt zögerlichen Iemon, Kinuyo Tanaka ("Ugetsu — Erzählungen unter dem Regenmond", 1953) ist in einer Doppelrolle als Oiwa und Osode zu sehen.



Tragic Ghost Story of Fukagawa
Originaltitel: Kaidan Fukagawa jôwa  (怪談深川情話)
Produktion: Japan, 1952 (Schwarzweiss)
Daiei Studios
Regie: Minoru Inuzuka.
Cast: Mitsuko Mito, Yûji Hori, Midori Komatsu, Yumiko Hasegawa, Eitarô Shindô, Kodayû Ichikawa II., Hikaru Hoshi, Hiroshi Ueda, Mantarô Ushio, Sumao Ishihara.
91 Minuten (NTSC)
Ein vertracktes Liebesdreieck zwischen einem Mann und zwei Frauen im alten Fukagawa (heute ein Stadtteil Tokios) endet tödlich, als sich ein angesehener Edelmann ("Oyakata") dabei einmischt und einer der Frauen nachstellt. Nach einem Streit ersticht er sie schliesslich mit dem Schwert, wird jedoch kurz darauf von ihrem Geist heimgesucht und findet ein tragisches Ende. Doch die Geisterfrau verzeiht auch dem verbliebenen Liebespaar nicht.
Ein langatmig und verworren inszenierter früher Nachkriegs-"Kaidan"-Film nach einer Geschichte von Yoshio Takakuwa und der letzte Film seines Regisseurs Minoru Inuzuka (1901-2007), der mit dem vermutlich nicht erhaltenen "Kaidan yûnagi zôshi"/"Ghost Story: Evening-Calm-Book", 1932) nur noch einen weiteren Geisterfilm als Regisseur gedreht hatte. "Kaidan Fukagawa jôwa", auch bekannt als "Tragic Ghost Story of Fukagawa" oder "Ghost Story: Passion in Fukagawa" war dabei einer von nur noch zwei Filmen Inuzukas aus der Nachkriegszeit. Leider lässt der Film gute 80 behäbige Filmminuten verstreichen, bevor der titelgebende Geist überhaupt in Erscheinung treten darf. Das anschliessende Finale zeigt dann aber doch noch genau das, was Anhänger von "Kaidan"-Geschichten gerne sehen: Einen zornigen Geist, der aufräumt mit Unholden und Falschspielern. Der Film kam am 24. Juli 1952 in japanische Kinos; Japan war damals seit dem 28. April dieses Jahres, also seit knapp drei Monaten, wieder ein freies und unabhängiges Land — die Besatzungszeit durch die Alliierten Streitkräfte nach dem zweiten Weltkrieg war vorüber und mit ihr deren strenges Regime der Filmzensur in Japan. Der Film nutzt denn, wenn auch zaghaft, neu gewonnene Freiheiten für die Filmemacher aus und zeigt etwa bei mehreren Gelegenheiten gezogene Schwerter (vgl. dazu den Eintrag "The Yotsuya Ghost Story"/"Shinshaku Yotsuya kaidan", 1949).



A Samurai’s Love
Originaltitel: Banchô sarayashiki: Okiku to Harima  (番町皿屋敷 お菊と播磨)
Produktion: Japan, 1954 (Schwarzweiss)
Daiei Studios
Regie: Daisuke Itô.
Cast: Kazuo Hasegawa, Keiko Tsushima, Jun Tazaki, Chieko Murata, Chieko Higashiyama, Michiko Ai, Eitarô Shindô, Masao Shimizu, Mitsusaburô Ramon, Shôsaku Sugiyama, Tatsuya Ishiguro, Seishirô Hara.
93 Minuten (NTSC)
Harima Aoyama, ein angesehener Meister-"Hatamoto" (Samurai-Bannermann), ist trotz fortgeschrittenen Alters noch unverheiratet, hat jedoch eine Geliebte, seine Mätresse Okiku. Während eines von Aoyama organisierten Festes für die Bannermänner wird der Ausbruch eines Feuers im Heilkräutergarten des Shôguns gemeldet. Dies führt zu zahlreichen Wirren und Machtkämpfen, in deren Folge Harima zu einer Zweckheirat gedrängt wird. Als er ein wertvolles Set antiker Keramikteller zur Verwahrung erhält, zerstört Okiku nach langem Ringen mit sich selbst einen der Teller, um Harimas Herz zu testen. Darauf steht die Todesstrafe. Harima, gezwungen, seine Geliebte zu töten, findet nach ihrem Tod keine Ruhe und setzt sein Anwesen in Brand.
Die "Unheimliche Geschichte des Bancho-Tellerhauses" ist eine der ältesten japanischen Geistergeschichten. In verschiedenen "offiziellen" Versionen überliefert, sind ihre Charaktere teils recht unterschiedlich gezeichnet und variieren entsprechend in ihren Handlungen. Bereits seit Stummfilm-Zeiten wurde die Geschichte so oft für die Leinwand adaptiert, dass es schwierig ist, dabei einen umfassenden Überblick zu behalten. Nennenswerte Filmversionen gab es etwa 1914 ("Dishhouse in Bancho"/"Banchô sarayashiki"; Regie: Shôzô Makino), 1922 ("Dishhouse in Bancho"/"Banchô sarayashiki"; Regie: Jirô Yoshino), 1923 ("Dishhouse in Bancho"/"Banchô sarayashiki"; in der Hauptrolle Stummfilm-Star Matsunosuke Onoe), 1924 ("Dishhouse — New Version"/"Shin Sarayashiki"; Regie: Zanmu Kako), 1926 ("Dishhouse — New Version"/"Shin Sarayashiki"; Regie Shûichi Yamashita), 1928 ("Dishhouse in Bancho"/"Banchô sarayashiki"; Regie: Tsukasa Kôzuki), 1929 ("Another Story of Bancho Dishhouse"/"Isetsu Banchô sarayashiki"; Regie: Kôji Oka), 1937 ("Plate-Counting Ghost of Bancho"/"Banchô sarayashiki"; Regie: Taizô Fuyushima) oder 1957 ("Ghost Story of Broken Dishes at Bancho Mansion"/"Kaidan Banchô sarayashiki"; Regie: Juichi Kôno). Diverse weitere Adaptionen entstanden ab den 1970er Jahren für das japanische Fernsehen. Die vorliegende Version aus dem Jahr 1954 (mit Musik von Akira Ifukube, der später in diesem Jahr die Musik zum japanischen Monsterfilm-Klassiker "Godzilla" schreiben sollte) ist weitgehend als historisches Drama angelegt und klammert den Horror-Aspekt der Geschichte vollständig aus. So tritt Okiku hier nach ihrem Tod nicht als Geist in Erscheinung, wie dies in anderen Versionen der Geschichte geschieht, sondern Harima Aoyama hält lediglich die Hand der bereits toten Okiku umklammert, als er sich selbst mit dem Schwert den finalen Todesstoss setzt. Im Rahmen des Horror-Genres respektive im Hinblick auf fantastischen Inhalt betrachtet, ist der aufwendige Film daher leider kaum mehr als eine Randnotiz wert und höchstens absoluten Komplettisten ans Herz zu legen.



Evil Dead Trouble in Sakura
Originaltitel: Onryô Sakura dai-sôdô  (怨霊佐倉大騒動)
Produktion: Japan, 1956 (Schwarzweiss)
Shintôhô Company Ltd. (Shintôhô Film Distribution Committee)
Regie: Kunio Watanabe.
Cast: Kanjûrô Arashi, Ranko Hanai, Yukihiro Ôsawa, Akio Ueda, Naoaki Matsumoto, Shôji Nakayama, Jôji Oka, Misako Uji, Kikuko Hanaoka, Akira Nakamura, Tsunemi Hirose, Hiroshi Ayukawa.
101 Minuten (NTSC)
Japan zur Zeit der Edo-Periode, unter der Herrschaft des Tokugawa-Schogunats (1603-1867). Die mausarme Bauern-Bevölkerung der "Sakura-Han" (Sakura-Domäne), einem von zwölf feudalen Lehensgebieten, erfährt mit Entsetzen von der Entscheidung ihres Herrn Genba Hotta, dass der jährlich zu entrichtende Reistribut um zwei Prozent erhöht werden soll. Zudem wird das Bauernmädchen Yae als Konkubine für Hotta ausersehen und muss fortan fern ihrer Familie in der Hauptstadt Edo leben. Unter der Führung des angesehenen Bauern und Familienvaters Sôgorô, der Ehefrau und vier Kinder zurücklässt, macht sich eine Delegation von Sakura auf nach Edo, um vom herrschenden Adel günstigere Bedingungen zu erbeten. Yaes Vater wird zwischenzeitlich vor Sôgorôs Haus ermordet aufgefunden. Nach diversen Verhandlungen und Ränkespielen fällt Sôgorô bei Hotta in Ungnade. Gemäss den Gesetzen der Sippenhaft im Tokugawa-Schogunat werden er und seine gesamte Familie in einem öffentlichen Schauprozess gekreuzigt und hingerichtet. Im Anschluss an die Prozedur erscheinen Hotta und seinen Handlangern die Geister der Getöteten.
"Onryô Sakura dai-sôdô" (übersetzt in etwa "Grosser Aufruhr der rachesuchenden Geister von Sakura") unter der Regie des Veteranen Kunio Watanabe (1899-1981; "Ghost Cat of Nabeshima"/"Kaidan Nabeshima no neko", 1949) war ein aufwendiger, streckenweise beinahe schon episch angelegter Film für das japanische Shintôhô-Filmstudio, das sich 1947 von der grösseren Tôhô-Produktionsgesellschaft abgespaltet hatte und das nicht zu den traditionellen grossen fünf japanischen Filmstudios (Tôhô, Daiei, Tôei, Nikkatsu und Shôchiku) gehörte. Über weite Strecken historisches Drama und Kostümfilm, gewährt der Film einige interessante Einblicke in das Leben in Japan zu Zeiten des Tokugawa-Schogunats sowie das damalige Verhältnis des niedrigen Bauernstandes zum Adel. Das Werk kulminiert in einem eindrücklichen Geister-Auftritt, der allerdings erst in den letzten zehn Minuten stattfindet. "Onryô Sakura dai-sôdô" erfuhr selbst in Japan nie eine Heimkino-Auswertung (weder auf VHS noch auf DVD) und ist Stand August 2016 nur als TV-Ausstrahlung bekannt. Auch gelistet unter den "internationalen" Titeln "Appeal on the Cross" und "He Had to Die".



Ghost of Chidori-ga-Fuchi Swamp
Originaltitel: Kaidan Chidori-ga-Fuchi  (怪談千鳥ヶ淵)  /  Usuyuki-dayû yori: Kaidan Chidori-ga-Fuchi  (薄雪太夫より 怪談千鳥ヶ淵)
Produktion: Japan, 1956 (Farbe)
Tôei Company Ltd.
Regie: Eiichi Koishi.
Cast: Kinnosuke Nakamura, Yoshiko Wakamizu, Harue Akagi, Ushio Akashi, Ryûtarô Aoyagi, Teruyo Asagumo, Shinobu Chihara, Shinjirô Ehara, Kiyoe Fuji, Kazuko Fujii, Kinnosuke Fujiki, Kazumari Honmatsu.
68 Minuten (NTSC)
Samurai Minosuke und seine Kurtisane Usuyuki begehen im Chidori-Sumpf Suizid. Während Usuyuki stirbt, wird Minosukes Körper geborgen; er überlebt den Selbstmordversuch. Drei Jahre später, während der Kirschblüten-Zeit ("hana-mi"), rettet er beherzt eine schöne Tänzerin vor einer Horde betrunkener und randalierender Samurai. Die Familie der Tänzerin insistiert daraufhin auf ihrer Heirat mit Minosuke, dem jedoch in der Hochzeitsnacht Usuyukis Geist erscheint. Die Angehörigen bemerken sein Verschwinden zu spät, denn Usuyuki führt ihren Geliebten zurück zum Chidori-Sumpf. 
"Kaidan Chidori-ga-Fuchi", wörtlich in etwa "Unheimliche Geschichte vom Sumpf/Teich von/in Chidori", ist ein atmosphärischer und teilweise ästhetisch fotografierter "Chambara"-Geisterfilm mit surrealen Zügen und war 1956 einer der frühesten japanischen Geisterfilme in Farbe (sowie einer der ältesten in Farbe gedrehten japanischen Horrorfilme). Als Hauptdarsteller (in der Rolle Minosukes) ist ein etwas zu Theatralik neigender (was jedoch typisch war für "Kaidan"-Filme dieser Zeit) Kinnosuke Nakamura zu sehen, der später unter anderem auch in Shirô Toyodas grossartigem "Jidai-geki"-Horrorfilm und Spätwerk "Portrait of Hell" (地獄変/"Jigoku-hen", 1969) zugegen war. Leider schlägt der Film, der ausgezeichneten Gebrauch von seinen schönen Farbaufnahmen macht, ein äusserst gemächliches Tempo an, was sich in zwischenzeitlicher Langatmigkeit äussert, die erst mit dem späten Auftritt von Usuyukis Geist abklingen will. Ausserhalb Japans nicht erhältlich, ist dieser Titel auch in Japan selbst nur auf VHS (mit einem sehr schönen Print) von "Tôei Video" erschienen.



Ghost Story of Broken Dishes at Bancho Mansion
Originaltitel: Kaidan Banchô sarayashiki  (怪談番町皿屋敷)
Produktion: Japan, 1957 (Schwarzweiss)
Tôei Company Ltd.
Regie: Juichi Kôno (Toshikazu Kôno).
Cast: Hibari Misora, Chiyonosuke Azuma, Michiko Hoshi, Ushio Akashi, Hôjirô Yanagi, Masao Hori, Satomi Oka, Michiko Tsukiyama, Reiji Tsumura, Sôji Kamishiro, Ryôzô Kôzuki, Hideko Takehara.
45 Minuten (NTSC)
Der "Hatamoto" (Samurai-Vasall bzw. Bannermann) Harima Aoyama liebt sein Hausmädchen Okiku, das jedoch seine Avancen zurückweist, da sie aufgrund ihres sozialen Klassenunterschieds keine gemeinsame Zukunft sieht. Um seinen Status zu zementieren, soll Harima zudem Chizuru, die Tochter eines ranghohen Staatsdieners, heiraten. Als Mitgift dient ihm dabei sein kostbarster Familienbesitz, ein Set von zehn antiken Keramiktellern. Als Okiku einen davon aus Versehen zerbricht, steht die ganze Zukunft der Aoyama-Familie auf dem Spiel. Traditionell steht darauf die Todesstrafe, doch Harima vollstreckt sie erst, als Okiku, diesmal absichtlich, einen weiteren Teller zerbricht. Die von einem Schwerthieb getroffene Okiku fällt auf den Grund eines Brunnens. In der folgenden Nacht erscheint sie dem zunehmend lebensmüden Harima als Geist. 
Die "Geistergeschichte der zerbrochenen Teller der Bancho-Residenz" respektive "Unheimliche Geschichte des Bancho-Tellerhauses" ist eine der ältesten japanischen Geistergeschichten und in verschiedenen "offiziellen" Versionen überliefert. Sie wurde bereits zu Stummfilm-Zeiten und auch in der Folgezeit viele Male für die Leinwand adaptiert; so sind auch Daten für Filmversionen von 1914 ("Dishhouse in Bancho"/"Banchô sarayashiki", von Shôzô Makino), 1922 ("Dishhouse in Bancho"/"Banchô sarayashiki", von Jirô Yoshino), 1923 ("Dishhouse in Bancho"/"Banchô sarayashiki", mit Matsunosuke Onoe), 1924 ("Dishhouse — New Version"/"Shin Sarayashiki", von Zanmu Kako), 1926 ("Dishhouse — New Version"/"Shin Sarayashiki", von Shûichi Yamashita), 1928 ("Dishhouse in Bancho"/"Banchô sarayashiki", von Tsukasa Kôzuki), 1929 ("Another Story of Bancho Dishhouse"/"Isetsu Banchô sarayashiki", von Kôji Oka), 1937 ("Plate-Counting Ghost of Bancho"/"Banchô sarayashiki", von Taizô Fuyushima) und 1954 ("A Samurai's Love"/"Banchô sarayashiki: Okiku to Harima", von Daisuke Itô, mit Musik von Akira Ifukube) bezeugt. Weitere Filmversionen entstanden 1970 ("Nippon kaidan gekijô: Kaidan sarayashiki: Okiku no bôrei"), 1971 (Kaiki jûsan-ya: Banchô sarayashiki), 1981 ("Makai Banchô sarayashiki") und 2002 ("Kaidan hyaku monogatari: Banchô sarayashiki") für das japanische Fernsehen.
Die vorliegende, 45 Minuten kurze Filmversion von 1957 aus den Tôei-Filmstudios, auch als "Ghost in the Well" bekannt, ist eher romantisch-traurig denn unheimlich; allerdings auch definitiv keine Komödie, wie es Thomas Weisser in seinem Sachbuch "Japanese Cinema Encyclopedia" angibt. "Musical"-Schauspielerin Hibari Misora (1937-1989) verkörpert Okiku und darf zum Ende hin auch einen melancholischen "Swan Song" für ihren sterbenden Liebhaber zum Besten geben. Ein Schrein steht noch heute beim Schloss von Himeji ("Himeji-jô") an der Stelle, wo einst Okikus Brunnen gestanden haben soll.



Weltraumbestien
Originaltitel: Chikyû bôeigun  (地球防衛軍)
Produktion: Japan, 1957 
(Farbe)
Tôhô Company Ltd.
Regie: Ishirô Honda.
Cast: Kenji Sahara, Yumi Shirakawa, Momoko Kôchi, Akihiko Hirata, Yoshio Tsuchiya, Takashi Shimura, Susumu Fujita, Hisaya Itô, Yoshio Kosugi, Minosuke Yamada.
77 Minuten (PAL/deutsche Kinofassung)
Ausserirdische Wesen vom Kleinplaneten Mysteriot sind mit ihren fliegenden Untertassen auf die Erde gekommen und haben sich in Japan unweit des Berges Fuji eingenistet. Nun fordern sie von der Regierung ein begrenztes Gebiet, auf dem sie leben können, sowie Frauen, die den Fortbestand ihrer von Krankheit und Verfall bedrohten, aussterbenden Rasse gewährleisten sollen. Das lassen die Erdenbewohner nicht auf sich sitzen. Mit Panzern, Strahlenkanonen namens "Markalliten" und Raumschiffen rüsten die Erdverteidigungs-Streitkräfte gegen die "Weltraum-Bestien", welche ihrerseits mit dem gigantischen Roboter Moguera und fliegenden Untertassen mit Strahlengeschützen antworten.
Auch in seiner alten deutschen Fassung ein fantastischer Film mit beeindruckenden Spezialeffekten, tollen Strahlengefechten und einem atemberaubenden Soundtrack des unerreichten Meisters, Akira Ifukube (1914-2006). Diese Fassung trug den deutschen Alternativ-Titel "Phantom 7000". Leider ist sie durch diverse Filmrisse entstellt und auch etwas geschnitten, so musste — aus völlig schleierhaften Gründen — der Auftritt des zweiten Moguera-Roboters dran glauben. Der Vorspann wurde in der deutschen Fassung ans Ende des Films gesetzt. In den USA lief der spektakuläre Film (der erste in Farbe gedrehte Breitleindwand-Film des Tôhô-Filmstudios) unter dem Titel "The Mysterians".




Prince of Space
Originaltitel: Yûsei ôji  (遊星王子)
Produktion: Japan/USA, 1959 
(Schwarzweiss)
Tôei Company Ltd./Tôei Tôkyô/Walter Manley Enterprises
Regie: Eijirô Wakabayashi.
Cast: Tatsuo Umemiya, Jôji Oka, Ushio Akashi, Hiroko Mine, Takashi Kanda, Ken Sudô, Nobu Yatsuna.
85 Minuten (NTSC)
Das "Phantom von Krankor", ein bösartiger Alien-Diktator, bedroht mit seinem Raumschiff die Erde und fordert diese zur bedingungslosen Kapitulation auf. Doch dann! Der "Prince of Space" taucht plötzlich auf und gibt dem Bösmann Saures. 
Kaum ein japanischer Science-fiction-Film hat einen derart schlechten Ruf wie "Prince of Space", eine amerikanisierte Filmversion der beiden zusammengehörigen, im Original jedoch separat für sich aufgeführten japanischen Science-fiction-Filme "Yûsei ôji" ("Planet Prince", 1959) und "Yûsei ôji: Kyôfu no uchûsen" ("Planet Prince: The Terrifying Spaceship", ebenfalls 1959), die beide von Regisseur Eijirô Wakabayashi inszeniert worden waren und die 1959 in Japan im Abstand von nur wenigen Tagen in die Kinos gelangt waren (von 1958 bis 1959 lief auch noch eine 49-teilige "Yûsei-ôji"-TV-Serie im japanischen Fernsehen). Für "Prince of Space" schnitt US-Produzent Walter Manley die beiden japanischen Filme zu einem neuen Film für das amerikanische Fernsehen zusammen. Vor allem die absolut grauenvolle englische Synchronisation (wie viele Japaner hören wohl auf den Namen "Wally"?) dürfte dabei viel zum zweifelhaften Ruf von "Prince of Space" im Westen beigetragen haben. Für Anhänger der alten "Flash-Gordon"-Serials (beziehungsweise den daraus zusammengeschnittenen Spielfilmen) mit Larry "Buster" Crabbe in der Titelrolle (1936-1940) und mehr noch dem japanischen "Super Giant" (1957-1959; mit Ken Utsui) ist auch "Prince of Space" sicher einen Blick wert. Natürlich empfiehlt es sich, anstatt diesem "Patchwork"-Film gleich die beiden ursprünglichen Filme anzusehen.



Girl Divers of Spook Mansion
Originaltitel: Ama no bakemono yashiki  (海女の化物屋敷)
Produktion: Japan, 1959 
(Schwarzweiss)
Shintôhô Company Ltd. (Shintôhô Film Distribution Committee)
Regie: Morihei Magatani.
Cast: Yôko Mihara, Bunta Sugawara, Reiko Seto, Kuniko Yamamura, Masayo Banri, Yôichi Numata, Fujie Satsuki, Den Kunikata, Yôji Misaki, Keiko Minakami, Yôko Mifune.
81 Minuten (NTSC)
Yumi Aoyama kommt aus einem einstmals reichen Haus, doch der Schatz ihrer Familie ist — ebenso wie ihre Schwester — verschollen seit einem Erdbeben, welches sie in ihrer Kindheit miterlebte. Heute ist sie eine Ama-Perlentaucherin wie viele andere Frauen, die in der Küstenregion leben. Sie tauchen nach Austern und suchen nach Perlen und anderen Kostbarkeiten. Im Haus der Aoyama-Familie häufen sich unheimliche Begebenheiten, und Yumi glaubt, mehrmals den Geist ihrer toten Schwester gesehen zu haben. Sie erzählt ihrer Freundin, die bei der Polizei arbeitet, von ihren Erlebnissen. Diese deckt einen hinterlistigen Plan von Kriminellen, die hinter dem Schatz der Aoyama-Familie her sind, auf.
Filme über weibliche Perlentaucherinnen, in japanisch "ama" genannt, bildeten zu ihrer grossen Zeit in Japan ein eigenes Film-Subgenre — das lud das Shintôhô-Filmstudio dazu ein, die damals populären "Kaidan"-Geisterfilme mit der "Ama"-Thematik zu vermischen, zumal diese eine willkommene Gelegenheit bot, ausgiebig leicht bekleideten Schönheiten zu viel Leinwandpräsenz zu verhelfen. In gewisser Weise waren die japanischen "Ama"-Filme somit ein Stück weit eine Parallel-Erscheinung zum amerikanischen "Nudie-Cutie"-Phänomen der 1960er Jahre (welches natürlich auch ins Horror-Genre überschwappte, etwa bei Titeln wie "The Beast That Killed Women", 1965). "Ama no bakemono yashiki" (übersetzt in etwa: "Das Geister-/Monsterhaus der Ama-Taucherinnen" war der erste von zwei kurz aufeinanderfolgend gedrehten Shintôhô-"Kaidan"-Filmen, die sich der Ama-Thematik bedienten, im darauffolgenden Jahr erschien mit "Kaidan ama yûrei" ("Ghost Story of the Girl Diver") des Regisseurs Gorô Katano der zweite. Beiden ist leider gemeinsam, dass sie eine enorm interessante Prämisse mit einer äusserst enttäuschenden Auflösung verschenken.




The Blood Sword of the 99th Virgin
Originaltitel: Kyûjû-kyûhonme no kimusume  (九十九本目の生娘)
Produktion: Japan, 1959 
(Schwarzweiss)
Shintôhô Company Ltd. (Shintôhô Film Distribution Committee)
Regie: Morihei Magatani.
Cast: Bunta Sugawara, Namiji Matsûra, Yôko Mihara, Yôichi Numata, Den Kunikata, Kyôko Yashiro, Torahiko Nakamura, Shin Shibata, Kyôji Kokonoe, Rei Ishikawa, Jôtarô Yugi, Shinji Suzuki, Katsuya Uda, Keiko Minakami.
79 Minuten (NTSC)
In einer abgelegenen Berglandschaft der japanischen Iwate-Präfektur nahe der Kitakami-Flussmündung halten die hinterwäldlerischen Bewohner alle zehn Jahre das "Fest des Feuermachens", während dem ein legendäres Katana (japanisches doppelhändiges Langschwert) mit dem Blut einer Jungfrau "gereinigt" werden muss. Die Burakumin-Gemeinde sucht sich ausgerechnet die Tochter eines Polizisten aus dem modernen Tokio als nächstes Opfer.
Ein blutjunger Bunta Sugawara und Sexbombe Yôko Mihara spielten die Hauptrollen in dieser sagenumwobenen Produktion des Shintôhô-"Sleaze"-Moguls Mitsugu Ôkura. Einem Film, den die Japaner nicht sehen dürfen: Seine wenig vorteilhafte Charakterisierung der Burakumin, einer Gruppe sozial Randständiger, machte ihn zu einem von fünf "geächteten" Filmen in Japan, für die eine Video- oder DVD-Veröffentlichung oder auch TV-Ausstrahlung unmöglich ist (zwei dieser fünf Filme, namentlich der Science-fiction-Film "U 4000 — Panik unter dem Ozean" sowie der Horrorfilm "Horror of the Malformed Men", beide von 1969, sind heuer zumindest teilweise rehabilitiert; die anderen sind offiziell weiterhin unter Verschluss). Davon abgesehen entpuppt sich der Film als erstaunlich harmloses, wenn auch ziemlich abstruses Horror-Spektakel, das mehr als einmal an ein anderes "schwarzes Schaf" aus dem Shintôhô-
Œuvre, Kyôtarô Namikis "Hanayome kyûketsuma" ("Vampire Bride", 1960) erinnert, einem Film, welcher an einer bemerkenswerten "Behind-the-Scenes"-Geschichte scheiterte.



The Manster: Halber Mann — halbes Monster
Originaltitel: Sôtô no satsujinki  (双頭の殺人鬼)  /  Kyôfu: Manster  (恐怖 マンスター)  /  The Manster
Produktion: Japan/USA, 1959 (Schwarzweiss)
United Artists of Japan/Shaw-Breakston Enterprises/William Shelton/Lopert Pictures Corporation
Regie: Kenneth G. Crane & George Breakston (& Akira Takahashi).
Cast: Peter Dyneley, Satoshi Nakamura (Tetsu Nakamura), Terri Zimmern, Norman Van Hawley, Jerry Itô, Jane Hylton, Toyoko Takechi, Kenzô Kuroki, Alan Tarlton, Shinpei Takagi, Fuji Satsuke, George Wyman.
73 Minuten (NTSC/US-Fassung)/72 Minuten (NTSC/japanische Fassung)
Der amerikanische Journalist Larry Stanford besucht den Wissenschaftler Dr. Suzuki und seine schöne Gehilfin Tara, die abgelegen in einem vulkanischen Gebirge in Japan leben. Was zu einem Routine-Interview hätte werden sollen, erwächst für Larry buchstäblich zu einem schrecklichen Alptraum: Suzuki, der in seinem Laboratorium schauerliche Experimente betreibt, infizierte ihn mit einem Serum, das eine "komplett neue Lebensform" aus ihm machen soll. Tatsächlich wächst ihm auf seiner Schulter erst ein drittes Auge, und daraus dann ein zweiter Kopf! Larry, der längst wieder in Amerika hätte sein sollen, mordet nun des Nachts in den Strassen Tokios. Seine Verlobte Linda, Chef Ian Matthews und Polizei-Superintendent Aida versuchen ihn aufzuhalten.
Mit "The Manster" hat man eine interessante und ungewöhnliche Produktion vor sich. Wohl eine der frühesten japanisch-amerikanischen Co-Produktionen der Filmgeschichte, ist sie das Werk der US-Filmemacher Kenneth G. Crane ("Monster from Green Hell", 1957) und George Breakston, die nach Japan reisten und dort den Film mit japanischer Crew für "United Artists of Japan" drehten (Crane sollte 1967/1970 mit "Venus Flytrap"/"Akuma no niwa" noch eine vergleichbare Produktion verantworten). Hauptdarsteller war jedoch ein Brite, Peter Dyneley, der später Synchronsprecher bei Gerry Andersons "Thunderbirds"-Puppentrickserie (1965) und deren Kinofilmen "Feuervögel startbereit" (1966) und "Thunderbird 6" (1968) wurde. "The Manster" war für einen Film von 1959 tricktechnisch ambitioniert und begründete quasi ein Horror-"Mini-Subgenre", in dem noch Streifen wie Anthony M. Lanzas "Der Mann mit den zwei Köpfen" (1971) oder Lee Frosts "Das Ding mit den 2 Köpfen" (1972) folgten. Eine augenzwinkernde Hommage an "The Manster" ist zudem in Sam Raimis "Die Armee der Finsternis" (1992) zu sehen. Die japanischen Darsteller Tetsu Nakamura und Jerry Itô standen 1961 wieder gemeinsam vor der Kamera im Monsterfilm "Mothra bedroht die Welt". Komponist Hirôki Ogawa bediente sich offenbar einiger Soundeffekte aus Masaru Satôs Soundtrack von "Das Grauen schleicht durch Tokio" (1958).





The Tokaido Yotsuya Ghost Story
Originaltitel: Tôkaidô Yotsuya kaidan  (東海道四谷怪談)
Produktion: Japan, 1959 (Farbe)
Shintôhô Company Ltd. (Shintôhô Film Distribution Committee)
Regie: Nobuo Nakagawa.
Cast: Shigeru Amachi, Katsuko Wakasugi, Shuntarô Emi, Noriko Kitazawa, Junko Ikeuchi, Jun Ôtomo, Ryûzaburô Nakamura, Kikuko Hanaoka, Hiroshi Hayashi.
77 Minuten (NTSC)
Japan während des Edo-ZeitaltersOkayama, Bizen: Rônin-Samurai Iemon Tamiya hält den angesehenen Samon um die Hand seiner Tochter Iwa an, wird jedoch aufgrund seines Status als Rônin brüsk zurückgewiesen. In rasendem Zorn tötet er Iwas Vater und stösst kurz darauf — mithilfe seines zwielichtigen Gehilfen Naosuke — ihren Bruder Yomoshichi einen Wasserfall hinunter. Nun ist der Weg frei für Iemons Heirat mit Iwa. Als Schirmflicker in Edo leben sie jedoch in bitterer Armut. Von Naosuke dazu angestiftet, wirft Iemon sein Augenmerk auf Ume, die aus einer reichen Familie stammt. Er beauftragt den Masseur Takuetsu, Iwa zu vergewaltigen, damit er sie des Ehebruchs bezichtigen kann. Durch verabreichtes Gift wird zudem Iwas Gesicht entstellt. Als sie die Wahrheit erfährt, tötet sie sich und ihr Baby. Iemon heiratet Ume, doch noch während ihrer Hochzeitsnacht erscheint ihm Iwas Geist. Dies ist der Beginn von Iemons Abstieg in den blanken Wahnsinn. Iwas Schwester Sode und der noch lebende Yomoshichi sinnen zudem auf Rache.
"Yotsuya kaidan" ist die bekannteste und meistverfilmte Geistergeschichte Japans. Ersonnen wurde sie 1825 von Autor Nanboku Tsuruya IV. als Vorlage für eine Kabuki-Inszenierung. Es entstanden bereits während der Vorkriegszeit unzählige Filmadaptionen wie etwa "Yotsuya kaidan"/"Yotsuya Ghost Story" von Filmpionier Shôzô Makino (dies war 1912 wahrscheinlich die erste Leinwandversion) oder "Yotsuya kaidan"/"Yotsuya Ghost Story" von Eigorô Onoe (1937). Von diesen frühen Versionen dürfte keine mehr erhalten sein. Nobuo Nakagawas Film von 1959 mit Shigeru Amachi als "Iemon" basierte sowohl auf Tsuruyas Kabuki-Stück wie auch auf Keisuke Kinoshitas Filmversion "Shinshaku Yotsuya kaidan" von 1949. Der visuell beeindruckende Film mit superb atmosphärischen Sets und gekonnt komponierten Cinemascope-Aufnahmen aus dem Shintôhô-Filmstudio, inszenatorisch deutlich erkennbar ans Kabuki-Theater angelehnt, war einer der ersten in Farbe gedrehten japanischen Horrorfilme und startete 1959 praktisch zeitgleich mit einer weiteren Filmversion der Geschichte, Kenji Misumis "Yotsuya kaidan"/"Ghost of Yotsuya", wobei Nakagawas Film sich gegen den Konkurrenten aus dem grösseren Daiei-Studio klar durchsetzte. "Tôkaidô Yotsuya kaidan" ist einer der Höhepunkte im reichhaltigen Oeuvre klassischer japanischer Geisterfilme und gilt heute völlig zurecht als Meisterstück im Schaffen des Regisseurs Nobuo Nakagawa, dem ungekrönten "König" des japanischen Horrorfilms. Ein japanischer Horror-Klassiker.




Das Tor zur Hölle
Originaltitel: Jigoku  (地獄)
Produktion: Japan, 1960 
(Farbe)
Shintôhô Company Ltd. (Shintôhô Film Distribution Committee)
Regie: Nobuo Nakagawa.
Cast: Shigeru Amachi, Yôichi Numata, Kanjûrô Arashi, Utako Mitsuya, Torahiko Nakamura, Hiroshi Hayashi, Jun Ôtomo, Fumiko Miyata, Hiroshi Izumida, Akiko Ono, Akiko Yamashita, Kiyoko Tsuji, Kimie Tokudaiji.
101 Minuten (NTSC)
Der Theologiestudent Shiro Shimizu wird von seinem schlechten Gewissen in der Form eines mysteriösen Mannes namens Tamura verfolgt. Die beiden sassen gemeinsam im Auto, als sie nachts versehentlich ein Mitglied der Yakuza anfuhren und anschliessend Fahrerflucht begingen — ein Unfall mit Todesfolge. Geliebte und Mutter des Toten sinnen nun auf Rache. Kurz darauf kommt Shiros Verlobte Yukiko Yamaji ebenfalls bei einem Autounfall ums Leben. Shiro erhält ausserdem die Nachricht, dass seine Mutter krank sei, woraufhin er zu einem Seniorenheim auf dem Land reist, wo seine Eltern leben. Yukikos Eltern begehen aus Gram Selbstmord. Sie alle haben wenigstens ein dunkles Geheimnis, sie alle sterben — und alle müssen sie auch dafür büssen, denn nach ihrem Tod finden sie sich in den "acht Höllen des Feuers und des Eises der buddhistischen Sutra" ("Naraka") wieder, wo Höllenkönig Enma über sie richtet. An den Ufern des Flusses der Toten ("Sanzu-no-Kawa"), der die Grenze zwischen der Hölle und der Welt der Lebenden darstellt, trifft Shiro seine Yukiko wieder, die auf der Flussbank "Sai-no-Kawara" für ihre Eltern Steine schichtet. 
"Jigoku" ist (zusammen mit dem im Vorjahr enstandenen "Tôkaidô Yotsuya kaidan") als Krönung von Regisseur Nobuo Nakagawas Schaffen anzusehen. Nakagawa, der in den 1950er Jahren für das Studio "Shintôhô" ("neue Tôhô") zahlreiche Horrorfilme wie "Kaii Utsunomiya tsuritenjô" ("Ghost Story — The Hanging Ceiling of Utsunomiya", 1956), "Kaidan Kasane-ga-Fuchi" ("Ghost Story of Kasane Swamp", 1957), "Kenpei to yûrei" ("Military Cop and the Ghost", 1958), "Bôrei kaibyô yashiki" ("The Mansion of the Ghost Cat", 1958) oder "Onna kyûketsuki" ("The Vampire Woman", 1959) inszeniert hatte, scheute keinen Aufwand für das Herzensprojekt, das weit über Budget ging und vom Regisseur teilweise auf eigene Rechnung gestemmt wurde. Das Resultat war eine surreale Flut voller düsterer und teilweise grotesker Bilder, überzeichnet und begleitet von einer Atmosphäre der Melancholie und Trostlosigkeit. Der in Farbe gedrehte Film enthält dabei einige für das Entstehungsjahr 1960 äusserst grausame Szenen, in denen Körperteile abgetrennt oder Menschen "lebendig" gehäutet werden. Die enttäuschenden Einspielergebnisse des Films bedeuteten seinerzeit den Ruin der Shintôhô und bescherten dem Film ein halbes Jahrhundert in völliger Obskurität — zumindest ausserhalb von Japan, wo 1979 mit Tatsumi Kumashiros "Jigoku" ("The Inferno"; aufwendig und ambitioniert, aber nichtsdestotrotz obskur) und 1999 mit Teruo Ishiis "Jigoku" ("Japanese Hell"; chaotisch-exploitativ, äusserst bizarr und hoffnungslos unterfinanziert) zwei mehr oder minder lose Remakes entstanden. Sein filmisches Oeuvre bescherte Nobuo Nakagawa im "Land der aufgehenden Sonne" mittlerweile zurecht eine Reputation als "Meister des japanischen Horrorfilms". "Jigoku" (aka "The Sinners of Hell", "Story of the Great 8-Tombed Hell" oder schlicht "Hell") ist ein essentieller Klassiker des Horrorkinos des fernöstlichen Landes.



The Secret of the Telegian
Originaltitel: Densô ningen  (電送人間)
Produktion: Japan, 1960 
(Farbe)
Tôhô Company Ltd.
Regie: Jun Fukuda.
Cast: Kôji Tsuruta, Yumi Shirakawa, Seizaburô Kawazu, Yoshio Tsuchiya, Tadao Nakamaru, Akihiko Hirata, Takamaru Sasaki, Yoshifumi Tajima, Fuyuki Murakami.
86 Minuten (NTSC)
Unheimliche Geschichte über einen Ex-Soldaten, der sich teleportieren kann und diese Methode nutzt, um seine Feinde zu meucheln. Diese versetzten ihn 14 Jahre zuvor während des zweiten Weltkriegs und müssen nun mit Vorankündigung der Reihe nach dran glauben. Die Polizisten Onosaki und Kobayashi kommen gegen den Elektro-Mörder stets den entscheidenden Schritt zu spät.
Nach dem unsichtbaren Mann ("tômei ningen", "The Invisible Man", 1954), dem flüssigen Mann ("ekitai ningen", "Das Grauen schleicht durch Tokio", 1958) und dem Gas-Mann ("gasu ningen", "The Human Vapor", 1960) war nun also die Reihe am elektrischen Mann ("densô ningen"). Der letzte von Tôhôs Horrorfilmen mit Sci-fi- und Film-Noir-Elementen und zugleich auch der erste Science-fiction-Film des späteren "Godzilla"-Regisseurs Jun Fukuda hat wieder mehr SF-Elemente als seine beiden von Ishirô Honda inszenierten Vorgänger. Viele aus anderen Produktionen des Studios vertraute Gesichter (Yoshio Tsuchiya, Akihiko Hirata, Yumi Shirakawa, Sachio Sakai, Fuyuki Murakami) sorgen für bewährte Tôhô-Atmosphäre. Im Suspense-Sektor etwas schwächer als "Das Grauen schleicht durch Tokio" oder der böse "The Human Vapor", hätte der Film von einem Soundtrack des genialen Akira Ifukube profitieren können, wohingegen der tatsächliche Komponist Sei Ikeno nur Durchschnittsarbeit ablieferte. Trotzdem empfehlenswerter, düsterer SF-Horror. Nicht Jun Fukudas unterhaltsamster, nüchtern betrachtet aber sein wohl bester SF-Film.




Vampire Bride
Originaltitel: Hanayome kyûketsuma  (花嫁吸血魔)
Produktion: Japan, 1960 
(Schwarzweiss)
Shintôhô Company Ltd. (Shintôhô Film Distribution Committee)
Regie: Kyôtarô Namiki.
Cast: Junko Ikeuchi, Yasuko Mita, Keiji Takamiya, Tatsuo Terashima, Reiko Seto, Kyôko Yashiro, Hiroko Amakusa, Akiko Yamashita, Kiyoko Tsuji, Fujie Satsuki, Jôtarô Yugi.
80 Minuten (NTSC)
Die junge Fujiko lebt zusammen mit ihrer Mutter, doch die beiden sind schwer verschuldet. Deswegen beschliesst Fujiko, an einem Schönheitswettbewerb teilzunehmen. Eifersüchtige Konkurrentinnen stossen sie eine Klippe hinunter, woraufhin ihr Gesicht entstellt ist. Mutter begeht Selbstmord, doch nicht ohne Fujiko Instruktionen zu hinterlassen, eine entfernte Verwandte aufzusuchen, die sich als Hexe entpuppt. Ihre Heilkunst allerdings entstellt Fujiko noch mehr, woraufhin sie Seppuku (ritueller Selbstmord) begeht. Doch dank diverser Zaubersprüche kehrt sie von den Toten zurück, um als Vampir-Monster Rache an ihren Feinden zu nehmen.
Die Hauptrolle in diesem Film spielte Junko Ikeuchi, gefeiertes Starlet des Filmstudios Shintôhô (= Neue Tôhô) in den 1950er-Jahren. Gegen den Willen des berüchtigten Studio-Bosses Mitsugu Ôkura beendete sie jedoch ihre Karriere, um zu heiraten. Es heisst, ihre Hauptrolle in diesem Film sei Ôkuras Rache dafür gewesen, dass sie nicht auf ihn hörte, als sie nach gescheiterter Ehe reumütig zu Shintôhô zurückkehren musste. Der Regisseur des Films war Ôkuras rechte Hand, Kyôtarô Namiki, den Junko Ikeuchi, die versucht haben soll, alle Kopien dieses Films zu vernichten, in ihrer Autobiographie als verhasste Person und "Ôkuras Schatten" beschrieb. Wirklich schlecht an diesem Film ist ansonsten eigentlich nur das Vampir-Kostüm, das zu keiner Sekunde nach einer "Vampir-Braut", sondern nach einer deformierten Scheusslichkeit aussieht und mit seinen ungelenken Bewegungen für Heiterkeit sorgt. Ein bizarrer Film, der sich durch seine Entstehungsgeschichte gängigen Bewertungskriterien ein Stück weit entzieht. Mit Sicherheit kein Highlight unter den alten Horrorfilmen Shintôhôs, und für an klassischem Japan-Horror Interessierte eher ein ungeeigneter Einstand — etwas für Komplettisten.




Ghost Story of the Bird That Ate Mosquitoes
Originaltitel: Kaidan Kakui-dori  (怪談蚊喰鳥)
Produktion: Japan, 1961 
(Schwarzweiss)
Daiei Studios
Regie: Kazuo Mori (Isshei Mori).
Cast: Eiji Funakoshi, Yasuko Nakata, Katsuhiko Kobayashi, Hiroko Yamamoto, Matasaburô Niwa, Yûsaku Terashima, Kôichi Mizuhara, Fumiko Murata, Bonta Maru, Ryôrin Matsuoka, Hiroyuki Mori, Fusako Wada, Esuko Kamiwaki.
78 Minuten (NTSC)
Am Rande des alten Edo, direkt neben einem Friedhof, liegt die Behausung einer jungen Musiklehrerin, die auch die Mätresse ihres Meisters ist, sowie ihres Bruders (?). Die beiden werden von einem mysteriösen blinden (und schizophrenen) Masseur heimgesucht, der partout immer wieder auftaucht. Ein Streit um Geld und unheimliche Vorkommnisse führen dazu, dass sie alle drei auf dem Grund eines Brunnens enden. Der Strippenzieher hinter den Geschehnissen scheint der alte Musiklehrer zu sein.
Dieser unbekannte "Kaidan"-Film entstand nach einem Roman des Schriftstellers Nobuo Uno und wurde seinerzeit (1961) in Japan als "Arthouse"-Horrorfilm angepriesen. Etwa ein Jahrzehnt darauf entstanden nach derselben literarischen Vorlage auch zwei gleichnamige TV-Film-Adaptionen unter der Regie von Michiyoshi Doi (1970) und Masateru Nishiyama (1972). Hauptdarsteller Eiji Funakoshi ("Gamera — Frankensteins Monster aus dem Eis", 1965; "Die blinde Bestie", 1969) konnte für seine Doppelrolle des blinden Masseurs sowie (am Ende des Films) als Musiklehrer von der japanischen Filmkritik viel Lob und eine Auszeichnung als bester Schauspieler einfahren. Obwohl der auch als "Ghost Story of Kakui Street" geläufige Film eine relativ gute Reputation geniesst, bleibt er ereignisarm und eigenwillig inszeniert und wird an dieser Stelle nur Komplettisten empfohlen, zumal er auch nur schwer auffindbar ist (als Heimkino-Veröffentlichung gab es lediglich eine japanische Verleih-VHS-Kassette). Regisseur Kazuo Mori blieb den Daiei-Studios treu und drehte für sie weitere fantastische Filme wie "Daimajin — Frankensteins Monster nimmt Rache" ("Daimajin gyakushû", 1966), welcher den Abschluss der grossartigen "Majin"-Trilogie darstellte, oder die "Yotsuya-kaidan"-Neuauflage "Ghost Story of Yotsuya — Curse of Oiwa" ("Yotsuya kaidan — Oiwa no bôrei", 1969), welche allerdings deutlich hinter Kenji Misumis Version derselben Geschichte ("Yotsuya kaidan", 1959; ebenfalls aus den Daiei-Studios) zurückblieb.




Tale of Oiwa's Ghost
Originaltitel: Kaidan Oiwa no bôrei  (怪談お岩の亡霊)
Produktion: Japan, 1961 
(Schwarzweiss)
Tôei Company Ltd.
Regie: Tai Katô.
Cast: Tomisaburô Wakayama, Hiroko Sakuramachi, Jûshirô Konoe, Keiko Fujishiro, Harue Akagi, Yachiyo Kirishima, Tainosuke Onoe, Sentarô Fushimi, Atsushi Watanabe, Ushio Akashi.
94 Minuten (NTSC)
Der heruntergekommene Samurai Iemon Tamiya begehrt Oiwa, doch ihr Vater weigert sich, ihn als Schwiegersohn zu akzeptieren. Zusammen mit seinem Gehilfen Naosuke ermordet Iemon Oiwas Vater, um sie ehelichen zu können. Doch schon bald wird er ihrer überdrüsig und wirft statt ihrer einen Blick auf die schöne Oume. Er bezahlt Takuetsu, um sich an Oiwa zu vergehen, um sie dann des Ehebruchs bezichtigen zu können. Doch Takuetsu plaudert alles aus, woraufhin Iemon Oiwa vergiftet. In seiner Hochzeitsnacht mit Oume erscheint Iemon Oiwas entstellter, rachesüchtiger Geist und treibt ihn in den Wahnsinn. Im Wahn tötet Iemon Oumes gesamte Familie. Unterdessen findet Osode, Oiwas Schwester, heraus, dass Iemon für Oiwas Tod verantwortlich war, und sinnt ihrerseits auf Rache.
So geht "Kaidan Oiwa no bôrei", frei übersetzt in etwa "Unheimliche Geschichte von Oiwas Fluch", eine Verfilmung der bekanntesten (und meistverfilmten) Geistergeschichte Japans, gemeinhin bekannt als "Yotsuya kaidan". Adaptiert wurde sie erstmals 1825 von Nanboku Tsuruya IV. für das Kabuki-Theater. "Yotsuya kaidan" wurde mindestens 35 mal verfilmt, allerdings sind auch mindestens 19 (möglicherweise bis zu 22) der Verfilmungen heute leider lange verlorene Stummfilme. Die vorliegende Filmversion aus dem Tôei-Filmstudio, im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen, in Farbe gedrehten Verfilmungen Daieis und Shintôhôs von 1959 wieder in schwarzweiss, wurde von Regisseur Tai Katô in Szene gesetzt und zeichnet sich durch relativ wenige, doch heftige Geisterszenen aus. Katô sparte nicht an ausgewälzten sadistischen Szenen und Blut, womöglich um die fehlende Farbe mit Spektakel zu kompensieren. Tomisaburô Wakayama spielte Iemon bereits zum zweiten Mal (er schlüpfte schon für Masaki Môris "Yotsuya kaidan" von 1956 in die Rolle) und gibt in dieser Version einen besonders brutalen und rücksichtslosen Iemon. Dies ist nicht die beste der "Yotsuya"-Verfilmungen (diese Ehren gehen wohl an Nobuo Nakagawas fantastischen "Tôkaidô Yotsuya kaidan" von 1959 sowie an Kinji Fukasakus atemberaubende Interpretation von 1994), aber eine weitere sehenswerte Leinwandadaption der Geschichte, deren zahlreiche filmische Inkarnationen interessante Quervergleiche ermöglichen.




Ghost Story of the Night-Crying Lantern
Originaltitel: Kaidan yonaki-dôrô  (怪談夜泣き燈籠)
Produktion: Japan, 1962 
(Schwarzweiss)
Daiei Studios
Regie: Katsuhiko Tasaka.
Cast: Ganjirô Nakamura, Hiroshi Nawa, Reiko Fujiwara, Katsuhiko Kobayashi, Teruko Ômi, Kimiko Tachibana, Kanae Kobayashi, Keiko Koyanagi, Chizuko Takamori, Fumihiko Yokoyama, Yukio Horikita, Shintarô Nanjô.
73 Minuten (NTSC)
Japan, im Mittelalter: Der verlorene Sohn Matasaburô taucht wieder auf und schmiedet zusammen mit dem durchtriebenen Yoshinosuke einen Plan, seine eigene Nachrufs-Mitgift von seinen Eltern einzukassieren. Dazu lässt er sich als vermeintlich Toter von Yoshinosuke lebendig begraben. Statt ihn jedoch in der Nacht wieder auszugraben, vergreift sich Yoshinosuke lieber an Okinu, der Frau Matasaburôs. Ehe er sich versieht, wird ihm diese indes vom noch gemeineren "Oyakata" Tomezô entführt. In der Folgezeit versuchen sowohl Matasaburô, der seinem "Grab" entkommen konnte, als auch Yoshinosuke, Okinu zurückzugewinnen. Tomezô tötet beide, doch Matasaburô kehrt als Geist zurück, um sich zu rächen. Okinu, die Zeugin von Tomezôs Mord an Yoshinosuke wird, verliert darob den Verstand.
Regisseur Katsuhiko Tasaka schien ein Faible für des Nachts trauernde Geister zu haben, drehte er doch 1957 für die Daiei Studios auch schon "Ghost Cat from Night-Crying Swamp" (怪猫夜泣き沼; "Kaibyô yonaki numa"), einen von zahlreichen Filmen, in denen die Schauspielerin Takako Irie in die Fussstapfen Sumiko Suzukis trat und eine Geisterkatze ("kaibyô") verkörperte. In diesem vielleicht leicht überdurchschnittlichen Vertreter des "Kaidan"-Films, in dem für einmal kein weiblicher Geist unterwegs ist, spielt Ganjirô Nakamura (Kimiyoshi Yasudas "Ghost Story of Kasane Swamp", 1960; "The Ogre of Mount Oe", 1960) einen von Herzen zu verachtenden Finsterling. Gute Kritiken von der japanischen Presse erhielt damals die junge Reiko Fujiwara für ihre vielseitige schauspielerische Performance. Leider blieb dies in ihrer Filmographie ein einsamer Ausflug ins Fantastische.




Okinawan Ghost Story: Upside-Down Ghost
Originaltitel: Shina kaidan: Shikan yaburi/Okinawa kaidan: Sakazuri yûrei  (支那怪談 死棺破り 沖縄怪談 逆吊り幽霊)
Produktion: Japan/Taiwan, 1962 
(Farbe)
Ôkura Company Ltd. (Ôkura Film)/Oriental Film Company
Regie: Satoru Kobayashi & Ra-Ki Shô (Luo-Hui Shaw).
Cast: Tamaki Katori, Kyôko Ôgimachi, Jôji Ôhara, Shinsuke Mikimoto, Yô Haku, Miyako Ichijô, Hiroshi Yamamoto, Kyôji Kokonoe, Ryûji Wakamiya, Sôzaburô Kikuchi, Fang-Yu Mei.
79 Minuten (NTSC)
 
Diverse Männer streiten sich um die Gunst der jungen Reiko. Einer von ihnen fantasiert auf dem Krankenbett über eine Geistergeschichte, die sich vor vielen Jahren im fernen China zutrug. Später wird durch einen Unfall Reikos Gesicht entstellt, und ihr Mann lässt es zu, dass sie durch einen fiesen Trick ihr Leben lässt, um sich einer anderen Frau zuzuwenden. Reikos Geist macht ihm das Leben zur Hölle und treibt ihn samt Komplizenschaft in den Wahnsinn.
Ein rares Beispiel für eine japanisch-chinesische Co-Produktion ist dieser 2-in-1-"Kaidan"-Episodenfilm aus der "Poverty Row" von Japans Filmindustrie, namentlich dem Filmstudio Ôkura Eiga, gegliedert in die Geschichten "Shina kaidan: Shikan yaburi" ("Chinese Ghost Story: Breaking the Coffin" aka "Broken Coffin") sowie die Rahmenhandlung, "Okinawa kaidan: Sakazuri yûrei", aka "Okinawa Horror Story: The Ghost Hung Upside Down" aka "Upset Walking Ghost". Für sein sicherlich eher moderates Budget kommt der in Farbe gedrehte Film mit seinen diversen "locations" und prächtigen Kostümen vergleichsweise ambitioniert daher. Ôkura Eiga drehte später auch die für ihr Alter recht grausamen, mit viel Sex "angereicherten" "Kaidan"-Filme "Namakubi jôchi jiken" ("Freshly Severed Head", 1967) und "Kaidan barabara yûrei" ("Ghost Story of the Barabara Phantom", 1968). Der für die DVD verwendete Print war weitgehend unrestauriert und sichtlich mitgenommen. Diese Kuriosität lief in Japan alten Postern zufolge als "double-bill" zusammen mit dem US-Film "The Hideous Sun Demon" (1959).




The Whale God
Originaltitel: Kujira-gami  (鯨神)
Produktion: Japan, 1962 (Schwarzweiss)
Daiei Studios
Regie: Tokuzô Tanaka.
Cast: Kôjirô Hongô, Takashi Shimura, Kyôko Enami, Shiho Fujimura, Kôji Fujiyama, Shintarô Katsu, Bontarô Miyake, Chieko Murata, Michiko Takano, Kôsuke Takemura, Kichijirô Ueda.
100 Minuten (NTSC)
Die Bewohner eines japanischen Fischerdorfes leben in erbitterter Feindschaft zu einem riesigen Wal, den sie "kujira-gami", den "Wal-Gott", nennen. Mehrere Anläufe, den Wal zu töten, scheitern, und viele der teilnehmenden Fischer lassen dabei ihr Leben. Shaki, dessen Vater und Bruder im Kampf mit dem Wal getötet wurden, will den Meeresgiganten unbedingt vernichten. Dabei steht ihm jedoch noch ein Konkurrent, Kishu, im Weg. Schliesslich machen sich die Dorfbewohner, inklusive Shaki und Kishu, unter der Führung des obersten Waljägers ("kujira nanushi") mit mehr Booten als je zuvor auf, das Tier endgültig zu erlegen. 
Die Daiei-Studios verfilmten hier mit beträchtlichem Aufwand einen gleichnamigen, im selben Jahr (1962) erschienenen und mit dem Akutagawa-Preis ausgezeichneten Roman des japanischen Schriftstellers Kôichirô Uno, der offenbar nicht unerheblich von Herman Melvilles "Moby Dick" (1851) inspiriert war. In seiner Szenerie und Atmosphäre erinnert "Kujira-gami" sehr stark an die erste Hälfte von Ishirô Hondas Monsterfilm-Klassiker "Godzilla" ("Gojira", 1954), wozu neben der kontrastreichen Schwarzweiss-Fotografie der japanischen Inselwelt sowohl die Präsenz von Schauspieler-Veteran Takashi Shimura als auch die wehmütigen Klänge des Meister-Komponisten Akira Ifukube beitragen. Auch sonst sind hier illustre Namen der goldenen Ära des japanischen Kinos versammelt: Die Hauptrolle spielt Kôjirô Hongô (1938-2013), später für Daiei in Filmen wie "Gamera gegen Gaos — Frankensteins Kampf der Ungeheuer" ("Daikaijû kûchûsen — Gamera tai Gyaosu", 1967) oder "Tokaido Road Monsters" ("Tôkaidô o-bake dôchû", 1969) zugegen, daneben sind "Zatoichi" Shintarô Katsu ("Hanzo-the-Razor"-Trilogie, 1972-1974), Bontarô Miyake ("Space Men Appear in Tokyo"/"Uchûjin Tôkyô ni arawaru", 1956; "The Transparent Man Vs the Fly Man"/"Tômei ningen to hae-otoko", 1957) oder — als kühle Schönheit — Kyôko Enami ("Panik — Dinosaurier bedrohen die Welt"/"Daikaijû kettô — Gamera tai Barugon", 1966) vor der Kamera zu sehen. Regie führte Tokuzô Tanaka, der einige bemerkenswerte Genre-Filme für Daiei drehte (unter anderem "The Ogre of Mount Oe"/"Ooe-yama Shuten-dôji", 1960; "Ghost Story of the Snow Girl"/"Kaidan yuki-jorô", 1968; oder "Ghost Cat of Nabeshima"/"Hiroku kaibyô-den", 1969), denen vor allem gemeinsam ist, dass man sie ausserhalb Japans leider kaum kennt; das Drehbuch schliesslich schrieb kein Geringerer als Kaneto Shindô, der später die bahnbrechenden und zurecht gefeierten Filme "Onibaba — Die Töterinnen" ("Onibaba", 1964) und "Kuroneko — Die Vampire" ("Yabu no naka no kuroneko", 1968) inszenieren sollte. Alledem zum Trotz wirkt "The Whale God" insgesamt weniger, als die Summe seiner Teile hoffen liesse. Die Qualität der Inszenierung liegt zwar deutlich näher an jener von Daieis "Daimajin"-Trilogie (1966) als bei jener der 1960er- und 1970er-Jahre-"Gamera"-Filmreihe des Studios, doch leider konzentriert sich das Drehbuch mehr auf ermüdende Zweikämpfe und ausgelebtes Macho-Verhalten seiner männlichen Akteure als auf den titelgebenden, nach dem Grönland-Wal (Balaena mysticetus) gestalteten Meeressäuger, der nur zu Beginn und am Ende des mit 100 Minuten auch recht lang geratenen Films auftreten darf. Zudem sympathisiert der Zuschauer hier vermutlich eher mit dem Wal als mit den menschlichen Protagonisten, was kaum die Intention der Macher gewesen sein konnte. Das gerade im Zusammenhang mit Japan besonders heikle Thema des Walfangs (der zur Entstehungszeit dieses Films weltweit noch rege betrieben wurde) wird hier aber glücklicherweise dennoch nicht ganz unkritisch beleuchtet, wie die letzten Sätze des Films bezeugen. "Kujira-gami" wurde ausserhalb Japans nicht gezeigt oder veröffentlicht.



Attack of the Mushroom People
Originaltitel: Matango  (マタンゴ)
Produktion: Japan, 1963 (Farbe)
Tôhô Company Ltd.
Regie: Ishirô Honda.
Cast: Akira Kubo, Kumi Mizuno, Yoshio Tsuchiya, Miki Yashiro, Hiroshi Koizumi, Kenji Sahara, Hiroshi Tachikawa, Akio Kusama, Yutaka Oka, Hideyo Amamoto (Eisei Amamoto), Jirô Kumagai (Takuzô Kumagai), Keisuke Yamada, Haruo Nakajima.

89 Minuten (NTSC)
Eine Gruppe von fünf befreundeten Tokiotern, unter ihnen der Geschäftsmann Kasai, die Nachtclub-Sängerin Mami Sekiguchi, der Schriftsteller Yoshida sowie der Universitäts-Professor Kenji Murai und seine Studentin Akiko Sôma, begeben sich zusammen mit dem angeheuerten Skipper Sakuta und einem etwas zwielichtigen Seemanns-Gehilfen namens Koyama mit Kasais Jacht auf einen Segel-Trip auf dem offenen Meer, fernab von Tokios Hektik und Sorgen. Nach einem unerwarteten Sturm mit Mastbruch treiben sie jedoch hilflos im Ozean, bis ihre Jacht an der Küste einer seltsamen, nebelverhangenen Insel angeschwemmt wird. Sie scheint unbewohnt zu sein, und es sind unerklärlicherweise kaum Tiere zu finden. Da Wasser und Nahrungsvorräte knapp sind, entstehen schon bald Konflikte innerhalb der Gruppe. Man findet in der Folgezeit an der Küste ein von Pilzen bewuchertes Wrack eines grossen Forschungsschiffs, wo man sich einquartiert. Von dessen Besatzung fehlt jedoch jede Spur. Im Dickicht der Inselvegetation gedeihen im Dauerregen riesige, jedoch ungeniessbare "Matango"-Pilze — und unheimliche Monster-Pilzmenschen, welche die verbliebenen Schiffbrüchigen angreifen. 
Dieser ganz und gar ungewöhnliche Horrorfilm, der den deutschen Sprachraum nicht erreichte, war der zwölfte von insgesamt 25 fantastischen Filmen des Regisseurs und "Godzilla"-"Vaters" Ishirô Honda, der vor allem für seine Monster- und Science-fiction-Filme bekannt war ("Godzilla"/"Gojira", 1954; "Krieg im Weltenraum"/"Uchû dai sensô", 1959). Frei nach einer Kurzgeschichte "The Voice in the Night" des englischen Schriftstellers William Hope Hodgson von 1907, war "Attack of the Mushroom People" oder im japanischen Original schlicht "Matango" (manchmal auch als "Curse of the Mushroom People" oder "Matango, the Fungus of Terror" bezeichnet) nicht nur eine frühe Allegorie auf den Rauschmittelkonsum und Drogenmissbrauch, sondern auch ein ausgesprochen atmosphärischer, düsterer und origineller Horrorfilm, dessen Geschichte im Kino weltweit ihresgleichen sucht. Mit Akira Kubo ("Gorath"/"Yôsei Gorasu", 1962), Tôhô-Filmdiva Kumi Mizuno ("Befehl aus dem Dunkel"/"Kaijû dai sensô", 1965), Yoshio Tsuchiya ("Godzillas Sohn"/"Kaijû-tô no kessen — Gojira no musuko", 1967), Hiroshi Koizumi ("Mothra bedroht die Welt"/"Mosura", 1961) und dem wie so oft auch hier als zwielichtige Gestalt auftretenden Kenji Sahara ("Monster des Grauens greifen an"/"Gezora · Ganime · Kamêba — Kessen: Nankai no daikaijû", 1970) standen viele bekannte Schauspieler des damaligen japanischen Kinos vor der Kamera, als "Matango"-Monsterpilze dürfen mit Hideyo Amamoto ("Kwaidan"/"Kaidan", 1964; "King Kong — Frankensteins Sohn"/"Kingu-Kongu no gyakushû", 1967) ein japanischer Kult-Schauspieler und mit Haruo Nakajima "Godzilla" höchstpersönlich wüten.



Ghost Story of Devil's Fire Swamp
Originaltitel: Kaidan onibi no numa  (怪談鬼火の沼)
Produktion: Japan, 1963 (Schwarzweiss)
Daiei Studios
Regie: Bin Kato.
Cast: Kenzaburô Jô (Tomisaburô Wakayama), Mieko Kondô, Katsuhiko Kobayashi, Matasaburô Niwa, Michiko Takano, Daimaru Nakata, Racket Nakata (Raketto Nakata).
78 Minuten (NTSC)
Im alten Edo: Keisuke Tobata hilft seinem Onkel, dem Priester Sôhaku Fukumoto, als dieser von zwei Betrogenen heimgesucht wird, die sich an ihm rächen wollen. Der spielsüchtige Keisuke erhält fortan ein Jahr lang regelmässig Geld von seinem Onkel, mit dem er seine Spielschulden tilgen kann — bis Sôhaku sich weigert, weiter zu zahlen. Keisuke und seine Konkubine Oren schmieden daraufhin den Plan, Sôhaku in dessen Gewächshaus durch eine Rauchvergiftung aus dem Leben scheiden zu lassen, töten dabei allerdings versehentlich sein Dienstmädchen Yae, woraufhin sie die Leiche in den Tiefen eines nahegelegenen Sumpfes entsorgen. Kurz darauf klopft auch schon Yaes Bruder an der (Schiebe-)Türe, der sich des Wohlbefindens seiner naiven jungen Schwester vergewissern möchte. Keisukes Freund Saburôta Nishina tötet den Bruder — das jedenfalls glaubt zumindest Keisuke. Tatsächlich stecken die beiden unter einer Decke und wollen sich unter Zuhilfenahme einer inszenierten Geistergeschichte an Keisuke für seine Untaten rächen. 
Ein — trotz des Mitwirkens des zukünftigen japanischen Filmstars Tomisaburô Wakayama (unter dem Künstlernamen Kenzaburô Jô) — verzichtbarer "Kaidan"-Film, der neben zwei unpassenden "Comic-Relief"-Charakteren (die beiden Komiker Daimaru und Racket Nakata als arbeitsscheue Gärtner) bei der Auflösung der Geschichte zudem wieder einmal den ultimativen "faux-pas" dieses Horrorfilm-Subgenres präsentiert: Die Geister sind gar keine (wie originell und innovativ ist das denn?). Der "Spoiler" sei hier gestattet, weil man ihn kommen sieht und weil dies für wahre Genre-Fans ein triftiger Grund sein dürfte, einen weiten Bogen um den Film zu machen. Ansonsten beherrscht Wakayama, von Drehbuch und Regie allerdings dahingehend begünstigt, bei seinen Auftritten die Leinwand; Kulissen und Musik sind stimmig, doch bei dieser konstruierten Geschichte ohne "echte" übernatürliche Vorgänge vermag dies nichts zu retten. Bleibt ein Verweis auf die deutlich gelungeneren Geisterfilme des Regisseurs Bin Kato, die dieser im vorangegangenen Jahrzehnt mit der auf die Rolle der "Geisterkatze" ("bakeneko") spezialisierten Schauspielerin Takako Irie abgedreht hatte: "Ghost Cat of the Okazaki Upheaval" ("Kaibyô Okazaki sôdô", 1954), "Cat Monster at Oma Cross" ("Kaibyô Ôma-ga-Tsuji", 1954) oder "Ghost Cat of the Fifty-Three Stations" ("Kaibyô gojû-san tsugi", 1956).



Ghost of the Hunchback
Originaltitel: Kaidan semushi-otoko  (怪談せむし男)  /  Il pozzo di Satana
Produktion: Japan/Italien, 1965 (Schwarzweiss)
Tôei Company Ltd./Filmar
Regie: Hajime Satô.
Cast: Shinjirô Ehara, Masumi Harukawa, Yôko Hayama, Yûko Kusunoki, Yukiko Kuwahara, Akira Nishimura (Kô Nishimura), Kazuo Katô, Kazuo Kitamura, Mitsue Suzuki, Keiko Yumi.
78 Minuten (PAL)
Als der Ehemann der jungen Yoshie stirbt, hinterlässt er zu ihrer Überraschung eine riesige, abgelegene Villa, von der sie nichts gewusst hatte. Als Yoshie und ihre Verwandten bei dem Anwesen eintreffen, werden sie von einem unheimlichen buckligen Diener empfangen, der sich als Hüter des Hauses ausgibt. Krähen belagern den Ort, im Park der Villa gibt es einen Hügel mit drei Gräbern und im Inneren des Hauses eine vergitterte Grube, auf deren Boden ein menschliches Skelett liegt. Bald gibt es unter den Neuankömmlingen die ersten Toten, denn in dem Haus gehen offenbar ruhelose Geister um. Es stellt sich heraus, dass der Bucklige der Bruder von Baron Tominaga ist, der vor langer Zeit hier residiert hatte und ein unrühmliches Ende fand.
Hajime Satô, Regisseur solch schillernder und bizarrer Filme wie "The Golden Bat" ("Ôgon Batto", 1966), "UX Bluthund — Tauchfahrt des Schreckens" ("Kaitei dai sensô", 1966) oder "Goke — Vampir aus dem Weltall" ("Kyûketsuki Gokemidoro", 1968), verband für "Ghost of the Hunchback" Motive traditioneller japanischer Geistergeschichten ("kaidan" — 怪談) mit Einflüssen westlicher gotischer Horrorfilme, wie sie zu der Zeit gerade in Italien durch Filmemacher wie Riccardo Freda, Mario Bava, Antonio Margheriti oder Massimo Pupillo in grosser Zahl entstanden. Aber auch andere westliche Horrorfilme der frühen 1960er Jahre wie "Bis das Blut gefriert" ("The Haunting", 1963) von Robert Wise oder gar Alfred Hitchcocks "Die Vögel" ("The Birds", 1963) sind als Inspirationsquellen erkennbar. Das Resultat funktioniert erstaunlich gut — die Musik des Komponisten Shunsuke Kikuchi trägt dabei ebenso wie die superben schwarzweissen "Cinemascope"-Aufnahmen von Shôei Nishikawa und die gewählten Schauplätze dazu bei, dem Film Leben und dichte Atmosphäre einzuhauchen. Literarischen Quellen zufolge seinerzeit ein grosser Erfolg in Japan und in Italien (das die Produktion wohl finanziell unterstützte und wo der Film als "Il pozzo di Satana" im Kino lief, was "Kaidan semushi-otoko" vermutlich zum einzigen je von Italien co-produzierten "kaidan eiga" machen dürfte), wurde der Film gerade in Japan unverständlicherweise sehr stiefmütterlich behandelt und nach seinem Kinolauf nicht mehr wiederveröffentlicht. Zu Unrecht derart obskur, ist der Titel sowohl für Enthusiasten klassischen japanischen Horrors als auch für die Anhänger der kultigen Euro-Horror-Kost einen Blick wert.



Der rote Engel
Originaltitel: Akai tenshi  (赤い天使)
Produktion: Japan, 1966 (Schwarzweiss)
Daiei Studios
Regie: Yasuzô Masumura.
Cast: Ayako Wakao, Shinsuke Ashida, Yûsuke Kawazu, Rankô Akagi, Jôtarô Senba, Daihachi Kita, Ayako Ikegami, Keiichi Noda, Jun Osanai, Daigô Inoue, Takashi Nakamura, Kenichi Tani, Kisao Tobita, Naomasa Kawashima.
95 Minuten (NTSC)
Im Kriegsjahr 1939 wird die 24-jährige Japanerin Sakura Nishi nach China geschickt, um an der Front in den Feldlazaretten als Krankenschwester zu dienen. Der japanische Angriffskrieg gegen China fordert unzählige Todesopfer, denn der Gegner, obgleich technisch inferior, ist dramatisch in der Überzahl und kämpft mit dem Mut der Verzweiflung. Schon in der ersten Nacht wird Nishi von ausgezehrten Soldaten, tagsüber ihre Patienten, vergewaltigt. Sie leistet Hilfe bei Operationen im Akkord, muss standhalten, wenn verwundeten Soldaten ohne Betäubung Gliedmassen amputiert werden. Ihr Vergewaltiger, Sakamoto, wird zur Strafe vorzeitig an die Front zurückgeschickt, später muss sie (vergeblich) um sein Leben kämpfen. Der von ihr umsorgte Patient Orihara, dem beide Unterarme amputiert worden sind, begeht nach einer unvergesslichen Nacht mit Nishi Selbstmord. Sie verliebt sich allmählich in ihren Vorgesetzten, den einstigen brillanten Chirurgen Dr. Okabe. Doch der Krieg hat nicht nur Okabes Körper (um die Kriegsgräuel zu ertragen, spritzt er sich Morphin), sondern auch sein Herz und seine Seele zerstört. Unterdessen rücken die Truppen Chiang Kai-Sheks auf das Dorf vor, in dem Nishi und Okabe stationiert sind. 
In düsteren Schwarzweiss-Bildern erzählt der weiterhin unterschätzte Regisseur Yasuzô Masumura (1924-1986; "Die blinde Bestie"/"Môjû", 1969; "Hanzo the Razor: The Snare"/"Goyôkiba: Kamisori Hanzô jigoku-zeme", 1973) sein unkonventionelles Kriegsdrama, das schonungslos — bis hin zu Momenten, in denen es als Horrorfilm funktioniert — offenlegt, was Krieg für Involvierte bedeutet und was er aus den Menschen macht; wie er ihre Psyche affektiert und sie zerstört. Dabei vollführt Masumura eine gekonnte Gratwanderung zwischen einem drastischen und eindringlichen Drama und (vermutlich auch vom Studio verlangten) "Exploitation"-Elementen — manchmal deutlich gezeigt, manchmal mit der gebotenen Zurückhaltung, welche ein Abdriften in den Selbstzweck verhindert. Der sino-japanische Krieg (1931-1945), auf der Leinwand nicht allzu oft zu sehen, wird aus der japanischen Perspektive, jedoch schnörkellos und ohne Patriotismus oder Propaganda erzählt. Ein ungewöhnlicher, trauriger, rührender, nachdenklich machender und manchmal schwer zu ertragender Film — bis zum bitteren Ende. Und ein weiterer japanischer Film, der nicht annähernd das Publikum bekam, welches er verdient gehabt hätte.



Émotion: Dracula's Legendary Afternoon
Originaltitel: Émotion: Densetsu no gogo = Itsukamita Dorakiyura  (ÉMOTION  伝説の午後 = いつか見たドラキユラ)
Produktion: Japan, 1966 (Farbe & schwarzweiss/viragiert)
Group Film Independants
Regie: Nobuhiko "Obi" Ôbayashi.
Cast: Emi Tabata, Sari Akasaka, Jinichi Ishizaki, Misuzu Mori, Keiko Machida, Jusin Kitamura, Donald Richie, Kyôko Hanyu, Harumi Sô, Ichirô Takahashi, Tamiko Tachikawa, Yoshiyuki Oka, Sakio Hirata.
39 Minuten (NTSC)
Emi, ein junges Mädchen "geboren im und erzogen vom Meer", verlässt ihre Heimat Onomichi und trifft in der Grossstadt auf die einsame Aussenseiterin Sari, welche einen jungen Mann liebt, der jedoch kein Interesse an ihr bekundet. "An einem mythischen Nachmittag" erscheint er ihr in ihren (Tag-)Träumen in der Gestalt ihres Vaters, der jedoch stellvertretend für Graf Dracula, den Vampir, steht. Oder erlebt sie gar tatsächlich, wie sie von diesem verfolgt wird? 
Regisseur Nobuhiko "Obi" Ôbayashi, selbst in der 150'000-Einwohner-Stadt Onomichi in der Präfektur Hiroshima im Süden Japans geboren (welche er später noch zum Schauplatz diverser Filme machen sollte), inszenierte diesen avantgardistischen Horror-Experimentalfilm, seinen neunten und einen der ambitioniertesten, unter dem Einsatz verschiedener Techniken sowohl als Hommage an Roger Vadims schauerromantischen französischen Vampirfilm "...Und vor Lust zu sterben" ("...Et mourir de plaisir", 1960; siehe separaten Eintrag) als auch als melancholischen Schwanengesang auf eine verlorengehende Jugend — sowie als eine Art filmisches Tagebuch und eine Momentaufnahme für sich und seine (beteiligten) Freunde. Wer sich auf "Émotion" einlässt, sollte wach sein, da der kurzen Laufzeit (39 Minuten) zum Trotz eine Menge abläuft, der rudimentären Geschichte während ihres Ablaufs schwer zu folgen ist und die Szenen oft sehr schnell geschnitten sind. Auf 16-mm-Filmbisweilen wohl auch mit Super-8 gefilmt, gebraucht Ôbayashi Schwarzweiss- und Farbaufnahmen, viragierte Szenen, lässt auch des Öfteren mal den Film schneller laufen, setzt Mischungen aus Real- und Zeichentrickaufnahmen ein und lässt seine Figuren in "Stop-Motion"-Manier auftreten — wer Ôbayashis bizarr-surreale, 1977 entstandene Geisterhaus-Horror-Komödie "Hausu" ("House") zu schätzen weiss, trifft hier zweifelsohne auf einen frühen Artverwandten und "Bruder im Geiste". Und vielleicht auf den ersten (?) "Vampirfilm", in dem der Hals des Opfers nur eine Wunde aufweist, weil Dracula zuvor das Blut durch einen Strohhalm aussaugte.



The Embryo Hunts in Secret
Originaltitel: Taiji ga mitsuryô suru toki  (胎児が密猟する時)
Produktion: Japan, 1966 (Schwarzweiss)
Wakamatsu Production
Regie: Kôji Wakamatsu.
Cast: Hatsuo Yamatani, Miharu Shima, Yoshiaki Ôtani.
73 Minuten (NTSC)
Die junge Yuka folgt ihrem neuen Chef zu dessen Apartment, um mit ihm zu schlafen — nicht ahnend, dass dieser ganz andere Pläne für sie hat. Sie wird von ihm unter Drogen gesetzt und ausgepeitscht. Erst als sie unter Schmerzen wieder aufwacht, dämmert ihr, dass sie nun eine Gefangene in dem kargen, spärlich eingerichteten Apartment und ihrem Peiniger auf Gedeih und Verderb ausgeliefert ist. Der hat sie ausgesucht, weil sie seiner Ex-Frau, die von einem anderen Mann schwanger wurde, fast aufs Haar gleicht — und er ein Opfer benötigt, welches er dafür bestrafen kann. Er malträtiert Yuka mit Peitsche und Rasiermesser, taucht sie unter Wasser und zwingt sie, wie ein Hund zu leben ("Omae wa inu da" — "du bist ein Hund"). 
"The Embryo Hunts in Secret", auch "When Embryo Goes Poaching", "When the Embryo Goes Poaching", "The Embryo" oder schlicht "Embryo", war der erste Film, den das japanische Regie-"Enfant-Terrible" Kôji Wakamatsu ("Vergewaltigte Engel"/"Okasareta hakui", 1967; "Zwei Mal Jungfrau"/"Yuke yuke — Nidome no shôjo", 1969) mit seiner eigenen unabhängigen Produktionsgesellschaft realisierte (dies, nachdem er aufgrund unüberbrückbarer Differenzen das grosse Nikkatsu-Filmstudio verlassen hatte). Um Kontroversen nie verlegen, schuf er mit diesem minimalistischen Schwarz-Weiss-Werk, das mit zwei Akteuren auskommt und fast ausschliesslich nur in einer kargen Wohnung gefilmt wurde, einen für seine Zeit harten und provokativen Film, der auch ein Baustein werden sollte auf dem Weg zu einem distinktiven Phänomen des japanischen Horror- (und Erotik)-Kinos: Dem des sadistischen Folter-Films, welchem jedoch in aller Regel — wie von Wakamatsus Filmen anschaulich illustriert — mannigfaltiger Elemente des "Exploitation"-Kinos zum Trotz eine gewisse künstlerische Ästhetik, wie man sie etwa in vergleichbaren amerikanischen oder europäischen Produktionen kaum so vorfand, nur selten vollkommen abhanden kam. Nicht zuletzt Nikkatsu sprang mit seinen gewalttätigen "Pink"-Filmen, darunter Masaru Konumas "Flower and Snake" ("Hana to hebi") und "Wife to Be Sacrificed" ("Ikenie fujin", beide 1974), zahllosen Adaptionen des Schriftstellers Oniroku Dan ("Beauty in Rope Hell"/"Dan Oniroku: Bijo nawa jigoku", 1983) oder unverblümt Perversionen huldigenden Machwerken wie "The Sacrifice: Captured for Sex 2" ("Za ikenie 2", 1986), dankbar auf diesen lukrativen Zug auf; auch so unterschiedliche Filme wie Yasuzô Masumuras psychedelisches Meisterstück "Die blinde Bestie" ("Môjû", 1969), ultra-sadistische "Direct-to-Video"-Ware wie "Guinea Pig 1: Devil's Experiment" ("Giniipiggu: Akuma no jikken", 1985) oder moderne "Torture-Porn"-Kinofilme wie Kôji Shiraishis "Grotesque" ("Gurotesuku", 2009) zählen zu seinen stilprägenden "Blüten".



Tokugawa Sex Ban: Lustful Lord
Originaltitel: Tokugawa sekkusu kinshi-rei: Shikijô daimyô  (徳川セックス禁止令 色情大名)
Produktion: Japan/Frankreich, 1972 
(Farbe)
Tôei Company Ltd.
Regie: Norifumi Suzuki.
Cast: Miki Sugimoto, Sandra Julien, Hiroshi Nawa, Ruriko Ikejima, Ryôko Ema, Audrey Cruise, Kaya Hozumi, Emi Jô, Utako Kyô, Yôko Mihara, Ryôta Minowada, Kinji Nakamura, Tadashi Naruse, Miwako Onaya.
88 Minuten (NTSC)
Eine jungfräuliche Prinzessin aus der Tokugawa-Familie heiratet den jungen König von Kyûshû. Dieser heuert eine französische Sklavin an, die den beiden unerfahrenen Adligen die Geheimnisse der körperlichen Liebe näherbringen soll. Der König, alsbald hell begeistert von Sex, verbietet dem gemeinen Volk jegliche Form von Intimität in seinem Herrschaftsbereich, da diese fortan allein der herrschenden Gesellschaft vorbehalten sein soll. Da auch seine Sklavin nicht pariert, soll sie gefoltert und hingerichtet werden. Derweil macht sich ob der absurden neuen Gesetzgebung verständlicherweise mehr und mehr Unruhe breit im Volk.
Mit dem Film "Tokugawa onna keizu" ("Der Shogun — Ein Mann für tausend Frauen") startete der Regisseur Teruo Ishii 1968 eine ganze Reihe von Folter-Filmen, die den Machenschaften des mittelalterlichen japanischen Tokugawa-Schogunats auf exploitative Weise Rechnung trug und die als "Tokugawa-Joys-of-Torture"-Reihe bekannt und berüchtigt wurde. Mit vorliegendem Film des Regisseurs Norifumi Suzuki ("Exzesse im Folterkeller", 1979) drehte das Tôei-Filmstudio eine leichtherzigere, parodistische Version mit mehr Schwerpunkten auf Sex-Szenen anstelle der teilweise schon grotesk anmutenden Gewalttätigkeiten aus Ishiis Filmen. Dies wird unter anderem durch die Präsenz des damals ausgiebig zelebrierten und vielbeworbenen französischen Erotik-Imports Sandra Julien als verführerische französische "Lehrerin" deutlich. "Pink-Eiga"-Starlet Miki Sugimoto ("Der Tiger von Osaka", 1974) spielte die verschmähte Tokugawa-Prinzessin. Anders als bei Teruo Ishii ist dieser Film durchweg von bösem, satirischem Humor durchzogen. Eine Handvoll heftig blutiger Szenen wird zudem auch hier gereicht.



Hanzo the Razor: The Snare
Originaltitel: Goyôkiba: Kamisori Hanzô jigoku-zeme  (御用牙 かみそり半蔵地獄責め)
Produktion: Japan, 1973 
(Farbe)
Tôhô Company Ltd./Katsu Production Co. Ltd.
Regie: Yasuzô Masumura.
Cast: Shintarô Katsu, Keiko Aikawa, Kazuko Ineno, Keizô Kanie, Shin Kishida, Hôsei Komatsu, Toshio Kurosawa, Daigo Kusano, Kô Nishimura, Kei Satô.
89 Minuten (NTSC)
Hanzô Itami, aka Kamisori Hanzô (Rasierklinge Hanzô), der lange (und einzige) Arm des Gesetzes im alten Edo, dessen Markenzeichen höchst ungewöhnliche Verhörmethoden vor allem gegenüber dem weiblichen Geschlecht sind, ist wieder da und legt sich wie gehabt mit seinen Vorgesetzten und bestechlichen Regierungsvertretern an. Diesmal muss er den Banditen Shôbei Hamajima und dessen Gang dingfest machen, wobei er den hohen und höchst korrupten Schatzmeister Okubo gleich mit hochgehen lässt.
Dies ist das Sequel zu "Hanzo the Razor: Sword of Justice" (1972) und der zweite Film einer Trilogie um den Samurai-Polizisten Hanzô Itami, einen Manga- und Film-Helden, der diverse Merkmale eines Anti-Helden auf sich vereint und dennoch der uneingeschränkte Sympathieträger der Geschichte ist. Er foltert und vergewaltigt im Namen des Gesetzes, seine "Opfer" lieben ihn und seine Feinde fürchten ihn (so lange sie am Leben bleiben). Hanzô ist ein äusserst unbequemer Geselle, der sich mit absolut jedem anlegt und die streng hierarchischen Gesellschaftsstrukturen im alten Edo (un)gehörig durcheinanderwirbelt. Was in westlichen Graden bestimmt für Empörung gesorgt hätte, ging dabei in Japan als "Mainstream" durch, wie spätestens ein Blick auf die Produktionsgesellschaft des Films (Tôhô) letzte Zweifel ausräumt. Auch in diesem zweiten Teil, inszeniert von Yasuzô Masumura ("Môjû"/"Die blinde Bestie", 1969), kommt die Satire nicht zu kurz und läuft Shintarô Katsu (der Bruder von Tomisaburô Wakayama) als Hanzô zu Hochform auf. Ein politisch unkorrekter, augenzwinkernder und schwer unterhaltsamer "Chambara"-Film mit Fantasy-Touch nach dem Manga von Kazuo Koike.




Starwolf and the Raiders
Originaltitel: Sutâurufu  (スターウルフ)  /  Uchû no yûsha Sutâurufu  (宇宙の勇者スターウルフ)  /  Fugitive Alien
Produktion: Japan/USA, 1978/1986 
(Farbe)
Tsuburaya Productions Co. Ltd./Nippon Television Network Corporation (NTV)/Sandy Frank Enterprises
Regie: Kiyosumi Kuzakawa & Minoru Kanaya.
Cast: Tatsuya Azuma, Miyuki Tanigawa, Joe Shishido (Jô Shishido), Chôei Takahashi, Tsutomu Yukawa, Hiro Tateyama, Akihiko Hirata, Keiko Mari.
103 Minuten (PAL)
Die Erde wird von den gefürchteten "Raiders", den Streitkräften des Planeten Valna (ヴァルナ), angegriffen. Einer der "Raider", Ken Shinsei alias Starwolf, weigert sich dabei, auf ein Kind zu schiessen, und tötet stattdessen versehentlich seinen weniger gnädigen Kameraden und Freund. Der tyrannische Herrscher Valnas und Anführer der "Raiders", Halkan, ist erzürnt und ordnet die Verfolgung von Starwolf an. Diesem gelingt jedoch eine abenteuerliche Flucht, die ihn schliesslich in die Arme der Besatzung des alten Erden-Raumkreuzers "Bacchus III" (sic) führt. Dessen Kapitän Jô nimmt Ken unter seine Fittiche, doch die anderen Crew-Mitglieder, besonders Steuermann Rocky (sic; im Original: Ryû), stehen ihm misstrauisch gegenüber. Ein neuer Auftrag führt die "Bacchus III" zu einem befreundeten Planeten, der reich ist an Mineralien und deswegen mit dem Planeten Sessa (?) im Krieg steht. Sessas Streitkräfte haben sich mit den Valna-"Raiders" verbündet. Halkan setzt unterdessen eine Killerin, die Schwester von Starwolfs Freund, auf diesen an, um ihn zu töten.
Der Film "Starwolf and the Raiders" wurde 1986 zusammengeschnitten aus der japanischen TV-Serie "Starwolf" ("スターウルフ" — "Sutâurufu"), die 1978 in 24 jeweils halbstündigen Episoden im japanischen Fernsehen gezeigt wurde und die lose auf Romanen des amerikanischen Science-fiction-Schriftstellers Edmond Hamilton basierte. Auch für "Starwolf and the Raiders 2" (englisch: "Star Force: Fugitive Alien II"), der direkt an diesen ersten Film anschliesst, wurde Material besagter Serie verwendet, was die etwas episodenhaft voranschreitend wirkende Handlung der beiden Filme erklärt (ebenso wie vermutlich auch diverse unlogische Szenen und vermeintliche Plot-Löcher). Zwar verhalten sich manche Charaktere bisweilen tatsächlich ziemlich seltsam, sind die Dialoge des öfteren lach- und zweifelhaft, doch natürlich wurde das Ganze auch erst miserabel englisch synchronisiert (amerikanische Synchronisationen asiatischer Filme sind praktisch grundsätzlich von übelster Qualität; sämtliche Japaner haben hier zudem unpassende englische Namen erhalten) und schliesslich — von der englischen Fassung ausgehend — noch ins Deutsche übersetzt, doch dies alles erklärt nicht, weshalb an den beiden "Starwolf"-Filmen kein gutes Haar gelassen wird, man ihnen gar mit blanker Verachtung begegnet. Dies wurde 1978 für das japanische Fernsehen gedreht; Tsuburaya Productions ("Ultraman") lieferten einige (gewohnt) feine Raumschiff-Modell-Arbeiten und Trickaufnahmen ab und auch sonst lassen die Drehorte und Schauplätze diese Produktion durchaus beachtlich aussehen — vor den zeitgleich entstandenen "Kampfstern Galactica" und "Buck Rogers" des US-Fernsehens muss sich hier nichts verstecken. Apropos: Wer entdeckt Akihiko Hirata ("Godzilla", 1954) in einer Nebenrolle?



Starwolf and the Raiders 2
Originaltitel: Sutâurufu 2  (スターウルフ2)  /  Uchû no yûsha Sutâurufu 2  (宇宙の勇者スターウルフ2)  /  Star Force: Fugitive Alien II
Produktion: Japan/USA, 1978/1986 
(Farbe)
Tsuburaya Productions Co. Ltd./Nippon Television Network Corporation (NTV)/Sandy Frank Enterprises
Regie: Kiyosumi Kuzakawa & Minoru Kanaya.
Cast: Joe Shishido (Jô Shishido), Tatsuya Azuma, Miyuki Tanigawa, Chôei Takahashi, Tsutomu Yukawa, Hiro Tateyama, Gara Takatori.
104 Minuten (PAL)
Ken Shinsei und Kapitän Jô erreichen mit dem aufgerüsteten Raumschiff "Bacchus III" und einem geretteten Offizier nach einigen Gefechten und einer Flucht durch ein Schwarzes Loch Sessa, den Heimatplaneten des Offiziers. Ihr Auftrag vom Oberkommando der Erde lautet, dort eine höchst gefährliche Geheimwaffe, die das Potenzial hat, einen ganzen Planeten zu zerstören, ausfindig und unschädlich zu machen. Das Vorhaben gelingt, doch noch lebt Halkan, der böse Herrscher von Kens Heimatplanet Valna und Gebieter über dessen Streitkräfte, die "Raiders", welche weiterhin die Erde bedrohen.
Zweiter Film nach der japanischen TV-Serie
"Starwolf" ("スターウルフ" — "Sutâurufu") von 1978 (siehe Eintrag "Starwolf and the Raiders"). Der Film schliesst direkt an den ersten an. Etwas langatmiger als dieser, doch spätestens dann, wenn die "Bacchus-III"-Crew den Planeten Sessa aufmischt, kommen Spannung und aufwendige Spezialeffekte-Sequenzen nicht zu kurz. Leider macht die Synchronisation einen schlampigen Eindruck; wurde im ersten Film lediglich Ken "Starwolf" genannt, so wird der Name nun plötzlich synonym für alle "Raiders" verwendet. Dass der Film aus einer Serie zusammengeschnitten wurde, macht sich zudem spätestens mit dem (vorläufigen) Abschluss des "Sessa"-Handlungsbogens bemerkbar, taucht danach doch unvermittelt wieder der eigentliche Haupt-Gegenspieler der Helden, Halkan, der zuvor in diesem Film keine Rolle spielte und auch nicht erwähnt wurde, auf. Er wird auf dem Planeten Valna in einem eiligst aufgesetzten und aus Straffungsgründen sichtlich arg zusammengeschnittenen Ende (das wohl in der Serie ursprünglich zeitlich weit nach dem Sessa-Handlungsbogen folgte) von der Crew der "Bacchus III" angegriffen, womit sich auch dieser (im ersten Film begonnene) Handlungsbogen schliesst. Spezialeffekte und Modell-Designs sind aufwendig und durchaus einen Blick wert.



The Inferno
Originaltitel: Jigoku  (地獄)
Produktion: Japan, 1979 
(Farbe)
Tôei Company Ltd.
Regie: Tatsumi Kumashiro.
Cast: Mieko Harada, Ryûzô Hayashi, Ken Nishida, Kunie Tanaka, Kyôko Kishida, Renji Ishibashi, Hiromi Kurita, Yoshi Katô, Tomomi Satô, Jun Hamamura, Kikue Môri, Nobuo Kaneko, Hideyo Amamoto (Eisei Amamoto), Hitoshi Ômae.
128 Minuten (NTSC)
Ein junges Liebespaar wird wegen Ehebruchs von seinen Verwandten getötet. Vor ihrem Tod gebärt die schwangere Frau ein Kind. 20 Jahre später ist dieses zu einer jungen Frau namens Aki Mizunuma herangewachsen. Aki kehrt zu ihren Wurzeln zurück und rächt sich an den Mördern ihrer Eltern. Dafür muss sie nach ihrem Tod die Qualen der buddhistischen Höllen über sich ergehen lassen. Und sie trifft auf ihre Mutter.
1960 drehte der ungekrönte Grossmeister des japanischen Horrorfilms, Regisseur Nobuo Nakagawa, den Film "Jigoku", der ein halbes Jahrhundert lang in völliger Obskurität darbte und es mit 50-jähriger Verspätung als "Das Tor zur Hölle" schliesslich noch in den deutschen Sprachraum schaffte. 1979 schickte sich der Regisseur Tatsumi Kumashiro ("The Woods Are Wet: Woman Hell", 1973) an, für das Tôei-Filmstudio ein aufwendiges Remake zu drehen. Seine Verfilmung der Geschichte von Sündern, die die buddhistischen Höllen kennenlernen, geriet episch, bildgewaltig, grotesk-blutrünstig und erotisch, ist ausgesprochen ästhetisch gefilmt und trägt surreale Züge. Hauptdarstellerin Mieko Harada glänzt in einer Doppelrolle. Nichtsdestotrotz wurde der Film niemals ausserhalb Japans veröffentlicht. Unter der Regie des legendären Filmemachers Teruo Ishii entstand 1999 in Japan noch eine weitere Film-Variation mit "Höllen"-Thematik. Ishiis bizarrer, hoffnungslos unterfinanzierter Film trägt international den Titel "Japanese Hell". 2005 entstand mit "Narok" ("Hell — Gefangene des Jenseits") auch in Thailand eine Neuverfilmung.



Angriff der Dino-Monster
Originaltitel: Kyôryû dai sensô Aizenbôgu  (恐竜大戦争アイゼンボーグ)  /  Attack of the Super Monsters
Produktion: Japan/USA, 1977/1982 
(Farbe)
Tsuburaya Productions Co. Ltd./Studio Deen Co. Ltd. (Kabushiki Gaisha Sutajio Dîn)/Ota Studio/Tsuburaya Production/TV Tôkyô/Associates Entertainment International
Regie: Tôru Sotoyama (& Kanji Ôtsuka, Tom Weiner (Tom Wyner)).
Voice Cast: Nosuke Kamikyô, Yôko Asagami, Shingo Kanemoto, Tetsuo Mizutori, Kôhei Takiguchi, Jun Hazumi, Kazue Takahashi, Katsuji Mori, Akira Murayama, Tatsumi Nikamoto.
83 Minuten (PAL)
70 Millionen Jahre lang waren die Dinosaurier von der Erde verschwunden, doch im Jahr 2000 kehren sie zurück: In unterirdischen Höhlen versteckt, entwickelten sie hohe Intelligenz und telepathische Fähigkeiten. Nun führt Saurier-Herrscher Tyrannus (im Original: "Ururu" bzw. "Ululu") einen Angriffskrieg auf die Menschheit. Nacheinander schickt er seine Vasallen Tyrannosaurus Rex, Pteranodon, Stegosaurus, Styracosaurus und ein weiteres Ungeheuer in einen Zerstörungsfeldzug. Die Menschen haben den zerstörerischen, sprechenden und feuerspeienden Telepathie-Sauriern aus dem Erdinneren nur noch die Spezial-Agententruppe "Izenborg" (japanisch: "Aizenborg", deutsch: "Gemini"; im Original zusammengesetzt aus den Namen der Helden Ai + Zen + Cyborg) entgegenzusetzen. Können Captain Jim Starbuck (im Original: Zen Tachibana) und seine Schwester Gem (Ai Tachibana) den Monstern Einhalt gebieten?
Der Film "Angriff der Dino-Monster" von 1982 ist ein action-geladener Zusammenschnitt von vier Episoden der 39-teiligen japanischen TV-Serie "Kyôrû dai sensô Aizenbôgu" (übersetzt: "Gigantischer Dinosaurier-Krieg Izenborg"), die 1977 in der Tsuburaya-Produktion ("Ultraman") entstand und die Anime-Sequenzen (die Handlungsszenen bzw. Szenen, die Menschen involvieren) mit "realen" Spezialeffekte-Szenen (in Japan als "tokusatsu" bezeichnet; die Szenen mit den Dinosauriern) in der typischen, aus "Godzilla"-Filmen bekannten japanischen Man-in-Suit- bzw. Suitmation-Technik kombiniert. Mit dieser aussergewöhnlichen (und etwas gewöhnungsbedürftigen) Mischung aus "Real-" und Trickfilm-Sequenzen dürften "Dinosaur War Izenborg" und die noch etwas frühere Serie "Dinosaur Exploration Team Bornfree" (1976) in der Film- und TV-Geschichte ziemlich einmalig dastehen. Natürlich auf ein sehr junges Publikum zugeschnitten, die episodenhafte Erzählstruktur schimmert auch im Spielfilm deutlich durch und viele Szenen wirken arg repetitiv, doch das schmälert das Vergnügen für Anhänger feiner, klassischer Tokusatsu-Filme eigentlich nur unwesentlich. Für den Saurier-Herrscher "Ururu" fand das Kostüm des titelgebenden Monsters aus dem Film "Der letzte Dinosaurier" (Japan/USA 1976) erneut Verwendung.



Die Rückkehr der Dinosaurier
Originaltitel: Kyôryû tankentai Bônfurî  (恐竜探検隊ボーンフリー)  /  Return of the Dinosaurs
Produktion: Japan/USA, 1976/1983 
(Farbe)
Tsuburaya Productions Co. Ltd./Sunrise/Tsuburaya Production/Associates Entertainment International
Regie: Kôichi Takano (& Jun Ôki, Kiyoshi Suzuki, Toshitsugu Suzuki, Larry Smith) (& Akira Tsuburaya?).
Voice Cast: Katsuji Mori, Junpei Takiguchi, Kazue Takahashi, Kyonosuke Kami, Shingo Kanemoto, Shinji Nakae, Yôko Kuri.
82 Minuten (PAL)
Die Erde entgeht nur knapp einem Zusammenstoss mit einem riesigen Asteroiden, der jedoch verheerende Umweltkatastrophen in der Form von Erdbeben, Flutwellen und klimatischen Veränderungen, die viele Länder unbewohnbar machen, auslöst. Aus den Tiefen des Erdinneren kommen Gebiete mit unbekannter prähistorischer Vegetation, urzeitlichen Dschungeln und Sümpfen und gigantischen Dinosauriern wieder an die Erdoberfläche. Um die Erde wieder bewohnbar zu machen und gleichzeitig die wiedergewonnene Urzeit-Fauna und -Flora zu beschützen, wird das "Dinosaurier-Erforschungs-Team Bornfree" gegründet, das die urzeitlichen Ungetüme einfangen und in besser für die Tiere geeigneten und geschützen Reservaten wieder aussetzen soll. Unter der Leitung von George Collins (im Original: Jôji Kitayama) nimmt es das "Bornfree"-Team mit gefährlichen Sauriern, anhaltenden Erdbeben und gierigen Wilderern auf.
Ähnlich dem Film "Angriff der Dino-Monster" (1982; siehe Eintrag) ist "Die Rückkehr der Dinosaurier" von 1983 ein Spielfilm-Zusammenschnitt dreier Episoden einer japanischen TV-Serie, in diesem Fall von "Kyôryû tankentai Bônfurî" (übersetzt etwa: "Dinosaurier-Expedition Frei Geboren"), die 25 rund halbstündige Folgen umfasste und von Oktober 1976 bis März 1977 erstmals im japanischen Fernsehen ausgestrahlt wurde. Dabei wurden die Szenen mit Menschen als Anime gezeichnet, die (sehr zahlreichen) Dinosaurier- und Spezialeffekte-Szenen hingegen wurden im "Stop-Motion"-Verfahren realisiert, einer in Japan eher selten verwendeten Tricktechnik. Hauptregisseur und oberster Verantwortlicher für die Spezialeffekte war dabei Kôichi Takano, der Effekte für "Godzilla"-Filme, "Ultra Seven", "Ultraman" und unzählige andere spezialeffekt-lastige, sogenannte "Tokusatsu"-Programme in Japan möglich machte. "Die Rückkehr der Dinosaurier" ist ein kindgerechter, aber auch für Erwachsene interessanter, temporeicher, allerdings hochgradig obskurer japanischer "Monster"-Film mit viel nostalgischem Charme, der sich erfreulicherweise durchaus um wissenschaftlich fundierte Tatsachen (allerdings spürbar vom schon beträchtlich angestaubten Stand der mittleren 1970er Jahre!) bemüht.




Death Powder
Originaltitel: Death Powder  (デスパウダー)
Produktion: Japan, 1986 
(Farbe)
Wagasha Inc./Media Mix Japan Co., Ltd./Essen Communications Inc.
Regie: Shigeru Izumiya (& Tatsuya Yoshino).
Cast: Kiyoshirô Imawano, Shigeru Izumiya, Rikako Murakami, Mari Natsuki, Takichi Inukai, Tomoko Ôtsu, Yuki Toyonaga, Tamio Kageyama, Kenichi Segawa, Isamu Izumiya.
60 Minuten (NTSC)
Schauplatz: Ein fiktives, düsteres, chaotisches und futuristisches Japan. Söldner und/oder Soldaten stehlen einen weiblichen Cyborg, ein Geheimprojekt mit dem Namen "Guernica". Sie bringen ihn in einem verlassenen, halb zerstörten Warenhaus unter und fesseln ihn auf ein Eisengerüst. Während seine Bewacher bereits infiziert sind, wird ein Angreifer von dem Cyborg mit einem psychedelischen Pulver (sogenanntem "Todes-Pulver") besprüht, das alle Betroffenen in eine Zwischenwelt, eine Art von alternativer Dimension, abdriften lässt. Dort werden sie zu Sklaven von Herrscherwesen, die sich "Scar People" nennen, während ihre Körper in der realen Welt degenerieren und sich in eine riesige, monströse Amöbe verwandeln.
Sic. So viel zum Versuch, die Vorgänge in diesem irren, abgedreht-bizarren 60-Minuten-Science-fiction-Horror-"Film" in Worte zu fassen. 
Und ja, sowas läuft in Japan sogar im Kino. "Death Powder" ist das Werk des in den 1970er Jahren als japanischer "Bob Dylan" bezeichneten Musikers und späteren Fernseh-Regisseurs Shigeru Izumiya, der in seiner Heimat auch heute noch einen recht hohen Bekanntheitsgrad aufweist und hier auch selbst mitspielt. Der Film ist allerdings nur als rare japanische Import-Verleihvideokassette zu bekommen. Izumiyas Film verfügt kaum über eine kohärente Narrative und kann als Wegbereiter des sogenannten "Cyberpunk"-Science-fiction-Subgenres in Japan angesehen werden. Ein bekannter Vertreter dieses Phänomens ist David Lynchs früher Experimentalfilm "Eraserhead" (USA 1977), vergleichbar geartete japanische Filme sind etwa Shinya Tsukamotos "Tetsuo: The Iron Man" (1988; der bekannteste japanische Cyberpunk-Sci-fi-Film), die beiden "Tetsuo"-Fortsetzungen (1992/2009), die äusserst grotesken Filme "Pinocchio √964" (1991) und seine Quasi-"Fortsetzung" "Rubber's Lover" (1996) von Regisseur Shôzin Fukui oder Toshihiro "Sogô" Ishiis "Electric Dragon 80.000 V" aus dem Jahr 2000. Wie bei so manchem dieser genannten Filme sind auch Versuche, Sinn irgendwelcher Art in "Death Powder" hineinzuinterpretieren, von vornherein zum Scheitern verurteilt. Dafür kann man sich zurücklehnen und an den hier dargebotenen Absonderlichkeiten ergötzen, die mit einem knappen Etat, aber frenetischer Energie und einem bemerkenswert kraftvollen und ausgeklügelten Stereo-Soundtrack auf die Leinwand gezaubert werden. Wer von "Tetsuo" nicht genug bekommen kann, dem sei geraten: Enter "Death Powder". Zutritt auf eigene Gefahr.



The Drifting Classroom
Originaltitel: Hyôryû kyôshitsu  (漂流教室)
Produktion: Japan, 1987 (Farbe)
Towa Productions/Nippon Television Network (NTV)/Bandai Entertainment Inc./CCJ
Regie: Nobuhiko "Obi" Ôbayashi.
Cast: Yoshiko Mita, Yasufumi Hayashi, Aiko Asano, Troy Donahue, Thomas Sutton, Kazushige Sasaki, Aura Lani, Kaho Minami, Toshinori Omi, Nenji Kobayashi, Yûki Kitazume, Toshie Negishi, Etsushi Takahashi, Kiwako Harada.
104 Minuten (NTSC)
Der junge Shô Takamatsu trennt sich im Streit von seinen Eltern und macht sich auf den Weg in seine Schule, die "Kobe International School". An diesem Tag jedoch wird Japan von einer Zeitverzerrung getroffen, die in Kobe ein verheerendes Erdbeben auslöst. Als sich der Staub lichtet, befinden sich Shô, seine Lehrer und Mitschüler mitsamt ihrem Schulgebäude in einer Wüstenlandschaft, während dort, wo zuvor die Schule stand, ein abgrundtiefes Loch klafft. Nach und nach wird ihnen klar, dass sie in der Zeit gereist und in einem Japan ferner Zukunft gelandet sind. Wasser und Nahrungsvorräte sind knapp, und sie sind nicht allein: In der Wüste lauert eine Art gigantischer Kakerlaken auf die Neuankömmlinge. 
Nobuhiko "Obi" Ôbayashi, Regisseur von Filmen wie dem bizarren Experimentalwerk "Émotion: Dracula's Legendary Afternoon" ("Émotion: Densetsu no gogo = Itsukamita Dorakiyura", 1966), der schrägen Horror-Komödie "Hausu" ("House", 1977), dem klassischen "School in the Crosshairs" ("Nerawareta gakuen", 1981) oder der brillanten Geister-Lovestory "Summer Among the Zombies" ("Ijintachi to no natsu", 1988), drehte 1987 diesen "Big-Budget"-Science-fiction-Horrorfilm nach dem gleichnamigen, in den 1980er Jahren in Japan populären Manga (Comic) von Horror-Autor Kazuo Umezu (der im Film auch einen "Cameo"-Auftritt als Polizist hat). Genie und Wahnsinn gehen in diesem Werk des zweifellos sehr talentierten Regisseurs Hand in Hand, und obwohl der Film seine Qualitäten hat, weist er auch diverse gravierende Mängel auf, weswegen es letztendlich wenig überrascht, dass er schnell vollkommen in der Versenkung verschwunden ist. Dabei waren die involvierten Namen so vielversprechend: Neben der Vorlage sowie "Obi" auf dem Regiestuhl spielten neben US-Schauspieler Troy Donahue Kaho Minami, die später im Horror-Thriller "Angel Dust" ("Enjeru dasuto", 1994), dem Monsterfilm-Blockbuster "Godzilla, Mothra and King Ghidorah: Giant Monsters All-Out Attack" ("Gojira · Mosura · Kingu-Gidora — Daikaijû sôkôgeki", 2001) oder in Takashi Miikes Fantasy-Hit "Krieg der Dämonen" ("Yôkai dai sensô", 2005) zugegen war, Yasufumi Hayashi ("Ultraman Cosmos 2: The Blue Planet", 2002) und Kiwako Harada ("Godzilla — Duell der Megasaurier", 1991), das Drehbuch schrieb Izô Hashimoto (später Regisseur von Splatter-Filmen wie "Lucky Star Diamond", 1989; "Evil Dead Trap 2 — Hideki the Killer", 1991, und "Capital Story: Secret Report", 1995); die Musik komponierte Joe Hisaishi (u. a. "Prinzessin Mononoke"/"Mononoke hime", 1997; "Chihiros Reise ins Zauberland"/"Sen to Chihiro no kamikakushi", 2001). Die Monster (v. a. Riesen-Kakerlaken) in dieser "Special-Effects"-Extravaganz wurden durch eine Kombination von "Stop-Motion"- und "Suitmation"-Effekten zum Leben erweckt, daneben wurde oft mit allerdings meist ziemlich holprigen "Matte-Paintings" gearbeitet. Das grösste Problem des Films war der verhängnisvolle Entscheid, einen Grossteil der Dialogszenen in Englisch mit amerikanischen Kinder-Laiendarstellern und japanischen Schauspielern, die nicht wirklich Englisch konnten, zu drehen, was sich in zahllosen Augen- und Ohrenschmerzen provozierenden Szenen äussert. Der Film ist wahrlich nichts für Schauspiel-Gourmets. Auch wurden diverse, teils längere Passagen (absichtlich?) derart dunkel gefilmt, dass beim besten Willen kaum etwas zu erkennen ist. Ein weiterer japanischer Film, der ausserhalb Japans niemals aufgeführt wurde (und auch in Japan selbst bislang nur auf Laserdisc und VHS veröffentlicht wurde), ist "The Drifting Classroom" nichtsdestotrotz ein Werk, dessen Entdeckung sich für Genre-Fans lohnen sollte.



Robot-War — Kyrons Vernichtung
Originaltitel: Ganheddo  (ガンヘッド)  /  Gunhed
Produktion: Japan, 1989 
(Farbe)
Tôhô Company Ltd./Sunrise/Bandai Entertainment Inc./GUNHED Production Committee/Ganheddo Seisaku Iinkai/Graphical Corporation Crowd Inc./Imagica Corp./Kadokawa Shoten Publishing Co./SPFXXStudio/Q Production/3D
Regie: Masato Harada.
Cast: Masahiro Takashima, Brenda Bakke, Kaori Mizushima, Eugene Harada (Yûjin Harada), Aya Enyôji, Mickey Curtis, James Brewster Thompson, Yôsuke Saitô, Doll Nguyen, Jiei Kabira, Randy Reyes, Michael Yancy.
100 Minuten (NTSC)
Das Jahr 2039. Das Flugzeug "Mary Ann" des Schmugglers "Bancho" und seiner Crew, darunter Techniker Brooklyn, landet auf der geheimnisumwitterten vulkanischen Pazifikinsel "8JO", dem Standort des gigantischen Supercomputer-Komplexes "Kyron 5". Sie suchen nach dem kostbaren, vor einigen Jahren neu entdeckten Mineral "Texmexium", mit dessen Hilfe der von der Firma "Cybotech Corporation" gebaute Kyron 5 die automatische Produktion modernster Maschinen und Roboter betrieb und überwachte, bevor er im Jahr 2025 der Welt den Krieg erklärt hatte. Damals entsandten die Alliierten ein "Gunhed"-Kampfroboter-Bataillon auf die Insel, womit der grosse Roboter-Krieg begann. Kyrons Hauptverteidigung bildete der auf Level 389 stationierte riesige Kampfroboter "Aerobot". Nach der Landung auf dem über 400 Stockwerke hohen Kyron-Tower werden die Schmuggler schnell aufgerieben und getötet — nur Brooklyn überlebt und trifft auf die Polizistin Sgt. Nim, die ihn festnehmen will, und zwei Waisenkinder aus dem Roboterkrieg, Seven und Eleven. Irgendwo in den Schächten des Komplexes lauert zudem ein todbringender Bio-Droid, der hinter Texmexium her ist. Brooklyn gelingt es, einen alten "Gunhed"-Kampfroboter ("Gunhed" steht für "Gun Unit Heavy Elimination Device") aus dem Krieg zu reparieren und zu reaktivieren. Doch um von 8JO zu entkommen, müssen erst Kyron 5 und seine Leibwache, der "Aerobot", überwunden werden.
Dieser aufwendige und seinerzeit (1989) in Japan sehr erfolgreich gelaufene Science-fiction-Film aus den Tôhô-Filmstudios ("Godzilla", 1954) ist mit Sicherheit einer der heissesten Kandidaten für den coolsten aller Sci-fi-Filme um Riesenroboter, in Japan gemeinhin als "Mechas" bezeichnet. Tricktechniker Kôichi Kawakita, der auch die Oberaufsicht über die Spezialeffekte in diversen "Godzilla"-Filmen der sogenannten "Heisei-Ära" (1984-1995) hatte, übertraf sich hier selbst; das Produktionsdesign des Films ist durchgehend erstklassig. Masahiro Takashima ("Godzilla Vs Mechagodzilla II", 1993) spielte Brooklyn, daneben sind die in mehreren japanischen SF-Produktionen vertretene Amerikanerin Brenda Bakke ("Starfire", 1990) als Sgt. Nim sowie der japanische Kult-Schauspieler Mickey Curtis ("Fudoh — The New Generation", 1996) als Bancho zu sehen. Der von Regisseur Masato Harada ("Inugami — Die Verfluchten", 2001) etwas chaotisch inszenierte Film bedarf vermutlich mehrerer Sichtungen, damit man einigermassen hinter den Sinn der verworrenen Story kommt, doch dies wird durch beeindruckende Spezialeffekte, Kulissen und Roboter-Kämpfe kompensiert. Die ausserhalb Japans erhältlichen Fassungen des Films sind allerdings allesamt durch schlechtes Bild, schlechte Synchronisation und/oder unverständliche Kürzungen (wie bei der alten deutschen Videofassung) verunstaltet; momentan (2013) sind nach wie vor nur die japanischen DVD- und Laserdisc-Versionen zu empfehlen. In Japan erschienen auch zahlreiche "Merchandise"-Artikel, unter anderem Roboter-Modellbausätze, ein Videospiel und gar ein
"Gunhed"-Lego-Bausatz zum Film. Ein "must" in der gut sortierten japanischen Sci-fi-Kollektion.



Tetsuro Tanba's Great Spirit World: What Happens After Death?
Originaltitel: Tanba Tetsurô no Daireikai: Shindara dô naru  (丹波哲郎の大霊界 死んだらどうなる)
Produktion: Japan, 1989 
(Farbe)
Gakushû Kennkyûsha/Tanba Kikaku
Regie: Akira Ishida (Teru Ishibashi).
Cast: Yoshitaka Tanba, Yumiko Okayasu, Shigeru Kôyama, Ablyn Breakly, Yôko Nogiwa, Masumi Harukawa, Sonny Chiba (Shinichi Chiba), Tomisaburô Wakayama.
97 Minuten (NTSC)
Schauspieler-Veteran Tetsurô Tanba wandelt hier auf den Spuren von Nostradamus und schickt seinen eigenen Sohn auf eine phantastische Reise ins Jenseits.
Die kreativen und aufwendigen Bauten und Set-Designs der Welt des "Lebens nach dem Tode", des "Afterlife", machen diesen aufwendigen und opulenten Film, der wohl bis heute niemals irgendwo ausserhalb von Japan aufgeführt wurde und der dementsprechend unbekannt ist, sehenswert. Manchmal auch gefährlich nahe am Kitsch, doch für Anhänger und Entdecker japanischer Science-fiction-/Fantasyfilme eigentlich ein Muss — hier gibt es vieles zu bestaunen, inklusive einer DVD-Box, die im Dunkeln leuchtet.







Starfire
Originaltitel: Kuraishisu 2050  /  Crisis 2050  (クライシス2050)  /  Solar Crisis
Produktion: Japan/USA, 1990 
(Farbe)
Gakken Co. Ltd./NHK Enterprises/Japan America Picture Company/Asahi Breweries/Mitsui Co. Ltd./Nippon Steel/Lotte Company/Toppan Printing/Yamaichi Securities Ltd./Nissho Iwai Corporation
Regie: Alan Smithee (Richard C. Sarafian) (& Arthur Marks).
Cast: Tim Matheson, Annabel Schofield, Tetsuya Bessho, Charlton Heston, Jack Palance, Brenda Bakke, Peter Boyle, Paul Koslo, Corin "Corky" Nemec, Silvana Gallardo, Dorian Harewood, Sandy McPeak, Michael Berryman.
107 Minuten (PAL/internationale Exportfassung)/118 Minuten (NTSC/japanische Fassung)
Im Jahr 2050 hat sich das Klima auf der Erde durch eine seit etwa zehn Jahren anhaltende verstärkte Oberflächenaktivität auf der Sonne dramatisch erwärmt. Die Weltwirtschaft liegt darnieder, in vielen Ländern herrschen Chaos und Anarchie. Schlimmer noch, eine befürchtete, gewaltige Sonnenprotuberanz, eine sogenannte "Mega Flare", droht demnächst die Erde zu erreichen und alles Leben auf ihr auszulöschen. Um dies zu verhindern, haben alle Nationen der Erde dazu beigetragen, auf dem 121 Millionen Kilometer von der Erde entfernten Asteroiden "New Trinity" eine gewaltige "Anti-Materie-Bombe" zu bauen. Das Raumschiff Helios soll die Bombe namens "Freddy" in die Sonnenregion "17" bringen, um den Ausbruch der "Mega Flare" zu verhindern. Captain Steve Kelso, Sohn des hochdekorierten Admirals "Skeet" Kelso, ist der Leiter der Helios-Mission. Doch Arnold Teague, Leiter des mächtigen Konzerns "IXL", will die Mission sabotieren und lässt Crew-Mitglied Alex Noffes Gehirn manipulieren, damit sie unwissentlich Sabotageakte begeht. Unterdessen flüchtet Captain Kelsos Sohn auf der Erde aus einer Militärakademie und versucht, zur Weltraumstation "Skytown" zu gelangen. Bald sind Teagues Schergen hinter ihm her.
"Starfire" war zum Zeitpunkt seiner Entstehung (1990) mit einem Budget von 55 Millionen US-$ einer der teuersten Filme überhaupt, trotzdem verschwand der Film mit tollen Spezialeffekten 
und detaillierten Modell-Arbeiten von Richard Edlund, gedreht nach einem Science-fiction-Roman des japanischen Autoren Takeshi Kawata (der auch als Co-Produzent fungierte), komplett in der Versenkung. Der fertige Film wurde vor seiner Veröffentlichung umgeschnitten, Regisseur Richard C. Sarafian (der nach diesem Film seine Karriere beendete) zog seinen Namen zurück, weshalb der berüchtigte "Alan Smithee" als Regisseur aufgeführt wird, der immer dann genannt wird, wenn der richtige Regisseur seinen Namen nicht genannt haben will. Der von japanischen Firmen finanzierte, doch in englisch gedrehte und fast ausschliesslich mit westlichen Darstellern besetzte Film wurde damit zu einem kolossalen finanziellen Desaster, dies trotz einer schillernden Darsteller-Regie um Tim Matheson, Charlton Heston ("Planet der Affen", 1968), Jack Palance ("Unternehmen Delta III", 1979; "Cyborg 2 — The Glass Shadow", 1993), einer bezaubernden Annabel Schofield, Peter Boyle ("Outland — Planet der Verdammten", 1980), Corin "Corky" Nemec ("Parker Lewis — Der Coole von der Schule", 1990-1993), Paul Koslo ("Robot Jox", 1989) sowie Tetsuya Bessho ("Godzilla — Kampf der Saurier-Mutanten", 1992; "Ultraman", 2004) und Brenda Bakke ("Robot-War", 1989). Damit wurde "Starfire" gewiss Unrecht getan. Kaum bekannt ist, dass die (rare und bessere) japanische Fassung sich erheblich von der im Westen bekannten Version unterscheidet: Sie ist länger, enthält viele alternative Szenen (andere fehlen wiederum), Szenen geschehen in kohärenterer Reihenfolge, der Gebrauch der Musik ist verschieden, die Anfangs- und Schlussszenen unterscheiden sich. Und die japanische Fassung ist kein "Alan-Smithee"-Film, denn hier unterschrieb Regisseur Richard C. Sarafian mit seinem richtigen Namen. 2007 kam der auffallend ähnliche, fast schon plagiierende britische Film "Sunshine" mit grossem Erfolg in die Kinos. In Japan, wo "Starfire" als "Crisis 2050" bekannt ist, nannte man ihn kurzerhand "Sunshine 2057" und vermarktete ihn als Quasi-Fortsetzung.



Tetsuro Tanba's Great Spirit World: It's Amazing When Death Comes!
Originaltitel: Tanba Tetsurô no Daireikai 2: Shindara odoroita!!  (丹波哲郎の大霊界2 死んだらおどろいた!!)
Produktion: Japan, 1990 
(Farbe)
Shôchiku Company Ltd.
Regie: Mitsunori Hattori.
Cast: Tetsurô Tanba, Hitomi Nakahara, Yoshitaka Tanba, Saori Tsuchiya, Mami Yamase, Junji Inagawa, Naoto Takenaka, Tamori, Maki Watase, Judy Wong, Kôji Takahashi.
105 Minuten (NTSC)
In dieser Fortsetzung wird ein Mann zu Unrecht hingerichtet und kommt ins Jenseits. Dort gefällt es ihm so gut, dass er dem für seinen Tod verantwortlichen Staatsdiener danken will — dumm nur, dass dieser in der Zwischenzeit Selbstmord begangen hat und deshalb in der Hölle aufgesucht werden muss.
Tetsurô Tanba spielt hier selbst eine Hauptrolle, wird aber später von seinem Sohn abgelöst. Wie der erste Film kann auch diese Fortsetzung wenigstens in der ersten Hälfte und dann noch einmal am Ende mit grossartigen Bildern und viel gestalterischer Kreativität punkten. Leider ist die zweite Hälfte furchtbar konfus und schwer nachvollziehbar, zumal für diesen nur in Japan aufgeführten Film natürlich keinerlei Untertitel verfügbar sind.







Hunting Ash
Originaltitel: Chôkôsô hantingu  (超高層ハンティング)
Produktion: Japan, 1991 
(Farbe)
Bandai Visual Company/Shôchiku Eiga/TV Tôkyô/Tsuburaya Productions Co. Ltd.
Regie: Mitsunori Hattori.
Cast: Tei Okamori, Mio Takaki, Shingo Kazami, Masami Horiuchi, Hiroshi Tsuburaya, Tomomi Nishimura, Hiroshi Shimizu, Kenji Fukuda, Saki Kurihara, Minken Karasawa.
97 Minuten (NTSC)
In Japan treiben genetisch veränderte Menschen mit übernatürlichen Kräften ihr Unwesen. Sie können Menschen durch Telepathie die Blutadern platzen lassen. Eine "Top-Secret"-Organisation jagt diese sogenannten A.S.H. ("Abnormal Species Humanoids") und kommt dabei einem bis in höchste Kreise reichenden Komplott auf die Spur.
Science-fiction-Horror mit einigen blutrünstigen Szenen inklusive recht derben Gore-Effekten und leichten Hentai-Anwandlungen sowie einer guten Prise Sex, verpackt in eine ziemlich originelle und interessante Geschichte, die sich den Japanisch-Unkundigen unter den Zuschauern mangels Verfügbarkeit einer untertitelten Version (der Film ist ausserhalb Japans nicht erschienen und auch in seinem Herkunftsland nur als VHS-Videokassette verfügbar) allerdings nur oberflächlich erschliesst. Der schillernde Regisseur Mitsunori Hattori ("Tetsuro Tanba's Great Spirit World: It's Amazing When Death Comes!", 1990; "Angel of Darkness" I, III und IV, 1994-1996; "Amazons in White", 1995) drehte diese Kino-Produktion 1991 und damit in der Blütezeit für japanische Exploitation-Filme. David Cronenbergs "Scanners" lassen grüssen. Kein ganz grosser Wurf, aber dennoch ein sträflich unbekannter Geheimtipp.




Tetsuro Tanba's Great Spirit World 3
Originaltitel: Tanba Tetsurô no Daireikai 3: Shindara umare kawaru  (丹波哲郎の大霊界3 死んだら生まれ変わる)
Produktion: Japan, 1992 
(Farbe)
Tanba Kikaku
Regie: Kô Ishihara (& Tetsurô Tanba).
Cast: Tetsurô Tanba.
54 Minuten (NTSC)
In diesem Nachklapp zu den ersten beiden Filmen kommt der Geist eines Sechsjährigen ins Jenseits, wo er seine verstorbenen Verwandten wieder trifft und schlussendlich wiedergeboren wird. In einer Rahmenhandlung philosophiert Tetsurô Tanba über das Jenseits, den Himmel und die Hölle.
Nach den zwei vorangegangenen Big-Budget-Kinofilmen ist dies offensichtlich eine Video-Produktion mit sehr geringem Budget und (selbst inklusive der langwierigen Rahmenhandlung) lediglich 54 Minuten Lauflänge. Die Science-fiction-Elemente der Vorgängerfilme sind nicht mehr vorhanden, stattdessen ist dies eine reine Fantasy-Geschichte.







Super Coming
Originaltitel: Super Coming  (スーパーカミング)
Produktion: Japan, 1995 
(Farbe)
Square Planning/Yoshiwara's House Entertainment/Bio-Tide and Associates
Regie: Hiroaki Tada.
Cast: Chapman, Kera, Tomorô Taguchi, Misato Yonehara, Shinko Hiro, Tôru Tezuka, Kenji Ôtsuki, Yûichirô Uchida, Takao Iida, Asako Maekawa, Minosuke.
95 Minuten (NTSC)
In einem surrealen, halb zerstörten, multi-kulturellen Japan der Zukunft: Eine Prophezeiung besagt, dass demnächst ein monströses Wesen namens "Super Coming" das Ende der Welt verursachen werde. "Super Coming" ist aber auch der Name einer Droge, die dazu befähigt, "die Grenzen zwischen Leben und Tod zu überschreiten". Die wenig heilige Nonne Schwester Jill nimmt einen Jungen in ihr fahrendes Waisenhaus auf, den sie "Chapman" nennt und von dem sie glaubt, dass er dereinst die Apokalypse herbeiführen wird. Bis dahin dient er ihr aber erstmal als Sex-Sklave und wankt mit gänzlich einbandagiertem Kopf durch die Landschaft. Während Jill ihr verlorenes Kind Kerarini sucht, trifft Chapman auf eine lebende Ventriloquisten-Puppe namens Tracy. Die beiden begeben sich in die Hauptstadt Tokiorama, wo sie erst zu gesuchten Kriminellen und anschliessend zu Musikstars werden. "Saint" Kerarini derweil beunruhigt den Kaiser mit Ankündigungen über einen "neuen König", dessen Ankunft bevorstehe.
Wer sagt, dass Filme irgendeinen Sinn machen müssen? "Super Coming" hat Dialoge in japanisch und englisch, dazu spanische Zwischentitel (!) in Stummfilm-Manier (mit japanischen Untertiteln), eine "Jungfrauen-Glocke", Transvestiten, etwas Splatter, ein sich verpuppendes Schleimmonster, ein Geschlechtsteil, das sich in eine Rakete verwandelt, diverse Musical-Nummern, Tomorô Taguchi ("Tetsuo: The Iron Man", 1988) als Kaiser, der eine operative Trennung von seinem siamesischen Zwillingsbruder hinter sich hat und einen Anti-Helden namens "Chapman", der so heisst, weil der Schauspieler, der ihn verkörpert, auch so heisst. In Japan gilt "Super Coming" als Kultfilm, der Rest der Welt blieb — zu seinem Glück (?) — davon verschont. Regisseur Hiroaki Tada, für den das auf 16-mm-Film gedrehte Werk der einzige Film war, hat offenbar "The Rocky Horror Picture Show" (1974) und/oder Shigeru Izumiyas Film "Death Powder" (1986) einmal zuviel gesehen. Wer sich letzteren und "Super Coming" hintereinander angetan hat und danach noch ohne fremde Hilfe geradeaus gehen kann, hat es vermutlich verdient, irgendeinen Preis in einer noch näher zu spezifizierenden Kategorie zu gewinnen.




Pretty Guardian Sailormoon — Special Act.: We're Getting Married!
Originaltitel: Bishôjo senshi Sêrâmûn — Special Act.: Watashitachi wa kekkon o shutoku shite imasu!  (美少女戦士セーラームーン SPECIAL ACT. 私たちは結婚を取得しています!)
Produktion: Japan, 2004 (Farbe)
Tôei Company Ltd.
Regie: Kenzô Maihara (& Ryûta Tazaki?).
Cast: Miyû Sawai, Chisaki Hama, Alisa, Myû Azama, Yoshito Endô, Aiko Hirai, Masaya Kikawada, Keiko Kitagawa, Natsumi Kiyôra, Rina Koike, Ayaka Komatsu.
60 Minuten (NTSC)
Vier Jahre nach den Geschehnissen der (Live-Action-)TV-Serie stehen Usagi Tsukino alias Sailormoon und Mamoru Chiba alias Tuxedo Kamen vor ihrer Heirat. Die böse Mio Kuroki jedoch wird neue Königin des "dunklen Königreichs" und terrorisiert mit einer Armee von Clowns kleine Kinder und schlechte Schauspielerinnen. Davon abgesehen will sie Mamoru für sich selbst haben und kidnappt ihn mitsamt Usagi. Derweil schickt die Mondprinzessin Serenity ihr "Mondschwert" zur Erde, wo es die wiedervereinten Sailor-Kriegerinnen aus einem Stein ziehen und damit ihre Fähigkeit zur Verwandlung zurückerlangen. Als Sofortmassnahme verwandelt Kuroki sich in ein riesiges Pflanzenmonster, doch die vereinten Sailor-Senshi sind zur Stelle, um ihr den Garaus zu machen.
Dies ist ein Spielfilm-Special zur Live-Action-Fernsehserie "Pretty Guardian Sailormoon". Für Fans von Naoko Takeuchis Anime-Serie, japanischem Ultra-Kitsch, sprechenden Plüsch-Katzen (Sabrinas Kater ist dagegen Oskar-verdächtig) und süssen Japanerinnen in Mini-Röcken. Dabei ist Usagi hier noch die grössere Dumpfbacke als in der Anime-Serie, aber immerhin bekommt man die "Sailor-Senshi" kurz vor Schluss, als die Hoffnung schon am Schwinden war, doch noch im Kampfeinsatz zu sehen. Gedreht hat dieses Spektakel der erfahrene Tokusatsu-Regisseur Ryûta Tazaki, der auch so manchen neueren "Kamen-Rider"-Kinofilm inszenierte.




Loft
Originaltitel: Loft  (ロフト)
Produktion: Japan/Südkorea, 2005 
(Farbe)
Geneon Entertainment/Channel Neko/Nippon Television Network Corporation (NTV) (Nihon TV Hôsômô)/S.D.P./Twins Japan/Nikkatsu/C & S International Inc./Mirovision Inc.
Regie: Kiyoshi Kurosawa.
Cast: Miki Nakatani, Etsushi Toyokawa, Hidetoshi Nishijima, Yumi Adachi, Sawa Suzuki, Haruhiko Katô, Ren Ôsugi, Noriko Eguchi.
115 Minuten (PAL)
Eine Schriftstellerin zieht in ein abgelegenes Haus, um Ihre Schreibblockade loszuwerden. Ihr Nachbar ist ein Professor, der eine 1000 Jahre alte Mumie aus einem nahe gelegenen Sumpf geborgen hat und diese nun untersucht. Bald häufen sich seltsame Geschehnisse.
Kiyoshi Kurosawa hat mit "Pulse" einen der unheimlichsten Geisterfilme Asiens gedreht und versucht auch in "Loft", bei seinem Publikum auf subtile Weise Gänsehaut zu verbreiten. In seiner äusserst gemächlichen Inszenierung ein typisch japanischer Film, wurde "Loft" jedoch erstaunlich schlecht aufgenommen von Kritikern und Kinogängern, obwohl er mit seinem Mumien-Subplot mehr als viele vergleichbare Filme von gängigen Genre-Formeln abweicht, deren stete Beibehaltung dem asiatischen Geisterfilm gerade hierzulande immer wieder angekreidet wird. Einer der besseren japanischen Geisterfilme der jüngeren Vergangenheit.





Magic Task Force Magiranger — The Movie: Bride of Infersia
Originaltitel: Gekijô-ban Mahô Sentai Majirenjâ — The Movie: Inferushia no hanayome  (劇場版 魔法戦隊マジレンジャー THE MOVIE インフェルシアの花嫁)
Produktion: Japan, 2005 
(Farbe)
Tôei Company Ltd./Tôei Animation Company/TV Asahi/ADK/Tôei Video Company/Tôei Advertising K.K./Bandai
Regie: Noboru Takemoto.
Cast: Atsushi Hashimoto, Asami Kai, Yuki Itô, Hiroya Matsumoto, Ayumi Beppu, Yôsuke Ichikawa, Kaoru Hirata, Machiko Soga.
39 Minuten (NTSC)
Die Magiranger müssen eine Freundin retten, die ins Reich Infersia entführt wurde. Dies geht natürlich nicht ohne zahllose Kämpfe, Explosionen und Riesen-Mecha-Duelle vonstatten.
Wie sein Double-Feature-Partnerfilm "Kamen Rider Hibiki and the 7 War Demons" ist der Magiranger-Kinofilm mit vielen Fantasy-Elementen durchsetzt. Die Actionszenen sind vom Feinsten, leider mit starken Abstrichen bei den zunehmend extensiver eingesetzten CGI-Effekten, die auch in diesen neuen Filmen noch immer ziemlich lackluster aussehen.






Pretty Guardian Sailormoon — Act. Zero: The Birth of Sailor V 
Originaltitel: Bishôjo senshi Sêrâmûn — Act. Zero: Sêrâ V tanjô!  (美少女戦士セーラームーン ACT.ZERO セーラーV誕生!)
Produktion: Japan, 2005 
(Farbe)
Tôei Company Ltd.
Regie: Masataka Takamaru (& Ryûta Tazaki?).
Cast: Miyû Sawai, Chisaki Hama, Keiko Kitagawa, Myû Azama, Ayaka Komatsu, Rina Koike, Keiko Han, Kappei Yamaguchi, Jôji Shibue, Aya Sugimoto, Jun Masuo.
30 Minuten (NTSC)
Eines schönen Abends an Weihnachten fällt dem Teenage-Girl Minako Aino eine sprechende Stoffkatze vom Mond in den Schoss und verkündet ihr, dass sie fortan eine Superheldin namens Sailor V (Sailor Venus) sein wird, was Minako auch schon fast auf Anhieb glaubt. Bei ihrem ersten Einsatz gegen einen Bankräuber hilft ihr noch das Anfängerglück, doch als sie ihre Schulfreundinnen (allesamt zukünftige Sailor-Kriegerinnen) retten muss, stellt sie sich schon recht professionell an.
Das zweite Special zur "Pretty-Guardian-Sailormoon"-"Live-Action"-Serie dauert nur noch halb so lange wie das erste und stellt ein Prequel dar, das die Vorgeschichte der Serie erzählt und die Brücke zu deren erster Episode schlägt. Die Kostüme und die Mädchen (und die Mädchen in ihren Kostümen) sind ausnehmend sehr hübsch, die Handlung und das Drehbuch kreuzdämlich, die schauspielerischen Leistungen und Kampfchoreographien (*hust*) unter aller Kanone, aber das Ganze ist schnell vorbei und absurd genug, um das Interesse aufrecht zu halten. Und Artemis und Luna, die beiden Plüschkatzen, deren Knopfaugen typische Manga- beziehungsweise Anime- Artikulation suggerieren und die von Einstellung zu Einstellung jeweils ("off-screen") von Hand ausgewechselt werden, sind nicht nur zu billig, um wahr zu sein, sondern auch einfach zum Schiessen komisch.




The Deep Sea Monster Reigo Vs Yamato the Greatest Battleship
Originaltitel: Shinkaijû Reigô  (深海獣零号  /  深海獣レイゴー)
Produktion: Japan, 2005 
(Farbe)
Shinkaijû Reigô Eiga Seisaku Iinkai
Regie: Shinpei Hayashiya.
Cast: Taiyô Sugiura, Yukijirô Hotaru, Miyu Oriyama, Mao Urata, Isamu Ago, Mickey Curtis, Ryan Davies, Susumu Kurobe, Kazuo Egumi, Manami Enosawa, Tamanosuke Gomeirô, Mai Nanase (Saori Hara), Hanahei Hayashiya, Kimpei Hayashiya.
81 Minuten (NTSC)
Im Jahr 1941, während des zweiten Weltkriegs, bricht der Flottenverband um das Panzerschlachtschiff A-140-F6 "Yamato" zu seiner ersten Mission in der Südsee auf. In der Nähe der Truk-Inseln gibt Kapitän Yamagami den Befehl, ein vermeintliches feindliches U-Boot zu versenken. In Wahrheit handelt es sich bei dem getroffenen Objekt jedoch um ein Meeresungeheuer. Bald darauf fallen fleischfressende, fischähnliche Kreaturen über Teile der Besatzung her, und ein Crew-Mitglied findet einen schiffbrüchigen amerikanischen Soldaten, der von einem "Drachen" berichtet. Dieser "Drachen" ist das Meeresmonster Reigô, die Mutter des getöteten Jungtiers, und sie will sich am Flottenverband rächen.
Seit dem Ende der dritten "Godzilla"-Filmreihe, den sogenannten "Shinsei"- oder "Millennium"-Filmen (1999-2004), besteht Japans Output an klassischen Monsterfilmen (japanisch: kaijû eiga), von den Sentai-Filmreihen des Tôei-Filmstudios und den "Ultraman"-Kinofilmen abgesehen, mit wenigen Ausnahmen ("Gamera: Little Braves", 2006; "Assault Girls", 2009), nurmehr aus Kurzfilmen, Parodien und Low-Budget-Werken.
Die beiden letztgenannten Attribute treffen auch auf den Film "Deep Sea Monster Reigo" (englischer Titel) zu, den der Komödiant und erklärte Monsterfilm-Fan Shinpei Hayashiya nach diversen Quellen bereits im Jahr 2005 drehte und aufführen liess, wobei sich ein offizielles Release verzögerte und der Film erst 2008 eine breitere Veröffentlichung erhielt, vermutlich gab es grössere Schwierigkeiten bei der Finanzierung bzw. Fertigstellung, und die endgültige Version erfuhr noch Änderungen. Hayashiya drehte mit "Gamera 4 — Truth" 2003 bereits eine inoffizielle "Fortsetzung" von Regisseur Shûsuke Kanekos famoser moderner "Gamera"-Trilogie (1995/1996/1999), die von den Studiobossen der Daiei-Kadokawa-Filmgesellschaft leider bis heute unter Verschluss gehalten wird. Trotz erstaunlicher Besetzung, unter anderem "Ultraman Cosmos" Taiyô Sugiura (wer kauft ihm einen Soldaten aus dem 2. Weltkrieg ab?), Yukijirô Hotaru aus den "Zeiram"- und "Gamera"-Filmen, Mickey Curtis ("Robot-War") und gar Susumu Kurobe (Shôwa-"Ultraman"), will Hayashiyas hoffnungslos unterfinanzierter, zwischen Hommage und Parodie schwankender Film nicht so recht zünden. Das Panzerschlachtschiff Yamato war das am schwersten bewaffnete Kriegsschiff, das jemals gebaut wurde (auch bis heute), und die Prämisse, es gegen ein Daikaijû antreten zu lassen, wäre bei einem adäquat budgetierten Projekt vielversprechend gewesen. So reicht es wenigstens zu einigen interessanten historischen Aufnahmen des echten Schiffs (es gibt nur wenige Fotos davon) und der Gewissheit, dass dieser Film noch sehr viel erträglicher ist als Hayashiyas Quasi-Fortsetzung davon, "Reiga — The Monster from the Deep Sea" (2009), oder der in eine ähnliche Kerbe hauende "Death Kappa" von 2010.




Kamen Rider Kabuto — The Movie: God Speed Love
Originaltitel: Gekijô-ban Kamen Raidâ Kabuto: God Speed Love  (劇場版 仮面ライダーカブト GOD SPEED LOVE)
Produktion: Japan, 2006 
(Farbe)
Tôei Company Ltd.
Regie: Hidenori Ishida.
Cast: Hidenori Tokuyama, Kazuki Katô, Tomohisa Yuge.
79 Minuten (NTSC)
Im Jahr 1999 schlägt ein Meteorit auf der Erde ein, der die Ozeane verschwinden lässt und einen Parasiten mitbringt, welcher grosse Teile der überlebenden Menschheit infiziert. Um den Infizierten Kontra zu geben, wird die Organisation ZECT gegründet. 
Nach dem eher fantasy-orientierten Vorgängerfilm ("Kamen Rider Hibiki and the 7 War Demons", 2005) ist die elegante Kinoadaption von "Kamen Rider Kabuto" wieder durch und durch im Science-fiction-Territorium angesiedelt. Dank grossem Budget und beeindruckendem Produktionsdesign macht der Film optisch sehr viel her — einer der besten "Rider"-Kinofilme.






Rumbling Task Force Boukenger — The Movie: The Greatest Precious
Originaltitel: Gekijô-ban GôGô Sentai Boukenjâ — The Movie: Saikyô no pureshasu  (劇場版 轟轟戦隊ボウケンジャー THE MOVIE 最強のプレシャス)
Produktion: Japan, 2006 
(Farbe)
Tôei Company Ltd.
Regie: Bin Morota (Satoshi Morota).
Cast: Mitsuomi Takahashi, Yasuka Saitô, Masashi Mikami, Chise Nakamura, Haruka Suenaga, Masayuki Deai, Shigeru Saiki, Nobuo Tanaka, Hirô Otaka, Mami Yamasaki.
33 Minuten (NTSC)
Die "Adventure Task Force" oder "Rumbling Task Force" Boukenger muss sich mit einem Alien herumschlagen, das erst als schöne Frau und später als ganzer Berg in Erscheinung tritt.
Die Actionszenen sind bemerkenswert und spektakulär, und nach 33 explosiven Minuten ist dieser Spuk auch schon vorüber. Im Kino "Double-Feature" mit dem 2006er "Kamen-Rider"-Film, "Kamen Rider Kabuto — The Movie: God Speed Love".







Shibuya Angel: Look for the Disappeared AV Actress
Originaltitel: Shibuya enjeru: Kieta AV joyû o sagase!  (渋谷エンジェル 消えたAV女優を探せ!)
Produktion: Japan, 2006 (Farbe)
Total Media Corporation (TMC)/Junk Film Y.K./Snobbish Products (SP)
Regie: Yoshinori Kasuga.
Cast: Ayumi Kobayashi, Ryôta Makinota, Eagle Katô (Takako Katô), Miho Uehara, Rio Kitajima, Setsuna Uemura.
70 Minuten (NTSC)
Der scheue Takeru (in der Untertitelung der Hongkong-DVD wird "Matthew" aus ihm) sucht auf den Strassen des Tokioter Stadtteils Shibuya nach jungen Mädchen, um sie als AV-Schauspielerinnen ("AV" = "adult video") anzuheuern. Da begegnet er einem Mädchen mit Engelsflügeln, das sich sehr seltsam benimmt. Sein Boss ist derweil wütend auf ihn, weil ein von ihm angeworbenes "neues Gesicht" nicht wie vereinbart auftaucht. Als Takeru die junge Aki anspricht, erhält er bald darauf ungebetenen Besuch von üblen Schlägern. Und das Engelsmädchen sucht ihn auch wieder auf.
Die "Handlung" dieser Ultra-"Low-Budget"-Video-Produktion ist wenig mehr als ein Vorwand für eine lose Aneinanderreihung mässig motiviert vorgetragener Softsex-Szenen mit mehr oder weniger bekannten japanischen AV-Starlets wie Ayumi Kobayashi, Miho Uemura oder Rio Kitajima, die alle in dieser Branche tätig sind. Immerhin gewährt der Film einige (leidlich authentische und interessante) Einblicke in die Produktion von AV-Filmen und was dabei hinter den Kulissen vorgeht. Der Fantasy-Gehalt bleibt marginal; Antworten auf die Fragen, die sich dem Zuschauer story-technisch wahrscheinlich eröffnen, gibt es keine. Insgesamt ein verzichtbarer Film, dessen internationaler Titel in "bestem" Hongkong-Englisch (der Film wurde mit englischen Untertiteln in Hongkong auf DVD vertrieben) eigentlich auch Warnung genug sein sollte.




Boukenger Vs Super Sentai
Originaltitel: GôGô Sentai Boukenjâ Vs Sûpâ Sentai  (轟轟戦隊ボウケンジャーVSスーパー戦隊)
Produktion: Japan, 2007 
(Farbe)
Tôei Video Company
Regie: Katsuya Watanabe.
Cast: Mitsuomi Takahashi, Yasuka Saitô, Masashi Mikami, Chise Nakamura, Haruka Suenaga, Shigeru Saiki, Nobuo Tanaka, Hirô Otaka.
47 Minuten (NTSC)
Die Bösewichte Time Demon Chronos, High Priest Gajah und Meemy sperren die Sentai-Truppe Boukenger in einer anderen Dimension ein, derweil deren Verbündeter Aka Red diverse Sentai anderer Serien zusammentrommelt, um die Boukenger zu befreien und den Bösen Saures zu geben.
Der 13. Film in Tôeis "Vs."-V-Cinema-Reihe bringt ein Team-Up der gerade aktuellen Sentai-Truppe Boukenger mit diversen Super-Sentai vergangener Zeiten wie Gaoranger, Hurricanger, Abaranger, Dekaranger und Magiranger.
Und kein Tôei-Sentai-Release ohne irgendein Jubiläum: Diesmal für 30 Jahre (Super-)Sentai-Serien. Das ist nicht ganz so spektakulär wie im über-coolen "Vs."-Film "Gaoranger Vs Super Sentai", aber alleweil noch ein klein wenig aufwendiger als der Durchschnitts-"Vs."-Film. Spass macht das Ganze sowieso — wie immer.







Beast-Fist Task Force Gekiranger — The Movie: Nei-Nei! Ho-Ho! Hong Kong Great Deciding Match
Originaltitel: Denei-ban Jûken Sentai Gekirenjâ: Nei-nei! Hô-hô! Honkon daikessen  (電影版 獣拳戦隊ゲキレンジャー ネイネイ!ホウホウ!香港大決戦)
Produktion: Japan, 2007 
(Farbe)
Tôei Company Ltd.
Regie: Shôjirô Nakazawa.
Cast: Hiroki Suzuki, Mina Fukui, Manpei Takagi, Ichirô Nagai, Kazue Itô, Sakina Kuwae, Hirofumi Araki, Yuka Hirata, Akira Ishida, Mayumi Ono, Yinling of Joytoy (Yinling Yan), Masashi Ishibashi, Kei Grant.
33 Minuten (NTSC)
Die Sentai-Truppe Gekiranger verschlägt es nach Hongkong, wo sie sich zusammen mit den besten Kampfsport-Experten der Welt in einem Turnier messen sollen. Inszeniert wird das ganze Spektakel von dem Bösmann Yang Lo, der sich anschliessend in einen Mecha verwandelt und droht, Hongkong zu plätten.
Dies ist natürlich Hirnriss im Quadrat, oft schlecht gespielt, aber erstaunlich gut getrickst (die CGI-generierten Spezialeffekte sehen über weite Strecken eher besser aus als im "Kamen-Rider"-"Main Feature" von Tôeis "Double-Bill"). Wie sich zwei riesige Mechas einen Boxkampf mitten in Hongkong liefern können, ohne dass dabei eine einzige Leuchtreklame-Tafel zu Bruch geht, bleibt indes das wohlgehütete Geheimnis des Regisseurs Shôjirô Nakazawa.






Gekiranger Vs Boukenger
Originaltitel: Jûken Sentai Gekirenjâ Vs Boukenjâ  (獣拳戦隊ゲキレンジャーVSボウケンジャー)
Produktion: Japan, 2008 
(Farbe)
Tôei Picture Company Productions
Regie: Akira Takemoto.
Cast: Hiroki Suzuki, Mina Fukui, Manpei Takagi, Riki Miura, Sôtarô Yasuda, Hirofumi Araki, Yuka Hirata, Mitsuomi Takahashi, Yasuka Saitô, Masashi Mikami, Chise Nakamura, Haruka Suenaga.
46 Minuten (NTSC)
Nachdem ihm ein kostbares Juwel gestohlen wurde, trifft das 31. Sentai-Team, die Gekiranger, auf ihre Vorgänger Boukenger. Zusammen kämpft man in Japan, in Südamerika und gar auf dem Mond gegen die Monster des boshaften Cosmic Kenpô Master Pachacamac XII., eines Nachfahren von Cosmic Kenpô Master Pachacamac, von dem das Juwel ursprünglich stammte.
Dies ist der 14. "V-Cinema"-Videofilm in Tôei Studios' Sentai-Team-Up-Filmreihe, und zum ersten mal wurde er in Widescreen ("Vista-Size") gedreht. Wie immer findet dabei eine "Wachablösung" der gerade angesagten Sentai-Truppen statt. Einige (vor allem der computer-generierten) Spezialeffekte sehen leider ziemlich billig aus, Skript-Überraschungen sind erwartungsgemäss nicht vorhanden (der Film läuft streng nach dem üblichen Schema seiner Vorgänger ab), Hiroki Suzukis ("Geki Red") Grimassen und kindisches "Overacting" sind bisweilen schwer zu ertragen und mit "Rin Jû Hippotamus-Ken Bâkâ" tritt eines der peinlichsten "Monster" der gesamten Sentai-Geschichte in Erscheinung, doch zum Ende bekommt der Film wie gewohnt die Kurve und wird zum üblichen, kurzweiligen Action-Spektakel.





Kamen Rider Den-O & Kiva — The Movie: Climax Deka
Originaltitel: Gekijô-ban Kamen Raidâ Den-Ô & Kiba: Kuraimakkusu keiji (Deka)  (劇場版 仮面ライダー電王&キバ クライマックス刑事(デカ))
Produktion: Japan, 2008 
(Farbe)
Tôei Company Ltd.
Regie: Osamu Kaneda.
Cast: Takeru Satô, Yûichi Nakamura, Kôji Seto, Rina Akiyama, Wakana Matsumoto, Akira Nagata, Ryô Ueno, Tamaki Matsumoto, Ryôta Murai, Kôhei Takeda, Rina Koike, Kenji Takechi, Ryôji Morimoto, Kenjirô Ishimaru.
70 Minuten (NTSC)
Ryôtarô Nogami alias Kamen Rider Den-O und seine Helfer haben im Zeit und Raum überbrückenden DenLiner-Zug mittlerweile eine Detektiv-Agentur ("DenLiner Police") eingerichtet. Durch den "Rookie"-Detektiv Kazuya Suzuki kommen sie der Untergrund-Organisation "Negataros Corps" auf die Schliche, die von dem bösen Imagin (Antagonisten des Den-O-Universums) Negataros (alias Kamen Rider Nega Den-O) geführt wird und die Weltherrschaft zum Ziel hat. Kamen Rider Nega Den-O schafft es in einer Konfrontation spielend, alle vier Inkarnationen von Den-O zu schlagen. Es folgt der Auftritt von Kamen Rider Kiva, das Blatt wendet sich.
Konfuser Schwurbel. Das alles und noch viel mehr wird in knapp 70 Minuten Laufzeit gepackt (dankenswerterweise gibt es nur eine Fassung von diesem Film, anstatt der sonst üblichen "Kinofassung-&-Director's-Cut"-Vermarktung). War der erste Den-O-Kinofilm schon eine (leise) Enttäuschung, so ist sie beim Den-O-/Kiva-"Crossover"-Film noch etwas grösser. Wie immer erhöht sich der Unterhaltungsfaktor schlagartig, nachdem das Wort "Henshin!" gefallen ist. Das Finale rockt allerdings.




Monster X gegen den G8-Gipfel
Originaltitel: Girara no gyakushû: Tôya-ko Samitto kiki ippatsu  (ギララの逆襲 洞爺湖サミット危機一発)
Produktion: Japan, 2008 
(Farbe)
Shôchiku Company Ltd./Tornado Film/Eisei Gekijô/DefStar Records/Famima.com/River Top/Wedge Holdings
Regie: Minoru Kawasaki.
Cast: Beat Takeshi (Takeshi Kitano), Lily Franky, Natsuki Katô, Susumu Kurobe, Yôsuke Natsuki, Haruo Mizuno, Yuri Morishita, Kazuki Katô, Bin Furuya, Toshiya Wazaki, Eiichi Kikuchi, Yakan Nabe.
98 Minuten (NTSC)
Die politischen Vertreter der Gruppe der führenden Industrie-Nationen der Welt, kurz "G8" genannt, treffen sich in Japan. Es fällt alsbald ein Feuerball vom Himmel, der das Weltraum-Ungeheuer Guilala freisetzt. Dessen Randale sorgt für Panik, der schwache japanische Premier ist hilflos, der Amerikaner poltert, die deutsche Kanzlerin guckt empört und der Franzose schert sich grundsätzlich nicht um die Probleme der anderen, da seine ganze Aufmerksamkeit der holden Weiblichkeit gilt.
Schön, dass Guilala, das legendär schräge Weltraum-Monster, welches das japanische Shôchiku-Filmstudio 1967 für seinen Film "Uchû daikaijû Girara" (dt. "Guila, Frankensteins Teufelsei") zum Leben erweckte, noch einmal einen Filmauftritt erhielt. Irgendwo zwischen Hommage und Parodie, leider stets näher am zweiten, dümpelt der sichtlich an Budget-Mangel leidende Film selten genial, meist hochnotpeinlich und leidlich humorvoll vor sich hin, wobei die (wenigen) "SFX"-Szenen durchs Band schlechter aussehen (Absicht?) als im Film von 1967 (der damals schon nicht eben Referenz darstellte). Selbst vor dem Gebrauch von "SFX-Stock-Footage" aus dem Original wird kein Halt gemacht. Ein schöner Zug, dass Guila(la) wieder viele derselben Orte heimsuchen darf, die er schon im Original attackierte. Wohl noch einer der erträglicheren Filme des Regisseurs Minoru Kawasaki, der Japans Welt des fantastischen Films um Anti-Perlen wie "Go Nagai World — Maboroshi Panty Vs Henchin Pokoider" (2004) und dergleichen mehr "bereicherte", aber insgesamt eindeutig eine zu dürftige Leistung. Kawasaki entwickelt sich anscheinend immer mehr zu einem ähnlichen Ärgernis für den "Tokusatsu"-Film, wie es Yûdai Yamaguchi für Japans "Splatter"-Film darstellt. Takeshi Kitano dürfte sich selbst vor dem Spiegel fragen, wie er hier hinein geriet. Das grösste Lob geht an den Komponisten der Musik im Vorspann — das Beste an diesem Film.




Superior Ultraman 8 Brothers
Originaltitel: Daikessen! Chô Urutora 8 kyôdai  (大決戦!超ウルトラ8兄弟)
Produktion: Japan, 2008 
(Farbe)
Tsuburaya Productions Co. Ltd.
Regie: Takeshi Yagi.
Cast: Hiroshi Nagano, Susumu Kurobe, Kôji Moritsugu, Jirô Dan, Keiji Takamine, Takeshi Tsuruno, Takeshi Yoshioka, Shunji Igarashi, Takami Yoshimoto, Kurumi Hashimoto, Risa Saitô.
98 Minuten (NTSC)
Daigo Madoka alias Ultraman Tiga vereinigt die Ultra-Helden der Heisei-Dynastie Tiga, Dyna, Gaia und Mebius mit den alten Heroen der Shôwa-Ära Ultraman, Seven, Jack und Ace, um das allmächtige Monster Giga Chimera zu besiegen, das sich aus der Energie der gefallenen Alien-Giganten Super Alien Hipporit, King Gesura, King Pandon, King Goldras und King Silvergon manifestiert hat.
Der 16. rein japanische Ultraman-Kinofilm (der 20. inklusive der thailändischen und australischen Ableger sowie des "Ultra-Q"-Kinofilms) war auch der bislang erfolgreichste mit einem Einspielergebnis von über 800 Millionen ¥en (ca. 8 Millionen US-$). Nach einer etwas langatmigen ersten Hälfte und eher mässigen Schauspiel-Darbietungen von den Jungstars der Franchise nimmt dieses neuste Spektakel richtig Fahrt auf und endet mit einem furiosen, spektakulären Finale mit reichlich SFX und Zerstörung, wobei die dargebotenen Spezialeffekte von akzeptabel bis wirklich gut reichen. Der CGI-"Giga-Chimera" hätte allerdings weniger künstlich aussehen dürfen. Insgesamt jedoch hat die einst für ihre FX belächelte Ultraman-Franchise den Sprung ins Blu-Ray-Zeitalter erstaunlich gut gemeistert. Im Gegensatz zu anderen Kaijû-Ablegern neueren Datums macht der Film richtig Spass, und kommt spektakulär auf Blu-Ray.




Go-Onger Vs Gekiranger
Originaltitel: Enjin Sentai Gô-Onjâ Vs Gekirenjâ  (炎神戦隊ゴーオンジャーVSゲキレンジャー)
Produktion: Japan, 2008 
(Farbe)
Tôei Company Ltd.
Regie: Bin Morota (Satoshi Morota).
Cast: Yasuhisa Furuhara, Shinwa Kataoka, Rina Aizawa, Masahiro Usui, Kenji Ebisawa, Nao Oikawa, Hidenori Tokuyama, Yumi Sugimoto, Hiroki Suzuki, Mina Fukui, Manpei Takagi.
57 Minuten (NTSC)
Geki Red, Yellow und Blue kämpfen gegen den bösen Nunchaku Banki, der die Gekiranger jedoch kurzerhand in eine andere Dimension verfrachtet. Sie erhalten Unterstützung von der neuen Sentai-Truppe Go-Onger, Xia Fu, Geki Violet und Geki Chopper. Zusammen können sie Nunchaku Banki in dessen Dimension überwältigen, doch die Bösen fahren ihrerseits Verstärkung auf und bedrohen Japan. Sie stehlen den Go-Ongern ihre Gadgets, die "Engine Souls" (Maschinen-Seelen), und halten diese als Geiseln. Die Gekiranger bringen den Go-Ongern ihren Kampfstil bei, mit dem sie den Schergen der Bösen beikommen können.
Die "Super-Sentai"-Filme des Tôei-Filmstudios zu kommentieren bzw. kritisieren ist gewissermassen eine undankbare Aufgabe, denn die Filme gleichen sich nicht nur in Machart, Technik, Schauspielern und dramaturgischem Aufbau wie ein Ei dem anderen. Es fällt also schwer, bei jedem Film spezifisch auf gewisse (Schau-)Werte hinzuweisen oder diese nur schon auseinanderzuhalten. Freude macht das Ansehen natürlich trotzdem. "Go-Onger Vs Gekiranger" war der 15. Film in Tôeis sogenannter "V-Cinema"-Sentai-Filmreihe, auch schlicht "Vs."-Filmreihe genannt. In diesen Filmen findet jeweils eine Art "Wachablösung" statt, bei der die Sentai-Truppe des Vorjahres (hier: Gekiranger) das "Szepter" an ihre Nachfolger (hier: Go-Onger) weitergibt (wobei für jede dieser Sentai-Truppen auch eine eigene Fernsehserie sowie zusätzlich ein Kinofilm gedreht wird). Wurden bislang alle Filme dieser "V-Cinema"-Reihe stets für den Video- (bzw. Laserdisc-/DVD-Markt) gedreht ("V-Cinema" steht für "Video-Cinema"), so entschied sich Tôei überraschend dazu, diesen als ersten Film der Reihe ins Kino zu bringen. So startete "Go-Onger Vs Gekiranger" im Januar 2009 in japanischen Kinos. Irritierenderweise wurden am Ende des Films noch Konzert-Ausschnitte mit den Hauptdarstellern ("Geki Red" Hiroki Suzuki nervt übrigens immer noch) sowie Vorab-Ankündigungen für "Kamen Rider Decade" und "Samurai Sentai Shinkenger" (die Nachfolger der Go-Onger) in den Film integriert. Besser wird der Film dadurch nicht, aber länger — was nicht heissen soll, dass er nicht unterhält, denn das tut er mit seiner "Non-Stop"-Action-Schau vorzüglich.




Mega Monster Battle: Ultra Galaxy Legends — The Movie
Originaltitel: Daikaijû batoru: Urutora Ginga densetsu — The Movie  (大怪獣バトル ウルトラ銀河伝説 THE MOVIE)
Produktion: Japan, 2009 
(Farbe)
Tsuburaya Productions Co. Ltd./Warner Bros./Bandai Namco Games/Bandai Visual Company/Bandai/Dentsu Tec./Dentsu/Shogakukan Production
Regie: Kôichi Sakamoto.
Cast: Shôta Minami, Susumu Kurobe, Kôji Moritsugu, Hiroyuki Konishi, Shunji Igarashi, Taiyô Sugiura, Bin Furuya, Tôru Hachinohe, Takashi Okamura, Takeshi Tsuruno, Masahiro Chono, Junichirô Koizumi.
96 Minuten (NTSC)
Der erzböse und durch einen Bund mit dem Alien Reiblood, nach eigenen Angaben kein Geringerer als der Herrscher des Universums, nahezu allmächtige Ultraman Belial wird aus seinem kosmischen Gefängnis befreit, in das er einst vom Ultra-König gesperrt wurde. Auf seinem Rachefeldzug zerstört er 光の国 "Hikari no Kuni", das "Land des Lichts", und lässt den gesamten Ultra-Planeten zu Eis erstarren, indem er ihn seiner künstlichen Sonne beraubt, die im gigantischen "Plasma Spark Tower" untergebracht war. Danach macht Belial sich auf zu 怪獣の墓場 "Kaijû no hakaba", dem Friedhof der Monster, um die dort ruhenden Ungetüme zu neuem Leben zu erwecken und das Universum ins Chaos zu stürzen. Nur der einst ins Exil beorderte Ultraman Zero kann das noch verhindern.
Der 17. japanische Ultraman-Kinofilm unter der Regie von Kôichi Sakamoto geriet zu einem bombastischen All-Star-Treffen aus 43 Jahren "Ultraman"-Geschichte, einem who's who der Superhelden aus Tsuburayas "Tokusatsu"-Universum, wie es die Leinwand noch nicht gesehen hat. Eine "Non-Stop"-Schau von Spezialeffekten, die sich hinter Hollywood keineswegs verstecken müssen, und wunderbar zu sehen, wie die Japaner ohne Rücksicht auf Verluste ihre herrlich altmodische "Suitmation"-Technik mit modernstem CGI kombinieren. Trotz CGI-"Overkill" bleibt das unnachahmliche "Kaijû-Eiga"-Feeling alter Zeiten ein Stück weit erhalten.
Ein Wermutstropfen: Ultraman Belial ist viel zu stark, und ihn während 90% des Films mit Oberwasser zu sehen, ist nicht sehr angenehm. Derart unten durch musste ウルトラの星, der Ultra-Planet, zumindest in keinem Kinofilm zuvor. Nostalgiker in Japan dürften feuchte Augen bekommen haben, die alten Heroen Susumu Kurobe und Kôji Moritsugu in einem modernen "SFX"-Spektakel dieser Güteklasse bewundern zu können. Dass für die Stimme des "Ultra-King" Japans Ex-Premierminister Junichirô Koizumi persönlich gewonnen werden konnte, ist ein Gag für sich. Ultraman wird immer besser.




Geharha — The Dark and Long Haired Monster
Originaltitel: Chôhatsu daikaijû Gehara  (長髪大怪獣ゲハラ)
Produktion: Japan, 2009 
(Farbe)
NHK "Pafor"
Regie: Kiyotaka Taguchi.
Cast: Ken Ôsawa, Mina Fujii, Mitsuko Oka, Shirô Sano, Tomorô Taguchi, Kanji Tsuda, Hiroyuki Watanabe, Pierre Taki, Terry Itô, Akane Ôsawa, Penalty (Wakkii Hide), Yûri Morishita, Wakana Matsumoto.
21 Minuten (NTSC)
Das haarige Monster Geharha taucht aus dem Meer auf, zerstört ein Fischerboot und sorgt alsbald für Randale in japanischen Städten. Die Armee rückt mit Panzern und weniger konventionellen Methoden gegen das haarige Biest vor, welches seine Gegner zudem mit tödlichen Gasdämpfen ausser Gefecht setzen kann.
Der lediglich 21 Minuten (wovon gut ein Fünftel auf Vor- und Abspann entfällt) kurze Film ist gleichzeitig moderne Hommage an wie auch augenzwinkernde Parodie auf die klassischen japanischen Monsterfilme, wie etwa "Befehl aus dem Dunkel". Erinnert an Jun Awazus "Wakusei daikaijû Negadon" (2005) und wirkt bisweilen schon fast wie ein überlanger Trailer, der seine Macher für Grösseres empfehlen soll. Die SFX sind meist angenehm CGI-frei und sehen mehr als anständig aus, der Soundtrack verwöhnt den Zuschauer mit modifizierten Akira-Ifukube-Themen in DTS-HD Master Audio 5.1. Die Besetzung wartet mit Shirô Sano ("Godzilla 2000 Millennium", 1999; "Evil Dead Trap 2 — Hideki the Killer", 1991; "Lucky Star Diamond", 1989) und Tomorô Taguchi ("Tetsuo: The Iron Man", 1988; + zirka jeder japanische Kultfilm der 1990er Jahre) auf. Ein nettes Supplement für eine Monsterfilmsammlung.




Assault Girls
Originaltitel: Assault Girls  (アサルトガールズ)
Produktion: Japan, 2009 
(Farbe)
Deiz Production/Geneon Universal Entertainment
Regie: Mamoru Oshii.
Cast: Meisa Kuroki, Rinko Kikuchi, Hinako Saeki, Yoshikatsu Fujiki, Ian Moore, Isao Keneko, Takanori Tsujimoto.
70 Minuten (NTSC)

In ferner Zukunft in der neu entwickelten Spielwelt Avalon-F, einer Weiterentwicklung der virtuellen Realität von Avalon, treten eine Handvoll besonders begabter Spieler zum Testen an: Die sexy Kämpferinnen GreyColonel und Lucifer sowie der verbissene Einzelgänger Jäger. In Wüste 22 bekämpfen sie riesige Sandwürmer, sogenannte Sandwale — um den grössten von allen zu erlegen, müssen sich die Einzelkämpfer jedoch zusammenrotten.
Mamoru Oshii hat mit "Assault Girls" ein Quasi-"Spin-Off" von seinem düsteren, faszinierenden Film "Avalon" (2001) gedreht, bei dem es allerdings wesentlich weniger tiefgründig und melancholisch zu Werke geht als in jenem. Trotz seiner kurzen Laufzeit (der Film dauert lediglich 70 Minuten) ist dies kein "Non-Stop"-Actionfilm, wie der Kinotrailer es vielleicht suggerieren möchte, doch auch in ruhigen Momenten serviert Oshii "Eye-Candy" vom Feinsten. Der überwiegend in Englisch gesprochene Film kommt mit einem baren Minimum an Story aus, ist pure "Style-over-Substance"-Unterhaltung und Hauptdarstellerin Meisa Kuroki so bezaubernd, dass man(n) ihr Englisch-Defizit noch so gerne verzeiht. "Avalon" meets "Dune" meets "2001", ohne deren Tiefgang, Epos und Dramatik, dafür mit Girls, grossen Kalibern und Riesenmonstern. Und viel japanischer Trademark-Weirdness.




Kamen Rider Decade — The Movie: All Riders Vs Dai-Shocker
Originaltitel: Gekijô-ban Kamen Raidâ Dikeido: Ôru Raidâ tai Dai-Shokkâ  (劇場版 仮面ライダーディケイド オールライダー対大ショッカー)
Produktion: Japan, 2009 
(Farbe)
Tôei Company Ltd./TV Asahi/Tôei Video Company/Tôei Animation Company/Tôei Advertising K.K./ADK/Bandai
Regie: Osamu Kaneda.
Cast: Masahiro Inoue, Ryôta Murai, Kanna Mori, Kimito Totani, Tetsuo Kurata, Ren Ôsugi, Momoka Ishii, Renji Ishibashi, Gackt (Gackt Camui), Takahiro Fujimoto, Ryûichi Ôura, Toshiki Kashû.
79 Minuten (NTSC)

Alle Kamen Rider aus vier Jahrzehnten Geschichte müssen sich zusammenrotten, um einen neuen Angriff der Schurken-Armee "Shocker" vom "Botschafter der Hölle" ("Jigoku Taishi") abzuwehren und eine alternative Zeitlinie auszubügeln.
Die müde erste Filmhälfte verhindert, dass dieses "All-Star-Mash-Up" der Kamen-Rider zum ultimativen "Rider"-Kinofilm wurde. Das grosse Finale jedoch dürfte die Augen jedes "Rider"- (und "Tokusatsu"-) Fans zum Leuchten bringen.







Kamen Rider X Kamen Rider W & Decade: Movie War 2010
Originaltitel: Kamen Raidâ X Kamen Raidâ W (Daburu) & Dikeido: Movie taisen 2010  (仮面ライダーX仮面ライダーW(ダブル)&ディケイド MOVIE大戦2010)
Produktion: Japan, 2009 
(Farbe)
Tôei Company Ltd./TV Asahi/Tôei Video Company/ADK/Kinoshita Komuten/Bandai
Regie: Ryûta Tazaki.
Cast: Masahiro Inoue, Kimito Totani, Ryôta Murai, Kanna Mori, Arisu Hirose, Renji Ishibashi, Kôji Seto, Satoshi Yamanaka, Ren Kiriyama, Masaki Suda, Hikaru Yamamoto, Takeshi Nadagi, Shingo Nakagawa.
90 Minuten (NTSC)
Kamen Rider Decade und Kamen Rider W (Double) nehmen sich gemeinsam des neusten Angriffs der Untergrund-Verbrecherorganisation "Shocker", in ihrer neusten Inkarnation gar als "スーパー·ショッカー" — "Super Shocker" — bekannt, sowie deren High-Tech-Waffenarsenal an.
Der im Dezember 2009 uraufgeführte Kinofilm, der "Crossover"-Film der Serien "Kamen Rider Decade" und "Kamen Rider W", besteht aus drei Einzel-Filmen/-Episoden, von denen der erste den Epilog der Serie "Kamen Rider Decade" darstellt, der zweite während der Serie "Kamen Rider W" spielt und der dritte die Charaktere der beiden Serien zusammenführt, um den finalen Kampf mit den Bösewichtern zu einem würdigen Kino-Ende zu bringen. Ohne Vorkenntnis der Serien also ist die an sich schon verworrene Handlung mit zahllosen Charakteren und deren verschiedenen Inkarnationen noch schwerer zu erfassen. Die "SFX" (CGI) sehen erfreulicherweise weitgehend sehr gut aus und der Auflauf der zahlreichen "Rider" ist einmal mehr wirklich cool anzusehen. Nur — bitte mehr davon! Denn die dialoglastigen Szenen sind öde und dauern viel zu lange, und besonders der Mittelteil des Films nervt geradezu mit infantilem Mumpitz. Somit wie gehabt: Die Action-Szenen sind toll — der Rest hat viel Raum nach oben.



Samurai Task Force Shinkenger — The Movie: The Fateful War
Originaltitel: Samurai Sentai Shinkenjâ Ginmaku-ban: Tenkawakeme no tatakai  (侍戦隊シンケンジャー 銀幕版 天下分け目の戦)
Produktion: Japan, 2009 
(Farbe)
Tôei Picture Company Productions
Regie: Shôjirô Nakazawa.
Cast: Tôri Matsuzaka, Hiroki Aiba, Rin Takanashi, Shôgo Suzuki, Suzuka Morita, Keisuke Sôma, Mitsuru Karahashi, Gorô Ibuki, Masashi Gôda, Shinya Ôwada, Rintarô Nishi, Romi Park, Chô, Hironori Miyata.
21 Minuten (NTSC)
Die Super-Sentai-Helden Shinkenger kämpfen nach einem Zeitsprung im japanischen Mittelalter gegen die Monster-Armee des Bösewichts Kusare Gedôshu Aburame Manpuku.
Story-technisch der übliche konfuse Radau, mit leider gerade mal 21 Minuten Laufzeit der kürzeste Sentai-Kinofilm der Heisei-Ära, aber für Fans von schnell geschnittenen Actionszenen und Explosionen natürlich trotzdem das übliche Vergnügen, nicht zuletzt deshalb, da man dieses Spektakel auch in 3D geniessen kann. 3D-Filme waren und sind in Japan nicht sehr verbreitet; in den 1980er Jahren erschienen allerdings einige auf dem damals neuen, nur in Japan erhältlichen, jedoch kurzlebigen analogen Videodisc-System VHD ("Video High Density").







Big Tits Zombies — Boobs to Die For
Originaltitel: Kyonyû doragon: Onsen zombi Vs sutorippâ 5  (巨乳ドラゴン 温泉ゾンビVSストリッパー5)
Produktion: Japan, 2010 
(Farbe)
The Big Tits Dragon Production Committee ("Kyonyû Dragon" Seisaku Iinkai)/Concept Film/Total Media Corporation (TMC)
Regie: Takao Nakano.
Cast: Sora Aoi, Risa Kasumi, Mari Sakurai, Tamayo, Io Aikawa, Kazuki Tsujimoto, Ini Kusano, Mame Yamada, Yoshiyuki Yumi, Hachirô Ika, Daisuke Iijima, Minoru Torihada.
74 Minuten (PAL)
Die notorisch blanke Rena Jodô ist Stripperin in einem trostlosen japanischen Provinz-Club. Da ihr schmieriger Boss so gut wie nie etwas zahlt, sind sie und ihre Kolleginnen ständig auf der Suche nach Geld. Eine versteckte Tür führt die Damen eines Tages in einen geheimen Keller unter dem Lokal, wo man unter anderem ein altes Buch mit Okkult-Formeln findet. Prompt bewirkt das Lesen eines Zauberspruchs daraus, dass die Toten auferstehen und alsbald überall herumtorkeln. Auch das Publikum des Lokals, für einmal ungewohnt zahlreich, hat schon mal bessere Tage gesehen. 
Wie der Titel es bereits vermuten lässt, ist diese Horror-Komödie ein Schundfilm ersten Ranges, ausgestattet mit Mikro-Budget und entsprechenden Make-Up- und CGI-Spezialeffekten. Letztere sehen wirklich schmerzhaft unecht aus und unterstreichen eindrücklich, weshalb man "Splatter"-Effekte nicht mit CGI realisieren sollte. Zugpferd dieses Machwerks ist vor allem AV-Star Sora Aoi, die wenigstens zwei gute Gründe präsentiert, sich den Film doch einmal anzutun. Regisseur Takao Nakano inszenierte auch Filme wie "Sexual Parasite: Killer Pussy" (2004) oder wirkte als Akteur in ähnlichen Streifen ("V-Monster: Ghost Boxer"; 1999). Einige lustige Ideen, einige mässig gelungene 3D-Effekte, wenig blanke Haut, miserable Spezialeffekte und viel, viel, viel Leerlauf.



Space Battleship Yamato
Originaltitel: Space Battleship Yamato  (SPACE BATTLESHIP ヤマト)
Produktion: Japan, 2010 
(Farbe)
Tôhô Company Ltd./Tôkyô Broadcasting System (TBS)/Tôkyô FM Broadcasting Co./Tôhôkushinsha Film/Abe Shuji/Chubu-Nippon Broadcasting Company (CBC)/Hakuhôdô DY Media Partners/Hokkaidô Broadcasting Co./J Dream/Mainichi Broadcasting System (MBS)/RKB Mainichi Broadcasting Corporation/Robot Communications/Sedic International/Sedic/Shogakukan
Regie: Takashi Yamazaki.
Cast: Takuya Kimura, Meisa Kuroki, Toshirô Yanagiba, Naoto Ogata, Reiko Takashima, Toshiyuki Nishida, Hiroyuki Ikeuchi, Maiko Skorick, Toshihiro Yashiba, Shinichi Tsutsumi, Isao Hashizume, Kazuki Namioka, Kenichi Ogata, Masatô Eve (Masatô Ibu).
139 Minuten (NTSC)
Im Jahr 2199, nach fünf Jahren Krieg mit einer Alien-Rasse, bekannt unter dem Namen "ガミラス" — "Gamilas", ist die Erdoberfläche durch radioaktives Bombardement unbewohnbar geworden. Der überlebende Rest der Menschheit hat sich unter die Oberfläche zurückgezogen. Susumu Kodai findet eine Kapsel aus dem Weltall, die Pläne für Alien-Waffen und -Antriebe offenbart und den Weg zum fernen und paradiesischen Planeten Iskandar weist. Er wird Crew-Mitglied an Bord des "Weltraum-Schlachtschiffs Yamato", dem Schiff der "letzten Hoffnung" der Menschheit, benannt und modelliert nach dem legendären japanischen Panzer-Schlachtschiff aus dem 2. Weltkrieg. Gegen den Widerstand von Gamilas-Flottenverbänden soll die Yamato Iskandar erreichen.
Takashi Yamazaki ("Returner — Kampf um die Zukunft", 2002) drehte für Tôhô und TBS (Tokyo Broadcasting System) den lange erwarteten Realfilm des Anime-Klassikers "Uchû senkan Yamato" von 1974. "Space-Operas" sind leider dünn gesät in Japans filmischem Œuvre, daher kann ein neues diesbezügliches "Big-Budget"-Projekt nicht hoch genug geschätzt werden. Und Yamato hält, was die Prämisse verspricht. Sahen schon wenig gesehene Filme wie "Space Cargo: Remnant 6" (1996) oder "Cosmic Rescue — The Moonlight Generations" (2003) exzellent aus, so ist Yamato, eine der teuersten Produktionen in Japans Filmgeschichte (2.2 Milliarden 円/23.9 Millionen US-$), tricktechnisch zweifellos ein neuer Meilenstein für die Filmindustrie des Landes. CGI und Produktionsdesign sind auf höchstem Niveau. Zu bemängeln gibt es, dass die über-coole Yamato gerne in viel mehr Weltraum-Schlachten involviert hätte sein dürfen, Takuya Kimura etwas gar viel Leinwand-Präsenz hat (Meisa Kuroki erfreulicherweise auch) und dass das von den Japanern heissgeliebte Pathos bisweilen übermässig auf die Spitze getrieben wird. Tut alles keinen Abbruch: Yamato rockt.




Ultraman Zero: The Revenge of Belial
Originaltitel: Urutoraman Zero — The Movie: Chôkessen! Beriaru Ginga teikoku  (ウルトラマンゼロ THE MOVIE 超決戦!ベリアル銀河帝国)
Produktion: Japan, 2010 
(Farbe)
Tsuburaya Productions Co. Ltd./Tôkyô Broadcasting System (TBS)/Shôchiku Company Ltd./Bandai Visual Company/Bandai/Banpresto Inc./Dentsu Tec/Dentsu/Fields/Namco Bandai Games/Shogakukan
Regie: Yûichi Abe.
Cast: Yû Koyanagi, Tatsuomi Hamada, Tao Tsuchiya, Tamotsu Ishibashi, Yasue Satô, Kaito Nitta, Kaito Kobayashi, Minako Ide, Kenrô Nanbara, Yuka Hanabusa, Maaya Takada, Sei Hiraizumi, Susumu Kurobe, Kôji Moritsugu, Jirô Dan.
100 Minuten (NTSC)
Ultraman Zero verlässt den Ultra-Planeten (Land des Lichts, 光の国) im Nebel M78, um den Bewohnern eines anderen Universums zu helfen: Dort wüten die Armeen von Kaiser Belial, einem äusserst mächtigen und ebenso bösartigen (Zitat: "Uchû no subete wa ore no mono da!""Das ganze Universum gehört mir!") Ultraman, der dabei ist, sich ein galaktisches Reich ("Ginga teikoku") aufzubauen. Zero schlüpft in den Körper eines Flüchtlings und findet auf einem Raumschiff Zuflucht, das die Prinzessin des von Belial zerstörten Planeten Esmeralda (sic) transportiert. Unterwegs findet man weitere starke Verbündete: Glenfire vom Planet der Flammen und Mirror Knight vom Planet der Spiegel.
Ultraman ist wieder da, und wie. Die Fortsetzung des letztjährigen Films ("Mega Monster Battle: Ultra Galaxy Legends — The Movie") macht stilmässig genau da weiter, wo der Vorgänger aufhörte: Mit atemberaubendem Spektakel. Im Ultraman-Kinofilm mit der Laufnummer 18 (nebenbei Jubiläumsfilm: 45 Jahre Ultraman-Franchise) erwartet einen mehr oder weniger 100 Minuten "Special-Effects"-Gewitter vom Feinsten mit wirklich spektakulären Weltraum-Schlachten und vielem mehr. Einzig irritierend sind die Piraten. Ultraman setzte im vergangenen Jahrzehnt zu etlichen Höhenflügen an, und die letzten zwei davon noch zu toppen, dürfte ein schweres Unterfangen werden.




3 Kommentare:

  1. (^^) youre fantastic, on the other hand very nerdy :P hehe

    AntwortenLöschen
  2. Interessante Liste!

    Vielen Dank für den Anstoß, meine Forschungen in der Richtung zu erweitern.

    Das 1899 gedrehte "Momijigari" stellt einen großen Gewinn für meine Master-Arbeit dar.

    Vielleicht interessiert es dich, dass das Kôbe Planet Film Archive mittlerweile eine nicht näher identifizierte, von vor 1923 stammende Version von 怪談皿屋敷 (Kaidan sara yashiki) mit einer Gesamtlänge von rund 6 Minuten zumindest teilweise wiederhergestellt und in seinem Youtube-Account zu Forschungszwecken hochgeladen hat.

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hallo Rhynsaru,

      Vielen Dank für Deinen Kommentar und wertvollen Hinweis (mit ausdrücklicher Entschuldigung für die späte Freischaltung – zur Zeit komme ich nur noch sehr selten dazu, mich mit diesem Blog zu befassen, was sich hoffentlich dereinst wieder ändern wird). Es freut mich, dass dies hier mit ein Anstoss sein konnte. Bei einer Konsultation meiner umfassendsten Filmliste habe ich einen Eintrag für 怪談皿屋敷 im Jahr 1923 (mit Fragezeichen) verzeichnet gefunden und tatsächlich steht da ein Vermerk, dass ein 11-Minuten-Fragment dieses Films erhalten sei. Leider kann ich die Quelle für diese Angabe nicht mehr rekonstruieren. Das Fragment musste ich natürlich auf der Stelle herunterladen!

      Löschen